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Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de

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28.05.2001 – 19.00 Uhr<br />

Felix mel<strong>de</strong>te sich an diesem Abend noch einmal schriftlich zu Wort.<br />

Liebe Maria! Wir wer<strong>de</strong>n uns für heute verabschie<strong>de</strong>n. Ich glaube, ich habe Dich heute zu<br />

sehr verwirrt und überfor<strong>de</strong>rt. Es tut mir leid!<br />

Nein, rief Maria ihrem Begleiter zu. Du musst Dich nicht bei mir entschuldigen. Ich habe<br />

es herausgefor<strong>de</strong>rt und nun muss ich zusehen, wie ich mit meinen Gedanken fertig<br />

wer<strong>de</strong>.<br />

Ich wer<strong>de</strong> mich gleich meinen Hausfrauenarbeiten widmen, um mich ein wenig abzulenken.<br />

<strong>Die</strong> einzigen Gedanken, die mich erschüttert haben, waren die, dass ich dafür<br />

verantwortlich bin, wie es David geht, sagte Maria kleinlaut.<br />

Maria wusste, dass alles, was sie in <strong>de</strong>n letzten Tagen aufgeschrieben hatte, sehr wichtig für<br />

ihren weiteren Lebensweg war. Sie musste selber erkennen, wo ihre Schwächen noch tief in<br />

ihren Wurzeln vergraben waren. Ja, sie konnte nicht mehr alles unterdrücken. Sie musste<br />

einmal alles herauslassen, was sie lei<strong>de</strong>n ließ. Sie musste diese Zwiegespräche mit Felix<br />

führen, um in ihrer Entwicklung vielleicht ein Stück nach vorne zu kommen. All die<br />

Ängste, die in ihr schlummerten, vernebelten ihren Geist. Sie musste sich von ihnen<br />

lösen und dann wäre sie frei.<br />

Maria verfiel in eine tiefe Betrübnis. Was hatte sie eigentlich gelernt? David hatte unendliche<br />

Geduld mit ihr. Felix erinnerte sie immer wie<strong>de</strong>r an ihre Schwächen. Maria versuchte auf ihre<br />

Art sich <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n hinzugeben.<br />

Sie war wie<strong>de</strong>r am Anfang angelangt. All diese „schönen o<strong>de</strong>r auch weniger schönen<br />

Erlebnisse“ in ihrem Kopf machten sie nur noch „verwirrter“. Sie hatte das Gefühl, dass sie<br />

wie<strong>de</strong>r einmal gar nichts begriffen hatte. Sicherlich hatte sie einige Knackpunkte von sich<br />

erfahren. Aber es waren noch so viele „Leichen im Keller“, die sie zu beseitigen hatte.<br />

<strong>Die</strong> kniffligste aller Fragen war <strong>de</strong>r wirkliche Sinn ihres Dasein.<br />

Zum einen wusste sie, dass sie in <strong>de</strong>r Lage sein sollte, sich glücklich zu machen. Aber es gab<br />

doch bestimmt noch diesen tieferen Sinn in Bezug auf David, <strong>de</strong>r ihr Kopfzerbrechen<br />

bereitete. Sie wollte niemals, dass ihrem Mann Leid zugefügt wür<strong>de</strong>. Aber war sie nicht dafür<br />

verantwortlich, dass ihre ausgeträumten Menschen Probleme hatten?<br />

Felix rief Maria leise zu: Än<strong>de</strong>re Dich und es än<strong>de</strong>rt sich die Welt. Ich liebe Dich, meine<br />

Kleine, auch wenn Du noch so ungeduldig bist. Ich wer<strong>de</strong> Dich weiterhin beobachten und<br />

wenn es sein muss, mich auch wie<strong>de</strong>r bei Dir mel<strong>de</strong>n, um Dich wie<strong>de</strong>r wachzurütteln.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong> - <strong>Band</strong> 1 113

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