13.05.2014 Aufrufe

Möglichkeiten und Probleme beim Vollzug tierschutzrechtlicher ...

Möglichkeiten und Probleme beim Vollzug tierschutzrechtlicher ...

Möglichkeiten und Probleme beim Vollzug tierschutzrechtlicher ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

118<br />

Um <strong>beim</strong> Verkauf von Tieren sachk<strong>und</strong>ig beraten zu können, muß eine entsprechende Ausbildung<br />

des Verkaufspersonals vorliegen.<br />

Eine Änderung des Tierschutzgesetzes, durch die eine ausreichende Sachk<strong>und</strong>e nicht nur der<br />

Betreiber des Zoofachhandels, sondern auch vom Personal verlangt werden kann, ist in der<br />

Neufassung des Tierschutzgesetzes in § 11 enthalten.<br />

Zusätzlich sollten jedoch sowohl der Betreiber als auch das Personal zur Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

verpflichtet werden. In der Verhaltensforschung werden laufend neue Kenntnisse gewonnen,<br />

die an zukünftige Tierhalter weitergegeben werden müssen.<br />

In den neuen B<strong>und</strong>esländern erwies es sich besonders <strong>beim</strong> Zoohandel als Problem, daß die<br />

Gewerbeämter an Antragsteller nicht weitergeben, wenn zur Eröffnung eines Geschäftes ein<br />

Sachk<strong>und</strong>enachweis nach § 11 TierSchG nötig ist. Der Amtstierarzt steht dann vor vollendeten<br />

Tatsachen; d.h. das Geschäft ist eröffnet, aber es fehlt an Sachk<strong>und</strong>e. Eine ausführliche,<br />

fachk<strong>und</strong>ige Beratung der K<strong>und</strong>en wird hier kaum erfolgen.<br />

Ein Hinweis auf die notwendige tierschutzrechtliche Genehmigung nach § 11 TierSchG kann<br />

in einer entsprechenden Spalte auf dem Gewerbeanmeldeformular erfolgen. Ein solches Vorgehen<br />

erfordert keinen erhöhten Aufwand seitens der Gewerbeaufsicht <strong>und</strong> sollte deshalb generell<br />

erfolgen. Auch ein Weiterleiten der Vorgänge durch die Gewerbeaufsicht an den zuständigen<br />

Amtstierarzt wird häufig bereits durchgeführt <strong>und</strong> ist zur Vermeidung fehlender<br />

Sachk<strong>und</strong>e bei Betrieben nach § 11 TierSchG von Vorteil.<br />

Nach RIETZE (1988) könnte eine Verlagerung der Entscheidung auf eine übergeordnete unbeteiligte<br />

Prüfungsinstitution Abhilfe schaffen, wenn bei einer Versagung des Verkaufes oder<br />

einer Schließung der Geschäftsräume aufgr<strong>und</strong> fehlender Sachk<strong>und</strong>e massive oder persönliche<br />

Angriffe gegen den zuständigen Amtstierarzt möglich erscheinen.<br />

Wenn das Personal eines Zoofachhandels über ausreichende Sachk<strong>und</strong>e verfügt, sollte auch<br />

vorgeschrieben werden, daß diese <strong>beim</strong> Verkauf der Tiere weitergegeben wird.<br />

In dem Entwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN soll<br />

in Erweiterung zum bisherigen § 11c bei der Abgabe von Tieren der Erwerbende auf die für<br />

die Tierhaltung erforderlichen Fähigkeiten hingewiesen werden. Im Hinblick auf die Tatsache,<br />

daß viele Behandlungen für kleine Heimtiere <strong>beim</strong> Tierarzt mit dem Argument abgelehnt<br />

werden, die entstehenden Kosten ständen in keiner Relation zum Anschaffungspreis, erscheint<br />

es notwendig, die zukünftigen Tierhalter gleichzeitig auf die Höhe der Ausgaben aufmerksam<br />

zu machen, die im Laufe des Lebens ihres Tieres auf sie zukommen können.<br />

In die Neufassung des Tierschutzgesetzes wurde diese Erweiterung nicht aufgenommen, obwohl<br />

die Durchführung mit einfachen Mitteln zu erreichen <strong>und</strong> vom Amtstierarzt in Verbindung<br />

mit Routinekontrollen nach § 16 ohne großen Aufwand zu kontrollieren wäre (z.B. Vorhandensein<br />

von Informationsmaterial).<br />

Auch behandelnde Tierärzte können zur Information der Tierbesitzer in größerem Umfange<br />

beitragen als bisher. Hier wäre beispielsweise an das Auslegen von Informationsmaterial in<br />

den Wartezimmern zu denken, wie es bereits von einigen Tierärzten praktiziert wird.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!