corporate responsibility report 2013 - PATRIZIA Immobilien AG
corporate responsibility report 2013 - PATRIZIA Immobilien AG
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die<br />
zukunft<br />
beginnt<br />
jetzt<br />
Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong>
ÖKOLOGIE, ÖKONOMIE UND SOZIALES Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
1<br />
INHALT<br />
FACTS & FIGURES 2<br />
VORSTANDSSTATEMENT 6<br />
Maßnahmen und Ziele 11<br />
THE <strong>PATRIZIA</strong> WAY 12<br />
Ökologie, Ökonomie und Soziales 14<br />
Ökonomie und Soziales 26<br />
Ökologie und Ökonomie 34<br />
Ökologie und Soziales 38<br />
Nachhaltige Wohnimmobilien 48<br />
P wie Patrizianer 58<br />
GRI INDEX 70<br />
IMPRESSUM 80
2<br />
Facts & figures Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
3<br />
<strong>PATRIZIA</strong> Standorte<br />
in Deutschland<br />
und Europa<br />
<strong>Immobilien</strong>kompetenz für internationale Märkte<br />
Hamburg<br />
Kerndaten<br />
des Unternehmens<br />
BERLIN<br />
Augsburg<br />
Unternehmenssitz<br />
Köln<br />
DRESDEN<br />
2006<br />
Börsennotiz (SDAX)<br />
FRANKFURT/MAIN<br />
EUR 43,9 Mio.<br />
Operatives Ergebnis 2012<br />
Stockholm<br />
AUGSBURG<br />
STUTTGART<br />
EUR 18,1 Mio.<br />
Operatives Ergebnis 1. Halbjahr <strong>2013</strong><br />
München<br />
KoPENH<strong>AG</strong>EN<br />
Kennzahlen<br />
(30. Juni <strong>2013</strong>)<br />
DUBLIN<br />
london<br />
Paris<br />
Luxemburg<br />
Deutschland<br />
<strong>PATRIZIA</strong> − Eigentümergeführt<br />
und bankenunabhängig seit<br />
1984<br />
Die <strong>PATRIZIA</strong> <strong>Immobilien</strong> <strong>AG</strong> ist seit nahezu 30 Jahren<br />
mit über 600 Mitarbeitern in über zehn Ländern als<br />
Investor und Dienstleister auf dem <strong>Immobilien</strong>markt<br />
tätig. Das Spektrum der <strong>PATRIZIA</strong> umfasst dabei<br />
den Ankauf, die Verwaltung, die Wertsteigerung und<br />
den Verkauf von Wohn- und Gewerbeimmobilien. Als<br />
anerkannter Geschäftspartner großer institutioneller<br />
Investoren agiert das Unternehmen national und international<br />
und deckt die gesamte Wertschöpfungskette<br />
rund um die Immobilie ab. Derzeit betreut das Unternehmen<br />
ein <strong>Immobilien</strong>vermögen von über 10 Mrd. Euro,<br />
größtenteils als Co-Investor und Portfolio Manager für<br />
Versicherungen, Altersvorsorgeeinrichtungen, Staatsfonds<br />
und Sparkassen.<br />
636<br />
Mitarbeiter<br />
20<br />
Anzahl Spezialfonds<br />
7<br />
Anzahl Co-Investments<br />
7 Mio. m²<br />
Gesamtfläche der AuM
4<br />
Facts & Figures Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
5<br />
Geographische Allokation<br />
Fonds und Co-Investments<br />
(30. Juni <strong>2013</strong>)<br />
Investoren<br />
(30. Juni <strong>2013</strong>)<br />
Assets under Management<br />
(in EUR Mrd.)<br />
(30. Juni <strong>2013</strong>)<br />
Aufteilung nach Sektoren<br />
Fonds und Co-Investments<br />
(30. Juni <strong>2013</strong>)
6 Vorstandsstatement Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
7<br />
Statement des<br />
Gesamtvorstands<br />
Noch nie seit der Gründung des Unternehmens im Jahre<br />
1984 stand <strong>PATRIZIA</strong> so sehr im Licht der Öffentlichkeit<br />
wie heute. Der Grund dafür ist ganz einfach: Wir haben<br />
stets unsere ganze Kraft auf die Arbeit mit unseren <strong>Immobilien</strong><br />
verwendet, um so unser oberstes Ziel zu erreichen<br />
– <strong>PATRIZIA</strong> zum führenden, vollstufigen <strong>Immobilien</strong>-<br />
Investmenthaus in Europa zu machen. Als Folge von<br />
unternehmerischen Großereignissen – wie beispielsweise<br />
die Übernahmen der LBBW und der GBW – hat sich die<br />
Wahrnehmung unseres Unternehmens in der Öffentlichkeit<br />
spätestens seit 2012 markant gewandelt; mit jedem<br />
erreichten Meilenstein ist das Interesse an <strong>PATRIZIA</strong> weiter<br />
gestiegen. Für uns ist das zum einen ein klares Zeichen,<br />
dass wir unserem Ziel ein gutes Stück nähergekommen<br />
sind – und zwar nicht nur dank der Etablierung unserer<br />
europaweiten Standorte. Zum anderen wollen wir dem<br />
gestiegenen Interesse an unserem Unternehmen gerne<br />
auch Rechnung tragen und unsere Kommunikation noch<br />
stärker auf die Bedürfnisse der Öffentlichkeit ausrichten.<br />
Die vorliegende erste Ausgabe des <strong>PATRIZIA</strong> Corporate<br />
Responsibility Reports beweist, dass wir uns unserer<br />
unternehmerischen Verantwortung durchaus bewusst<br />
sind. Wie wir mit dieser Verantwortung umgehen, zeigt<br />
ganz spezifisch, was <strong>PATRIZIA</strong> so einzigartig macht.<br />
Wolfgang Egger Klaus Schmitt Arwed Fischer<br />
Wolfgang Egger, CEO<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Seit 30 Jahren nachhaltig<br />
Im Rückblick auf unsere bald 30-jährige<br />
Firmengeschichte kann ich als Unternehmensgründer<br />
mit gutem Gewissen<br />
sagen, dass <strong>PATRIZIA</strong> schon immer<br />
nachhaltig und verantwortungsvoll<br />
gehandelt hat. Die Verantwortung gegenüber<br />
Gesellschaft, Umwelt und unseren<br />
Kunden stand – und steht – für uns stets<br />
im Zentrum unserer Arbeit. Das ist ganz<br />
einfach „The <strong>PATRIZIA</strong> Way“ (Seite 12)!<br />
Die <strong>PATRIZIA</strong> Kernwerte<br />
Kompetenz für die Wertsteigerung von<br />
<strong>Immobilien</strong>, Nachhaltigkeit in sämtlichen<br />
Geschäftsbeziehungen und eine dezidierte<br />
Wertschätzung für Mitarbeiter,<br />
Kunden und Partner: Diese drei Punkte<br />
bilden die Kernwerte von <strong>PATRIZIA</strong> und<br />
prägen die Haltung des Unternehmens<br />
seit der Gründung 1984. Wir bei<br />
<strong>PATRIZIA</strong> sind nicht nur Investoren und<br />
Manager im <strong>Immobilien</strong>bereich, sondern<br />
vor allem Partner. In dieser Funktion<br />
beraten und begleiten wir unsere Kunden<br />
bei allen wichtigen Entscheidungen – und<br />
wir machen <strong>Immobilien</strong> wertvoller. Ganz<br />
egal, ob es um Gewerbe- oder Wohnimmobilien<br />
geht.<br />
Dabei konzentrieren wir uns nicht auf<br />
einzelne <strong>Immobilien</strong>, sondern behalten<br />
stets den ganzen Markt mit all seinen<br />
Chancen und Risiken in den Augen. Und<br />
weil wir die Nutzer jeder Immobilie von<br />
Anfang an in unsere Überlegungen einbeziehen,<br />
können wir den Wert der <strong>Immobilien</strong><br />
besser einschätzen, konsequent<br />
weiterentwickeln und gezielt steigern.<br />
Wir wissen, dass aus der Arbeit mit<br />
<strong>Immobilien</strong> eine große Verantwortung<br />
entsteht. Dies gilt in besonderem Maße<br />
für den Bereich Wohnimmobilien, mit<br />
dem <strong>PATRIZIA</strong> groß geworden ist und der<br />
auch heute noch rund die Hälfte unserer<br />
Assets under Management ausmacht.<br />
Verantwortung übernehmen<br />
Für das eigene Zuhause wie für den Arbeitsplatz gilt: <strong>Immobilien</strong> sind<br />
gebaute Kultur. Intakte, gut gepflegte Wohn- und Geschäftsbauten<br />
sind Zeichen einer gesunden Wirtschaft – und damit die Basis einer<br />
stabilen Gesellschaft, die sich für den Schutz bleibender Werte einsetzt.<br />
Wir bei <strong>PATRIZIA</strong> bringen unser Know-how und unsere Erfahrung<br />
aus 30 Jahren ein – und nehmen gleichzeitig unsere Verantwortung<br />
für künftige Generationen wahr. Es ist uns wichtig, auch außerhalb<br />
unseres Kerngeschäfts für die Gesellschaft Mehrwerte zu generieren.<br />
Zum Beispiel mit der <strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus-Stiftung, die weltweit sozial<br />
benachteiligte Kinder und Jugendliche unterstützt und fördert.<br />
Bewährter Partner seit 1984<br />
Als Partner für Investoren, Selbstnutzer und Mieter hat sich <strong>PATRIZIA</strong><br />
in den vergangenen 30 Jahren unzählige Male bewährt. Wir haben das<br />
Wissen, die Erfahrung und die Visionen, um auch anspruchsvollste Projekte<br />
zukunftssicher zu gestalten - für einen kurzfristigen Erfolg unsere<br />
Zukunft aufs Spiel zu setzen, liegt uns fremd. Unser Unternehmen gilt<br />
zu Recht als eines der führenden <strong>Immobilien</strong>-Investmenthäuser Europas,<br />
dessen Empfehlungen und Bewertungen vorbehaltlos akzeptiert werden.<br />
Da es sich bei der Mehrheit unserer Investoren um institutionelle<br />
Investoren handelt, sind <strong>PATRIZIA</strong>ner stets auch Teilhaber – schließlich<br />
sind wir alle Versicherungsnehmer oder Kunden anderer Institutionen.<br />
Kein Wunder also, dass unsere Mitarbeiter jede Immobilie so behandeln,<br />
als wäre sie ihre eigene, genau, wie sie jede Investitionssumme, die<br />
ihnen anvertraut wird, mit höchster Sorgfalt behandeln. Durch den<br />
Beitrag zum Erfolg unserer institutionellen Investoren wie Versicherungen<br />
und Pensionskassen und der Beständigkeit deren Finanzlage<br />
trägt <strong>PATRIZIA</strong> auch zur Stabilität der Gesellschaft bei.<br />
Local Business – Personal Business<br />
Wer wie <strong>PATRIZIA</strong> seit 30 Jahren erfolgreich im <strong>Immobilien</strong>markt tätig<br />
ist, verfügt über eine einzigartige Expertise. Die Grundlage für unseren<br />
Erfolg ist ebenso einfach wie bestechend: Weil wir <strong>Immobilien</strong> stets<br />
aus der Sicht der Menschen, die sie nutzen, anschauen, denken und<br />
handeln wir konsequent lösungsorientiert. Um für unsere Kunden das<br />
gesamte Wertschöpfungspotential zu nutzen, setzen wir uns bei jeder<br />
Aufgabenstellung mit voller Kraft und viel Kreativität ein. Und weil wir<br />
an allen <strong>PATRIZIA</strong> Standorten europaweit die gesamte Wertschöpfungskette<br />
mit eigenen Mitarbeitern komplett und den gesamten Lebenszyklus<br />
einer Immobilie abdecken können, ist unser Business in ganz<br />
Europa „local“ – und stets persönlich.<br />
Wert – und Werte – schaffen<br />
Nachhaltigkeit war für <strong>PATRIZIA</strong> immer ein integrales Element der<br />
täglichen Arbeit – schon vor 30 Jahren, als dieser Begriff noch gar<br />
nicht geprägt war. Unternehmerische Verantwortung – heute gern<br />
„<strong>corporate</strong> <strong>responsibility</strong>'“ genannt – ist ein wesentlicher Bestandteil<br />
unseres Selbstverständnisses und unserer langfristigen Strategie. Mit<br />
anderen Worten: Wir schaffen nicht nur Mehrwert für unsere Kunden<br />
und die Gesellschaft, sondern auch Werte, die für alle unsere Mitarbeiter<br />
verpflichtend sind. Und weil diese „Werte entscheiden“, haben wir<br />
seit 1984 nachhaltigen Erfolg.
8 Vorstandsstatement Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
9<br />
Zertifizierte Qualität<br />
Unser Anspruch als führendes <strong>Immobilien</strong>-Investmenthaus<br />
ist es, unseren<br />
Kunden jederzeit höchste Qualität<br />
zu bieten. Bestes Beispiel für dieses<br />
Streben ist unser Ansatz, konsequent alle<br />
Projektentwicklungen von der Deutschen<br />
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen<br />
(DGNB) zertifizieren zu lassen (Seite<br />
16-17). Diese Art der Qualitätssicherung<br />
führen wir seit 2010 durch und streben<br />
dies konsequent auch für alle künftigen<br />
Neubauentwicklungen im Unternehmen<br />
an. Mit ihrem Bewertungssystem<br />
honoriert die DGNB eine möglichst ausgewogene<br />
Mischung zahlreicher Kriterien<br />
aus den Bereichen Ökologie, Ökonomie<br />
und Soziales - und genau das ist auch<br />
„The <strong>PATRIZIA</strong> Way“ (Seite 12).<br />
Klaus Schmitt, COO<br />
Vorstandsmitglied<br />
Echte Partnerschaft<br />
dank Vertrauen<br />
Das <strong>Immobilien</strong>geschäft ist ein Vertrauensgeschäft.<br />
Und genau deshalb<br />
stehen die Wünsche, Bedürfnisse und<br />
Ziele unserer Kunden im Zentrum unserer<br />
Anstrengungen – und nicht etwa<br />
kurzfristige Gewinnchancen. Wir bei<br />
<strong>PATRIZIA</strong> kennen die Welt der <strong>Immobilien</strong><br />
und das darin vorhandene Potential wie<br />
fast kein anderes Unternehmen. Und weil<br />
wir in den europäischen Kernmärkten<br />
vor Ort präsent sind (Seite 2-3), kennen<br />
wir die regionalen und lokalen Besonderheiten<br />
und können unsere Kunden in<br />
jeder <strong>Immobilien</strong>frage umfassend unterstützen.<br />
<strong>PATRIZIA</strong> begegnet Kunden,<br />
Partnern und Mitarbeitern freundlich<br />
und auf Augenhöhe – mit Offenheit,<br />
Respekt und Wertschätzung. Wir legen<br />
Wert darauf, bei jeder Begegnung neue,<br />
interessante Perspektiven zu öffnen und<br />
so gemeinsam mit unseren Partnern die<br />
Zukunft der <strong>Immobilien</strong>welt zu gestalten.<br />
Leistung gegen Leistung<br />
Sagen was man denkt<br />
<strong>PATRIZIA</strong>ner: Unsere<br />
wertvollen Mitarbeiter<br />
Das <strong>Immobilien</strong>geschäft ist ein ausgesprochenes<br />
„People Business”: Unsere<br />
Mitarbeiter – liebevoll <strong>PATRIZIA</strong>ner<br />
genannt – sind ganz klar unsere<br />
wichtigste Ressource. Sie repräsentieren<br />
das gesamte Know-how und die langjährige<br />
Erfahrung, die es uns ermöglichen,<br />
alle Services der Wertschöpfungskette<br />
im gesamten Lebenszyklus einer<br />
Immobilie anbieten zu können.<br />
Vertrauen gegen Vertrauen<br />
Tun was man sagt<br />
Führungsgrundsätze<br />
Regeln der<br />
Zusammenarbeit<br />
LEISTUNG<br />
Wir vereinbaren klare<br />
Ziele und fordern deren<br />
Erreichung und sind stolz<br />
auf die Erfolge unserer<br />
Mitarbeiter.<br />
Ich tue alles für den<br />
gemeinsamen Erfolg<br />
des Unternehmens;<br />
wir sind ein<br />
Unternehmen.<br />
Ich gebe das in mich<br />
gesetze Vertrauen<br />
durch die Qualität<br />
meiner Arbeit zurück.<br />
Entsprechend wichtig sind für die<br />
<strong>PATRIZIA</strong> Unternehmenskultur unsere<br />
Leistungsgrundsätze (siehe Grafik links)<br />
und das Führungsleitbild (siehe Grafik<br />
oben). Die jährlich durchgeführten<br />
Mitarbeiterbefragungen (Seite 64-65)<br />
beweisen, dass sich die <strong>PATRIZIA</strong>ner<br />
ihrer Wertschätzung durch das Unternehmen<br />
durchaus bewusst sind: Beim<br />
Blick auf die Ergebnisse fällt positiv auf,<br />
wie groß der Stolz der Mitarbeiter auf die<br />
gemeinsam geleistete Arbeit ist. So groß,<br />
dass dieser Report unter anderem auch<br />
auf die Initiative vieler Mitarbeiter hin<br />
geschaffen wurde, die gerne zeigen möchten,<br />
was bei <strong>PATRIZIA</strong> geleistet wird.<br />
Führung<br />
Wir führen mitarbeiter- und situationsgerecht.<br />
Wir nehmen uns Zeit für Führung und geben<br />
konstruktives Feedback.<br />
VERTRAUEN<br />
Wir vertrauen unseren<br />
Mitarbeitern, die ihnen<br />
gestellten Aufgaben<br />
selbständig zu lösen<br />
und stehen ihnen mit<br />
Rat zur Seite.<br />
wir leben vor<br />
Ich halte<br />
Vereinbarungen ein.<br />
Ich kommuniziere offen,<br />
direkt und lösungsorientiert<br />
und informiere überall<br />
dort, wo meine Information<br />
benötigt wird.<br />
Stark in ganz Europa<br />
RESPEKT<br />
Wir respektieren jeden<br />
unserer Mitarbeiter als<br />
eigene Persönlichkeit<br />
und seine Aufgaben.<br />
Ich verhalte mich<br />
gegenüber meinem<br />
Kollegen, wie ich von<br />
ihm selbst behandelt<br />
werden möchte.<br />
Ich respektiere meine<br />
Kollegen.<br />
VERANTWORTUNG<br />
Wir übertragen in hohem<br />
Maße Verantwortung<br />
und Entscheidungskompetenz.<br />
Wir stehen<br />
zu unserer eigenen<br />
Verantwortung.<br />
Ich bin verantwortlich<br />
für mein Handeln und<br />
für mein Arbeitsumfeld.<br />
Ich stehe zu meinen<br />
Fehlern und lerne daraus;<br />
Fehler können passieren.<br />
<strong>PATRIZIA</strong> konnte die starke Marktposition in<br />
Deutschland 2012 und <strong>2013</strong> festigen und gleichzeitig<br />
das internationale Geschäft weiter stark ausbauen. So<br />
ist das Unternehmen beispielsweise in Skandinavien<br />
zum größten nichtnordischen Investor in Wohnimmobilien<br />
gewachsen. Die zunehmende Internationalisierung<br />
hat eine Restrukturierung des Unternehmens notwendig<br />
gemacht, um europaweit die gleichen organisatorischen<br />
Grundlagen zu schaffen. Die neue mitwachsende<br />
Struktur ist so konzipiert, dass eine weitere europaweite<br />
Expansion nicht nur ermöglicht, sondern gefördert wird.<br />
Die seit dem Sommer <strong>2013</strong> geltenden AIFM-Richtlinien<br />
werden darin optimal umgesetzt. Nach dem Prinzip „all<br />
business is local“ wurden unter dem Dach der Holding<br />
Landesgesellschaften geschaffen, die für das operative<br />
Geschäft vor Ort verantwortlich sind. Gleichgelagerte<br />
Funktionen aus den bisherigen Einzelgesellschaften in<br />
Deutschland sind nun in den entsprechenden Einheiten<br />
der neuen <strong>PATRIZIA</strong> Deutschland GmbH zusammengefasst.<br />
Die – ganz bewusst in die bisher beste<br />
wirtschaftliche Situation des Unternehmens hinein<br />
gestartete – Neuorganisation konnte zum 30. Juni <strong>2013</strong><br />
erfolgreich abgeschlossen werden. Aus dieser komfortablen<br />
Situation heraus freuen wir uns auf das Erreichen<br />
weiterer Meilensteine.<br />
FÖRDERUNG<br />
Wir fördern unsere<br />
Mitarbeiter durch strukturierte<br />
Mitarbeiterförderung<br />
und Weiterbildung<br />
unter Berücksichtigung<br />
der individuellen Entwicklungsvorstellungen<br />
und der betrieblichen<br />
Erfordernisse.<br />
Ich gebe offen Feedback<br />
gegenüber Mitarbeitern,<br />
Kollegen, Vorgesetzen;<br />
Lob, Kritik und Anerkennung<br />
sind erwünscht.<br />
Ich wertschätze die<br />
Arbeit aller Kollegen in<br />
gleichem Maße.
10<br />
Vorstandsstatement Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
11<br />
Arwed Fischer, CFO<br />
Vorstandsmitglied<br />
Solider Sachwert Immobilie<br />
Zu Recht zählen <strong>Immobilien</strong> bis heute<br />
zu den solidesten Sachwerten. Wir bei<br />
<strong>PATRIZIA</strong> setzen uns dafür ein, den Wert<br />
einer Immobilie langfristig zu steigern<br />
– und zwar während des gesamten<br />
Lebenszyklus. Dazu prüfen wir jedes<br />
Objekt individuell und entwickeln<br />
anschließend ein geeignetes Maßnahmenpaket.<br />
Unser Anspruch ist stets<br />
derselbe: Wir wollen die Qualität für die<br />
Nutzer erhöhen und den Wert der Immobilie<br />
dauerhaft erhalten bzw. steigern.<br />
Innovative und gewinnbringende Produkte<br />
von <strong>PATRIZIA</strong> – wie beispielsweise<br />
das in Deutschland einzigartige Co-<br />
Investment WohnModul I (Seite 30)<br />
– unterstreichen unseren Anspruch als<br />
führender Investor und Management<br />
Service Provider im <strong>Immobilien</strong>bereich.<br />
Der Erfolg gibt uns Recht und sichert<br />
uns die Anerkennung von institutionellen<br />
Anlegern in Deutschland und Europa:<br />
Allein 2012 wurde in diesem wichtigen<br />
Kundensegment mehr als eine Milliarde<br />
Euro Eigenkapital generiert.<br />
Das führende, vollstufige<br />
<strong>Immobilien</strong>-Investmenthaus<br />
Europas<br />
<strong>PATRIZIA</strong> verfolgt eine klare, langfristige<br />
Strategie. Unser Ziel ist es, das führende<br />
vollstufige <strong>Immobilien</strong>-Investmenthaus<br />
in Europa zu werden. Nehmen wir diese<br />
Definition doch einmal etwas genauer<br />
unter die Lupe:<br />
Unter „<strong>Immobilien</strong>-Investmenthaus“<br />
verstehen wir, dass <strong>PATRIZIA</strong> in<br />
der Immobilie verankert bleibt. Wir<br />
kommen aus der Immobilie, wir sind<br />
immobilienkompetent und wir wissen<br />
um die operativen Besonderheiten im<br />
<strong>Immobilien</strong>geschäft. Wir investieren<br />
sowohl für uns selbst als auch für<br />
Dritte in <strong>Immobilien</strong>. Und wir decken<br />
dabei alle Nutzungsarten ab.<br />
Unter „Europa“ verstehen wir, dass<br />
<strong>PATRIZIA</strong> in den für uns und unsere<br />
Kunden wichtigen europäischen<br />
Kernmärkten mit eigenen Niederlassungen<br />
– und mit eigenen Mitarbeitern<br />
– vertreten ist. Zusätzlich bieten<br />
wir unseren Kunden europaweit<br />
verschiedene Investmentplattformen<br />
zur optimalen Gestaltung ihres<br />
Investments.<br />
Property Management und bis hin<br />
zum Einzel- oder Globalverkauf. Vorbild<br />
ist hier europaweit die Aufstellung<br />
in Deutschland, wo wir die<br />
gesamte <strong>Immobilien</strong>wertschöpfungskette<br />
landesweit mit eigenen<br />
Mitarbeitern abdecken.<br />
Unter „führend“ verstehen wir, dass<br />
<strong>PATRIZIA</strong> der erste Ansprechpartner<br />
für <strong>Immobilien</strong>investments ist<br />
und dass der <strong>PATRIZIA</strong> Konzern<br />
europaweit zu den Topadressen im<br />
Fondsmarkt zählt.<br />
Konzentration<br />
Auf Co-Investments<br />
Ausdruck unserer strategischen<br />
Weiterentwicklung ist auch die Reduzierung<br />
der 100 %igen Eigeninvestments<br />
durch Co-Investments (Seite 30): Diese<br />
Vorgehensweise erlaubt es uns, ein<br />
deutlich größeres Investitionsvolumen<br />
zu bewegen als mit reinen Eigeninvestments.<br />
Darüber hinaus können wir hier<br />
unsere Vollstufigkeit – also das gesamte<br />
Leistungsspektrum rund um die Immobilie<br />
mit eigenen Mitarbeitern – zum<br />
Nutzen der Investoren ausspielen: Zum<br />
Einsatz kommen sämtliche Management<br />
Services entlang der gesamten <strong>Immobilien</strong>wertschöpfungskette.<br />
Als eigentümerorientierter<br />
Investor und Manager<br />
gehen wir mit jeder Immobilie so um,<br />
als wäre sie unser Eigentum. Daraus<br />
resultiert nicht nur ein optimiertes Management<br />
für jede Immobilie, sondern eine<br />
größere – vor allem aber stabile und<br />
wiederkehrende – Ertragsgrundlage<br />
für <strong>PATRIZIA</strong>.<br />
Maßnahmen<br />
und ziele<br />
<strong>PATRIZIA</strong> - Werte entscheiden. Dazu stehen wir.<br />
Seit 1984 ist Verantwortungsbewusstsein die Wurzel des <strong>Immobilien</strong>-<br />
Investmenthaus <strong>PATRIZIA</strong>.<br />
Dazu gehört auch, dass wir uns der Dynamik der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung stellen. Wir haben stetig neue Ziele vor Augen und ergreifen<br />
Maßnahmen, um uns weiter zu verbessern.<br />
Unsere Corporate Responsibility<br />
Maßnahmen und Ziele für 2014 bis 2019:<br />
Maßnahmen<br />
Weiterführung der jährlichen Mitarbeiterbefragung<br />
und der daraus resultierenden Maßnahmen<br />
Fortführung und Erweiterung der <strong>PATRIZIA</strong><br />
KinderHaus-Stiftung mit weltweiten Projekten<br />
Ausbau eines umweltfreundlicheren Fuhrparks und<br />
weitere Förderung der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel<br />
Einführung eines nachhaltigen Abfallmanagementsystems<br />
in allen <strong>PATRIZIA</strong> Büros<br />
Einführung von Energiemanagementsystemen in<br />
allen <strong>PATRIZIA</strong> Büros<br />
Schaffung einer Informationsplattform zum besseren<br />
Umgang mit Ressourcen (Energie, Wasser,<br />
Abfall) für Mieter und Käufer<br />
Etablierung eines CO 2 -Messsystems bei <strong>PATRIZIA</strong><br />
Ziele<br />
Mindestens gleichbleibende oder verbesserte<br />
Zustimmungs- und Teilnahmequote zur Erhöhung<br />
der Mitarbeiterzufriedenheit und Optimierung von<br />
Prozessschwachstellen<br />
Nachhaltige und langfristige Erhaltung der<br />
<strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus-Stiftung und Realisierung<br />
von mindestens einem Projekt pro Jahr<br />
Reduktion von Umweltbelastung und Kosten<br />
Steigerung der Ressourceneffizienz sowie Senkung<br />
der Betriebskosten<br />
Gezielte Optimierung des Energieeinsatzes und<br />
Senkung der Betriebskosten<br />
Sensibilisierung zum besseren Umgang mit<br />
Energie sowie Einsparungspotenzialen während des<br />
<strong>Immobilien</strong>lebenszyklus<br />
Vergleichbarkeit mit internen und externen<br />
Benchmarks<br />
Unter „vollstufig“ verstehen wir, dass<br />
<strong>PATRIZIA</strong> alle Dienstleistungen rund<br />
um die Immobilie aus einer Hand und<br />
im eigenen Haus erbringen kann. Das<br />
beginnt mit Research und Ankauf,<br />
geht über Portfolio, Asset und<br />
Teilnahme am Global Real Estate Sustainability<br />
Benchmark (GRESB)<br />
Zertifizierung von Neubau-Projektentwicklungen,<br />
z.B. durch DGNB<br />
Weiterer Ausbau des europaweiten Netzwerks an<br />
Niederlassungen und Investment-Plattformen<br />
Schaffung von Transparenz und Benchmarking<br />
der Nachhaltigkeitsperformance im internationalen<br />
Vergleich<br />
Ausschließliche Entwicklung von zertifizierten<br />
Gebäuden<br />
Angebot umfassende Investment-Lösungen sowie<br />
aller Leistungen der <strong>Immobilien</strong>wertschöpfungskette<br />
in Deutschland und Europa mit eigenen Mitarbeitern
Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong> "The patrizia way"<br />
The Patrizia way Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
13<br />
THE<br />
<strong>PATRIZIA</strong><br />
WAY<br />
„The <strong>PATRIZIA</strong> Way“: In allen unseren Geschäftstätigkeiten stets möglichst viele<br />
Dimensionen der Nachhaltigkeit gleichzeitig zu erreichen.<br />
Ökologie Ökonomie soziales<br />
Mit Umsicht zur<br />
bestmöglichen Performance<br />
Investitionen in <strong>Immobilien</strong> sind ein<br />
langfristig ausgelegtes Geschäft, bei<br />
dem wirtschaftliche Aspekte sämtliche<br />
unternehmerischen Entscheidungen<br />
beeinflussen. Wir bei <strong>PATRIZIA</strong> stehen<br />
in der Verantwortung, für unsere<br />
Investoren die bestmögliche Rendite zu<br />
erzielen. Und wir wissen, dass sich eine<br />
langfristig solide Performance nur mit<br />
einer umsichtigen Vorgehensweise unter<br />
Berücksichtigung zahlreicher Faktoren<br />
erreichen lässt.<br />
Umweltschutz<br />
+ soziale Verantwortung<br />
+ Wirtschaftlichkeit<br />
= Nachhaltigkeit<br />
Viele <strong>Immobilien</strong>unternehmen<br />
konzentrieren sich heute auf Green<br />
Building. Aber „grün“ allein genügt uns<br />
nicht. Denn selbst wenn ein Gebäude<br />
neben einer überdurchschnittlichen<br />
Umweltqualität auch noch eine<br />
optimale Gesundheitsverträglichkeit<br />
aufweist, ist es noch längst nicht<br />
automatisch nachhaltig. Wir bei <strong>PATRIZIA</strong><br />
glauben, dass sich die Frage nach der<br />
Nachhaltigkeit bei <strong>Immobilien</strong> nicht auf<br />
rein bauliche Aspekte beschränken darf.<br />
Vielmehr müssen in diesen Themenkreis<br />
auch zahlreiche gesellschaftliche und<br />
wirtschaftliche Gesichtspunkte mit<br />
einbezogen werden.<br />
Langfristige Orientierung<br />
benötigt Ausgewogenheit<br />
Wir sind der Meinung, dass im <strong>Immobilien</strong>geschäft<br />
nur dann alle Beteiligten<br />
– also sowohl die Investoren, wie auch<br />
die Mieter, Käufer, Dienstleister, die<br />
Gesellschaft und die <strong>PATRIZIA</strong>ner –<br />
profitieren können, wenn finanzielle<br />
Kriterien mit sozialem Bewusstsein<br />
und Umweltschutz sinnvoll kombiniert<br />
sind. Als langfristig orientiertes<br />
<strong>Immobilien</strong>-Investmenthaus legt<br />
<strong>PATRIZIA</strong> daher den Schwerpunkt nicht<br />
auf kurzfristigen Nutzen und einzelne<br />
„Säulen“ der unternehmerischen<br />
Verantwortung, sondern verfolgt<br />
konsequent ein integratives Konzept<br />
der Ausgewogenheit.
Ökologie,<br />
Ökonomie<br />
und Soziales<br />
the Patrizia way
16 ÖKOLOGIE, ÖKONOMIE UND SOZIALES Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
17<br />
Projektentwicklungen<br />
mit DGNB-Gütesiegel<br />
Der Bereich Real Estate Development, also die Entwicklung<br />
eigener Neubauprojekte, ist fester Bestandteil der<br />
Geschäftsaktivitäten bei <strong>PATRIZIA</strong>. Als eines der ersten<br />
<strong>Immobilien</strong>unternehmen in Deutschland haben wir uns an<br />
der Gründung des Labels „Neubau Wohnen“ der Deutschen<br />
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) beteiligt.<br />
Damit steuerte <strong>PATRIZIA</strong> wichtiges Fachwissen bei, um die<br />
Entwicklung dieses neuen Zertifizierungssystems voranzutreiben.<br />
Seit 2010 werden Neubauprojektentwicklungen<br />
von <strong>PATRIZIA</strong> konsequent zur Zertifizierung bei der DGNB<br />
eingereicht. Für die Projekte PROVINOPARK Augsburg,<br />
Belsenpark Düsseldorf und Friedrich-Karl-Terrassen Köln<br />
wurden wir jeweils mit dem DGNB-Vorzertifikat in Silber ausgezeichnet,<br />
für die exklusiven Stadtvillen VERO in Frankfurt<br />
sogar mit Gold. Die klare Absicht des Unternehmens ist es,<br />
für jede künftige Projektentwicklung ein Vorzertifikat zu<br />
erhalten. Hierzu tragen bereits die Grundsätze der <strong>PATRIZIA</strong><br />
bei allen Projektentwicklungen bei. So legen wir größten<br />
Wert drauf, keine zusätzliche Flächenversiegelung zu<br />
schaffen und fokussieren uns auf innerstädtische Flächen<br />
mit kurzen Wegen zwischen Wohnen und Arbeitsplatz.<br />
DGNB – das Gütesiegel<br />
aus Deutschland<br />
Mit der Gründung der Deutschen Gesellschaft für<br />
Nachhaltiges Bauen (DGNB) wurde 2007 ein neues<br />
Bewertungssystem geschaffen, das sich in den<br />
vergangenen Jahren weltweit etabliert hat. Zur<br />
Förderung des nachhaltigen Bauens verleiht die<br />
DGNB Gütesiegel für verschiedene <strong>Immobilien</strong>klassen<br />
in einfach nachvollziehbaren Zertifizierungsstufen.<br />
Die Zertifikate der DGNB sind an die deutschen bzw.<br />
europäischen Normen angepasst und entsprechen den<br />
höchsten internationalen Standards. Hinter der DGNB<br />
stehen rund 1.100 Mitglieder: 500 ehrenamtlich aktive<br />
Fachleute sowie 600 ausgebildete Nachhaltigkeitsexperten.<br />
Die Gesellschaft pflegt enge Kontakte zu 40<br />
Universitäten und Hochschulen weltweit und unterhält<br />
Partnernetzwerke in 16 Ländern, darunter Österreich,<br />
die Schweiz, Dänemark, Brasilien oder China. Bis heute<br />
hat die DGNB weltweit über 750 Zertifikate ausgestellt.<br />
Die Gesellschaft strebt eine ergebnisorientierte<br />
Zertifizierung an: Der Weg zum nachhaltigen Gebäude<br />
ist nicht vorgegeben, sondern liegt im Ermessen<br />
der involvierten Experten. Die am Projekt beteiligten<br />
Architekten und Ingenieure müssen sich nicht an<br />
starre Normen halten und genießen dadurch maximale<br />
Entwurfsfreiheit sowie höchste Flexibilität. Bei einer<br />
Zertifizierung durch die DGNB wird in ganzheitlicher<br />
Betrachtung die gesamte Performance eines Gebäudes<br />
untersucht – unter Berücksichtigung entscheidender<br />
Kriterien wie Ökonomie oder Lebenszyklus. Berücksichtigt<br />
werden insgesamt sechs Themenfelder.<br />
Je nach Erfüllungsgrad werden die bewerteten Neubauprojekte<br />
von der DGNB in den Kategorien Gold, Silber<br />
oder Bronze ausgezeichnet.<br />
Die für ein zertifiziertes Gebäude unabdingbare<br />
integrale Planung führt bei der Projektplanung und<br />
beim Bau zu höherer Transparenz, klaren Prozessen<br />
und einem besseren Risikomanagement. Mit einem<br />
„Green Building“ können nicht nur während des<br />
Baus wertvolle Ressourcen eingespart werden: Ein<br />
nachhaltiges, ökologisch optimiertes und qualitativ<br />
hochwertiges Gebäude besticht über den gesamten<br />
Lebenszyklus hinweg durch eine deutlich bessere<br />
Performance. Dieser Ansatz entspricht präzise unserem<br />
„<strong>PATRIZIA</strong> Way“: Sowohl <strong>PATRIZIA</strong> als auch die DGNB<br />
legen größten Wert darauf, die Aspekte Ökologie,<br />
Ökonomie und Soziales in ein ausgewogenes Verhältnis<br />
zu bringen – und Nachhaltigkeit nicht nur als „grün“<br />
zu verstehen.<br />
DGNB-Zertifizierung<br />
Die DGNB versteht sich als ein gemeinnütziger<br />
Verein zur Förderung des nachhaltigen Bauens<br />
und Betreibens der gebauten Umwelt. Die<br />
DGNB ist nicht vorrangig ökologischen oder<br />
ökonomischen, sondern gesellschaftlichen Zielen<br />
verpflichtet. Daher zertifiziert sie nach sechs sehr<br />
differenzierten Themenfeldern:<br />
Ökologische Qualität<br />
Ökonomische Qualität<br />
Soziokulturelle und funktionale Qualität<br />
Technische Qualität<br />
Prozessqualität<br />
Standortqualität<br />
Friedrich-Karl-Terrassen Köln<br />
Belsenpark Düsseldorf
18 ÖKOLOGIE, ÖKONOMIE UND SOZIALES Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
19<br />
VERO – sechs exklusive<br />
Stadtvillen in Frankfurt<br />
Projekt PROVINOPARK<br />
Das einzigartige Villenensemble VERO gehört zum<br />
<strong>PATRIZIA</strong> Neubauprojekt F40 in der Feuerbachstraße 40<br />
im Frankfurter Westend – einer der besten Wohngegenden<br />
der Mainmetropole. Sechs siebengeschossige<br />
Stadtvillen mit einer Wohnfläche von jeweils 1.600<br />
bis 1.750 Quadratmeter Wohnfläche formieren sich<br />
um einen großzügigen Park, der trennendes und<br />
verbindendes Element zugleich ist. Die Eigentumswohnungen<br />
verfügen über 80 bis 400 Quadratmeter<br />
Wohnfläche und überzeugen durch maximale Energieeffizienz:<br />
Dank konsequenter Nutzung von Solarwärme<br />
in Sonnenkollektoren und einer ressourcenschonenden<br />
Heizung mit Luft-Wasser-Wärmepumpe kann der Verbrauch<br />
aus externen Energiequellen auf ein absolutes<br />
Minimum reduziert werden. Gleichzeitig verbessern<br />
eine optimal gedämmte Gebäudehülle mit dreifach<br />
verglasten Fenstern sowie die kontrollierte Belüftung<br />
und Entlüftung der Wohnräume mit Wärmetauscher<br />
die Energieeffizienz. Die Kriterien der aktuellen Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV 2009) werden damit nicht nur<br />
erfüllt, sondern in den meisten Punkten weit übertroffen.<br />
Optimale Ausstattung<br />
und perfekte Lage<br />
Die Eigentumswohnungen des Projekts VERO charakterisieren<br />
sich durch die folgenden Qualitätsmerkmale:<br />
barrierefreie Architektur<br />
maximale Flexibilität bei der Innenraumgestaltung<br />
(dank nicht tragender Innenwände, die sich<br />
individuell positionieren lassen)<br />
großflächige Balkone, Terrassen und Dachterrassen<br />
individuelles Sicherheitskonzept für die Bewohner<br />
hohe Flexibilität bei möglichen Nachrüstungen<br />
von Installationen (dank partieller Absenkung der<br />
Rohböden für die Installationstrassen)<br />
Ergänzt werden diese Attribute durch die zahlreichen<br />
Lagevorteile des Frankfurter Westends: Das herausragende<br />
Image, die gute Nahversorgung durch vielfältige<br />
Läden für den täglichen Bedarf, die Nähe zu kulturellen<br />
und schulischen Einrichtungen sowie die optimale<br />
Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr lassen<br />
in diesem Stadtteil keinerlei Wünsche offen. Für<br />
Interessenten hat <strong>PATRIZIA</strong> eine spezielle Augmented-<br />
Reality-App entwickeln lassen, die bereits heute einen<br />
realistischen Eindruck von VERO vermittelt und mit der<br />
sich die Eigentumswohnungen dreidimensional erleben<br />
lassen. Die Fertigstellung von VERO ist für Ende <strong>2013</strong><br />
vorgesehen.<br />
Ein intelligentes<br />
Gebäude mit ausgezeichneter<br />
Nachhaltigkeit<br />
VERO ist ein Zuhause, das mitdenkt: Mit der Installation<br />
eines EIB BUS-Systems hat <strong>PATRIZIA</strong> in den Stadtvillen die<br />
Idee eines intelligenten Gebäudes konsequent umgesetzt.<br />
Auf Wunsch lassen sich Elemente wie Beleuchtung,<br />
Energiemanagement (Zimmertemperatur und Lüftung),<br />
Sicherheitssystem, Anwesenheitssimulation während des<br />
Urlaubs oder Unterhaltungssysteme von jedem Ort aus<br />
direkt über ein Smartphone oder einen Tablet-Computer<br />
steuern. Im Rahmen der <strong>Immobilien</strong>messe Expo Real in<br />
München wurde <strong>PATRIZIA</strong> Anfang Oktober 2010 für die<br />
Planung von VERO von der Deutschen Gesellschaft für<br />
Nachhaltiges Bauen mit dem Vorzertifikat in Gold ausgezeichnet.<br />
VERO gehört damit zu den ersten Wohnprojekten,<br />
die das Siegel in Gold – und damit die höchste Auszeichnung<br />
der DGNB – für Wohnbauten erhalten haben.<br />
Mit dem Projekt PROVINOPARK zeigt <strong>PATRIZIA</strong> am Hauptstandort<br />
des Unternehmens Flagge: Auf einem der letzten innerstädtischen<br />
Baugrundstücke Augsburgs entstehen in unmittelbarer Nähe des<br />
historischen Stadtkerns insgesamt 76 ökologisch und ökonomisch<br />
nachhaltig geplante und architektonisch einzigartige Eigentumswohnungen.<br />
Die drei Konzeptlinien PARKBLICK, AM WASSER und<br />
IM GRÜNEN bieten eine große Auswahl an Wohnungstypen, die den<br />
unterschiedlichsten Ansprüchen an modernes, individuelles Wohnen<br />
gerecht werden. Mit dem PROVINOPARK leistet <strong>PATRIZIA</strong> einen<br />
bedeutenden Beitrag, um das Augsburger Textilviertel vom ehemaligen<br />
Industriestandort in ein hochwertiges Stadtquartier zu verwandeln.<br />
Die Erschließung zum neuen, urbanen Lebensraum erfolgt unter<br />
Einbeziehung des vorhandenen alten Baumbestands, der historischen<br />
Direktorenvillen und des idyllischen Schäfflerbachs. Dabei wird der<br />
bestehende Parkcharakter als wichtiger Bestandteil des Gesamtkonzepts<br />
deutlich unterstrichen. Kurz: Mit dem PROVINOPARK schafft<br />
<strong>PATRIZIA</strong> die ideale Symbiose von Tradition und Moderne, Stadt und<br />
Natur. Der erste Bauabschnitt des neuen Quartiers ist bereits vollständig<br />
verkauft. Die starke Nachfrage ist der beste Beweis dafür,<br />
dass der breit gefächerte Wohnungsmix Familien und Singles gleichermaßen<br />
anspricht. Der letzte von insgesamt drei Vertriebsabschnitten<br />
für den PROVINOPARK wird im Herbst <strong>2013</strong> in den Verkauf gehen.<br />
Hochwertige Ausstattung<br />
– maximale Energieeffizienz<br />
Alle Wohnungen verfügen über edle Bodenbeläge, eine Terrasse<br />
oder einen Balkon, eigene Tiefgaragenstellplätze und Fußbodenheizung.<br />
Ein Großteil der Wohnungen ist außerdem mit hohen Decken,<br />
elektrischen Rollläden bzw. Jalousien sowie einer Videogegensprechanlage<br />
ausgestattet. Sämtliche Wohnungen sind barrierefrei über einen<br />
Lift zu erreichen; ein Großteil der Wohnungen ist komplett für eine<br />
barrierefreie Nutzung konzipiert. Autostellplätze mit rollstuhlgerechtem<br />
Bewegungsraum werden ebenfalls zur Verfügung gestellt. Sämtliche<br />
Einheiten im PROVINOPARK werden gemäß den Kriterien der aktuellen<br />
Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) gebaut. Für maximale Energie-<br />
Grüne Stadt Augsburg<br />
effizienz sorgt der Anschluss an das Fernwärmenetz<br />
der Stadtwerke Augsburg, das einen hohen Anteil an<br />
erneuerbaren Energien nutzt. Das Projekt „Wohnen im<br />
PROVINOPARK“ wurde 2012 im Rahmen der Expo Real<br />
von der DGNB mit dem silbernen Vorzertifikat in der<br />
Kategorie „Neubau Wohnen“ ausgezeichnet.<br />
Augsburg ist Hauptsitz der <strong>PATRIZIA</strong> und gilt als ökologisch nachhaltiger Standort. Die Stadt wurde 1997 im europaweiten<br />
Wettbewerb „Entente Florale“ als „grünste und lebenswerteste Stadt“ des Kontinents ausgezeichnet. Große Grünflächen,<br />
wie der Wittelsbacher Park und der Hofgarten, prägen das Stadtbild und laden zum Spazierengehen und Erholen ein. Mit<br />
dem Siebentischwald am Lech verfügt Augsburg über den größten zusammenhängenden Auwald Bayerns, der nicht nur<br />
aufgrund seiner bemerkenswerten Flora und Fauna ein ganz besonderes Naturschauspiel ist. Auch die Lechtalheiden, das<br />
Naherholungsgebiet am Kuhsee oder das Wertachtal sorgen für willkommene Abwechslung. Hier kann man herrlich flanieren,<br />
Rad fahren oder Wassersportaktivitäten jeglicher Art nachgehen. Nicht zuletzt verfügt Augsburg mit der 2011 eröffneten<br />
SGL arena, der Heimspielstätte des Bundesligisten FC Augsburg, über das erste CO 2 -neutrale Fußballstadion der Welt.
20<br />
ÖKOLOGIE, ÖKONOMIE UND SOZIALES Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
21<br />
Mehr Ökostrom –<br />
mehr Ökogas<br />
Unterwegs – die <strong>PATRIZIA</strong><br />
Reiserichtlinien<br />
Ende 2012 hat das <strong>PATRIZIA</strong> Property Management<br />
die Strom- und Gasversorgung für den größten Teil der<br />
Bestandswohnungen ausgeschrieben; berücksichtigt<br />
wurden dabei zahlreiche Marktanbieter. Den Zuschlag<br />
für die Gasversorgung erhielten die Stadtwerke<br />
München – die ersten neuen Verträge wurden bereits<br />
Anfang <strong>2013</strong> unterzeichnet. Dank der Zusammenarbeit<br />
mit dem neuen Partner konnte eine durchschnittliche<br />
Kosteneinsparung von rund zehn Prozent erzielt werden.<br />
Bei der Stromversorgung für die <strong>PATRIZIA</strong> Bestandswohnungen<br />
sind lokale Großanbieter verantwortlich für<br />
rund zwei Drittel des Gesamtvolumens. Zurzeit werden<br />
die Tarife nachverhandelt, die lokalen Stromanbieter<br />
sollen aber auch weiterhin berücksichtigt werden. Mit<br />
den neuen Verträgen rechnen wir bei den allgemeinen<br />
Stromkosten mit Einsparungen von durchschnittlich<br />
sieben Prozent. Interessant ist die Tatsache, dass<br />
wir bei fast allen Anbietern Ökostrom zu annähernd<br />
gleichen Konditionen wie für herkömmlich erzeugte<br />
elektrische Energie erhalten. <strong>PATRIZIA</strong> plant, die<br />
Gasversorgung in den kommenden Jahren weiter zu<br />
zentralisieren und das Volumen an Ökostrom aus einheimischen<br />
Quellen Jahr für Jahr weiter zu erhöhen.<br />
Diese Maßnahmen werden nicht nur zu Kosteneinsparungen<br />
für Mieter und Eigentümer führen, sondern<br />
sich auch nachhaltig positiv auf die Umwelt auswirken.<br />
„Interessant ist die Tatsache,<br />
dass wir bei fast allen Anbietern<br />
Ökostrom zu annähernd<br />
gleichen Konditionen wie<br />
für herkömmlich erzeugte<br />
elektrische Energie erhalten.“<br />
Zertifikat M-Ökostrom<br />
<strong>PATRIZIA</strong> achtet auch im Bereich Geschäftsreisen<br />
konsequent auf ökologische und ökonomische<br />
Nachhaltigkeit. Alle <strong>PATRIZIA</strong>ner<br />
sind angehalten, stets jenes Verkehrsmittel<br />
zu nutzen, mit dem das Reiseziel auf die wirtschaftlichste<br />
und umweltschonendste Art und<br />
Weise erreicht werden kann. Als Grundregel<br />
gilt, dass bei jeder Geschäftsreise vorrangig<br />
öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen sind.<br />
Zusätzlich gibt es Einzelregelungen: Zwischen<br />
Augsburg bzw. München und Frankfurt/Main<br />
sind Flugreisen aus Gründen des Umweltschutzes<br />
und der Wirtschaftlichkeit z.B. generell<br />
nicht erlaubt. Für diese Strecke ist die Bahn<br />
ganz klar erste Wahl, beträgt die Reisezeit doch<br />
weniger als vier Stunden.<br />
Pendeln zum Arbeitsplatz<br />
Sämtliche Mitarbeiter der <strong>PATRIZIA</strong> GewerbeInvest<br />
K<strong>AG</strong> erhalten auf Wunsch eine Bezuschussung für<br />
die HVV Profi Card des Hamburger Verkehrsverbunds<br />
(HVV). Fast alle Mitarbeiter nehmen dieses Angebot<br />
in Anspruch und können so – im Vergleich zu anderen<br />
Zeitkarten der HVV – jährlich bis zu 800 Euro sparen.<br />
Mit der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel leisten sie<br />
einen wichtigen persönlichen Beitrag zum Klimaschutz<br />
und helfen mit, die Verkehrs- und Parkplatzsituation<br />
an unserem sehr zentral gelegenen Standort etwas zu<br />
entspannen. Die <strong>PATRIZIA</strong> Unternehmenszentrale in<br />
Augsburg liegt mitten im Stadtzentrum, sodass viele<br />
Mitarbeiter zu Fuß oder auf zwei Rädern ins Büro<br />
kommen. Ein gesicherter Fahrradabstellplatz befindet<br />
sich in unmittelbarer Nähe zu den Büros in der Tiefgarage,<br />
was viele <strong>PATRIZIA</strong>ner dazu anspornt, ihr<br />
Fahrrad zu nutzen.<br />
Der <strong>PATRIZIA</strong> Fuhrpark<br />
Selbstverständlich achtet <strong>PATRIZIA</strong> auch bei der<br />
Bewirtschaftung des eigenen Fuhrparks auf Effizienz:<br />
Mitarbeiter, denen ein Firmenfahrzeug zur Verfügung<br />
gestellt wird, sollen dieses in allen sinnvollen Situationen<br />
auch nutzen. Um <strong>PATRIZIA</strong>nern auf Geschäftsreisen<br />
mit dem Auto zusätzlichen Schutz zu bieten und ihnen<br />
gleichzeitig das Arbeiten von unterwegs zu erleichtern,<br />
gehören Freisprecheinrichtungen für Mobiltelefone<br />
ebenso zur Pflicht-Sonderausstattung. Für ökologisch<br />
verantwortungsvolles Management und insbesondere<br />
für den Beitrag des Unternehmens zur Reduktion des<br />
CO 2 -Ausstoßes und des Kraftstoffverbrauchs wird der<br />
Fuhrpark von <strong>PATRIZIA</strong> regelmäßig ausgezeichnet.<br />
Dennoch bleibt es für die kommenden Jahre unser<br />
erklärtes Ziel, die gesamte Flotte noch umweltfreundlicher<br />
auszurichten.
22 ÖKOLOGIE, ÖKONOMIE UND SOZIALES Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
23<br />
ULI Greenprint<br />
Center for<br />
Building<br />
Performance<br />
Zielsetzung der <strong>PATRIZIA</strong><br />
Mitgliedschaft<br />
Organisationen der <strong>Immobilien</strong>wirtschaft, die sich<br />
zu Nachhaltigkeit und umweltbewusstem Verhalten<br />
verpflichten, werden von <strong>PATRIZIA</strong> konsequent unterstützt.<br />
Aus diesem Grund ist das Unternehmen unter<br />
anderem Gründungsmitglied des ULI Greenprint Center<br />
for Building Performance (seit 2006, kurz: Greenprint).<br />
Dabei handelt es sich um eine internationale Allianz von<br />
<strong>Immobilien</strong>eigentümern, Investoren, Finanzinstituten<br />
und anderen Stakeholdern. Greenprint hat es sich zur<br />
Aufgabe gemacht, die CO 2 -Emissionen im <strong>Immobilien</strong>sektor<br />
weltweit zu reduzieren. Die Allianz hat sich dem<br />
Wandel verschrieben und sucht nach Lösungen zum<br />
Schutz der Umwelt durch eine erhöhte Energieeffizienz<br />
in Bauten. Gleichzeitig versucht Greenprint, die Korrelation<br />
zum erhöhten Wert der <strong>Immobilien</strong> aufzuzeigen.<br />
Um diese Ziele zu erreichen, werden die Mitglieder<br />
der Organisation intensiv geschult, um später an der<br />
Umsetzung bedeutender, sofort wirksamer und messbarer<br />
Maßnahmen teilnehmen zu können. <strong>PATRIZIA</strong> engagiert<br />
sich außerdem in verschiedenen Arbeitsgruppen<br />
zur Erstellung von internationalen Standards bei der<br />
Messung von CO 2 -Emissionen für alle Gebäudetypen.<br />
Um konkrete Fallstudien zu ermöglichen, reicht das<br />
Unternehmen jedes Jahr Energiedaten zu verschiedenen<br />
Gebäuden bei Greenprint ein. Dazu nachstehend ein<br />
aktuelles Beispiel aus Dresden.<br />
Fallstudie:<br />
Dresden Altmarkt<br />
2005 übernahm <strong>PATRIZIA</strong> von der Stadt Dresden das<br />
sogenannte Altmarktkarree – ein Quartier mit rund<br />
38.000 Quadratmetern Nutz- und Wohnfläche in fünfbis<br />
siebengeschossigen Gebäuden. Die Wohn- und<br />
Gewerbehäuser waren zwischen 1954 und 1963 direkt<br />
am Altmarkt erbaut worden – im Rahmen der „Wiederaufbau-Euphorie“,<br />
die Dresden zehn Jahre nach der<br />
völligen Zerstörung des Stadtzentrums erfasst hatte.<br />
Die Architektur des Altmarktkarrees zitiert mit dem<br />
„Dresdner Barock“ jenen Baustil, der auch den Zwinger<br />
und die Frauenkirche prägt. Beim Kauf präsentierte sich<br />
die Ausgangssituation für <strong>PATRIZIA</strong> nicht sonderlich<br />
attraktiv: Rund 100 Wohnungen und viele Gewerbeeinheiten<br />
standen leer. Ein markanter Sanierungsstau<br />
manifestierte sich nicht nur bei den Allgemeinflächen<br />
– insbesondere bei den Fassaden –, sondern auch<br />
bei den Wohnungen. Gleichzeitig gab es sowohl im<br />
Wohn- als auch im Gewerbebereich ein erhebliches<br />
Mieterhöhungspotential. Und last, but not least waren<br />
im Altmarktkarree beachtliche Baureserven vorhanden.<br />
Mit einer Vielzahl an Maßnahmen schaffte es <strong>PATRIZIA</strong>,<br />
das Altmarktkarree zu revitalisieren und rund 40 Gewerbeeinheiten<br />
und 320 Wohnungen erfolgreich zu vermieten.<br />
Die Sanierung der Allgemeinflächen beschränkte<br />
sich nicht nur auf einen Fassadenanstrich, sondern<br />
umfasste auch das Anbringen von Balkonen, die Erweiterung<br />
von Treppenhäusern und viele weitere bauliche<br />
Maßnahmen, die unter strenger Berücksichtigung<br />
sämtlicher Auflagen des Denkmalschutzes durchgeführt<br />
wurden. Leerwohnungen und leerstehende Gewerbeeinheiten<br />
wurden ebenfalls saniert und anschließend<br />
vermietet. Das Dachgeschoss des Gebäudes Ecke Dr.-<br />
Külz-Ring/Wallstraße konnte nach dem Einholen einer<br />
Baugenehmigung mit 21 Wohneinheiten ausgebaut<br />
werden. Mieterhöhungen für die Wohnungen wurden<br />
auf der Basis des Dresdner Mietspiegels durchgeführt,<br />
Mieterhöhungen für Gewerberäumlichkeiten auf vertraglicher<br />
Basis (Verbraucherpreisindex, Staffelmiete).<br />
DRESDEN,<br />
ALTMARKT 21-24<br />
ALLGEMEINE DATEN<br />
DRESDEN,<br />
SEESTRAßE 12-16<br />
Energieverbrauch 2011<br />
(Strom und Wärme) der<br />
Wohngebäude Dresden<br />
Altmarktkarree -<br />
Allgemeinflächen<br />
Die Wohnimmobilien im Dresdener Altmarktkarree<br />
weisen gegenüber dem Greenprint<br />
Benchmark eine bessere bzw. in einem Fall<br />
gut durchschnittliche Performance auf.<br />
Energieverbrauch Wärmeenergie<br />
2011 der<br />
Wohngebäude Dresden<br />
Altmarktkarree -<br />
Gesamtflächen<br />
DRESDEN,<br />
WALLSTRAßE 15-21,<br />
DR.-KÜLZ-RING 9-13<br />
1.922 1.562 2.911 1.687 2.546<br />
146<br />
10.628<br />
Vermietungsstand 2011<br />
22<br />
97% 98% 100% 100% 73%<br />
Dresden, Wallstraße 1-9<br />
Dresden, Altmarkt 21-24<br />
Dresden, Seestraße 12-16<br />
Dresden, Wallstraße 15-21,<br />
Dr.-Külz-Ring 9-13<br />
Dresden, Wallstraße 1-9<br />
Dresden, Altmarkt 21-24<br />
Dresden, Seestraße 12-16<br />
Dresden, Wallstraße 15-21,<br />
Dr.-Külz-Ring 9-13<br />
DRESDEN,<br />
WALLSTRAßE 1-9<br />
Wohnen Wohnen Wohnen Wohnen Retail<br />
Vermietbare Fläche (m 2 )<br />
22<br />
98<br />
Greenprint Benchmark<br />
123 146<br />
98<br />
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180<br />
123<br />
157<br />
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180<br />
Energieverbrauch der Wohngebäude<br />
kwh/m²/a (Allgemeinflächen)<br />
18<br />
76<br />
0 50 100<br />
Wärmeenergieverbrauch 83<br />
der Wohngebäude<br />
kwh/m²/a (Bruttogeschossflächen)<br />
94<br />
DRESDEN,<br />
DRESDEN,<br />
WALLSTRAßE 1-9<br />
0 50<br />
SEESTRAßE 2-10<br />
100<br />
678.567 705.67 1.084.575 83.567 1.359.940 3.206.649<br />
Wärmeenergie 2011 des Gesamtenergieverbrauchs<br />
1.540<br />
99,8% 97,1% 97,4% 83,4% 93,2% 1.022<br />
18<br />
DRESDEN,<br />
SEESTRAßE 2-10<br />
6.960 5.924 7.102 4.556 10.826 35.368<br />
Allgemeinflächen (m 2 )<br />
DRESDEN,<br />
ALTMARKT 21-24<br />
Energieprofil<br />
DRESDEN,<br />
SEESTRAßE 12-16<br />
DRESDEN,<br />
WALLSTRAßE 15-21,<br />
DR.-KÜLZ-RING 9-13<br />
Stromverbrauch (Allgemeinflächen) und Heizung (ganzes Gebäude)<br />
Energieverbrauch<br />
76<br />
83<br />
94<br />
157<br />
DRESDEN,<br />
ALTMARKTKARREE<br />
GESAMT<br />
DRESDEN,<br />
ALTMARKTKARREE<br />
GESAMT<br />
Energieverbrauch 2011 (kWh)<br />
680.243 726.721 1.112.981 100.197 1.458.573 4.078.715<br />
Energieverbrauch nach Energieart<br />
Stromverbrauch 2011 (kWh)<br />
1.676 21.051 28.406 16.630 98.633 166.396<br />
Stromverbrauch 2011 des Gesamtenergieverbrauchs<br />
0,2% 2,9% 2,6% 16,6% 6,8%<br />
Wärmeenergie 2011 (kWh)<br />
1.056
24 ÖKOLOGIE, ÖKONOMIE UND SOZIALES Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
25<br />
Wasserverbrauch 2011<br />
Dresden Altmarktkarree<br />
Die Wohnimmobilien im Dresdener<br />
Altmarktkarree weisen gegenüber dem<br />
Greenprint Benchmark (458 <strong>Immobilien</strong>)<br />
eine bessere bzw. in einem Fall gut<br />
durchschnittliche Performance auf. Der<br />
vergleichsweise hohe Verbrauch des<br />
Gebäudes Seestraße 2-10 hängt mit der<br />
Nutzungsart Retail zusammen und bestätigt<br />
damit bekannte Trends.<br />
DRESDEN,<br />
ALTMARKT 21-24<br />
Wasserverbrauch<br />
Wasserverbrauch 2011 Gesamt (m 3 )<br />
DRESDEN,<br />
SEESTRAßE 12-16<br />
DRESDEN,<br />
WALLSTRAßE 15-21,<br />
DR.-KÜLZ-RING 9-13<br />
DRESDEN,<br />
WALLSTRAßE 1-9<br />
DRESDEN,<br />
SEESTRAßE 2-10<br />
7.353 6.053 9.573 7.705 6.053 36.737<br />
Wasserverbrauch 2011 pro m 2 (L/m 2 )<br />
Dresden, Seestraße 12-16<br />
Dresden, Altmarkt 21-24<br />
Dresden, Wallstraße 15-21,<br />
Dr.-Külz-Ring 9-13<br />
Dresden, Seestraße 2-10<br />
Dresden, Wallstraße 1-9<br />
1.056 1.022 1.348 1.691 1.527<br />
1.022<br />
DRESDEN,<br />
ALTMARKTKARREE<br />
GESAMT<br />
CO 2 -Emissionen<br />
Methodik<br />
Der Greenprint Performance Report teilt Treibhausgasemissionen (GHGs) gemäß dem<br />
Greenhouse Gas Protocol des World Resources Institute/WBCSD’s in drei Kategorien ein, die<br />
sogenannten Scopes 1, 2 und 3.<br />
Während Scope 1 alle direkt selbst, durch Verbrennung in eigenen Anlagen erzeugten Emissionen<br />
umfasst, umfasst Scope 2 Emissionen, die mit eingekaufter Energie (z. B. Elektrizität, Fernwärme)<br />
verbunden sind. Scope 3 wiederum umfasst die Emissionen aus durch Dritte erbrachte Dienstleistungen<br />
und erworbenen Vorleistungen.<br />
Scope 1+2+3 = Gesamtemission des Gebäudes<br />
Greenprint Benchmark<br />
1.540<br />
1.056<br />
1.348<br />
1.527<br />
1.691<br />
0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400 1.600 1.800<br />
Wasserverbrauch 2011<br />
Dresden Altmarktkarree<br />
L/m²/a (Mietflächen)<br />
Kalkulation der Treibhausgase:<br />
Energie [kWh] x Emissionsfaktor [kg CO 2 e/kWh] = Treibhausgasemissionen [kg CO 2 e]<br />
Da bei den Gebäuden im Dresdner Altmarktkarree beim Stromverbrauch ausschließlich Allgemeinflächen<br />
betrachtet werden und mit Fernwärme geheizt wird, treten hier nur die indirekten<br />
Scope 2 Emissionen auf.<br />
Vom Cafe Prag zur Markthalle<br />
Eine besondere Herausforderung war die Umwandlung<br />
und Erweiterung des Cafe Prag zur Markthalle. In den<br />
50er- und 60er-Jahren war dieses Lokal als Varietétheater<br />
eine Institution in Dresden. Als es nach der<br />
Wende seinen Betreib einstellte, zog ein italienisches<br />
Restaurant in die Räumlichkeiten; seit 2007 stand das<br />
Cafe leer. Weil sich die Vermietung an einen Einzelmieter<br />
als überaus schwierig erwies, entstand bei <strong>PATRIZIA</strong><br />
schließlich die Idee, das Lokal zu einer Markthalle<br />
umzunutzen. Nachdem sich die Stadt Dresden mit diesem<br />
Vorschlag einverstanden erklärt hatte, konnte im<br />
Sommer 2012 mit den Bauarbeiten begonnen werden.<br />
Ein bestehender Bebauungsplan aus den 1990er-Jahren<br />
erlaubte die Errichtung eines Erweiterungsbaus auf der<br />
Hofseite. Als Ergänzung zu den 30 Marktständen – wo<br />
Lebensmittel und frisch zubereitete Spezialitäten aus<br />
aller Welt angeboten werden sollen – entsteht dort im<br />
1. Stock ein Restaurant und eine Bühne. Mit Wochenendveranstaltungen<br />
aller Art soll an die alte Varietétradition<br />
angeknüpft werden. Die Erinnerung an das<br />
alte Cafe Prag wird auch architektonisch gewürdigt<br />
– mit dem Erhalt und der sorgfältigen Renovierung von<br />
zahlreichen Originalelementen wie der großen Treppe.<br />
Eröffnet wird die neue Markthalle voraussichtlich im<br />
November <strong>2013</strong>; das Investitionsvolumen beläuft sich<br />
auf rund neun Millionen Euro.<br />
Erweiterungsbau Markthalle<br />
und Restaurant, Cafe Prag<br />
„Zahlreiche bauliche<br />
Maßnahmen wurden unter<br />
strenger Berücksichtigung<br />
der Denkmalschutzauflagen<br />
durchgeführt.“<br />
Altmarktkarree Dresden<br />
DRESDEN,<br />
ALTMARKT 21-24<br />
DRESDEN,<br />
SEESTRAßE 12-16<br />
CO 2 Emissionen der <strong>Immobilien</strong><br />
Emissionen Gesamt (metrische Tonnen CO 2 e)<br />
DRESDEN,<br />
WALLSTRAßE 15-21,<br />
DR.-KÜLZ-RING 9-13<br />
DRESDEN,<br />
WALLSTRAßE 1-9<br />
DRESDEN,<br />
SEESTRAßE 2-10<br />
184 199 305 30 410 1.128<br />
Scope 1 (metrische Tonnen CO 2 e)<br />
keine keine keine keine keine<br />
Scope 2 (metrische Tonnen CO 2 e)<br />
184 199 305 30 410 1.128<br />
Scope 3 (metrische Tonnen CO 2 e)<br />
keine keine keine keine keine<br />
DRESDEN,<br />
ALTMARKTKARREE<br />
GESAMT
27<br />
Ökonomie<br />
und Soziales<br />
the Patrizia way
28 Ökonomie UND SOZIALES Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
29<br />
Olympia-<br />
Pressestadt<br />
1998 konnte <strong>PATRIZIA</strong> von der Zusatzversorgungskasse<br />
der bayerischen Gemeinden die Olympia-Pressestadt<br />
in München-Moosach erwerben. Die Wohnsiedlung,<br />
die im Rahmen der olympischen Sommerspiele 1972<br />
als repräsentative Unterkunft für Sportjournalisten aus<br />
aller Welt gedient hatte, umfasst 769 Wohnungen und<br />
drei Gewerbeeinheiten. Mit dem Verkauf an <strong>PATRIZIA</strong><br />
endete für die Mitglieder der Mieterorganisation der<br />
Olympia-Pressestadt (M.O.P.) eine lange und schwierige<br />
Phase der Unsicherheit: Nach Gerüchten über einen<br />
Verkauf der Wohnanlage an Investoren aus dem Ausland<br />
bzw. an einen „Miethai“ mit schlechtem Ruf hatte sich<br />
die M.O.P. zum Widerstand entschlossen und sogar die<br />
Gründung einer Genossenschaft zur Selbstverwaltung<br />
der Liegenschaft in die Wege geleitet. Die Anliegen<br />
der M.O.P. bezüglich Mieterschutz wurden von der<br />
Bayerischen Versorgungskammer, der verantwortlichen<br />
Instanz auf Verkäuferseite, sehr ernst genommen und<br />
führten zu einer weiteren Evaluierungsrunde, an deren<br />
Ende <strong>PATRIZIA</strong> den Zuschlag für die Olympia-Pressestadt<br />
erhielt. Mit dieser Lösung zeigte sich die M.O.P. glücklich<br />
– insbesondere auch deshalb, weil sich die Verantwortlichen<br />
von <strong>PATRIZIA</strong> sofort mit den Mietervertretern<br />
an einen Tisch setzten, um die Rahmenbedingungen<br />
der Übernahme zu diskutieren. <strong>PATRIZIA</strong> stimmte<br />
einer Verbesserung des Mieterschutzes ebenso zu<br />
wie einem lebenslangen Wohnrecht für Mieter über 60<br />
Jahren oder einem 15-jährigen Kündigungsschutz für<br />
alle anderen Mieter. Außerdem wurde allen bisherigen<br />
Mietern der Olympia-Pressestadt ein Vorkaufsrecht<br />
und ein Bonus beim etwaigen Kauf ihrer Wohnungen<br />
eingeräumt. Nach der Übernahme durch <strong>PATRIZIA</strong><br />
wurden in der Mietwohnungsanlage umfangreiche,<br />
wertsteigernde Baumaßnahmen durchgeführt. Zu den<br />
wichtigsten Renovierungsarbeiten mit einem Aufwand in<br />
zweistelliger Millionenhöhe gehörten unter anderem die<br />
Modernisierungen sämtlicher Außenanlagen, Treppenhäuser,<br />
Eingangsbereiche und Balkone.<br />
Michael Schwarz<br />
Langjähriger Vorsitzender M.O.P.<br />
Olympia-Pressestadt<br />
München<br />
Für die Neugestaltung der Fassaden<br />
konnte der Farbkünstler Friedrich Ernst<br />
von Garnier gewonnen werden:<br />
Mit dem Einsatz subtiler Ocker-, Blau-,<br />
Grün- und Türkistöne gelang es ihm, die<br />
28 Wohngebäude der Anlage optisch<br />
schlanker zu machen und zu übersichtlichen<br />
und zeitgemäßen Einheiten zu<br />
transformieren. Die umgesetzten Baumaßnahmen<br />
halfen mit, die Wohnsiedlung<br />
an hervorragender Lage direkt<br />
am Olympia-Park und beim Olympia-<br />
Einkaufszentrum noch attraktiver zu<br />
machen – für Mieter ebenso wie für<br />
Selbstnutzer oder Kapitalanleger. Mit<br />
einer Mieterkaufquote von 45 Prozent<br />
konnte die Privatisierung der Olympia-<br />
Pressestadt durch <strong>PATRIZIA</strong> innerhalb<br />
eines Vertriebszeitraumes von knapp<br />
fünf Jahren Ende 2003 abgeschlossen<br />
werden. Für die M.O.P. ist die hohe<br />
Mieterkaufquote ein weiterer Beweis<br />
dafür, dass der Verkauf an <strong>PATRIZIA</strong><br />
die richtige Entscheidung war. Aus der<br />
anfänglichen Zurückhaltung auf beiden<br />
Seiten hat sich dann auch längst ein<br />
von Fairness und Herzlichkeit geprägtes<br />
Verhältnis entwickelt.<br />
Olympia-Pressestadt<br />
München
30 Ökonomie UND SOZIALES Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
31<br />
Eigentümerorientierter<br />
Investor<br />
Co-Investment-Strategie<br />
<strong>PATRIZIA</strong> war schon immer in erster Linie Investor. Um<br />
die Stellung als führendes <strong>Immobilien</strong>-Investmenthaus<br />
mit nahezu 30 Jahren Erfahrung in über 10 europäischen<br />
Ländern weiter auszubauen, und um den Wünschen<br />
unserer Kunden Rechnung zu tragen, engagiert sich<br />
<strong>PATRIZIA</strong> zunehmend auch im Bereich Co-Investments.<br />
Mit dem vorhandenen Eigenkapital lässt sich so ein<br />
deutlich größeres Investitionsvolumen bewegen als<br />
mit reinen Eigeninvestments. Als Folge davon wird das<br />
Unternehmen in Zukunft auch deutlich mehr Management<br />
Services erbringen können – sei es im Portfolio,<br />
Asset oder Property Management. Die Schaffung einer<br />
wesentlich größeren Geschäftsgrundlage erlaubt es<br />
uns, stabile – und wiederkehrende – Erträge zu erwirtschaften.<br />
Dank dieser Verstetigung werden etwaige<br />
Nachfrageschwankungen beim <strong>Immobilien</strong>verkauf, wie<br />
wir sie in der Vergangenheit immer wieder im Eigeninvestment<br />
erlebt haben, in Zukunft einen immer kleineren<br />
Einfluss auf die Gesamtrechnung haben. Wichtig<br />
sind für <strong>PATRIZIA</strong> in jedem Fall langfristige Lösungen<br />
und solide Optionen bezüglich Reinvestition – ganz egal,<br />
ob wir allein als Management Service Provider oder<br />
als Co-Investor mit unserem kompletten Angebot an<br />
Management Services agieren. In unserer langjährigen<br />
Eigenschaft als Investor und Co-Investor kennen wir<br />
die Bedürfnisse und Anforderungen eines Investors bis<br />
ins Detail und sind daher in jeder Hinsicht ein eigentümerorientierter<br />
Investor. Der für <strong>PATRIZIA</strong> ohnehin<br />
schon wichtige Ansatz eines „alignement of interest“<br />
wird dadurch noch verstärkt. Dank der Flexibilität der<br />
Strukturen im Bereich Co-Investment kann <strong>PATRIZIA</strong><br />
interessierten Investoren auch ganz besondere und<br />
ausgefallene Anlagemöglichkeiten anbieten – wie die<br />
folgenden Beispiele beweisen.<br />
<strong>PATRIZIA</strong> WohnModul I<br />
Mit dem <strong>PATRIZIA</strong> WohnModul I hat <strong>PATRIZIA</strong> in<br />
Deutschland 2011 ein Wohnimmobilienprodukt<br />
aufgelegt, welches in Deutschland einzigartig ist. Das<br />
aktiv gemanagte Co-Investment mit einer namhaften<br />
deutschen Pensionskasse investiert in eine Kombination<br />
aus Projektentwicklungen und Bestandsobjekten mit<br />
Wertschöpfungspotenzial. Mit dem <strong>PATRIZIA</strong> Wohn-<br />
Modul I öffnet <strong>PATRIZIA</strong> ihr Kerngeschäft für institutionelle<br />
Investoren, da der Fonds die gesamte<br />
Wertschöpfungskompetenz der <strong>PATRIZIA</strong> abdeckt.<br />
Wir übernehmen das gesamte Management und<br />
lassen den Co-Investor von der eigenen Expertise zur<br />
Wertsteigerung von <strong>Immobilien</strong> profitieren: Neben<br />
Ankauf, Projektentwicklung sowie Asset und Property<br />
Management beinhalten unsere Services auch eine klar<br />
definierte Exit-Strategie, die sowohl Blockverkäufe als<br />
auch Wohnungsprivatisierungen vorsieht. Mit Fonds<br />
wie dem <strong>PATRIZIA</strong> WohnModul I nutzen Investoren das<br />
langjährige Vertriebs-Know-how von <strong>PATRIZIA</strong> und profitieren<br />
nicht nur von den reinen Mieteinnahmen, sondern<br />
auch von den erzielten Verkaufserlösen. <strong>PATRIZIA</strong><br />
WohnModul I wurde 2011 mit einem Startvolumen des<br />
Co-Investors von 100 Mio. € aufgelegt; die Kapitaleinlage<br />
wurde seither verdreifacht. Das Gesamtvolumen<br />
des Fonds inklusive Fremdkapital beträgt über 1 Mrd. €;<br />
rund 75 Prozent des Fondsvolumens sind in Neubauprojektentwicklungen<br />
investiert.<br />
SÜDEWO (LBBW <strong>Immobilien</strong>)<br />
Im März 2012 ist <strong>PATRIZIA</strong> beim Kauf der LBBW<br />
<strong>Immobilien</strong> GmbH (heute Süddeutsche Wohnen GmbH<br />
„SÜDEWO“) ein weiteres erfolgreiches Co-Investment<br />
eingegangen. Die Übernahme der Gesellschaft mit<br />
rund 21.000 Wohneinheiten (hauptsächlich in Baden-<br />
Württemberg) markierte die größte <strong>Immobilien</strong>transaktion<br />
in Deutschland seit der Finanzkrise. Der<br />
Kaufpreis betrug 1,435 Mrd. €, wovon <strong>PATRIZIA</strong> im<br />
Co-Investment einen Anteil entsprechend ca. 2 Prozent<br />
des Eigenkapitals beisteuerte. Der <strong>PATRIZIA</strong> <strong>Immobilien</strong><br />
<strong>AG</strong> gelang es, innerhalb von weniger als sechs Monaten<br />
Eigenkapitalzusagen in der Höhe von fast 600 Mio. €<br />
zu generieren. Das Konsortium setzt sich zusammen<br />
aus fünf deutschen Versicherungen die rund 40 Prozent<br />
des Eigenkapitals verantworten, zwei internationalen<br />
Pensionsfonds mit einem Anteil von ca. 30 Prozent,<br />
drei deutschen Versorgungswerken bzw. Pensionskassen<br />
(ca. 25 Prozent), einer Sparkasse aus Baden-<br />
Württemberg (ca. 3 Prozent) und der <strong>PATRIZIA</strong> <strong>Immobilien</strong><br />
<strong>AG</strong>, die zudem als Portfolio und Asset Manager tätig<br />
wird. Bei der Übernahme der SÜDEWO wurde zum<br />
Schutz der Mieter und Beschäftigten eine Sozialcharta<br />
vereinbart. <strong>PATRIZIA</strong> hat diese Charta aus eigenen<br />
Stücken erweitert und den Mieter- und Beschäftigtenschutz<br />
im Bewusstsein um die große Verantwortung<br />
und das langfristige Engagement weiter gestärkt.<br />
Weil die Investoren langfristig orientierte Pensionskassen,<br />
Sparkassen und Lebensversicherungen sind,<br />
die den Wert ihrer Investition langfristig erhalten wollen,<br />
verbietet sich eine kurzfristig angelegte, spekulative<br />
Geschäftspolitik zu Lasten von Wartungs- und Instandhaltungsausgaben<br />
von selbst. Vielmehr haben alle<br />
Beteiligten im SÜDEWO-Konsortium ein fundamentales<br />
Interesse daran, dass die Mieter zufrieden sind und<br />
möglichst lange in ihren Wohnungen bleiben.<br />
GBW <strong>AG</strong><br />
Im Bieterverfahren um die GBW <strong>AG</strong> erhielt das <strong>PATRIZIA</strong><br />
Konsortium im April <strong>2013</strong> den Zuschlag für den Erwerb<br />
des Aktienpakets der BayernLB. Das GBW-Portfolio<br />
beinhaltet 31.900 Wohneinheiten in Bayern, einem der<br />
attraktivsten Wohnimmobilienmärkte Deutschlands.<br />
Rund 50 Prozent der Wohnungen befinden sich im<br />
Großraum München. Das gesamte Portfolio überzeugt<br />
durch eine gute Mieterstruktur, eine niedrige Leerstandsquote<br />
von nur 1,5 Prozent (Wohnen) sowie eine<br />
niedrige Fluktuation in der Höhe von 9,4 Prozent.<br />
Die wertstabilen <strong>Immobilien</strong> bieten beste Gewähr für<br />
langfristige Investmentsicherheit. Das von <strong>PATRIZIA</strong><br />
„Wichtig sind für <strong>PATRIZIA</strong><br />
in jedem Fall langfristige<br />
Lösungen und solide Optionen<br />
bezüglich Reinvestition – ganz<br />
egal, ob wir allein als Management<br />
Service Provider oder<br />
als Co-Investor mit unserem<br />
kompletten Angebot an<br />
Management Services<br />
agieren.“<br />
geführte Konsortium strebt eine unternehmerisch sinnvolle<br />
und verantwortungsbewusste <strong>Immobilien</strong>bewirtschaftung<br />
an. Der Bruttokaufpreis betrug 2,453 Mrd. €<br />
(entspricht einer Unternehmensbewertung für 100<br />
Prozent der Anteile an der GBW <strong>AG</strong>). Das Konsortium<br />
besteht aus 27 renommierten institutionellen Investoren<br />
aus dem deutschsprachigen Raum – darunter 14 Versorgungswerke,<br />
8 Versicherungen, 3 Sparkassen und 2<br />
Pensionskassen. Mit dabei sind 9 der 13 Investoren der<br />
Übernahme der SÜDEWO (vormals LBBW <strong>Immobilien</strong>)<br />
– ein schöner Beweis für die gute Arbeit von <strong>PATRIZIA</strong><br />
bei jener Transaktion und eine gute Basis für eine<br />
weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit. <strong>PATRIZIA</strong><br />
agiert zwar primär als Portfolio und Asset Manager, ist<br />
aber nicht nur als Management Service Provider tätig,<br />
sondern mit einer Eigenbeteiligung von ca. 58 Mio. €<br />
auch als Co-Investor aktiv.<br />
Beim Erwerb des Aktienpakets der BayernLB wurde eine<br />
Sozialcharta vereinbart, die allen Mietern einzelvertraglich<br />
zugesichert wird. Dank diesem Vertragswerk,<br />
dessen gesamter Wortlaut unter www.patrizia.ag im<br />
Internet veröffentlicht ist, sind die Mieter nach dem<br />
Verkauf besser geschützt als vorher. Jedes Jahr werden<br />
Wirtschaftsprüfer einen Bericht zur Einhaltung der<br />
Sozialcharta erstellen; bei einer Verletzung der<br />
%
32<br />
Ökonomie UND SOZIALES Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
33<br />
Richtlinien drohen hohe Vertragsstrafen. Weil die Investoren langfristig<br />
orientierte Pensionskassen, Sparkassen und Lebensversicherungen<br />
sind, die den Wert ihrer Investition langfristig erhalten wollen, verbietet<br />
sich eine kurzfristig angelegte, spekulative Geschäftspolitik zu Lasten<br />
von Wartungs- und Instandhaltungsausgaben von selbst. Vielmehr<br />
haben alle Beteiligten im GBW-Konsortium ein fundamentales Interesse<br />
daran, dass die Mieter zufrieden sind und möglichst lange in ihren<br />
Wohnungen bleiben.<br />
<strong>PATRIZIA</strong> Property<br />
Management:<br />
ISO-Zertifizierung<br />
Wohnimmobilien aus dem<br />
SÜDEWO Portfolio<br />
Das <strong>PATRIZIA</strong> Property Management ist bereits seit<br />
2007 gemäß der strengen ISO-Norm 9001 zertifiziert<br />
– von der TÜV NORD Gruppe, einem speziell in der<br />
<strong>Immobilien</strong>branche anerkannten, unabhängigen Prüfinstitut.<br />
Ein wesentlicher Grundsatz dieser international<br />
bedeutendsten Norm im Qualitätsmanagement (QM)<br />
ist die Prozessorientierung: Ein wirksames QM-System<br />
begleitet alle wesentlichen betrieblichen Prozesse und<br />
stellt diese auf den Prüfstand. Dadurch lassen sich<br />
selbst bei den effizientesten Organisationen weitere<br />
Optimierungsmöglichkeiten aufdecken. Das Ziel des<br />
prozessorientierten QM-Systems ist die nachhaltige<br />
Sicherung und Optimierung des eigenen Qualitätsmanagements<br />
zum Vorteil der Mitarbeiter und Kunden.<br />
Dank einer herausragenden internen Zusammenarbeit<br />
ist es <strong>PATRIZIA</strong> schon bei der ersten Zertifizierung<br />
gelungen, den Zertifizierungsprozess und die Implementierung<br />
eines nach ISO-Vorschriften regulierten Qualitätsmanagementsystems<br />
abzuschließen. Im Vorfeld der<br />
Audits durch den TÜV hatten fünf interne Auditoren<br />
die internen Überwachungs-Audits durchgeführt und<br />
ihre Kollegen vorbereitet. Die Prozessdauer von nur<br />
acht Monaten war rekordverdächtig und – laut dem<br />
zuständigen TÜV-Prüfer – „ein toller Erfolg“ für das<br />
Unternehmen. 2012 durchlief das Property Management<br />
bereits die dritte Rezertifizierung. <strong>PATRIZIA</strong> sieht die<br />
Audits als gute Möglichkeit, die Kompetenzen und<br />
Leistungen des Property Managements im Kontext der<br />
gesamtunternehmerischen Ziele einzuschätzen. Die<br />
Verantwortlichen des Qualitätsmanagements erhalten<br />
dadurch Stellgrößen, die eine Qualitätssicherung<br />
überhaupt erst messbar machen – sowohl für unsere<br />
Kunden als auch für die <strong>PATRIZIA</strong>ner.<br />
Das <strong>PATRIZIA</strong> Property Management rangiert nun<br />
schon zwei Jahre in Folge in der Aufstellung der besten<br />
Property Manager Deutschlands (Quelle: Property<br />
Management Report, Bell Management Consultants).<br />
Für uns ist das der beste Beweis dafür, dass sich eine<br />
Zertifizierung und die damit verbundene, kontinuierliche<br />
Spiegelung und entsprechende Justierung der Organisationsstruktur,<br />
der Prozesse und der Leistungserbringung<br />
auch in der Außenwahrnehmung positiv niederschlägt.<br />
Vorteile der Zertifizierung<br />
nach DIN EN ISO 9001<br />
nachhaltige Qualitätssicherung<br />
Aufspüren von Verbesserungs- und<br />
Einsparungs potenzialen<br />
höhere Zufriedenheit von Kunden<br />
und Mitarbeitern<br />
Image-Aufwertung<br />
Risikominimierung<br />
höhere Wirtschaftlichkeit durch Prozessverbesserung<br />
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
Erfüllung spezifischer Kundenanforderungen<br />
„Der Qualitätsmanagementprozess<br />
hat sich zu einem<br />
normalen Bestandteil gelebter<br />
Arbeitswirklichkeit entwickelt.“
35<br />
Ökologie<br />
und Ökonomie<br />
the Patrizia way
36 ÖKOLOGIE UND ÖKONOMIE Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
37<br />
Das <strong>PATRIZIA</strong><br />
Soft House<br />
an der IBA<br />
Mit dem sogenannten Soft House hat <strong>PATRIZIA</strong> ein Highlight zur Internationalen<br />
Bauausstellung (IBA) <strong>2013</strong> in Hamburg beigesteuert. Dieses „Haus der Zukunft“<br />
kombiniert die Verwendung von intelligenten Materialien (Smart Material) mit einem<br />
nachhaltigen Energiekonzept. Auf einem 1.000 Quadratmeter großen Grundstück auf<br />
der Elbinsel Wilhelmsburg ist so ein energetisch hocheffizientes und nachhaltiges<br />
Gebäude entstanden. Prägendes Element des Soft House ist die textile Membranfassade<br />
mit flexiblen Photovoltaikelementen, die zur Energieerzeugung und zum<br />
Sonnenschutz am Stand der Sonne ausgerichtet werden können. Genutzt wird mit<br />
einer Wärmepumpe auch klimafreundliche Erdwärme. Abgerundet wird das zukunftsweisende<br />
Energiekonzept dieses Passivhauses durch eine eigene, integrierte<br />
Stromspeicherung und durch eine vernetzte Steuerung der Haustechnik.<br />
Mit der Bebauung der Elbinseln wird<br />
ein wertvoller Beitrag zur Ressourcenschonung<br />
geleistet, da sich die bereits<br />
vorhandene Infrastruktur optimal nutzen<br />
lässt. Rund um diese einstige Brache<br />
besteht ein dichtes Stadtgewebe mit<br />
kompletter Infrastruktur. Das Grundstück<br />
ist lediglich drei Stationen vom Hamburger<br />
Hauptbahnhof entfernt und kann von<br />
dort per S-Bahn in sieben Minuten erreicht<br />
werden. Mit der Nachverdichtung<br />
eines gewachsenen Stadtteils wird zum<br />
einen freies Gelände an der Peripherie<br />
der Stadt geschont, zum anderen lässt<br />
sich viel Verkehr ins Umland vermeiden.<br />
Zukunftsforschung<br />
am Objekt<br />
<strong>PATRIZIA</strong> wurde aufgrund der Kompetenz<br />
und Erfahrung des Unternehmens mit<br />
komplexen und schwierigen Projekten von<br />
der IBA angesprochen. Wir haben uns<br />
bereit erklärt, die Entwicklung und den<br />
Bau des Soft House nach den Entwürfen<br />
des renommierten Bostoner Architekturbüros<br />
Kennedy & Violich Architecture<br />
durchzuführen, da wir mit unserer langjährigen<br />
Erfahrung in der Entwicklung von<br />
Lebensraum einen enormen Mehrwert<br />
liefern konnten. Für uns war die Teilnahme<br />
an diesem zukunftsweisenden Projekt<br />
eine willkommene Herausforderung: Die<br />
Arbeit am Soft House gab den <strong>PATRIZIA</strong><br />
Fachleuten die Gelegenheit, wichtige Zukunftsfragen zu<br />
beantworten und eine Menge Erfahrungen zu sammeln.<br />
Im Vordergrund standen dabei Themenkreise wie Materialforschung<br />
(energiespeichernde Vorhänge, faltbare<br />
Fassaden usw.), räumliche Komplexität (flexible Häuser,<br />
Aufbrechen von starren Strukturen usw.) sowie soziopsychologische<br />
Aspekte (anpassungsfähige Gebäude<br />
und Städte usw.). Erklärtes Ziel war es, hochpräzise<br />
Ingenieursarbeit mit den Ansprüchen ökologischer und<br />
ökonomischer Nachhaltigkeit zu vereinen. So haben wir<br />
einen Beitrag zur aktuellen gesellschaftlichen Werteorientierung<br />
des schonenden Umgangs mit Ressourcen<br />
geleistet. Mit dem Soft House ist es <strong>PATRIZIA</strong> gelungen,<br />
energiesparendes und ressourcenschonendes Wohnen<br />
sichtbar und erlebbar zu machen. Niemand kann<br />
den Menschen vorschreiben, wie sie zu leben und zu<br />
wohnen haben. Seit dem fast 30jährigen Bestehen<br />
der <strong>PATRIZIA</strong> und der von uns seitdem hergestellten,<br />
betreuten, verkauften Wohnungen, in denen heute weit<br />
mehr als 100.000 Menschen leben, haben wir enorm<br />
Erfahrung gesammelt und übernehmen Verantwortung,<br />
indem wir auch außergewöhnliche Projekte weiter<br />
treiben. Als verantwortungsbewusstes Unternehmen<br />
der <strong>Immobilien</strong>branche kann man umweltschonende<br />
und energiesparende Konzepte mit attraktivem Komfort<br />
verbinden und so für die Nutzer eines Hauses das<br />
Gefühl für die Umwelt und für die Energienutzung<br />
neu stimulieren.<br />
„Unser Ziel war es, kein reines<br />
Ausstellungsobjekt zu bauen, sondern<br />
mit einem bewohnbaren Musterhaus<br />
neue Wege aufzuzeigen.“<br />
Werte schaffen<br />
statt verbrauchen<br />
Wie der Name bereits andeutet, wurden im Soft House<br />
mehr „softe“, also weiche Materialien eingesetzt als bei<br />
herkömmlichen Wohnbauten. Über dem konventionellen<br />
Dach dieses Reihenhauses wurde ein textiles Membrandach<br />
errichtet, das zur Energieerzeugung genutzt wird.<br />
Das Innere des Hauses ist geprägt von flexiblen, textilen<br />
Vorhängen, die zur Unterteilung des Wohnraums in<br />
unterschiedliche Zonen dienen. Vor der Fassade des<br />
Soft House befinden sich bewegliche Membranen aus<br />
teflonbeschichtetem Glasfasergewebe mit flexibel<br />
angebrachten Solarzellen. Die mittels Photovoltaik<br />
gewonnene Energie wird direkt ins Haus eingespeist;<br />
dazu wurde die Haustechnik bereits in der Bauplanung<br />
detailliert mit einbezogen und nicht separat betrachtet.<br />
Das Soft House beweist, dass es sinnvoll ist, in Zukunft<br />
mindestens einen Teil des konsumierten Stroms selbst<br />
zu erzeugen. Damit wird das Stromnetz entlastet,<br />
Netzaussteuerungsprobleme werden gemindert<br />
– und man wird etwas weniger abhängig von den Stromkonzernen.<br />
Für den Bau des Soft House wurde vor allem<br />
Holz eingesetzt – einer der ältesten und ökologischsten<br />
Baustoffe überhaupt. Während Beton CO 2 freisetzt, wird<br />
dieses Treibhausgas beim Nachwachsen des natürlichen<br />
Rohstoffs Holz gebunden. Dank der Brettstapelbauweise<br />
kamen keinerlei große und sperrige Fertigteile zum<br />
Einsatz. Und da konsequent heimische Hölzer verwendet<br />
wurden, konnten lange Transportwege vermieden werden.<br />
Holz macht ökologisches und ressourcenschonendes<br />
Wohnen für die Bewohner spürbar und erlebbar – nicht<br />
zuletzt auch deshalb, weil im Soft House die Oberflächenstruktur<br />
bewusst sichtbar gelassen wurde. Das<br />
Credo des Soft House lautet: „Nutzen – aber nicht<br />
verbrauchen!“ Damit respektieren wir die Natur und<br />
erkennen ihren Wert an.<br />
Publikumsmagnet<br />
Soft House<br />
Mit dem Soft House ist es <strong>PATRIZIA</strong> gelungen,<br />
modernste Technologie mit räumlicher Vielfalt und<br />
Wohnlichkeit zu kombinieren. Unser Ziel war es, kein<br />
reines Ausstellungsobjekt zu bauen, sondern mit einem<br />
bewohnbaren Musterhaus neue Wege aufzuzeigen<br />
und innovationsfreudigen Nutzern Mut zu machen,<br />
diese auch zu beschreiten. Auf der Internationalen<br />
Bauausstellung IBA <strong>2013</strong> in Hamburg wurde das<br />
<strong>PATRIZIA</strong> Neubauprojekt rasch zum Publikumsmagnet.<br />
Aufgrund des starken Interesses bildeten sich bereits<br />
am Eröffnungswochenende lange Schlangen vor dem<br />
innovativen Gebäude mit seinem ausgeklügelten<br />
Energiekonzept.<br />
Zahlen und Fakten<br />
Grundstücksgröße<br />
Wohneinheiten<br />
Wohneinheitsgrößen<br />
Geschosse<br />
Wärmeversorgung<br />
Stromversorgung<br />
Baubeginn<br />
Fertigstellung<br />
ca. 1.100 m 2<br />
4 Reihenhäuser<br />
ca. 160 m 2<br />
3<br />
Geothermie (Anschluss<br />
an das Wilhelmsburger<br />
Nahwärmenetz für<br />
Spitzenlast)<br />
Photovoltaikzellen mit<br />
Schwachstromnetz<br />
und Anschluss an das<br />
öffentliche Stromnetz<br />
für Hausstrom (220 V)<br />
Frühjahr 2012<br />
Frühjahr <strong>2013</strong><br />
Soft House IBA Hamburg
39<br />
Ökologie<br />
und Soziales<br />
the Patrizia way
40 ÖKOLOGIE UND SOZIALES Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
41<br />
Siedlung<br />
Ludwigsfeld,<br />
München<br />
Die Siedlung Ludwigsfeld in München wurde zwischen 1952 und 1954 vom Bund<br />
errichtet, um ehemaligen KZ-Insassen, Zwangsarbeitern, Heimatvertriebenen und<br />
Flüchtlingen ein neues Zuhause zu geben. Die nach damaligen Standards sehr angemessenen<br />
Unterkünfte waren nach über 50 Jahren stark sanierungsbedürftig, hatte<br />
man seit der Erbauung die Instandhaltung und Renovierung doch mehrheitlich den<br />
Mietern überlassen. Im Juni 2007 konnte <strong>PATRIZIA</strong> die Siedlung mit 679 Wohnungen<br />
und 17 Gewerbeeinheiten von der Bundesanstalt für <strong>Immobilien</strong>aufgaben erwerben.<br />
Das Ziel der Übernahme war klar definiert: Der einzigartigen Wohnsiedlung – vor<br />
allem aber ihren Bewohnern – sollte eine sichere Zukunft gegeben werden. <strong>PATRIZIA</strong><br />
war sich der hohen Verantwortung für das Quartier bewusst und setzte deshalb von<br />
Anfang an konsequent auf besonderen Mieterschutz, individuelle Unterstützung<br />
sowie auf eine ausführliche und offene Information.<br />
Der Bestand in der<br />
Siedlung Ludwigsfeld ist<br />
geprägt von einfachen<br />
Mietshäusern. Die in<br />
aufgelockerter Bauweise<br />
erstellten Gebäude werden<br />
ergänzt durch großzügige<br />
Freiflächen in einem parkähnlichen<br />
Gelände mit<br />
imposantem Baumbestand.<br />
Die Mieterstruktur ist<br />
geprägt von einer Vielzahl<br />
an Nationalitäten. Nachbarschaftshilfe<br />
und Mehr-<br />
Generationen-Familien<br />
sind Selbstverständlichkeiten;<br />
der überdurchschnittlich<br />
hohe soziale<br />
Zusammenhalt wird durch<br />
zahlreiche soziale und<br />
kulturelle Einrichtungen<br />
in der Siedlung weiter<br />
gefördert.<br />
Sanierung und<br />
Modernisierung<br />
Die lange vernachlässigten Wohngebäude in der<br />
Siedlung Ludwigsfeld wurden von <strong>PATRIZIA</strong> mit umfangreichen<br />
Sanierungsmaßnahmen in einen zeitgemäßen<br />
Zustand gebracht. Unser Ziel war es, die Wohnqualität<br />
erheblich zu steigern und den Bewohnern gleichzeitig<br />
ein im Energieverbrauch deutlich günstigeres Wohnen<br />
zu ermöglichen – eine große Aufgabe, die eine Menge<br />
Fingerspitzengefühl erforderte. Dafür wurde ein Revitalisierungskonzept<br />
mit den folgenden Punkten verfasst,<br />
die konsequent eingehalten wurden:<br />
Bestandshaltung mit nachhaltiger Wiederbelebung<br />
des Quartiers<br />
Würdigung der historischen Vergangenheit und der<br />
besonderen Struktur der Siedlung<br />
Verbesserung der Wohnumfeldqualität (Grünanlagen,<br />
Spielplätze, Infrastruktur)<br />
moderate Modernisierung der Gemeinschaftsflächen<br />
(keine „Luxussanierung“)<br />
zeitgemäße Renovierung der freien Wohnungen,<br />
dabei keine Maßnahmen in bewohnten Wohnungen<br />
außer Fenster- und Heizungseinbau<br />
Anpassung der Mieten der bewohnten Wohnungen<br />
durch Umlage von Modernisierungskosten<br />
weitere behutsame Erhöhung auf ortsübliche Miete<br />
Reduzierung der Mieterhöhung aus Modernisierung<br />
durch Inanspruchnahme zinsverbilligter öffentlicher<br />
Darlehen (KfW)<br />
Neuvermietung freier Wohnungen zur Marktmiete<br />
befristete bevorzugte Anmietung freier Wohnungen<br />
durch Mieter, Bewohner, deren Verwandte und<br />
Freunde sowie ehemalige Bewohner der Siedlung.<br />
Neben einem neuen, zentralen Heizungssystem, zahlreichen Isolierungsund<br />
Dämmungsmaßnahmen (Fassaden, Isolierfenster) sowie neuen<br />
Elektrosteigleitungen umfasste die Modernisierung auch das Anbringen<br />
von Balkonen bzw. Terrassen. Von der anfänglichen Skepsis gegenüber<br />
den Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen blieb nicht mehr<br />
viel übrig. Kein Wunder: Schließlich sahen die meisten Mieter die<br />
zahlreichen Vorteile, die sich für sie aus der Instandsetzung und<br />
Modernisierung ergaben. Die Sicherung der Bausubstanz resultierte<br />
in einer klaren Verbesserung der Wohn- und Wohnumfeldqualität, aber<br />
auch in einer erheblichen Einsparung bei den Energiekosten und in<br />
einer Erhöhung der Sicherheit.<br />
<strong>PATRIZIA</strong> hat ein offenes Ohr<br />
Die kontinuierliche Auseinandersetzung mit den Anliegen der Bewohner<br />
ist für <strong>PATRIZIA</strong> eine Selbstverständlichkeit. Ein Beispiel von vielen:<br />
Im Winter 2007 hatten Münchner Kinder im Rahmen einer von der<br />
Kinderbeauftragten der Landeshauptstadt initiierten Aktion – des<br />
Kinder-Aktions-Koffers – verschiedene Wünsche an ihre Stadt vorgetragen.<br />
Ein großer Wunsch der Ludwigsfelder Mädchen und Jungen<br />
konnte rasch erfüllt werden: Aus Verbundenheit zu Ludwigsfeld und<br />
zu den dort lebenden Kindern finanzierte <strong>PATRIZIA</strong> eine sogenannte<br />
Nestschaukel und stellte das beliebte Spielgerät an einem von den<br />
Kindern ausgewählten Ort in der Siedlung auf. Der Projektleiterin der<br />
<strong>PATRIZIA</strong> wurde bei der Einweihung der Schaukel eine Urkunde der<br />
Landeshauptstadt überreicht, in der sich Münchens Oberbürgermeister<br />
Christian Ude und die Kinderbeauftragte der Landeshauptstadt für das<br />
besondere Engagement bedankten – eine selten verliehene und damit<br />
um so wertvollere Auszeichnung.<br />
Aber natürlich gehen die Kommunikation und die Interaktion zwischen<br />
<strong>PATRIZIA</strong> und den Bewohnern der Siedlung Ludwigsfeld weit über<br />
solche Aktionen hinaus: Die Teilnahme an Mieterversammlungen ist<br />
für uns ebenso selbstverständlich wie regelmäßige Gespräche mit der<br />
Bewohnervertretung IGLU oder der Austausch mit Mietervereinen und<br />
Vertretern der Politik am runden Tisch.<br />
Durch permanente Kommunikation und persönliche Information<br />
werden die Mieter in den Prozess einbezogen. So können sie das<br />
Revitalisierungskonzept für die Siedlung Ludwigsfeld begleiten und<br />
aktiv mitgestalten.<br />
Zahlen und Fakten<br />
Bauperiode<br />
Grundstücksgröße<br />
Gebäude<br />
Wohneinheiten<br />
gesamte Wohnfläche<br />
1952 bis 1954<br />
ca. 140.000 m²<br />
35 (max. dreigeschossig)<br />
679<br />
ca. 30.000 m²<br />
Garagen- und Stellplätze<br />
100<br />
Gewerbeeinheiten<br />
17<br />
Nestschaukel<br />
in der Siedlung<br />
Ludwigsfeld<br />
Siedlung Ludwigsfeld
42 ÖKOLOGIE UND SOZIALES Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
43<br />
Unter den Linden,<br />
Hamburg<br />
In Hamburg-Langenhorn realisiert <strong>PATRIZIA</strong> ab Herbst <strong>2013</strong> auf dem ehemaligen Krankenhausgelände<br />
Ochsenzoll das Neubauprojekt „Unter den Linden“. Die geplante Projektentwicklung<br />
sieht zum einen die Umnutzung der denkmalgeschützten ehemaligen Bettenhäuser in modernen<br />
Wohnraum vor, zum anderen die Errichtung von Wohnungsneubauten. Bis 2015 sollen auf dem<br />
nahezu 110.000 Quadratmeter großen Gelände rund 450 Wohnungen entstehen. 200 davon<br />
werden in die 26 denkmalgeschützten, ab 1892 errichteten Jugendstilgebäude integriert. Im<br />
Bestand wird auch eine Kindertagesstätte errichtet. Die weiteren 250 Wohnungen werden im<br />
Stil einer klassischen Quartiersentwicklung als Einfamilienhäuser, Miet- und Eigentumswohnungen<br />
gebaut. Keine Wohnungen werden im 32 Meter hohen Wasserturm aus dem Jahre<br />
1913 entstehen, der als technisches Denkmal eingetragen ist. Die ehemalige kleine Kirche auf<br />
dem Gelände soll für kulturelle oder soziale Zwecke umgenutzt werden. Das gesamte Investitionsvolumen<br />
für das Projekt „Unter den Linden“ beläuft sich auf ca. 120 Millionen Euro. Das Zertifikat<br />
für „Neubau Stadtquartiere“ bei der DGNB ist eingereicht.<br />
Jugendstil-Bestandsgebäude<br />
mit Wasserturm<br />
In einer pulsierenden, wirtschaftlich<br />
attraktiven Stadt wie Hamburg neuen<br />
Wohnraum zu schaffen, ist für ein<br />
innovatives <strong>Immobilien</strong>-Investmenthaus<br />
stets eine willkommene Herausforderung.<br />
<strong>PATRIZIA</strong> freut sich, ein Teil dieses<br />
grundlegenden Prozesses zu sein. Die<br />
Realisierung des Projekts „Unter den<br />
Linden“ unter Erhalt denkmalgeschützter,<br />
das Stadtbild prägender Gebäude und mit<br />
Integration der historisch bedeutenden,<br />
großzügigen Parkanlage ist eine anspruchsvolle<br />
Aufgabe. Die vorhandene<br />
Bebauungsstruktur ist sehr kleinteilig und<br />
hat beinahe schon dörflichen Charakter,<br />
während der Park mit seinem alten<br />
Baumbestand im Großraum Hamburg<br />
einzigartig ist. Das Konzept für das<br />
Gelände sieht vor, die zu revitalisierenden<br />
Bestandsgebäude mit den geplanten Neubauten<br />
zu einem harmonischen Ganzen<br />
zu fügen; die architektonischen Grenzen<br />
von gestern und heute sollen zu einem<br />
stimmigen Ensemble kombiniert werden.<br />
Unter den Linden<br />
Projektentwicklung Neubau<br />
Workshop mit<br />
renommierten<br />
Architekturbüros<br />
Um eine möglichst harmonische und<br />
homogene Zusammenführung von<br />
Alt- und Neubauten zu gewährleisten,<br />
hat <strong>PATRIZIA</strong> zusammen mit der Stadt<br />
Hamburg im Juni <strong>2013</strong> einen groß ange -<br />
legten Architekten-Workshop organisiert.<br />
Am Auswahlverfahren beteiligten sich<br />
insgesamt sieben renommierte Architekturbüros.<br />
Am Ende des Workshops<br />
entschied sich die Fachjury einstimmig<br />
„Die Realisierung des<br />
Projekts ‚Unter den Linden‘<br />
unter Erhalt denkmalgeschützter,<br />
das Stadtbild<br />
prägender Gebäude und mit<br />
Integration der historisch<br />
bedeutenden, großzügigen<br />
Parkanlage ist eine<br />
anspruchsvolle Aufgabe.“<br />
für die Büros Raumwerk, kadawittfeldarchitektur<br />
sowie Störmer Murphy and<br />
Partners, die je einen Teilabschnitt der<br />
Neubauplanung realisieren werden.<br />
Mit der Planung für die Umnutzung der<br />
denkmalgeschützten Jugendstilgebäude<br />
wurde unabhängig vom Workshop das<br />
Architekturbüro Gibbins European<br />
Architects beauftragt.<br />
Nachhaltigkeit<br />
im GroSSen – und<br />
im Kleinen<br />
Für die Quartiersentwicklung „Unter den<br />
Linden“ in Hamburg hat <strong>PATRIZIA</strong> bei der<br />
Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges<br />
Bauen (DGNB) eine Zertifizierung beantragt.<br />
Das ökologische Bewusstsein des<br />
Unternehmens zeigt sich aber nicht nur<br />
im Großen, sondern auch im Kleinen: So<br />
hat <strong>PATRIZIA</strong> einer Rehfamilie auf dem<br />
Gelände des früheren Krankenhauses<br />
Ochsenzoll buchstäblich das Leben<br />
gerettet. Da der Bezirksjägermeister<br />
wegen der Umzäunung des Geländes<br />
und der anstehenden Bauarbeiten keine<br />
Zukunft für das Wild sah, wollte er die<br />
Tiere abschießen. Auf Initiative des<br />
zuständigen Regionalleiters von <strong>PATRIZIA</strong><br />
wurden die Bauzäune auf dem riesigen<br />
Gelände geöffnet, um den Rehen den<br />
Weg in die Freiheit und in ein neues<br />
Habitat freizumachen.
44 ÖKOLOGIE UND SOZIALES Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
45<br />
<strong>PATRIZIA</strong><br />
KinderHaus-<br />
Stiftung<br />
Die <strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus-Stiftung wurde<br />
1999 von Wolfgang Egger als gemeinnützige<br />
Stiftung gegründet. Die Stiftung dient der Förderung<br />
von Kindern und Jugendlichen in den<br />
Bereichen Bildung und Ausbildung, Erziehung<br />
und pädagogische Förderung, Gesundheit und<br />
Rehabilitation, indem Lebensräume für sie<br />
geschaffen werden. Getragen wird die Stiftung<br />
maßgeblich durch das ehrenamtliche Engagement<br />
vieler <strong>PATRIZIA</strong>ner. Die Identifikation mit<br />
der Stiftung im Unternehmen ist enorm: Unsere<br />
Mitarbeiter setzen sich gern für Menschen<br />
ein, denen es weniger gut geht. Anspruch und<br />
Ziel der <strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus-Stiftung ist es,<br />
den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens<br />
in soziales Engagement umzusetzen und so<br />
noch mehr Verantwortung zu übernehmen. Wir<br />
halten Ausschau nach geeigneten Standorten,<br />
an denen wir mit bedarfsgerechten Neu- oder<br />
Erweiterungsbauten gezielt den Lebensraum<br />
von Kindern und Jugendlichen in Not verbessern<br />
können. So entstehen Hilfsprojekte in<br />
Deutschland und überall auf der Welt, in die<br />
wir unsere ganze Kompetenz und Erfahrung aus<br />
dem <strong>Immobilien</strong>markt einbringen. Wirtschaftlichen<br />
Erfolg in soziales Engagement umzusetzen,<br />
das ist Anspruch und Ziel der <strong>PATRIZIA</strong><br />
KinderHaus-Stiftung.<br />
wogenheit gerecht zu werden. Jedes Hilfsprojekt ist<br />
eine individuell auf die Erfordernisse vor Ort abgestimmte<br />
Lösung: Unsere Projektteams arbeiten mit<br />
ausgewählten Partnern zusammen und achten auf die<br />
sorgfältige Abstimmung aller planerischen und baulichen<br />
Qualitätsaspekte im Hinblick auf die pflegerische,<br />
medizinische und erzieherische Arbeit. Dabei beschränkt<br />
die <strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus-Stiftung sich bewusst auf<br />
die Initiierung der Projekte: Großer Wert wird darauf<br />
gelegt, die anschließende Betreuung der KinderHäuser<br />
vollständig in die Hände der lokalen Partner zu legen,<br />
die diese dann langfristig ohne weitere Unterstützung<br />
der <strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus-Stiftung selbst tragen können<br />
und dabei sicherstellen, dass dauerhaft und auf hohem<br />
Niveau der dafür vereinbarte Zweck zum Wohle von<br />
hilfsbedürftigen Kindern und Jugendlichen erfüllt wird.<br />
Die perfekte KombIN ATION<br />
aus sozialer und öKOlogischer<br />
Verantwortung:<br />
Das <strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus<br />
Nepal<br />
Im kleinen nepalesischen Bergdorf Kattike wurde im<br />
April 2012 in Partnerschaft mit der Shiladevi Primary<br />
School das sechste <strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus eröffnet.<br />
In der neu errichteten Schule können die Kinder nun<br />
– ergänzend zur Grundschule – erstmals auch die<br />
Die Hilfe der <strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus-Stiftung kommt zu<br />
100 Prozent an: Jeder gespendete Euro fließt direkt in<br />
eines der zahlreichen Projekte im In- und Ausland. Bis<br />
auf eine Projektleiterin sind alle Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter der Stiftung ehrenamtlich tätig, sämtliche<br />
organisatorischen Kosten werden vom Hauptsponsor,<br />
der <strong>PATRIZIA</strong> <strong>Immobilien</strong> <strong>AG</strong>, übernommen. Das große<br />
Know-how im Bereich <strong>Immobilien</strong> bietet bei jedem<br />
Projekt Gewähr für maximale Qualität: Experten der<br />
<strong>PATRIZIA</strong> sind von Anfang an eingebunden, um den<br />
hohen Anforderungen bezüglich Architektur, Wirtschaftlichkeit,<br />
Nutzerfreundlichkeit und ökologischer Ausge-<br />
kinderhaus nepal, 2012<br />
kinderhaus PeramiHo<br />
Tansania, 2002
46 ÖKOLOGIE UND SOZIALES Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
47<br />
5. bis 8. Klasse besuchen. Die Räumlichkeiten sind mit<br />
Tafeln und Schulbänken ausgestattet, was in Nepal keine<br />
Selbstverständlichkeit ist. Auch die bisher unzulänglichen<br />
sanitären Anlagen wurden ersetzt. Das <strong>PATRIZIA</strong> Kinder-<br />
Haus in Nepal ist nicht nur von seiner Bestimmung her<br />
etwas ganz Besonderes: Auch bei den verwendeten<br />
Materialien und bei der Bauweise hat man neue Wege<br />
beschritten. Das gesamte Haus wurde unter ausschließlicher<br />
Verwendung von Naturmaterialien in Ständerbauweise<br />
errichtet. Die Basis bildet dabei unbehandelter<br />
Bambus, aus dem die Einzelelemente für Haus- und<br />
Zwischenwände erstellt wurden. Dieses Grundgerüst<br />
wurde dann verputzt und eingerichtet. Die Vorteile<br />
dieser Bauweise sind ein besonders schneller, unkomplizierter<br />
Aufbau, eine lange Lebensdauer sowie eine<br />
größere architektonische Flexibilität als bei Stein- oder<br />
Holzhäusern. Bambus schafft als Naturmaterial außerdem<br />
ein gutes Raumklima und ist vollständig biologisch<br />
abbaubar. In der Region um Kattike gibt es so gut wie<br />
kein Gestein, das sich für den Hausbau eignet. Bambus<br />
hingegen wird in Nepal großflächig angebaut und war<br />
deshalb problemlos verfügbar. Bei diesem Projekt<br />
darf man mit gutem Gewissen von Nachhaltigkeit in<br />
jeder Hinsicht sprechen – ein Grundsatz, der für alle<br />
<strong>PATRIZIA</strong> KinderHäuser gilt. Beim KinderHaus Nepal<br />
zeigte sich auch wieder einmal das große Engagement<br />
der <strong>PATRIZIA</strong>ner für die Stiftung. Kurz vor der Eröffnung<br />
wurde ein „Running Pie“ veranstaltet – dabei fuhren<br />
Kinder von <strong>PATRIZIA</strong>nern mit großzügig bestückten<br />
Servierwagen quer durch alle Abteilungen und verkauften<br />
von den Mitarbeitern gespendete Backkreationen. An<br />
diesem Nachmittag wurden nicht nur viele Kalorien<br />
gefuttert, sondern auch eine Menge Geld gesammelt: In<br />
den Spendenbüchsen kamen stolze 1100 € zusammen.<br />
Mit dieser Summe konnte der Projektleiter zur Eröffnung<br />
des <strong>PATRIZIA</strong> KinderHauses in Kattike vor Ort die<br />
wichtigsten Schulmaterialien besorgen – und die Kinder<br />
gleichzeitig mit ein paar Süßigkeiten verwöhnen.<br />
Weitere erfolgreich<br />
abgeschlossene Projekte<br />
<strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus Südafrika<br />
In keinem Land gibt es mehr HIV-Kranke als in Südafrika.<br />
Vor allem Kinder leiden unter der Epidemie: Sie verlieren<br />
ihre Eltern oder erkranken selbst an Aids und sind dabei<br />
oft auf sich allein gestellt. Die <strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus-<br />
Stiftung will Kindern in Südafrika helfen, ihr schweres Los<br />
besser zu tragen und gestärkt in die Zukunft zu gehen.<br />
In Zusammenarbeit mit Studenten des Studiengangs<br />
Architektur der Universität Stuttgart entstand die Idee<br />
für das „Village of Hope“, ein <strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus in<br />
der Nähe von Kapstadt. Das Haus besteht aus traditionellen<br />
bzw. wiederverwerteten Materialien und konnte<br />
im März <strong>2013</strong> nach kurzer Bauzeit eröffnet werden.<br />
Kinderhaus<br />
uganda, 2009/10<br />
Kinderhaus<br />
ruanda, 2008<br />
Kinderhaus<br />
münchen, 2006<br />
<strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus Uganda<br />
Im ostafrikanischen Land Uganda haben<br />
die Menschen nicht nur mit Armut und<br />
Trinkwasserknappheit zu kämpfen,<br />
sondern auch mit Krankheiten wie Aids<br />
oder Malaria. Im Dorf Buyamba können<br />
nach der Sanierung und dem Ausbau der<br />
Grundschule durch die <strong>PATRIZIA</strong> Kinder-<br />
Haus-Stiftung heute rund 700 Grundschüler<br />
unter baulich und hygienisch<br />
einwandfreien Bedingungen unterrichtet<br />
werden. Dieses Projekt wurde in den<br />
Jahren 2009/10 umgesetzt.<br />
<strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus Ruanda<br />
2008 erstellte die <strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus-<br />
Stiftung im ruandischen Ntarama ein<br />
neues Schülerwohnheim mit angeschlossener<br />
Mensa für bis zu 120 Schüler.<br />
Die Gebäude vervollständigen das von<br />
den Grünhelmen errichtete „Nelson<br />
Mandela Educational Center“, ein Ausbildungszentrum<br />
für technische Berufe.<br />
<strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus München<br />
Was in der Kinderklinik Dritter Orden<br />
in München fehlte, war ein Bindeglied<br />
zwischen Krankenhausbett und Kinderzimmer.<br />
Mit dem KinderHaus München<br />
konnte <strong>PATRIZIA</strong> im Juli 2006 eine solche<br />
„Betreuungsbrücke“ fertigstellen.<br />
<strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus Hamburg<br />
Das <strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus Hamburg<br />
entstand 2008 am Katholischen Kinderkrankenhaus<br />
Wilhelmstift. Wie beim<br />
Münchner Vorbild wird auch hier bei<br />
der Familienorientierten Nachsorge<br />
Hamburg SeeYou „CU“ auf der Grundlage<br />
des Nachsorgekonzepts „Bunter Kreis“<br />
gearbeitet.<br />
Laufende Projekte<br />
<strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus<br />
Augsburg-Stadt<br />
Zusammen mit der Elterninitiative<br />
Internationales Kinderhaus e. V. entsteht<br />
in Augsburg eine Tagesstätte, die<br />
101 deutsch- und englischsprachigen<br />
Kindern Raum zur Entfaltung bietet.<br />
Hauptanliegen des Pädagogenteams ist<br />
die Gleichbehandlung und individuelle<br />
Förderung jedes Kindes – unabhängig<br />
von der Herkunft und dem sozialen<br />
Umfeld. Mit den Bauarbeiten wurde im<br />
Juli 2012 begonnen, die Eröffnung ist für<br />
September <strong>2013</strong> geplant.<br />
<strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus<br />
Augsburg-Land<br />
Am Stadtrand von Augsburg entsteht<br />
zurzeit ein Zentrum für tiergestützte<br />
Therapie. Das auf Initiative der Stiftung<br />
„Bunter Kreis“ in Augsburg konzipierte<br />
<strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus wird Kindern und<br />
Jugendlichen die Möglichkeit geben,<br />
im Umgang mit Tieren sich selbst zu<br />
erfahren und zu einem positiven Lebens-<br />
gefühl zurückzufinden. Traumatisierte<br />
und schwer belastete Kinder können oft<br />
nicht mehr allein durch Sprache erreicht<br />
werden. Wenn andere Therapieansätze<br />
versagen, kann der Umgang mit Tieren<br />
gewisse Entwicklungen neu anstoßen.<br />
<strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus Tansania<br />
Mit diesem Neubauprojekt schließt sich<br />
in Tansania der Kreis. Die Stiftung kehrt<br />
wieder dorthin zurück, wo im Jahr 2000<br />
alles begann: Wenige Kilometer von<br />
Peramiho, dem Standort des allerersten<br />
<strong>PATRIZIA</strong> KinderHauses entfernt, entsteht<br />
in Songea bis Ende <strong>2013</strong> ein neues<br />
Waisenhaus. Der Komplex mit insgesamt<br />
drei Gebäuden wird 48 verwaisten tansanischen<br />
Kindern zusammen mit ihrer<br />
Hausmutter ein liebevolles Zuhause<br />
bieten.<br />
Aktionshaus im Zentrum<br />
für tiergestützte Therapie,<br />
Augsburg<br />
Stiftung<br />
„Bunter Kreis“<br />
Der Kooperationspartner der<br />
<strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus-Stiftung<br />
wurde 1998 in Augsburg gegründet.<br />
In allen Bunten Kreisen wird die<br />
Vision verfolgt, Familien mit<br />
schwerstkranken Kindern so zu<br />
helfen, dass ihr Leben gelingt. Mit<br />
seinen Nachsorgeschwestern und<br />
vielen weiteren Experten begleitet<br />
der Bunte Kreis den Übergang<br />
von der Kinderklinik ins heimische<br />
Kinderzimmer. Dabei steht nicht<br />
nur der kleine Patient, sondern<br />
die ganze Familie im Mittelpunkt.<br />
Seit der Gründung gibt es in<br />
Deutschland nun rund 70 Nachsorgeeinrichtungen,<br />
die nach<br />
dem Modell des Bunten Kreises<br />
arbeiten.<br />
Kinderhaus<br />
hamburg, 2008<br />
<strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus Tansania<br />
Die in Tansania landesweit anerkannte<br />
Missionsstation von Peramiho leistet<br />
seit 100 Jahren vorbildliche Arbeit in<br />
den Bereichen Ausbildung und Krankenpflege.<br />
Die <strong>PATRIZIA</strong> KinderHaus-Stiftung<br />
baute hier im ersten Projekt 2002 eine<br />
neue Krankenstation mit 64 Betten für<br />
die isolierte Behandlung von Kindern<br />
mit lebensbedrohlichen, ansteckenden<br />
Krankheiten.<br />
kinderhaus<br />
Südafrika, <strong>2013</strong>
Nachhaltige<br />
wohnimmobilieN<br />
Energieverbrauch südewo und expertenrunde
50 Nachhaltige wohnimmobilien Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
51<br />
Energiemessung<br />
Bestand SÜDEWO<br />
1.000 Wohnungen unter der Lupe<br />
Mit der Einführung von Energieausweisen (EA) zur Messung des<br />
Energieverbrauchs in Wohngebäuden haben sich die entsprechenden<br />
gesetzlichen Anforderungen auf europäischer und nationaler Ebene<br />
massiv verschärft. Gleichzeitig hat diese Maßnahme bei den Marktteilnehmern<br />
aber auch das Umweltbewusstsein gesteigert und bei<br />
<strong>Immobilien</strong>transaktionen die Transparenz bezüglich der Gebäudequalität<br />
erhöht. Um den einschlägigen gesetzlichen Vorschriften zu<br />
genügen, erfasst die Süddeutsche Wohnen GmbH (SÜDEWO, vormals<br />
LBBW <strong>Immobilien</strong> GmbH) – die sich seit 2012 im Eigentum eines von<br />
der <strong>PATRIZIA</strong> <strong>Immobilien</strong> <strong>AG</strong> geführten Konsortiums befindet – seit<br />
2008 den Energieverbrauch sämtlicher Wohngebäude in ihrem Portfolio.<br />
Erfreuliche<br />
Resultate<br />
Die Analyse des SÜDEWO Portfolios bezüglich der<br />
einzelnen Energieklassen führte zu den folgenden<br />
Ergebnissen:<br />
Rund 20 Prozent der Gebäude verbrauchen weniger<br />
als 100 kWh/m² pro Jahr (Kategorie B).<br />
Über 60 Prozent der Gebäude verbrauchen weniger<br />
als 150 kWh/m² pro Jahr (Kategorie C).<br />
Der Mittelwert des Energieverbrauchs im SÜDEWO<br />
Portfolio beträgt 168,3 kWh/m² pro Jahr.<br />
Der Median (Zentralwert) beträgt 131,0 kWh/m²<br />
pro Jahr. Das bedeutet, dass je 50 Prozent der<br />
Gebäude im SÜDEWO Portfolio bei ihrem Energieverbrauch<br />
unter bzw. über diesem Wert liegen.<br />
Verkehrswert und<br />
Energieverbrauch<br />
Nur rund 12 Prozent der Gebäude haben einen<br />
übermäßigen Energieverbrauch von mehr als<br />
300 kWh/m²/a.<br />
Diese erfreulichen Resultate zeigen bereits die hohe Qualität<br />
der Bausubstanz – und damit die hohe ökologische<br />
Nachhaltigkeit – im SÜDEWO Wohnbauportfolio.<br />
Energieverbrauch<br />
beeinflusst Verkehrswert<br />
Die Wohngebäude im SÜDEWO Portfolio konzentrieren<br />
sich hauptsächlich auf die Städte Stuttgart, Karlsruhe,<br />
Heidelberg und Mannheim, das Unternehmen besitzt<br />
jedoch in sämtlichen Ballungszentren von Baden-<br />
Württemberg Liegenschaften. Signifikante geographische<br />
Muster bezüglich des Energieverbrauchs<br />
konnten nicht festgestellt werden: Es gibt also keine<br />
räumliche Konzentration von energieeffizienten oder<br />
-ineffizienten Gebäuden.<br />
Die Messung des Energieverbrauchs<br />
im hauptsächlich in Baden-Württemberg<br />
gelegenen SÜDEWO Portfolio richtet<br />
sich nach der Verbrauchs- oder Bedarfsmethode,<br />
wie sie in der Energieeinsparungsverordnung<br />
(EnEV) des Bundes<br />
definiert ist. Dabei wird der Verbrauch<br />
in Kilowatt pro Stunde und Quadratmeter<br />
innerhalb eines Jahres gemessen<br />
(kWh/m²/a). Je nach ermitteltem Energieverbrauch<br />
werden die <strong>Immobilien</strong> in<br />
sieben Kategorien eingeteilt. Die Klassifizierung<br />
erfolgt in Schritten von je<br />
50 kWh und reicht von Kategorie A<br />
– Niedrigenergiehäuser mit einem Verbrauch<br />
von weniger als 50 kWh/m²/a<br />
– bis Kategorie G.<br />
VERKEHRSWERT IN TSD. €<br />
Oberer „Whisker“<br />
Oberes Quartil<br />
Median<br />
Unteres Quartil<br />
Unterer „Whisker“<br />
Portfolioanteil<br />
nach Energieverbauch<br />
Klasse B − 18,7% − 88,29 kWh/m²/a<br />
Klasse C − 42,0% − 122,0 kWh/m²/a<br />
Klasse D − 14,2% − 169,4 kWh/m²/a<br />
Klasse E − 06,6% − 224,8 kWh/m²/a<br />
Klasse F − 06,4% − 275,0 kWh/m²/a<br />
Klasse G − 12,1% − 324,5 kWh/m²/a<br />
SÜDEWO Portfolio: Übersicht<br />
der Energieklassen<br />
ENERGIE KATEGORIE
52 Nachhaltige wohnimmobilien Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
53<br />
Zur weiteren Analyse des SÜDEWO Portfolios wurde<br />
der Energieverbrauch der einzelnen Wohngebäude dem<br />
jeweiligen Verkehrswert gegenübergestellt. Dabei zeigten<br />
sich die folgenden Resultate:<br />
Mit steigendem Energieverbrauch sinkt im<br />
Durchschnitt der Verkehrswert der Wohnobjekte.<br />
Bei Wohnobjekten mit einem Energieverbrauch<br />
von mehr als 200 kWh/m² pro Jahr (ab<br />
Kategorie E) sinkt der Verkehrswert deutlich.<br />
Energieverbrauch<br />
und Baujahr<br />
ENERGIEVERBRAUCH [KWH/M²/A]<br />
GröSSe beeinflusst<br />
Energieverbrauch<br />
Der Vergleich von Mietfläche bzw. Gebäudegröße mit<br />
dem Energieverbrauch der einzelnen <strong>Immobilien</strong> führte<br />
zu den folgenden Ergebnissen:<br />
Objekte mit größerer Mietfläche haben im<br />
Durchschnitt einen geringeren Energieverbrauch<br />
pro Quadratmeter und Jahr.<br />
Die <strong>Immobilien</strong> mit den größten Mietflächen<br />
(größer als 1.700 Quadratmeter) werden in der<br />
Regel den energieeffizienteren Kategorien B, C und<br />
D zugeordnet.<br />
Die energieeffizienten Wohngebäude im SÜDEWO Portfolio<br />
– also die 60,7 Prozent der Gebäude in den guten<br />
Kategorien B und C – sind in der Regel große Gebäude<br />
mit einer Mietfläche von durchschnittlich rund 1.000<br />
Quadratmetern. Die restlichen <strong>Immobilien</strong> – also jene<br />
39,3 Prozent, die in den Kategorien D und höher liegen<br />
– verfügen meist über kleinere Mietflächen.<br />
Oberer „Whisker“<br />
Oberes Quartil<br />
Median<br />
Unteres Quartil<br />
Unterer „Whisker“<br />
Gebäudealter beeinflusst<br />
Energieverbrauch<br />
Die Energiequalität der Wohngebäude im SÜDEWO<br />
Portfolio wurde auch in Bezug auf das jeweilige Gebäudealter<br />
analysiert. Abgestuft wurde dabei in Schritten<br />
von zehn Jahren. Hinsichtlich des mittleren Energieverbrauchs<br />
lassen sich die <strong>Immobilien</strong> im Portfolio<br />
in drei Gruppen aufteilen.<br />
Gebäude mit Errichtungsjahr vor 1939: Diese<br />
<strong>Immobilien</strong> zeigen bei steigendem Gebäudealter<br />
einen steigenden Energieverbrauch.<br />
Gebäude mit Errichtungsjahr zwischen 1940<br />
und 1979: Diese Gruppe zeigt hinsichtlich des<br />
Energieverbrauchs die größte Streuung. Es gibt<br />
darin also sowohl Gebäude mit sehr hohem als<br />
auch mit sehr niedrigem Energieverbrauch. Den<br />
höchsten Energieverbrauch weisen Objekte der<br />
50er-, 60er- und 70er-Jahre auf.<br />
Gebäude mit Errichtungsjahr ab 1980: Diese<br />
<strong>Immobilien</strong> sind durch einen geringen Energieverbrauch<br />
charakterisiert und sind hauptsächlich<br />
in den Kategorien B und C zu finden.<br />
„Das gesamte Portfolio<br />
darf als ‚energetisch gut‘<br />
und ‚ökologisch nachhaltig‘<br />
bezeichnet werden.“<br />
Gut gebaut wurde in den<br />
30er- und wieder ab den<br />
80er-Jahren<br />
Generell haben sich zwei Trends herauskristallisiert:<br />
Je jünger das Baujahr, desto niedriger der Energieverbrauch<br />
– im internationalen Vergleich ist dies<br />
nicht selbstverständlich.<br />
Je höher die Bauqualität, desto niedriger der<br />
Energieverbrauch.<br />
wohnimmobilie aus<br />
dem SÜDEWO Portfolio<br />
Fazit<br />
Mit den Informationen über den mittleren Energieverbrauch der<br />
Wohnobjekte im SÜDEWO Portfolio stehen dem <strong>PATRIZIA</strong> Management<br />
wirksame Instrumente für die Gebäudeplanung und -steuerung<br />
sowie für künftige Investitionen zur Verfügung. Zusammenfassend<br />
darf festgehalten werden, dass die <strong>Immobilien</strong> eine hohe Bauqualität<br />
aufweisen: 60,7 Prozent der Wohngebäude im SÜDEWO Portfolio<br />
verzeichnen einen jährlichen Energieverbrauch von weniger als<br />
150 kWh pro Quadratmeter und werden gemäß Energieausweis<br />
somit den Kategorien B oder C zugeordnet. Das gesamte Portfolio<br />
darf demnach mit gutem Gewissen als „energetisch effizient“ und<br />
als „ökologisch nachhaltig“ bezeichnet werden.<br />
Plausibel wird dadurch die Tatsache, dass nach 1980<br />
gebaute Wohneinheiten in der Regel einen deutlich<br />
niedrigeren Energieverbrauch verzeichnen. Interessant<br />
ist allerdings, dass auch bei vielen Gebäuden aus den<br />
30er-Jahren der Verbrauch niedrig ist – was wiederum<br />
kein gutes Licht auf die Bauqualität der 40er-, 50er-,<br />
60er- und 70er Jahre wirft.<br />
BAUJAHR
54 Nachhaltige wohnimmobilien Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
55<br />
Expertenrunde<br />
Ein Gespräch über Nachhaltigkeit<br />
bei Wohnimmobilien<br />
Sekula: Welche Rolle spielen in<br />
diesem Zusammenhang neue gesetzliche<br />
Vorschriften? Ich denke da an das<br />
Produktions- und Handelsverbot für<br />
Glühlampen und die daraus folgende<br />
Umstellung auf energiesparende<br />
Lampen…<br />
Ökologische Kriterien spielen in der <strong>Immobilien</strong>branche<br />
eine zunehmend wichtige Rolle – nicht<br />
nur beim Bau, sondern auch beim Betrieb, beim<br />
Unterhalt und bei der Sanierung von Gebäuden.<br />
Während die ökologische Nachhaltigkeit im<br />
Bereich Gewerbeimmobilien oft und regelmäßig<br />
thematisiert wird, schneidet man die Problematik<br />
in der Wohnungswirtschaft nur selten an.<br />
Um dies zu ändern, haben sich drei <strong>PATRIZIA</strong>ner<br />
zu einer Gesprächsrunde getroffen und offen<br />
über das Thema diskutiert – ohne sich nur<br />
auf Meinungsumfragen zu beziehen oder sich<br />
auf den Aspekt Neubauten zu beschränken.<br />
Dr. Marcelo Cajias ist Manager Research bei<br />
<strong>PATRIZIA</strong> und hat sich in seiner Dissertation<br />
mit den Auswirkungen einer Nachhaltigkeitsstrategie<br />
auf die Performance von <strong>Immobilien</strong>gesellschaften<br />
beschäftigt. Andreas Stegmann<br />
ist Head of Transactions Northern Europe und<br />
war als LEED Accredited Professional schon<br />
mehrfach bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien<br />
involviert. Als Manager Strategy<br />
& Corporate Development beschäftigt sich<br />
Joni Sekula seit längerem mit dem Begriff<br />
„Nachhaltigkeit im <strong>Immobilien</strong>bereich“.<br />
Joni Sekula: Weshalb spielt Nachhaltigkeit in der<br />
ökologischen Ausrichtung gerade in der <strong>Immobilien</strong>wirtschaft<br />
eine so große Rolle?<br />
Marcelo Cajias: Der Bau, die Instandhaltung und<br />
die Sanierung von Gebäuden verbrauchen enorme<br />
Ressourcen und viel Energie. 2012 war die <strong>Immobilien</strong>wirtschaft<br />
in Europa verantwortlich für rund 40 Prozent<br />
des Gesamtenergieverbrauchs. Die Branche gilt auch zu<br />
Recht als einer der Hauptverursacher des Klimawandels.<br />
Das mittel- und langfristige Handeln der <strong>Immobilien</strong>wirtschaft<br />
hat außerordentliche Auswirkungen auf die<br />
Lebensqualität künftiger Generationen. Entsprechend<br />
wichtig sind deshalb Strategien zur Förderung des<br />
Nachhaltigkeitsprinzips.<br />
Sekula: Nachhaltigkeitskonzepte<br />
und -maßnahmen werden vor allem für<br />
gewerbliche <strong>Immobilien</strong> – vornehmlich<br />
Büros und Liegenschaften für den Einzelhandel<br />
– diskutiert. Die Wohnungswirtschaft<br />
hingegen wird nur untergeordnet<br />
behandelt, obwohl die rund 40 Millionen<br />
Einheiten in Deutschland doch einen<br />
repräsentativen Wirtschaftszweig<br />
darstellen. Woran liegt das?<br />
Cajias: Das ist in der Tat nur schwer zu<br />
verstehen: Zum einen ist Wohnen ja ein<br />
menschliches Grundbedürfnis. Und zum<br />
anderen sind Wohnimmobilien aus ökologischer<br />
Sicht durch extensive Energienutzung,<br />
hohen Flächenbedarf und eine<br />
hohe Umweltbelastung charakterisiert.<br />
Nachhaltigkeit wäre also auch in diesem<br />
Bereich durchaus von Nutzen.<br />
Andreas Stegmann: Bei Büro- und<br />
Gewerbeimmobilien wurden zur Messung<br />
der Nachhaltigkeit in den vergangenen<br />
Jahren zunehmend freiwillige marktwirtschaftliche<br />
Zertifikate wie jene der<br />
Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges<br />
Bauen (DGNB) oder der Organisation<br />
Leadership in Energy and Environmental<br />
Design (LEED) eingesetzt. Dadurch wurde<br />
in diesem Bereich viel Transparenz und<br />
Bewusstsein geschaffen. Bei Neubauten<br />
wird aber auch im Wohnbereich schon<br />
viel getan. Allein schon der hierzulande<br />
sehr hohe Baustandard führt im internationalen<br />
Vergleich zu einer stark<br />
erhöhten Nachhaltigkeit.<br />
Cajias: Europäische und nationale<br />
Verordnungen haben viel zu einer<br />
erhöhten Nachhaltigkeit beigetragen.<br />
Die Energieeinsparungsverordnung<br />
(EnEV) beispielsweise fördert den<br />
Einsatz umweltfreundlicher Materialien<br />
und sichert die Einhaltung technischer<br />
Baustandards für eine effiziente<br />
Energienutzung und einen minimalen<br />
Wärmeverlust in Wohnimmobilien. Die<br />
ausgestellten Energieausweise (EA)<br />
erhöhen die Transparenz hinsichtlich der<br />
Bauqualität eines Gebäudes und werden<br />
beim Kaufentscheid zu einem immer<br />
wichtigeren Faktor. Aber aufgepasst:<br />
Obwohl die Energieausweise objektive<br />
Verbrauchsinformationen liefern, ist für<br />
den tatsächlichen Energiebedarf natürlich<br />
stets der individuelle Verbrauch des<br />
Nutzers entscheidend.<br />
Stegmann: Bei Neubauten ist Nachhaltigkeit<br />
heute immer ein Thema.<br />
Den größten Effekt könnte die <strong>Immobilien</strong>wirtschaft<br />
allerdings bei bereits<br />
bestehenden Gebäuden erzielen. Die<br />
nachhaltige Bewirtschaftung und<br />
Modernisierung des Bestands gehört<br />
für mich deshalb unbedingt auf die<br />
wohnungswirtschaftliche Agenda! Die<br />
Notwendigkeit dafür zeigt sich in der Statistik:<br />
Rund 50 Prozent der Wohnungen<br />
in Deutschland sind älter als 45 Jahre,<br />
rund ein Drittel des Gesamtbestands ist<br />
renovierungsbedürftig. Die langfristigen<br />
Ziele der Europäischen Union und des<br />
Bundes zur Verringerung des Energieverbrauchs<br />
und zur Reduktion der CO 2 -<br />
Emissionen können nur dann erreicht<br />
werden, wenn in diesem Segment massiv<br />
investiert wird.<br />
„Bei Wohnimmobilien haben<br />
Eigentümer und Verwalter nur<br />
sehr beschränkte Möglichkeiten,<br />
auf das Verhalten der<br />
Nutzer Einfluss zu nehmen.“<br />
Sekula: Welche Hürden müssen überwunden<br />
werden, um bei Wohnimmobilien<br />
– insbesondere im Bestand – die Energieeffizienz<br />
und damit die ökologische<br />
Nachhaltigkeit zu verbessern?<br />
Stegmann: Oft wird eine Immobilie<br />
ja in vermietetem Zustand saniert.<br />
Maßnahmen zur Verbesserung der<br />
Energieeffizienz können in der Regel<br />
nur bei leerstehenden Wohnungen, also<br />
einzeln, durchgeführt werden. Das ist<br />
einerseits aufwendig und kostenintensiv<br />
– und wird andererseits von den Mietern<br />
wegen der entstehenden Unannehmlichkeiten<br />
oft negativ beurteilt.<br />
Cajias: Jeder Investor verlangt den<br />
wirtschaftlichen Betrieb seiner <strong>Immobilien</strong>.<br />
Effizienzsteigernde Maßnahmen<br />
sind deshalb meist nur dann umsetzbar,<br />
wenn sich damit innerhalb der geplanten<br />
Haltedauer ein positiver Effekt auf die<br />
Rendite erzielen lässt. Während die<br />
Investitionskosten vom Eigentümer zu<br />
bezahlen sind, kommen die Einsparungen<br />
den Mietern zugute. Notwendig ist also<br />
ein Interessensausgleich, weshalb<br />
das Gesetz denn auch eine teilweise<br />
Umlegung der Investitionskosten auf<br />
die Miete erlaubt.<br />
Andreas Stegmann,<br />
Dr. Marcelo Cajias,<br />
Joni Sekula<br />
(von links nach rechts)<br />
Sekula: Bei der ökologischen Nutzung<br />
eines Gebäudes spielen die Bewohner<br />
die Hauptrolle. Welchen Beitrag kann der<br />
Eigentümer bzw. der Verwalter leisten?<br />
Stegmann: Tatsache ist, dass der größte<br />
Teil des Energieverbrauchs keineswegs<br />
auf den Bau eines Gebäudes entfällt:<br />
Rund 80 Prozent der gesamten Energie<br />
werden im Verlauf der Gebäudenutzung<br />
verbraucht. Bei Wohnimmobilien haben<br />
Eigentümer und Verwalter nur sehr<br />
beschränkte Möglichkeiten, auf das<br />
Verhalten der Nutzer Einfluss zu nehmen.<br />
Selbst in einem Passivhaus ist der<br />
Energieverbrauch viel höher als geplant,<br />
wenn die Bewohner permanent auf 25°C<br />
heizen oder das Licht nie ausschalten!
56 Nachhaltige wohnimmobilien Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
57<br />
Sekula: Die Verbrauchsdaten der Mieter sind für Verwaltung<br />
oder Eigentümer in der Regel nicht einsehbar.<br />
Hier wird der Schutz der Privatsphäre offenbar höher<br />
gewichtet als die Interessen der <strong>Immobilien</strong>wirtschaft<br />
an mehr Transparenz bezüglich des Energieverbrauchs.<br />
Cajias: Genau. Eine Verwaltung kann lediglich die Verbrauchsdaten<br />
zu den Allgemeinflächen auswerten – was<br />
in der Regel rund 20 bis 30 Prozent der Bruttogeschossfläche<br />
entspricht. Essentielle Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der Energieeffizienz lassen sich daraus natürlich<br />
nicht ableiten.<br />
Stegmann: Es ist wohl nicht zufällig, dass besonders<br />
viele Sanierungen von Besitzern von Eigentumswohnungen<br />
vorgenommen werden. Eigentümer sind erfahrungsgemäß<br />
stärker motiviert, auf eine langfristige<br />
Verbesserung der Energiebilanz zu achten als Mieter.<br />
Sekula: Gemäß dem Energiekonzept des Bundes muss<br />
die jährliche Sanierungsrate bis 2020 auf zwei Prozent<br />
der Bestandsgebäude verdoppelt werden. Welche Rolle<br />
spielt die Zertifizierung von Wohnimmobilien beim<br />
Erreichen der angestrebten Ziele?<br />
Stegmann: Im Bereich Wohnimmobilien ist die<br />
Zertifizierung viel weniger weit verbreitet als im Büround<br />
Gewerbebereich. Bis Juni <strong>2013</strong> verzeichnete die<br />
DGNB über 650 zertifizierte oder zur Zertifizierung<br />
angemeldete Projekte. Nur gerade 40 davon betrafen<br />
Wohnimmobilien.<br />
Sekula: Als objektives Qualitätssiegel müsste eine Zertifizierung<br />
eigentlich auch die Mieter ansprechen. Immerhin bedeutet die geprüfte<br />
Nachhaltigkeit bei einem zertifizierten Gebäude doch auch geringere<br />
Nebenkosten – und bietet außerdem die Gewähr, die Umwelt zu<br />
schonen.<br />
Stegmann: Bei Wohnimmobilien sind Faktoren wie Lage, Ambiente<br />
usw. entscheidend; die Nebenkosten spielen meist eine weit geringere<br />
Rolle als bei Büro- oder Gewerberäumen. Außerdem ist nicht klar, ob<br />
Käufer bereit sind, für ein zertifiziertes Objekt mehr zu bezahlen. Der<br />
Entwickler bzw. Ersteigentümer einer Wohnimmobilie muss die Kosten<br />
für eine Zertifizierung unter Umständen also selbst tragen.<br />
Cajias: Das stellt sich bei Gewerbetreibenden, die ja üblicherweise<br />
einen Businessplan erstellen, in dem auch der Ressourcenverbrauch<br />
berücksichtigt ist, etwas anders dar. Durch den Einsatz von technischen<br />
Geräten und Apparaten – von Klimaanlagen über IT- und<br />
Kommunikationssysteme bis hin zur Arbeitsplatzbeleuchtung – haben<br />
Gewerbeflächen in der Regel einen wesentlich höheren Energieverbrauch<br />
pro Quadratmeter als Wohnungen. Außerdem ergibt sich<br />
durch im Vergleich zu Wohnungen viel größere Flächen ein erheblicher<br />
Skaleneffekt. Ein energiereduziertes Beleuchtungskonzept für 2000<br />
Quadratmeter Bürofläche hat natürlich ganz andere finanzielle Auswirkungen<br />
als bei einer Wohnung von 80 Quadratmetern Fläche. Als Folge<br />
davon wirkt sich eine Reduktion der Energiekosten sofort, anhaltend<br />
und im Businessplan sichtbar auf das wirtschaftliche Ergebnis des<br />
Betriebs aus.<br />
Sekula: Erschwerend kommt die Tatsache hinzu, dass die Energiepreise<br />
weiterhin erheblich steigen. Wenn als Folge davon die Energierechnung<br />
trotz aller Sparbemühungen am Ende des Jahres erneut höher ist, dann<br />
ist es natürlich schwierig, aus dem eigenen veränderten Verbrauchsverhalten<br />
eine positive Wirkung zu erkennen.<br />
Stegmann: Die unterschiedliche Beurteilung ökologischer<br />
Nachhaltigkeit bei gewerblich genutzten Liegenschaften und Wohnimmobilien<br />
zeigt sich auch bei den sogenannten „Green Leases“, die im<br />
Gewerbebereich derzeit in aller Munde sind: Damit werden Mietverträge<br />
bezeichnet, die sich an möglichst nachhaltigen, ressourcenschonenden<br />
und ökologischen Kriterien orientieren, zu denen insbesondere<br />
die Reduktion des CO 2 -Ausstoßes gehört. In Frankreich sind<br />
diese „grünen“ Mietverträge bei Büro- und Gewerbeliegenschaften für<br />
Mietflächen ab 2000 Quadratmetern Fläche bereits obligatorisch. Im<br />
Wohnbereich gelten die verschärften gesetzlichen Vorschriften erst seit<br />
dem 1. Januar <strong>2013</strong> – und zwar lediglich für Neubauten.<br />
Sekula: Für viele Wohnungsmieter ist die Größenordnung<br />
des eigenen Energieverbrauchs gar nicht greifbar. Sie<br />
haben zum Beispiel keine Ahnung, wie viel sie in einer<br />
energetisch nicht optimalen Wohnung „aus dem Fenster<br />
heizen“. Ich sehe das ja an mir selbst: Privat habe ich<br />
mich bewusst für einen – teureren – Ökostromtarif entschieden.<br />
Gleichzeitig habe ich mich noch nie informiert,<br />
was eine Betriebsstunde meines Laptops am Ende kostet.<br />
Stegmann: Teil des Problems ist sicher, dass die Kosten<br />
nicht unmittelbar gesehen werden: Der Schock über<br />
eine hohe Nebenkostenabrechnung ist bis zur folgenden<br />
Heizperiode längst wieder vergessen. Würde neben dem<br />
Heizkörper täglich eine Rechnung mit den effektiven<br />
Kosten ausgespuckt, so würde sich das Verhalten der<br />
Nutzer sicher ändern. Selbst wenn „nur“ das Bewusstsein<br />
entstünde, dass in einem energetisch optimal sanierten<br />
oder neu gebauten Haus die höhere Kaltmiete nicht<br />
zwingend zu höheren Bruttokosten führt – sondern oft<br />
das Gegenteil bewirken kann.<br />
Sekula: Liegt die Lösung also beim „Smart Metering“?<br />
Müssen wir als Eigentümer bzw. Verwalter von <strong>Immobilien</strong><br />
beim Nutzer das Bewusstsein für den eigenen Energieverbrauch<br />
erhöhen, so dass er mit seinem Verhalten<br />
Geld sparen und gleichzeitig die Umwelt schonen kann?<br />
Stegmann: Das wäre ein optimaler Lösungsansatz,<br />
um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Im Hinblick<br />
auf die massive Verschwendung von Ressourcen in den<br />
Industrieländern ist es entscheidend, dass die Nutzer<br />
auf ihren tatsächlichen Verbrauch schauen und nicht<br />
nur auf die dadurch entstehenden Kosten. Dabei muss<br />
man aber stets bedenken, dass es hier um einen sehr<br />
persönlichen Bereich geht – um den Wohnraum.<br />
Niemand lässt sich da gerne über die Schulter blicken<br />
oder gar bevormunden.<br />
Cajias: Zum Thema Nachhaltigkeit bei Wohnimmobilien<br />
habe ich im Verlauf meiner langjährigen Recherchen<br />
zwar viele Umfragen gelesen, in denen <strong>Immobilien</strong>unternehmen<br />
und Nutzer zu ihrer – allerdings nicht<br />
überprüfbaren – Meinung befragt werden. Wichtig<br />
wären indessen konkrete Handlungsmodelle, mit<br />
denen die Lücke zwischen Theorie und Realität endlich<br />
geschlossen werden kann.<br />
Sekula: In einer Umfrage wird jeder Wohnungsmieter behaupten, er<br />
würde lieber in einem nachhaltigen Gebäude wohnen. Sobald er aber<br />
vor der tatsächlichen Wahl steht, sieht er nur noch den Nettomietpreis<br />
– und entscheidet sich in der Regel anders.<br />
Stegmann: Tatsache ist aber, dass ein nachhaltiges Gebäude objektiv<br />
einen höheren Wert hat. Nicht nur, weil es gerade neu gebaut oder<br />
saniert wurde – sondern aus seiner Gebäudesubstanz heraus.<br />
Sekula: Was können wir als Eigentümer und Verwalter tun, um die<br />
Transparenz bezüglich der Nachhaltigkeit zu erhöhen und um unsere<br />
<strong>Immobilien</strong> – nicht nur beim Bau, sondern auch in der Nutzung<br />
– effizienter zu machen?<br />
Stegmann: Bei <strong>PATRIZIA</strong> hat man die Bedeutung erkannt, durch<br />
eine Zertifizierung dem Käufer – und somit auch den Mietern – ein<br />
objektives Qualitätssiegel zur Verfügung zu stellen. Wir erhoffen uns<br />
dadurch nicht nur einen positiven Effekt für die zertifizierten <strong>Immobilien</strong>,<br />
sondern auch eine Verbesserung des Bewusstseins in der Bevölkerung.<br />
Als Mitglied der DGNB waren wir direkt an der Entwicklung des<br />
Qualitätssiegels für Wohnneubauten beteiligt. Auch in der Arbeitsgruppe<br />
für „Bestand Wohnen“ haben wir unsere Mitarbeit angeboten. Seit<br />
2010 hat <strong>PATRIZIA</strong> für jede Neubauentwicklung Vorzertifikate in Silber<br />
erhalten; zwei Wohnneubauten in Frankfurt/Main gehörten sogar mit<br />
zu den ersten Wohnimmobilien, die von der DGNB mit Vorzertifikaten<br />
in der höchsten Kategorie Gold ausgezeichnet wurden. Wir streben<br />
auch in Zukunft für jedes Neubauprojekt mindestens das Vorzertifikat<br />
Silber an.<br />
Cajias: <strong>PATRIZIA</strong> will dem Thema Nachhaltigkeit in der Wohnungswirtschaft<br />
auch durch öffentlichkeitswirksame Maßnahmen größere<br />
Resonanz verschaffen. So z. B. durch Projekte wie das „Soft House“,<br />
das die Möglichkeiten und Grenzen in diesem Bereich aufzeigt. Uns ist<br />
es wichtig, über den Tellerrand hinauszublicken und offen zu sein für<br />
alles, was die neuen Technologien zu bieten haben.<br />
Sekula: Als weitere Maßnahme könnte ich mir vorstellen, noch<br />
konsequenter als bisher über Energiesparmaßnahmen – zum Beispiel<br />
über das Vermeiden von Wärmeverlusten – zu informieren. Unsere<br />
Mieter dürfen dies aber nicht als Bevormundung empfinden, sondern<br />
sollen unsere Hinweise als freundliche Empfehlung ansehen. In den<br />
kommenden Jahren plant <strong>PATRIZIA</strong>, die Gasversorgung weiter zu zentralisieren<br />
und die Menge an Ökostrom aus heimischen Quellen kontinuierlich<br />
zu erhöhen. So können wir für Mieter und Eigentümer Kosten<br />
sparen und gleichzeitig einen nachhaltig positiven Umwelteffekt<br />
erreichen. <strong>PATRIZIA</strong> versucht stets, mit gutem Beispiel voranzugehen:<br />
Bei einer Neuausschreibung für die Versorgung mit Strom und Gas hat<br />
unser Property Management Ende 2012 nicht nur die Kosten optimiert<br />
und mehrheitlich lokale Anbieter berücksichtigt, sondern bewusst auch<br />
auf Ökostrom gesetzt – zu ähnlichen Konditionen wie für herkömmlich<br />
erzeugte Elektrizität.
P wie patriziaNER<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
60 P wie patrizianer Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
61<br />
P wie <strong>PATRIZIA</strong>NER<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Keine Frage: Das <strong>Immobilien</strong>geschäft ist eindeutig ein „People Business“.<br />
Als nicht produzierendes Unternehmen wissen wir, dass das Personal<br />
unser wichtigstes Kapital ist. Genau aus diesem Grund setzen wir bei<br />
<strong>PATRIZIA</strong> europaweit auf lokale, gut ausgebildete und hochmotivierte<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern<br />
im <strong>Immobilien</strong>geschäft können wir so die gesamte Wertschöpfungskette<br />
rund um die Immobilie und <strong>Immobilien</strong>investments – vom Ankauf über<br />
sämtliche Management Services bis zum Verkauf und zur Re-Investition<br />
– mit eigenem Personal gewährleisten, das die regionalen Gegebenheiten<br />
bestens kennt.<br />
Das sind<br />
die <strong>PATRIZIA</strong>NER!<br />
Die gegenüber dem Vorjahr erneut<br />
stark gestiegenen Mitarbeiterzahlen<br />
spiegeln das starke Wachstum des<br />
Konzerns wider. Dieser Trend wird sich in<br />
den kommenden Jahren klar fortsetzen<br />
– nicht zuletzt durch den weiteren Aufund<br />
Ausbau unserer Niederlassungen in<br />
Frankreich, Luxemburg, Skandinavien<br />
und Großbritannien. Unsere Mitarbeiter<br />
werden in aller Regel im Rahmen von<br />
unbefristeten Arbeitsverträgen beschäftigt:<br />
<strong>PATRIZIA</strong> will keine Übergangslösungen,<br />
sondern setzt konsequent auf<br />
<strong>PATRIZIA</strong>ner!<br />
Mit befristeten Arbeitsverträgen arbeiten<br />
wir nur in vereinzelten Ausnahmefällen;<br />
die Beschäftigung von Zeitarbeitskräften<br />
sowie freien Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern ist deshalb ein vernachlässigbarer<br />
Faktor.<br />
gesamtmitarbeiterzahl<br />
zum 30. juni <strong>2013</strong><br />
Mitarbeiterzahlen<br />
aufgeteilt nach Ländern<br />
zum 30. juni <strong>2013</strong>
62 P wie patrizianer Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
63<br />
Zu- und Abgänge<br />
im Team<br />
Als Folge der stark gestiegenen „Assets under Management“<br />
zeigte sich im vergangenen Jahr eine klare<br />
Wachstumstendenz bei den Mitarbeiterzahlen. Hauptgrund<br />
für die Zu- und Abgänge ist die Neuausrichtung<br />
des Unternehmens, die zu einem grundlegenden Wandel<br />
in der Struktur geführt hat.<br />
Interne Wechsel<br />
Um die internen Personalressourcen optimal zu nutzen,<br />
werden offene Stellen grundsätzlich immer zuerst<br />
über das <strong>PATRIZIA</strong> Intranet (PIN) bekanntgegeben. Der<br />
interne Informations- und Bewerbungsprozess beginnt<br />
mit einem Gespräch zwischen den Personalverantwortlichen<br />
und dem interessierten Mitarbeiter. Nach diesem<br />
Profilabgleich folgt ein Interview des Mitarbeiters mit<br />
der aufnehmenden Führungskraft. Bei Eignung und<br />
gegenseitigem Einverständnis wird die abgebende<br />
Zu- und Abgänge im Team<br />
Führungskraft über den anstehenden internen Wechsel<br />
informiert. Der Übergang an die neue Stelle erfolgt so<br />
rasch wie möglich – immer aber unter Einhaltung der<br />
individuellen Kündigungsfrist plus einem zusätzlichen<br />
Übergabemonat. Maximal jedoch sechs Monate später<br />
sollte der Wechsel abgeschlossen sein.<br />
Einführungstag<br />
für Mitarbeiter<br />
Für alle neuen Mitarbeiter wird einmal monatlich in der<br />
Firmenzentrale in Augsburg ein Einführungstag durchgeführt<br />
– für die internationalen <strong>PATRIZIA</strong>ner seit <strong>2013</strong><br />
auch in englischer Sprache. Diese Veranstaltung soll allen<br />
neuen <strong>PATRIZIA</strong>nern den Einstieg in den Job und das<br />
Kennenlernen des neuen Arbeitsumfelds erleichtern.<br />
Um den Blick für das Unternehmen als Ganzes zu schärfen,<br />
werden im Verlauf der Veranstaltung sämtliche<br />
Facetten von <strong>PATRIZIA</strong> aufgezeigt. Der Einführungstag<br />
bietet neuen Kolleginnen und Kollegen die Chance,<br />
über den eigenen Schreibtischrand zu blicken und<br />
rasch im Unternehmen Fuß zu fassen. Die Agenda des<br />
Einführungstags umfasst eine Vorstellung des Unternehmens<br />
sowie Wissenswertes und Tipps für den Einstieg<br />
von der Personalabteilung, eine Einführung ins <strong>PATRIZIA</strong><br />
Intranet, die Vorstellung von <strong>PATRIZIA</strong> Basics und<br />
verschiedener Geschäfts- und Unternehmensbereiche<br />
sowie eine gemeinsame, kommunikative Mittagspause.<br />
Ein wesentlicher – und natürlich gewollter – Nebeneffekt<br />
des Einführungstags: Die neuen <strong>PATRIZIA</strong>ner lernen<br />
einander persönlich kennen und können sich sofort<br />
innerhalb des Unternehmens vernetzen. Damit wird<br />
das Zusammengehörigkeitsgefühl der <strong>PATRIZIA</strong>ner über<br />
sämtliche Unternehmensstandorte hinweg gefördert<br />
und gefestigt.<br />
Junges Team – viele Azubis!<br />
<strong>PATRIZIA</strong> ist stolz darauf, ein außergewöhnlich junges<br />
Team zu beschäftigen: Fast 90 Prozent der Mitarbeiter<br />
sind noch nicht 50-jährig. Satte 25 Prozent sind gar<br />
weniger als 30 Jahre alt – und damit jünger als das<br />
Unternehmen selbst. Unter den Jüngsten befinden sich<br />
natürlich auch die Azubis, die bei <strong>PATRIZIA</strong> seit jeher<br />
ganz selbstverständlich zum Mitarbeiterstamm gehören.<br />
2012 beschäftigte das Unternehmen 35 Auszubildende,<br />
was mehr als 6 Prozent der gesamten Mitarbeiterzahl<br />
entsprach. Allen Auszubildenden wird am Ende ihrer<br />
Lehrzeit ein festes Arbeitsverhältnis angeboten.<br />
Alle <strong>PATRIZIA</strong>ner<br />
sind gleich!<br />
Die Gleichbehandlung aller Mitarbeiter und die<br />
Gewährleistung eines diskriminierungsfreien<br />
Arbeitsumfelds sind für uns Selbstverständlichkeiten.<br />
In den deutschen Niederlassungen von <strong>PATRIZIA</strong><br />
findet das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (<strong>AG</strong>G)<br />
Anwendung, welches ein fester Bestandteil jedes<br />
Arbeitsvertrags ist und auf das alle <strong>PATRIZIA</strong>ner mit<br />
einem Merkblatt gezielt hingewiesen werden. Die<br />
strikte Einhaltung der einschlägigen Gesetze und<br />
Vorschriften zur Gleichbehandlung wird natürlich<br />
auch in allen <strong>PATRIZIA</strong> Niederlassungen garantiert. Im<br />
Berichtszeitraum wurden der <strong>AG</strong>G-Beauftragten keine<br />
Fälle von Diskriminierung gemeldet. Um auch in Sachen<br />
Entlohnung jegliche Diskriminierung zu vermeiden, wurden<br />
für alle Positionen im Unternehmen Gehaltsbänder<br />
mit oberen und unteren Grenzwerten festgelegt. Die<br />
Festlegung des Gehalts basiert auf der Ausbildung, der<br />
Weiterbildung und der relevanten Berufserfahrung. Eine<br />
Neubeurteilung des Gehalts findet im Jahresrhythmus<br />
statt; dabei wird das Gehalt jedes Mitarbeiters von der<br />
entsprechenden Führungskraft mit einem Vertreter von<br />
Human Resources diskutiert. Zum 31. Dezember 2012<br />
waren 20 Prozent der Führungskräfte bei <strong>PATRIZIA</strong><br />
weiblich. In der Geschäftsleitung (Vorstand und obere<br />
Managementebene) betrug der Frauenanteil 17 Prozent.<br />
Bei beiden Werten ist eine steigende Tendenz zu beobachten.<br />
Alterstruktur zum 30. juni <strong>2013</strong><br />
Partnerschaftliche<br />
Unternemensentwicklung<br />
Eine direkte Beteiligung der <strong>PATRIZIA</strong>ner an der<br />
Fortentwicklung des Unternehmens ist für <strong>PATRIZIA</strong><br />
entscheidend. Um dies sicherzustellen, wurden verschiedene<br />
Wege eingeschlagen. Damit wir in sozialpolitischen,<br />
tarifpolitischen und arbeitsmarktpolitischen<br />
Fragen stets auf dem neusten Stand sind, ist <strong>PATRIZIA</strong><br />
beispielsweise OT-Mitglied (ohne Tarifbindung) in einem<br />
Arbeitgeberverband. Das Unternehmen legt höchsten<br />
Wert darauf, dass die Vereinigungsfreiheit und das<br />
Recht zu Kollektivverhandlungen sowohl Mitarbeitern<br />
als auch allen von unseren Geschäftstätigkeiten betroffenen<br />
Personen jederzeit gewährt wird. Ein Betriebsrat,<br />
der beim Erwerb der damaligen LB ImmoInvest GmbH<br />
mit übernommen wurde besteht bei der <strong>PATRIZIA</strong><br />
GewerbeInvest Kapitalanlagegesellschaft mbH in<br />
Hamburg; dieser war zum Juni <strong>2013</strong> für knapp 60<br />
<strong>PATRIZIA</strong>ner zuständig. <strong>PATRIZIA</strong> arbeitet mit der<br />
Mitarbeitervertretung in bestem Einvernehmen und<br />
in einem engen Vertrauensverhältnis; über mögliche<br />
Veränderungen wird der Betriebsrat generell frühzeitig<br />
informiert.<br />
Gesund und sicher<br />
am Arbeitsplatz<br />
Im Berichtsjahr 2012 wurden bei <strong>PATRIZIA</strong> 3599<br />
Krankheitstage (auf Basis der geplanten Arbeitstage)<br />
verzeichnet. Mit einer Quote von 2,6 Prozent liegt<br />
das Unternehmen deutlich unter dem Durchschnitt in<br />
Deutschland. Die Aussage „Die körperliche Sicherheit<br />
am Arbeitsplatz ist gewährleistet“ wurde bei der letzten<br />
Mitarbeiterbefragung von 94 Prozent der <strong>PATRIZIA</strong>ner<br />
befürwortet. Klassische Berufskrankheiten sind<br />
aufgrund der Geschäftstätigkeit des Unternehmens vernachlässigbar.<br />
Aus diesem Grund gibt es bei <strong>PATRIZIA</strong><br />
auch keine gesonderten Vereinbarungen zu Arbeitsschutzthemen<br />
oder einen Arbeitsschutzausschuss.<br />
Um die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern und<br />
sicherzustellen, gibt es bei <strong>PATRIZIA</strong> – neben im weiteren<br />
Text aufgeführten, vielfältigen freiwilligen Zusatzleistungen<br />
des Unternehmens – einen betriebsärztlichen<br />
Dienst (BAD). Dieser unterstützt Personal und Geschäftsführung<br />
bei Themen des Arbeitsschutzes, bei der Unfallverhütung<br />
und in allen Fragen des Gesundheitsschutzes.
64 P wie patrizianer Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
65<br />
Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Ersthelfern<br />
im Betrieb, um im Falle des Falles gerüstet zu sein.<br />
<strong>PATRIZIA</strong> stellt die Ersthelfer für die Ausbildung bezahlt<br />
frei, ebenso wie für die notwendigen Auffrischungskurse.<br />
Es sind immer genügend Ersthelfer ausgebildet,<br />
um an allen Standorten eine Urlaubs- und Krankheitsvertretung<br />
gewährleisten zu können.<br />
Familienfreundliches<br />
Engagement<br />
Im Berichtsjahr 2012 waren 17 <strong>PATRIZIA</strong>ner in Elternzeit,<br />
im ersten Halbjahr <strong>2013</strong>, 19 Mitarbeiter, darunter<br />
zwei Väter. Generell unterstützt <strong>PATRIZIA</strong> die Mitarbeiter<br />
gerne dabei, für sich selbst und die Familie eine gute<br />
Work-Life-Balance sicherzustellen. Flexible Arbeitszeiten<br />
tragen dazu ebenso bei wie das grundsätzlich gültige<br />
Angebot des Arbeitens im Home-Office. Für werdende<br />
Mütter und Väter wurde außerdem eine Beratung für<br />
Schwangerschaft und Elternzeit eingerichtet. <strong>PATRIZIA</strong>ner<br />
mit Kindern in der Krippe oder im Kindergarten erhalten<br />
einen Zuschuss zum Betreuungsgeld von pauschal<br />
50 € im Monat – auch bei Teilzeitbeschäftigung. Für<br />
alle freudigen – aber auch für die traurigen – Ereignisse<br />
im Familienleben stehen den Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern von <strong>PATRIZIA</strong> Sonderurlaubstage zu<br />
(Umzug, Hochzeit, Geburt, Erkrankung eines im<br />
Haushalt lebenden Familienmitglieds, Todesfälle).<br />
Fairness im<br />
Geschäftsalltag<br />
Aufgrund des Geschäftsmodells und der ausschließlich<br />
auf Europa konzentrierten Aktivitäten kann eine mögliche<br />
Verletzung von Menschenrechten bei den Geschäftstätigkeiten<br />
von <strong>PATRIZIA</strong> ausgeschlossen werden. Gleiches<br />
gilt für die Themenkreise Kinderarbeit und Zwangsarbeit.<br />
Potenzielle Auftragnehmer und Zulieferer, bei<br />
denen die Möglichkeit von Menschenrechtsverletzungen<br />
bzw. Kinder- oder Zwangsarbeit wegen ihrer geografischen<br />
Lage oder Geschäftstätigkeit relevant sein<br />
könnte, werden prinzipiell nicht berücksichtigt.<br />
<strong>PATRIZIA</strong> will’s wissen!<br />
Seit 2010 führt <strong>PATRIZIA</strong> gemeinsam mit<br />
dem unabhängigen Kölner Institut „Great<br />
Place to Work“ eine konzernweite Mitarbeiterbefragung<br />
durch, um die Stimmung im<br />
Unternehmen auszuloten. Offensichtlich hat man mit<br />
diesem Stimmungsbarometer den richtigen Nerv getroffen:<br />
Die Beteiligung an der ersten Mitarbeiterbefragung<br />
lag bei überwältigenden 91 Prozent! Zum Vergleich:<br />
Die durchschnittliche Beteiligungsquote bei Personalumfragen<br />
liegt in Deutschland knapp über 70 Prozent.<br />
Ernüchternd – gleichzeitig aber auch ein Ansporn<br />
– war das Ergebnis der ersten Umfrage 2010: Zu viele<br />
Mitarbeiter waren mit ihrem Arbeitgeber <strong>PATRIZIA</strong> nicht<br />
vollumfänglich zufrieden. Das Ergebnis wurde in einer<br />
Vielzahl von Einzelworkshops bearbeitet. Aus jedem<br />
Einzelworkshop ging ein Delegierter hervor, die dann im<br />
Delegierten-Workshop gemeinsam mit dem Vorstand<br />
nach jeder Mitarbeiterbefragung einen Maßnahmenkatalog<br />
entwickeln. Umgesetzt wurden bisher unter<br />
anderem die folgenden Maßnahmen:<br />
Zusätzliche Stellen zur Erhöhung der Personalkapazitäten<br />
Gründung der <strong>PATRIZIA</strong> Akademie als interne<br />
Weiterbildungseinrichtung<br />
Ausbau der Sozialleistungen (u.a. Kindergartenbezuschussung<br />
und Gruppenunfallversicherung)<br />
Schnuppertage zum Kennenlernen anderer<br />
Unternehmensbereiche<br />
Überarbeitung des internen Wechselprozesses<br />
Verbesserte Information der Mitarbeiter, z.B. durch<br />
„Vorstandsinfo“ nach jeder Geschäftsleitungssitzung<br />
sowie durch kontinuierlichen Ausbau des<br />
<strong>PATRIZIA</strong> Intranets (PIN), Aufbau der Veranstaltungsreihe<br />
<strong>PATRIZIA</strong> WISSEN und Einführung des<br />
Mitarbeitermagazins Pssst!<br />
„<strong>PATRIZIA</strong> trifft sich“ als Kommunikationsplattform<br />
außerhalb des Büros<br />
Wohl nicht zuletzt als Folge dieser rasch umgesetzten<br />
Maßnahmen bezeichneten im Folgejahr 63 Prozent der<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter <strong>PATRIZIA</strong> als „attraktiven<br />
Arbeitgeber“. Damit lag das Unternehmen um<br />
13 Prozent über dem Durchschnitt einer einschlägigen<br />
Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales<br />
(BMAS-Studie). Die anhaltend hohe Umfragebeteiligung<br />
von 87 Prozent belegte, dass die Mitarbeiter weiterhin<br />
von der Wirksamkeit dieser Umfragen überzeugt waren.<br />
Positiv gewertet wurden 2011 vor allem die Punkte<br />
„Glaubwürdigkeit“, „Respekt“, „Identifizierung/Engagement“,<br />
„Führungskultur“ sowie „Weiterbildung und<br />
berufliche Entwicklung“. Nach der Mitarbeiterbefragung<br />
wurde 2011 ein Konzernaktionsplan mit<br />
insgesamt 35 Punkten umgesetzt. Dieser Aufwand<br />
wurde umgehend belohnt: In der nächsten Mitarbeiterbefragung<br />
vom März 2012 empfanden schon 71 Prozent<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter <strong>PATRIZIA</strong><br />
als „attraktiven Arbeitgeber“ – 8 Prozent mehr als im<br />
Vorjahr. Die positive Entwicklung der Arbeitsplatzkultur<br />
nahm in allen Bereichen zu, sodass das Institut „Great<br />
Place to Work“ die Ergebnisse der Umfrage insgesamt<br />
als „gut bis sehr gut“ einstufte. Mit 88 Prozent war<br />
auch die Teilnahmequote wieder überdurchschnittlich<br />
hoch. In der jüngsten Befragung konnte die Mitarbeiterzufriedenheit<br />
erneut gesteigert werden – um satte<br />
sechs Punkte auf 77 Prozent. Dabei konnte sich<br />
<strong>PATRIZIA</strong> als Arbeitgeber in fast allen Detailpunkten der<br />
Befragung verbessern. Besonders erfreulich sind die<br />
Ergebnisse der Dimensionen „Teamgeist“ (+ 7 Prozentpunkte),<br />
„Respekt“ (+ 10 Prozentpunkte) und „Fairness“<br />
(+ 16 Prozentpunkte). Die Beteiligung an der Umfrage<br />
erreichte den Rekordwert von 93 Prozent. Gemäß den<br />
Ausführungen von „Great Place to Work“ hat sich der<br />
Anteil der Mitarbeiter, die <strong>PATRIZIA</strong> als sehr guten<br />
Arbeitgeber einstufen, „in den letzten drei Jahren<br />
nahezu verdoppelt.“ Insbesondere haben sich die<br />
Zufriedenheitswerte in den Befragungsdimensionen<br />
„Glaubwürdigkeit“, „Respekt“ und „Fairness“ – diese<br />
gelten als Gradmesser für das Vertrauen der Mitarbeiter<br />
in das Management – seit 2010 kontinuierlich verbessert.<br />
Für die nächste Befragung im November <strong>2013</strong> traut das<br />
Institut <strong>PATRIZIA</strong> eine weitere positive Entwicklung zu.<br />
<strong>PATRIZIA</strong> trifft sich<br />
Unter dem Titel „<strong>PATRIZIA</strong> trifft sich“ finden seit<br />
2012 in unregelmäßigen Abständen attraktive Feierabend-<br />
und Wochenend-Veranstaltungen statt. Organisiert<br />
und durchgeführt werden diese Events von<br />
Kollegen für Kollegen – mit aktiver Unterstützung des<br />
Unternehmens. „<strong>PATRIZIA</strong> trifft sich“ ist so individuell,<br />
abwechslungsreich und spannend wie die <strong>PATRIZIA</strong>ner<br />
selbst: Den Auftakt zur Veranstaltungsreihe bildete im<br />
Februar 2012 ein gut besuchtes Tischkicker-Turnier. Im<br />
Dirndl oder in Lederhosen trafen sich <strong>PATRIZIA</strong>ner in<br />
einige Monate später zum gemeinsamen Volksfestbesuch<br />
im Bierzelt. Im Juni 2012 zockten rund 50 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter bei der ersten <strong>PATRIZIA</strong><br />
Poker Party um Ruhm, Ehre und attraktive Sachpreise.<br />
Wenig Wetterglück hatten die <strong>PATRIZIA</strong> Biker im gleichen<br />
Monat bei ihrer ersten Motorradtour nach Reutte in<br />
Tirol (Österreich). Im Juli 2012 traf sich <strong>PATRIZIA</strong> auf der<br />
Dachterrasse der Münchner Niederlassung. Dort wurde<br />
bei tropischen Temperaturen und mit heißen Rhythmen<br />
eine Sommerparty gefeiert. Zahlreiche dieser Events<br />
wurden seither wiederholt oder an anderen Orten in<br />
leicht abgeänderter Form durchgeführt. „<strong>PATRIZIA</strong> trifft<br />
sich“ natürlich auch in sportlicher Manier: Seit dem<br />
Frühjahr <strong>2013</strong> kommen in Augsburg einmal wöchentlich<br />
mehrere Dutzend Hobbykicker zu Training und Spiel<br />
zusammen. Das erste <strong>PATRIZIA</strong> Tennisturnier stieß<br />
auf ebenso großes Interesse wie das Bowling-Fernduell<br />
mit 19 Mannschaften aus Augsburg, Berlin, Dresden,<br />
Frankfurt, Hamburg, Köln und München. Eines der<br />
Highlights von „<strong>PATRIZIA</strong> trifft sich“ war sicher die<br />
Organisation eines neuen Lauftreffs als Training für die<br />
Teilnahme am 2. Augsburger Firmenlauf im Mai <strong>2013</strong>:<br />
Zahlreiche <strong>PATRIZIA</strong>ner hatten sich monatelang gemeinsam<br />
auf das Ereignis vorbereitet und sogar im Winter<br />
bei Minusgraden trainiert. Das <strong>PATRIZIA</strong> Team gab am<br />
Augsburger Firmenlauf einen erfolgreichen Einstand<br />
und darf mit seiner Bilanz zufrieden sein. Eine erneute<br />
Teilnahme im Mai 2014 ist bereits beschlossene Sache.<br />
<strong>PATRIZIA</strong> Mitarbeitertag<br />
Seit 2010 findet bei <strong>PATRIZIA</strong> jährlich im Herbst ein<br />
Mitarbeitertag für alle <strong>PATRIZIA</strong>ner aus allen Niederlassungen<br />
statt – bisher stets in Augsburg und Umgebung.<br />
Zu jedem Mitarbeitertag bereiten die Führungskräfte<br />
in einer Tagung ein Rahmenprogramm für den<br />
Nachmittag vor. Der Abend beginnt jeweils mit einem<br />
guten Essen, dann folgt Party pur mit Cocktails, Musik<br />
und Tanz, bis um vier Uhr jeweils der letzte – stets volle<br />
– Bus die Nachtschwärmer zurück zur Firmenzentrale<br />
oder in ihre Hotels bringt. Hatten 2010 noch gut 300<br />
<strong>PATRIZIA</strong>ner am Mitarbeitertag teilgenommen, so waren<br />
es im stetig wachsenden Unternehmen ein Jahr später<br />
schon rund 400 Kolleginnen und Kollegen. Im Oktober<br />
2012 wurde beim letzten Mitarbeitertag unter dem<br />
Motto „Oktoberfest – O’zapft is!“ mit 530 Zusagen<br />
erneut ein Rekord aufgestellt. Die Bedeutung dieser<br />
Veranstaltung zeigt sich nicht nur in den absoluten<br />
Zahlen, sondern auch in der Teilnahmequote von mehr<br />
als 90 Prozent.<br />
Das Team der <strong>PATRIZIA</strong> beim<br />
2. Augsburger Firmenlauf im Mai <strong>2013</strong>
66 P wie patrizianer Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
67<br />
Zusatzleistungen<br />
für alle Mitarbeiter<br />
<strong>PATRIZIA</strong> weiß, wie wichtig die sogenannten freiwilligen<br />
betrieblichen Sozialleistungen für die Mitarbeiterbindung<br />
und für ein allgemein motivierendes Betriebsklima<br />
sind. Aus diesem Grund hat das Unternehmen in<br />
den vergangenen Jahren ein umfangreiches Paket an<br />
Zusatzangeboten geschnürt, das allen Mitarbeitern<br />
– auch Teilzeitbeschäftigten oder befristet angestellten<br />
Mitarbeitern – zur Verfügung steht. Besonderes Augenmerk<br />
wird dabei auf die Gesundheit gelegt: Die „aktive<br />
Pause“ ist eine gesundheitsfördernde Maßnahme<br />
während der Kernarbeitszeit, die an allen <strong>PATRIZIA</strong><br />
Standorten viel Zuspruch findet. Einmal pro Woche wird<br />
für jeweils 30 Minuten unter professioneller Anleitung<br />
gegen Büroverspannungen „angeturnt“ – selbstverständlich<br />
kostenlos. Mobile Massagen werden an den<br />
<strong>PATRIZIA</strong> Standorten Hamburg und München schon<br />
lange angeboten. Seit Mai <strong>2013</strong> gibt es nun auch in<br />
Augsburg die Möglichkeit für eine wohltuende Auszeit<br />
am Arbeitsplatz. Während die Kosten für die Massage<br />
von den Mitarbeitern übernommen werden, spendiert<br />
<strong>PATRIZIA</strong> die Zeit dafür. Seit Juni <strong>2013</strong> haben<br />
<strong>PATRIZIA</strong>ner die Möglichkeit, in den Niederlassungen<br />
von „Fitness First“ zu attraktiven Firmenkonditionen<br />
zu trainieren. Eine freiwillige Grippeschutzimpfung für<br />
das Personal wird an allen <strong>PATRIZIA</strong> Standorten jeweils<br />
im Herbst durchgeführt. Der Gesundheitsförderung<br />
dienen auch die kostenlosen Äpfel, die – genauso, wie<br />
Tee und Kaffee – allen <strong>PATRIZIA</strong> Mitarbeitern während<br />
der Bürostunden kostenlos angeboten werden. Weil<br />
die gesetzliche Unfallversicherung im Schadensfall<br />
nur eine Grundabsicherung vorsieht (Arbeitsunfälle<br />
sowie den direkten Hin- und Rückweg zum bzw. vom<br />
Arbeitsplatz), hat <strong>PATRIZIA</strong> eine Gruppenunfallversicherung<br />
abgeschlossen. Diese schließt rund um die<br />
Uhr auch Unfälle im privaten Umfeld ein und gilt für<br />
alle Mitarbeiter in Festanstellung sowie für Azubis.<br />
Vollumfänglichen Schutz genießen sogar <strong>PATRIZIA</strong>ner<br />
im Mutterschutz oder während der Elternzeit. Im<br />
Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge übernimmt<br />
das Unternehmen bereits bestehende Verträge von Pensionskassen<br />
oder Direktversicherungsverträge, sofern<br />
dies seitens der Versicherung möglich ist. Mitarbeiter,<br />
die über keinen entsprechenden Vertrag für eine<br />
betriebliche Altersvorsorge verfügen oder einen Neuvertrag<br />
abschließen möchten, kommen in den Genuss<br />
spezieller Gruppentarife. Nach Ablauf der Probezeit<br />
erhalten sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei<br />
Vorlage eines vermögenswirksamen Sparvertrags (Bausparen,<br />
Fondssparen, Lebensversicherung usw.) einen<br />
monatlichen Zuschuss. Dieser kann wahlweise auch in<br />
die betriebliche Altersvorsorge eingezahlt werden. Seit<br />
Januar <strong>2013</strong> erhalten sämtliche <strong>PATRIZIA</strong>ner die neue<br />
<strong>PATRIZIA</strong> Shopping Card, die das Unternehmen monatlich<br />
mit einem attraktiven Betrag auflädt. Eingesetzt<br />
werden kann die Karte zum Beispiel für fast grenzenloses<br />
Online-Shopping – von Amazon bis Zalando.<br />
„Das Unternehmen hat in<br />
den vergangenen Jahren<br />
ein umfangreiches Paket an<br />
Zusatzmaßnahmen für alle<br />
Mitarbeiter geschnürt.“<br />
„<strong>PATRIZIA</strong> trifft sich“: So vielfältig<br />
wie die <strong>PATRIZIA</strong>ner
68 P wie patrizianer Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
69<br />
Bei <strong>PATRIZIA</strong> hat man<br />
nie ausgelernt<br />
Mit der <strong>PATRIZIA</strong> Akademie verfügt das Unternehmen<br />
über einen eigenen Campus, in dem unter anderem<br />
Schulungen aus den Bereichen Führungskompetenz,<br />
persönliche und soziale Kompetenz, internationale<br />
Kompetenz und <strong>Immobilien</strong>kompetenz angeboten<br />
werden. Viele der Referentinnen und Referenten sind<br />
<strong>PATRIZIA</strong>ner, die ihr spezifisches Fachwissen an die<br />
Kollegen weitergeben. Die Resonanz auf die bisher<br />
veranstalteten Schulungen unter dem Motto „Mitarbeiter<br />
trainieren Mitarbeiter“ ist ausnahmslos positiv.<br />
Lebenslanges Lernen wird bei <strong>PATRIZIA</strong> groß geschrieben:<br />
Aus- und Weiterbildung sind uns extrem wichtig<br />
<strong>PATRIZIA</strong> Akademie 2012<br />
und werden vom Unternehmen unterstützt – sowohl<br />
durch Beiträge für externe Weiterbildungsmaßnahmen<br />
als auch durch die bezahlte Freistellung für die<br />
Teilnahme. Zur persönlichen Weiterentwicklung der<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewährt <strong>PATRIZIA</strong><br />
nach Möglichkeit gern auch längere Auszeiten („Sabbaticals“).<br />
Programme zur Unterstützung von Arbeitneh-<br />
Externe Weiterbildung 2012<br />
mern, die in Rente gehen, werden derzeit aufgrund<br />
der sehr jungen Altersstruktur im Unternehmen nicht<br />
angeboten.<br />
0.290<br />
0<br />
Gesamt<br />
Mitarbeiter<br />
Führungskräfte<br />
1.304<br />
1.000<br />
Gesamt<br />
2.320<br />
2.000<br />
2.800<br />
<strong>PATRIZIA</strong> Akademie<br />
2012<br />
3.000<br />
Weiterbildung bei bezahlter<br />
Freistellung in Stunden<br />
1.304<br />
3.832<br />
5.136<br />
3.832<br />
4.000<br />
5.136<br />
5.000<br />
536<br />
Interner Wissens- und<br />
Erfahrungsaustausch<br />
In stark und rasch expandierenden Unternehmen wie<br />
<strong>PATRIZIA</strong> ist es ganz wesentlich, dass sämtliche Abteilungen<br />
nahtlos ineinander übergreifen. Ein täglicher,<br />
intensiver Austausch zwischen den einzelnen Bereichen<br />
ist deshalb unabdingbar. Um den abteilungsübergreifenden<br />
Transfer von Wissen zu erleichtern und das<br />
Verständnis für die Abläufe zu fördern, bietet <strong>PATRIZIA</strong><br />
den Mitarbeitern Schnuppertage an. Das Ziel dieser<br />
Schnuppertage ist klar definiert: Am besuchten<br />
Arbeitsort sollen die <strong>PATRIZIA</strong>ner die Abläufe und<br />
Aufgaben jener Teams kennenlernen, mit denen sie<br />
regelmäßig <strong>PATRIZIA</strong> zusammenarbeiten. Akademie 1. Halbjahr Wer nachvollziehen<br />
<strong>2013</strong><br />
kann, wie ein Partnerbereich arbeitet, verbessert das<br />
eigene Verständnis der betrieblichen Abläufe und kann<br />
mithelfen, Schnittstellenprobleme zu vermeiden. Die<br />
bisherigen Teilnehmer der <strong>PATRIZIA</strong> Schnuppertage<br />
haben ausschließlich positive Erfahrungen gemacht:<br />
Einhellig berichten sie, dass sie in ihrer „Austauschabteilung“<br />
Externe herzlich Weiterbildung empfangen und 1. Halbjahr umsorgt <strong>2013</strong> worden seien;<br />
alle Kollegen hätten sich sehr aufgeschlossen und<br />
hilfsbereit gezeigt. Weiter bestätigen alle Teilnehmer, sie<br />
seien sofort und umfassend in die jeweiligen Arbeitsabläufe<br />
der neuen Abteilung einbezogen worden. Mit<br />
dem Bewusstwerden der spezifischen Aufgaben und<br />
Problemstellungen sei auch die Wertschätzung für den<br />
anderen Bereich stark gestiegen. In den meisten Fällen<br />
haben die Begegnungen der Schnuppertage zu Gegenbesuchen<br />
geführt, wobei das Wissen und das gegenseitige<br />
Verständnis weiter vertieft werden konnte.<br />
6.000<br />
0<br />
0.536<br />
Führungskräfte<br />
1.800<br />
0.176<br />
2.336<br />
<strong>PATRIZIA</strong> Akademie<br />
1. Halbjahr <strong>2013</strong><br />
1.000<br />
1.800<br />
2.336<br />
2.000<br />
2.176<br />
2.000<br />
290<br />
3.000<br />
2.320<br />
4.000<br />
2.800<br />
Externe Weiterbildung<br />
2012<br />
5.000<br />
Mitarbeiter<br />
176<br />
6.000<br />
2.000<br />
2.176<br />
Externe Weiterbildung<br />
1. Halbjahr <strong>2013</strong><br />
Lernen, leben – und<br />
genieSSen – im Ausland<br />
Reisen, so sagt man, bildet. Deshalb gibt <strong>PATRIZIA</strong><br />
ihren Studenten und Auszubildenden die Möglichkeit,<br />
im Rahmen ihrer Ausbildung eine gewisse Zeit bei einer<br />
der internationalen Niederlassung – z.B. in Luxemburg,<br />
Frankreich, Skandinavien oder Großbritannien - zu<br />
arbeiten. Diese Auslandsaufenthalte sollen den Teilnehmern<br />
die Gelegenheit geben, spezifische Informationen<br />
über einen neuen, ihnen unbekannten Markt<br />
zu sammeln und so zusätzliche Fachkenntnisse zu<br />
erwerben. Die Arbeits- und Lebenserfahrung im Ausland<br />
soll aber nicht nur das eigene fachspezifische Wissen<br />
und Können vertiefen, sondern auch die Selbständigkeit,<br />
das Selbstbewusstsein und die Kontaktfähigkeit fördern.<br />
Erklärtes Ziel ist es, den jungen <strong>PATRIZIA</strong>nern durch<br />
den Auslandsaufenthalt einen markanten Zuwachs in<br />
der eigenen interkulturellen Kompetenz zu ermöglichen.<br />
Organisation und Betreuung erfolgen durch eine<br />
Assistentin der Personalentwicklung, die bis Anfang<br />
<strong>2013</strong> selbst Azubi war und die Wünsche, Bedürfnisse<br />
– und möglichen Probleme – von jungen Erwachsenen<br />
in Ausbildung bestens kennt. Konkrete Hilfe und viele<br />
Tipps für den Alltag erhalten die Studenten und Azubis<br />
im Ausland von den Kollegen, die das Programm bereits<br />
absolviert haben. Zur Verfügung stehen ihnen nützliche<br />
Adressen, Telefonnummern, Termine, organisatorische<br />
Ratschläge und eine interaktive Karte mit lokalen Insidertipps<br />
– von der besten Konditorei über den schönsten<br />
Stadtpark bis hin zu angesagten Clubs und Bars.<br />
Mitarbeiter fordern<br />
und fördern<br />
Als fester Bestandteil der individuellen Leistungsbeurteilung<br />
und Entwicklungsplanung werden<br />
Mitarbeitergespräche bei <strong>PATRIZIA</strong> im Jahresrhythmus<br />
durchgeführt. Jeweils im ersten Quartal wird die Leistung<br />
des zurückliegenden Jahres beurteilt und anhand<br />
eines Formblatts dokumentiert, das in der Personalakte<br />
hinterlegt wird. Ein wichtiger Punkt ist dabei die schriftliche<br />
Fixierung der jeweiligen Weiterentwicklungswünsche,<br />
die in der Personalentwicklung ausgewertet<br />
werden. Zusätzlich zu den periodischen Mitarbeitergesprächen<br />
werden bei Bedarf Entwicklungsgespräche<br />
mit dem Mitarbeiter, einer Führungskraft und dem<br />
Personalreferenten durchgeführt. Aufgrund der Stärken<br />
und Entwicklungswünsche des Mitarbeiters wird<br />
anschließend ein Fahrplan zur Karriereentwicklung<br />
ausgearbeitet. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
von <strong>PATRIZIA</strong> erhalten jährliche Ziele, die jeweils im<br />
ersten Quartal bestimmt werden. In einer von der<br />
Führungskraft und dem Mitarbeiter unterzeichneten<br />
Zielvereinbarung werden in der Regel rund fünf einvernehmlich<br />
definierte Ziele festgelegt. Im ersten Quartal<br />
des Folgejahres wird die Zielerreichung überprüft und<br />
anschließend – je nach Erreichungsgrad – ein Zielerreichungsbonus<br />
ausgeschüttet. Falls sich die Ziele im<br />
Verlauf des Jahres verändern, wird die Zielvereinbarung<br />
entsprechend angepasst. Selbstverständlich werden<br />
auch Ziele vereinbart, die nicht in einer monetären Kompensation<br />
resultieren.<br />
Information ist alles<br />
Unter der Bezeichnung „<strong>PATRIZIA</strong> Wissen“ wird am<br />
Hauptsitz in Augsburg jeden Monat ein einstündiger<br />
Event zu einem ausgewählten Thema durchgeführt. Die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der anderen Standorte<br />
können via Telefonkonferenz an der Veranstaltung<br />
teilnehmen. Zentraler Punkt der Veranstaltungsreihe ist<br />
der Wissens- und Erfahrungsaustausch unter Kollegen,<br />
um das Verständnis für die Unternehmensabläufe abteilungsübergreifend<br />
zu fördern. Dank sporadisch durchgeführter<br />
Sonderveranstaltungen unter der Bezeichnung<br />
„<strong>PATRIZIA</strong> Wissen aktuell“ sind die <strong>PATRIZIA</strong>ner stets<br />
auf dem neusten Wissensstand – insbesondere in Bezug<br />
auf aktuelle Themen, beispielsweise im Frühjahr <strong>2013</strong><br />
beim Erwerb der Anteile an der GBW. Ganz nach dem<br />
Motto „Frager sind Gestalter“ ist bei beiden Veranstaltungen<br />
stets eine halbe Stunde für Fragestellungen aus<br />
dem Publikum reserviert.<br />
Die Mitarbeiterzeitung Pssst! erscheint alle drei Monate<br />
und wird allen <strong>PATRIZIA</strong>nern nach Hause geschickt. Der<br />
Titel ist die Abkürzung von „<strong>PATRIZIA</strong> Statements, Stories,<br />
Secrets and Truth“ und ist durchaus programmatisch<br />
zu verstehen: Schließlich kann jeder <strong>PATRIZIA</strong>ner<br />
Themen vorschlagen und Berichte einreichen. Um zu<br />
gewährleisten, dass alle Bereiche des Unternehmens<br />
berücksichtigt werden, gibt es einen Redaktionsrat, der<br />
als Schnittstelle zwischen den Mitabeitern und der aus<br />
Mitgliedern der Abteilung Corporate Communications<br />
bestehenden Redaktion fungiert.<br />
Wichtigstes tägliches Mitarbeitermedium ist das<br />
2010 ins Leben gerufene <strong>PATRIZIA</strong> Intranet – kurz:<br />
PIN. Neun von zehn <strong>PATRIZIA</strong>nern nutzen das PIN<br />
täglich, um sich mit wenigen Mausklicks über das<br />
aktuelle Geschehen im Unternehmen zu informieren.<br />
Feste Bestandteile im PIN sind der tägliche <strong>Immobilien</strong>-Newsticker,<br />
neue Mitarbeiter/interne Wechsel,<br />
Stellenausschreibungen sowie alle aktuellen Themen<br />
innerhalb des Unternehmens.
GRI Index<br />
Reporting nach GRI/CRESS
72 GRI INDEX Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
73<br />
Reporting<br />
nach GRI/CRESS<br />
berichtet<br />
teilweise berichtet<br />
nicht berichtet<br />
GB 2012 Geschäftsbericht 2012<br />
S. Seite<br />
STANDARDANGABEN TEIL I: Profil<br />
Profile Beschreibung Berichtet Verweis/Direkte Antwort<br />
1. Strategie und AnaLYSE<br />
1.1 Erklärung des höchsten Entscheidungsträgers der Organisation. S. 6-10<br />
1.2 Beschreibung der wichtigsten Auswirkungen, Risiken und Chancen. S. 6-13<br />
GB 2012 S. 143<br />
2. OrganisationsprofiL<br />
2.1 Name der Organisation. S. 80<br />
2.2 Wichtigste Marken, Produkte bzw. Dienstleistungen. S. 2<br />
2.3 Organisationsstruktur einschließlich der Hauptabteilungen, der verschiedenen Betriebsstätten,<br />
GB 2012, S. 144-145<br />
Tochterunternehmen und Joint Ventures.<br />
2.4 Hauptsitz der Organisation. S. 80<br />
2.5 Anzahl der Länder, in denen die Organisation tätig ist und Namen der Länder, in denen Hauptbetriebsstätten<br />
angesiedelt sind oder die für die im Bericht abgedeckten Nachhaltigkeitsthemen besonders relevant sind.<br />
2.6 Eigentümerstruktur und Rechtsform. GB 2012, S. 31<br />
S. 1-3<br />
GB 2012, Umschlaginnenseite<br />
2.7 Märkte, die bedient werden (einschließlich einer Aufschlüsselung nach Gebieten, abgedeckten Branchen und<br />
S. 1-4<br />
Kundenstruktur).<br />
2.8 Größe der berichtenden Organisation. S. 1-4<br />
GB 2012, S. 31, S. 42, S. 144-145,<br />
S. 151-152<br />
2.9 Wesentliche Veränderungen der Größe, Struktur oder Eigentumsverhältnisse im Berichtszeitraum. GB 2012, S. 31<br />
2.10 Im Berichtszeitraum erhaltene Preise. S. 18/19, S. 66/67<br />
3. Berichtsparameter<br />
3.1 Berichtszeitraum (z. B. Haushaltsjahr/Kalenderjahr) für die im Bericht enthaltenen Informationen. 01.01.2012 - 30.06.<strong>2013</strong><br />
3.2 Veröffentlichung des letzten Berichts, falls vorhanden. Kein Vorbericht<br />
3.3 Berichtszyklus (jährlich, halbjährlich usw.). Noch nicht entschieden<br />
3.4 Ansprechpartner für Fragen zum Bericht und seinem Inhalt. S. 80<br />
3.5 Die Vorgehensweise bei der Bestimmung des Berichtsinhalts. S. 11: Die <strong>PATRIZIA</strong> CR-Strategie,<br />
wie durch unsere Maßnahmen<br />
und Ziele für 2014-2019 definiert,<br />
wurde im Hinblick auf die Bedeutung<br />
für unser Unternehmen und<br />
unsere Stakeholder entsprechend<br />
der GRI Prinzipien festgelegt.<br />
S. 13: Der Berichtsinhalt wurde<br />
dadurch bestimmt, ob die<br />
Maßnahmen und Themen zu<br />
unserem integrativen Konzept "The<br />
<strong>PATRIZIA</strong> Way" passen. Priorität<br />
hatten die Maßnahmen, bei denen<br />
die Integration der Dimensionen<br />
der Nachhaltigkeit den größten<br />
Nutzen für unsere Stakeholder<br />
einbringen<br />
3.6 Berichtsgrenze (z. B. Länder, Abteilungen, Tochterunternehmen, gepachtete Fabriken, Joint Ventures,<br />
Zulieferer). Siehe das GRI Boundary Protocol für weitere Informationen zu diesem Thema.<br />
3.7 Geben Sie besondere Beschränkungen des Umfangs oder der Grenzen des Berichts an (für eine Erklärung des<br />
Umfangs siehe die Erläuterungen zum Vollständigkeitsprinzip).<br />
3.8 Die Grundlage für die Berichterstattung über Joint Ventures, Tochterunternehmen, gepachtete Anlagen und<br />
ausgelagerte Tätigkeiten sowie andere Einheiten, die die Vergleichbarkeit der Berichtszeiträume oder der<br />
Angaben für verschiedene Organisationen erheblich beeinträchtigen kann.<br />
Gesamtkonzern mit allen Gesellschaften<br />
Keine Beschränkungen<br />
Komplettes Reporting<br />
3.9 Datenerhebungsmethoden und Berechnungsgrundlagen S. 22, S.50-53<br />
3.10 Erläutern Sie, welche Auswirkung die neue Darstellung von Informationen aus alten Berichten hat und warum<br />
Kein Vorbericht<br />
die Informationen neu dargestellt wurden (z. B. Fusionen/Übernahmen, neue Referenzjahre/-zeiträume, Art<br />
des Geschäfts, Messmethoden).<br />
3.11 Wesentliche Veränderungen des Umfangs, der Berichtsgrenzen oder der verwendeten Messmethoden<br />
Kein Vorbericht<br />
gegenüber früheren Berichtszeiträumen.<br />
3.12 Der Index gibt in Form einer Tabelle an, an welcher Stelle im Bericht die Standardangaben enthalten sind. GRI Content Index, S. 70-79<br />
3.13 Richtlinien und zurzeit angewendete Praxis im Hinblick auf die Bestätigung des Berichts durch externe<br />
Dritte.<br />
Keine externe Bestätigung
74 GRI INDEX Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
75<br />
Profile Beschreibung Berichtet Verweis/Direkte Antwort<br />
4. Governance, Verpflichtungen und Engagement<br />
4.1 Unter Corporate Governance wird hier die Führungsstruktur der Organisation verstanden. Dazu<br />
zählen auch Ausschüsse unter dem obersten Leitungsorgan, die für bestimmte Aufgaben, wie z. B. die<br />
Erarbeitung von Strategien oder die Aufsicht über die Organisation zuständig sind.<br />
4.2 Geben Sie an, ob der Vorsitzende des höchsten Leitungsorgans gleichzeitig Geschäftsführer ist. S. 6-10<br />
4.3 Für Organisationen ohne Aufsichtsrat geben Sie bitte die Anzahl der Mitglieder des höchsten<br />
Leitungsorgans an, die unabhängig oder keine Mitglieder der Geschäftsführung sind.<br />
4.4 Mechanismen für Inhaber von Anteilen und für Mitarbeiter, um Empfehlungen oder Anweisungen an das<br />
höchste Leitungsorgan zu adressieren.<br />
4.5 Zusammenhang zwischen der Bezahlung der Mitglieder des höchsten Leitungsorgans, der leitenden<br />
Angestellten und der Mitglieder der Geschäftsführung (einschließlich Abfindungen) und der Leistung<br />
der Organisation (einschließlich der gesellschaftlichen/sozialen und der ökologischen Leistung).<br />
4.6 Bestehende Mechanismen, mit Hilfe derer das höchste Leitungsorgan sicherstellen kann, dass<br />
Interessenkonflikte vermieden werden.<br />
4.7 Verfahren zur Ermittlung der Zusammensetzung, Qualifikation und Erfahrung der Mitglieder des<br />
höchsten Leitungsorgans und seiner Ausschüsse einschließlich der Berücksichtigung von Frauen und<br />
sonstiger Aspekte der Vielfalt (Diversity)<br />
4.8 Intern entwickelte Leitbilder, interner Verhaltenskodex und Prinzipien, die für die ökonomische,<br />
ökologische und gesellschaftliche/soziale Leistung der Organisation von Bedeutung sind, sowie die Art<br />
und Weise, wie diese umgesetzt werden.<br />
4.9 Verfahren des höchsten Leitungsorgans, um zu überwachen, wie die Organisation die ökonomische,<br />
ökologische und gesellschaftliche/soziale Leistung ermittelt und steuert, einschließlich maßgeblicher<br />
Risiken und Chancen sowie der Einhaltung international vereinbarter Standards, Verhaltensregeln und<br />
Prinzipien.<br />
4.10 Verfahren zur Bewertung der Leistung des höchsten Leitungsorgans selbst, insbesondere im Hinblick<br />
auf die ökonomische, ökologische und gesellschaftliche/soziale Leistung.<br />
http://www.patrizia.ag/en/<br />
investor-relations/<strong>corporate</strong>-governance/management-board/<br />
management-board.html<br />
Aufsichtsrat mit 3 Mitgliedern<br />
GB 2012, S. 142<br />
Aktionäre: Jährliche Hauptversammlung<br />
Mitarbeiter: Jährliche Mitarbeiterbefragung,<br />
S. 64/65<br />
GB 2012, S. 141<br />
GB 2012, S. 143<br />
GB 2012, S. 143<br />
S. 6-10<br />
GB 2012, S. 143<br />
GB 2012, S. 143<br />
GB 2012, S. 143<br />
4.11 Erklärung, ob und wie die Organisation den Vorsorgeansatz bzw. das Vorsorgeprinzip berücksichtigt. GB 2012, S. 74-81<br />
4.12 Extern entwickelte ökonomische, ökologische und gesellschaftliche/soziale Vereinbarungen, Prinzipien<br />
S. 16/17, S. 22, S. 64/65<br />
oder andere Initiativen, die die Organisation unterzeichnet bzw. denen sie zugestimmt hat oder denen<br />
sie beigetreten ist.<br />
4.13 Mitgliedschaft in Verbänden (wie z. B. Branchenverbänden) bzw. nationalen/internationalen<br />
S. 22<br />
Interessenvertretungen, in denen die Organisation: • ein leitendes Amt inne hat • an Projekten<br />
oder Ausschüssen teilnimmt • erhebliche finanzielle Beiträge leistet, die über die gewöhnlichen<br />
Mitgliedsbeiträge hinausgehen oder • die Mitgliedschaft für die Organisation von strategischer<br />
Bedeutung ist.<br />
4.14 Liste der von der Organisation einbezogenen Stakeholder-Gruppen. S.13<br />
Stakeholder-Gruppen<br />
sind: Investoren, Käufer,<br />
Dienstleister, die Gesellschaft<br />
und die <strong>PATRIZIA</strong> Mitarbeiter<br />
(<strong>PATRIZIA</strong>ner)<br />
4.15 Grundlage für die Auswahl der Stakeholder, die einbezogen werden sollen. S. 6/7, S. 13<br />
Die Auswahl der Stakeholder<br />
beruht auf 30 Jahren<br />
verantwortungsbewusster<br />
Geschäftsführung, während<br />
derer das Kernanliegen<br />
für <strong>PATRIZIA</strong> der Aufbau<br />
von partnerschaftlichen<br />
Beziehungen zu allen Gruppen,<br />
die von unserer täglichen<br />
Arbeit betroffen sind, war. Als<br />
Stakeholder identifiziert wurden<br />
unsere Investoren, Käufer,<br />
Dienstleister, Mitarbeiter und die<br />
Gesellschaft als Ganzes.<br />
4.16 Ansätze für die Einbeziehung von Stakeholdern, einschließlich der Häufigkeit der Einbeziehung<br />
unterschieden nach Art und Stakeholdergruppe.<br />
4.17 Wichtige Fragen und Bedenken, die durch die Einbeziehung der Stakeholder aufgeworfen wurden<br />
und Angaben dazu, wie die Organisation auf diese Fragen und Bedenken – auch im Rahmen seiner<br />
Berichterstattung eingegangen ist.<br />
Mitarbeiter: Jährliche<br />
Mitarbeiterbefragung, S. 64/65<br />
Die Einbeziehung aller<br />
anderen Stakeholder erfolgt in<br />
unterschiedlicher Häufigkeit,<br />
z.B. bei Investoren, Mietern,<br />
Käufern und Dienstleistern<br />
als Teil unserer aktiven<br />
Management Services, während<br />
die Gesellschaft von unserem<br />
Wohlverhalten profitiert.<br />
S. 16/17, S. 22, S. 64/65<br />
STANDARDANGABEN TEIL III: Leistungsindikatoren<br />
Ökonomische Leistungsindikatoren<br />
Leistungsindikatoren<br />
Beschreibung Berichtet Verweis/Direkte Antwort<br />
Wirtschaftliche LeistunG<br />
EC1 Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert, einschließlich Einnahmen,<br />
GB 2012, S. 52, S. 62, S. 91<br />
Betriebskosten, Mitarbeitergehältern Spenden und anderer Investitionen in die Gemeinde,<br />
Gewinnvortrag und Zahlungen an Kapitalgeber und Behörden (Steuern).<br />
EC2 Finanzielle Folgen des Klimawandels für die Aktivitäten der Organisation und andere mit dem<br />
Klimawandel verbundene Risiken und Chancen.<br />
S. 11, S. 16/17, S. 22, S. 36/37,<br />
S. 50-53<br />
EC3 Umfang der betrieblichen sozialen Zuwendungen. GB 2012, S. 137-138<br />
EC4 Bedeutende finanzielle Zuwendungen der öffentlichen Hand (z. B. Subventionen). Keine finanziellen Zuwendungen<br />
MarktpräsenZ<br />
EC5 Spanne des Verhältnisses der Standardeintrittsgehälter zum lokalen Mindestlohn an wesentlichen<br />
S. 63, 69<br />
Geschäftsstandorten.<br />
EC6 Geschäftspolitik, -praktiken und Anteil der Ausgaben, der auf Zulieferer vor Ort an wesentlichen<br />
S. 7, S. 8-10, S. 37<br />
Geschäftsstandorten entfallen.<br />
EC7 Verfahren für die Einstellung von lokalem Personal und Anteil von lokalem Personal an den Posten für<br />
GB 2012, S. 143<br />
leitende Angestellte an wesentlichen Geschäftsstandorten.<br />
Mittelbare wirtschaftliche Auswirkungen<br />
EC8 Entwicklung und Auswirkungen von Investitionen in die Infrastruktur und Dienstleistungen, die<br />
S. 42-47<br />
vorrangig im öffentlichen Interesse erfolgen, sei es in Form von kommerziellem Engagement, durch<br />
Sachleistungen oder durch pro bono-Arbeit.<br />
EC9 Verständnis und Beschreibung der Art und des Umfangs wesentlicher indirekter wirtschaftlicher Auswirkungen. GB 2012, S. 63-65<br />
Ökologische Leistungsindikatoren<br />
Materialien<br />
EN1 Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder Volumen.<br />
EN2 Anteil von Recyclingmaterial am Gesamtmaterialeinsatz.<br />
Energie<br />
EN3 Direkter Energieverbrauch aufgeschlüsselt nach Primärenergiequellen. S. 23/24<br />
EN4 Indirekter Energieverbrauch aufgeschlüsselt nach Primärenergiequellen. S. 23/25<br />
CRE1 Energieintensität von Gebäuden S. 23/24, S. 50-53<br />
EN5 Eingesparte Energie aufgrund von umweltbewusstem Einsatz und Effizienzsteigerungen.<br />
EN6 Initiativen zur Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen mit höherer Energieeffizienz und solchen,<br />
S. 11, S. 16/17, S. 20<br />
die auf erneuerbaren Energien basieren sowie dadurch erreichte Verringerung des Energiebedarfs.<br />
EN7 Initiativen zur Verringerung des indirekten Energieverbrauchs und erzielte Einsparungen. S. 11, S. 21, S. 22<br />
Keine Ergebnisse im Berichtszeitraum,<br />
da die Initiativen sich<br />
noch in der Startphase befinden<br />
Wasser<br />
EN8 Gesamtwasserentnahme aufgeteilt nach Quellen.<br />
EN9 Wasserquellen, die wesentlich von der Entnahme von Wasser betroffen sind.<br />
EN10 Anteil in Prozent und Gesamtvolumen an rückgewonnenem und wiederverwendetem Wasser.<br />
CRE2 Wasserintensität von Gebäuden S. 23/24<br />
Biodiversität<br />
EN11 Ort und Größe von Grundstücken in Schutzgebieten oder angrenzend an Schutzgebiete. Ort und Größe<br />
von Grundstücken in Gebieten mit hohem Biodiversitätswert außerhalb von Schutzgebieten oder daran<br />
angrenzend.<br />
EN12 Beschreibung der wesentlichen Auswirkungen von Aktivitäten, Produkten und Dienstleistungen auf die Biodiversität<br />
in Schutzgebieten und in Gebieten mit hohem Biodiversitätswert außerhalb von Schutzgebieten<br />
EN13 Geschützte oder wiederhergestellte natürliche Lebensräume.<br />
EN14 Strategien, laufende Maßnahmen und Zukunftspläne für das Management der Auswirkungen auf die<br />
Biodiversität.<br />
EN15 Anzahl der Arten auf der Roten Liste der IUCN und auf nationalen Listen, die ihren natürlichen Lebensraum<br />
in Gebieten haben, die von der Geschäftstätigkeit der Organisation betroffen sind, aufgeteilt nach<br />
dem Bedrohungsgrad.<br />
Emissionen, Abwasser und Abfall<br />
EN16 Gesamte direkte und indirekte Treibhausgasemissionen nach Gewicht.<br />
EN17 Andere relevante Treibhausgasemissionen nach Gewicht.<br />
CRE3 Treibhausgasintensität aus Gebäudeenergie S. 23/24<br />
CRE4 Treibhausgasintensität aus Baustellenaktivitäten S. 23/24<br />
EN18 Initiativen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und erzielte Ergebnisse. S. 11, S. 22<br />
KPIs wurden im Berichtszeitraum<br />
implementiert; es liegen noch<br />
keine Resultate vor
76 GRI INDEX Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
77<br />
Leistungsindikatoren<br />
Beschreibung Berichtet Verweis/Direkte Antwort<br />
EN19 Emissionen von Ozon abbauenden Stoffen nach Gewicht.<br />
EN20<br />
EN21<br />
EN22<br />
EN23<br />
EN24<br />
NOx, SOx und andere wesentliche Luftemissionen nach Art und Gewicht.<br />
Gesamte Abwassereinleitungen nach Art und Einleitungsort.<br />
Gesamtgewicht des Abfalls nach Art und Entsorgungsmethode.<br />
Gesamtzahl und Volumen wesentlicher Freisetzungen.<br />
Gewicht des transportierten, importierten, exportierten oder behandelten Abfalls, der gemäß den<br />
Bestimmungen des Baseler Übereinkommens, Anlage I, II, III und VIII als gefährlich eingestuft wird sowie<br />
Anteil in Prozent des zwischenstaatlich verbrachten Abfalls.<br />
EN25 Bezeichnung, Größe, Schutzstatus und Biodiversitätswert von Gewässern und damit verbundenen<br />
natürlichen Lebensräumen, die von den Abwassereinleitungen und dem Oberflächenabfluss der<br />
berichtenden Organisation erheblich betroffen sind.<br />
Flächensanierung und Altlasten<br />
CRE5 Beseitigung und Vorbeugung von Altlasten<br />
Produkte und Dienstleistungen<br />
EN26 Initiativen, um die Umweltauswirkungen von Produkten und Dienstleistungen zu minimieren und Ausmaß<br />
ihrer Auswirkungen.<br />
EN27 Anteil in Prozent der verkauften Produkte, bei denen das dazugehörige Verpackungsmaterial<br />
zurückgenommen wurde, aufgeteilt nach Kategorie.<br />
Einhaltung von Rechtsvorschriften<br />
EN28 Geldwert wesentlicher Bußgelder und Gesamtzahl nicht-monetärer Strafen wegen Nichteinhaltung von<br />
Rechtsvorschriften im Umweltbereich.<br />
Transport<br />
EN29 Wesentliche Umweltauswirkungen verursacht durch den Transport von Produkten und anderen Gütern<br />
und Materialien, die für die Geschäftstätigkeit der Organisation verwendet werden, sowie durch den<br />
Transport von Mitarbeitern.<br />
S. 16/17, S. 22, S. 36/37<br />
KPIs wurden im Berichtszeitraum<br />
implementiert; es liegen noch<br />
keine Resultate vor<br />
Kein Verpackungsmaterial<br />
Keine Bußgelder oder nichtmonetäre<br />
Strafen<br />
Kein Transport von Produkten<br />
Insgesamt<br />
EN30 Gesamt Umweltschutzausgaben und -investitionen, aufgeschlüsselt nach Art der Ausgaben und Investitionen.<br />
Gesellschaftliche Leistungsindikatoren: Arbeitspraktiken & Menschenwürdige Beschäftigung<br />
BeschäftigunG<br />
LA1 Gesamtbelegschaft nach Beschäftigungsart, Arbeitsvertrag und Region. S. 61/62<br />
LA2 Mitarbeiterfluktuation insgesamt und als Prozentsatz aufgegliedert nach Altersgruppe, Geschlecht und Region. S. 62<br />
LA3 Betriebliche Leistungen, die nur Vollzeitbeschäftigten und nicht Mitarbeitern mit einem befristeten<br />
S. 67<br />
Arbeitsvertrag oder Teilzeitkräften gewährt werden, aufgeschlüsselt nach Hauptbetriebsstätten.<br />
LA15 Rückkehrquote aus Elternzeit, nach Geschlecht S. 64<br />
Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis<br />
LA4 Prozentsatz der Mitarbeiter, die unter Kollektivvereinbarungen fallen. S. 63 (9% der Gesamtmitarbeiter)<br />
LA5 Mitteilungsfrist(en) in Bezug auf wesentliche betriebliche Veränderungen einschließlich der Information,<br />
ob diese Frist in Kollektivvereinbarungen festgelegt wurde.<br />
ArbeitsschutZ<br />
LA6 Prozentsatz der Gesamtbelegschaft, der in Arbeitsschutzausschüssen vertreten wird, die die<br />
S. 63<br />
Arbeitsschutzprogramme überwachen und darüber beraten.<br />
LA7 Verletzungen, Berufskrankheiten, Ausfalltage und Abwesenheit sowie Summe der arbeitsbedingten<br />
S. 63<br />
Todesfälle nach Region.<br />
CRE6 International anerkanntes System für Gesundheits- und Arbeitsschutz S. 63<br />
LA8 Unterricht, Schulungen, Beratungsangebote, Vorsorge- und Risikokontrollprogramme, die Mitarbeiter, ihre<br />
S. 63<br />
Familien oder Gemeindemitglieder in Bezug auf ernste Krankheiten unterstützen.<br />
LA9 Arbeitsschutzthemen, die in förmlichen Vereinbarungen mit Gewerkschaften behandelt werden. Keine<br />
Aus- und WeiterbildunG<br />
LA10 Durchschnittliche jährliche Stundenzahl pro Mitarbeiter und Mitarbeiterkategorie, die der Mitarbeiter aus-<br />
S. 68<br />
oder weitergebildet wurde.<br />
LA11 Programme für das Wissensmanagement und für lebenslanges Lernen, die die Beschäftigungsfähigkeit<br />
S. 68<br />
der dazu Mitarbeiter fördern und ihnen im Umgang mit dem Berufsausstieg helfen.<br />
LA12 Prozentsatz der Mitarbeiter, die eine regelmäßige Leistungsbeurteilung und Entwicklungsplanung erhalten. S. 69<br />
Vielfalt und Chancengleichheit<br />
LA13 Zusammensetzung der leitenden Organe und Aufteilung der Mitarbeiter nach Kategorie hinsichtlich<br />
S. 63<br />
Geschlecht, Altersgruppe, Zugehörigkeit zu einer Minderheit und anderen Indikatoren für Vielfalt.<br />
Gleiche Bezahlung für Männer und Frauen<br />
LA14 Verhältnis des Grundgehalts für Männer zum Grundgehalt für Frauen nach Mitarbeiterkategorie.<br />
Gesellschaftliche Leistungsindikatoren: Menschenrechte<br />
Investitions- und Beschaffungspraktiken<br />
Leistungsindikatoren<br />
Beschreibung Berichtet Verweis/Direkte Antwort<br />
HR1 Prozentsatz und Gesamtzahl der wesentlichen Investitionsvereinbarungen, die Menschenrechtsklauseln<br />
S. 64<br />
enthalten oder die unter Menschenrechtsaspekten geprüft wurden.<br />
HR2 Prozentsatz wesentlicher Zulieferer und Auftragnehmer, die unter Menschenrechtsaspekten geprüft<br />
S. 64<br />
wurden und ergriffene Maßnahmen.<br />
HR3 Stunden, die Mitarbeiter insgesamt im Bereich von Firmenrichtlinien und Verfahrensanweisungen der<br />
Keine Schulungen<br />
Organisation, die sich auf Menschenrechtsaspekte beziehen und die für die Geschäftstätigkeit maßgeblich<br />
sind, geschult wurden sowie Prozentsatz der geschulten Mitarbeiter an der Gesamtbelegschaft.<br />
GleichbehandlunG<br />
HR4 Gesamtzahl der Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene Maßnahmen. S. 63<br />
Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen<br />
HR5 Ermittelte Geschäftstätigkeiten, bei denen die Vereinigungsfreiheit oder das Recht zu Kollektivverhand-<br />
S. 64<br />
lungen erheblich gefährdet sein könnten sowie ergriffene Maßnahmen, um diese Rechte zu schützen.<br />
Kinderarbeit<br />
HR6 Ermittelte Geschäftstätigkeiten, bei denen ein erhebliches Risiko auf Kinderarbeit besteht und ergriffene<br />
S. 64<br />
Maßnahmen, um zur Abschaffung von Kinderarbeit beizutragen.<br />
Zwangs- und Pflichtangaben<br />
HR7 Ermittelte Geschäftstätigkeiten, bei denen ein erhebliches Risiko auf Zwangs- oder Pflichtarbeit besteht und<br />
S. 64<br />
ergriffene Maßnahmen, um zur Abschaffung von Zwangs- oder Pflichtarbeit beizutragen.<br />
Sicherheitspraktiken<br />
HR8 Prozentsatz des Sicherheitspersonals, das im Hinblick auf die Richtlinien und Verfahrensanweisungen in<br />
Kein Sicherheitspersonal<br />
Bezug auf Menschenrechtsaspekte, die für die Geschäftstätigkeit relevant sind, geschult wurde.<br />
Rechte der Ureinwohner<br />
HR9 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen Rechte der Ureinwohner verletzt wurden und ergriffene Maßnahmen. Keine Vorfälle<br />
BewertunG<br />
HR 10 Prozentsatz und Gesamtzahl der Geschäftstätigkeiten, die Gegenstand einer Bewertung und/oder<br />
S. 64<br />
Folgenabschätzung hinsichtlich Menschenrechten waren<br />
WiedergutmachunG<br />
HR 11 Anzahl der Beschwerden im Zusammenhang mit Menschenrechten, die durch formale<br />
Keine Beschwerden<br />
Beschwerdemechanismen eingereicht, bearbeitet und gelöst wurden<br />
Gesellschaftliche Leistungsindikatoren: Gesellschaft<br />
Gemeinwesen<br />
SO1 Auswirkung der Geschäftstätigkeit auf das Gemeinwesen S. 44-47<br />
SO9 Tätigkeit mit erheblichem Potenzial oder tatsächlicher negativer Auswirkung auf das lokale Umfeld S. 44-47<br />
S10 Vorbeugung und Risikominimierung von negativen Auswirkungen S. 44-47<br />
CRE7 Freiwillige/unfreiwillige Umsiedlung von Personen Keine Umsiedlungen<br />
Korruption<br />
SO2 Prozentsatz und Anzahl der Geschäftseinheiten, die auf Korruptionsrisiken hin untersucht wurden. GB 2012, S. 143<br />
SO3 Prozentsatz der Angestellten, die in der Antikorruptionspolitik und den Antikorruptionsverfahren der<br />
Organisation geschult wurden.<br />
SO4 In Reaktion auf Korruptionsvorfälle ergriffene Maßnahmen. Keine Vorfälle<br />
PolitiK<br />
SO5 Politische Positionen und Teilnahme an der politischen Willensbildung und am Lobbying. Keine Teilnahme an der politischen<br />
Willensbildung und am Lobbying<br />
SO6 Gesamtwert der Zuwendungen (Geldzuwendungen und Zuwendungen von Sachwerten) an Parteien,<br />
Keine<br />
Politiker und damit verbundenen Einrichtungen, aufgelistet nach Ländern.<br />
WettbewerbswidriG<br />
SO7 Anzahl der Klagen, die aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens, Kartell- oder Monopolbildung erhoben<br />
Keine<br />
wurden und deren Ergebnisse.<br />
Einhaltung der Gesetze<br />
SO8 Wesentliche Bußgelder (Geldwert) und Anzahl nicht monetärer Strafen wegen Verstoßes gegen<br />
Keine<br />
Rechtsvorschriften.<br />
Gesellschaftliche Leistungsindikatoren: Produktverantwortung<br />
Kundengesundheit und -sicherheit<br />
PR1<br />
Etappen während der Lebensdauer eines Produkts oder der Dauer einer Dienstleistung, in denen<br />
untersucht wird, ob die Auswirkungen von Produkten und Dienstleistungen auf die Gesundheit<br />
und Sicherheit der Kunden verbessert werden können und Prozentsatz der Produkt- und<br />
Dienstleistungskategorien, die entsprechend untersucht werden.<br />
S. 16/17, S. 33<br />
GB 2012, S. 74-81
78 GRI INDEX Corporate <strong>responsibility</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong><br />
79<br />
Leistungsindikatoren<br />
Beschreibung Berichtet Verweis/Direkte Antwort<br />
PR2 Summe der Vorfälle, in denen Vorschriften und freiwillige Verhaltensregeln in Bezug auf Auswirkungen von<br />
Keine<br />
Produkten und Dienstleistungen auf Gesundheit und Sicherheit nicht eingehalten wurden, dargestellt nach<br />
Art der Folgen.<br />
Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen<br />
PR3<br />
Art der gesetzlich vorgeschriebenen Informationen über Produkte und Dienstleistungen, und Prozentsatz<br />
der Produkte und Dienstleistungen, die solchen Informationspflichten unterliegen.<br />
CRE8 Nachhaltigkeitszertifizierungen S. 16-19<br />
PR4 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen geltendes Recht und freiwillige Verhaltensregeln in Bezug auf<br />
Keine<br />
Informationen über und Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen nicht eingehalten wurden,<br />
dargestellt nach Art der Folgen.<br />
PR5 Praktiken im Zusammenhang mit Kundenzufriedenheit einschließlich der Ergebnisse von Umfragen zur<br />
Kundenzufriedenheit.<br />
WerbunG<br />
PR6<br />
Programme zur Befolgung von Gesetzen, Standards und freiwilligen Verhaltensregeln in Bezug auf<br />
Werbung einschließlich Anzeigen, Verkaufsförderung und Sponsoring.<br />
PR7 Gesamtzahl der Vorfälle, in denen Vorschriften und freiwillige Verhaltensregeln in Bezug auf Werbung<br />
einschließlich Anzeigen, Verkaufsförderung und Sponsoring, nicht einhalten wurden, dargestellt nach Art<br />
der Folgen.<br />
Schutz der Kundendaten<br />
PR8 Gesamtzahl berechtigter Beschwerden in Bezug auf die Verletzung des Schutzes der Kundendaten und<br />
deren Verlust.<br />
Einhaltung von Gesetzesvorschriften<br />
PR9 Höhe wesentlicher Bußgelder aufgrund von Verstößen gegen Gesetzesvorschriften in Bezug auf die<br />
Zurverfügungstellung und Verwendung von Produkten und Dienstleistungen.<br />
Jederzeit entsprechend der<br />
rechtlichen Vorschriften.<br />
Alle Gesetze, Standards und<br />
freiwillige Verhaltensregeln werden<br />
jederzeit eingehalten.<br />
Keine Vorfälle<br />
Keine<br />
Keine<br />
<strong>PATRIZIA</strong> Unternehmenszentrale,<br />
Augsburg
80<br />
impressum<br />
<strong>PATRIZIA</strong> <strong>Immobilien</strong> <strong>AG</strong><br />
Corporate Communications<br />
<strong>PATRIZIA</strong> Bürohaus<br />
Fuggerstraße 26<br />
86150 Augsburg<br />
In diesem Bericht wird der Einfachheit halber die<br />
männliche Form verwendet. Die weibliche Form<br />
ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.<br />
Auf die durchgängige Benennung der Rechtsform<br />
der Konzernunternehmen wird zugunsten der<br />
Lesefreundlichkeit verzichtet.<br />
Soweit nicht anders angegeben, ist Stand aller<br />
Informationen, Darstellungen und Erläuterungen<br />
der 30. Juni <strong>2013</strong>.<br />
Der <strong>PATRIZIA</strong> Corporate Responsibility-Bericht<br />
erscheint in deutscher und englischer Sprache.<br />
Maßgeblich ist die deutsche Sprache. Der Bericht<br />
ist im Internet unter www.patrizia.ag verfügbar.<br />
Gedruckt auf: OLIN Regular, natural white 170g/m 2