Untitled - Quartier Pankstrasse
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seite 8<br />
W i e h e i s s t D e i n G e r ä u s c h ?<br />
M a s c h i n e n m u s i k<br />
Mit der „Maschinenmusik“ haben Schüler der Humboldthain-Grundschule eindrucksvoll bewiesen:<br />
Geräusche machen nicht nur Krach, sondern können auch echte Musik erzeugen. Zustande gekommen<br />
ist das Projekt mit dem „Deutschen Symphonie Orchester“ (DSO) und der finanziellen<br />
Unterstützung des „<strong>Quartier</strong>smanagements Pankstraße“.<br />
gehört von Michaela Nolte<br />
Die Pauke hämmert, die Guiro zischt, Holzratschen lassen das Drehen großer Schrauben erklingen. Die Glocken<br />
ticken im Takt einer Stech-Uhr. Der russische Komponist Alexander Mossolow hat in „Die Eisengießerei“<br />
gelauscht. Was da so lärmte und zischte, verwandelte er 1928 in eine sinfonische Dichtung.<br />
Über 80 Schüler der Humboldthain-Grundschule haben sich von diesem Orchesterwerk zu Musik und Tanz<br />
und einem Bühnenbild anregen lassen. Aber ebenso von Charlie Chaplins Film „Moderne Zeiten“, der erzählt,<br />
wie es früher in einer Fabrik so zuging.<br />
Gemeinsam mit ihrem Lehrer Christoph Riggert - von dem die Projektidee stammt - haben die Schüler<br />
der Klasse 6c eine ganz eigene Musik erfunden, die phantastisch zu Mossolows Orchesterklängen passt.<br />
Vier Monate lang wurde im Musikunterricht und an Projekttagen geprobt, bis alle mit ihrer Komposition<br />
zufrieden waren.<br />
Die Mühen haben sich gelohnt. Nach der ersten Probe mit den Profis vom DSO lobte der Dirigent die gute<br />
Vorbereitung der Schüler. Das hat Mut gemacht. Trotzdem gesteht die zwölfjährige Tabea: „Es war sehr,<br />
sehr aufregend mit dem großen Orchester und vor so vielen Leuten zu spielen.“ Immerhin saßen im Konzertsaal<br />
der Universität der Künste 1300 Zuschauer.<br />
Bei der Aufführung in der Schulaula wurde das Humboldthain-Ensemble vom „Jazzorchester Prokopätz“<br />
begleitet. Abwechselnd führten die Schüler und das Orchester die einzelnen Passagen vor. Am Schluss gab<br />
es ein großes Finale mit allen Beteiligten. Da war dann nicht nur Spannendes zu hören, sondern auch zu<br />
sehen!<br />
Zwei schillernde und herrlich scheppernde Maschinen hatte die Klasse 6b im Kunstunterricht gefertigt.<br />
Fahrradgabeln, allerlei Räder, eine Waschmaschinentrommel und was man sonst so auf dem Schrottplatz<br />
findet, wurden zum klingenden Bühnenbild. „Wie heißt Dein Geräusch?“ fragte Rebekka Hüttmann, die<br />
Moderatorin vom DSO. „Die Nudelmaschine“, „Die letzten Sekunden“ oder „Die Gänsehaut“ sorgten beim<br />
Publikum nicht nur für neue Hörerlebnisse, sondern auch für viel Heiterkeit.<br />
Die Humboldthain-<br />
GS bietet nicht nur die<br />
üblichen Fächer. Mehr als<br />
an anderen Grundschulen wird<br />
hier musiziert, getanzt und gesungen.<br />
Neben Instrumental-, Chor- und<br />
Tanz-AGs gibt es kostenlosen Musikunterricht<br />
und die Mädchentrommelband<br />
„Tumbadora-Girls“.<br />
Fortgeschrittene können ihr Talent bei der<br />
„Chicken-Brass-Band“ unter Beweis stellen.<br />
Humboldthain-GS: Grenzstraße 7 |<br />
13355 Berlin | Tel.: 4677 7330<br />
www.humboldthain-gs.cidsnet.de<br />
Dass es heute in Fabriken anders zugeht als vor 80 Jahren, zeigte die Tanz-AG. Im Roboter-Takt und mit<br />
schicken Arbeitshosen setzten sich die „Maschinen“ in Bewegung (Kostüme: Oberstufenzentrum Bekleidung<br />
und Mode). Wissenswertes zur Geschichte der Industrie im Wedding steuerte eine vierte Klasse auf<br />
Plakaten bei.<br />
Ein rundum sehens- und hörenswertes Musiktheater! Auch die DSO-Moderatorin war beeindruckt. Gegenüber<br />
<strong>Quartier</strong> sagte Frau Hüttmann: „Für mich persönlich ist es besonders erfreulich zu sehen, wie so viele<br />
Schüler aus einem als ‘schwierig‘ geltenden Umfeld so intensiv an einer Sache arbeiten und zu so schönen<br />
Ergebnissen kommen.“<br />
Die Sendung „Klassik für Kinder“ vom<br />
rbb Kulturradio (auf 92,4) überträgt<br />
die Kinderkonzerte in den Sommerferien.<br />
Das Konzert mit den<br />
Schülern der Humboldthain-GS<br />
heißt „Takt der Technik“ und<br />
ist am 5. August, von<br />
8.04 – 9.00 Uhr<br />
zu hören<br />
foto : Humboldthain-GS<br />
Das Deutsche Symphonie Orchester gehört zu<br />
den berühmtesten Klangkörpern der Stadt. Seit<br />
vier Jahren veranstaltet es mit dem rbb die<br />
„Kulturradio-Kinderkonzerte“. Außerdem gehen<br />
die Musiker in Schulen, geben Workshops<br />
und lassen sich bei Proben über die Schulter<br />
schauen.<br />
bildung@dso-berlin.de, Fax: 2029 87539<br />
Am 6. Mai steht Johan Williams „Harry-<br />
Potter-Suite“ auf dem Programm<br />
(12 Uhr, Universität der Künste,<br />
Konzertsaal, Hardenbergstraße;<br />
ab 10.30 Uhr Open house).<br />
Karten unter: 2029 8711 o.<br />
tickets@dso-berlin.de<br />
Das <strong>Quartier</strong>smanagement Pankstraße hat die<br />
„Maschinenmusik“ mit Geldern aus dem Programm<br />
„Soziale Stadt“ gefördert. Wenn Ihr,<br />
Eure Lehrer oder Jugendeinrichtung eine<br />
Idee habt, für die Ihr Unterstützung braucht,<br />
hier könnt Ihr Vorschläge einreichen:<br />
<strong>Quartier</strong>smanagement Pankstraße<br />
Prinz-Eugen-Straße 1 | 13347 Berlin<br />
Tel.: 74 74 63 47 | Fax: 74 74 63 49<br />
qm-pank@list-gmbh.de |<br />
www.pankstrasse-quartier.de