Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de
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Art mit <strong>de</strong>n Bekannten und zeigte ihnen ihr Problem auf. Maria versuchte bei<strong>de</strong> Seiten zu<br />
verstehen. Sie erlebte auch tiefe Gespräche, geistige Anregungen, Gelächter, Fröhlichkeit und<br />
Freundlichkeit. Alle Dinge waren vertreten. Sehr abwechslungsreich und doch so hochinteressant.<br />
Maria beobachtete all diese Erlebnisse. Sie erkannte, wo sich ihre Gegenüber verfangen<br />
hatten, versuchte aber immer wie<strong>de</strong>r, sich selbst zu beobachten.<br />
Marias Beobachter schaltete sich ein. Na, hast Du Dich auch wirklich in <strong>de</strong>n Menschen<br />
wie<strong>de</strong>rerkannt? Kannst Du Dich auch daran erinnern, dass Du manchmal eingeschlafen bist,<br />
wenn Dir die Menschen schonungslos die Wahrheit gesagt haben? Warst Du nicht auch in<br />
Deinem „vermuteten Leben“ öfter beleidigt?<br />
Ja! sagte Maria.<br />
Siehst Du, wenn Du in einen Spiegel hinein lächelst, lächelt er zurück. Ziehst Du eine Fratze,<br />
erscheint Dir auch eine Fratze. Verstan<strong>de</strong>n, Maria?, fragte <strong>de</strong>r Beobachter.<br />
Was ist eigentlich das Problem?<br />
Es ist doch nur ein Frust, <strong>de</strong>r sich ausbreitet, wenn Du nicht mit <strong>de</strong>n Sachen, die Dich<br />
umgeben, einverstan<strong>de</strong>n bist. Auch Du hast diese Leere in Dir, die sich in Deinen Menschen<br />
wie<strong>de</strong>rspiegelt. Innere Leere kannst Du aber auch umkehren! Nicht jammern, son<strong>de</strong>rn auch<br />
einmal versuchen, diese Leere in Kreativität umzuwan<strong>de</strong>ln.<br />
Du musst Dich nichtrechtfertigen! Du musst dazu stehen, was Du tust. Es sollte Dir<br />
vollkommen egal sein, wie an<strong>de</strong>re Menschen von Dir <strong>de</strong>nken. Du solltest Dich we<strong>de</strong>r geschmeichelt<br />
fühlen, wenn Dich jemand lobt, noch beleidigt sein, wenn Dich jemand ta<strong>de</strong>lt.<br />
Was sollte es Dir sagen?, liebe Maria. Alle Facetten hast Du erlebt. Du musst Dich nicht<br />
verteidigen! Versuche die Menschen zu verstehen. Je<strong>de</strong>r ausgeträumte Mensch von Dir hat<br />
ein eigenes Programm, ein Unterprogramm, von einem riesengroßen Komplex, <strong>de</strong>r sich<br />
Maria nennt. Fühlst Du Dich dabei wohler, wenn Du in einem schönen Programm mitspielen<br />
möchtest und das schlechte Dir nicht gefällt? Du musst Dich mit allen Programmen<br />
arrangieren, ohne Dich dabei zu verlieren. Es ist doch immer das gleiche Problem. <strong>Die</strong><br />
Menschen wollen geliebt wer<strong>de</strong>n, verbiegen sich in ihrer Individualität, um nicht unangenehm<br />
aufzufallen. Es sollte Dir vollkommen egal sein, was diese Gegenüber von Dir <strong>de</strong>nken. Du<br />
musst kein schlechtes Gewissen haben, einen Fehler gemacht zu haben. Kannst Du Dich an<br />
die Gespräche erinnern, wo Du an manchen Tagen völlig verunsichert warst, weil Du<br />
dachtest, Du hättest Dich falsch verhalten? Kannst Du Dich erinnern, dass Du nicht bei<br />
Deiner eigenen Meinung geblieben bist o<strong>de</strong>r Dir gar auch auf die Lippen gebissen hast, um ja<br />
nichts falsches zu sagen? Du hast doch beobachten können, wie die Menschen David<br />
umgarnen. Alle Menschen tragen eine Maske. Aber es sollte Dir doch völlig egal sein, es ist<br />
doch nicht Deine Maske. Du musst doch nicht in <strong>de</strong>ren Welt leben, Maria. Du hast in Deiner<br />
Welt noch so viel zu tun!<br />
13.03.2001 – 19.30 Uhr<br />
Maria setzte sich wie<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n Computer. Sie hatte vor einer Stun<strong>de</strong> mit ihrer Schwester<br />
telefoniert. Dorina und sie unterhielten sich über eine gemeinsame Bekannte von ihnen. <strong>Die</strong>se<br />
Bekannte hieß Mechthild. Mechthild war eine junge Frau und alleinstehend. Dorina und<br />
Maria kannten sie eigentlich als eine liebenswerte und gütige Frau. Irgendwann setzt jedoch<br />
je<strong>de</strong>r Mensch seine Maske ab. Ihre Schwester berichtete, dass Mechthilds Freundin Carmen<br />
eine herbe Enttäuschung mitgemacht hatte.<br />
62 <strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong> - <strong>Band</strong> 1