Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de
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eigenen Computerprogramm heraus möchte. Und wenn auch immer wie<strong>de</strong>r Abstürze<br />
folgen, trotz allem <strong>de</strong>n Mut zu haben, weiter zu gehen, sich nicht immer sofort aufzugeben.<br />
Maria freute sich aufrichtig darüber, dass Boris ihr Manuskript so wun<strong>de</strong>rvoll korrigiert hatte.<br />
Er hatte <strong>de</strong>n Sinn ihrer Aufzeichnungen verstan<strong>de</strong>n und klarer ausgedrückt. Maria hätte es<br />
niemals geschafft, ihre Gedanken so verständlich wie<strong>de</strong>rzugeben. Natürlich kannte sie sich<br />
einigermaßen in Rechtschreibung aus, aber sie hatte mittlerweile viele Gebote <strong>de</strong>r Grammatik<br />
vergessen. Außer<strong>de</strong>m war sie in <strong>de</strong>r Schule nie in <strong>de</strong>r Lage gewesen, einen vernünftigen<br />
Aufsatz zu schreiben, da sie ihre Gedanken nur schwer in Worte fassen konnte.<br />
21.06.2001 – 18.15 Uhr<br />
Maria hatte ihr tägliches Fitnessprogramm absolviert und saß nun erschöpft wie<strong>de</strong>r am<br />
Bildschirm. Eigentlich wollte sie sich für einige Minuten hinlegen, aber in ihren Kopf<br />
strömten so viele Gedanken ein, dass sie einfach nicht einschlafen konnte. Immer wie<strong>de</strong>r fiel<br />
ihr Felix ein. Der sprach in ihrem Kopf immer wie<strong>de</strong>r die gleichen Worte:<br />
Maria! Maria!<br />
Nicht einschlafen, hörst Du? Ich möchte mit Dir ein neues Spiel spielen.<br />
Weißt Du wie das Spiel heißt?<br />
Nein! stöhnte Maria leise auf. Ich möchte jetzt nicht mir Dir spielen, bitte lass mich schlafen.<br />
Keine Chance! Wir spielen das Spiel: Heute holen wir eine neue „Leiche“ aus <strong>de</strong>m Keller!<br />
Felix lachte schallend in ihrem Kopf.<br />
Nein! rief Maria ihm zu. Bitte lass mir Zeit, die drei wichtigsten Leichen zu entsorgen. Ich<br />
weiß, mit Deiner Hilfe hätte ich sie erst gar nicht geborgen. Aber fin<strong>de</strong>st Du nicht, dass Du<br />
mich ein wenig überfor<strong>de</strong>rst, Felix?<br />
Nein, das fin<strong>de</strong> ich ganz und gar nicht! Ich wer<strong>de</strong> mit Dir die „Leiche“ suchen.<br />
Maria hörte weiterhin die kichern<strong>de</strong> Stimme ihres Beobachters im Kopf. Er ließ ihr einfach<br />
keine Ruhe. Auf einmal bemerkte Maria, dass sie sich auf einem Gedankenpfad befand. Der<br />
Weg führte immer tiefer in ihr Unterbewusstsein und dabei kamen wie<strong>de</strong>r einmal viele<br />
unerfreuliche Dinge zum Vorschein. Sie ging in Gedanken mit Felix immer weiter und weiter<br />
und ...<br />
Bei<strong>de</strong> stoppten ihren Spaziergang und blieben vor einer „geistigen Gestalt“ namens Margot<br />
stehen. Sie lächelte Maria an und reichte ihr die Hand zur Versöhnung. Meine Güte, dachte<br />
Maria, jetzt fange ich an zu halluzinieren!<br />
Nein, rief ihr Felix zu. Du musst Dir jetzt diese Gedanken ansehen, ob Du willst o<strong>de</strong>r nicht.<br />
Es sind keine Halluzinationen, son<strong>de</strong>rn ein Teil <strong>de</strong>r Wirklichkeit. Lass Dich bitte auf das Spiel<br />
ein!<br />
Maria schaute sich ihren Gedankenfilm weiter an. Sie wun<strong>de</strong>rte sich sehr darüber, dass<br />
Margot in ihr wie<strong>de</strong>r auftauchte und sich dabei offensichtlich bester Gesundheit erfreute<br />
(Maria glaubte fest daran, dass Margot im Februar 2001 verstorben sei).<br />
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