Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de
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also nicht für mich in Anspruch nehmen, dass das, was ich sehe, fühle und <strong>de</strong>nke, richtig ist.<br />
Es ist nur meine Wahrheit! Sei es nun logisch, geistreich o<strong>de</strong>r völlig geistlos.<br />
Prima, meine Kleine, rief Felix ihr zu. Langsam versuchst Du selbständig zu <strong>de</strong>nken. Du<br />
solltest aber wissen, dass es nur ein Teil Deiner Wahrheit (Wahrnehmungseinheit) ist, jedoch<br />
nicht die Wirklichkeit.<br />
Ich weiß, entgegnete Maria. David sagt mir doch schon oft genug:<br />
„In Wirklichkeit sieht alles ganz an<strong>de</strong>rs aus!“<br />
Maria musste sich keine Gedanken machen, ob ihre Interpretation für die Menschheit richtig<br />
o<strong>de</strong>r falsch war.<br />
Hey, wie<strong>de</strong>r eingeschlafen. Von welchen Menschen re<strong>de</strong>st Du jetzt wie<strong>de</strong>r?<br />
Ich re<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n Menschen, an die ich im Hier und Jetzt <strong>de</strong>nke, rief Maria Felix zu.<br />
Du plapperst David nach!<br />
Ich bin mir bewusst, dass ich jetzt David nachgeplappert habe. Aber wie soll ich etwas<br />
verstehen, was ich noch nie gehört o<strong>de</strong>r gelesen habe? Also muss ich erst Davids Worte<br />
annehmen und versuchen sie mir vorzuplappern, damit ich wach bleibe.<br />
Der nächste Schritt ist, dass ich mir bewusst bin, was ich re<strong>de</strong>. Natürlich weiß ich auch, dass<br />
man erst darüber nach<strong>de</strong>nken sollte, was man re<strong>de</strong>t, bevor man <strong>de</strong>n Mund aufmacht. Aber ich<br />
muss es mir immer wie<strong>de</strong>r geistig vorsagen, um es zu verstehen.<br />
23.06.2001 – 17.50 Uhr<br />
Maria saß wie<strong>de</strong>r am Computer. Nach <strong>de</strong>r Erledigung ihrer Hausarbeit hatte sie sich ihre<br />
Sitzunterlage geschnappt und war auf <strong>de</strong>n Balkon gegangen, um sich zu bräunen. Ca. 15<br />
Minuten später hörte sie David kommen, <strong>de</strong>r Besuch bekommen hatte. Sie fragte ihn, ob er<br />
eine Re<strong>de</strong>pause machen wolle.<br />
„Nein“, sagte David, „ich habe ihn gera<strong>de</strong> verabschie<strong>de</strong>t. Für heute sollte es damit genug sein.“<br />
Maria berichtete David kurz von Karins Anruf. Ihre Schwester hatte ihr mitgeteilt, dass es<br />
einen schwedischen Kriminalbuchautor gab, <strong>de</strong>r ein Buch mit <strong>de</strong>m Titel „<strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong>“<br />
herausgebracht habe. David hörte aufmerksam zu und lächelte still in sich hinein.<br />
„Schreibst Du heute noch weiter o<strong>de</strong>r willst Du in <strong>de</strong>r Sonne sitzen bleiben?“, fragte er sie.<br />
„Ich weiß nicht“, erwi<strong>de</strong>rte Maria. „Ich glaube aber, ich muss weiterschreiben“.<br />
David entgegnete, sie solle sich keinem Druck aussetzen und nur das tun, was ihr Spaß<br />
mache. Er wollte später auch einmal an <strong>de</strong>n Computer.<br />
Maria entschied sich für das „Sonnen“.<br />
Sekun<strong>de</strong>n später (nach<strong>de</strong>m David <strong>de</strong>n Balkon verlassen hatte) kam ein Wind auf, <strong>de</strong>r Maria<br />
frösteln ließ. Sie wun<strong>de</strong>rte sich darüber, da es die ganze Zeit „ohne David“ windstill und sehr<br />
heiß war.<br />
Sollte das vielleicht heißen, dass sie doch weiterschreiben sollte?<br />
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