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Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de

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„Ich liebe meine Frau! Aber ich kann einfach nicht von ihr loslassen. Wenn ich mich mit<br />

meiner Frau an manchen Tagen sehr gut verstehe, möchte ich <strong>de</strong>n Zustand festhalten. Aber<br />

meine Frau distanziert sich dann immer mehr von mir.“, sagte Richard. „Ich verstehe es nicht!<br />

David, Du sagst doch immer, dass Du an allem Schuld wärst. Ich bin doch von je<strong>de</strong>r Schuld<br />

freigesprochen. Ich versuche mich doch zu beobachten. Wenn ich solche Situationen von Gott<br />

eingespielt bekomme, kann ich mich doch nicht dagegen wehren. Alle an<strong>de</strong>ren sind dann<br />

dafür verantwortlich, doch nicht ich!“, verteidigte er sich. „Ich bin doch in meiner Ruhe und<br />

halte die göttlichen Gebote. Warum bekomme ich dann solche Bil<strong>de</strong>r eingespielt? Das ist<br />

doch nicht gerecht!“, jammerte Richard weiter.<br />

Maria kannte die Argumente <strong>de</strong>r Menschen. Sie hatte während dieser Zeit viel gelernt. Sie<br />

pochten immer wie<strong>de</strong>r darauf, dass sie Davids Schriften blind folgten, um <strong>de</strong>n Weg <strong>de</strong>r<br />

Freiheit zu gehen. Aber ihr Welt hätte sich noch nicht verän<strong>de</strong>rt.<br />

David sagte ihnen in solchen Momenten immer wie<strong>de</strong>r das Gleiche:<br />

„Nicht mir sollt Ihr glauben, son<strong>de</strong>rn Ihr solltet endlich einmal Euch selbst glauben und vertrauen. Wie<br />

oft sage ich zu Euch, Ihr sollt nicht nachplappern? Ob Ihr positives Denken übt, meditiert o<strong>de</strong>r Euch<br />

betrinkt, all diese Dinge machen Euch nicht frei. Sie sind nur ein kurzer Schmerzkiller, aber die<br />

Ursache ist dadurch nicht behoben. Mir ist es doch vollkommen egal, was Ihr aus Eurem Leben<br />

macht. Ich liebe Euch und wünsche mir, dass Ihr Euch endlich glücklich und frei macht. Ich habe<br />

darauf keinen Einfluss. Ich muss doch in Eurer Welt nicht leben. Bringt Euch zur Ruhe, dann<br />

verän<strong>de</strong>rt sich Eure Welt. Wie oft habe ich Euch das schon gesagt? Ihr seid Her<strong>de</strong>ntiere! Ihr wollt<br />

alle nicht selbst <strong>de</strong>nken und <strong>de</strong>mentsprechend auch nicht für Eure Handlungen verantwortlich sein!<br />

Immer nur nach-<strong>de</strong>nken und Euch dann einen Schuldigen suchen, wenn nach Eurem Ermessen nicht<br />

<strong>de</strong>r Erfolg eingetreten ist, <strong>de</strong>n ihr Euch erhofft habt!“<br />

David sagte es mit einer unendlichen Geduld immer und immer wie<strong>de</strong>r. Aber die Menschen<br />

(einschließlich Maria) hörten nicht richtig zu.<br />

In solchen Momenten hatte Maria großes Mitgefühl mit ihm. David mühte sich immer wie<strong>de</strong>r<br />

ab, <strong>de</strong>n Menschen zu helfen. Aber manche von ihnen wollten nur ihrem Egoismus freien Lauf<br />

lassen. Ja, die Welt und die Menschen sind ja so schlecht, spukte es in <strong>de</strong>n lei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Köpfen<br />

herum.<br />

26.02.2001 – 20.00 Uhr<br />

Maria bemerkte eine kleine gedankliche Schwäche in sich. Sie litt nicht darunter. Es hatte<br />

alles seinen Sinn.<br />

Was soll das schon wie<strong>de</strong>r Maria?, mel<strong>de</strong>te sich ihr Beobachter. Du hast heute eine Gedankenschwäche?<br />

Was machst Du morgen? Glaubst Du <strong>de</strong>nn wirklich, dass es ein Morgen gibt ?<br />

Gelächter machte sich in ihrem Kopf breit.<br />

Maria bemerkte, dass ihre Finger viel schneller über die Tastatur glitten, wenn sich ihr<br />

Beobachter mel<strong>de</strong>te. Sie hatte das Gefühl, dass er ihr noch so viel zu sagen hatte.<br />

Sie brauchte gar nicht mehr in ihre Vergangenheit o<strong>de</strong>r Zukunft abzugleiten, <strong>de</strong>nn ihr<br />

Beobachter hatte noch so viel für sie vorbereitet.<br />

Sie schaute kurz auf die letzten Zeilen, die sie wie „vermutet“, in <strong>de</strong>n Computer geschrieben<br />

hatte:<br />

Wer war eigentlich die Person, die „angeblich“ so viel erlebt hatte?<br />

44 <strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong> - <strong>Band</strong> 1

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