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DIPLOMARBEIT

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2.1 Voice‐over‐IP<br />

2.1.5 Probleme bei der Übertragung<br />

2.1.5.1 Jitter<br />

Unter dem Begriff Jitter versteht man die Varianz der Zeit, welche die einzelnen Pakete benötigen,<br />

um vom Sender zum Empfänger zu gelangen. Die Ursachen für den Unterschied in der Durchlaufzeit<br />

sind hauptsächlich der nicht fest definierte Weg durch das Netz und das sich stets verändernde Ver‐<br />

kehrsaufkommen. Um den Jitter zu kompensieren, wird ein Empfangspuffer benötigt. Dieser Puffer<br />

hat jedoch den Nachteil, dass sich die Latenz weiter erhöht [IPT08] [Wik085].<br />

2.1.5.2 Latenz<br />

Die Verzögerung zwischen der Audioeingabe beim Sender und der Audioausgabe beim Empfänger<br />

wird als Latenz bezeichnet. Bleibt die Latenz unter 150ms, so wird diese nicht bewusst wahrgenom‐<br />

men. Eine Latenz von über 250ms hat bereits einen negativen Einfluss auf das Gespräch. Bei einer<br />

Latenz von bis zu 400ms gilt das Gespräch noch als akzeptabel, liegt der Wert aber darüber, so führt<br />

das zu unangenehmen Verzögerungen und die Gesprächspartner fallen sich oft gegenseitig ins Wort.<br />

Der Latenzwert setzt sich aus der Leitungsdurchlaufgeschwindigkeit, der Kodierungsverzögerung und<br />

der Verweildauer im Empfangspuffer zusammen [IPT08] [VoI08].<br />

2.1.5.3 Packet Drops<br />

Das zurzeit verwendete Internet Protocol IPv4 basiert auf dem Prinzip „Best Effort“ (engl. für größte<br />

Bemühung), d. h. es gibt keine Zusicherung, dass Datenpakete auch tatsächlich ihr Ziel erreichen.<br />

Geht ein Datenpaket unterwegs verloren, so spricht man von einem „Packet drop“ (to drop: engl. für<br />

fallen lassen). Diese können z.B. durch Kollisionen 3 versursacht werden oder aber Router können<br />

Pakete auch absichtlich verwerfen, falls keine weiteren Kapazitäten mehr zur Verfügung stehen. Bei<br />

nicht‐zeitkritischen Anwendungen wie etwa beim Dateitransfer werden höhere Protokolle einge‐<br />

setzt, die Paketverluste feststellen und verlorene Pakete nochmals übertragen. Bei Echtzeitanwen‐<br />

dungen wie VoIP ist die Verzögerung durch Neutransmissionen nicht tragbar und deshalb wird hier<br />

eine zusätzliche Sicherung der Verbindung nicht angewendet. Je nach eingesetztem Codec verursa‐<br />

chen Paketverluste Aussetzer, Rauschen oder Störgeräusche im Audiosignal [IPT08] [VoI08].<br />

2.1.6 Verbesserungsmöglichkeiten<br />

2.1.6.1 Priorisierung<br />

An dieser Stelle werden nun zwei Möglichkeiten vorgestellt, um Problemen bei der Übertragung ent‐<br />

gegenzuwirken. Die erste Möglichkeit ist die Priorisierung. Dabei werden die IP‐Datenpakete mit<br />

speziellen Flags 4 versehen, die von Routern ausgewertet werden können. Dazu gibt es im Header des<br />

IP‐Paketes das Feld Type of Service (TOS). Dort können drei verschiedene Flags gesetzt werden, die<br />

für eine geringe Verzögerung, einen hohen Durchsatz oder eine hohe Zuverlässigkeit stehen.<br />

3<br />

Kollisionen entstehen, wenn zwei oder mehrere Netzteilnehmer gleichzeitig Daten auf ein Medium mit geteil‐<br />

tem Zugriff übertragen wollen.<br />

4<br />

ein Flag ist üblicherweise eine Variable, die nur zwei Zustände kennt: 0 (nicht gesetzt) und 1 (gesetzt)<br />

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