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Die Schattenfrau - Band 1 - Arcor.de

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22.02.2001 – 19.00 Uhr<br />

Als Maria die Zeilen auf ihrem Computer sieht, kann sie nur lächeln. Oh Gott, was war ich<br />

doch dumm! Ja, es war Egoismus in reinster Form! Wie anmaßend habe ich mich doch<br />

aufgeführt, zu bestimmen, was ich will und nicht will. Ja, ich war so selbstgerecht! Ich, Maria,<br />

wollte bestimmen, was Gott mir zuzuteilen hat und was nicht. Wer bin ich schon, bestimmen<br />

zu wollen, was ich habe möchte? Ein Kind wollte ich haben! Etwas eigenes zum Liebhaben!<br />

Wie selbstgefällig!. Danke Gott, dass Du mir diesen Wunsch nicht erfüllt hast. Wie hätte ich<br />

jähzorniges Kind ein unschuldiges Baby erziehen sollen?<br />

Achtung Maria, <strong>de</strong>r Beobachter schaltet sich wie<strong>de</strong>r ein. „Was ist im Hier und Jetzt?“<br />

Marias Kopf ist voller Gedanken. Sie hat das Gefühl, als wäre in ihrem Kopf eine unendliche<br />

Reise ohne Rückfahrkarte. Nein, kein Zurück! Alles, was sie mitgemacht hat, möchte sie nicht<br />

missen. Aber sie möchte nicht mehr zurück. Aber in ihrem Kopf <strong>de</strong>nkt und <strong>de</strong>nkt es. <strong>Die</strong><br />

Finger gleiten über die Tastatur, als wäre das Buch schon längst fertig geschrieben. Alles ist<br />

schon da! Aber die Gedanken in ihrem Kopf lassen sich einfach nicht stoppen. Maria hätte<br />

noch so viele Dinge zu erledigen. Maria, die Marionette, müsste ihren Haushalt erledigen.<br />

Maria, die Marionette, müsste noch ihre Koffer für eine zukünftige Reise, die raumzeitlich in<br />

einer Woche stattfin<strong>de</strong>t, packen. Aber Maria, die Marionette, bleibt sitzen.<br />

Der Beobachter in ihr mel<strong>de</strong>t sich lautstark. „Schreib weiter, dies ist viel wichtiger für Dich<br />

als die Banalitäten, die sich so schnell von allein erledigen lassen.“<br />

Also gibt Maria sich ihrem Schicksal hin.<br />

Maria und David haben in ihrer „neuen Welt“ viele Dinge erlebt, die absolut wichtig waren.<br />

Viele Menschen, die ihnen ans Herz gewachsen sind. David hat zu diesen Seelen natürlich<br />

einen ganz an<strong>de</strong>ren Kontakt. Er strahlt einen Respekt aus, <strong>de</strong>r jenseits von Gut und Böse ist.<br />

David liebt die Menschen und die Menschen lieben ihn. Maria hatte während <strong>de</strong>r Zeit viel<br />

über sich lernen können. Es reicht nicht, die Ehefrau von diesem Mann zu sein. Sie fühlte sich<br />

anfänglich sehr wohl, wenn sie mit David „auftrat“. Ja, sie war die Ehefrau – zwar nicht so<br />

wichtig wie David – aber sie sonnte sich schon in seinem Glanz. Irgendwann bemerkte sie<br />

aber, dass man sie eigentlich nur akzeptierte, aber nicht immer respektierte. Nach<strong>de</strong>m viele<br />

Menschen – nicht wie erwartet – feststellten mussten, dass Maria eigentlich eine ganz<br />

normale Frau war, legte sich ein Schatten auf ihr Dasein. Ja, was wollten eigentlich die Leute<br />

von ihr? David beantwortete ihnen nicht alle Fragen und die Menschen waren so neugierig.<br />

Es gefiel ihnen, wenn sie von David hörten, dass Menschen, die seinen geistigen Weg gingen<br />

(sich nur um das „Hier und Jetzt“ zu kümmern) in ihrem Alltag abstürzten. Ja, es beflügelte<br />

sie sogar! Scha<strong>de</strong>nfreu<strong>de</strong> über Scha<strong>de</strong>nfreu<strong>de</strong>! Wie heißt es doch so schön: „Richte nicht,<br />

damit Du nicht gerichtet wirst!“<br />

Viele Schicksale lernten die bei<strong>de</strong>n kennen, aber immer mit einem Unterschied: David<br />

versuchte ihnen entwe<strong>de</strong>r mit trösten<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r auch, je nach Egoismus <strong>de</strong>r Menschen, mit<br />

harten Worten zu helfen. Maria musste versuchen, sich nicht mit diesen Menschen zu<br />

i<strong>de</strong>ntifizieren. Ihr Mann hatte diesbezüglich kein Problem. Er wusste, dass er sich in einer<br />

Traumwelt befand und es in Wirklichkeit außer ihm keine an<strong>de</strong>rer Menschen gab. Ja, David<br />

lebte sein System. Er konnte sich Menschen materialisieren, aber auch wie<strong>de</strong>r geistig löschen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schattenfrau</strong> - <strong>Band</strong> 1 9

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