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Geschichte der Fotografie und des Films, von Mario Leimbacher. - pbg

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Die Mechanisierung <strong>des</strong> Bil<strong>des</strong> – <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Fotografie</strong> <strong>und</strong> <strong>des</strong> Filmes<br />

Louis Jacques Mandé Daguerre<br />

Bühnenmaler, Zeichner<br />

Louis-Jacques-Mandé Daguerre war ein erfolgreicher Theatermaler, wobei die Beson<strong>der</strong>heit seiner gemalten<br />

Bühnenbil<strong>der</strong> darin bestand, daß bei durchfallendem Licht beispielsweise eine Landschaft bei Nacht, <strong>und</strong> bei<br />

auffallendem Licht dieselbe Landschaft bei Tag zu sehen war. Er erfuhr <strong>von</strong> den Arbeiten Niepces <strong>und</strong> war sehr<br />

daran interressiert. Er bot Niepce eine Partnerschaft an. Nach langem Zögern ging Niepce darauf ein <strong>und</strong> beide<br />

schlossen einen zehnjährigen Partnerschaftsvertrag ab. In diesem Vertrag war eine Klausel enthalten, daß Niepces<br />

Sohn im Falle Niepces To<strong>des</strong> als weiterer Partner bestehen bleibt. Am 5. Juli 1833 starb Niepce, ohne daß seine<br />

Erfindung größere Fortschritte gemacht hatte <strong>und</strong> sein Sohn Isidore trat nun an Niepces Stelle. Daguerre suchte<br />

fieberhaft nach Möglichkeiten, die Belichtungszeit zu verkürzen, denn schließlich benötigten die ersten Bil<strong>der</strong> <strong>von</strong><br />

Niepce ca. acht St<strong>und</strong>en. Damit war es also nicht möglich, Menschen o<strong>der</strong> sich bewegende Dinge zu fotografieren.<br />

Daguerre benutzte Silberplatten bzw. versilberte Kupferplatten, die er durch Joddämpfe lichtempfindlich gemacht<br />

hatte. Wie so häufig im Bereich <strong>der</strong> Naturwissenschaften entdeckte Daguerre zufällig, daß durch Belichtung einer<br />

Jodsilberplatte ein latentes (nicht sichtbares) Bild entsteht. Dieses konnte mit Quecksilberdampf entwickelt <strong>und</strong> damit<br />

also sichtbar gemacht werden. Während einer Aufnahme wurde das Wetter schlecht <strong>und</strong> trüb. Daguerre stellte die<br />

nur kurz belichtete Platte in einen Schrank, in dem sich auch mehrere Chemikalien befanden. Am nächsten Tag<br />

staunte Daguerre nicht schlecht, als sich auf <strong>der</strong> Platte das fertige Bild befand. Er wie<strong>der</strong>holte das Experiment <strong>und</strong><br />

nahm nacheinan<strong>der</strong> alle Dinge, die sich im Schrank befanden heraus, bis nur noch eine Schale mit Quecksilber aus<br />

einem zerbrochenem Thermometer übrig war. Daguerre vermutete, daß die Quecksilberdämpfe für das Entstehen<br />

<strong>des</strong> Bil<strong>des</strong> verantwortlich sein mußten. Durch diese Entdeckung konnte Daguerre die Belichtungszeit auf 4 Minuten<br />

im Sommer <strong>und</strong> 15 Minuten im Winter verkürzen. 1835 kündigte er im Pariser ``Journal <strong>des</strong> Artistes'' an, daß es ihm<br />

gelingen würde, fotografische Portraits herzustellen, obwohl er noch keine Möglichkeit hatte, die Bil<strong>der</strong> zu fixieren.<br />

1837 fand er das gesuchte Fixiermittel in einer einfachen Kochsalzlösung. Am 13. Juni 1837 schloß Daguerre einen<br />

weiteren Vertrag mit Isidore Niepce ab, in dem bestimmt wurde, daß Niepces Namen zwar im Zusammenhang mit<br />

dieser Erfindung Erwähnung finden, aber die Erfindung selbst nur Daguerres Namen tragen sollte.<br />

10.1.2002 Zusammenstellung: <strong>Mario</strong> <strong>Leimbacher</strong>, BG Kantonsschule Enge 25

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