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Geschichte der Fotografie und des Films, von Mario Leimbacher. - pbg

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Die Mechanisierung <strong>des</strong> Bil<strong>des</strong> – <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Fotografie</strong> <strong>und</strong> <strong>des</strong> Filmes<br />

Technik<br />

1839 beschrieb <strong>der</strong> Englän<strong>der</strong> William Henry Fox TALBOT, wie ihm die erste fotografische Aufnahme mit <strong>der</strong> Camera<br />

obscura im Negativ- Positiv Verfahren gelang. Nach seinen Angaben stellte er 1835 die erste Aufnahme mit Silbernitrat<br />

<strong>und</strong> Chlorsilber her. Er verwendete auch als erster das <strong>von</strong><br />

HERSCHL 1819 entdeckte Natriumthiosulfat als Fixiermittel <strong>und</strong> machte Prioritätsansprüche gegenüber Daguerre geltend.<br />

Er entdeckte auch die Entwicklung <strong>des</strong> latenden Bil<strong>des</strong> durch Gallussäure, wodurch die Belichtungszeit auf etwa 1/100 reduziert<br />

Werden konnte. Seine Papiernegative (in Jodsilber präpariertes Papier) badete er in flüssigem Wachs um diese transparenter zu<br />

machen <strong>und</strong> kopierte sie zu beliebig vielen positiven Bil<strong>der</strong>n um.<br />

Diese Kalotypie patentierte er 1841, sie setzte sich aber nur zögernd durch, weil Talbot hohe Lizenzgebühren verlangte.<br />

1839 Unabhängig <strong>von</strong> Daguerre <strong>und</strong> Talbot erfanden zur gleichen Zeit in München <strong>der</strong> Mathematiker C. A. STEINHEIL <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Geologe Franz <strong>von</strong> KOBEL ein fotografisches Verfahren mit Chlorsilber <strong>und</strong> veröffentlichten es bereits am 1.2.1839.<br />

Durch die Begeisterung <strong>der</strong> grosszügig verbreiteten französichen Erfindung blieb dies aber unbeachtet.<br />

1840 berechnete <strong>der</strong> Mathematiker J. PETZVAL in Wien ein neues, lichtstarkes Objektiv, welches in <strong>der</strong> Werkstatt <strong>von</strong><br />

VOIGHTLÄNDER gebaut wurde <strong>und</strong> 16 mal lichtstärker war als alle bisherigen Objektive. Als Petzval-Objektiv wird es heute<br />

noch verwendet.<br />

1851 erfand Fre<strong>der</strong>ick Scott ARCHER das nasse COLODIUMVERFAHREN, welches sich durch höhere Lichtempfindlichkeit<br />

auszeichnete,<br />

jedoch den Nachteil aufwies, dass die Kollodiumplatten unmittelbar vor <strong>der</strong> Aufnahme hergestellt, noch nass belichtet <strong>und</strong><br />

sofort entwickelt<br />

werden mussten. Bei Aussenaufnahmen war die Mitnahme eines Dunkelzeltes <strong>und</strong> aller Chemikalien <strong>und</strong> Utensilien notwendig.<br />

Dennoch war dieses Nassplattenverfahren sehr erfolgreich <strong>und</strong> löste die Daguerrotypie <strong>und</strong> die Kolotypie ab.<br />

1860 entwickelte C. A. STEINHEIL in München ein neues Objektiv namens APLANAT <strong>und</strong><br />

1865 das PERISKOP.<br />

1869 stellten in den USA die Brü<strong>der</strong> HYATT Planfilme auf Celluloid her.<br />

1871 veröffentlichte <strong>der</strong> englische Arzt <strong>und</strong> Amateurfotograf Richard Leach MADDOX die erste brauchbare Bromsilber-Gelatineemulsion,<br />

die sich ab den 80er Jahren stark durchsetzte <strong>und</strong> das Kolodiumverfahren verdrängte. Er hatte es jedoch verabsäumt, sein Verfahren zu<br />

patentieren,<br />

was zu einem raschen Aufkommen <strong>von</strong> Trockenplattenfabriken führte. Sämtliche bis heute praktizierten fotografischen Verfahren<br />

basieren auf <strong>der</strong> Erfindung <strong>von</strong> MADDOX.<br />

1881 wurde <strong>von</strong> STEINHEIL ein Vorläufer <strong>des</strong> ANASTIGMATEN entwickelt.<br />

1882 kam das ARISTOPAPIER mit Gelatinschicht. Die Auskopierpapiere wurden unter dem Negativ im Kopierrahmen so lange dem<br />

Tageslicht ausgesetzt, bis das Bild sichtbar wurde. (Sie wurden also nicht entwickelt).<br />

1883 kamen brauchbare Entwicklungspapiere in den Handel, aber Auskopierpapiere wurden noch bis nach dem 1. Weltkrieg benutzt.<br />

1884 wurden zur Herstellung <strong>von</strong> ANASTIGMATEN neue Glassorten <strong>von</strong> Dr. Otto SCHOTT, Prof. Ernst ABBE, Carl ZEISS <strong>und</strong><br />

Werner SIEMENS im Glaswerk SCHOTT <strong>und</strong> Gen. in Jena hergestellt.<br />

1884 gründete <strong>der</strong> Bankangestellte G. EASTMAN unter dem Markennamen KODAK die mo<strong>der</strong>ne Amateurfotografie mit <strong>der</strong><br />

Boxkamera <strong>und</strong> dem Film mit Papierunterlage.<br />

1888 Rollfilmkamera <strong>von</strong> G.Eastman (Kodak): 100 Bil<strong>der</strong> im Durchmesser 6,4cm - "You press the button, we do the rest".<br />

10.1.2002 Zusammenstellung: <strong>Mario</strong> <strong>Leimbacher</strong>, BG Kantonsschule Enge 20

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