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Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de

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logische Stimme! Was geschieht eigentlich mit Dir, wenn ich jetzt ernsthafter versuchen<br />

wer<strong>de</strong>, Dich einfach zu ignorieren? Vielleicht gelingt es mir irgendwann einmal Dich<br />

komplett zu zerstören. Ich wer<strong>de</strong> Dich niemals hassen, da auch Du ein Teil von mir bist. Aber<br />

Du solltest mich nicht immer bei meinen Versuchen, mich zu ent-wickeln, stören! Sei lieb zu<br />

mir und Du darfst bleiben. Aber unterbreche mich nicht immer. Ich wer<strong>de</strong> versuchen, nichts<br />

und nieman<strong>de</strong>n abzulehnen. Ich wer<strong>de</strong> aber frei entschei<strong>de</strong>n, ob ich Dir zuhöre o<strong>de</strong>r nicht.<br />

Verstan<strong>de</strong>n?“<br />

Das erste Mal in ihrem Leben fühlte sich Maria – für einige Sekun<strong>de</strong>n – frei. Sie hatte heute<br />

die Grenze überschritten. Sie konnte heute auch einmal „NEIN“ zu sich sagen.<br />

Einige Tage später besuchte Boris stolz David. Er erzählten von seinen Erfolgen.<br />

„Weißt Du eigentlich, wie ich die Leute bei mir aufgemischt habe?“, sagte Boris. „Ich habe<br />

sie so mit <strong>de</strong>n Weisheiten konfrontiert, dass sie sich erst einmal nicht mehr bei mir mel<strong>de</strong>n<br />

müssen. Und außer<strong>de</strong>m habe ich ihnen erst einmal richtig gezeigt, dass sie voller Dogmen<br />

sind. Stell Dir vor, da besuchen mich die Leute und prompt sind einige dogmatische<br />

Nichtraucher dabei. Ich merkte sehr wohl, dass sie sich unwohl fühlten, aber es ist mein Haus<br />

und wem es nicht passt, <strong>de</strong>r sollte doch wegbleiben. Nach<strong>de</strong>m sich ganz speziell eine<br />

fanatische Nichtraucherin herauskristallisierte, habe ich ihr erst einmal ihre Grenzen<br />

aufgezeigt. Sie beschwerte sich zwar nicht wegen meines Rauchens, doch hüstelte sie immer<br />

vor sich hin. Als ich sie bewusst mit <strong>de</strong>m Rauch angeblasen hatte, reagierte sie aber prompt.“<br />

„Warum machst Du das?“, fragte sie Boris. Natürlich war er auf solche Sachen vorbereitet.<br />

„Weißt Du, ich habe mit <strong>de</strong>m Rauchen kein Problem, anscheinend lei<strong>de</strong>st Du darunter. Schau<br />

doch mal wie dogmatisch Du bist!“, sagte Boris zu ihr. Danach verließ die junge Frau das<br />

Treffen.<br />

Stolz erzählte Boris die Geschichte David. „Schau einmal, David, wie kleingeistig doch die<br />

Menschen sind. Außer<strong>de</strong>m wollten die Leute etwas von mir und ich nichts von ihnen. Also,<br />

wenn sie schon bei mir sind, müssen sie sich auch danach richten, dass es ganz an<strong>de</strong>rs abläuft,<br />

als sie es wollen.“, sagte er.<br />

David hörte Boris zu. An<strong>de</strong>rs als Boris es erwartete, sprach David mit ihm:<br />

„Schau mal, lieber Boris, fin<strong>de</strong>st Du nicht, dass Du ein absoluter Egoist bist? Was hast Du eigentlich<br />

von meinen Schriften verstan<strong>de</strong>n? Nicht viel! Sonst hättest Du Dich nicht so aufgeführt wie ein<br />

aufgeblasener Flegel. Das, was Du nicht willst, dass man Dir antut, das tue auch keinem an<strong>de</strong>ren an!<br />

<strong>Die</strong>s habe ich Dir doch immer wie<strong>de</strong>r gesagt.“<br />

„Wieso habe ich mich <strong>de</strong>nn falsch verhalten?“, fragte Boris ein wenig beleidigt. „Wenn<br />

jemand mit <strong>de</strong>m Rauchen Probleme hat, ist er doch dogmatisch. Ich habe nach göttlichen<br />

Prinzipien gehan<strong>de</strong>lt. Auf die Freiheit, sagst Du doch selbst immer!“, erwi<strong>de</strong>rte er. „Ich gebe<br />

meinen Menschen die Freiheit zu rauchen o<strong>de</strong>r es zu lassen. Was soll <strong>de</strong>nn daran falsch sein?<br />

Im Gegenteil, je<strong>de</strong>r hat bei mir die Chance, das zu tun was er möchte!“, rechtfertigte er sich.<br />

„Du hast das Problem nicht erkannt!“, sagte David. „Du, Boris, bist ein starker Raucher. Deine<br />

Besucher in <strong>de</strong>r Mehrheit Nichtraucher. Du hättest doch ganz einfach die Mitte fin<strong>de</strong>n können, ohne<br />

dass Du Deine Mitmenschen provozierst. Keine Frage, Du kannst in Deinem Haus machen, was Du<br />

möchtest. Aber Du solltest Dich so verhalten, dass sich auch Deine Gäste wohlfühlen. Deine Art,<br />

Leute noch bewusst zu reizen, hat nichts mit „Bewusstsein“ zu tun. Fin<strong>de</strong> Deine Mitte! Ich sage Dir<br />

nicht was Du tun solltest, aber <strong>de</strong>nke einmal darüber nach!“, erwi<strong>de</strong>rte David.<br />

30 <strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong> - <strong>Band</strong> 1

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