15.05.2014 Aufrufe

Flachdächer - Pavidensa

Flachdächer - Pavidensa

Flachdächer - Pavidensa

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Flachdächer<br />

Inhalt<br />

Einleitung 3<br />

Wärmedämmung/Minergie 4<br />

Kompaktdach 6<br />

Umkehrdach 8<br />

Bitumenbahnen zweilagig 10<br />

Flachdachsanierung 12<br />

Nacktdach 14<br />

Sicherheitsdenken 16<br />

Verbunddach 18<br />

Schutzschichten 20<br />

Normen 22<br />

FACHGERECHT AUSFÜHREN


Einleitung<br />

Dem Flachdach gehört die Zukunft. Fachgerecht geplant und ausgeführt<br />

bieten Flachdächer den höchst möglichen Nutzungsgrad<br />

des umbauten Raumes, da gleichermassen die Dachflächen vielfältig<br />

genutzt werden können: Begrünungen, Terrassen, Parkings,<br />

Fussgängerzonen. Flachdach-Konstruktionen bieten zudem Gewähr<br />

für optimalen Schutz des Bauwerkes gegen Witterungseinflüsse,<br />

Temperaturschwankungen und andere Umwelteinwirkungen.<br />

Weltberühmte Architekten zählen Flachdach-Bauten zu ihren<br />

meist genannten Referenzobjekten: Jean Nouvel das Institut du<br />

Monde Arabe in Paris, Mario Botta sein Bankgebäude in Basel,<br />

Herzog & De Meuron die Tate-Gallery in London, Friedensreich<br />

Hundertwasser seine Therme in Bad Blumau.<br />

Flachdächer haben heute mehr denn je ihre Berechtigung. Sie<br />

sind zeitgemässe und moderne Gestaltungselemente im Hochbau<br />

und bieten dank ihrer kompakten Bauweise viele Vorteile.<br />

Fachgerecht geplant, gedämmt, abgedichtet und entsprechend<br />

unterhalten überdauern Flachdächer Jahrzehnte.<br />

Der Verband Abdichtungsunternehmungen Schweiz (VERAS) will<br />

mit vorliegender Broschüre Bauherren und Architekten die gängigsten<br />

Flachdachsysteme kurz vorstellen.<br />

Die Zusammenarbeit von Architekt, Materiallieferant und ausführender<br />

Flachdach-Unternehmung sichert die notwendige, ganzheitliche<br />

Betrachtungsweise beim Bau von Flachdächern, fördert<br />

vernetztes Denken und garantiert die Ausführung qualitativ hochstehender<br />

und nachhaltig nutzbarer Bauwerke.<br />

VERAS<br />

FACHGERECHT AUSFÜHREN<br />

3


Flachdach – Gratisland für erneuerbare Energie<br />

Aller schönen Worte und Konzepte zum Trotz: Der Energieverbrauch in der Schweiz steigt nach wie vor. Gerade im Flachdachbau<br />

liegt ein immenses Potential für die längst fällige Energiewende.<br />

Die Hälfte der gesamten Energie wird für die Wärmeproduktion<br />

verbraucht: hauptsächlich für Gebäudeheizung und Warmwasser.<br />

Und der weitaus grösste Teil dieser Energie wird immer noch mit<br />

den raren, nur einmal verwendbaren fossilen Energieträgern erzeugt.<br />

Eigentlich wäre es einfach, diesen energiepolitischen Unsinn<br />

zu beenden: Der Energieverbrauch von Gebäuden müsste<br />

drastisch gesenkt, der Einsatz von erneuerbaren Energieträgern<br />

genauso drastisch erhöht werden.<br />

Zweifellos geht bei den Neubauten der Trend (endlich) in die richtige<br />

Richtung. Und auch die neue Norm SIA 380/1 wird in Kürze<br />

massiv dickere Wärmedämmungen vorschreiben. Neue Bauteile<br />

sollten aber deutlich über diese Minimalwerte hinausgehen und<br />

Minergie-zertifizierte Warmdach-Lösungen<br />

Alle bekannten Flachdachsysteme können heute problemlos mit<br />

angemessenen Wärmedämmungen ausgerüstet werden. Die Minergie-zertifizierten<br />

Warmdach-Lösungen von Flumroc sind ein gutes<br />

Beispiel für den zeitgemässen Flachdachbau. Aber auch die<br />

energiepolitisch noch viel wichtigeren, bereits bestehenden Flachdächer<br />

bieten hervorragende Voraussetzungen für effiziente Energiesparmassnahmen:<br />

Sind bei Gebäudesanierungen die Abdichtungen<br />

zu erneuern, kann die Wärmedämmung in einem Zug den<br />

heutigen Anforderungen angepasst werden. Flachdächer haben einen<br />

weiteren entscheidenden Vorteil: Sie sind sozusagen Gratisland<br />

für die (erneuerbare) Solarenergie. Zur Aufbereitung des<br />

Das grosse Energiereduktionspotenzial liegt bei den bestehenden Gebäuden.<br />

U-Werte von 0.20 W/(m 2 K) aufweisen. Bezogen auf die hervorragenden<br />

Wärmedämmeigenschaften von Steinwolle-Produkten<br />

entspricht dies Dämmdicken von 200 Millimetern und mehr. Das<br />

grösste Energiespar-Potenzial liegt bei den bestehenden Gebäuden.<br />

Die obenstehende Grafik zeigt eindrücklich, wo am meisten<br />

Energie verschwendet wird.<br />

Beispiel eines zeitgemäss gedämmten<br />

Flachdaches mit Flumroc PRIMA.<br />

4


Warmwassers für den Eigenbedarf zum Beispiel oder – bei grossen<br />

Dächern und relativ kurzen Distanzen – für einen Energieverbund.<br />

Mit modernen Photovoltaikanlagen können grosse Flachdächer an<br />

guten Standorten gar zu interessanten Stromproduzenten werden.<br />

Die 200 m 2 Sonnenkollektoren auf dem Eurodach in Flums sind Teil eines Energieverbundes aus Abwärme und Solarenergie.<br />

Minergie<br />

Der von den Kantonen lancierte Minergie-Standard steht für Bauten,<br />

die weniger Energie brauchen und zugleich mehr Wohnkomfort<br />

bieten. Das Qualitätslabel soll Niedrigenergiehäusern und<br />

fortschrittlichen Sanierungen auf dem Markt zum Durchbruch verhelfen.<br />

Konkret bedeutet Minergie einen Energiebedarf für<br />

Heizung und Wassererwärmung von 45 kWh/m 2 bei Neubauten<br />

respektive 90 kWh/m 2 bei Gebäuden, die vor 1990 erstellt<br />

wurden. Die Kennzahl für Haushaltelektrizität beträgt für alle Bauten<br />

zusätzlich 17kWh/m 2 . Die wichtigsten Voraussetzungen für<br />

den Minergie-Standard sind eine dichte Hülle, eine besonders<br />

dicke Wärmedämmung, der Einsatz von Solarenergie sowie ein<br />

gutes Belüftungssystem. Wird Minergie konsequent angewendet,<br />

kann der Heizenergieverbrauch bis ins Jahr 2050 massiv gesenkt<br />

werden (siehe untenstehende Grafik). Detaillierte Informationen:<br />

www.minergie.ch.<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

1992<br />

2050<br />

Heizung Warmwasser Verkehr<br />

WÄRMEDÄMMUNG/MINERGIE<br />

Sonne<br />

Biogas<br />

Luft<br />

Oberfl.wasser<br />

ARA<br />

Abfall KVA<br />

Holz<br />

Kohle<br />

Gas<br />

Elektrizität<br />

Oel/Treibstoffe<br />

5


Schaumglas-Kompaktdachsysteme – langfristig sichere<br />

und wirtschaftliche Dachlösungen<br />

Eine möglichst lange Lebensdauer für Flachdächer ist heute ein ökologisches und ökonomisches Erfordernis. Schaumglas-Kompaktdächer<br />

bieten sich vom Material wie vom System her als langfristig sichere, werterhaltende und wirtschaftliche Lösung an.<br />

Das besondere Dachsystem<br />

Der Schichtaufbau beim Schaumglas-Dachsystem ist kompakt.<br />

Dies ist der wesentliche Unterschied zu anderen Flachdachkonstruktionen<br />

mit lose verlegten Schichten. Beim Schaumglas-Kompaktdach<br />

sind alle Lagen mit Heissklebemasse satt untereinander<br />

verbunden. Die Wasserführung innerhalb der Schichten ist<br />

unmöglich. Eine Durchfeuchtung der Dämmschicht oder eine<br />

Unterflutung sind vom System her ausgeschlossen. Die Konstruktion<br />

ist entsprechend sicher und wartungsfreundlich.<br />

Das besondere Dämmmaterial<br />

Schaumglas besteht aus reinem, ohne Bindemittelzusätze hergestelltem<br />

geschäumten Glas. Schaumglas nimmt kein Wasser auf,<br />

ist absolut dampfdicht, unverrottbar und massbeständig auch bei<br />

extremen Temperaturschwankungen. Aufgrund seiner speziellen<br />

Zellgeometrie mit Millionen hermetisch geschlossener Glaszellen<br />

ist die Dampfbremse schon "eingebaut". Schaumglas ist zudem<br />

druckfest und hoch belastbar, was auch spätere Umnutzungen<br />

problemlos ermöglicht.<br />

Minimales Schadenrisiko<br />

Das Schadenrisiko beim Schaumglas-Kompaktdach ist äusserst<br />

gering, denn Schaumglas zeichnet sich aus durch einmalige<br />

Formstabilität sowie Druckfestigkeit und wird auch im Randbereich<br />

mit vollflächig verklebten Fugen verarbeitet.<br />

Vielseitige Systemvarianten<br />

Je nach Nutzungskonzept werden verschiedenste Systemvarianten<br />

angeboten:<br />

Kompaktdach beschränkt begehbar<br />

Kompaktdach begehbar<br />

Kompaktdach befahrbar/Parkdecks<br />

Kompaktdach begrünt<br />

Industrieleichtdach<br />

Das Schaumglas-Kompaktdach auf Profilblechen ist eine bewährte,<br />

wirtschaftliche Lösung für Trapezblechdächer. Schaumglas<br />

und Trapezbleche sind kraftschlüssig miteinander verbunden,<br />

woraus eine markant höhere Steifigkeit resultiert.<br />

Gefälledach<br />

Das Gefälledach mit integriertem Gefälle von 1,1, 1,7 oder 2,2<br />

Prozent empfiehlt sich überall dort, wo ein Gefälle unbedingt erforderlich<br />

ist, die Gefälleausbildung jedoch in der Unterkonstruktion<br />

aus statischen oder ablaufbedingten Gründen unzweckmässig<br />

wäre. Die nummerierten Gefälleplatten werden nach<br />

Verlegeplan platziert.<br />

Ob privater Hausbau oder Gewerbe- und Industriebau: Das Schaumglas-Kompaktdach<br />

wird allen Anforderungen gerecht.<br />

Die sichere, Wert erhaltende Dachlösung<br />

Das Schaumglas-Kompaktdach ist für Bauherr, Architekt/Planer<br />

und Unternehmer vorteilhaft. Das durchdachte, seit Jahrzehnten<br />

bewährte System funktioniert bauphysikalisch richtig. Daher die<br />

ausserordentliche Langlebigkeit bei minimaler Schadenanfälligkeit.<br />

In der Gesamtkostenrechnung erweist sich das Schaumglas-Kompaktdach<br />

als wirtschaftliche, werterhaltende Dachlösung. Die anfänglichen<br />

Mehrinvestitionen zahlen sich nach relativ kurzer Zeit<br />

durch Energieeinsparung, Wertsicherung und problemlosen<br />

Unterhalt aus.<br />

6


Gefälledach<br />

FOAMGLAS ® Kompaktdächer<br />

beschränkt begehbares<br />

Kompaktdach<br />

begehbares Kompaktdach begrüntes Kompaktdach befahrbares Kompaktdach<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 11 9 10 12 13 14<br />

Nutzschichten<br />

6. Schutzschicht Rundkies ca. 5 cm<br />

Nutzschichten<br />

7. Splittbett ca. 5 cm<br />

8. Gehwegplatten/Verbundsteine<br />

Nutzschichten<br />

09. Trenn-/Schutzlage nach<br />

Erfordernis<br />

10. extensive Begrünung<br />

(Aufbau je nach System)<br />

11. intensive Begrünung<br />

(Aufbau je nach System)<br />

Nutzschichten<br />

12. Gleit-/Schutzschicht<br />

PE 0.2 mm/Vlies<br />

ca. 200 g/m 2 /PE 0.2mm<br />

13. Druckverteilplatte nach Statik<br />

14. Fahrbahnbelag/Verschleissschicht<br />

KOMPAKTDACH<br />

Genereller Aufbau für alle Dachtypen:<br />

1. Konstruktionsbeton sauber abtaloschiert<br />

2. Voranstrich, bituminös ~0.3 kg/m 2<br />

3. FOAMGLAS® T4 in Heissbitumen ~5-7 kg/m 2 mit stumpf gestossenen und Bitumen<br />

gefüllten Fugen (SIA Empfehlung V414-10)<br />

4. Wasserabdichtung, 2-lagig, bituminös,<br />

vollflächig verklebt; bei Gründach obere Lage wurzelfest<br />

5. Schutzvlies ca. 200 g/m 2<br />

Die Schaumglas-Platten werden vollflächig, mit stumpfgestossenen und bitumengefüllten<br />

Fugen verklebt. Danach wird die Abdichtungsbahn vollflächig und hohlraumfrei<br />

auf die Dämmschicht aufgeschweisst.<br />

Begehbares Flachdach, Terrassenhaus, Meilen.<br />

7


Das Umkehrdach<br />

«Umgekehrte» Flachdachkonstruktionen, kurz Umkehrdächer genannt, kommen in Europa seit über 30 Jahren zur Anwendung<br />

und haben sich in der Praxis gut bewährt. Das Attribut «umgekehrt» bezieht sich dabei auf die Anordnung von Dämmschicht und<br />

Dachhaut. Die Dämmschicht aus extrudiertem Polystyrol-Hartschaum (XPS) wird lose auf die Dachhaut aufgelegt und durch die<br />

Beschwerung mit Kies oder anderen Aufbauschichten fixiert. Gegenüber konventionellen Flachdächern mit über dem Dämmstoff<br />

angeordneter Abdichtung («Warmdach») wird die Dachhaut durch die Dämmschicht wirksam vor mechanischen Einwirkungen,<br />

Temperaturwechselbeanspruchungen und UV-Strahlung geschützt.<br />

Systemaufbau<br />

Das Umkehrdach gehört heute zu den allgemein anerkannten<br />

Flachdachkonstruktionen und ist in der geltenden SIA 271 «Flachdächer»<br />

verankert. Der Aufbau besteht aus folgenden Schichten:<br />

Dachabdichtung: In der Regel Polymerbitumen-Dichtungsbahnen<br />

(ein- oder zweilagig) vollflächig und kraftschlüssig<br />

auf die Unterkonstruktion aufgeklebt. Dadurch wird ein<br />

Unterfliessen der Dachhaut ausgeschlossen. Bei Begrünungen<br />

muss die oberste Abdichtungslage wurzelfest ausgeführt<br />

werden.<br />

Wärmedämmung: Die hohen Anforderungen, welche für den<br />

Einsatz im Umkehrdach an den Dämmstoff gestellt werden,<br />

werden z.Zt. ausschliesslich von extrudierten Polystyrol-Hartschäumen<br />

(XPS) erfüllt. Die Verlegung erfolgt einlagig im Verbund.<br />

Die Schutzfunktion der Wärmedämmschicht macht<br />

das Umkehrdach vor allem für genutzte Dächer, wie Grünund<br />

Terrassendächer attraktiv.<br />

Diffusionsoffene Filter- oder Trennlage: Die lose überlappend<br />

auf den Dämmstoff verlegte Filter- oder Trennlage verhindert,<br />

dass Feinteile in die Dämmplattenfugen gelangen.<br />

Verwendet werden die Wancor Vliese Typ 1 und 2 sowie die<br />

neue Roofmate MK Trennlage.<br />

Schutz- und Nutzschicht: Neben ihrer Schutz- und Nutzfunktion<br />

hat die oberste Schicht die Aufgabe, die lose verlegten<br />

Wärmedämmplatten gegen Windsog und Aufschwimmen zu<br />

sichern. Die Mindestdicke beträgt 5 cm.<br />

Plattenbeläge und Zement- oder Betonüberzüge dürfen nicht<br />

direkt auf die Wärmedämmplatten verlegt bzw. betoniert<br />

werden. Eine mindestens 30 mm dicke Splitt- oder Feinkiesschicht<br />

der Körnung 3/6 dient für diese Belagsart als Trennlage<br />

und Sickerschicht. Bei Lastwagenverkehr empfiehlt sich<br />

der Einsatz der druckfesteren Floormate-Platten.<br />

Umkehr-Gründach<br />

Begrünte Flachdächer finden - nicht zuletzt aus ökologischen<br />

Gründen - immer mehr Verbreitung. Eine gute Lösung bietet hier<br />

das Umkehrdach, bei dem die Dämmschicht aus extrudiertem<br />

Polystyrol-Hartschaum die Dachhaut wirksam schützt. Das Risiko<br />

der Beschädigung der Dachabdichtung wird schon während der<br />

Bauarbeiten und später in der Nutzung (Wartung, Pflege, usw.) so<br />

gut wie ausgeschlossen.<br />

Sicherheit und Langlebigkeit<br />

Zur Dokumentation des Langzeitverhaltens von Wärmedämmplatten<br />

aus extrudiertem Polystyrol-Hartschaum wurden umfangreiche<br />

Untersuchungen an zahlreichen bekiesten und begrünten<br />

Umkehrdächern durchgeführt. Es ist bemerkenswert, dass auch<br />

bei den begrünten Umkehrdächern die XPS-Platten Feuchtegehalte<br />

aufweisen, die bei fachgerechter Ausführung gegenüber den<br />

Dämmplatten in bekiesten Umkehrdächern nur wenig erhöht<br />

sind.<br />

Die Messergebnisse der bis zu 25 Jahre eingebauten Dämmplatten<br />

beweisen ihre hohe, dauerhaft wirksame Wärmedämmfähigkeit.<br />

Die nachgemessenen Werte der Wärmeleitfähigkeit liegen<br />

oftmals unter dem Rechenwert. Dies bedeutet, dass in vielen Fällen<br />

der Wärmeschutz des Daches in der Praxis sogar besser als<br />

geplant ist.<br />

Bei allen untersuchten Objekten wiesen die Abdichtungsbahnen<br />

einen guten bis sehr guten Erhaltungszustand auf. Damit bleibt<br />

der Schutz des Bauwerks durch die Umkehrdach-Konstruktion<br />

dauerhaft sichergestellt.<br />

Neue Trennlage (allerdings noch nicht in SIA 271 verankert)<br />

Eine Weiterentwicklung der Umkehrdachkonstruktion mit neuer<br />

Trennlage erlaubt es, die Wirtschaftlichkeit des Umkehrdaches<br />

weiter zu verbessern. Denn mit Einsatz dieser neuen Trennlage<br />

wird der weitaus grösste Teil des Regenwassers oberhalb der<br />

Dämmplatten abgeführt. Auf diese Weise werden die für das Umkehrdach<br />

systembedingten Wärmeverluste weitestgehend eliminiert<br />

und der bisherige Dickenzuschlag von 20 Prozent auf praktisch<br />

vernachlässigbare 3 Prozent reduziert.<br />

Die neue Trennlage wird anstelle des traditionellen Filtervlieses<br />

zwischen Kies und XPS-Platten verlegt. Ein Verkleben der Überlappungen<br />

ist nicht erforderlich.<br />

Fazit<br />

Das Umkehrdach mit Wärmedämmplatten aus extrudiertem Polystyrol<br />

gilt heute als eine der sichersten Dachkonstruktionen mit<br />

hervorragendem Preis/Leistungs-Verhältnis. Die wesentlichen<br />

Vorteile dieses Systems liegen auf bauphysikalischem und bautechnischem<br />

Gebiet:<br />

Kombination von Wärmedämmung und Schutz der Dachabdichtung<br />

während der Bau- und Nutzungsphase.<br />

Erhöhung der Lebensdauer der Dachabdichtung durch diesen<br />

Schutz.<br />

Auch im Fall einer Undichtheit in der Dachhaut (z.B. bei mangelhafter<br />

Ausführung) bleibt die Wärmedämmung der Dachkonstruktion<br />

vollumfänglich erhalten.<br />

Einfacher Rückbau der in der Regel lose verlegten Dämmstoffplatten.<br />

So können z.B. bei Umbau oder Umnutzung des<br />

Daches die Dämmplatten wiederverwendet werden.<br />

Nahezu wetterunabhängige Verlegung der Dämmplatten, ohne<br />

dass der Dämmstoff durch Feuchtigkeit vorgeschädigt<br />

werden kann.<br />

Damit entspricht das Umkehrdach-System durch seine nachgewiesene<br />

Langlebigkeit und Zuverlässigkeit den heutigen Anforderungen<br />

an eine Dachkonstruktion sowohl in wirtschaftlicher wie<br />

auch in ökologischer Hinsicht.<br />

8


Durchschnittliche monatliche<br />

Höchst- und Tiefstwerte der Dachhaut-<br />

Oberflächentemperatur bekiester<br />

Flachdächer<br />

Vor dem Aufbringen der Schutz- oder<br />

Nutzschicht wird die diffusionsoffene<br />

Filter- oder Trennlage lose überlappend<br />

verlegt.<br />

Im Umkehrdach wird die Dämmschicht oberhalb der Dachabdichtung verlegt.<br />

Bei Verwendung der neuen Trennlage<br />

kann der Dickenzuschlag von 20 Prozent<br />

auf 3 Prozent reduziert werden<br />

(noch nicht in SIA 271 verankert).<br />

UMKEHRDACH<br />

9


Abdichtungssysteme mit zwei Lagen Bitumen-Bahnen<br />

«Bitumen- und Polymerbitumen-Dichtungsbahnen sind flexible, bahnenförmige Materialien, bestehend aus einer Bitumen- oder<br />

Polymerbitumen-Dichtungsmasse und einer oder mehreren darin eingebetteten Trägereinlagen». «Zwei Lagen Dichtungsbahnen<br />

werden übereinander verlegt und bilden zusammen das Abdichtungssystem. Die Dichtungsbahnen sind vollflächig miteinander<br />

verschweisst oder mit Heissbitumen verklebt; die Nähte der einzelnen Lagen sind versetzt angeordnet.» (Textstellen aus Norm SIA<br />

281).<br />

Systemspezifische Vorteile bei Planung, Ausführung, Nutzung<br />

Durch die Kombination verschiedener Bitumenbahnen mit ihren<br />

individuellen Leistungsmerkmalen und ihrem hervorragenden<br />

Preis/Leistungs-Verhältnis lassen sich praktisch alle objektspezifischen<br />

Abdichtungsanforderungen «massgeschneidert» realisieren.<br />

Die kennzeichnenden Eigenschaften einer Bitumenbahn resultieren<br />

im Wesentlichen aus der Art der Bitumenmasse, der Trägereinlage,<br />

der Oberflächenausrüstung, der Bahnendicke und dem<br />

Herstellverfahren. Bitumenbahnen aus qualitätsüberwachter Produktion<br />

haben ein definiertes Leistungsvermögen, woraus sich<br />

die geeignete Anwendung und die richtige Verarbeitung ableiten<br />

Giess- und Einrollverfahren<br />

Schweissverfahren<br />

lässt. Im Flachdachbau überzeugen folgende Vorteile des Zwei-Lagen-Abdichtungssystems<br />

mit Bitumenbahnen:<br />

Stufe Planung<br />

Mit der zur Auswahl stehenden Produktevielfalt an Bitumenbahnen<br />

kann die definierte Anforderung an das System "Abdichtung"<br />

mit zwei Lagen nach dem Prinzip der Funktionentrennung und der<br />

Ökonomie "soviel wie nötig" optimiert werden. Die technische und<br />

wirtschaftliche Machbarkeit dieses Lösungsansatzes ist den<br />

Bitumenbahnen vorbehalten: nur sie lassen sich auf einfache<br />

Weise materialhomogen vollflächig untereinander verbinden.<br />

Stufe Ausführung<br />

Bituminöse Zwei-Lagen-Abdichtungssysteme ermöglichen Dichtungsbahnen-Anordnungen<br />

im Lagerversatz, d.h. die Längs- und<br />

Quernähte der Oberlagsbahn (obere Bahn) sind gegenüber der<br />

Unterlagsbahn (untere Bahn) um ungefähr eine halbe Bahnenbreite<br />

verschoben und bieten dadurch - unterstützt durch vollflächigen<br />

Lagenverbund - hohe Sicherheit in Bezug auf die Dichtigkeit<br />

und Robustheit.<br />

Stufe Nutzung<br />

Hier ist Robustheit und Witterungsstabilität gefragt. Unsachgemässes<br />

Nutzen hat häufig die Folge einer mechanischen Verletzung<br />

der Abdichtung. Zwei-Lagen-Abdichtungssysteme weisen naturgemäss<br />

relativ grosse Schichtdicken mit mehreren<br />

Trägereinlagen auf; beide Merkmale bewirken eine Erhöhung des<br />

Perforationswiderstandes und der Langlebigkeit.<br />

Systemspezifische Sicherheitsmerkmale<br />

Anordnung der Bahnen Normaldeckung zweilagig<br />

1 1. Lage, Unterlagsbahn<br />

2 2. Lage, Oberlagsbahn<br />

3 Nahtüberdeckung<br />

Bewährte Materialtechnologie<br />

Bitumen ist ein Material mit hervorragenden Gebrauchseigenschaften<br />

für Abdichtungen und Verklebungen. Seine wesentlichen<br />

Vorteile liegen in der Wasserdichtigkeit, der Unempfindlichkeit<br />

gegenüber Wasser, der breiten Widerstandsfähigkeit gegenüber<br />

chemischen Einflüssen und der Verarbeitbarkeit in gut zugänglichen<br />

Temperaturbereichen.<br />

Bewährte Materialien geben ein nachweislich hohes Mass an Sicherheit.<br />

Den "qualitativen Sprung" für dauerhafte Abdichtungen<br />

ermöglichten die Polymerbitumenbahnen, die seit über 25 Jahren<br />

auf dem Markt sind. Kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert,<br />

haben sie in dieser Zeit ihre Tauglichkeit überzeugend unter<br />

Beweis gestellt.<br />

Sichere Verarbeitung<br />

Nur Abdichtungen aus Bitumenbahnen können auf einfache und<br />

handwerksgerechte Weise zweilagig hergestellt werden und zwar<br />

werkstoffhomogen, d.h. es werden keine artfremden Materialien<br />

verwendet. Die gängigen Verarbeitungsverfahren Giessen und<br />

Einrollen und Schweissen haben sich bewährt und sind baugerecht<br />

konzipiert.<br />

Bei der Verlegung nach Giessen und Einrollen wird die Bitumenbahn<br />

vollflächig und hohlraumfrei in heissflüssige Bitumenklebemasse<br />

eingerollt.


1 Dampfbremse mit Bitumen-Schweissbahn<br />

im Verbund mit Untergrund<br />

2 Abschottungsstreifen mit Bitumen-<br />

Schweissbahn, z-förmig ausgebildet,<br />

verschweisst mit Oberseite Dampfbremse<br />

bzw. Unterseite Unterlagsbahn<br />

Bei der Verarbeitung von Schweissbahnen wird die untere Dichtungsmasse<br />

der Bahn mit dem Brenner angeschmolzen und die<br />

Bahn vollflächig und hohlraumfrei in flüssiges Bitumen eingebettet.<br />

Die Fügetechnik durch Schweissen ist qualitativ höherwertig einzustufen<br />

als die mit Heissbitumen-Klebemasse. Der molekulare<br />

Vernetzungsgrad gleicher Werkstoffe, im Besonderen - Elastomerbitumen<br />

zu Elastomerbitumen - ist intensiver.<br />

Nahtdichtigkeit und Lagenversatz<br />

Es liegt in der Natur der Sache, dass die Nahtdichtigkeit der<br />

Überlappungen bei zweilagigen Abdichtungen und im Versatz angeordnete<br />

Dichtungsbahnen mit vollflächigem Lagenverbund wesentlich<br />

mehr Sicherheit bieten.<br />

Flächen-Abschottungen<br />

Flächenabschottungen als wirkungsvolle Massnahme im Rahmen<br />

fehlertoleranter Bauweisen lassen sich mit Bitumenbahnen effizient<br />

bewerkstelligen. Hier kommen die Vorzüge "Kleben und<br />

Dichten" von Bitumen als prädestinierter Abdichtungswerkstoff<br />

voll zum Tragen.<br />

Anforderungs- und leistungsorientierte Betrachtung (Beispiele)<br />

Systemspezifische Attribute zur Nachhaltigkeit<br />

Aspekt Ökologie<br />

Bitumen ist als Bestandteil des Erdöls ein Naturprodukt. Es fällt<br />

bei der Destillation mit hoher Verfügbarkeit als Restprodukt an. In<br />

allen Lebenszyklus-Phasen sind bei Bitumenbahnen keine signifikanten<br />

Emissionen feststellbar. Als Entsorgung bieten sich thermische<br />

Verwertung in KVA‘s (Heizwert ^= Schweröl) zusammen mit<br />

Hausmüll oder Recycling an.<br />

Aspekt Ökonomie<br />

Die Wirtschaftlichkeit einer Abdichtung wird durch die Kriterien<br />

Erstellungskosten – Unterhaltsaufwand – Nutzungsdauer bestimmt.<br />

Kosten durch Pflege, Unterhalt und Instandsetzung können<br />

sich im Laufe der Zeit massiv kumulieren. Bitumenbahnen<br />

haben den Vorteil, dass sie sich leicht und mit geringem Aufwand<br />

pflegen, reparieren und überarbeiten lassen.<br />

Aspekt Soziales<br />

Ein weiterer Pluspunkt für das Abdichtungssystem mit Zwei-Lagen<br />

Bitumen-Bahnen ist der relativ hohe Arbeitsanteil an der Gesamtleistung<br />

Abdichtung, qualifizierte Arbeitsplätze werden gesichert.<br />

1 Unterlagsbahn BIKUPLAN<br />

2 Oberlagsbahn BIKUTOP<br />

BITUMENBAHNEN ZWEILAGIG<br />

11


Flachdachsanierung: Die Zeichen der Zeit erkennen<br />

Das Dach ist das am stärksten beanspruchte Teil eines Gebäudes. Für das Flachdach gilt das noch ein bisschen mehr. Kommt so<br />

ein Flachdach in die Jahre, hat es schon eine Menge ausgehalten: Temperaturwechsel, mechanische Beanspruchung, Feuchtigkeit<br />

und Umweltbelastungen. Dass das Alter auch an einem Flachdach nicht spurlos vorübergeht, liegt in der Natur der Sache.<br />

Nur wird der natürliche Alterungsprozess manchmal noch durch Planungs- oder Verarbeitungsfehler beschleunigt, bedingt durch<br />

Materialien von unzureichender Qualität oder in falscher Kombination, durch fehlerhafte Konstruktion in der Detailplanung oder<br />

nachlässige Bauausführung. Dann gilt es, die Zeichen der Zeit eben vor der Zeit zu erkennen. Und daraus bei der Renovierung<br />

bzw. Sanierung die Konsequenzen zu ziehen: kompetente Beratung durch Hersteller, sorgfältige Sanierungsplanung unter Würdigung<br />

der besonderen Belastungen und der Einsatz von Qualitätsprodukten im System.<br />

Flachdachbelastungen<br />

Temperatur<br />

Temperaturwechsel von -30° C bis über +90° C<br />

krasse Temperaturgegensätze auf engstem Raum<br />

(Schattenkanten, Schnee- und Pfützenränder)<br />

Temperaturschocks (z.B. Hitzegewitter)<br />

Hitzestaus<br />

Temperaturbedingter Schaden:<br />

Risse und Sprödigkeit durch Materialermüdung.<br />

Mechanische Beanspruchung<br />

Gebäudebewegungen und Durchbiegungen<br />

der Tragkonstruktion<br />

Schwingungen und Vibrationen bei leichten<br />

Dachkonstruktionen<br />

Schub- und Druckbelastungen<br />

(v.a. bei genutzten Dachflächen)<br />

Hagelschlag<br />

kritische Detailpunkte<br />

Feuchtigkeit<br />

von der Raumseite durch Wasserdampf<br />

von aussen durch Niederschläge<br />

stehendes Wasser auf der Abdichtung<br />

12<br />

Umweltbedingter Schaden:<br />

Pfützenbildung mit Schmutzablagerungen.<br />

Feuchtigkeitsbedingter Schaden:<br />

Blasenbildung durch Feuchtigkeitseinschlüsse.<br />

Umwelteinflüsse<br />

Strahlung<br />

chemische Belastung<br />

Schmutzablagerungen<br />

unerwünschter Pflanzenwuchs<br />

Erst denken, dann handeln<br />

Patentrezepte für die Sanierung von Flachdächern gibt es nicht.<br />

Zu zahlreich sind – neben der natürlichen Alterung – die möglichen<br />

Ursachen des Schadensbilds, zu unterschiedlich auch die möglichen<br />

Anforderungen des Neuaufbaus. Erst denken, dann handeln,<br />

das gilt auch hier. Grundlage jeder Sanierung mit dem Ziel eines<br />

langlebigen und sicheren Flachdachs ist eine komplette und kompetente<br />

Bestandsaufnahme. Standardempfehlungen, wie sie teilweise<br />

angeboten werden, sind wenig hilfreich. Dagegen geht der<br />

Bauder Dach-Check zum Beispiel dem Flachdach auf den Grund.<br />

Ausgehend von der Nutzung des Gebäudes wird der Dachaufbau<br />

von der Unterkonstruktion bis zur Abdichtung bzw. bis zum Oberflächenschutz<br />

(Bekiesung) überprüft. Dabei wird die alte Abdichtung<br />

auf Falten, Blasen, Risse, Sprödigkeit und Aufschubfalten untersucht,<br />

aber die umfassende Checkliste berücksichtigt auch Fragen<br />

wie:<br />

Befindet sich der Gully am Tiefpunkt, so dass das Wasser tatsächlich<br />

über den Gully ablaufen kann?<br />

Sind Anschlüsse von Durchdringungen bzw. Dehnfugen aus<br />

der wasserführenden Ebene herausgeführt?<br />

Sind die Anschlusshöhen am Dachrand und an Dachanschlüssen<br />

eingehalten?<br />

Wie sind die Metall- und Abdeckprofile ausgeführt?<br />

Wie wurden die Dehnfugen ausgeführt?


Wird aufgrund der Schadensbilder eine Dachöffnung vorgenommen<br />

und der Dachaufbau überprüft, ist insbesondere darauf zu<br />

achten, ob die Wärmedämmung durchfeuchtet ist, ob eine Dampfbremse<br />

vorhanden ist und wenn ja, ob Feuchtigkeit auf der Dampfbremse<br />

steht. Vom Prüfergebnis hängt es ab, ob die alte Dachabdichtung<br />

abgetragen werden muss und ein Neuaufbau erfolgt, oder<br />

ob auf dem Altaufbau saniert werden kann. Letzteres ist nicht nur<br />

ökologisch sinnvoller, sondern erspart auch Entsorgungskosten und<br />

Lohnkosten für das Abtragen des Altaufbaus. Auch lässt sich die alte<br />

Dämmschicht – sofern sie nicht verrottet ist (z.B. Kork) – weiterverwenden.<br />

Wenn sie aber für die heutigen Dämmanforderungen<br />

nicht mehr ausreicht, so trägt sie allemal positiv zur<br />

Leistung der neuen Dämmschicht bei. Deshalb wird – wo immer<br />

möglich – diese Lösung vorgeschlagen.<br />

Bauder Dach-Check<br />

1) Bestandsaufnahme<br />

Konstruktion, Aufbau<br />

Dachkonstruktion<br />

Dachaufbau<br />

Entwässerung<br />

Schäden/Mängel<br />

Dachfläche<br />

Durchdringungen<br />

Anschlüsse<br />

2) Detaillierte Dachuntersuchung<br />

3) Entscheidung für Sanierungsaufbau<br />

vollständiger Neuaufbau<br />

Sanierung auf dem Altaufbau<br />

Untergrundvorbereitung und Trennschicht<br />

Die Kiesauflast ist naturgemäss vor jeder Sanierungsmassnahme<br />

abzutragen, so dass das nackte Dach zutage liegt. Sind auf diesem<br />

alten Untergrund Wellen oder Blasen vorhanden, so sind diese abzustossen.<br />

Vorhandene Feuchtigkeit auf der Dampfbremse ist abzusaugen.<br />

Besteht die alte Dachabdichtung aus einer hochpolymeren<br />

Abdichtungsbahn (PVC), so ist eine wirksame Trennschicht<br />

unter der neuen Abdichtung zu verlegen. Diese Trennschicht verhindert<br />

auch, dass etwa vorhandene Spannungen aus dem Untergrund<br />

in das neue Dachschichtenpaket übertragen werden.<br />

Als Material empfiehlt sich eine Trennlage mit einem unterseitigen<br />

Polyestervlies, das eine Nachverklebung mit dem Untergrund<br />

verhindert.<br />

Erfolgt ein vollständiger Abriss des alten Dachschichtenpakets, wird<br />

der Betonuntergrund mit einem haftvermittelnden Voranstrich behandelt.<br />

Hochwertige Dampfbremse<br />

Wenn ein vollständiger Neuaufbau erforderlich ist oder der alte<br />

Dachaufbau keine Dampfbremse enthielt, ist eine neue Dampfbremse<br />

unabdingbar. Sie verhindert die Durchfeuchtung von Bauteilen<br />

durch raumseitigen Wasserdampf, der sonst durch den<br />

Untergrund in den Dachaufbau diffundieren würde. Dabei haben<br />

sich Schnellschweissbahnen mit Thermstreifen bewährt. Bei Stahltrapezblech<br />

empfiehlt sich eine kaltselbstklebende oder Therm<br />

Dampfbremse.<br />

Wärmedämmung<br />

Die Anforderungen an die Wärmedämmung steigen von Jahrzehnt<br />

zu Jahrzehnt. Bei einem Neuaufbau ist eine leistungsfähige Dämmschicht<br />

unerlässlich, aber auch bei einer Sanierung unter Beibehaltung<br />

des alten Dachaufbaus wird eine Dämmschicht häufig eingeplant<br />

werden müssen, weil die alte Dämmschicht zwar noch<br />

funktionsfähig ist, aber nicht mehr die heutigen Anforderungen<br />

erfüllt. Dann kann je nach Anforderung und Leistung der alten die<br />

neue Dämmung dünner bemessen werden, weil die Leistungen beider<br />

Dämmschichten sich addieren (aber: Feuchtigkeitskontrolle<br />

nach SIA 271!).<br />

Unter den gebräuchlichen Wärmedämmstoffen hat sich Polyurethan-Hartschaum<br />

besonders bewährt: Er hat den besten Dämmwert,<br />

bringt also schon mit einem niedrigen Dachaufbau hohe<br />

Dämmleistung, ist feuchtigkeitsbeständig, druckfest und formstabil.<br />

Wärmedämmplatten mit eingebautem Gefälle (z.B. BauderPUR<br />

T) ermöglichen in einem Arbeitsgang zugleich die schnelle Wasserableitung.<br />

Abdichtung<br />

Für eine dauerhafte Abdichtung ist die zweilagige Bitumenabdichtung<br />

nach wie vor unübertroffen. Je nach Untergrund gibt es hochwertige<br />

Elastomerbitumen-Schweissbahnen für die Heissverklebung<br />

sowie als Kaltselbstklebebahnen. Und wenn statt der<br />

Bekiesung ein Gründachaufbau geplant ist, gibt es durchwurzelungsfeste<br />

Spezialbitumenschweissbahnen, die eine leistungsfähige<br />

Abdichtungsoberlage und die Wurzelschutzschicht in einem bilden.<br />

Fachgerechtes Sanieren lohnt sich<br />

Bauen ist ein teure Angelegenheit. Wenn gespart wird, dann meist<br />

in den Bereichen, die man nicht sieht. Dazu gehört leider das Flachdach.<br />

Das ist fatal, weil am Abdichtungsmaterial zu sparen im wahrsten<br />

Sinne des Wortes am falschen Ende des Hauses gespart ist.<br />

Wenn es dann zu einer vorzeitigen Sanierungsbedürftigkeit kommt,<br />

kann man wenigstens daraus lernen, den gleichen Fehler kein weiteres<br />

Mal zu begehen.<br />

Eine Sanierung mit Produkten und Systemen auf dem neuesten<br />

Stand der Technik ist die wichtigste Massnahme zur langfristigen<br />

Bauwerks- und Werterhaltung. Mit modernen, hochwertigen Abdichtungen<br />

und bei sorgfältiger Wartung kann sich nicht nur die Lebensdauer<br />

des Daches deutlich erhöhen, sondern auch die des Gesamtgebäudes.<br />

Fachgerechtes Sanieren rechnet sich in Franken<br />

und Rappen.<br />

FLACHDACHSANIERUNG<br />

13


Flachdach ohne Schutz- und Nutzschicht (Nacktdach)<br />

mechanisch befestigt<br />

Seit Jahrzehnten stellen Flachdächer im industriellen Hallenbau die übliche Dachform dar. Mit Beginn des Stahlleichtbaus mussten<br />

die Materialien und handwerklichen Methoden diesen neuen Gegebenheiten angepasst werden. Die tragende Unterkonstruktion für<br />

die gesamte Flachdachkonstruktion sind bei dieser Bauweise vorwiegend Stahltrapezblech-Profile. Für eine solche flexible Unterkonstruktion<br />

galt es Methoden zur Lagesicherung zu finden. Daraus entwickelte sich die lose Verlegung der einzelnen Schichten mit mechanischer<br />

Befestigung.<br />

Auch andere Systeme wie mechanische Befestigung der Wärmedämmung<br />

und vollflächige Verklebung der Abdichtung oder die vollflächige<br />

Verklebung aller Schichten im Flachdachaufbau sind heute<br />

Stand der Technik. Bei all diesen Systemen gilt: Es ist Sturm und<br />

das Dach soll halten. Im Regel- und im Sonderfall: Die Windlasten<br />

müssen sicher abgeleitet werden können.<br />

Grundsätze der Windlast<br />

An Küstengebieten von grossen Gewässern bläst der Wind kräftiger,<br />

als z.B. in einer Grossstadt, oder in einer ländlichen Region oder sogar<br />

in einem Waldbereich. Je glatter oder flacher das Gelände, de-<br />

Olma Halle 9, St.Gallen, 1999, 10'000 m 2 SUCOFLEX-M-127/1.8<br />

sto stärker der Wind oder je rauer oder hügeliger das Gelände, je<br />

geringer die Windbelastung.<br />

Daraus geht eindeutig hervor<br />

Bei der Grösse der Windbelastung kommt es somit auf den<br />

Standort des Gebäudes an. Der Wind wird über die Aussenflächen<br />

eines Baukörpers allseitig umgeleitet (Verdrängungswirkung des<br />

Windes). Speziell auf der Dachfläche selbst entstehen durch diese<br />

Umleitungen Unterdrücke. Diese Unterdrücke können ein Vielfaches<br />

des Staudruckes ausmachen. Durch die Strömungsablösung<br />

an den Luvkanten des Baukörpers wird die Verdrängungswirkung<br />

vergrössert und führt im Bereich dieser Kanten zu hohen<br />

Geschwindigkeiten und niederen Drücken. Die somit entstehenden<br />

Sogkräfte von Dachrändern sind deshalb besonders hoch.<br />

SUCOFLEX-M-127/-CM<br />

mechanisch befestigt (evtl. Trennlage)<br />

Wärmedämmung mechanisch befestigt<br />

Dampfbremse<br />

Verlegehilfe, falls erforderlich<br />

Trapezblech<br />

Bei nicht geschlossenen, durchlässigen Baukörpern erzeugt<br />

der Staudruck des Windes einen Innendruck an der Unterseite des<br />

Daches. Bei einer geschlossenen Tragdecke (z.B. Beton) hat das für<br />

die einzelnen Schichten im Flachdachaufbau keine weiteren Konsequenzen.<br />

Hingegen bei offenen Tragdecken (z.B. Stahltrapezblech,<br />

Holzschalung, etc.) wirkt sich der Innendruck zusätzlich abhebend<br />

auf die Schichten im Flachdach aus. Dieser Innendruck muss dann<br />

in die Berechnung mit eingehen.<br />

14


Die Grössenverteilung der Windlasten und die daraus resultierenden<br />

Kräfte werden beeinflusst von der Form, den Abmessungen,<br />

der Oberflächenbeschaffenheit und der Durchlässigkeit<br />

des Bauwerkes sowie von der Anströmrichtung, der Stärke und<br />

der Böigkeit des Windes. Die örtlichen Verhältnisse wie beispielsweise<br />

Gipfel oder Kammlagen im Gebirge, Hanglagen und Lagen<br />

in Mulden können beachtliche Abweichungen von den Kennwerten<br />

des Staudruckes zur Folge haben. Windkanalversuche sind zu<br />

empfehlen, wenn die Baukosten und die ungewöhnliche Art des<br />

Bauwerks oder seine Umgebung die damit verbundenen Auswirkungen<br />

rechtfertigen. In den meisten Fällen basiert der Kennwert<br />

des Staudruckes auf der Spitzengeschwindigkeit (Böen von wenigen<br />

Sekunden) in einer Höhe von 10 m über dem Gelände auf<br />

freiem Feld. Die Böigkeit des Windes und die daraus resultierenden<br />

dynamischen Wirkungen auf die Bauwerke werden durch entsprechende<br />

statische Ersatzkräfte berücksichtigt.<br />

Sicherung durch mechanische Befestigung<br />

Die verbreitetste Art, Kunststoffdichtungsbahnen gegen Windsog zu<br />

sichern, ist die mechanische Befestigung. Dabei kann die Lagesicherheit<br />

der einzelnen Schichten kalkuliert werden. Durch geeignete Befestiger<br />

(siehe verschiedene Hersteller von Befestigern) können die<br />

ESU Building, Heathrow Airport, London, 1997, 1'500 m 2 SUCOFLEX-M-127<br />

Bei der Planung des Systems müssen die Bemessungslasten der<br />

Befestiger bekannt sein.<br />

Vorteile der mechanischen Befestigung:<br />

Die Dimensionierung der Befestiger kann jederzeit überprüft<br />

werden;<br />

Kontrollmöglichkeiten;<br />

Witterungsunabhängigere Verarbeitung;<br />

Sortenreine Entsorgung später möglich.<br />

Massgebende Faktoren für gute Sicherheit sind:<br />

eine möglichst gleichmässige Lasteinleitung in die Tragdecke;<br />

Verlegerichtung der Dachbahn quer zur Spannrichtung der<br />

Stahltrapezbleche/Holzschalung;<br />

gleichmässige Verteilung der Befestiger untereinander;<br />

ein geeigneter Verankerungsuntergrund, so dass die entsprechenden<br />

Auszugsfestigkeiten gewährleistet sind.<br />

Arten der mechanischen Befestigung:<br />

Befestigung in der Überlappung mit Schrauben und Lastverteiltellern;<br />

Linienförmige Befestigung mit Schienenprofil.<br />

NACKTDACH<br />

einzelnen Schichten in den Untergrund sicher verankert werden.<br />

Für dieses System liegen rechenbare Auszugwerte der Befestiger<br />

vor, welche auf dynamisch durchgeführten Versuchen basieren.<br />

Die Werte können auch mittels Auszugsversuchen auf der Baustelle<br />

ermittelt werden. Die Anzahl der Befestiger pro m 2 wird gemäss<br />

der vorhandenen Windlast und unter Berücksichtigung der<br />

Betriebsfestigkeit der Befestiger und der Auszugsfestigkeit des zu<br />

befestigenden Materials vom Hersteller oder Systemlieferanten<br />

festgelegt.<br />

Fazit<br />

Die mechanische Befestigung von Flachdächern ist die sicherste<br />

und kostengünstigste Art ein Nacktdach auszuführen. Nebst den<br />

Verlegerichtlinien, den einschlägigen länderspezifischen Normen<br />

und den Verarbeitungshinweisen des Herstellers ist auch eine objektspezifische<br />

Beratung sehr wichtig. In objektbezogenen Beratungen<br />

können die individuellen Anforderungen (z.B. VKF 93) abgeklärt<br />

und umgesetzt werden. Hinzu kommt die gesammelte Erfahrung<br />

aus einer Vielzahl von Objekten, die bereits mit solchen Systemen<br />

erfolgreich realisiert wurden. So profitieren von diesem fachlichen<br />

Know-how letztlich Planer, Verarbeiter und Bauherr gleichermassen.<br />

15


Das Sicherheitsdenken<br />

Planung<br />

Planer und Bauherr bestimmen den Dachaufbau in Zusammenarbeit<br />

mit dem Unternehmer oder dem Systemlieferanten. Die<br />

einzelnen Systemkomponenten werden den jeweiligen Anforderungen<br />

angepasst (z.B. klimatische Bedingungen, U-Wert, Brandschutz<br />

oder Dach-Nutzung).<br />

Die Anordnung der Abschottungen und der Kontrollvorrichtungen<br />

wird entsprechend der Dachentwässerung und dem Gefälle geplant<br />

und in den Dachaufsichtsplan eingetragen. In der Empfehlung<br />

SIA 271 «Flachdächer» (Ausgabe 1986) sind die Feldgrössen<br />

für die Abschottungen definiert.<br />

Dampfbremse<br />

Oft wird die Dampfbremse bei Sanierungen oder im Neubau als<br />

Notdach verwendet. Sie wird vollflächig auf die Betondecke aufgeklebt.<br />

Damit hat man bereits die erste Dichtigkeit der Dachfläche<br />

sichergestellt.<br />

Abschottungen<br />

Abschottungen sind dichte Verbindungen von Abdichtung und<br />

Unterkonstruktion beim Warmdach. Sie dienen zur Schadensbegrenzung<br />

im Falle einer Undichtigkeit. Die bitumenbeständige<br />

Dachhaut wird über die Wärmedämmschicht auf die Dampfbremse<br />

mit Bitumen aufgeklebt.<br />

Kontrollvorrichtungen<br />

Kontrollrohre erlauben eine permanente Dichtigkeitskontrolle des<br />

Daches. Pro Abschottungsfeld wird ein Kontrollrohr am tiefsten<br />

Punkt plaziert. Der Unterhaltsverantwortliche kann während der<br />

gesamten Lebensdauer des Flachdaches periodische Kontrollen<br />

bezüglich der Funktionstüchtigkeit der Abdichtung vornehmen.<br />

Kontrollrohr<br />

Beispiel Anordnung der Abschottungen<br />

1 Kontrollrohr mit Einlauftablett in die Unterkonstruktion befestigt<br />

2 Dampfbremse wasserdicht auf das Einlauftablett angeschlossen<br />

3 Wärmedämmschicht Sarnatherm<br />

4 Abdichtung TG 66-16<br />

5 Schutzschicht bzw. Schutz- und Nutzschichten<br />

6 Wärmedämm-Kern<br />

7 Wärmedämm-Halbschalen<br />

8 Einfassung, mit der Abdichtung verschweisst<br />

9 Wärmegedämmter Deckel mit Schutzrohr<br />

16


Dichtungsbahnen aus flexiblen Polyolefinen<br />

Kunststoffdichtungsbahnen aus flexiblen Polyolefinen finden seit<br />

1990 auf dem CH-Markt zunehmende Verbreitung.<br />

Sarnafil T ist eine reine Kunststofflegierung auf der Basis flexibler<br />

Polyolefine. Es verfügt über einen Träger und wird im Extrusionsbeschichtungsverfahren<br />

hergestellt. Die Erfahrungen der Vergangenheit<br />

zeigen, dass diese Kunststoff-Legierungen eine hohe Lebensdauer<br />

erreichen und damit einen wesentlichen Beitrag zur<br />

Sicherheit leisten. Im Bereich Tunnelbau werden seit Ende der<br />

70er Jahre Dichtungsbahnen aus polyolefinen Materialien erfolgreich<br />

eingesetzt. Dichtungsbahnen aus flexiblen Polyolefinen<br />

kommen ohne schädliche Zusatzstoffe aus. Sie werden ohne<br />

Vorbehalte von führenden Ökofachstellen empfohlen. Auch der<br />

Rückbau der Materialien ist gesichert. Die lose verlegten Schichten<br />

werden sortenrein abgebaut und recycliert.<br />

Sarnavert-Dachbegrünungen<br />

Dachbegrünungen bieten einen hohen Schutz für die Dachhaut<br />

und sind somit ein wesentlicher Bestandteil der Sicherheit. Dachbegrünungen<br />

werden im Flachdach seit Jahrzehnten eingesetzt.<br />

Die Drainschutzbahn und die ca. 60 mm starke Dachgartenerde<br />

gewähren eine anspruchslose und pflegeleichte Dachbegrünung<br />

die viele Vorteile bietet:<br />

Beispiel Abschottung im Dachaufbau<br />

Hohe Lebensdauer der Dachabdichtung infolge geringer<br />

Materialbeanspruchung durch Temperaturschwankungen<br />

(Wärme/Kälte)<br />

Guter Schutz gegen mechanische Beschädigungen.<br />

Rückhaltung des Niederschlagswassers<br />

(Wasserrentention) zur Entlastung der Kanalisation.<br />

Regulierung des Raumklimas während dem ganzen Jahr.<br />

Wärme und Kälte dringen verzögert durch den Konstruktionsaufbau.<br />

Abnahme<br />

Die Flachbedachung soll nach ihrer Fertigstellung durch den Planer/Bauherrn<br />

zusammen mit dem Unternehmer abgenommen<br />

werden. Die kontrollierbare Dichtigkeit (sichtbar bei den Kontrollrohren)<br />

wird protokollarisch festgehalten. Abnahme-Protokolle<br />

sind beim SIA erhältlich.<br />

Unterhaltsvertrag<br />

Es empfiehlt sich, das Dach jährlich durch den Unterhaltsverantwortlichen<br />

kontrollieren zu lassen. Die Berufsverbände SVDW,<br />

SSIV und VERAS haben entsprechende Formulare, auf denen die<br />

Kontroll- und Wartungsarbeiten aufgeführt sind. Die Erfahrungen<br />

der Vergangenheit haben gezeigt, dass regelmässige Dachkontrollen<br />

die Lebensdauer der Dachabdichtung wesentlich verlängern.<br />

Objekt mit Sicherheitsdach (Coop Verteilzentrale, Wangen bei Olten)<br />

SICHERHEITSDENKEN<br />

1 Unterkonstruktion<br />

2 Bituminöse Dampfbremse, mindestens im Abschottungsbereich vollflächig<br />

aufgeklebt<br />

3 Wärmedämmschicht mit 45°-Schnittkante, als Anschlag für die Abschottung<br />

geheftet<br />

4 Kunststoffdichtungsbahn erwärmt, hohlraumfrei in die Kanten<br />

gedrückt und mit Heissbitumen auf die Dampfbremse geklebt<br />

5 Gegenstück der unter 45° zweigeteilten Wärmedämmstoff-Platte, ebenfalls<br />

geheftet<br />

6 Wärmedämmschicht Sarnatherm<br />

7 Kunststoffdichtungsbahn mit bereits ausgeführter, abgeschotteter<br />

Kunststoffdichtungsbahn aufgeschweisst<br />

17


Flachdach des ECDD in Fribourg mit dem 3 S-Dachsystem<br />

Mit drei praxisbewährten Produkten, die im System aufeinander aufbauen, ist das Dach der Ecole Cantonale de Degré Diplôme<br />

(ECDD) neu eingedeckt worden. Der äusserst geringe Verlegeaufwand, die hohe Systemsicherheit und die langjährigen positiven<br />

Erfahrungen mit den einzelnen Systemkomponenten haben den Ausschlag für die Wahl des 3-S Daches gegeben.<br />

Das Objekt ECDD mit einer gesamten Dachfläche von 1000 m 2<br />

besticht in erster Linie durch seine klar gegliederte Architektur.<br />

Die verschiedenen Nutzungen des Gebäudes stellten auch hohe<br />

Anforderungen an die Tragkonstruktion und die damit verbundene<br />

Abdichtung des Flachdaches.<br />

Wirtschaftlichkeit, Systemsicherheit und Langlebigkeit sind die<br />

Maximen des Flachdaches. Daraus lassen sich auch die Bedürfnisse<br />

der einzelnen Marktpartner ableiten:<br />

Ausrollen und Ausrichten<br />

der Dampfbremse<br />

Der Bauherr wünscht sich:<br />

eine rasche Bauphase,<br />

eine saubere Verarbeitung, geringe Verunreinigungen – dies<br />

insbesondere bei Renovationen,<br />

einen einfachen, kostengünstigen Unterhalt,<br />

eine maximale Kosteneffizienz durch hohe Lebensdauer,<br />

hochstehende Marktpartner, die zu ihren Versprechen<br />

(z.B. Garantie) stehen.<br />

Für den Planer stehen im Vordergrund:<br />

ein vielseitig, z.B. auf verschiedenen Unterkonstruktionen,<br />

einsetzbares System,<br />

ein behinderungsfreier Bauablauf,<br />

eine hohe Systemsicherheit,<br />

erprobte Systemkomponenten, gute Referenzen,<br />

ein hochstehender technischer Support.<br />

Der Verarbeiter erwartet:<br />

ein einfaches Handling mit kurzen Vorbereitungszeiten,<br />

eine Verarbeitung mit möglichst wenig Hilfsmitteln<br />

und Geräten,<br />

ein komplettes Zubehörprogramm,<br />

ein weitgehend bei jedem Wetter applizierbares System,<br />

einen gefahrlosen Arbeitsvorgang,<br />

eine qualifizierte fachliche Unterstützung.<br />

Den Bedürfnissen des Marktes entsprechend haben Foamglas<br />

und Sika-Trocal das 3 S-Dachsystem entwickelt und zur Marktreife<br />

geführt.<br />

Passgenaues Einsetzen der Platten<br />

Abziehen der unterseitigen Schutzfolie<br />

und Andrücken der Dachbahn<br />

Der 3-lagige Schichtaufbau wird vollflächig verklebt<br />

und beinhaltet folgende Komponenten:<br />

Die Aluminiumverbund-Dampfbremse Sika-Trocal DSK, mit<br />

doppelseitiger Kaltselbstklebebeschichtung,<br />

Die Wärmedämmung Foamglas 3 S-Board,<br />

Die Dachbahn Trocal RV-s, bitumenverträglich mit innenliegendem<br />

Glasgittergewebe und unterseitiger Kaltselbstklebebeschichtung.<br />

Dieses System ist anwendbar für den Neubau auf Beton- und<br />

Stahlprofilblech-Unterkonstruktionen sowie für die Sanierung von<br />

bestehenden Flachdächern. Das System kann wahlweise frei bewittert<br />

bleiben oder wie am Beispiel des Objektes ECDD ohne weiteres<br />

auch begrünt werden und bietet damit ein hohes Mass an<br />

Flexibilität.<br />

Eine kurze Abfolge des Verlegeablaufes in bebilderter Form vermag<br />

am ehesten einen Einblick in das 3 S-Dachsystem zu vermitteln.<br />

Fazit<br />

Das 3 S-Dach stellt eine neue Kombination aus bewährten Komponenten<br />

dar und wird als Innovation im Flachdach den hohen<br />

Anforderungen für die Zukunft gerecht werden müssen. Über den<br />

Erfolg wird der Kunde entscheiden – die Bewährungsprobe am<br />

Objekt ECDD hat das System äusserst positiv bestanden.<br />

18


VERBUNDDACH<br />

19


Bauschäden vermeiden durch dauerhaften mechanischen<br />

Schutz von Abdichtungen im Hoch- und Tiefbau<br />

Die moderne Architektur entwickelt immer neue Bauformen, die<br />

höchste Anforderungen an die Abdichtung und den Schutz dieser<br />

stellen. Der Schutz vor Feuchtigkeit, die Dämmung gegen Kälte<br />

oder Wärme und der Schallschutz stellen eine Herausforderung<br />

für das weiterverarbeitende Gewerbe dar, da Beschädigung oder<br />

Zerstörung der empfindlichen Bauelemente die gesamte Bausubstanz<br />

gefährdet.<br />

Abdichtungen müssen während und nach der Fertigstellung<br />

durch geeignete Massnahmen geschützt werden. Beka-Bauschutzmatten<br />

erfüllen diese Anforderung im Hoch- und Tiefbau<br />

seit Jahren mit höchster Zuverlässigkeit.<br />

Die Bauschutzmatten werden auf das vorhandene Abdichtungssystem<br />

sowie den geforderten Schutz abgestimmt und sofern notwendig<br />

zusätzlich ausgerüstet.<br />

Die Bauschutzmatten sind ein Recycling-Produkt, bestehend aus<br />

hochwertigen Gummigranulaten und -fasern. Die dazu verwendeten<br />

Recycling-Produkte werden magnet-entdrahtet, mit Polyurethan<br />

gebunden und als Bahnenware in unterschiedlichen Massen<br />

und Stärken hergestellt.<br />

Aus Platzgründen wird in diesem<br />

Beispiel die bereits fertiggestellte<br />

Abdichtung als Lagerplatz benützt.<br />

Die Abdichtung wird durch Bauschutzmatten<br />

vor Beschädigungen bewahrt.<br />

Anschliessend wird das Bauwerk mit<br />

Erdreich überdeckt.<br />

20


Schutz von Abdichtungen und Trittschalldämmung<br />

mit Bauschutzmatten in verschiedenen Baubereichen<br />

Bauschutzmatten im Unterterrainbereich zum Schutz der Abdichtung<br />

bei Aufschüttung mit Kies und anschliessender intensiver<br />

Begrünung: Überall da, wo Abdichtungen überdeckt oder eine intensive<br />

Begrünung vorgenommen wird, muss die Abdichtung während<br />

dem Einbau dieser Schichten und für den späteren Unterhalt<br />

gegen mechanische Beschädigungen geschützt werden. Bei<br />

Gehwegen und Platten- oder Verbundsteinflächen wird die Abdichtung<br />

bei jeder Verlegeart optimal geschützt. Zusätzlich wird in<br />

diesen Fällen die Abdichtung auch während den verschiedenen<br />

Bauphasen geschützt.<br />

Bauschutzmatten im Einsatz auf einem Parkdeck: Die Abdichtung<br />

muss während den Schalungs- und Betonierarbeiten der<br />

Fahrplatte gegen mechanische Beschädigungen geschützt werden.<br />

Nach Fertigstellung erfüllt die Schutzmatte die Funktion einer<br />

Trenn- und Schutzlage mit einem hohen Trittschallverbesserungsmass.<br />

Überall da, wo Abdichtungen für weitere Arbeitsgänge<br />

extrem belastet werden oder durch die Gebäudekonstruktion hohen<br />

Druckbelastungen ausgesetzt werden, müssen diese entsprechend<br />

geschützt werden.<br />

Bauschutzmatten eignen sich hervorragend als Trittschalldämmung<br />

bei gleichzeitigem Schutz einer darunterliegenden Abdichtung.<br />

Insbesondere bei Attika-Geschossen oder Terrassenüberbauungen<br />

mit darunterliegenden Wohnräumen bietet diese<br />

Doppelfunktion eine optimale Lösung bei unterschiedlichen Problemstellungen.<br />

Weitere Einsatzgebiete der Bauschutzmatten<br />

sind Unterlagsböden mit speziellen Anforderungen, Gebäudetrennungen,<br />

Aufstockungen oder unterschiedliche Anforderungen an<br />

die Gebäudenutzung.<br />

Bauschutzmatten im Unterterrainbereich<br />

Bauschutzmatten im Einsatz auf einem Parkdeck<br />

SCHUTZSCHICHTEN<br />

Die Abdichtung erfüllt in allen Baubereichen<br />

eine äusserst wichtige Funktion,<br />

welche Einfluss auf die gesamte<br />

Bausubstanz hat. Deshalb muss dem<br />

Schutz dieser Systeme der entsprechende<br />

Stellenwert beigemessen<br />

werden.<br />

Bauschutzmatten eignen sich hervorragend als Trittschalldämmung<br />

21


Relevante Normen und Bestimmungen<br />

NORMEN<br />

N SIA 118 Allgemeine Bedingungen für Bauarbeiten<br />

N SIA 160 Einwirkungen auf Tragwerke<br />

N SIA 162 Betonbauten<br />

N SIA 180 Wärme- und Feuchteschutz im Hochbau<br />

E SIA 180/4 Energiekennzahl<br />

N SIA 181 Schallschutz im Hochbau<br />

E SIA 183 Brandschutz im Hochbau<br />

N SIA 270 Abdichtungen aus Dichtungsbahnen oder Gussasphalt – Leistungen und Ausmass<br />

E SIA 271 Flachdächer<br />

E SIA V271/1 Flachdächer – Anforderungen an Wärmedämmstoffe<br />

E SIA 271/2 Flachdächer zur Begrünung<br />

N SIA 279 Wärmedämmstoffe – Allgemeine Anforderungen – Prüfung der Wärmeleitfähigkeit<br />

E SIA V280 Kunststoff-Dichtungsbahnen (Polymer-Dichtungsbahnen) –<br />

Anforderungswerte und Materialprüfung<br />

N SIA 281 Bitumen- und Polymerbitumen-Dichtungsbahnen –<br />

Anforderungswerte und Materialprüfung<br />

E SIA 281/1 Polymerbitumen-Dichtungsbahnen bei Gussasphalteinbau -<br />

Anforderungswerte und Materialprüfung<br />

E SIA 281/2 Polymerbitumen-Dichtungsbahnen: Schälzugprüfung<br />

E SIA 380/1 Energie im Hochbau<br />

E SIA 381/1 Baustoff-Kennwerte<br />

E SIA 381/2 Klimadaten zu E SIA 380/1<br />

E SIA 430 Entsorgung von Bauabfällen<br />

N SIA 469 Erhaltung von Bauwerken<br />

Lärmschutzverordnung<br />

Richtlinien für Feuerpolizeivorschriften der VKF (Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen)<br />

22


Impressum<br />

Herausgeber: Verband Abdichtungsunternehmungen Schweiz VERAS, Bern<br />

Grafik: Peter Marthaler, Bern<br />

Satz: Gerber Typografik, Bern<br />

Lithos: LitHouse Bern AG, Bern<br />

Druck: Geiger AG, Bern<br />

Auflage: 12’000 Exemplare<br />

Bern, November 2000


Paul Bauder AG<br />

Industriestrasse 11, 6343 Rotkreuz<br />

Tel. 041 798 00 10, Fax 041 798 00 19<br />

info@bauder.de, www.bauder.de<br />

Sika-Trocal AG, Tüffenwies 16-22, 8048 Zürich<br />

Tel. 01 436 47 00, Fax 01 436 45 88<br />

sikatrocal@ch.sika.com, www.sika-trocal.com<br />

®<br />

Pittsburgh Corning (Schweiz) AG<br />

Schöngrund 26, 6343 Rotkreuz<br />

Tel. 041 790 19 19, Fax 041 790 36 26<br />

direktion@foamglas.ch, www.foamglas.ch<br />

Sarnafil AG<br />

Industriestrasse, 6060 Sarnen<br />

Tel. 041 666 99 66<br />

Fax. 041 666 98 17<br />

sarnafilag.sfch@sarna.com, www.sarnafil.com<br />

Huber + Suhner AG, 8330 Pfäffikon ZH<br />

Tel. 01 952 22 82, Fax 01 952 22 10<br />

info@hubersuhner.com, www.hubersuhner.com<br />

Burmak AG<br />

Rüchligstrasse 14, 8953 Dietikon<br />

Tel. 01 740 09 09, Fax 01 740 54 20<br />

burmak@pop.agri.ch, www.burmak.ch<br />

Vaparoid AG, Härdli 11a, 4657 Dulliken<br />

Tel. 062 285 31 31, Fax 062 285 31 30<br />

info@vaparoid.com, www.vaparoid.com<br />

8105 Regensdorf, Althardstrasse 5<br />

Tel. 01 871 32 32, Fax 01 871 32 09<br />

zzw@zzwancor. ch, www.zzwancor.ch<br />

Flumroc AG, 8890 Flums<br />

Tel. 081 734 11 11, Fax 081 734 12 13<br />

info@flumroc.ch, www.flumroc.ch<br />

Verband Abdichtungsunternehmungen Schweiz<br />

Association suisse des entreprises de travaux d’ étanchéité<br />

Postfach / case postale 5853, 3001 Bern<br />

Tel. 031 310 20 34, Fax 031 310 20 35, www.veras.ch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!