absolut-hund - Leben mit 4 Pfoten
absolut-hund - Leben mit 4 Pfoten
absolut-hund - Leben mit 4 Pfoten
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Kritisch gesehen<br />
stätte sehr genau an. Es sollte gewährleistet<br />
sein, dass Ihr Hund tatsächlich<br />
betreut und nicht sich selbst in<strong>mit</strong>ten<br />
anderer Hunde überlassen wird. Vermeiden<br />
Sie die Unterbringung in größeren<br />
Gruppen, sprich nicht mehr als<br />
drei bis vier Hunde. Diese Hunde sollten<br />
charakterlich zueinander passen,<br />
also keine starken„Mobber“ zu ängstlichen<br />
Hunden. Selbst diese wenigen<br />
Hunde sind von einer einzelnen Person<br />
bereits schwer zu kontrollieren. Der Betreuer<br />
sollte sich <strong>mit</strong> den spezifischen<br />
Eigenarten verschiedener Rassen und<br />
deren Verhalten auskennen und in der<br />
Lage sein, das aktuelle Verhalten seiner<br />
Schützlinge richtig einzuschätzen.<br />
Er sollte die Hunde gut beobachten,<br />
gefährliche Situationen schon in der<br />
Entstehung erkennen und ausräumen<br />
(durch Splitten/Trennen der Hunde),<br />
bzw. gar nicht erst entstehen lassen<br />
(keine einzelnen Futterbrocken oder<br />
Spielzeuge, um die gekämpft werden<br />
könnte). Es sollte genügend Platz vorhanden<br />
sein, um die Hunde bei Bedarf<br />
räumlich voneinander trennen zu können.<br />
Die Hunde sollten gezielt beschäftigt<br />
werden, beispielsweise durch Suchspiele,<br />
Spaziergänge oder spielerische<br />
Gehorsamsübungen (ich spreche nicht<br />
von Drill oder stationärer Ausbildung).<br />
Wenn Sie eine solche Tagesstätte gefunden<br />
haben, würden wir uns freuen,<br />
wenn Sie uns davon berichten würden!<br />
Bericht & Fotos : Claudia Landgrafe<br />
www.signal-<strong>hund</strong>.de<br />
Die Probleme der Mehr<strong>hund</strong>ehaltung<br />
Schwierigkeiten, die bei der Haltung Betrachten wir die Sache mal neutral<br />
von mehreren Hunden entstehen, anhand eines Fallbeispiels aus meinem<br />
werden oft unterschätzt. Viele Menschen<br />
sind der Meinung, zwei Hunde ein Haus <strong>mit</strong> großem Grundstück und<br />
Berufsalltag: Familie XY (kinderlos) hat<br />
erziehen sich gegenseitig und regeln hält seit drei Jahren ein Border Collie<br />
Mädchen. Über Bekannte<br />
wird die Familie auf ein<br />
Hundeschicksal aufmerksam<br />
gemacht und kurz<br />
entschlossen nehmen sie<br />
einen zweiten Hund beisich<br />
auf, der ansonsten im<br />
Tierheim gelandet wäre.<br />
Dieser Hund (Schäfer<strong>hund</strong>-<br />
Mix) ist sieben Jahre alt<br />
und kommt aus einer fraglichen<br />
Haltung. Er zeigt<br />
bereits ein Kontrollverhalten,<br />
aber aufgrund ihrer<br />
Foto: seichter & steffens grafikdesign<br />
Streitereien um ein Spielzeug (Beute): bei Konflikten<br />
dieser Art sollte man als Hundehalter in jedem Fall<br />
einschreiten<br />
ihre Streitigkeiten unter sich. Das tun<br />
sie, wenn der Mensch sich tatsächlich<br />
raus hält auch notgedrungen, nur leider<br />
sehr selten im Interesse des Hundehalters.<br />
Hundeerfahrung ist die<br />
Familie der Meinung, diese<br />
Probleme in den Griff<br />
zu bekommen. Der Erstkontakt<br />
der Hunde findet im häuslichen<br />
Garten statt. Alles wirkt für die<br />
Familie auf den ersten Blick recht viel<br />
versprechend, denn die Hunde„spielen“<br />
und scheinen sich gut zu verstehen.<br />
Die Entscheidung ist gefallen, sie<br />
nehmen den Rüden bei sich auf. Sicher<br />
kein Einzelfall und diese oder ähnliche<br />
Entscheidungen werden in Deutschland<br />
tagtäglich irgendwo getroffen.<br />
Was aber bedeutet dies für<br />
die Hunde?<br />
Die Border Collie Hündin lebt vom Welpenalter<br />
an in der Familie. Sie hat sich<br />
ihre kleinen Privilegien (z.B. Liegen auf<br />
dem Sofa, ihr Hundespielzeug – ihre<br />
Beute – im Haus, ihren Liegeplatz usw.)<br />
in den drei Jahren erarbeitet. Nun<br />
kommt ein fremder Artgenosse ins Haus.<br />
Er ist sowohl körperlich überlegen als<br />
auch aufgrund des Alters erfahrener.<br />
Sie fordert ihn beim Erstkontakt in<br />
ihrem Territorium immer wieder zum<br />
„Spiel“ auf, um seine Stärken und Schwächen<br />
abzutasten und auszuloten. Seine<br />
Bereitschaft hält sich in Grenzen und<br />
hin und wieder maßregelt er sie, was<br />
für die Familie den Anschein erweckt,<br />
das er sich auf das vermeintliche Spiel<br />
einlässt.<br />
Natürlich kümmert sich die Familie in<br />
den nächsten Tagen eher um den Neu-<br />
10<br />
der <strong>absolut</strong>-<strong>hund</strong> report • 1 / 2011