Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de
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Apfelkuchen nichts passiert war. Schnell holte sie ihn aus <strong>de</strong>m Backofen, reinigte ihre Backform<br />
und stellte <strong>de</strong>n Kuchen auf eine Platte. Sie wollte ihre Arbeit rasch erledigen. Denn es<br />
strömten wie<strong>de</strong>r so herrliche Gedanken in sie ein. Sie verließ die Küche und betrat das Wohnzimmer.<br />
Im gleichen Augenblick klingelte das Telefon.<br />
Marius ein alter Bekannter, mel<strong>de</strong>te sich wie<strong>de</strong>r bei ihnen. David hob <strong>de</strong>n Hörer ab und<br />
mel<strong>de</strong>te sich. <strong>Die</strong> ersten Worte Davids ließen Maria erschrecken:<br />
„Marius“, so begann er das Gespräch, „ich habe Dir doch gesagt, dass Du Dich nicht so sehr an<br />
Kleinigkeiten festhalten solltest. Alles was mit Dir geschieht, hat auch seinen Sinn. Auch wenn Du ihn<br />
noch nicht verstehst!“, sagte David.<br />
Maria erkannte sofort, dass diese Worte nur ihr galten.<br />
Was hättest Du <strong>de</strong>nn gemacht, wenn Dir <strong>de</strong>r Kuchen angebrannt wäre?, fragte sie sich.<br />
<strong>Die</strong> Welt wäre dadurch auch nicht untergegangen.<br />
Wie viel Zeit verschwen<strong>de</strong>t man doch für Lappalien?<br />
Maria erkannte sofort, dass sie auch Marius war.<br />
Waren diese Worte nicht nur für sie bestimmt?<br />
Ja, gut erkannt!, sagte ihr Beobachter. Er schaltete sich schnell wie<strong>de</strong>r ein. Alles, was Du in<br />
Deinem Dasein erlebst, ist wichtig für Dich. Aber Du solltest Dich nicht immer in “Kleinigkeiten“<br />
verlieren!, entgegnete er.<br />
Marius hatte gestern schon völlig verzweifelt angerufen. Seine Freundin hatte die Beziehung<br />
mit ihm been<strong>de</strong>t.<br />
Als er vor einigen Wochen David und Maria besuchte, hielt er stolz ein Bild seiner Freundin<br />
in <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n. „Ich bin ja so glücklich!“, sagte Marius. „<strong>Die</strong>se Frau ist für mich ein<br />
‚Gottesgeschenk’. Da ich schon so viele Enttäuschungen mit Frauen erlebt habe, ist es für<br />
mich ein absolutes Glücksgefühl, dieses Mädchen kennen lernen zu dürfen.“, schwärmte er.<br />
„Nur ein Problem habe ich trotz<strong>de</strong>m mit ihr.“, erzählte er weiter. „Sie möchte nichts von<br />
David hören. Ich weiß, ich soll nicht missionieren, aber es wäre doch so schön, wenn wir<br />
bei<strong>de</strong> zusammen <strong>de</strong>n Weg <strong>de</strong>r Freiheit gehen könnten. Ja, und dann ist da noch ein kleines<br />
Problem. Sie ist so verschlossen. Nein, ich liebe sie so wie sie ist. Ich bin dankbar, dass sie<br />
meine Freundin ist, auch wenn wir uns nicht so oft sehen können. Weißt Du, Maria“, setzte er<br />
seinen Wortschwall fort, „eigentlich haben wir uns in letzter Zeit auch sehr oft gestritten.<br />
Kannst Du Dich noch erinnern, wie ich Euch bei<strong>de</strong>n von Weihnachten bis Silvester E-Mails<br />
geschickt habe? Ich kann mich gut daran erinnern, als sie En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres mit mir ‚Schluss’<br />
gemacht hat. Und ich danach absolut ‚fertig’ war. Aber sie ist ja zu mir zurückgekehrt. Wir<br />
kennen uns ja erst ein paar Monate. Wir raufen uns auch schon noch zusammen!“, been<strong>de</strong>te er<br />
seinen Satz.<br />
Maria hörte geduldig zu. David versuchte Marius zu erklären, dass er ein Problem mit seiner<br />
Freundin hätte. Strikt lehnte er dies ab. „Nein, David, Du hast das nicht verstan<strong>de</strong>n. Ich bin<br />
glücklich! Es sind doch nur kleinere Sachen, die mich an ihr stören. Aber ich wer<strong>de</strong> niemals<br />
versuchen, sie zu verän<strong>de</strong>rn.“, stammelte er weiter.<br />
Ich kann Dich jetzt nicht erreichen, Marius!“, sagte David und verließ <strong>de</strong>n Raum.<br />
Was sollte es Maria sagen?<br />
Stopp! sagte sie sich. Wenn David ihm es nicht erklären konnte, dann sollte auch sie sich<br />
komplett raushalten.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong> - <strong>Band</strong> 1 37