absolut-hund - Leben mit 4 Pfoten
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Tierschutz<br />
grundsätzlich aus zwei Faktoren zusammen:<br />
1. Ausgesetzte und entlaufene<br />
Haus- und Zucht<strong>hund</strong>e (künstlicher<br />
Populationszuwachs)<br />
2. Geburtenrate frei bzw. wild und<br />
halbwild lebender Hunde (natürlicher<br />
Populationszuwachs).<br />
Die Gesamtpopulation dagegen ist<br />
fast ausschließlich vom örtlichen Ressourcenangebot<br />
abhängig. Ausschlaggebende<br />
Ressourcen sind:<br />
• Nahrungsangebot inklusive Fütterung<br />
durch den Menschen<br />
• <strong>Leben</strong>sraum – Raumangebot/<br />
Versteckmöglichkeit<br />
Die Geburtenrate ist abhängig von dem<br />
Ressourcenangebot und durch die Populationsdichte<br />
bedingten sozialen<br />
Stress. Die Geburtenrate wird also<br />
durch die Populationsdichte, die wiederum<br />
durch die Sterbe- und Tötungsrate,<br />
sowie die Quantität von populationsbeeinflussenden<br />
Maßnahmen, wie<br />
Einfangaktionen und das Ressourcenangebot<br />
beeinflusst, hat aber keinen<br />
allein bestimmenden Einfluss auf die<br />
Gesamtpopulation einer Stadt oder<br />
eines Landkreises. Die Gesamtpopulation<br />
einer Stadt oder eines Landkreises<br />
ist ausschließlich von folgenden<br />
Faktoren abhängig:<br />
1. Gesamtangebot an Nahrung<br />
2. Gesamtangebot an Raum und<br />
Versteckmöglichkeiten<br />
3. Habitatsgröße – der Raum, den<br />
ein einzelnes Individuum oder<br />
eine Gruppe (Rudel) für sich in<br />
Anspruch nimmt und gegen Eindringlinge/Zuwanderer<br />
verteidigen<br />
kann.<br />
Punkt 3 ist wiederum von folgenden<br />
Faktoren abhängig:<br />
• Kraft und Größe des Individuums<br />
• Gesundheitszustand des Individuums<br />
• Überlebenswichtige Instinkte wie<br />
Anpassungsfähigkeit, Fluchtinstinkt,<br />
Jagdfähigkeit, Reaktionsvermögen,<br />
Wahrnehmungsfähigkeit<br />
Die letzten drei Faktoren sind, abhängig<br />
von den örtlichen Gegebenheiten,<br />
siehe Punkt 1. bis 3., ausschlaggebend<br />
für die Struktur einer Population und<br />
da<strong>mit</strong> auch bedingt für dessen Größe.<br />
In Metropolen wie Barcelona, Madrid<br />
oder Valencia (Spanien) wird der Populationsanteil<br />
durch Mode/Rasse<strong>hund</strong>e,<br />
angefangen beim Chiahuhua über den<br />
Mops und Pit Bull bis hin zu Sibirian<br />
Husky oder Deutscher Schäfer<strong>hund</strong>,<br />
großenteils wenig überlebensfähigen<br />
Hunden, entscheidend <strong>mit</strong>bestimmt.<br />
Im Vergleich dazu wird die Populationsstruktur<br />
im spanischen Hinterland stark<br />
durch Jagd- und Sport<strong>hund</strong>e, in erster<br />
Linie Podencos und Greyhounds, welche<br />
fast immer an den Menschen gewöhnt<br />
sind, bestimmt.<br />
Städte wie Barcelona – circa 75.000<br />
Streuner<strong>hund</strong>e (offizielle Schätzung) –<br />
oder Bukarest – circa 200.000 Streuner<strong>hund</strong>e<br />
(offizielle Schätzung) – , werden<br />
demnach immer durch circa 75.000<br />
bzw. 200.000 Streuner<strong>hund</strong>e belastet.<br />
Und zwar ganz unabhängig davon,<br />
wie viele Hunde durch Aussetzung<br />
oder Zuwanderung hinzukommen<br />
oder wie viele Hunde durch Einfangoder<br />
Tötungsmaßnahmen oder Zwangsrettung<br />
durch Tierschutzorganisationen<br />
der Population entnommen werden.<br />
Findet ein Zuwachs durch Aussetzungen<br />
und Zuwanderung statt, sinkt die<br />
Geburtenrate, die Abwanderungsrate<br />
steigt dagegen. Die Gesamtpopulation<br />
bleibt weitgehend konstant. Unterbleibt<br />
die Aussetzung oder Zuwanderung<br />
von Hunden oder spielt quantitativ<br />
nur eine unbedeutende Rolle, steigt<br />
Foto: Fotolia<br />
Die Streunerpopulationen in den<br />
Metropolen Europas verändern sich<br />
durch die Rettung und Entnahme von<br />
Hunden nicht<br />
18<br />
der <strong>absolut</strong>-<strong>hund</strong> report • 1 / 2011