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Möglichkeiten und Probleme beim Vollzug tierschutzrechtlicher ...

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Wenn eine größere Anzahl von Tierärzten in einem Amt arbeitet, wird zum einen eine Verteilung<br />

von Aufgaben in der Urlaubszeit erleichtert, zum anderen kann das Amt auch am Wochenende<br />

<strong>und</strong> an Feiertagen besetzt werden, so daß bei Bedarf jederzeit Sachverständige zur<br />

Verfügung stehen.<br />

In Ämtern mit einem größeren Einzugsbereich bzw. einer größeren Anzahl von Tierärzten war<br />

nach dieser Studie nicht mehr Verwaltungspersonal nötig. Bei einer Zusammenlegung von<br />

Ämtern wäre also an dieser Stelle eher mit Kosteneinsparungen zu rechnen. Es ist allerdings<br />

auch möglich, daß in Ämtern mit einer größeren Anzahl von Tierärzten diese auch Tätigkeiten<br />

ausüben, für die keine tierärztliche Qualifikation notwendig ist bzw. in Ämtern mit einer kleineren<br />

Anzahl von Tierärzten nichttierärztliches Personal Tätigkeiten ausübt, für welche eine<br />

tierärztliche Qualifikation notwendig wäre. Um dieser Frage nachgehen zu können, wären<br />

entsprechende Untersuchungen vonnöten.<br />

Je mehr Tierärzte in einem Amt angestellt sind, um so eher kann eine Spezialisierung in bestimmten<br />

Bereichen erfolgen, da dann eine zeitweilige Übernahme der Aufgaben des sich<br />

Qualifizierenden erfolgen kann. Zu oft ist der Tierschutz für den Amtstierarzt nur eine untergeordnete<br />

Aufgabe.<br />

Bei der Einteilung von Tierärzten für den Bereich Tierschutz kann dann auf besondere Qualifikationen<br />

wie Erfahrung, Engagement, Interesse oder Spezialkenntnisse geachtet werden.<br />

Aber ebenso ist es möglich, soziale Kompetenz zu überprüfen, die gerade bei der Arbeit im<br />

Tierschutz häufig von ausschlaggebender Bedeutung ist, wie auch FIKUART (1997) feststellt:<br />

,,Wer sich ernsthaft mit Tierschutz im dienstlichen Bereich befaßt, wird sehr bald feststellen,<br />

daß der Personenkreis, auf den er dabei trifft, einen Querschnitt durch alle sozialen Schichten<br />

unserer Gesellschaft darstellt. Dementsprechend hoch ist die Anforderung, sich auf den jeweiligen<br />

Menschen einzustellen. Nur wenn dies gelingt, kann sich der angestrebte Erfolg einstellen,<br />

daß dem Tier geholfen wurde <strong>und</strong> im günstigsten Fall der Tierhalter von der Richtigkeit<br />

der ergriffenen Maßnahmen überzeugt werden konnte.“<br />

In den neuen B<strong>und</strong>esländern wurden bereits in 27 Ämtern, d.h. 45% der Ämter Tierärzte nach<br />

bestimmten Qualifikationen für das Aufgabengebiet Tierschutz eingeteilt, in den alten B<strong>und</strong>esländern<br />

nur in 31 Ämtern, d.h. 26%. Die Amtsleiter in den B<strong>und</strong>esländern, in denen dieses<br />

Vorgehen noch nicht die Regel ist, sollten diesem Beispiel nach Möglichkeit folgen.<br />

Das Zusammenlegen von Veterinärämtern mit kleinen Einzugsbereichen ist also als vorteilhaft<br />

für den Tierschutz anzusehen. Persönliche Befragungen erhärteten diese These. So räumte<br />

beispielsweise ein Amtstierarzt in einem mit zwei Tierärzten besetzten Amt ein, fast nie Zirkusse<br />

zu überprüfen, weil er sich in diesem Bereich nicht auskenne <strong>und</strong> keine Zeit zur Einarbeitung<br />

habe.<br />

Im Zuständigkeitsbereich dieses Veterinäramtes waren 75.000 Einwohner gemeldet, das nächste<br />

Amt befand sich in 19 km Entfernung. Eine Zusammenlegung zwecks besserer Organisation<br />

erschien hier naheliegend, war jedoch nicht geplant.<br />

Natürlich muß bei der Zusammenlegung darauf geachtet werden, daß der Zuständigkeitsbereich<br />

nicht so groß ist, daß von den Amtstierärzten zu weite Entfernungen zurückgelegt werden<br />

müssen.<br />

Mit Tierschutzreferenten, in deren B<strong>und</strong>esländern besonders kleine Zuständigkeitsbereiche<br />

aufgefallen waren, wurde über dieses Problem diskutiert. Die Vorteile einer Zusammenlegung

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