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Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de

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Maria überlegte kurz. Sie wusste, dass sie sich ihre eigene Logik zu erklären versuchte, aber<br />

da Felix von ihr eine Antwort verlangte, musste sie nachgeben. Ich treibe ein wenig Sport,<br />

stammelte Maria, weil ich mich zur Zeit, so wie ich bin, nicht wohlfühle. Ich habe immer<br />

überlegt, wie ich am besten verfahren kann, ohne mich <strong>de</strong>r Masse anzuschließen, aber ich<br />

merke, ich habe keine Chance, antwortete Maria.<br />

Nun gut, entgegnete Felix, aber ich hoffe Du weißt, dass es Dich in Deinem spirituellen Weg<br />

keinen Meter weiter bringt. Ich muss Dich doch wohl nicht an Davids Worte erinnern?<br />

Maria wusste genau, was ihr Felix damit sagen wollte.<br />

David sprach immer wie<strong>de</strong>r davon, dass die Masse versuche, ihren Körper (Käfig) so lang wie möglich<br />

aufrecht zu erhalten und dabei ihren Geist (Vögelchen) verkümmern ließe.<br />

Aber Maria sah für sich noch keinen geistvollen Ausweg. Sie hatte zunächst versucht, Davids<br />

Worten zu folgen und nicht so sehr körperfixiert zu sein. Aber sie bemerkt schnell, dass sie<br />

nicht wirklich hinter <strong>de</strong>m stand, was sie versuchte, nachzuplappern. Sie wollte sowohl<br />

etwas für ihren Geist, als auch etwas für ihren Körper tun.<br />

„Ihrer“ Meinung nach hatte sie zur Zeit <strong>de</strong>n Weg „ihrer“ Mitte gefun<strong>de</strong>n.<br />

Sie hätte bezüglich ihres Körpers jammern können, weil sie nicht zufrie<strong>de</strong>n war und nichts tat.<br />

O<strong>de</strong>r jammern, weil sie sich <strong>de</strong>m Fitnesswahn anschließen wollte und damit nur zu <strong>de</strong>r Masse<br />

gehörte.<br />

Sie hatte Angst, zur Masse zu gehören und bemerkte dabei gar nicht, dass sie mitten drin<br />

steckte.<br />

All ihre I<strong>de</strong>ale waren nachgeplappert, bis hin zu Davids Lehren.<br />

Wenn sie früher im Fernsehen Mo<strong>de</strong>nschauen gesehen hatte, war sie immer geneigt gewesen,<br />

zu entschei<strong>de</strong>n, dass diese Kreationen doch nichts für <strong>de</strong>n Normalverbraucher wären. So<br />

etwas konnte man doch gar nicht anziehen!<br />

Wenn sich Maria seinerzeit beobachtet hätte, wäre ihr aufgefallen, dass sie diese Mo<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>shalb nicht anziehen konnte, weil sie nicht <strong>de</strong>m I<strong>de</strong>al entsprach.<br />

Siehst Du Maria, dass man vorschnell urteilt, nur weil man ein wenig Neid in sich spürt?<br />

Ich weiß, entgegnete Maria. Ich hänge mich immer wie<strong>de</strong>r in meiner Logik auf.<br />

Sie hatte zum Beispiel von verschie<strong>de</strong>nen Menschen gehört, dass man darauf vorbereitet sein<br />

müsse, dass sich im Alter alles verän<strong>de</strong>rt. „Das Bin<strong>de</strong>gewebe lässt nach und die Arme sehen<br />

dann nicht mehr so schön aus. Außer<strong>de</strong>m nimmt die Anzahl <strong>de</strong>r Falten zu, die Du nicht mehr<br />

verstecken kannst. Und dann noch die grauen Haare, die langsam sichtbar wer<strong>de</strong>n“, usw..<br />

Wahre Schreckensvisionen machten sich in Marias Kopf breit. Natürlich sah sie, dass das<br />

Alter seine Spuren hinterlassen hatte, aber damit musste man sich eben abfin<strong>de</strong>n.<br />

In ihrer Welt sah sie ja auch ältere Menschen mit allen körperlichen Erscheinungen <strong>de</strong>s<br />

Älterwer<strong>de</strong>ns.<br />

Selber <strong>de</strong>nken, selber haben, rief ihr Felix zu.<br />

Siehst Du Maria, die Aussagen bestätigen sich doch in Deiner Welt. Was wäre <strong>de</strong>nn, wenn<br />

alles wirklich nur Illusion wäre und Du bestimmen könntest, was Du sehen möchtest und<br />

was nicht?<br />

164 <strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong> - <strong>Band</strong> 1

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