14.05.2014 Aufrufe

Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de

Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de

Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

nicht so gut. Sie merkte, dass sie gefragt wur<strong>de</strong> und ein Anflug von Schmeichelei kam in ihr<br />

hoch. Aber wie reagierten Peter und Simon?<br />

Nach<strong>de</strong>m die bei<strong>de</strong>n feststellten, dass sie als Ehefrau von David geistig viel weiter sein<br />

müsste, fühlte Maria sich unwohl. Oh, wie Faustschläge in die Magengrube trafen sie diese<br />

Worte. Ja, was wussten sie <strong>de</strong>nn schon von ihrem Leben? Sie wollte doch nur mitteilen, dass<br />

es sie auch noch gab und dass es in ihrem Leben auch Schwierigkeiten gab, die für sie unlösbar<br />

erschienen. Aber was machten die bei<strong>de</strong>n?<br />

Sie richteten über Maria!<br />

So empfand sie es zu diesem Zeitpunkt Aber hatten die bei<strong>de</strong>n mit diesem Urteil nicht<br />

vielleicht recht? Ja, das hatten sie! Maria begriff in diesem Moment gar nichts! Sie versuchte<br />

sich zu rechtfertigen. Mit einer maßlosen Wut im Bauch verteidigte sie sich.<br />

Vor wem musste sie sich eigentlich rechtfertigen? Etwa nur vor sich selbst?<br />

Ja, sie musste erkennen, dass ihre ausgeträumten Gestalten ihr nur das sagten, was sie im<br />

tieferen Sinne auch spürte. Sie wusste, dass es ihr an Gottvertrauen fehlte. Aber musste es ihr<br />

so schonungslos - von einem, wie sie es empfand, „Unbeteiligten„- gesagt wer<strong>de</strong>n? Mit<br />

welchem Recht richtete man über sie?<br />

Warum können sie <strong>de</strong>nn nicht loslassen,? – „David lebt es ihnen doch vor!“, kam ihr eine<br />

Stimme entgegen. Ich für meinen Teil habe mich genau geprüft. Es gibt drei Dinge in meinem<br />

Leben, die mir etwas be<strong>de</strong>uten, aber nach reichlicher Überprüfung meiner Selbst bin ich zu<br />

<strong>de</strong>m Entschluss gekommen, dass mich diesbezüglich nichts treffen kann, wenn <strong>de</strong>r<br />

„Lebensfilm schon abgedreht ist. Ich kann von <strong>de</strong>n Dingen loslassen!“, so äußerte sich die<br />

Stimme. Maria bemerkte, dass sie in diesem Moment ihren Mund halten müsse. Ja, sie lernte<br />

immer wie<strong>de</strong>r Menschen kennen, die so argumentierten. Aber <strong>de</strong>r geringste Anlass ließ ihr<br />

Kartenhaus sekun<strong>de</strong>nschnell zusammenbrechen.<br />

Maria kannte das Gefühl sich in einer Situation unverwundbar zu fühlen. Je<strong>de</strong>r hatte sein<br />

„Päckchen“ zu tragen, aber ein Problem, das ihr nichts ausmachte, verursachte bei an<strong>de</strong>ren<br />

Menschen Angst. Aber wie sah es mit ihrer Angst aus? Lächelte nicht ihr Gegenüber<br />

genauso darüber?<br />

23.02.2001 – 19.30 Uhr<br />

Der Beobachter schrie auf: „Maria, wie<strong>de</strong>r nicht aufgepasst! Was soll es Dir sagen?“<br />

Reiner Egoismus vergiftete sie. Was verstan<strong>de</strong>n die Leute schon von ihr? Musste sie sich<br />

wirklich um an<strong>de</strong>re kümmern? Wer waren überhaupt „die an<strong>de</strong>ren“? Hatte sie immer noch<br />

nicht begriffen, dass es außer ihr keinen an<strong>de</strong>ren Menschen gab? Sie lebte das Leben, nicht<br />

irgendwelche Traumgestalten von ihr! Ja, jetzt konnte man behaupten, „ich sehe doch diese<br />

ganzen Menschen um mich herum“.<br />

„Stimmt, Maria!“, sagte <strong>de</strong>r Beobachter. „Aber wo siehst Du diese Leute? Nur in Deinem<br />

Kopf! Im Hier und Jetzt siehst Du nur einen Bildschirm vor Dir. Mehr nicht! All das, was Du<br />

nie<strong>de</strong>rgeschrieben hast, war nur in Deinem Kopf. Du kannst es nicht beweisen, da je<strong>de</strong>r<br />

16 <strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong> - <strong>Band</strong> 1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!