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Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de

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immer nachvollziehen konnten. Als Maria 20 Jahre alt war, beschrieb ihre Mutter <strong>de</strong>n<br />

zukünftigen Ehemann ihrer Tochter. Sie konnte Maria das Aussehen und <strong>de</strong>n Beruf <strong>de</strong>s<br />

Mannes nennen. Als Maria 29 Jahre alt war, erkrankte ihre Mutter an Krebs. Sie musste nicht<br />

lange lei<strong>de</strong>n und starb im November 1993 daheim im Kreise ihrer Familie. <strong>Die</strong>ses Erlebnis<br />

prägte Maria und ihre Geschwister.<br />

Ein halbes Jahr später lernte sie durch einen „Zufall“ in ihrem Stammlokal einen jungen<br />

Mann namens David kennen. Sie erschrak, war er doch genau das Abbild <strong>de</strong>r Beschreibung<br />

ihrer Mutter. Nach einer kurzen Unterhaltung sagte David zu ihr, dass er von ihrer Mutter<br />

geschickt wur<strong>de</strong>, um sie glücklich zu machen. Maria hatte mit keinem Wort erwähnt, dass<br />

ihre Mutter vor einem halben Jahr gestorben war und doch wusste er soviel über sie. Um das<br />

Geheimnis um ihn noch perfekter zu machen, erwähnte David nach einem wun<strong>de</strong>rvollen<br />

Abend nichts davon, dass er sie wie<strong>de</strong>rsehen wollte. Es kam auch zu keinem Austausch von<br />

Adressen.<br />

David wohnte fast 600 Kilometer von ihr entfernt. Eigentlich wusste sie nichts von ihm.<br />

David führte an diesem Abend ein kleines Zauberkunststück mit Spielkarten vor. <strong>Die</strong> Karte,<br />

die Maria von David zog, enthielt nur zwei Worte und zwar „ Hallo Traumfrau“. Nach<strong>de</strong>m<br />

Maria restlos verwirrt war, verabschie<strong>de</strong>ten sich die bei<strong>de</strong>n, ohne ein Wie<strong>de</strong>rsehen zu<br />

vereinbaren. Drei Tage später rief er bei ihr an. Er hatte sich über Bekannte die<br />

Telefonnummer von ihr geben lassen. Drei Wochen später brach Maria alle Zelte hinter sich<br />

ab und folgte David in seine Heimatstadt.<br />

Im Mai 1994 zog Maria zu David. David re<strong>de</strong>te immer wie<strong>de</strong>r davon, dass sie für ihn die<br />

absolute Traumfrau sei und er sie gerne heiraten wür<strong>de</strong>, doch er erwähnte auch immer wie<strong>de</strong>r,<br />

dass er ein sehr guter Schauspieler sei und sie nie wüsste, wer er wirklich war. Auf <strong>de</strong>r einen<br />

Seite wollte er Maria heiraten, auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite mel<strong>de</strong>te er immer wie<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>nken an,<br />

dass sie im Laufe <strong>de</strong>s Zusammenlebens einige Überraschungen erleben müsste. Da Maria sich<br />

ihrer Sache sehr sicher war, heiraten die bei<strong>de</strong>n im Dezember 1994. David besaß zu diesem<br />

Zeitpunkt einen kleinen La<strong>de</strong>n mit HiFi-Geräten. Maria arbeitete ganztags als Sekretärin.<br />

Dass David sich immer mehr von materiellen Dingen zu lösen schien, beunruhigte sie. Ihr<br />

größter Wunsch war es eigentlich, Kin<strong>de</strong>r zu bekommen und ein ganz normales<br />

Familienleben zu führen. Aber dann brach am 11.8.1996 ein komplett neues Leben über die<br />

bei<strong>de</strong>n ein. David hatte sich eine Woche zuvor sehr in seine Bücher vertieft, er studierte und<br />

studierte. Er schlief nicht, schrieb nur am Computer, aß und trank sehr wenig. Darüber machte<br />

sich Maria große Sorgen. Ihr Mann sprach nur noch in Metaphern. Ihr kam David vollkommen<br />

verän<strong>de</strong>rt vor. Sie sprachen nicht mehr die gleiche Sprache. Dann verän<strong>de</strong>rte er sich<br />

komplett. Er hatte seine Erleuchtung und wusste endlich, wer Er wirklich war. Auch für<br />

David war es ein Schock. Er wusste zwar, dass er ein außergewöhnlicher Mensch war, doch<br />

was wirklich in ihm schlummerte, offenbarte sich für ihn schlagartig. Es war gleichgültig, mit<br />

welchen Dingen er sich beschäftigte, er hatte <strong>de</strong>n göttlichen Co<strong>de</strong> geknackt. Er verstand die<br />

Welt in ihrer Perfektion. Maria hatte zu diesem Zeitpunkt sehr große Schwierigkeiten mit<br />

ihm. Sie verstand David nicht mehr. Er hatte komplett an<strong>de</strong>re Interessen. Alle normalen<br />

Alltäglichkeiten waren für ihn absolut nichtig. Während dieser Zeit lebten bei<strong>de</strong> in<br />

unterschiedlichen Welten. David schenkte seinen Mitarbeitern das Geschäft, da er sich nicht<br />

mehr mit Banalitäten befassen wollte. Durch <strong>de</strong>n geistigen Durchbruch hatte er ein viel<br />

„wertvolleres Geschenk“ erhalten, <strong>de</strong>ssen Ziel es war, diesen Weg ohne „Wenn und Aber“<br />

weiterzugehen. Maria litt während dieser Zeit stark unter David. Es war ihm völlig egal, was<br />

sie mit ihrem Leben machte. Er stellte sie vor die Entscheidung mitzugehen o<strong>de</strong>r sich von ihr<br />

zu trennen. Er könnte nicht mehr zurück gehen. Maria brauchte nicht lange zu überlegen, sie<br />

liebte David und wollte mit ihm zusammen sein. Lei<strong>de</strong>r wusste sie aber zu diesem Zeitpunkt<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong> - <strong>Band</strong> 1 7

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