absolut-hund - Leben mit 4 Pfoten
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Kritisch gesehen<br />
Vermenschlichung von Hunden<br />
Eines der größten Probleme in der lelen zu kindlichem Verhalten. Ein<br />
modernen Hundehaltung ist die Vermenschlichung.<br />
Immer wieder führt ganz andere Bedürfnisse und diese<br />
Hund ist aber kein Kinderersatz. Er hat<br />
diese zu Kommunikationsproblemen werden sehr oft vergessen, bzw. verdrängt<br />
oder aus purer Unwissenheit<br />
und zu Missverständnissen zwischen<br />
ignoriert. Das ist sehr egoistisch<br />
und entzieht dem Lebewesen<br />
Hund einen Großteil seiner <strong>Leben</strong>squalität.<br />
Nicht selten sind<br />
das die Gründe für problematische<br />
Verhaltensweisen vom<br />
Hund.<br />
Unsere Hunde können sich ihren<br />
<strong>Leben</strong>sraum nicht aussuchen.<br />
Wir gehen ins Tierheim, zu einer<br />
Tierschutzorganisation oder<br />
zum Züchter und entscheiden<br />
uns für einen Hund. Der Mensch<br />
bestimmt zwar, wann er raus<br />
gehen darf, was und wann es<br />
etwas zu fressen gibt, ob und<br />
<strong>mit</strong> wem er sich fortpflanzen<br />
darf oder muss und <strong>mit</strong> wem er<br />
Kontakt haben soll. Der Hund<br />
Foto: Fotolia<br />
hat kaum eine Wahl. Bei allen<br />
Hunde sind kein Kindersatz. Sie brauchen unsere anderen wichtigen Entscheidungen<br />
aber, lassen wir ihn im<br />
Führung und eine artgerechte Beschäftigung<br />
Regen stehen. Bedenkt man<br />
Hundehalter und Hund. Hunde brauchen<br />
feste Regeln und klare Aufgaben den untereinander, wird schnell klar,<br />
einmal die feine Interaktion von Hun-<br />
innerhalb ihrer Sozialgemeinschaft. dass man jeden Blick vom Hund zum<br />
Die Zeiten, in denen Hunde ihren Platz Mensch wie eine Frage werten muss.<br />
als Hof-, Jagd-, Hüte- oder Gebrauchs<strong>hund</strong>e<br />
in der Familie hatten, sind zum zähligen Alltagssituationen fragt uns<br />
Eine Frage nach Entscheidung. In un-<br />
Leid vieler Hunde leider vorbei. Stattdessen<br />
neigen Hundehalter immer Viele Hundehalter reagieren nicht da-<br />
das Tier also, wie es sich verhalten soll.<br />
häufiger dazu, ihre Tiere zu vermenschlichen.<br />
Auf der anderen Seite erwartet der<br />
rauf oder nehmen es einfach nicht wahr.<br />
Mensch aber Gehorsamkeit von seinem<br />
Hunde fordern Aufmerksamkeit ein, Hund. Hunde sind in dem menschlichen,<br />
industriellen Umfeld schnell<br />
sie suchen Körperkontakt und fixieren<br />
sich auf eine bestimmte Person. Darin überfordert und sehen sich <strong>mit</strong> Situationen<br />
konfrontiert, in welchen sie sehen viele Menschen deutliche Paral-<br />
unsere<br />
Hilfe in Form von Sicherheit und<br />
Führung brauchen. Für viele Menschen<br />
scheint es selbstverständlich zu sein,<br />
dass ein Hund zum Beispiel <strong>mit</strong> dem<br />
Straßenverkehr, <strong>mit</strong> fremden Hundebegegnungen,<br />
<strong>mit</strong> lärmenden Kindern,<br />
<strong>mit</strong> Rolltreppen, <strong>mit</strong> Radfahrern, <strong>mit</strong><br />
dem Alleinebleiben usw. problemlos<br />
umzugehen hat. Auf der anderen Seite<br />
verlangt der Mensch wieder, dass<br />
der Hund seinen natürlichen Bedürfnissen,<br />
wie beispielsweise das Jagen<br />
oder Hetzen von Beute nicht nachgeht.<br />
Das ist nicht fair!<br />
Wir Menschen dürfen unsere Moralvorstellung<br />
und unsere menschliche Denkweise<br />
nicht in den Hund hinein projizieren,<br />
sondern sollten dem Hund eine<br />
Chance geben und ihn so sehen, wie<br />
er nun mal ist. Hunde sind hochsoziale,<br />
instinktgesteuerte, beutegreifende,<br />
sichtjagende (und jetzt kommt das<br />
„böse“ Wort) Raubtiere. Lebewesen,<br />
die sich grundsätzlich freiwillig unterordnen,<br />
sofern der Rudelführer (das<br />
Familienoberhaupt) aus Hundesicht<br />
die nötige Führungsqualität besitzt.<br />
Dazu gehört, dass Sie Ihrem Hund klare<br />
Strukturen vorgeben, etwas gemeinsam<br />
<strong>mit</strong> ihm unternehmen, alle wichtige<br />
Entscheidungen für die Sozialgemeinschaft<br />
treffen, Ersatz für seine<br />
natürlichen Bedürfnisse schaffen (z.B.<br />
Nasenarbeit, Suchspiele), denen er in<br />
der menschlichen Gesellschaft nicht<br />
nachgehen kann. Nur wenn Sie sich<br />
ausreichend Gedanken über die Bedürfnisse<br />
des Hundes machen, erreichen<br />
Sie eine hohe Beziehungsqualität<br />
in Ihrer Hund-Mensch-Beziehung.<br />
Autor: Cathrin Laurenz<br />
www.cat4dogs.de<br />
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der <strong>absolut</strong>-<strong>hund</strong> report • 1 / 2011