Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de
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22.06.2001 – 15.30 Uhr<br />
Vor einer halben Stun<strong>de</strong> hatte Maria mit ihrer Schwester Karin telefoniert. Sie freute sich<br />
aufrichtig über das, was ihr ihre Schwester erzählte. Sie wur<strong>de</strong> auch von einer gewissen<br />
Energie befallen, die sie wach wer<strong>de</strong>n ließ. Maria konnte alles, was ihre Schwester sagte,<br />
nachvollziehen, da sie genauso unter mangeln<strong>de</strong>m Selbstbewusstsein litt. Sie trauten sich<br />
einfach zu wenig zu.<br />
Siehst Du, meine Kleine!<br />
Auch Du bekommst immer wie<strong>de</strong>r zur Erinnerung Bil<strong>de</strong>r eingespielt, die Dich geistig aufwecken<br />
sollen. Ich kann Dir immer nur das gleiche sagen: Wenn Du wach wirst wer<strong>de</strong>n Deine<br />
Traumwesen ebenfalls wach.<br />
Erinnere Dich an das Märchen Dornröschen. Als sie in einen tiefen Schlaf fiel, hat sie ihre<br />
ganze Umgebung in diesen Schlaf mitgenommen. Nach<strong>de</strong>m sie <strong>de</strong>r Prinz (Geist) wach geküsst<br />
hatte, erwachte auch ihr gesamter Hofstaat wie<strong>de</strong>r. Das hört sich doch gut an, o<strong>de</strong>r nicht?<br />
22.06.2001 – 16.15 Uhr<br />
Maria erinnerte sich an das Märchen, das sie gestern erlebt hatte. Ihre Schwester Dorina hatte<br />
von einer „Nucki-Fee“ erzählt. Dorinas Zwillinge Simon und Christin hatten mit ihren 3<br />
Jahren noch Schnuller, die sie liebevoll „NUCKI“ nannten. Da es langsam an <strong>de</strong>r Zeit war,<br />
sich von diesen Schnullern zu lösen, erzählte ihre Mutter ihnen von <strong>de</strong>r NUCKI-FEE.<br />
Wenn die Zwillinge freiwillig ihre Schnuller für immer abgäben, käme die NUCKI-FEE und<br />
wür<strong>de</strong> ihnen im Austausch für die Schnuller ein Geschenk bringen, das die Kleinen sich schon<br />
immer gewünscht hätten. Simon wünschte sich eine Trompete, Christin eine Barbie-Puppe.<br />
Felix mel<strong>de</strong>te sich zu Wort. Maria, dies ist nur eine Geschichte für Dich. Kannst Du Dich<br />
daran erinnern, was David Dir immer wie<strong>de</strong>r sagte? Wenn ich Dir eine Münze gebe, dann<br />
nehme sie an und freue Dich darüber. Wenn ich die Münze eines Tages zurückhaben möchte,<br />
gib sie her, ohne auch nur mit <strong>de</strong>r Wimper zu zucken, <strong>de</strong>nn dann bekommst Du eine viel<br />
schönere Münze. Wenn Du mir die Münze nicht freiwillig zurückgeben möchtest, nehme ich<br />
sie Dir eines Tages weg. Verstan<strong>de</strong>n, Maria?<br />
Ja, ich glaube, dass ich langsam in <strong>de</strong>r Lage bin zu verstehen, was Du mir sagen möchtest,<br />
sagte Maria. Aber lass mich jetzt bitte weiter Dorinas Geschichte erzählen.<br />
Dorina wun<strong>de</strong>rte sich schon seit geraumer Zeit, wie sich ihre Tochter entwickelte. Christin<br />
hatte ihren eigenen Kopf.<br />
Keine Frage, Dorina liebte ihre Tochter genauso wie ihre Söhne. Christin entwickelte sich<br />
komplett an<strong>de</strong>rs als ihre Brü<strong>de</strong>r. Sie war schon als Kleinkind mutiger und respektloser als<br />
Simon und Fabian. Selbstbewusst äußerte sie ihre Wünsche und setzte ihren Willen durch. Sie<br />
hatte die Stärke eines Jungen, aber optisch liebte die Kleine schöne Kleidchen, glänzend<br />
polierte Schuhe und Haarspangen. Wenn sie sich weh tat, fing sie nicht an zu schreien,<br />
son<strong>de</strong>rn kroch unter <strong>de</strong>n Tisch. Dorina fand ihre Tochter <strong>de</strong>s öfteren unter <strong>de</strong>m Möbelstück<br />
und fragte nach, warum sie sich dort aufhielt. Christin erklärte ihrer Mama, dass sie sich weh<br />
getan habe und kämpfte mit <strong>de</strong>n Tränen. Dorina erzählte, dass sie ihre Tochter auch nach sehr<br />
<strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong> - <strong>Band</strong> 1 135