Geschichte der Fotografie und des Films, von Mario Leimbacher. - pbg
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Die Mechanisierung <strong>des</strong> Bil<strong>des</strong> – <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Fotografie</strong> <strong>und</strong> <strong>des</strong> Filmes<br />
Erfin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Photographie<br />
Vor knapp 150-170 Jahren erfand nicht ein einzelner die Fotographie, vielmehr gab es zeitgleich mehrere Erfin<strong>der</strong> mit<br />
unterschiedlichen Verfahren. Als Erfin<strong>der</strong> gelten Daguerre, Niepce, Talbot, Bayard <strong>und</strong> noch einige weitere.<br />
Fast je<strong>des</strong> <strong>der</strong> damaligen Zeit hoch technisierte Land besaß einen eigenen Erfin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Fotographie.<br />
J. N. Niepce<br />
1826 machte J. N. Niepce die erste befriedigende Kameraaufnahme, sie wurde Heliographie genannt <strong>und</strong> mußte einen<br />
ganzen Tag (8Std) belichtet werden. Dieses bis heute erhaltene Bild wird in <strong>der</strong> Kunstsammlung <strong>von</strong> Houston Texas<br />
aufbewahrt.<br />
Niepces Photographie-Format war 16,5 x 20,5 cm. Sein "Film" war eine mit Asphalt beschichtete Metallplatte.<br />
Nach <strong>der</strong> Belichtung wurde die Platte in Lavendelöl <strong>und</strong> Petroleum gebadet - dadurch wurden die unbelichteten <strong>und</strong><br />
dadurch ungehärteten Teile <strong>des</strong> Asphalts entfernt. Das Ergebnis war ein Direktpositiv.<br />
L. J. M. Daguerre<br />
1835-37 entwickelte L. J. M. Daguerre sein Verfahren <strong>der</strong> Daguerreotypie (1839 in Paris bekanntgegeben).<br />
Daguerres Verfahren produzierte jedoch lediglich Unikate. Kopien konnten nicht erstellt werden. Die ersten Abbildungen,<br />
die mit <strong>der</strong> Daguerrotypie erstellt wurden waren meist Naturaufnahmen.<br />
Daguerre entdeckte durch einen Zufall die Lichtempfindlichkeit <strong>von</strong> Jodsilber <strong>und</strong> die Entwicklung in Quecksilberdämpfen.<br />
Nach <strong>der</strong> Entwicklung wurde die Daguerrotypie fixiert. Die Oberfläche einer Daguerrotypie ist sehr empfindlich.<br />
Sie wurde <strong>des</strong>halb schon früh unter Glas versiegelt, um ein Anlaufen <strong>der</strong> Silberschicht zu verhin<strong>der</strong>n.<br />
W. H. F. Talbot<br />
1839 führte W. H. F. Talbot das Negativ-Positiv-Verfahren ein. Talbot gilt als Erfin<strong>der</strong> <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Photographie.<br />
Mit Hilfe seiner Talbototypie war das Erstellen <strong>von</strong> Kopien endlich möglich. Zum ersten mal waren Photographien auf<br />
Papier realisiert - mittels Salzpapierabzug vom Papiernegativ. Talbot entwickelte neben dem Franzosen Bayard ein<br />
Fotoverfahren, das in einem Negativ-Positivprozeß verwirklicht wird. Das Verfahren wurde 1842 patentiert.<br />
1839 wurde das erste Portrait (ein Selbsportrait) geschossen - die Belichtung dauerte 5 Minuten. Sogenannte Stereobil<strong>der</strong><br />
kamen in Mode. Mit ihnen wurde eine Art 3D-Effekt erreicht. Es gab nichts, was nicht als Stereobild erhältlich gewesen wäre.<br />
1840 wurde das erste Bild vom Mond gemacht - aber erst 1865 wurde <strong>von</strong> Rutherford das erste zufriedenstellende Bild vom<br />
Mond photographiert. Die Photographie wurde ein wichtiges wissenschaftliches <strong>und</strong> dokumentarisches Hilfsmittel.<br />
Mit ihr konnten Bewegungsabläufe erforscht werden - es konnten Vorgänge beobachtet werden, die entwe<strong>der</strong> für das<br />
menschliche Auge zu schnell o<strong>der</strong> zu langsam ablaufen - Muybridge lieferte mit seinen Ablaufstudien wichtige Erkenntnisse<br />
in diversen wissenschaftlichen Bereichen. So studierte er mittels <strong>der</strong> Photographie beispielsweise auch den Bewegungsablauf<br />
bei galloppierenden o<strong>der</strong> trabenden Pferden. Das 1851 in London vorgestellte Naßaufnahmeverfahren ("nasses Kollodiumverfahren")<br />
wurde ab 1878 durch die Verwendung <strong>von</strong> Trockenplatten abgelöst.<br />
10.1.2002 Zusammenstellung: <strong>Mario</strong> <strong>Leimbacher</strong>, BG Kantonsschule Enge 18