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Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de

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23.02.2001 – 11.30 Uhr<br />

Achtung, wie<strong>de</strong>r eine Prüfung für Maria. David telefoniert mit <strong>de</strong>r Bekannten, die sich gestern<br />

schon gemel<strong>de</strong>t hatte. Auch da wie<strong>de</strong>r das gleiche Spiel. Maria merkt, dass die „Marionette<br />

Maria“ sich im Hier und Jetzt nicht wohlfühlt. Es ist wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r gleiche Tag. Sie kann sich<br />

nicht konzentrierten. Davids Stimme wird lauter! Maria hat Angst, dass sie die Gedanken, die<br />

sie so wun<strong>de</strong>rvoll im Kopf hat, verlieren könnte. Der Gedankenfa<strong>de</strong>n wird immer dünner.<br />

Was soll es Maria sagen? „Stopp, nicht aufregen, nicht festhalten. Gedanken kommen und<br />

gehen. Loslassen können!!“ In Marias Magen entsteht ein Druck. Sie will nicht loslassen, weil<br />

sie in sich spürt, dass sie einfach weiterschreiben soll.<br />

Nicht beirren lassen! „Los, Maria, konzentriere Dich! Lasse los!!!“<br />

David und Maria lernten im Jahre 1999 Peter und Simon kennen. Peter war Geschäftsmann in<br />

einer ca. 150 km entfernten Stadt und besaß eine große Firma. Sein Sohn Simon stöberte<br />

durch „Zufall“ im Internet. Dort fand er die Schriften von David. David wur<strong>de</strong> seinerzeit<br />

angesprochen, ob er seine Weisheiten nicht ins Internet stellen wolle. Da ihr Mann wusste,<br />

dass „seine“ Bücher nicht von ihm „geschrieben“ waren, son<strong>de</strong>rn dass ES nur in ihm <strong>de</strong>nkt<br />

(- nein, keine frem<strong>de</strong>n Stimmen im Kopf – ES schrieb einfach durch ihn), hatte er auch nie<br />

einen Anspruch an sein Wissen. Er bekam ES geschenkt und er schenkte ES an an<strong>de</strong>re<br />

Menschen weiter. David lebte sein Prinzip zu 100 Prozent. Folglich interessierte es ihn auch<br />

nicht, ob Menschen seine Werke ins Internet stellen wollten o<strong>de</strong>r nicht. Nun gut, die Schriften<br />

waren im Internet vertreten, mit <strong>de</strong>r Voraussetzung, dass David nichts damit zu tun haben<br />

wollte. So also lernten sie Peter und Simon kennen. Da mittlerweile Davids Name in Peters<br />

Stadt in aller Mun<strong>de</strong> war, wusste man fast alle Details aus <strong>de</strong>m Leben von David und Maria.<br />

So war auch bekannt, dass sich Maria als Davids Ehefrau selbst fin<strong>de</strong>n sollte und sich <strong>de</strong>shalb<br />

<strong>de</strong>r Malerei widmete.<br />

Peter sprach sie an. Er wolle eine Vernissage mit ihren Bil<strong>de</strong>rn veranstalten. - Marias<br />

Gedanken schwebten zwischen Angst und Egoismus. Angst, sie stecke ja noch in <strong>de</strong>n<br />

Babyschuhen <strong>de</strong>r Malerei. Was könnten die Menschen von ihren naiven Bil<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>nken?<br />

Nein, ja nicht sich bloßstellen! Egoismus, endlich lobt mich ein Mensch, ich kann ja auch<br />

etwas. Sie stellte ihre Empfindungen auf eine Waagschale und siehe da, Maria entschied sich<br />

für <strong>de</strong>n Egoismus. So konnte sie endlich aus <strong>de</strong>m Schatten von David treten, dachte sie sich.<br />

<strong>Die</strong> Vernissage wur<strong>de</strong> mit einem Vortrag von ihrem Mann verbun<strong>de</strong>n. Ihre Be<strong>de</strong>nken, man<br />

könne sie ansprechen, was sie sich bei ihren Bil<strong>de</strong>rn gedacht habe, bestätigten sich. Was sollte<br />

sie <strong>de</strong>nn sagen? <strong>Die</strong> Wahrheit! – nur die Wahrheit! Nein, sie war es nicht, die diese<br />

Kunstwerke erschaffte, son<strong>de</strong>rn eine an<strong>de</strong>re Kraft - die sie aber eigentlich auch war. Eine<br />

Kraft, die aus <strong>de</strong>r „Marionette Maria“ eine kreative Frau machte. Ja, dies gefiel ihr! Sie<br />

klopfte sich innerlich selbst auf die Schulter. Wenn sie schon von David nicht gelobt wur<strong>de</strong>,<br />

dann musste sie sich eben selber loben! Ein purer Akt von Egoismus, <strong>de</strong>r ihr aber auch Spaß<br />

machte.<br />

Doch die Vernissage wur<strong>de</strong> dann aber nicht <strong>de</strong>r Erfolg, <strong>de</strong>n sich Maria eigentlich vorgestellt<br />

hatte. Alles drehte sich wie<strong>de</strong>r einmal um David. Sie, die <strong>Schattenfrau</strong>, musste wie<strong>de</strong>r so<br />

agieren, wie es sich „die Leute“ vorstellten. „Ja, meinem Mann geht es gut“; „Ja David<br />

arbeitet an verschie<strong>de</strong>nen Werken“; „Ja Davids Vortrag war wie<strong>de</strong>r einmal sehr lehrreich“...<br />

Sie spulte ihre Antworten auf die immer wie<strong>de</strong>r gleich gestellten Fragen marionettenhaft ab.<br />

Aber was war mit ihr? Sie, die doch eigentlich heute hatte glänzen wollen?<br />

12 <strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong> - <strong>Band</strong> 1

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