Der Ozelot - WWF Panda Club
Der Ozelot - WWF Panda Club
Der Ozelot - WWF Panda Club
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<strong>Der</strong> <strong>Ozelot</strong><br />
Vortragsdossier des <strong>WWF</strong> Schweiz<br />
© Anthony B. Rath / <strong>WWF</strong>-Canon
Steckbrief<br />
<strong>Der</strong> <strong>Ozelot</strong> ist eine kleine, nachtaktive Katze. <strong>Ozelot</strong>e kommen von Arizona in Nordamerika bis<br />
Argentinien in Südamerika überall vor.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Ozelot</strong> wird etwa 70 bis 100 Zentimeter lang, dazu kommt ein 30 bis 45 Zentimeter langer<br />
Schwanz. Ein ausgewachsenes Tier wiegt etwa 10 bis 12 Kilogramm.<br />
Das Fell des <strong>Ozelot</strong>s hat schwarze Punkte und ist je nach Lebensraum gelblich-braun bis grau.<br />
<strong>Der</strong> Bauch ist weiss gesprenkelt, und der Schwanz ist schwarz geringelt oder gefleckt.<br />
An den Zehenballen, auf den Lippen, am Kinn sowie um Zitzen und Hinterteil herum hat der<br />
<strong>Ozelot</strong> Drüsen, mit denen er sein Revier markieren kann.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Ozelot</strong> kann sehr gut riechen, beim Jagen verlässt er sich aber mehr auf seine Ohren und<br />
seine Augen.<br />
Die Schnurrhaare sind für den <strong>Ozelot</strong> auf der Jagd sehr wichtig. Sie sind so empfindlich, dass<br />
sich der <strong>Ozelot</strong> auch in der Dunkelheit problemlos bewegen kann.<br />
Seine messerscharfen Krallen braucht der <strong>Ozelot</strong>, um seine Beute zu töten. Er schärft sie,<br />
indem er sie an Baumstämmen wetzt.<br />
Lebensraum<br />
<strong>Der</strong> <strong>Ozelot</strong> ist ein geschickter Kletterer und teilt seinen Lebensraum mit dem kleineren Baumozelot.<br />
Beide Arten leben vor allem in den Bäumen. Bei Gefahr klettert der <strong>Ozelot</strong> aber nicht<br />
auf einen Baum, sondern rennt meistens davon.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Ozelot</strong> kann sich an viele verschiedene Lebensräume anpassen. Er lebt im Dschungel, wo<br />
es feucht und warm ist, aber auch im Bergwald, der neblig und kühl ist. Auch in Wäldern an der<br />
Meeresküste, die oft überflutet werden (Mangrovenwälder), und im halbtrockenen Gebiet der<br />
Savanne fühlt er sich wohl. <strong>Der</strong> <strong>Ozelot</strong> braucht Verstecke, um jagen zu können. Deshalb meidet<br />
er Gegenden ohne Wälder. Sein geflecktes Fell tarnt ihn im Wald perfekt.<br />
© Anthony B. Rath / <strong>WWF</strong>-Canon
Verhalten<br />
<strong>Ozelot</strong>e untereinander<br />
<strong>Ozelot</strong>e sind Einzelgänger, die nur zur Paarung zusammenkommen. Ein <strong>Ozelot</strong>weibchen duldet<br />
aber seine Jungen im gleichen Gebiet, bis diese etwa drei Jahre alt sind. Danach müssen<br />
sie sich eigene Reviere suchen. <strong>Ozelot</strong>männchen leben in Revieren von zwei bis dreissig<br />
Quadratkilometern, die meiste Zeit in der Mitte ihrer Gebiete. Ihr Revier überschneidet meistens<br />
mehrere Gebiete von Weibchen.<br />
Nahrungssuche<br />
<strong>Der</strong> <strong>Ozelot</strong> ernährt sich vor allem von Nagetieren wie Mäusen, Ratten und Kaninchen, er frisst<br />
aber auch Fische und Vögel. Ab und zu steht auch ein grösseres Tier auf dem Speisezettel,<br />
zum Beispiel ein Brüllaffe oder ein Nasenbär. Obwohl der <strong>Ozelot</strong> sehr viel Zeit in den Bäumen<br />
verbringt, jagt er am Boden. Dazu schleicht er sich an die Beute heran, springt sie an und tötet<br />
dann das Tier mit einem Biss ins Genick.<br />
Paarung und Aufzucht<br />
<strong>Ozelot</strong>e paaren sich im Herbst. Das <strong>Ozelot</strong>weibchen bringt nach etwa 80 Tagen Tragzeit in<br />
einem hohlen Baum oder einer kleinen Höhle ein oder zwei, selten auch drei Junge zur Welt.<br />
Die Jungen wiegen bei der Geburt etwa 200 bis 280 Gramm. Sie haben bereits Fell, sind aber<br />
etwa zwei Wochen lang blind.<br />
Das <strong>Ozelot</strong>weibchen säugt seine Jungen etwa acht Wochen lang. Ab der vierten Lebenswoche<br />
begleiten die Jungen ihre Mutter auf die Jagd. Zuerst bringt ihnen die Mutter kleine, lebende<br />
Beutetiere, dann ermuntert sie die Jungen, selbst zu jagen. Die Jungen bleiben mindestens<br />
drei Monate bei der Mutter.<br />
<strong>Ozelot</strong> und Mensch<br />
<strong>Der</strong> <strong>Ozelot</strong> steht auf der «Roten Liste» der gefährdeten Tierarten. <strong>Ozelot</strong>e wurden lange wegen<br />
ihres Pelzes getötet. Als vor 40 Jahren Pelzmäntel aus Wildkatzenfell in Mode kamen,<br />
wurde die Nachfrage nach <strong>Ozelot</strong>fellen riesig. In einem einzigen Jahr wurden bis zu 200’000<br />
Tiere getötet. Heute stehen <strong>Ozelot</strong>e unter Schutz und der Handel mit ihrem Pelz ist verboten.<br />
Leider werden immer noch <strong>Ozelot</strong>e unerlaubt geschossen oder gefangen und als Haustiere<br />
verkauft.<br />
Die grösste Bedrohung für den <strong>Ozelot</strong> ist aber, dass er seinen Lebensraum verliert: Werden<br />
die Wälder abgeholzt, in denen er lebt, kann er sich auf der Jagd nicht verstecken und findet<br />
keine Nahrung mehr. In gewissen Gebieten sind <strong>Ozelot</strong>e auch durch Strassen bedroht: Diese<br />
nehmen den <strong>Ozelot</strong>en nicht nur den Lebensraum weg, sehr viele Tiere werden auch überfahren.<br />
Weitere kleine Katzenarten<br />
<strong>Der</strong> Baumozelot<br />
<strong>Der</strong> Baumozelot lebt im gleichen Gebiet wie der <strong>Ozelot</strong>, vor allem in Mittel- und Südamerika. Er<br />
wird auch Margay oder Langschwanzkatze genannt. Er ist dem <strong>Ozelot</strong> sehr ähnlich, lebt aber<br />
ausschliesslich auf den Bäumen. Er klettert im Gegensatz zum <strong>Ozelot</strong> mit dem Kopf voran den<br />
Stamm hinunter. <strong>Der</strong> Baumozelot ist sehr beweglich. Er kann sich dank seinen «Gummi-<br />
Gelenken» um den Stamm winden und äusserst geschickt klettern. Auch der Baumozelot wird<br />
wegen seines Fells gejagt und ist im ganzen Verbreitungsgebiet bedroht. <strong>Der</strong> Baumozelot ist<br />
tagaktiv, der <strong>Ozelot</strong> hingegen jagt in der Nacht. Baumozelote gehören zu den Raubkatzen, die
© Anthony B. Rath / <strong>WWF</strong>-Canon<br />
von oben auf ihre Beute herabspringen. Dazu wartet er in<br />
einem Versteck auf seine Beute oder schleicht sich an sein<br />
Opfer heran.<br />
Serval: Er lebt in den Savannen Afrikas, hat einen kleinen<br />
Kopf mit grossen Ohren und ein geflecktes Fell. Da er lange<br />
Vorderbeine hat, kann er sehr schnell rennen.<br />
Wildkatze: Alle Hauskatzen stammen von der Wildkatze ab.<br />
Auch in der Schweiz gibt es Wildkatzen, die man aber nur<br />
äusserst selten sieht.<br />
Sandkatze: Sie lebt in der afrikanischen Sahara und in<br />
Westasien. Ihr gelbes Fell tarnt sie im Wüstensand perfekt.<br />
Die Sandkatze jagt in der Nacht Eidechsen und Rennmäuse.<br />
Eurasischer Luchs: Er hat ein geflecktes Fell und ist an<br />
seinen typischen Ohrbüscheln (Pinsel) gut von den anderen<br />
Katzen zu unterscheiden. In der Schweiz gibt es etwa 100 bis<br />
150 Luchse. Seit gut 40 Jahren versucht man, den Luchs in<br />
seinem alten Lebensraum wieder anzusiedeln.<br />
Karakal oder Wüstenluchs: <strong>Der</strong> Karakal hat schwarze Ohren<br />
mit langen Haarpinseln. Er ist in Westasien, Indien und Afrika verbreitet und lebt in Dornbuschsavannen,<br />
Steppen und Wüsten.<br />
Wieselkatze: Sie gleicht eher einem Wiesel. Sie hat kurze Beine und ein Fell ohne Muster.<br />
Die Wieselkatze lebt in Mittel- und Südamerika.<br />
Fischkatze: Sie lebt in Gebieten mit vielen Gewässern in Südostasien.<br />
<strong>Ozelot</strong> und <strong>WWF</strong><br />
<strong>Der</strong> Lebensraum des <strong>Ozelot</strong>s ist stark gefährdet. <strong>Der</strong> <strong>WWF</strong> schützt Arten, indem er ganze<br />
Lebensräume schützt und mit den Menschen zusammenarbeitet, die in diesen Gebieten leben.<br />
Denn es nützt wenig, wenn man eine Tierart unter Schutz stellt, aber ihr Lebensraum<br />
weiterhin zerstört wird. <strong>Der</strong> <strong>WWF</strong> setzt sich dafür ein, dass geschützte Lebensräume miteinander<br />
verbunden bleiben oder dass man neue Verbindungen («grüne Korridore») schafft,<br />
damit Tiere wandern und sich fortpflanzen können.
<strong>WWF</strong> Schweiz 2012<br />
Weitere Informationen<br />
Internet<br />
www.wwf.ch/wald<br />
Wie der <strong>WWF</strong> den<br />
Wald schützt.<br />
www.big-cats.de<br />
Steckbrief, tolle Bilder<br />
und Infos über andere<br />
Katzenarten.<br />
tierenzyklopaedie.de<br />
Hier gibt es <strong>Ozelot</strong>-<br />
Infos mit Foto.<br />
Bücher<br />
Klevansky, R. (2002):<br />
Raubkatzen. Kosmos<br />
Verlag.<br />
Briggs, M. (2006):<br />
Raubkatzen. Verlag<br />
Parragon Köln.<br />
Pott, E. (2005): Ravensburger<br />
Tierlexikon<br />
von A–Z. Ravensburg:<br />
Ravensburger<br />
Buchverlag.<br />
<strong>WWF</strong> Schweiz<br />
Hohlstrasse 110<br />
8010 Zürich<br />
Telefon 044 297 21 21<br />
Fax 044 297 21 00<br />
E-Mail: service@wwf.ch<br />
www.wwf.ch