14.05.2014 Aufrufe

defu Magazin: Tier & Leben - 2014

Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst. Unsere Leidenschaft und Liebe zur Natur, zu den Menschen und zu den Tieren möchten wir mit Ihnen teilen. Deshalb freuen wir uns sehr Ihnen unser neues, ganz besonderes Magazin Tier & Leben vorstellen zu dürfen. Es erwarten Sie interessante und inspirierende Berichte und Interviews rund um die Themen Bio-Futter, wesensgemäße Tierhaltung, Tierschutz, Tierwohl, ökologische Landwirtschaft und Naturschutz

Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst. Unsere Leidenschaft und Liebe zur Natur, zu den Menschen und zu den Tieren möchten wir mit Ihnen teilen. Deshalb freuen wir uns sehr Ihnen unser neues, ganz besonderes Magazin Tier & Leben vorstellen zu dürfen. Es erwarten Sie interessante und inspirierende Berichte und Interviews rund um die Themen Bio-Futter, wesensgemäße Tierhaltung, Tierschutz, Tierwohl, ökologische Landwirtschaft und Naturschutz

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Als Erstes steht die Versorgung<br />

der <strong>Tier</strong>e auf dem Programm. 30<br />

Hunde, 40 Katzen, zahlreiche<br />

Kaninchen, Meerschweinchen,<br />

Ratten, Reptilien und Wasserschildkröten<br />

sind zurzeit im <strong>Tier</strong>heim<br />

untergebracht. Weiter geht’s<br />

mit putzen, Hunde rauslassen, das<br />

Futter für den Abend vorbereiten.<br />

Gegen Mittag ist dann erst mal<br />

Schluss. Verschnaufpause.<br />

Die Angestellten und Azubis erledigen<br />

hier in Heppenheim nicht<br />

nur ihren Job. Sie leisten wesentlich<br />

mehr. Tagtäglich versuchen<br />

sie, gestrandeten Geschöpfen zu<br />

helfen. Natürlich mit Futter, aber<br />

auch mit viel Liebe und Zuneigung. Die Mitarbeiter<br />

gehen gefühlvoll und vor allem artgerecht mit<br />

den <strong>Tier</strong>en um. „Wir versuchen in fast allen Fällen,<br />

die Fehler aus der Vergangenheit zu korrigieren.<br />

Aus falsch verstandener <strong>Tier</strong>liebe werden zum Beispiel<br />

Hunde falsch oder gar nicht erzogen. Die<br />

Besitzer kommen dann irgendwann mit ihren <strong>Tier</strong>en<br />

nicht mehr zurecht und bringen sie ins <strong>Tier</strong>heim.<br />

Bevor wir sie weitervermitteln, achten wir<br />

darauf, dass sie zumindest die Grundkommandos<br />

beherrschen. ,Sitz‘, ,Platz‘ und ,Aus‘ sind wichtig,<br />

manchmal müssen wir den <strong>Tier</strong>en aber erst mal<br />

wieder ein Grundvertrauen in den Menschen vermitteln“,<br />

so die Biologin Hassanin.<br />

Die Nachmittage verlaufen nicht ganz so geregelt.<br />

Viermal in der Woche ist Besuchszeit. Dann kommen<br />

die Gassigeher und potenzielle neue Herrchen<br />

und Frauchen. Für einige Hunde wird es allerdings<br />

keine neuen Familien geben. Sie bleiben im <strong>Tier</strong>heim.<br />

So wie der 13 Jahre alte Mischling Lucky.<br />

Diesel zählt auch dazu. Und Spike. Und Nele. Sie<br />

werden nicht mehr weitervermittelt: Sie sind Problemhunde,<br />

weil sie entweder auf der berühmtberüchtigten<br />

Kampfhundliste stehen oder einfach<br />

zu alt und eigensinnig sind. Underdogs eben. Andere<br />

dagegen haben gute Chancen auf eine neue<br />

Familie. Werner und Hilde etwa, ein bildschönes<br />

Weimaraner-Pärchen. Oder Rottweiler Rocky: ein<br />

35 Kilogramm schweres, verspieltes Kraftpaket, das<br />

sich noch etwas arrogant und schnöselhaft benimmt.<br />

Er übt momentan fleißig für den in Hessen<br />

vorgeschriebenen Wesenstest. Würde er in Baden-<br />

Württemberg oder Rheinland-Pfalz leben, bräuchte<br />

er ihn nicht – dort gelten Rottweiler als ganz<br />

„normale“ Hunde. Auch so ein Wahnsinn im<br />

<strong>Tier</strong>heim-Alltag.<br />

Ohne Unterstützung könnte der <strong>Tier</strong>heim-Betrieb<br />

nicht aufrechterhalten werden. Paten leisten ihre<br />

Beiträge, ehrenamtliche Helfer und natürlich die<br />

Mitarbeiter selbst. Zusätzlich spülen unterschiedliche<br />

Events – vom Tattoo-Wochenende bis zur<br />

Wikinger-Reitershow – auf dem <strong>Tier</strong>heim-Gelände<br />

und im bunt bemalten „Pfotencafé“ Geld in die<br />

Kasse. Highlight dieses Jahr: 50 Jahre <strong>Tier</strong>schutzverein<br />

Heppenheim. Gefeiert wird das Jubiläum<br />

am 7. Juli <strong>2014</strong> mit einer Riesen-Geburtstagsparty.<br />

Zu den festen Unterstützern des <strong>Tier</strong>heims gehört<br />

auch der Bio-<strong>Tier</strong>futterhersteller <strong>defu</strong>. „Von <strong>defu</strong><br />

bekommen wir Bio-Hun<strong>defu</strong>tter, jetzt schon seit<br />

fast einem Jahr.“ Der Kontakt hat sich eher zufällig<br />

ergeben, rein durch die lokale Nähe. Mittlerweile<br />

hat sich die Beziehung gefestigt<br />

und die <strong>defu</strong> Mitarbeiter sind<br />

gern gesehene Gäste – nicht nur<br />

wegen des Bio-Futters im Gepäck.<br />

Wie steht die Biologin<br />

Hassanin grundsätzlich zu<br />

Bio-Futter? „Was für eine Frage<br />

– schließlich bin ich <strong>Tier</strong>schützerin,<br />

nicht nur Haustierschützerin!<br />

Bio-Futter ist für<br />

mich eine Form des aktiven<br />

<strong>Tier</strong>schutzes, weil ich damit<br />

sehr deutlich zeigen kann, wie<br />

ich zu konventioneller <strong>Tier</strong>haltung<br />

stehe.“<br />

Die Fütterung der <strong>Tier</strong>heim-<br />

Insassen ist nicht immer einfach.<br />

Kranke <strong>Tier</strong>e brauchen anderes Futter als<br />

gesunde, nicht jedes <strong>Tier</strong> frisst jedes Futter – Geschmäcker<br />

sind halt verschieden. Und leider zeigt<br />

sich immer wieder, dass falsche Ernährung ein<br />

häufiges Beispiel für falsch verstandene <strong>Tier</strong>liebe<br />

ist. Die Mitarbeiter können ein Lied davon singen,<br />

wenn sie versuchen, Schiefgelaufenes wieder geradezubiegen.<br />

Übergewicht ist noch das kleinste<br />

Problem, durch Bewegung und vernünftige Fütterung<br />

kann man den Kampf gegen die überflüssigen<br />

Pfunde schnell gewinnen. Die Folgen einer falschen<br />

Fütterung im Welpenalter hingegen lassen<br />

sich nicht mehr korrigieren. Diabetes zum Beispiel,<br />

darunter leiden Hunde ihr <strong>Leben</strong> lang.<br />

Wenn Katrin Hassanin einen Wunsch frei hätte,<br />

denkt sie gar nicht an Millionenspenden oder zusätzliche<br />

Mitarbeiter. Ihr Wunsch klingt im ersten<br />

Moment klein und bescheiden, würde bei Erfüllung<br />

aber viel bewegen: „Bevor Menschen sich<br />

<strong>Tier</strong>e anschaffen, sollten sie sich sachkundig machen.<br />

Einfach mal überlegen, was da auf sie zukommt<br />

und was alles zu einer artgerechten Haltung<br />

gehört. Vielleicht bräuchten wir dann keine <strong>Tier</strong>heime<br />

mehr.“ Dass sie dann allerdings keinen Job<br />

mehr hätte, scheint sie nicht zu stören …<br />

www.tierheim-heppenheim.de<br />

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