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Aufgabe 1: - von P. Merkelbach

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Qualitätssicherung<br />

Mechatroniker<br />

Qualitätsmanagement<br />

Die Qualität eines Produktes ist um so höher, je besser die Forderungen des Kunden<br />

erfüllt werden. Qualitätssichernde Maßnahmen begleiten daher ein Produkt <strong>von</strong> der<br />

Entwicklung über die Fertigung bis zur Garantiebearbeitung.<br />

Die Marktchancen <strong>von</strong> Produkten werden besonders beeinflußt <strong>von</strong>:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Der Qualitätsregelkreis<br />

Mechatroniker POA - Qualitätssicherung Arbeitsblatt.doc Seite 1


Qualitätssicherung<br />

Mechatroniker<br />

Qualitätsmerkmale<br />

Die Qualität eines Produktes wird ganz wesentlich durch seine kennzeichnenden<br />

Merkmale bestimmt<br />

1. Qualitätsplanung<br />

Die Qualitätsplanung hat die <strong>Aufgabe</strong> alle Maßnahmen zur Erfüllung der<br />

Qualitätsforderungen zu koordinieren:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Die Qualitätsplanung erstellt sogenannte Prüfpläne.<br />

Mechatroniker POA - Qualitätssicherung Arbeitsblatt.doc Seite 2


Qualitätssicherung<br />

Mechatroniker<br />

Um die Forderungen an ein Produkt wirtschaftlich zu erfüllen, müssen im gesamten<br />

Qualitätskreis eines Produktes, d.h. <strong>von</strong> der Entwicklung bis zur Auslieferung, Fehler<br />

möglichst vermieden werden.<br />

Fehler bei der Planung und Herstellung können sich auf die Herstellkosten und den<br />

Liefertermin auswirken. Muß eine Fehlerbeseitigung nach der Auslieferung an den Kunden<br />

erfolgen, kann das sehr teuer werden. Beispiele dafür sind die Rückrufaktionen <strong>von</strong><br />

Fahrzeugherstellern und Garantieleistungen in Übersee. Sollten durch fehlerhafte<br />

Produkte beim Kunden Folgeschäden entstehen, haftet auch dafür der Hersteller (Produkthaftung).<br />

Zehnerregel der Fehlerkosten<br />

Einflussmöglichkeit auf Kosteneinsparung<br />

durch Fehlervermeidung<br />

Entwurf Entwicklung Fertigung Kunde<br />

Einflussmöglichkeit auf Kosteneinsparung<br />

durch Fehlerbeseitigung<br />

Fehlervermeidung ist wirtschaftlicher als Fehlerbeseitigung. Je früher ein Fehler entdeckt<br />

und beseitigt wird, umso mehr Kosten können eingespart werden.<br />

Eine wichtige Methode ist hierbei die Fehler-Möglichkeits- und Einfluss-Analyse<br />

(FMEA), die in der Konstruktion und auch im Fertigungsprozess durchgeführt wird un<br />

möglicherweise auftretende Fehler so rechtzeitig erkennen soll, dass Maßnahmen zur<br />

Fehlerverhütung noch wirksam werden können.<br />

Mechatroniker POA - Qualitätssicherung Arbeitsblatt.doc Seite 3


Qualitätssicherung<br />

Mechatroniker<br />

2. Qualitätslenkung<br />

Durch die Qualitätslenkung wird der Produktionsprozeß überwacht und gesteuert, um eine<br />

gleichbleibend hohe Produktionsqualität sicherzustellen.<br />

Maßnahmen der Qualitätslenkung:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Wichtig bei der Prozesslenkung ist die Unterscheidung nach den fünf möglichen<br />

Einflüssen für die Streuung der Merkmalswerte.<br />

Die 5M-Einflüsse auf die Prozessfähigkeit<br />

Produkt<br />

Gutteile<br />

Rohteile,<br />

Halbzeuge<br />

Mensch Qualifikation, Verantwortungsgefühl, Belastungszustand,<br />

Motivation<br />

Maschine Steifigkeit, Positionsgenauigkeit, Rundlauf, Geradheit,<br />

Gleichförmigkeit der Bewegung, Wärmegang<br />

Werkzeug: Abmessungen, Form, Verschleißzustand, Steifigkeit<br />

Material<br />

Methode<br />

Mitwelt<br />

Abmessung, Festigkeit, Härte, Spannungen<br />

Fertigungsverfahren, Arbeitsfolge, Prüfbedingungen<br />

Betriebsklima, Raumgestaltung, Arbeitsbedingungen (Licht,<br />

Lärm, Staub, Temperatur)<br />

Mechatroniker POA - Qualitätssicherung Arbeitsblatt.doc Seite 4


Qualitätssicherung<br />

Mechatroniker<br />

Qualitätslenkung an einer Schleifmaschine<br />

(Messsteuerung)<br />

Einflußarten<br />

Zufallseinflüsse: sind auf viele Ursachen zurückzuführen und ergeben daher meist ein<br />

gleichbleibendes Streubild und einen beherrschbaren Fertigungsprozess.<br />

Systematische Einflüsse: haben eine oder wenige Ursachen, die unregelmäßig auftreten<br />

können. Wenn systematische Einflüsse auftreten, muss eine Fehleranalyse durchgeführt<br />

werden. Dabei ist es zweckmäßig, zunächst die 5M-Einflüsse Material, Maschine,<br />

Mensch, Methode und Mitwelt zu prüfen, um die Ursachen des Problems erkennen und<br />

beseitigen zu können.<br />

Mechatroniker POA - Qualitätssicherung Arbeitsblatt.doc Seite 5


Qualitätssicherung<br />

Mechatroniker<br />

3. Qualitätsprüfung<br />

Die Statistik befasst sich mit der zahlenmäßigen Erfassung <strong>von</strong> Massenvorgängen.<br />

Bei der 100%-Prüfung werden alle Einheiten eines Fertigungsloses überprüft. Diese Art<br />

der Prüfung ist teuer und wird bei Bauteilen, die eine lebenswichtige Funktion erfüllen<br />

müssen, durchgeführt (Bremsen).<br />

Bei der Erhebung <strong>von</strong> Stichproben wird eine große Anzahl <strong>von</strong> Werkstücken durch die<br />

Auswertung <strong>von</strong> daraus entnommenen Stichproben beurteilt. Je größer der<br />

Stichprobenumfang und die Anzahl der Stichproben ist, um so mehr wird die<br />

Wahrscheinlichkeit einer Aussage zur Gewissheit.<br />

Die Normalverteilung <strong>von</strong> Merkmalswerten<br />

Zufällige Einflüsse auf einen Merkmalswert führen nach den Regeln der<br />

Wahrscheinlichkeit zu einer symmetrischen Verteilung der Werte um einen Mittelwert. Die<br />

Häufigkeitsverteilung der Messwerte nimmt die Form einer Gauß'schen Glockenkurve<br />

an, die bei Normalverteilungen typisch ist.<br />

Kennwerte der Normalverteilung <strong>von</strong> Stichproben<br />

Der Mittelwert x (gesprochen x quer) fällt mit der maximalen Häufigkeit zusammen. Der<br />

Mittelwert wird aus der Summe aller Einzelwerte x und dem Stichprobenumfang n<br />

berechnet.<br />

Summe der Messwerte x x<br />

x<br />

i ∑<br />

=<br />

= i<br />

Anzahl der Messwerte n n<br />

Die Spannweite R ist die Differenz zwischen dem größten und dem kleinsten Wert einer<br />

Stichprobe.<br />

R = x max − x min<br />

Die Standardabweichung s ist der Abstand vom Mittelwert zum Wendepunkt der<br />

Häufigkeitskurve. Je größer die Streuung <strong>von</strong> Merkmalswerten durch Maschinen- und<br />

Prozesseinflüsse ist, um so größer ist auch die Standardabweichung.<br />

s<br />

=<br />

1 n<br />

⋅ ∑<br />

n − 1<br />

i=<br />

1<br />

( m i − x)<br />

2<br />

Der Mittelwert x ist ein Maß für die Lage der Glockenkurve. die<br />

Standardabweichung s und die Spannweite R sind ein Maß für die<br />

Streuung <strong>von</strong> Merkmalswerten, d.h. für die Breite der Glockenkurve.<br />

Mechatroniker POA - Qualitätssicherung Arbeitsblatt.doc Seite 6


Qualitätssicherung<br />

Mechatroniker<br />

An einer automatisch beschickten spitzenlosen Aussenrundschleifmaschine (AD-RD 20)<br />

werden Zylinderrollen (Z-Nr. 3.002.005.128) für Wälzlager geschliffen. Der<br />

Aussendurchmesser beträgt ∅ 10h6 (9 bis 0 µm). Alle 200 Werkstücke wird ein Teil auf<br />

einer pneumatischen Messstation mit einem Anzeigenskalenwert <strong>von</strong> 0,5 µm an 2 Stellen<br />

gemessen.<br />

Woche: 04.01.2002 – 08.01.2002<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag<br />

6 x Fase fehlt 12 x Planfläche nicht<br />

gedreht<br />

13 x zu kurz 2 x Fase fehlt 5 x Fase fehlt<br />

3 x Oberflächenfehler 8 x Oberflächenfehler 9 x Fase fehlt 22 x Verfärbung 7 x Planfläche nicht<br />

gedreht<br />

9 x Planfläche nicht<br />

gedreht<br />

5 x Verfärbung 8 x Oberflächenfehler 12 x Oberflächenfehler 13 x Durchmesser unter<br />

8 mm<br />

4 x Fase fehlt 4 x Grat 7 x Grat<br />

Arbeitsauftrag: Füllen Sie die Fehlersammelkarte und die Datensammelkarte aus.<br />

Firma Fehlersammelkarte Nr 308<br />

Maschinennummer: Forderung: Abteilung:<br />

Fehlerbeschreibung(en):<br />

Maschinen Bez.: Merkmale Verantwortlich:<br />

Teil-Bezeichnung:<br />

Datum (Beginn):<br />

Teil- oder Sachnr.:<br />

Datum (Ende):<br />

Arbeitsanw.-Nr.: Seite: 1<br />

Fase fehlt<br />

Die Fase 1.25x45° fehlt an einer Seite oder an beiden Seiten<br />

Oberflächenfehler<br />

Die Oberfläche ist nicht drallfrei geschliffen oder weist Rillen<br />

oder Riefen auf<br />

Planfläche nicht gedreht<br />

Die Planfläche wurde nicht überdreht<br />

Verfärbung<br />

Oberfläche ist angelaufen<br />

zu kurz<br />

Das Mass 27.5 mm liegt unterhalb der Tolenrazgrenze<br />

Grat<br />

Die Zylinderrolle weist durch das Schleifen eine Grat auf<br />

Durchmesser unter 8 mm<br />

Die Zylinderrollen können nicht geschliffen werden, da das<br />

Durchmessermass unter 8 mm liegt<br />

Skizze:<br />

drallfrei geschliffen<br />

Rz 1<br />

27.50<br />

1.25 x 45°<br />

Anzahl nach<br />

Nr. Fehler Zählstriche in 5er Päckchen<br />

Abschluss<br />

1 Fase fehlt IIII IIII IIII IIII IIII I 26<br />

2 Oberflächenfehler IIII IIII IIII IIII IIII IIII I 31<br />

3 Planfläche nicht gedreht IIII IIII IIII IIII IIII III 28<br />

4 Verfärbung IIII IIII IIII IIII IIII II 27<br />

5 zu kurz IIII IIII III 13<br />

6 Grat IIII IIII I 11<br />

7 Durchmesser unter 8 mm IIII IIII III 13<br />

8<br />

9<br />

∅10h6<br />

Mechatroniker POA - Qualitätssicherung Arbeitsblatt.doc Seite 7


Qualitätssicherung<br />

Mechatroniker<br />

Woche: 04.01.2002 – 08.01.2002<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag<br />

1. Messung 9,9940 9,9940 9,9950 9,9940 9,9950<br />

2. Messung 9,9985 9,9955 9,9985 9,9905 9,9965<br />

3. Messung 9,9970 9,9950 9,9930 9,9970 9,9930<br />

4. Messung 9,9980 9,9960 9,9950 9,9950 9,9960<br />

5. Messung 9,9925 9,9955 9,9955 9,9925 9,9955<br />

6. Messung 9,9935 9,9935 9,9965 9,9935 9,9955<br />

7. Messung 9,9945 9,9945 9,9945 9,9945 9,9945<br />

8. Messung 9,9965 9,9965 9,9915 9,9965 9,9955<br />

9. Messung 9,9970 9,9950 9,9970 9,9920 9,9960<br />

10. Messung 9,9955 9,9955 9,9955 9,9955 9,9945<br />

Firma Datensammelkarte Nr 308<br />

Maschinennummer: Forderung: Passgenauigkeit Abteilung:<br />

Maschinen Bez.: AD-RD 20 Merkmale Durchmesser Verantwortlich:<br />

Teil-Bezeichnung: Zylinderrolle Toleranz: 10h6 Datum (Beginn): 12.11.00<br />

Teil- oder Sachnr.: 3.002.005.128 Toleranzmitte: 9.9955 Datum (Ende): 16.11.00<br />

Arbeitsanw.-Nr.: Messmittel-Nr.: Seite: 1 <strong>von</strong> 1 Seiten<br />

Was und wie soll gesammelt werden? Skizze:<br />

Jede 200. Zylinderrolle soll auf der pneumatischen<br />

Messstation an 2 Stellen gemessen werden.<br />

Das Mass ist in die Spalte mit der entsprechenden<br />

Massklasse als Strich einzutragen.<br />

drallfrei geschliffen<br />

Rz 1<br />

27.50<br />

1.25 x 45°<br />

∅10h6<br />

Bereich<br />

Anzahl nach<br />

Abschluss<br />

Nr:<br />

über: bis:<br />

Zählstriche in 5er Päckchen<br />

1 9.9890 9.9900<br />

2 9.9900 9.9910 I<br />

3 9.9910 9.9920 II 2<br />

4 9.9920 9.9930 IIII 4<br />

5 9.9930 9.9940 IIII I 6<br />

6 9.9940 9.9950 IIII IIII II 12<br />

7 9.9950 9.9960 IIII IIII III 13<br />

8 9.9960 9.9970 IIII IIII 9<br />

9 9.9970 9.9980 I 1<br />

10 9.9980 9.9990 II 2<br />

11 9.9990 10.0000<br />

12 10.0010 10.0020<br />

Arbeitsauftrag:<br />

Erstellen Sie ein<br />

Histogramm!<br />

Anzahl der Messwerte<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

9,9900<br />

9,9910<br />

9,9920<br />

9,9930<br />

9,9940<br />

9,9950<br />

9,9960<br />

9,9970<br />

9,9980<br />

9,9990<br />

10,0000<br />

10,0010<br />

Messwert<br />

Mechatroniker POA - Qualitätssicherung Arbeitsblatt.doc Seite 8


Qualitätssicherung<br />

Mechatroniker<br />

Arbeitsauftrag: Berechnen Sie den Mittelwert x , die Spannweite R und die<br />

Standardabweichung s!<br />

x =<br />

R =<br />

s =<br />

Maschinenfähigkeit und Prozessfähigkeit<br />

Die Maschinenfähigkeit (c m ) vergleicht die Größe der Toleranz mit der Genauigkeit der<br />

Maschine. Die kritische Maschinenfähigkeit (c mk ) beschreibt die Lage der Streuung<br />

gegenüber der Toleranzmitte<br />

Während die Maschinenfähigkeitsindizes c m und c mk auf idealen Bedingungen z.B. vor<br />

Serienbeginn aufbauen, wird bei der Prozessfähigkeit (c p und c pk ) die Fähigkeit eines<br />

Fertigungsprozesses im Rahmen der alltäglichen Produktion untersucht.<br />

Mechatroniker POA - Qualitätssicherung Arbeitsblatt.doc Seite 9


Qualitätssicherung<br />

Mechatroniker<br />

Statistische Prozesslenkung mit Qualitätsregelkarten (SPC)<br />

Statistisch auswertbare Stichprobenergebnisse sind die Grundlage sowohl für die<br />

Annahmeprüfung <strong>von</strong> bereits gefertigten Prüflosen als auch für die Qualitätslenkung und<br />

Prozeßüberwachung. Bei der Prozeßlenkung werden aus der laufenden Fertigung in regelmäßigen<br />

Abständen Stichproben entnommen und die Prüfergebnisse in Qualitätsregelkarten dargestellt.<br />

Werden insgesamt etwa 5% eines Prüfloses durch eine regelmäßige Stichprobennahme erfaßt,<br />

können fehlerhafte Teile nahezu vermieden werden. Die Qualitätsregelkarte ist daher ein einfaches<br />

und wirkungsvolles Hilfsmittel zur Fertigungsüberwachung.<br />

Aufbau der Qualitätsregelkarte<br />

Auf der senkrechten Achse werden die Meßwerte und auf der waagrechten Achse die Prüfzeit<br />

oder die Nummer der Stichprobennahme eingetragen.<br />

Die Eingriffsgrenzen schließen den Bereich der zulässigen Werte ein. Bei Überschreitung dieser<br />

Grenzen müssen alle seit der letzten Stichprobe gefertigten Teile aussortiert und die Störgrößen<br />

beseitigt werden. Die Eingriffsgrenzen sind so zu wählen, daß bei störungsfreier Fertigung 99%<br />

aller Meßwerte in diesem Bereich liegen.<br />

Von den Warngrenzen werden bei störungsfreier Fertigung 95% der Meßwerte eingeschlossen.<br />

Nach Überschreiten einer Warngrenze ist es zweckmäßig, entweder sofort oder nach kurzer Zeit<br />

eine erneute Stichprobe zu ziehen, damit fehlerhafte Teile erst gar nicht entstehen können.<br />

Sind Toleranzgrenzen vorgegeben, bilden sie den oberen und unteren Grenzwert. Zusätzlich sind<br />

auch hier Eingriffsgrenzen notwendig, um Toleranzüberschreitungen unwahrscheinlich zu<br />

machen. Der Abstand zur Toleranzgrenze kann bei normaler Streuung 25% der halben Toleranz<br />

betragen.<br />

Die Beseitigung <strong>von</strong> Störgrößen sollte schon dann erfolgen, wenn Mittelwerte nicht mehr nur durch<br />

Zufallseinflüsse um die Mittellinie streuen, sondern in der Punktfolge einen Trend oder Run<br />

erkennen lassen.<br />

Trend: 7 aufeinanderfolgende Punkte Run (Folge): 7 Punkte liegen nacheinander<br />

steigen oder fallen stetig.<br />

auf einer Seite des Mittelwertes.<br />

Qualitätsregelkarten für meßbare Merkmale<br />

Urwertkarte: In die Karte werden Einzelwerte eingetragen, z. B. bei jeder Stichprobe 5<br />

Meßwerte.<br />

Mittelwertkarte:<br />

x -Karte oder Mediankarte<br />

In die Karte werden anstelle <strong>von</strong> Einzelwerten Mittelwerte <strong>von</strong> Stichproben<br />

eingetragen. Der Mittelwert x muss berechnet werden. Der Median oder<br />

Zentralwert x~ ist nur ein geschätzter Mittelwert: Bei 5 Meßwerten ist es der<br />

mittlere Wert, d.h. oberhalb und unterhalb müssen je zwei Werte liegen. Der<br />

Zentralwert jeder Stichprobe wird eingekreist und in die x~ -R-Karte eingetragen.<br />

Mediankarten sind einfach zu handhaben, aber etwas unsicherer als x -Karten.<br />

Spannweitenkarte: R-Karte<br />

Die Spannweite R = x max - x min ist einfach zu berechnen und zeigt bei kleinem<br />

Stichprobenumfang (z. B. n = 5) die Änderung der Fertigungsstreuung gut an.<br />

Standardabweichungskarte: s-Karte<br />

Die Überwachung der Fertigungsstreuung über die Standardabweichung s der<br />

Stichproben ist immer dann zu empfehlen, wenn der Rechenaufwand <strong>von</strong><br />

einem Rechner übernommen wird.<br />

Mit Mittelwertkarten wird die Lage <strong>von</strong> Meßwerten und mit R-Karten oder s-Karten die<br />

Fertigungsstreuung überwacht.<br />

Ein Fertigungsprozeß ist beherrscht, d.h. unter statistischer Kontrolle, wenn nur Zufallseinflüsse<br />

vorliegen und kein Wert außerhalb der Eingriffsgrenzen liegt.<br />

Mechatroniker POA - Qualitätssicherung Arbeitsblatt.doc Seite 10


Qualitätssicherung<br />

Mechatroniker<br />

4. Qualitätsverbesserung<br />

Grundlagen aller Aussagen zur Qualität sind heute die Normen nach DIN EN ISO 9000 bis<br />

9004.<br />

Erklärungen und Hinweise<br />

QM-Systeme für Entwicklung, Konstruktion,<br />

Arbeitsvorbereitung. Produktion, Wartung und Service<br />

QM-Systeme für Arbeitsvorbereitung. Produktion, Wartung und<br />

Service<br />

QM-System, bei dem die Qualität nur durch die Endprüfung der<br />

Produkte stattfindet.<br />

Leitfäden zur Umsetzung <strong>von</strong> QM-Systemen<br />

Die 20 QM-Elemente der DIN EN ISO 9001<br />

01. Verantwortung der Leitung<br />

02. Qualitätsmanagementsystem<br />

05. Lenkung der Dokumente und Daten<br />

08. Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit <strong>von</strong> Produkten<br />

10. Prüfungen<br />

11. Prüfmittelüberwachung<br />

12. Prüfstatus<br />

13. Lenkung fehlerhafter Produkte<br />

15. Handhabung, Lagerung, Verpackung, Konservierung und Versand<br />

16. Lenkung <strong>von</strong> Qualitätsaufzeichungen<br />

18. Schulung<br />

20. Statistische Methoden<br />

03. Vertragsprüfung<br />

06. Beschaffung<br />

07. Lenkung der vom Kunden beigestellten Produkte<br />

09. Prozeßlenkung<br />

14. Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen<br />

17. Interne Qualitätsaudits<br />

04. Designlenkung<br />

19. Wartung<br />

Mechatroniker POA - Qualitätssicherung Arbeitsblatt.doc Seite 11


Qualitätssicherung<br />

Mechatroniker<br />

Zertifikate und Qualitätsaudits<br />

Um ein Zertifikat <strong>von</strong> einer staatlich geprüften Stelle (TÜV, DGQ) zu erhalten, muß ein<br />

Qualitätsmanagementsystem (TQM - Total Quality Management) entsprechend der DIN<br />

EN ISO 9000 vorhanden sein. In einem Qualitätssicherungs-Handbuch werden die<br />

Qualitätsziele und alle betrieblichen Abläufe dokumentiert. Die Wirksamkeit eines QM-<br />

Systems wird anhand eines Audits geprüft. Nach Bestehen des Audits wird ein<br />

entsprechendes Zertifikat ausgestellt.<br />

Zur Feststellung und Aufrechterhaltung der Wirksamkeit eines Qualitätssicherungssystems<br />

werden Qualitätsaudits durchgeführt. Das sind Momentanaufnahmen zur Überprüfung und<br />

Beurteilung bestimmter Qualitätssicherungsmaßnahmen und deren Durchführung.<br />

Je nach Ziel wird unterschieden in:<br />

Beurteilung der Wirksamkeit eines QM-Systems, bezogen auf alle<br />

Bereiche eines Unternehmens.<br />

Beurteilung der Wirksamkeit der Qualitätssicherungsmaßnahme,<br />

z.B. des Fähigkeitsnachweises des angewandten Verfahrens,<br />

Ermittlung <strong>von</strong> Verbesserungsmaßnahmen.<br />

Beurteilung der Wirksamkeit der Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

durch die Untersuchung einer festgelegten Anzahl versandfertiger<br />

Produkte, Ermittlung <strong>von</strong> Verbesserungsvorschlägen vor allem bei<br />

Problemteilen durch Fehlerhäufigkeitsanalysen.<br />

Mechatroniker POA - Qualitätssicherung Arbeitsblatt.doc Seite 12

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