16.05.2014 Aufrufe

Geschichte der Fotografie und des Films, von Mario Leimbacher. - pbg

Geschichte der Fotografie und des Films, von Mario Leimbacher. - pbg

Geschichte der Fotografie und des Films, von Mario Leimbacher. - pbg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Mechanisierung <strong>des</strong> Bil<strong>des</strong> – <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Fotografie</strong> <strong>und</strong> <strong>des</strong> Filmes<br />

Drucktechnik<br />

Ein erster Schritt in diese Richtung war natürlich in dieser Zeit auch die Entwicklung <strong>der</strong> Buchdruckkunst <strong>und</strong> die damit<br />

verb<strong>und</strong>ene Verbreitung <strong>der</strong> Drucktechniken – <strong>der</strong> ersten mechanisch reproduzierten Bil<strong>der</strong>, geschnitten <strong>und</strong> gedruckt<br />

in Holzplatten (Holzschnitt, Holzstich). Wenn wir absehen <strong>von</strong> handwerklich sehr aufwendigen (Metallguss) o<strong>der</strong> sehr<br />

simplen (Stempel, Keilschriften) Reproduktionsverfahren, sind die Holzschnitte <strong>und</strong> Buchdrucke <strong>der</strong> Renaissance die<br />

Vorläufer <strong>des</strong> mechanischen Bil<strong>des</strong>.<br />

Viele <strong>der</strong> damals produzierten Holzschnitte waren vollständig o<strong>der</strong> in einzelnen Details hergestellt mit Hilfe <strong>der</strong><br />

Abbildungstechnik <strong>der</strong> Dürerscheibe o<strong>der</strong> Camera Obscura. Die Camera Obscura war vermutlich weniger geeignet<br />

als direktes Vorlageinstrument für ein Bild, da <strong>der</strong> Raum, um das Abbild <strong>der</strong> Umgebung sehen zu können, vollständig<br />

dunkel sein musste. Die Dürerscheibe war demgegenüber ein einfach zu bedienen<strong>des</strong> Vorlageinstrument.<br />

So ist <strong>der</strong> Holzschnitt selber, <strong>der</strong> ja wie die <strong>Fotografie</strong> Negativ <strong>und</strong> Positiv kennt, <strong>und</strong> wenn wir die Abbildetechnik uns<br />

als einen langsamen mechanischen Prozess durch eine Dürerscheibe vorstellen, ein realer Vorläufer <strong>der</strong> <strong>Fotografie</strong> als<br />

mechanischem Bild. Der Künstler bildet Punkt für Punkt, Linien für Linie auf einer Glasscheibe das ab, was er dahinter<br />

sieht, <strong>und</strong> damit <strong>der</strong> Prozess wirklich präzise verläuft, befestigt er seinen Kopf (einen Faden an <strong>der</strong> rückliegenden<br />

Wand). Er nimmt durch seine Arbeitsanordnung die optische <strong>und</strong> mechanische Funktionsweise <strong>des</strong> Fotapparates<br />

vorweg.<br />

10.1.2002 Zusammenstellung: <strong>Mario</strong> <strong>Leimbacher</strong>, BG Kantonsschule Enge 14

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!