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Titelthema<br />

Wichtige Wachstumsfaktoren der kutanen Wundheilung im Überblick Tab. 1<br />

Produzierende Zelle Funktion Relative Molekülmasse<br />

Platelet-derived<br />

Growth Factor<br />

Thrombozyten, Keratinozyten,<br />

Makrophagen<br />

Stimulation der Chemotaxis von Granulozyten, Monozyten<br />

und Fibroblasten; Stimulation der Fibroblastenproliferation<br />

und der Synthese extrazellulärer Matrix<br />

30.000 Dalton<br />

Fibroblast<br />

Growth Factor<br />

Makrophagen, Endothelzellen<br />

mitogene Wirkung auf Fibroblasten und Keratinozyten;<br />

Stimulation der Proliferation und Angiogenese; Regulation<br />

der Migration und Differenzierung von Zielzellen<br />

15.000 Dalton<br />

Epidermal<br />

Growth Factor<br />

Thrombozyten, Keratinozyten,<br />

Makrophagen<br />

Stimulation der Proliferation und Migration aller epithelialer<br />

Zellen; angiogenetische Wirkung; Stimulation und Produktion<br />

von Fibronektin<br />

6.000 Dalton<br />

Vascular Endothelial<br />

Growth Factor<br />

Keratinozyten, Makrophagen Regulation der Vaskulogenese und Angiogenese 34.000 - 46.000 Dalton<br />

Transforming<br />

Growth Factor-beta<br />

Thrombozyten, Makrophagen<br />

mitogene Wirkung auf Fibroblasten; Stimulation extrazellulärer<br />

Matrixporteine; Stimulation der Chemotaxis infl ammatorischer<br />

Zellen<br />

2.000 Dalton<br />

dieses Faktors kompensiert werden kann, wenn die<br />

Heilung durch die Bildung von Granulationsgewebe<br />

begleitet wird.<br />

Vascular Endothelial Growth Factor – VEGF<br />

Die VEGF-Familie umfasst derzeit die folgenden<br />

Mitglieder: VEGF-A, VEGF-B, VEGF-C, VEGF-D, VEGF-E<br />

sowie den Plazenta-Wachstumsfaktor PLGF. Sie üben<br />

ihre biologische Funktion aus, indem sie an drei verschiedene<br />

transmembrane Tyrosinkinaserezeptoren<br />

binden: VEGFR-1, VEGFR-2, VEGFR-3. Durch zahlreiche<br />

In-vitro- und In-vivo-Studien konnte gezeigt werden,<br />

dass VEGF-A ein bedeutender Regulator der Vaskulogenese<br />

und Angiogense ist.<br />

Keratinozyten und Makrophagen sind die Hauptproduzenten<br />

von VEGF-A, die nach einer Verletzung<br />

deutlich stärker freigesetzt werden. In einem Wundmodell<br />

beim Schwein konnte gezeigt werden, dass VEGF-A<br />

neutralisierende Antikörper die Wund angiogenese, die<br />

Exsudatbildung sowie die Bildung von Granulationsgewebe<br />

reduzieren. In menschlicher Wundfl üssigkeit<br />

war die vorhandene angiogenetische Aktivität zu späteren<br />

Zeitpunkten nach der Verletzung deutlich durch<br />

eine VEGF-Neutralisation inhibiert. Diese Ergebnisse<br />

unterstreichen die Bedeutung der Rolle endogener<br />

VEGFs bei der Wundangiogenese. Insgesamt sind die<br />

Mitglieder der VEGF-Familie wichtig für die Angiogenese<br />

und Lymphogenese, und zwar nicht nur während<br />

der Entwicklung, sondern auch während der kutanen<br />

Wundreparatur.<br />

Angiopoietine<br />

Neben VEGF wirken auch die Angiopoietine auf<br />

das vaskuläre Endothel. Bislang sind vier verschiedene<br />

Angiopoietine identifi ziert worden, die an einen<br />

transmembranen Tyrosinkinaserezeptor (Tie2) binden,<br />

der ausschließlich in Zellen des Endothels vorhanden<br />

ist. Dabei aktivieren Angiopoietin-1 und -4 den Rezeptor,<br />

wohingegen Angiopoietin-2 und -3 meistens<br />

inhibitorisch wirken. Im Gegensatz zu VEGF regulieren<br />

Angiopoietine nicht die endotheliale Zellproliferation;<br />

vielmehr ist Angiopoietin-1 verantwortlich für die<br />

Stabilisierung von Blutgefäßen, wohingegen Angiopoietin-2<br />

eine Stabilisierung der Gefäße sowie eine<br />

Reorganisation auslöst.<br />

In Wunden von Ratten werden Tie2-Proteine und<br />

ihre mRNA in deutlich höherer Konzentration exprimiert<br />

als in nicht verletztem Gewebe. Dies war der erste<br />

Hinweis darauf, dass Angiopoietine eine Rolle bei der<br />

Angiogenese im Rahmen des Wundheilungsprozesses<br />

spielen. Zusätzlich zum Rezeptor konnten zwei Arbeitsgruppen<br />

die Expression von Angiopoietin-1 und -2<br />

in normalen und verwundeten Mäusen zeigen. Während<br />

die Angiopoietin-1-Expression durch Hautverletzungen<br />

nicht beeinfl usst wird, war die Expression von<br />

Angiopoietin-2 in normalen Mäusen vorübergehend<br />

hochreguliert, während Granulationsgewebe gebildet<br />

wurde.<br />

Scatter Factor – SF<br />

Die Familie der SFs – auch bekannt als plasminogenverwandte<br />

Wachstumsfaktoren (PRGF) – umfasst bislang<br />

zwei Mitglieder: Hepatocyte Growth Factor (HGF)/<br />

SF, auch PRGF-1 genannt, sowie Macrophage-stimulating<br />

Protein (MSP), auch Hepatocyte Growth Factor<br />

like Protein (HGFL) oder SF2 oder PRGF-2 genannt.<br />

Sie werden beide als große inaktive Vorläufermoleküle<br />

sezerniert, die proteolytisch zum aktiven Produkt<br />

gespalten werden. Diese Wachstumsfaktoren werden<br />

überwiegend durch mesenchymale Zellen produziert<br />

HARTMANN WundForum 1/2006<br />

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