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Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de

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das Gerät wohl bis ins Ba<strong>de</strong>wasser reichen wür<strong>de</strong>. Sie nahm <strong>de</strong>n Fön, schaute auf ihren<br />

Verlobten und ... ja und kam wie<strong>de</strong>r zur Besinnung. Nein, dies war auch keine Lösung,<br />

dröhnte eine Stimme in ihrem Kopf. Sofort am nächsten Tag packte sie einige Sachen<br />

zusammen. Jörg fragte zwar nach, was sie damit machen wür<strong>de</strong>, aber sie beruhigte ihn, dass<br />

sie für diese Dinge keinen Platz hätte und die Kartons wie<strong>de</strong>r bei ihren Eltern lagern wollte.<br />

Maria hatte mittlerweile Angst vor einer Aussprache mit ihm, weil sie nicht wusste, ob er<br />

noch einmal gewalttätig wer<strong>de</strong>n könnte. Sie packte und packte und ließ ihren Bru<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r<br />

auch Freun<strong>de</strong> kommen, um die ganzen Sachen abzuholen. Da Maria schon seit Wochen nicht<br />

mehr das Schlafzimmer mit ihrem Verlobten teilte, dachte sie sich, dass es offensichtlich für<br />

ihn wäre, dass sie auszog. Als sie ihm aber eines Tages sagte, dass sie sich von ihm trennen<br />

wür<strong>de</strong>, verstand er die Welt nicht mehr.<br />

Kopfschüttelnd ließ er sie aber <strong>de</strong>nnoch gehen. Nach<strong>de</strong>m Maria wie<strong>de</strong>r bei ihren Eltern<br />

eingezogen war, kam einige Tage später Jörg zu Besuch und weinte bitterliche Tränen, dass<br />

sie doch wie<strong>de</strong>r zurückkommen solle. Maria blieb hart und er registrierte, dass er keine<br />

Chance mehr hatte. Sofort än<strong>de</strong>rte sich sein Verhalten. Maria war schon fast versucht<br />

gewesen, ihm nachzugeben, aber genau in diesem Moment stellte er Ansprüche auf<br />

Kleinigkeiten, die er von ihr wie<strong>de</strong>r zurück haben wollte. Maria verstand, dass sie endgültig<br />

<strong>de</strong>n Schlussstrich ziehen musste. So en<strong>de</strong>te recht sang- und klanglos ihre zweite längere<br />

Beziehung zu einem Mann.<br />

Maria holte sich wie<strong>de</strong>r ins „Hier und Jetzt“. „Ja, ich bereue meine Fehler. Aber es war wie<br />

ein großer Alptraum für mich“. Nach diesen Episo<strong>de</strong>n verän<strong>de</strong>rte sich auch Maria. Nach ihrer<br />

„Entlobung“ traf sie „durch Zufall“ ihren alten Freund Peter wie<strong>de</strong>r. Er war so charmant, dass<br />

sie ihn kaum wie<strong>de</strong>r erkannte. Marias Mutter schaute <strong>de</strong>m Schauspiel mit Be<strong>de</strong>nken zu, aber<br />

Maria versicherte ihr, dass sie jetzt an <strong>de</strong>r Reihe sei und sich nie mehr so <strong>de</strong>mütigen lassen<br />

wür<strong>de</strong>.<br />

Marias Rachefeldzug gelang auf Anhieb. Nach<strong>de</strong>m sich Peter geschmeichelt fühlte und sie<br />

sich dann eines Tages wie<strong>de</strong>r mit ihm traf, bemerkte er sofort ihre Verän<strong>de</strong>rung. Sie war für<br />

ihn eine selbständige Frau gewor<strong>de</strong>n, die er nicht mehr herumkommandieren konnte. Maria<br />

flirtete mit Peter und sagte auch zu, mit ihm in seine Wohnung zu fahren. Und dann geschah<br />

etwas, womit er nie gerechnet hatte. Maria ließ ihn einfach stehen und erfüllte nicht seine<br />

Wünsche. Nein, <strong>de</strong>mütig musste er sie nach Hause fahren und sie hatte diesbezüglich das<br />

erste wirkliche Erfolgserlebnis in ihrem Leben.<br />

Maria glaubte, ständig auf dieser Erfolgsschiene fahren zu können, irrte sich aber mächtig. Sie<br />

hatte sich zu einem kleinen Monster entwickelt, die versuchte, mit Männern zu spielen. Sie<br />

liebte es, mit Männern zu flirten und Beute zu machen. Aber sobald sie ihr Ziel erreicht hatte,<br />

wur<strong>de</strong>n diese Objekte langweilig. Sie hatte in ihrem Leben mit Sicherheit viele Männer unglücklich<br />

gemacht, aber sie befand sich auf <strong>de</strong>m Gerechtigkeits-Trip und hatte sich nicht unter<br />

Kontrolle. Sicherlich, ihre Rachegelüste an Männern konnte sie kurzzeitig stillen, aber sie<br />

empfand immer wie<strong>de</strong>r ein schlechtes Gewissen für ihre Handlungen. Keine Frage, auch<br />

Maria musste Enttäuschungen hinnehmen, aber sie hatte mittlerweile gelernt, damit<br />

umzugehen.<br />

Maria schaute sich die letzten Zeilen noch einmal an und wun<strong>de</strong>rte sich, dass sie über eine<br />

Person namens „Maria“ schrieb, zu <strong>de</strong>r sie absolut keinen Bezug mehr hatte. Es war ihr nur<br />

für kurze Zeit ein Alptraum eingespielt wor<strong>de</strong>n, aus <strong>de</strong>m sie lernen sollte!<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong> - <strong>Band</strong> 1 97

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