absolut-hund - Leben mit 4 Pfoten
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Tierschutz<br />
letzte Ecke zurückdrängten, sobald<br />
ich an ihrer Tür erschien.<br />
Die Besuche auf der Hühnerfarm bewegten<br />
mich sehr tief, denn obgleich<br />
hier versucht wurde, <strong>mit</strong> einfachsten<br />
Mitteln die Tiere am <strong>Leben</strong> zu halten,<br />
bis eine bessere Möglichkeit gefunden<br />
worden war, befanden sich diese in<br />
einem Zustand, der mich beschämte,<br />
als mir klar wurde, <strong>mit</strong> welchen Problemen<br />
ich mich manchmal in Deutschland<br />
konfrontiert sehe. Mir wurde in<br />
diesem Moment klar, dass diese Reise<br />
nicht <strong>mit</strong> der Rückkehr nach Deutschland<br />
enden konnte, sondern dass ich,<br />
dass wir als Tierärzte und Menschen<br />
<strong>mit</strong> gesundem Verstand diese Tiere<br />
nicht einfach ihrem Schicksal und den<br />
Bemühungen von AAASosua und Giselle<br />
und ihrer Familie überlassen konnten.<br />
Ich dachte daran, dass es besser<br />
wäre, aus tierschutzrechtlichen Gründen<br />
die Hunde, die entweder eine aufwendige<br />
Therapie benötigten oder<br />
aufgrund einer Erkrankung oder beispielsweise<br />
einer Fraktur, die nicht ausreichend<br />
behandelt werden könnte,<br />
was außerdem die Ver<strong>mit</strong>tlung an Besitzer<br />
oder die Rückkehr auf die Straße<br />
wesentlich erschweren würde, <strong>mit</strong> humaneren<br />
Methoden eingeschläfert<br />
werden sollten, als zum Beispiel <strong>mit</strong><br />
hochdosiertem Kaliumchlorid. Dadurch<br />
würde sich für die Hunde <strong>mit</strong> weniger<br />
oder keinem Leiden eine reelle Chance<br />
bieten, in eine glücklichere Zukunft<br />
entlassen zu werden, außerdem hätten<br />
die anderen Hunde zumindest die<br />
Möglichkeit, in Würde gehen zu können.<br />
Mit diesen und anderen Gedanken<br />
fuhr ich nach vier Tagen in Santiago<br />
zurück nach Sosúa.<br />
Nach einer Nacht in Judys Haus, die ich<br />
nun endlich auch genauer kennenler-<br />
Die Patienten werden von den freiwilligen Helfern liebevoll versorgt<br />
Frauen aus aller Herren Länder leisten in der AAASosua unbezahlte, aber wertvolle<br />
Arbeit<br />
nen konnte, ging nun die Arbeit in Sosúa<br />
los. Hier fühlte ich mich nach den er die volunteers, arbeitete dabei schnell<br />
sionell und <strong>mit</strong> großer Ruhe dirigierte<br />
ersten Tagen in den improvisierten Umständen<br />
wie in einer Hightec-Klinik, als Technik konnte ich mir bei ihm, der<br />
und sauber, und die eine oder andere<br />
ich am ersten Morgen zusammen <strong>mit</strong> schon wesentlich mehr Erfahrung als<br />
Dr. Frank, der mehrmals jährlich seine ich als Assistent hatte, abgucken.<br />
Praxis in Massachusetts vertreten ließ,<br />
um <strong>mit</strong> seiner Frau Karen zusammen Judy hatte ihr Team aus Volontären<br />
an Judy´s Projekt teilzunehmen, unsere sehr gut im Griff. Besonders, wenn man<br />
ersten Patienten zu kastrieren. Mit bedenkt, dass keine der Damen eine<br />
Frank war das Arbeiten leicht, profes-<br />
Ausbildung als Tierarzthelfer oder Tier-<br />
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der <strong>absolut</strong>-<strong>hund</strong> report • 1 / 2011