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Boxsport . Mai 2014<br />
Nr. 05 . Mai 2014 . € 4,20 . spanien € 5,30 . Österreich € 4,85 . Schweiz sfr. 8,40<br />
www.box-sport.de<br />
90. Jahrgang 1882<br />
sport<br />
DAS MAGAZIN: alles Über PROFIS UND AMATEURE<br />
Mit einer<br />
Rechten gelang<br />
Wladimir der<br />
K.o.-Sieg gegen<br />
Alex Leapai (l.)<br />
Unsere Boxhelden<br />
des Monats<br />
Klitschko<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Angst<br />
Wie Wladimir<br />
mit <strong>die</strong>sem<br />
Thema umgeht<br />
Nächster WM-Kampf um Vitalis Gürtel?<br />
<strong>Arthur</strong> Abraham<br />
siegte nur mit<br />
der Linken gegen<br />
Nikola Sjekloca (l.)<br />
Felix Sturm<br />
exklusiv<br />
„Warum<br />
ich Soliman<br />
in Rente<br />
schicke“<br />
<strong>King</strong> <strong>Arthur</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Kunst</strong><br />
Warum ein großer Künstler<br />
den Champ gemalt hat<br />
Durfte Abraham mit<br />
verletzter rechter<br />
Hand boxen?<br />
Alles über <strong>die</strong> großen Kämpfe von<br />
Mayweather, Hopkins <strong>und</strong> Pacquiao
Hans Reski<br />
Kein Handbruch bei Abraham –<br />
aber Ärger um Wegners Sprüche<br />
Ulli Wegners Sprüche in der Ringecke sind<br />
Kult. Vor r<strong>und</strong> vier Wochen meinten bei einer<br />
Umfrage 93 Prozent der „Bild“-Leser, dass <strong>die</strong> ARD<br />
auch deswegen weiterhin Sauerland-Events übertragen<br />
sollte. Nach dem WM-Kampf von <strong>Arthur</strong><br />
Abraham wurden ihm aber <strong>die</strong>ses Mal im gleichen<br />
Boulevardblatt <strong>die</strong> Sprüche um <strong>die</strong> Ohren gehauen.<br />
Er hätte Abraham trotz Handbruchs zum Sieg getrieben.<br />
Als Abraham ab R<strong>und</strong>e fünf zum ersten Mal<br />
über Schmerzen klagte, sagte Wegner: „Davon will<br />
ich nichts hören. Mir egal, du hast hinterher noch<br />
genug Zeit, dich auszukurieren.“ Als Abraham dann<br />
weiter klagte „es ist was gebrochen“, antwortete<br />
Wegner: „Lass <strong>die</strong> Hand<br />
weg, schlag nicht mit<br />
rechts. Du kannst doch<br />
Schmerzen ertragen.<br />
Red dir nichts ein, hau<br />
endlich rein, zieh mal<br />
<strong>die</strong> Linke voll durch.“ In<br />
der letzten Pause erklärte<br />
dann Wegner: „Dass <strong>die</strong><br />
Hand gebrochen ist, sagen<br />
wir nicht. Und du<br />
sagst es auch keinem.“<br />
Zu den letzten Worten<br />
meinte der Trainer<br />
verärgert: „Da muss einer<br />
was falsch verstanden<br />
haben.“<br />
Zwei Tage später bei der Untersuchung von Prof. Dr.<br />
Eisenschenk kam dann heraus, dass es sich um eine<br />
Reizung der Knochenfragmente handelt, <strong>die</strong> aber<br />
genau so wehtun kann wie ein Bruch. Also: Abrahams<br />
Hand ist im Eimer, Gips drüber für <strong>die</strong> nächsten<br />
vier Wochen. Statt Boxtraining kann sich vielleicht<br />
jetzt „<strong>King</strong> <strong>Arthur</strong>“ wieder um <strong>die</strong> schönen Künste<br />
kümmern. Auf der Art Cologne wurde ein Bild des<br />
Champions von dem amerikanischen Künstler Carlos<br />
Rolon ausgestellt. Der stolze Preis: 22.000 Euro.<br />
Alles über den WM-Fight von Abraham <strong>und</strong> seine<br />
Beziehungen zu dem Künstler finden Sie ab Seite 8.<br />
Im Ring kennt er keine Angst vor einem Gegner. „Da<br />
habe ich nur Angst vor mir selbst“, sagt lachend<br />
Wladimir Klitschko, der im <strong>BoxSport</strong>-Interview<br />
aber über Ängste im normalen Leben spricht. Dabei<br />
kommt er zu dem interessanten Vergleich: „Die<br />
Angst ist wie das Gift der Kobra. Wenn du eine zu<br />
große Dosis davon bekommst, bist du tot. Eine richtig<br />
dosierte Menge kann einen Menschen aber auch<br />
heilen.“ Alles über den Klitschko-Kampf gegen Alex<br />
Leapai sowie das Interview zu dem Thema Angst ab<br />
Seite 16.<br />
In den USA stiegen <strong>die</strong> drei großen Superstars in den<br />
Ring: Manny Pacquiao, Floyd Mayweather <strong>und</strong> Bernard<br />
Hopkins. Alle drei siegten <strong>und</strong> sitzen weiterhin<br />
auf dem amerikanischen<br />
Box-Thron. Hopkins,<br />
der wieder als Alien in<br />
den Ring kam, wäre laut<br />
Kalle Sauerland ein interessanter<br />
Gegner für<br />
Jürgen Brähmer, dessen<br />
Trainer Karsten Röwer im<br />
<strong>BoxSport</strong>-Interview sagt:<br />
„Vor Hopkins braucht<br />
sich Jürgen nicht zu verstecken.“<br />
Das Interview<br />
auf Seite 30.<br />
Was läuft bei unseren<br />
Amateuren? Viel Vorfreude<br />
auf den <strong>die</strong>sjährigen<br />
Chemiepokal in Halle mit einer riesigen<br />
Besetzung. Die Veranstaltung wurde schon zur<br />
„Ersatz-WM“ hochstilisiert. Unklar dagegen ist <strong>die</strong><br />
Situation um das deutsche WSB-Team. Chef Ulrich<br />
Bittner soll laut DBV-Präsident Jürgen Kyas <strong>die</strong> Kündigung<br />
erhalten haben, was der allerdings bestreitet.<br />
Erstes positives Zeichen allerdings: <strong>die</strong> beiden Box-<br />
Bosse wollen sich noch einmal zusammensetzen.<br />
Also Waffenstillstand nach großem Kriegsgeheul.<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
3
INHALT<br />
Namen, Nachrichten, Termine............................................. 6<br />
Russisch-Roulette beim Sieg von <strong>Arthur</strong> Abraham ............. 8<br />
„Pac-Man“ erfüllt Mission „Desert Storm“....................... 40<br />
Siege als Geburtstagsgeschenke für Promoter Ceylan...... 42<br />
„<strong>King</strong> <strong>Arthur</strong>“ wird Teil der <strong>Kunst</strong>welt............................... 10<br />
<strong>BoxSport</strong>: Ehrung für Ulli Wegner...................................... 12<br />
Gevor: Sieg mit Herz <strong>und</strong> Hirn…........................................ 13<br />
Sauerland verhandelt mit ARD weiter............................... 14<br />
Jetzt will Wladimir auch noch den Gürtel von Vitali.......... 16<br />
Klitschko: „Ein Sieg für <strong>die</strong> Leute in der Ukraine“.............. 18<br />
Putin stoppte TV-Übertragung in Russland........................ 19<br />
Pulev <strong>und</strong> Charr wollen endlich Kampf gegen Wladimir.... 20<br />
Nackter Briggs stürmte <strong>die</strong> PK........................................... 21<br />
Wladimir: „Angst ist wie das Gift der Kobra“.................... 22<br />
Sturm: „Solimans Doping hat mein Leben verändert“....... 26<br />
Ulf Steinforth<br />
(mitte) freut<br />
sich mit seinen<br />
vier schweren<br />
Jungs <strong>und</strong> den<br />
Trainern Stephan<br />
Kühne (l.) sowie<br />
Dirk Dzemski (r.)<br />
auf <strong>die</strong> Kämpfe<br />
Ende Mai<br />
Seite 43<br />
Steinforth lässt schwere Jungs wieder aufmarschieren... 43<br />
Hucks Traum: Gegen Klitschko im Berliner Olympiastadion. 44<br />
Der falsche Tod des Promoters aus der Ritze..................... 45<br />
Sven Ottke wird Trainer...................................................... 46<br />
Charr stolz auf „ein hartes Stück Arbeit“........................... 48<br />
Waffenstillstand der Box-Bosse........................................ 50<br />
WSB: Kuba jetzt der große Favorit..................................... 51<br />
„The Alien“ alias<br />
Bernard Hopkins<br />
hat sich auch<br />
gegen Beibut<br />
Shumenov keine<br />
Blöße gegeben <strong>und</strong><br />
bis zu seinem 50.<br />
Geburtstag noch<br />
einiges vor...<br />
Seite 28<br />
Hopkins überzeugt: „Mit 50 habe ich alle Titel“................ 28<br />
Großes Interview mit Brähmer-Trainer Karsten Röwer...... 30<br />
Konecny zeigte sein großes Kämpferherz.......................... 32<br />
Die Weltrangliste............................................................... 36<br />
Mayweather nicht souverän.............................................. 38<br />
Der Chemie-Pokal <strong>die</strong> Ersatz-WM 2014!........................... 52<br />
Reportage aus dem DBV-Trainingslager in Sabaudia......... 54<br />
Die große Story über <strong>die</strong> Brüder Harutyunyan................... 56<br />
U19 WM: Für <strong>die</strong> Zuschauer war Kadiru der Goldjunge..... 58<br />
Hansi Birka: „Unseren Jungs fehlt Erfahrung“................... 60<br />
Ergebnisse <strong>und</strong> Termine..................................................... 62<br />
Aus den Verbänden............................................................ 64<br />
Lesen Sie…....................................................................... 66<br />
4 <strong>BoxSport</strong>
Namen Nachrichten<br />
Boxen<br />
Im fernsehen<br />
Freitag, 16. Mai 2014: Eurosport, 21.00 Uhr live<br />
aus Hamburg-Neugraben – EC-Fightnight<br />
Samstag, 31. Mai 2014: Sat.1, 22:00 Uhr live<br />
aus Krefeld – IBF-WM im Mittelgewicht:<br />
Felix Sturm vs. Sam Soliman<br />
Samstag, 7. Juni 2014: ARD, 22:00 Uhr live aus<br />
Schwerin – WBA-WM im Halbschwergewicht:<br />
Jürgen Brähmer vs. TBA<br />
Nikki Adler verteidigt<br />
WM-Titel<br />
Will wieder mit einem hochklassigen<br />
Kampf punkten: Nikki Adler<br />
®® Die vierfache Weltmeisterin<br />
Nikki Adler verteidigt am 23.<br />
Mai ihren Weltmeister-Titel der<br />
WIBA im Supermittelgewicht.<br />
In ihrem zwölften Profikampf<br />
trifft sie auf Gifty Amanua Ankrah<br />
aus Ghana. Der WM-Kampf<br />
findet in der Basket Hall, im russischen<br />
Krasnodar, statt. „Ich gehe<br />
von einem harten Duell über<br />
zehn R<strong>und</strong>en aus. Gifty wird mir<br />
dabei sicher einiges abverlangen“,<br />
so <strong>die</strong> 27-Jährige. „Dafür<br />
trainiere ich bereits seit Februar<br />
sehr hart. Ich möchte wieder<br />
mit einem hochklassigen Kampf<br />
punkten <strong>und</strong> meine Fans in der<br />
Halle <strong>und</strong> über den Livestream<br />
begeistern.“<br />
„Hurricane“ Carter<br />
verstorben<br />
®® Kurz vor seinem 77. Geburtstag<br />
ist der durch einen Justizskandal<br />
bekanntgewordene Ex-Profiboxer<br />
Rubin Carter gestorben.<br />
Der unter seinem Kampfnamen<br />
„Hurricane“ bekannte Amerikaner<br />
erlag einer langjährigen Prostata-Krebserkrankung.<br />
Carter<br />
hatte fast 20 Jahre unschuldig<br />
– aufgr<strong>und</strong> einer Verurteilung,<br />
<strong>die</strong> „eher auf rassistischen Grün-<br />
Regina Halmich in<br />
<strong>die</strong> Hall of Fame<br />
® ® Große Ehre für Regina Halmich:<br />
Die langjährige Profiboxweltmeisterin<br />
wird als eins von sieben Gründungsmitgliedern<br />
in <strong>die</strong> neue International<br />
Women’s Boxing Hall<br />
Die ehemalige Weltmeisterin hat dem<br />
Frauenboxen zu großer Popularität<br />
verholfen<br />
den denn Beweisen“ beruhte –<br />
hinter Gittern verbracht. Sein<br />
Fall war <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>lage für Bob<br />
Dylans Hit „Hurricane“ <strong>und</strong> den<br />
Film mit Denzel Washington in<br />
der Hauptrolle. Nach seiner Freilassung<br />
setzte sich „Hurricane“<br />
Carter für <strong>die</strong> Aufklärung von<br />
Justizirrtümern ein.<br />
Rubin Carter, hier bei der<br />
Wiederaufnahme seines Verfahrens<br />
1976, starb mit 76<br />
of Fame aufgenommen, <strong>die</strong> am 10.<br />
Juli in Fort Lauderdale (USA) feierlich<br />
eröffnet wird. „Regina Halmich<br />
ist anerkannt dafür, dass sie<br />
in Deutschland für ausverkaufte<br />
Hallen gesorgt <strong>und</strong> dem Frauenboxen<br />
in ganz Europa zu großer Popularität<br />
verholfen hat“, heißt es<br />
in der Erklärung der Organisatoren<br />
der Ruhmeshalle.<br />
„Ich freue mich riesig über <strong>die</strong>se<br />
Aus-zeichnung, <strong>die</strong> für mich einen<br />
Stellenwert hat wie ein Oscar für<br />
das Lebenswerk für Schauspieler“,<br />
sagt <strong>die</strong> 37-Jährige. Halmich hatte<br />
ihre Profikarriere 1994 im Hamburger<br />
Universum-Stall begonnen <strong>und</strong><br />
war 1995 im Fliegengewicht WIBF-<br />
Weltmeisterin geworden. Diesen<br />
Titel verteidigte sie bis zu ihrem<br />
Rücktritt im November 2007 44-<br />
mal erfolgreich. Insgesamt bestritt<br />
sie 56 Profikämpfe, von denen sie<br />
bei einem Remis 54 gewann.<br />
Jones erneut gedopt<br />
®® In allerletzter Sek<strong>und</strong>e wurde<br />
der Rückkampf zwischen WBA-<br />
Cruisergewichts-Weltmeister<br />
Denis Lebedev (25-2, 19 K.o.s)<br />
<strong>und</strong> Guillermo Jones (39-3-2,<br />
31 K.o.s) noch abgesagt. Jones,<br />
bei dem bereits nach dem ersten<br />
Kampf das Mittel Furosemid<br />
festgestellt wurde, ist <strong>die</strong>ses Mal<br />
bei einer Dopingprobe, <strong>die</strong> vor<br />
dem Kampf stattfand, erneut positiv<br />
getestet worden. Eine längere<br />
Sperre des 42-Jährigen ist<br />
nun zu erwarten, <strong>die</strong> vermutlich<br />
dessen Karriereende bedeutet.<br />
Lucas Matthysse<br />
bezwingt John Molina<br />
®® Halbweltergewichtler Lucas<br />
Matthysse (35-3, 33 K.o.s) aus<br />
Argentinien hat sich in Kalifornien<br />
den vakanten WBC Continental<br />
Americas-Gürtel gesichert.<br />
Gegen den Amerikaner John<br />
Molina (27-4, 22 K.o.s) setzte<br />
sich Matthysse in der elften<br />
R<strong>und</strong>e durch Technischen K.o.<br />
durch. Bis zur siebten R<strong>und</strong>e<br />
Eine gefragte<br />
Frau – auch nach<br />
ihrer aktiven<br />
Boxkarriere: Neu-<br />
Hall of Famerin<br />
Regina Halmich<br />
hatte sich ein munterer Schlagabtausch<br />
entwickelt, in dem der<br />
Argentinier zweimal zu Boden<br />
gegangen war (zweite <strong>und</strong> fünfte<br />
R<strong>und</strong>e) <strong>und</strong> sich beide Boxer bei<br />
einem Zusammenprall blutende<br />
W<strong>und</strong>en zugezogen hatten. Danach<br />
übernahm Matthysse mehr<br />
<strong>und</strong> mehr das Kommando, bis<br />
der Ringrichter den Kampf nach<br />
einem weiteren Niederschlag für<br />
Molina abbrach. „Das war eine<br />
Schlacht. Molina ist wirklich ein<br />
zäher Fighter, er hat viele harte<br />
Schläge von mir eingesteckt. Ich<br />
will das Rematch gegen Danny<br />
Garcia, Molina hatte an <strong>die</strong>sem<br />
Abend viel Glück.“ Molina hingegen<br />
will <strong>die</strong> Revanche: „Ich<br />
bin der Einzige, der ihn in solchen<br />
Schwierigkeiten hatte. Das<br />
ist ein lehrreiches Erlebnis für<br />
mich. Ich würde gerne ein weiteres<br />
Mal gegen Lucas Matthysse<br />
kämpfen.“<br />
6 <strong>BoxSport</strong>
Termine<br />
Klaus-Peter Kohl<br />
ist „nur noch<br />
Geschäftsmann,<br />
mit Boxen hat<br />
er nichts mehr<br />
am Hut<br />
Klaus-Peter Kohl<br />
feierte 70. Geburtstag<br />
®® Klaus-Peter Kohl, Inhaber des einst größten Boxstalls Europas,<br />
ist 70 geworden. Der Hamburger Kaufmann hatte bei der Universum<br />
Box-Promotion von 1984 bis 2011 Weltmeister am Fließband<br />
hervorgebracht: Ralf Rocchigiani, Markus Bott, Dariusz Michalczewski,<br />
Vitali <strong>und</strong> Wladimir Klitschko – er schnappte <strong>die</strong> Brüder<br />
1996 bei den Olympischen Spielen in Atlanta Don <strong>King</strong> weg –, Felix<br />
Sturm, Jürgen Brähmer, Juan Carlos Gomez, Zsolt Erdei, Artur<br />
Grigorjan, Regina Halmich, Susi Kentikian, Ruslan Chagaev <strong>und</strong><br />
einige mehr. Seinen Geburtstag feierte Kohl wohl mit seiner Familie<br />
in Griechenland. „Ich denke, er segelt mit seiner lieben Frau Ute<br />
auf einer großen Yacht durch <strong>die</strong> griechische Ägäis“, sagte sein<br />
langjähriger Matchmaker Jean-Marcel Nartz.<br />
Der Abstieg von Universum begann 2010 mit dem Ende des<br />
Fernsehvertrages mit dem ZDF. Kohl fand keinen neuen Partner,<br />
Mitarbeiter wurden entlassen, Boxer wanderten ab. 2011 verkaufte<br />
er Universum an Waldemar Kluch. Anderthalb Jahre später war das<br />
Unternehmen insolvent <strong>und</strong> verschwand von der Bildfläche.<br />
Der frühere Promoter <strong>und</strong> Manager des Jahres hat heute mit<br />
Boxen nichts mehr zu tun. „Das ist vorbei. Jetzt gibt es andere<br />
Aufgaben“, sagte der Geschäftsmann. Kohl ist Gesellschafter von<br />
drei Gasthäusern der Hofbräu Wirtshaus GmbH in Hamburg <strong>und</strong><br />
Berlin. Das Berliner Haus bietet auf zwei Etagen 2500 Gästen Platz.<br />
In Hamburg gehören zwei Einrichtungen mit zusammen 1650 Plätzen<br />
zum Unternehmen. Ein weiteres Restaurant in Hamburg wird<br />
in <strong>die</strong>sen Tagen eröffnet. Dass er beim Boxen nicht weitergemacht<br />
hat, findet Wilfried Sauerland schade, der sich jahrelang mit Kohl<br />
einen erbitterten Zweikampf geliefert hat. „Wir haben uns hart bekämpft,<br />
aber immer mit fairen Mitteln. Durch unsere Konkurrenz<br />
haben wir tolle Boxkämpfe geliefert“, so Sauerland.<br />
Cecilia will einen<br />
Boxstall gründen<br />
®® Weltmeisterin Cecilia Braekhus<br />
trainiert weiter im Box-Gym<br />
Berlin-Marzahn. „Ich stelle ihr<br />
weiter <strong>die</strong> Halle zur Verfügung,<br />
trainieren muss sie jetzt allein“,<br />
sagt Boxmanager Harald Lange<br />
(Boxen statt Gewalt). „Mein Vertrag<br />
mit dem Sauerland-Boxstall<br />
ist ausgelaufen. Ich werde aber<br />
weiter in Berlin bleiben, um einen<br />
eigenen Boxstall zu gründen“,<br />
verrät <strong>die</strong> schöne Cecilia<br />
Braekhus den Gr<strong>und</strong>. Die „Boxerin<br />
des Jahres“ setzt dabei auf<br />
ein neues Gesetz in Norwegen:<br />
„Die Vernunft setzt sich durch.<br />
Mir wurde gesagt, dass es ab<br />
Herbst eine Gesetzesänderung<br />
geben wird <strong>und</strong> Profiboxen in<br />
Norwegen nicht mehr verboten<br />
ist. Ich würde dann wechselweise<br />
in Deutschland <strong>und</strong> Norwegen<br />
boxen, bleibe aber auf jeden<br />
Fall in Berlin wohnen.“ Bis <strong>die</strong><br />
32-Jährige einen neuen Trainer<br />
hat, kämpft sie als Selbstversorgerin,<br />
hat aber Unterstützung<br />
von Sportstudenten der Uni Potsdam,<br />
<strong>die</strong> an ihrer Masterarbeit<br />
schreiben <strong>und</strong> bei Harald Lange<br />
deutsche termine<br />
16. Mai 2014, CU-Arena Hamburg-Neugraben<br />
WBO-Europameisterschaft im Cruisergewicht: Nuri Seferi vs. Tamas Lodi,<br />
Schwergewichtskampf: Adrian Granat vs. Serdar Uysal, WBO-Europameisterschaft<br />
im Halbschwergewicht: Emil Markic vs. Geard Ajetovic<br />
17. Mai 2014, Saarlandhalle Saarbrücken<br />
WBF-WM im Fliegengewicht: Raja Amasheh vs. Susana Cruz Perez<br />
WBF-WM im Supermittelgewicht: Bernard Donfack vs. Javier Alberto<br />
30. Mai 2014, EnergieVerb<strong>und</strong> Arena Dresden<br />
SES „Schwergewichts-Nacht“: Francesco Pianeta vs. Mickael Vieira, Michael<br />
Wallisch vs. TBA, Steffen Kretschmann vs. TBA, Tom Schwarz vs. TBA<br />
31. Mai 2014, Krefelder KönigPALAST<br />
IBF-WM im Mittelgewicht: Felix Sturm vs. Sam Soliman<br />
7. Juni 2014, Sport and Congress Center Schwerin<br />
WBA-WM im Halbschwergewicht: Jürgen Brähmer vs. TBA<br />
internationale termine<br />
10. Mai 2014, Galen Center at USC in Los Angeles (USA)<br />
WBC-WM im Schwergewicht: Bermane Stiverne vs. Chris Arreola<br />
17. Mai 2014, The Forum, Los Angeles (USA)<br />
Halbweltergewichtskampf: Juan Manuel Marquez vs. Mike Alvarado<br />
24. Mai 2014, Bell Centre in Montreal (Kanada)<br />
WBC-WM im Halbschwergewicht: Adonis Stevenson vs. Andrzej Fonfara<br />
30. Mai 2014, Cobo Center in Detroit, Michigan<br />
Mittelgewichtskampf: Tony Harrison vs. Bronco McKart<br />
30. Mai 2014, Moskau<br />
WBC International Champion Titelkampf im Schwergewicht: Manuel Charr<br />
vs. Alexander Povetkin<br />
31. Mai 2014, Wembley Stadium, London (England)<br />
IBF/WBA-WM im Supermittelgewicht: Carl Froch vs. George Groves<br />
Schwergewichtskampf: Anthony Joshua vs. TBA<br />
31. Mai 2014, CotaiArena at Venetian, Macao (China)<br />
WBA-WM im Federgewicht: Nonito Donaire vs. Simpiwe Vetyeka<br />
WBA-WM „regulär“ im federgewicht: Nicholas Walters vs. Vic Darchinyan<br />
IBF-WM im Federgewicht: Egveny Gradovich vs. Alexander Miskirtchian<br />
4. Juni 2014, The Trusts Arena in Auckland (Neuseeland)<br />
Super 8 Schwergewichtsturnier<br />
7. Juni 2014, Madison Square Garden, New York (USA)<br />
WBC Mittelgewichtskampf: Miguel Cotto vs. Sergio Martinez<br />
7. Juni 2014, Metro Radio Arena, Newcastle (England)<br />
IBF-WM im Batnamgewicht: Stuey Hall vs. Paul Butler<br />
ein Praktikum<br />
absolvieren.<br />
Jürgen<br />
Blin will<br />
Memoiren<br />
schreiben<br />
®® Ganz so<br />
groß wie bei<br />
seinem 70. war<br />
<strong>die</strong> Feier zwar<br />
nicht, dennoch<br />
ließ es Ex-<br />
Europameister<br />
Jürgen Blin<br />
bei seinem 71.<br />
Geburtstag mit<br />
einigen geladenen Gästen krachen.<br />
Bei sich zuhause in Hamburg-Boberg<br />
stieß der Ali-Gegner<br />
(1971), der 2007 von ARD-Moderator<br />
Waldemar Hartmann bei<br />
der Anmoderation des Walujew-<br />
WM-Kampfes in Basel live vor<br />
7,43 Millionen TV-Zuschauern<br />
fälschlicherweise für tot erklärt<br />
worden war, mit Champagner<br />
auf das neue Lebensjahr an. Mit<br />
Hat eine neue Trainingsgruppe für Jugendliche gegründet:<br />
Jürgen Blin<br />
dabei: Fritz Sdunek, Hans-Peter<br />
Siemons, Karsten Honhold, Erwin<br />
Schumacher oder Heini<br />
Meinhardt. Nach der Feier ging er<br />
dann rüber in <strong>die</strong> Turnhalle der<br />
Gr<strong>und</strong>schule Heidhorst, wo er<br />
Training für <strong>die</strong> neu gegründete<br />
Boxabteilung seines Heimatortes<br />
gab. Blin ist also immer noch rüstig<br />
– will sich jetzt sogar an seine<br />
Memoiren wagen.<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
7
Abraham boxte trotz einer Handverletzung<br />
Russisch-Roulette beim<br />
Sieg von „<strong>King</strong> <strong>Arthur</strong>“<br />
Wilfried Sauerland bestürzt: „Ich habe nichts davon gewusst“<br />
<strong>Arthur</strong> Abraham bleibt<br />
weiter WBO-Weltmeister<br />
im Supermittelgewicht.<br />
Vor 5500 Zuschauer<br />
im ausverkauften Berliner<br />
Velodrom <strong>und</strong> vor 3,65 Millionen<br />
TV-Zuschauern triumphierte er<br />
gegen den Montenegriner Nikola<br />
Sjekloca mit 3:0 nach Punkten.<br />
Der Belgier André van Grottenbruel<br />
wertete den Kampf knapp<br />
mit 116:113. Der Russe Wiktor Panin<br />
sah Abraham mit 119:110 vorn<br />
<strong>und</strong> der Franzose Noel Monnet<br />
gab mit 116:112 wohl <strong>die</strong> reellste<br />
Wertung ab. So wie Monnet sah<br />
<strong>die</strong> Wertung auch Promotor Kalle<br />
Sauerland. Abrahams Gegner gab<br />
zu: „Es war ein harter, knapper<br />
Kampf, aber <strong>Arthur</strong> hat am Ende<br />
ver<strong>die</strong>nt gewonnen.“<br />
In den ersten R<strong>und</strong>e setzte<br />
<strong>Arthur</strong> Abraham (rechts)<br />
seine rechte Hand gegen<br />
Nikola Sjekloca noch ein,<br />
später verließ er sich auf<br />
sein linke<br />
Die Hand ist im Eimer...<br />
nachdem sich <strong>die</strong><br />
kaputte Hand während<br />
des Kampfes gemeldet<br />
hatte, musste „<strong>King</strong><br />
<strong>Arthur</strong>“ erst mal kühlen<br />
Der Berliner<br />
kann<br />
mit seinem 40.<br />
Sieg im 44. Profikampf<br />
zufrieden sein, denn sowohl<br />
er als auch Startrainer Ulli<br />
Wegner spielten Russisch-Roulette.<br />
Wie der Weltmeister nach<br />
dem Kampf zugab, glaubte er mit<br />
einer gebrochenen rechten Hand<br />
zu boxen. Eine Verletzung, <strong>die</strong> er<br />
sich am 1. März beim Kampf mit<br />
dem Magdeburger Robert Stieglitz<br />
zugezogen hatte. „Das war fahrlässig“,<br />
meinte Ex-Weltmeister<br />
Henry Maske. Was Trainer Wegner<br />
überhaupt nicht so sah: „Ich<br />
hatte keinen Gr<strong>und</strong>, den Kampf<br />
abzusagen. Ich hatte mich mit <strong>Arthur</strong><br />
verständigt. Er sagte mir, <strong>die</strong><br />
Schmerzen in der rechten Hand<br />
seien kaum noch zu spüren. Er<br />
wollte boxen. Also stellte ich mich<br />
auf seine Seite.“ Sofort waren natürlich<br />
auch <strong>die</strong> Erinnerungen<br />
wieder wach, als Abraham 2006<br />
in Wetzlar gegen Edison Miranda<br />
sechs R<strong>und</strong>en mit einem gebrochenen<br />
Kiefer boxte <strong>und</strong> gewann.<br />
Wilfried Sauerland wusste nichts<br />
von der Verletzung<br />
Heute wird der Kiefer mit 22 Nägeln<br />
zusammengehalten. Wenn<br />
<strong>Arthur</strong> damals aufgegeben hätte,<br />
wäre er vielleicht nie Weltmeister<br />
geworden. „Ich bin keine Memme,<br />
wenn ich auf jede Verletzung<br />
achten würde, müsste ich einen<br />
Termin nach dem anderen verschieben.<br />
Den nächsten Termin<br />
auf den übernächsten <strong>und</strong> am Ende<br />
käme ich gar nicht mehr zum<br />
Boxen“, wischte der Champ alle<br />
Bedenken weg.<br />
Wie <strong>die</strong> Praxis im Velodrom<br />
zeigte, genügte dem Berliner eine<br />
starke Linke, um den 35 Jahre alten<br />
Sjekloca in Schach zu halten.<br />
Als Offerte für einen Kampf im<br />
Berliner Olympiastadion gegen<br />
Felix Sturm, von dem Abraham<br />
träumt, sahen <strong>die</strong> Experten den<br />
Ringauftritt ihres „<strong>King</strong>“ offensichtlich<br />
nicht. Manager Wilfried<br />
Sauerland war ziemlich entsetzt,<br />
als er von Abrahams Handverletzung<br />
nach dem Kampf hörte: „Ich<br />
habe von der Verletzung nichts<br />
8 <strong>BoxSport</strong>
Aber auch<br />
mit der linken<br />
Geraden fand der<br />
Titelverteidiger<br />
sein Ziel – das<br />
Gesicht seines<br />
Herausforders<br />
(links)<br />
Ulli Wegner (links) lobte <strong>die</strong> Moral seines Schützlinges<br />
gewusst. Nie würde ich einen Boxer<br />
in den Ring lassen, der nicht<br />
richtig fit ist.“<br />
Trotz des Handicaps seines<br />
Gegners konnte Sjekloca davon<br />
nicht profitieren. Der Mann aus<br />
Montenegro hatte vor dem Kampf<br />
großspurig erklärt: „<strong>Arthur</strong> ist<br />
nicht mehr der aus den Zeiten im<br />
Mittelgewicht. Ich bin schneller<br />
<strong>und</strong> werde mich in Berlin zum<br />
Sieger krönen.“<br />
In den ersten drei R<strong>und</strong>en<br />
sah es auch so aus, als könne er<br />
sein Vorhaben tatsächlich umsetzen.<br />
Der Titelverteidiger schien<br />
wieder geneigt, sich hinter einer<br />
Doppeldeckung verstecken zu<br />
wollen. Ex-Weltmeisterin Regine<br />
Halmich – als Zuschauerin am<br />
Ring – hatte gerade vor <strong>die</strong>ser<br />
Taktik gewarnt. Trainer Wegner<br />
flippte in den ersten R<strong>und</strong>en dann<br />
in der Ringecke auch fast aus. Mit<br />
lauten Anweisungen rüttelte er<br />
seinen Boxer wach. „Ich musste<br />
so reagieren. Ich kann meinen Boxer<br />
doch nicht in <strong>die</strong><br />
Falle laufen lassen“,<br />
erklärte der Coach später.<br />
Von R<strong>und</strong>e vier an hatte <strong>Arthur</strong><br />
den Kampf dann fest im Griff,<br />
auch wenn er <strong>die</strong> Rechte immer<br />
seltener einzusetzen vermochte.<br />
Und Trainer Wegner sagte: „Dann<br />
nimm <strong>die</strong> Linke.“ Auf der nächtlichen<br />
Pressekonferenz gestand<br />
der Weltmeister dann: „Mitten im<br />
Kampf glaubte ich nach einem Haken,<br />
einen elektrischen Schlag bekommen<br />
zu haben. Mein ganzer<br />
Körper wurde durchgeschüttelt.<br />
Vom Zeh bis in den Kopf spürte<br />
ich ein Stechen. Die Hand hat sich<br />
gemeldet.“ Trainer Wegner lobte<br />
<strong>die</strong> Moral seines Schützlinges:<br />
„Es kommt mir manchmal so vor,<br />
als sei <strong>Arthur</strong> jetzt mit 34 Jahren<br />
weiser geworden. Er weiß inzwischen,<br />
dass er sich nur mit einer<br />
hochkonzentrierten, motivierten<br />
Leistung in der Welt-spitze halten<br />
kann.“<br />
Aus<br />
Berlin<br />
berichten<br />
Manfred<br />
Hönel <strong>und</strong><br />
Xaver Franz<br />
V o n<br />
der Warte<br />
aus betrachtet war<br />
der Ringauftritt mit<br />
einer verletzten<br />
Hand keine große<br />
Idee. „Ich wollte<br />
nach meinem Sieg<br />
über Robert Stieglitz<br />
schnell wieder<br />
kämpfen. Lange<br />
Pausen schaden<br />
mir nur. Ich hätte<br />
auch geboxt, wenn<br />
Marco Huck <strong>und</strong><br />
Yoan Pablo Hernandez<br />
nicht verletzt<br />
ausgefallen wären“,<br />
sagte Abraham.<br />
Für Axel Schulz<br />
Ein Küsschen für den wertvollen WM-Gürtel darf nicht<br />
hat sich Abraham fehlen<br />
keine Tapferkeitsmedaille<br />
ver<strong>die</strong>nt, in „Bild“ kri-<br />
bedeute, dass <strong>die</strong> Hand des Bo-<br />
bei einem Bruch hervorruft. Das<br />
tisierte der ehemalige Boxstar: xers für r<strong>und</strong> vier Wochen in Gips<br />
„<strong>Arthur</strong>s Verhalten war grob gelegt wird. Trotzdem bleibt Abraham<br />
bei seinem Vorhaben: „Ich<br />
fahrlässig. Ein stärkerer Gegner<br />
hätte sich nämlich darauf eingestellt<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Sache wäre sehr ge-<br />
zwei Kämpfe machen.“ Einer der<br />
will in <strong>die</strong>sem Jahr noch ein oder<br />
fährlich geworden. Aber Sjekloca Kämpfe müsste das vierte Duell<br />
war dazu nicht in der Lage.“ Zum gegen Stieglitz sein, so jedenfalls<br />
Glück für Abraham baute Sjekloca<br />
im Laufe des Kampfes immer forth aus Magdeburg.<br />
sieht das SES-Manager Ulf Stein-<br />
deutlicher ab. „Ich konnte mich Das Velodrom, Berlins traumhafte<br />
Rad-Arena, in der beim 6-Ta-<br />
nicht lange genug auf den Kampf<br />
vorbereiten. Meine Frau erwartet gerennen in Berlin <strong>die</strong> fünfte Jahreszeit<br />
steigt, scheint für Boxen<br />
in den nächsten Tagen Zwillinge<br />
<strong>und</strong> das belastet mich“, begründete<br />
der Mann aus Budva seine einem Bergwerk, musste man vor-<br />
ungeeignet. Abgedunkelt, wie in<br />
schwindenden Kräfte.<br />
sichtig <strong>die</strong> Treppen nehmen, um<br />
Am Montag wurde <strong>die</strong> Hand nicht zu stürzen. „Dazu sitzen <strong>die</strong><br />
von <strong>Arthur</strong> Abraham bei dem Zuschauer viel zu weit weg. Hier<br />
Handspezialisten Prof. Andreas gehen wir nicht wieder her. Wenn<br />
Eisenschenk geröngt. Der stellte wir wieder in Berlin boxen, dann<br />
eine Reizung der Knochenfragmente<br />
fest, <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> Bänder aus-<br />
ein sichtlich unzufriedener Wil-<br />
in der Schmeling-Halle“, knurrte<br />
strahlt <strong>und</strong> ähnliche Scherzen wie fried Sauerland.<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
9
Künstler Carlos Rolon<br />
Fast ein Duell auf Augenhöhe: Kevin Johnson<br />
(links) unterlag Manuel Charr zwar nach<br />
Punkten, setzte aber auch einige Treffer<br />
Puerto-Ricanischer<br />
Künstler hat seine<br />
„Muse“ auserkoren<br />
„<strong>King</strong> <strong>Arthur</strong>“ wird<br />
Carlos Rolon will noch ein komplettes<br />
Outfit für Abraham entwerfen<br />
Sport <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong> zu verbinden<br />
oder sogar den<br />
Sport durch <strong>die</strong> <strong>Kunst</strong><br />
zu adeln, war schon<br />
der Wunsch von Pierre de Coubertin.<br />
Der Initiator der Olympischen<br />
Spiele der Neuzeit sowie<br />
Gründungsmitglied des Internationalen<br />
Olympischen Komitees<br />
(IOC) schaffte es, von 1912 bis<br />
1948 <strong>Kunst</strong>wettbewerbe bei den<br />
Olympischen Spielen durchzusetzen.<br />
Generell versuchten<br />
diverse Künstler in den vergangenen<br />
Jahren oder Jahrzehnten,<br />
eine Brücke zum Sport zu schlagen.<br />
Joachim Ringelnatz schrieb<br />
beispielsweise das Gedicht „Ruf<br />
zum Sport“, Friedrich Gottlieb<br />
Klopstock verfasste Oden zum<br />
Schlittschuhlaufen, der Bensheimer<br />
Sportmaler <strong>und</strong> Grafiker<br />
Hans Borchert ließ mehr als 50<br />
Athletenportraits, u.a.<br />
von Franz Beckenbauer,<br />
Rosi Mittermaier, Kati<br />
Witt oder Max Schmeling<br />
entstehen. Mit dem<br />
Puerto-Ricaner Carlos<br />
Rolon „Dzine“, vertreten<br />
von der Berliner<br />
Galerie Henrik Springmann<br />
<strong>und</strong> dem New<br />
Yorker Salon 94, hat<br />
sich nun ein Künstler<br />
<strong>und</strong> zugleich Boxfan<br />
eines „adeligen“ Projekt<br />
angenommen<br />
– „<strong>King</strong> <strong>Arthur</strong> Abraham“.<br />
Auf der <strong>die</strong>sjährigen<br />
Art Cologne,<br />
der weltweit ältesten<br />
Messe für moderne<br />
<strong>Kunst</strong>, stellte Rolon<br />
seine Werke aus. Ein<br />
10 <strong>BoxSport</strong>
Die Zusammenarbeit zwischen Henrik Springmann, <strong>Arthur</strong><br />
Abraham <strong>und</strong> Carlos Rolon (von links) klappt für alle<br />
Beteiligten sehr gut<br />
„<strong>King</strong> <strong>Arthur</strong>“ wurde<br />
von Carlos Rolon<br />
künstlerisch unter dem<br />
Titel „Trophy Room,<br />
<strong>Arthur</strong> Abraham” 2013<br />
verewigt <strong>und</strong> auf der<br />
<strong>die</strong>sjährigen Art Cologne<br />
von der Galerie Henrik<br />
Springmann ausgestellt.<br />
Das <strong>Kunst</strong>werk kostet<br />
22.000 Euro<br />
Teil der <strong>Kunst</strong>welt<br />
großes Gemälde<br />
- “Trophy Room,<br />
<strong>Arthur</strong> Abraham”<br />
2013, C-print,<br />
framed, 203 x 122 cm<br />
– zeigt Abraham in Boxer-Pose<br />
mit Krone <strong>und</strong><br />
dem von Rolon kreierten<br />
Gürtel. Auch der Gürtel<br />
wurde dort präsentiert. Rolons<br />
Hang zum Boxen ist bereits<br />
in seiner Kindheit entstanden.<br />
Jeden Samstag hat er mit seinem<br />
Vater Kämpfe im Fernsehen<br />
gesehen, hatte dadurch eine besondere<br />
Bindung zu ihm. „Sugar<br />
Ray Leonard, Hector Camacho –<br />
<strong>die</strong> großen Boxer in der Zeit“, erzählt<br />
der mittlerweile 43-jährige<br />
Rolon, der in seinen Werken <strong>die</strong><br />
Atmosphäre von Sieg <strong>und</strong> dem<br />
Willen, etwas schaffen zu wollen,<br />
bewirken will. „Für mich<br />
hat Boxen einen ganz persönlichen<br />
Hintergr<strong>und</strong>.“<br />
<strong>Arthur</strong> Abraham begegnete<br />
er Ende März 2010 zum ersten<br />
Mal. Damals boxte „<strong>King</strong><br />
<strong>Arthur</strong>“ in Detroit im zweiten<br />
Kampf des Super-Six-Turniers<br />
gegen Andre Dirrell <strong>und</strong> wurde<br />
in der elften R<strong>und</strong>e aufgr<strong>und</strong><br />
eines absichtlichen Fouls vom<br />
Ringrichter disqualifiziert. Eine<br />
umstrittene Entscheidung, wie<br />
auch Rolon befand. „<strong>Arthur</strong> hat<br />
in dem gleichen Hotel gewohnt<br />
wie ich. Am Morgen nach dem<br />
Kampf habe ich ihn zufällig getroffen,<br />
<strong>die</strong> Hand geschüttelt <strong>und</strong><br />
ihm gesagt, dass es ein falsches<br />
Urteil gewesen sei.“<br />
Im August 2012, beim ersten<br />
Duell gegen Robert Stieglitz,<br />
trafen sich der Künstler <strong>und</strong> der<br />
Boxer wieder. „Wir wurden einander<br />
vorgestellt“, so Rolon,<br />
der direkt einen guten Draht<br />
zu Abraham hatte, mittlerweile<br />
auch <strong>die</strong> Familie des Boxers<br />
kennenlernte. Für den Puerto-<br />
Ricaner, der in Chicago lebt, also<br />
multikulturell eingestellt ist,<br />
spielt stets der kulturelle Backgro<strong>und</strong><br />
eine große Rolle. „<strong>Arthur</strong><br />
hat <strong>die</strong>selben Referenzen,<br />
wie ich. Er ist Armenier, aber<br />
stolz darauf in Deutschland zu<br />
leben <strong>und</strong> als deutscher Boxer<br />
im Ring zu stehen. Meine Arbeit<br />
mit ihm basiert auf Fre<strong>und</strong>schaft<br />
<strong>und</strong> Vertrauen.“ Es gibt keinerlei<br />
Kapriolen, seine Ideen bespricht<br />
„Dzine“ mit dem „<strong>King</strong>“,<br />
tauscht sich aus, diskutiert. Abraham<br />
hatte sich zunächst erst<br />
<strong>die</strong> Projekte des Künstlers angeschaut,<br />
<strong>die</strong> er für interessant befand<br />
<strong>und</strong> sich entsprechend auf<br />
eine Kooperation eingelassen.<br />
„Die Zusammenarbeit <strong>und</strong> das<br />
Resultat, das entstandene Bild<br />
sowie seine Installationen gefallen<br />
mir außerordentlich gut. Er<br />
hat dabei auch meinen künstlerischen<br />
Geschmack getroffen.<br />
Ich mag realistische Bilder“, so<br />
Abraham.<br />
„Ich liebe <strong>die</strong> Verbindung<br />
zwischen <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Boxen“,<br />
schwärmt Rolon, der annimmt,<br />
dass viele Box-Fans den Weg<br />
zur Messe gef<strong>und</strong>en haben, <strong>die</strong><br />
ohne seine Werke nicht unbedingt<br />
dorthin gekommen wären.<br />
Daher ist er begeistert, dass <strong>Arthur</strong><br />
Abraham nun „ein Teil der<br />
<strong>Kunst</strong>welt“ ist, <strong>und</strong> arbeitet an<br />
einem kompletten Outfit für den<br />
Box-Weltmeister. „<strong>Arthur</strong> ist für<br />
mich jetzt meine ‚Muse‘“, verrät<br />
Rolon <strong>und</strong> hofft, dass <strong>die</strong>ser<br />
noch lange Weltmeister bleibt.<br />
Beim Kampf gegen Nikola<br />
Sjekloca fehlte der quirlige Puerto-Ricaner<br />
indes am Ring – er<br />
hatte Karten für Mayweather vs.<br />
Maidana am gleichen Tag in Las<br />
vegas. „Dass ich seine ‚Muse‘<br />
bin, ehrt mich natürlich. Gerade<br />
weil er ein so berühmter Künstler<br />
ist. Ich habe mich zwar auch<br />
vorher schon für <strong>Kunst</strong> interessiert,<br />
aber durch <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />
mit Carlos ist meine<br />
Neugierde auf <strong>Kunst</strong> natürlich<br />
gestiegen. Ich hoffe, dass ich<br />
demnächst <strong>die</strong> Zeit finden werde,<br />
einige Ausstellungen in Berlin<br />
besuchen zu können“, meint<br />
Abraham – nach dem Kampf hat<br />
er ja jetzt erst mal wieder ein<br />
bisschen mehr Freizeit, <strong>die</strong> er<br />
außerhalb der Trainingsstätten<br />
verbringen kann.<br />
Nicole Bitter<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
11
Da staunte selbst Kalle<br />
Sauerland, als er <strong>die</strong> Titelseite<br />
vom <strong>BoxSport</strong><br />
sah, <strong>die</strong> eigens für Ulli<br />
Wegner angefertigt wurde,<br />
„Selbst Angela Merkel führte Ulli<br />
zum Sieg“. Denn zum elften Mal<br />
in Folge hatten ihn <strong>die</strong> <strong>BoxSport</strong>-<br />
Leser zum Trainer des Jahres gewählt.<br />
Am 3. Mai in Berlin beim<br />
Duell <strong>Arthur</strong> Abraham gegen<br />
Nikola Sjekloca betreute Wegner<br />
den 98. Profikampf seiner Karriere<br />
<strong>und</strong> kann auf sechs Profi-<br />
Weltmeister verweisen. Wegner<br />
bewährte sich auch als Amateur-B<strong>und</strong>estrainer<br />
<strong>und</strong> führte<br />
Otkay Urkal (1996) <strong>und</strong> Marco<br />
Rudolph (1992) zu olympischen<br />
Silbermedaillen. Rudolph wurde<br />
außerdem Weltmeister 1991 <strong>und</strong><br />
schlug im Laufe des Turniers<br />
Oscar de la Hoya <strong>und</strong> Artur Grigorian.<br />
Respekt: Kalle<br />
Sauerland (rechts)<br />
freut sich mit<br />
Ulli Wegner, dem<br />
Trainer des Jahres<br />
2013, über dessen<br />
Auszeichnung<br />
<strong>BoxSport</strong>:<br />
Ehrung für<br />
Ulli Wegner<br />
Fieberten am Ring mit: <strong>die</strong> Schauspieler-<br />
Kollegen Natascha Ochsenknecht <strong>und</strong> Ben<br />
Becker<br />
Am Rande des WM-Rings<br />
auch <strong>die</strong>ses Mal wieder viel Prominenz.<br />
Neben den Schauspielern<br />
Natascha Ochsenknecht,<br />
Ben Becker <strong>und</strong> Manou Lubowski<br />
(Küstenwache) sprach TV-Moderatorin<br />
Mareile Höppner auch<br />
mit Andreas Schmidt-Schaller<br />
(Polizeiruf 110). Schmidt-Schaller<br />
entpuppte sich als Boxkenner.<br />
Er hat Ulli Wegner bereits<br />
als Trainer in Gera erlebt <strong>und</strong><br />
wusste auch, dass das jetzige<br />
Velodrom auf heiliger Box-Erde<br />
steht. Hier war früher <strong>die</strong> Werner-Seelenbinder-Halle.<br />
Dort<br />
12 <strong>BoxSport</strong><br />
Ulrich Bittner (2.v.r.) <strong>und</strong> sein WSB-Sportdirektor des Teams Deutschland René Weller (r.) nutzten <strong>die</strong> B<strong>und</strong>esliga <strong>und</strong> WSB freie<br />
Zeit für einen Besuch in Berlin <strong>und</strong> trafen Nisse, Wilfried <strong>und</strong> Kalle Sauerland (v.l.) vorm Kampf<br />
haben beim TSC Turnier Olympiasieger<br />
wie Henry Maske, der<br />
Kubaner Teofilo Stevenson, der<br />
Pole Jan Szczepanski oder der<br />
Russe Boris Lagutin geboxt.<br />
Gesehen wurden auch Paul<br />
Landers, Gitarrist der Rock-Band<br />
Ein Herz <strong>und</strong> eine Seele: Regina Halmich <strong>und</strong><br />
Jürgen Brähmer<br />
Rammstein, sowie <strong>die</strong> Boxweltmeister<br />
Yoan Pablo Hernandez<br />
<strong>und</strong> Jürgen Brähmer <strong>und</strong> <strong>die</strong> Ex-<br />
Weltmeisterin Regina Halmich,<br />
demnächst in der „Hall of Fame<br />
des Frauenboxens“. Aus Hanau<br />
angereist war der ehemalige Sauerland-Weltmeister<br />
René Weller,<br />
frisch verheiratet mit seiner Frau<br />
Maria, <strong>und</strong> seinem Chef Ulrich<br />
Bittner, dem Präsidenten der<br />
deutschen WSB-Mannschaft.<br />
Der umtriebige Unternehmer<br />
knüpfte <strong>die</strong> ersten Verbindungen<br />
zu Sauerland, denn seine Vision<br />
ist schon seit langem, Profis <strong>und</strong><br />
Amateure in einer Veranstaltung<br />
zusammen boxen zu lassen.
Gevor:<br />
Sieg mit<br />
Herz <strong>und</strong><br />
Hirn…<br />
Noel Gevor (r.) trumpfte gegen Gogita<br />
Gorgiladze richtig auf<br />
WM-Titel bei den Junioren geholt<br />
Zur starken Cruisergewichts-Formation<br />
mit zehn R<strong>und</strong>en um <strong>die</strong> WBO-Juni-<br />
ab R<strong>und</strong>e zwei ständig auf Angriff<br />
einem sehenswerten Kampf über Mehr nicht. Gevor dagegen setzte<br />
Marco Huck <strong>und</strong> Yoan oren-Weltmeisterschaft besiegte<br />
Noel den drei Jahre jüngeren klare Ergebnis heraus, das ihm <strong>die</strong><br />
<strong>und</strong> holte am Ende dadurch jenes<br />
Pablo Hernandez im<br />
Sauerland-Stall stieß in Berlin<br />
möglicherweise der Hamburger<br />
Noel Gevor dazu. Der 23-Jährige<br />
bringt einen bekannten Namen<br />
mit in den Ring. Stiefvater Khoren<br />
lieferte sich im Mittelgewicht<br />
große Schlachten mit Felix Sturm<br />
<strong>und</strong> <strong>Arthur</strong> Abraham. Aber weder<br />
Sturm noch Abraham ließen<br />
den Armenier an <strong>die</strong> WM-Gürtel<br />
ran. „Vielleicht gelingt es meinem<br />
Sohn besser, sich bei WM-Kämpfen<br />
durchzusetzen“, hofft Vater<br />
Khoren, der seinen Sohn auch als<br />
Trainer betreut.<br />
Den ersten Gürtel brachte<br />
Noel jetzt mit nach Hamburg. In<br />
Georgier Gogita Gorgiladze nach<br />
Punkten. Es war ein sehenswerter<br />
Kampf, bei dem der Deutsche<br />
mit zweimal 100:90 <strong>und</strong> 99:91 <strong>die</strong><br />
Punktrichter klar überzeugte.<br />
Der Auftritt des Georgiers Gogita<br />
Gorgiladze überraschte durch<br />
sein defensives Boxen. Aus seinem<br />
Kampfrekord geht nämlich hervor,<br />
dass er in seiner Heimatstadt<br />
Tiflis fast alle in den Ringstaub<br />
schickte, <strong>die</strong> mit ihm ins Seilquadrat<br />
kletterten. Von 18 Kämpfen<br />
gewann er 14 durch Knockout.<br />
In Berlin vermochte er dem ungestümen<br />
Gevor nur ein paar leichte<br />
Kinn-Wischer zu verpassen.<br />
Punktrichter zubilligten.<br />
Professor Michael Wolffsohn<br />
von der Stiftung „Boxen integrieren“<br />
war hin- <strong>und</strong> hergerissen:<br />
„Die beiden jungen Boxer haben<br />
mich begeistert. Hier paart sich<br />
Geist <strong>und</strong> Faust. Gevor hat genau<br />
überlegt, wann <strong>und</strong> wie er seine<br />
Schläge setzen muss. Dem Georgier<br />
war zwar bewusst, dass er<br />
der schwächere Boxer ist. Aber<br />
<strong>die</strong> Art, wie er geboxt <strong>und</strong> Schläge<br />
vermieden hat, beeindruckte. Er<br />
hat signalisiert: Ich bin schwächer,<br />
aber nicht so schwach wie<br />
ihr denkt, <strong>und</strong> stand dadurch<br />
zehn R<strong>und</strong>en gut durch.“<br />
Karriere-Aus für Gutknecht?<br />
Er ist der Lieblinsboxer von staunlich. Eddy muss den Kampf ard Gutknecht? Sauerland hatte<br />
Trainer Ulli Wegner. Und taktisch viel besser gestalten. viel vor mit dem Jungen. Er sollte<br />
an einem Turnier in Südafrika<br />
Halbschwergewichts- Von der boxerischen Seite bin<br />
Profi Eduard Gutknecht ich enttäuscht. Vor allen Dingen teilnehmen. Doch in <strong>die</strong>ser Verfassung<br />
hatte vom Sauerland-Boxstall in sollte er nervenstärker werden.“<br />
kann er sich das Fahrgeld<br />
Berlin erneut eine große Chance Manager Wilfried Sauerland über sparen. Gutknecht sollte <strong>die</strong> Boxhandschuhe<br />
bekommen. Doch gegen den Argentinier<br />
<strong>die</strong> schwache Vorstellung Gut-<br />
lieber an den Nagel<br />
Pablo Sosa hat sie der knechts: „Das ist ziemlich in <strong>die</strong> hängen <strong>und</strong> sich auf den erfolgrei-<br />
Gifhorner in keinster Weise genutzt.<br />
Hose gegangen. Allerdings hatte chen Abschluss seines Sport-Stu-<br />
Unentschieden nach einem ich Eduard noch mit einem Punkt diums in Potsdam konzentrieren.<br />
ganz schwachen Kampf.<br />
vorn.“<br />
Dabei zeigte auch Sosa (3-3-2, Der Ex-Europameister<br />
selbstkritisch: Eduard Gutknecht<br />
2) nur eine mittelmäßige Leistung.<br />
Dem Sauerland-Management war „Der Argentinier hatte (r.) kam über ein<br />
enttäuschendes<br />
er bestens bekannt. Jung-Star sich sehr gut auf mich Remis gegen Pablo<br />
Enrico Kölling hatte den Argentinier<br />
eingestellt. Ich wollte Sosa nicht hinaus<br />
bei seinen Profi-Debüt vor ihn weghauen, aber<br />
den Fäusten <strong>und</strong> bezwang ihn das hat überhaupt<br />
überzeugend. Also ein handverlesener<br />
nicht geklappt.“ Und<br />
Gegner!<br />
Kölling meint als<br />
Trainer Ulli Wegner nach dem Sosa-Bezwinger gar:<br />
Kampf enttäuscht: „Das kann „Ich glaube, Eddy hat<br />
nicht der Anspruch von Eddy seinen Gegner etwas<br />
sein. Und <strong>die</strong>se Leistung ist für unterschätzt.“<br />
mich angesichts der sehr guten Wie soll es jetzt<br />
Trainingswettkämpfe sehr er-<br />
weitergehen mit Edu-<br />
Sauerland<br />
schämte sich<br />
Seit über 40 Jahren mischt<br />
Wilfried Sauerland im<br />
Boxgeschäft mit. „So<br />
etwas habe ich noch<br />
nicht erlebt. Wir haben heute das<br />
schlechteste Vorprogramm erlebt,<br />
das vom Sauerland-Stall organisiert<br />
wurde. Ich habe mich für<br />
<strong>die</strong>se Kämpfe richtig geschämt. So<br />
etwas wird mir nicht wieder passieren“,<br />
schimpfte Sauerland.<br />
Was war passiert? Zum Auftakt<br />
sollte Timo Schwarzkopf<br />
gegen Anzor Gamgebeli um <strong>die</strong><br />
EU-Meisterschaft über zwölf R<strong>und</strong>en<br />
boxen. Nach 2:47 Minuten<br />
der ersten R<strong>und</strong>e gab der Georgier<br />
auf. Der Gr<strong>und</strong>: Nach einem Leberhaken<br />
tat ihm <strong>die</strong> Hand weh.<br />
Schwarzkopf-Trainer Conny Mittermeier<br />
freute sich zwar über<br />
den EU-Meister, zeigte sich aber<br />
unzufrieden: „Wir hatten den<br />
Kampf als echte Bewährungsprobe<br />
vorgesehen. Jetzt stehen wir<br />
trotz Titels weiter am Anfang. Wir<br />
wollen ganz nach oben, da bringen<br />
uns Gegner wie der Georgier<br />
nicht weiter.“<br />
Nach 2:40 Minuten der ersten<br />
R<strong>und</strong>e war auch der Kampf des<br />
Weißrussens Dmitri Agafonau<br />
gegen den Dänen Dennis Ceylan<br />
im Federgewicht beendet. „Was<br />
war das für ein Schwergewichtskampf?<br />
So einen Mann kann man<br />
doch nicht in den Ring lassen“,<br />
ärgerte sich Sauerland. Gleich<br />
in der ersten R<strong>und</strong>e lag der Ungar<br />
Zoltan Jerousek viermal auf<br />
den Brettern, bis ihn der Ringrichter<br />
nach 2:17 Minuten aus<br />
dem Kampf nahm. Der 23 Jahre<br />
alte Burak Sahin hatte in seinem<br />
fünften Profikampf den fünften<br />
K.o.-Sieg gefeiert. Trainer Steven<br />
Küchler, ist überzeugt: „An Sahin<br />
werdet ihr noch Freude haben. Er<br />
hat eine Schlagkraft, <strong>die</strong> ist schon<br />
unheimlich.“<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
13
ARD: Keine Vertragsverlängerung des TV-Kontraktes – aber<br />
Sauerland verhandelt weiter –<br />
auch Sat.1 zeigt Interesse!<br />
Berliner Boxstall kann immerhin vier Weltmeister in <strong>die</strong> Waagschale werfen<br />
Die Worte, <strong>die</strong> Volker<br />
Herres gewählt hatte,<br />
klangen arg nach Abgesang.<br />
Er bedanke sich<br />
sehr für <strong>die</strong> gemeinsamen zwölf<br />
Jahre, hatte der Programmdirektor<br />
der ARD am 28. April in<br />
einer offiziellen Pressemitteilung<br />
verkündet, „hervorragende<br />
Einschaltquoten <strong>und</strong> spannende<br />
Kämpfe haben <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />
geprägt“. Dennoch sehe sich<br />
der Sender aufgr<strong>und</strong> „finanziell<br />
enger werdender Perspektiven<br />
im Sportrechteetat“ genötigt,<br />
Wilfried (links) <strong>und</strong><br />
Kalle Sauerland zeigen<br />
sich trotz der ernsten<br />
Lage noch recht positiv<br />
gestimmt<br />
den bis Jahresende laufenden<br />
Vertrag mit dem Berliner Profiboxstall<br />
Sauerland in der aktuellen<br />
Form nicht zu verlängern.<br />
Am Tag danach war man<br />
bei Sauerland, dem nach dem<br />
Aus des seit November 2012<br />
insolventen Hamburger Universum-Stalls<br />
letzten deutschen<br />
Platzhirschen, trotz des vermeintlichen<br />
K.o.-Schlags weit<br />
davon entfernt, das Handtuch<br />
zu werfen. „Dass es in der aktuellen<br />
Form nicht weitergeht,<br />
14 <strong>BoxSport</strong><br />
ist für uns keine Überraschung“,<br />
sagte Geschäftsführer Frederick<br />
Ness, „dennoch reden wir mit<br />
der ARD über neue Formate <strong>und</strong><br />
sind zuversichtlich, dass wir im<br />
Sommer eine Einigung erzielen<br />
werden.“ Auch Unternehmensgründer<br />
Wilfried Sauerland gab<br />
sich zuversichtlich: „Wir haben<br />
damit gerechnet, dass der jetzige<br />
Vertrag in der Form nicht verlängert<br />
wird. In der Begründung<br />
der ARD steht, dass es ums Geld<br />
geht. Da sind wir gesprächsbereit.“<br />
R<strong>und</strong> zwölf Millionen Euro<br />
soll <strong>die</strong> ARD zuletzt jährlich in<br />
<strong>die</strong> Boxrechte investiert haben,<br />
dafür organisierte Sauerland pro<br />
Jahr acht bis zwölf Kampfabende<br />
mit Weltmeistern wie Marco<br />
Huck, Yoan Pablo Hernandez,<br />
<strong>Arthur</strong> Abraham <strong>und</strong> Jürgen<br />
Brähmer.<br />
Wie kompliziert <strong>die</strong> Entscheidungsfindung<br />
innerhalb<br />
des „Ersten“ ist, hatte Boxsport<br />
bereits in der vorigen Ausgabe<br />
dargestellt. Nach einer internen<br />
Befassung der Sportchefs<br />
aller neun in<br />
der ARD<br />
zusammengeschlossenen<br />
Sender<br />
solle eine<br />
Empfehlung<br />
ergehen, ob<br />
<strong>und</strong> wie man<br />
2015 mit dem<br />
Boxen weitermachen<br />
wolle. Diese<br />
wird dann<br />
von den Fernsehdirektorinnen<br />
<strong>und</strong><br />
–direktoren<br />
der Landesr<strong>und</strong>funkanstalten<br />
beraten, bevor<br />
<strong>die</strong> neun<br />
Intendanten<br />
der Anstalten<br />
gemeinsam<br />
mit Herres<br />
eine Entscheidung<br />
fällen. Problematisch<br />
war in den vergangenen Jahren<br />
vor allem <strong>die</strong> generelle Ablehnung<br />
des Boxsports durch einige<br />
Funktionsträger.<br />
Selbst wenn <strong>die</strong> ARD komplett<br />
ausstiege, wäre das nicht<br />
das Aus für Profiboxkämpfe<br />
im deutschen Fernsehen. RTL<br />
überträgt gesichert <strong>die</strong> nächsten<br />
zwei Kämpfe von Schwergewichts-Champion<br />
Wladimir<br />
Klitschko, Sat.1 zeigt Mittelgewichts-Weltmeister<br />
Felix Sturm,<br />
<strong>die</strong> Spartensender Sport 1 <strong>und</strong><br />
Eurosport arbeiten mit diversen<br />
Promotern zusammen. Besonders<br />
Sat.1 ist seit Monaten auch<br />
Gesprächspartner für Sauerland,<br />
<strong>die</strong> Verhandlungen dürften nun<br />
intensiviert werden. „Wir sind<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich an attraktiven<br />
Sportrechten interessiert“, sagte<br />
Sat.1-Sportchef Alexander<br />
Rösner. Und auch ein neuer<br />
Versuch, ein Bezahlmodell für<br />
Boxkämpfe einzuführen, könnte<br />
unternommen werden.<br />
Volker Herres, Programmdirektor der ARD, verkündete<br />
<strong>die</strong> schlechte Nachricht<br />
Mitinhaber Kalle Sauerland<br />
unterstrich zudem, dass das Unternehmen<br />
auch weiter existieren<br />
könnte, wenn es in Deutschland<br />
keinen großen Fernsehpartner<br />
hätte. „Klar ist, dass wir uns<br />
dann neu aufstellen müssten<br />
<strong>und</strong> den Aufbau in der jetzigen<br />
Form nicht leisten könnten.<br />
Aber wir haben uns in den vergangenen<br />
Jahren auf ein so breites<br />
F<strong>und</strong>ament gestellt, dass wir<br />
nicht am Ende wären, wenn wir<br />
keinen Partner in Deutschland<br />
finden“, sagte er. Zuletzt hatte<br />
Sauerland insbesondere in Richtung<br />
Skandinavien, wo man mit<br />
einem großen dänischen Sender<br />
kooperiert, <strong>und</strong> Großbritannien<br />
expan<strong>die</strong>rt. „Und mit vier deutschen<br />
Weltmeistern <strong>und</strong> der<br />
Elite des deutschen Nachwuchses<br />
sind wir auf jeden Fall auch<br />
für <strong>die</strong> Zukunft in Deutschland<br />
bestens aufgestellt“, sagte Geschäftsführer<br />
Ness.<br />
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Vor zehn Jahren:<br />
Klitschkos letzte Niederlage<br />
Erinnerungen von Lamon Brewster<br />
Enzo Maccarinelli erlitt schon in der<br />
ersten R<strong>und</strong>e eine Augenverletzung <strong>und</strong><br />
musste in R<strong>und</strong>e sechs aufgeben<br />
Nach seinem Abbruchsieg gegen<br />
den tapferen Maccarinelli<br />
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Nach seinem K.o.-Sieg in der fünften R<strong>und</strong>e gegen den total überforderte<br />
Der Samoaner (links) war gegen den<br />
Weltmeister heillos überfordert<br />
Wladimir Klitschko feierte<br />
seinen Sieg über Alex Leapai<br />
ausgiebig<br />
Aus<br />
Oberhausen<br />
berichten<br />
Björn Jensen<br />
<strong>und</strong> Nicole<br />
Bitter<br />
Der Kampf gegen Alex<br />
Leapai, der krachende<br />
K.-o.-Sieg in R<strong>und</strong>e<br />
fünf, war noch keine<br />
St<strong>und</strong>e alt, als in der König-Pilsener-Arena<br />
in Oberhausen längst<br />
<strong>die</strong> Suche nach echten Gegnern<br />
für Wladimir Klitschko begonnen<br />
hatte. Zu schwach hatte sich<br />
der so übergewichtige wie überforderte<br />
Australier präsentiert,<br />
um den Boxfans den Glauben<br />
an einen echten Wettbewerb in<br />
der Königsklasse zurückgeben<br />
zu können. Bernd Bönte tat<br />
…<strong>und</strong> wurde<br />
ausgezählt,<br />
Wladimirs Arbeit<br />
war getan<br />
deshalb etwas, was er in seiner<br />
Eigenschaft als Manager von<br />
Wladimir Klitschko normalerweise<br />
nicht tun muss: Er bat um<br />
einen Kampf. „Wir wären sehr<br />
glücklich, wenn <strong>die</strong> WBC Wladimir<br />
<strong>die</strong> Chance geben würde,<br />
um ihren Titel zu kämpfen“,<br />
sagte Bönte also zu vorgerückter<br />
St<strong>und</strong>e.<br />
Der Gürtel des World Boxing<br />
Council (WBC) fehlt dem 38 Jahre<br />
alten Ukrainer noch in<br />
seiner Sammlung, dann<br />
hätte er <strong>die</strong> Titel aller vier<br />
In R<strong>und</strong>e fünf war es<br />
schließlich geschehen: Alex<br />
Leapai ging zu Boden…<br />
Jetzt will W<br />
noch den G<br />
Wie sein Trainer Banks ihn vor de<br />
bedeutenden Weltverbände auf<br />
sich vereinigt. Am 10. Mai kämpfen<br />
in Los Angeles der US-Amerikaner<br />
Chris Arreola <strong>und</strong> der<br />
Kana<strong>die</strong>r Bermane Stiverne um<br />
<strong>die</strong>sen Gürtel, den Klitschkos älterer<br />
Bruder Vitali niedergelegt<br />
hatte, bevor er sich in den größeren,<br />
viel härteren Kampf stürzte,<br />
den er derzeit führt, den um <strong>die</strong><br />
Neuordnung der Ukraine. „Es ist<br />
mein großer Traum, alle vier Titel<br />
zu vereinigen, den der WBC<br />
hatte ich noch nie. Ich hoffe,<br />
dass ich <strong>die</strong> Chance bekomme“,<br />
sagte Wladimir Klitschko.<br />
Diese Sehnsucht nach einem<br />
Kampf, der <strong>die</strong> Boxfans<br />
weltweit in seinen Bann<br />
ziehen würde, war nur allzu<br />
verständlich an einem<br />
Abend, der wieder einmal<br />
<strong>und</strong> vielleicht deutlicher als<br />
jemals zuvor bewiesen hatte,<br />
dass der 198 Zentimeter<br />
große Modellathlet so allein<br />
an der Spitze des Schwergewichts<br />
steht wie der Ayers<br />
Rock im Roten Zentrum von<br />
Leapais Heimat Australien.<br />
Dass der technisch, taktisch<br />
<strong>und</strong> auch in seiner Erfahrung<br />
limitierte Gast nur mit einem<br />
Glückstreffer würde gewinnen<br />
können, war vorher klar gewesen.<br />
Aber dass ein Pflichtherausforderer<br />
– <strong>und</strong> dazu war der<br />
34-Jährige nach seinem Überraschungssieg<br />
gegen den Russen<br />
Denis Boytsov vom Berliner Sauerland-Team<br />
im November 2013<br />
vom Weltverband WBO ernannt<br />
16 <strong>BoxSport</strong>
n Samoaner Alex Leapai, dem auch ein Kriegstanz nicht helfen konnte<br />
Entschlossen <strong>und</strong> kraftvoll<br />
hämmerte „Dr. Steelhammer“<br />
auf den 15 Zentimeter<br />
kleineren Leapai ein<br />
Bruder Vitali (links) war einer der<br />
ersten Gratulanten im Ring<br />
ladimir auch<br />
ürtel von Vitali<br />
m Kampf noch einmal scharf gemacht hat<br />
worden – dermaßen unterlegen<br />
sein würde, dass er nicht einen<br />
einzigen Wirkungstreffer anzubringen<br />
verstand, war eine<br />
weitere Ernüchterung für <strong>die</strong><br />
Schwergewichtsklasse, deren<br />
Ruf in den vergangenen Jahren<br />
sowieso schon arg gelitten hat.<br />
Allerdings muss man Leapai,<br />
einem gebürtigen Samoaner, der<br />
im Ring mit dem traditionellen<br />
Kriegstanz Haka begrüßt wurde,<br />
zugestehen, dass sein im Kampfnamen<br />
„Löwenherz“ gewürdigter<br />
Siegeswille nie <strong>und</strong> nimmer<br />
ausreichen konnte gegen einen<br />
Klitschko, der von den Emotionen<br />
r<strong>und</strong> um <strong>die</strong> schlimmen<br />
Ereignisse in seiner Heimat derart<br />
aufgeputscht schien, dass er<br />
seinen 15 Zentimeter kleineren<br />
Kontrahenten vor 12.000 Fans<br />
in der ausverkauften Arena <strong>und</strong><br />
8,64 Millionen vor den Fernsehschirmen<br />
mit purer Leidenschaft<br />
überrollte. Zielgenau steuerte<br />
<strong>die</strong> gefürchtete linke Führhand<br />
immer wieder durch <strong>die</strong> löchrige<br />
Deckung, doch überraschend<br />
oft zog <strong>die</strong> brutale rechte Schlaghand<br />
nach.<br />
Leapai wartete auf Pausen,<br />
um zum Konter anzusetzen, aber<br />
es gab keine Pausen. Klitschko<br />
schlug <strong>und</strong> schlug, vor allem<br />
schlug er perfekt aus<br />
der Bewegung, er tanzte<br />
seinen Gegner förmlich<br />
aus, hatte ihn in R<strong>und</strong>e<br />
eins bereits am Boden <strong>und</strong><br />
setzte dann in R<strong>und</strong>e fünf<br />
nach einem weiteren Niederschlag<br />
so konsequent<br />
nach, wie man es lange<br />
nicht von ihm gesehen<br />
hatte. Ringrichter Ed<strong>die</strong><br />
Cotton blieb keine andere<br />
Möglichkeit, als den schwer<br />
atmenden Australier aus dem<br />
Kampf zu nehmen. „Ich wollte<br />
an ihn herankommen, aber ich<br />
habe dafür nicht hart genug<br />
gearbeitet. Wladimir hat sich<br />
enorm gut bewegt, seine Rechte<br />
kam sehr akkurat. Ich bin schon<br />
etwas enttäuscht, aber es war<br />
auch eine sehr lehrreiche Erfahrung“,<br />
sagte Leapai.<br />
„Es war sehr hart für mich, in<br />
der Vorbereitung konzentriert zu<br />
bleiben, denn mit dem Kopf war<br />
ich in der Ukraine. Aber <strong>die</strong>ser<br />
Sieg war enorm wichtig für meine<br />
Landsleute, deshalb bin ich<br />
sehr glücklich“, sagte Klitschko.<br />
Sein Trainer Jonathon Banks hatte<br />
dagegen <strong>die</strong> weitaus einleuchtendere<br />
Erklärung, <strong>die</strong> das auch<br />
von TV-<br />
Partner<br />
R T L<br />
penetrierte<br />
Politpathos<br />
ein<br />
Stück<br />
weit relativierte. „Ich habe von<br />
Wladimir gefordert, dass er endlich<br />
wie ein echter Champion boxen<br />
muss. Es genügt nicht, wenn<br />
er <strong>die</strong> Gegner ausboxt, er muss<br />
sie ausknocken, das erwarten<br />
<strong>die</strong> Leute, weil er alle Werkzeuge<br />
dafür hat“, sagte der Chefcoach,<br />
der gleich <strong>die</strong> nächste Forderung<br />
formulierte. „Wenn Wladimir<br />
wirklich als einer der besten<br />
zehn Boxer der Geschichte anerkannt<br />
werden will, dann muss er<br />
mit seinen Titeln auf Welttournee<br />
gehen. Wir müssen in den<br />
USA boxen, in Asien, in Afrika<br />
oder auch in Australien. Nur<br />
dann wird er ein echter Champion<br />
sein.“<br />
Natürlich wäre eine Titelvereinigung<br />
mit dem neuen WBC-<br />
Trainer Jonathan Banks hat mit<br />
seinem Schützling noch einiges<br />
vor<br />
Champion in den USA denkbar,<br />
wichtig ist aber zunächst einmal,<br />
dass sie überhaupt kommt.<br />
Wahrscheinlicher ist, dass <strong>die</strong><br />
Amerikaner zunächst versuchen,<br />
den Sieger aus Arreola<br />
gegen Stiverne gegen ihre größte<br />
Hoffnung Deontay Wilder antreten<br />
zu lassen, um den besten US-<br />
Schwergewichtler zu ermitteln,<br />
der sich dann dem Dominator<br />
stellen darf.<br />
Den Sieger aus Arreola gegen<br />
Stiverne, Wilder, IBF-Pflichtherausforderer<br />
Kubrat Pulev aus<br />
Bulgarien oder <strong>die</strong> Briten Tyson<br />
Fury, Dereck Chisora oder David<br />
Price – es gibt noch reizvolle<br />
Kämpfe gegen Gegner, <strong>die</strong> mehr<br />
können als viel zu reden <strong>und</strong><br />
wenig zu halten. Vielleicht muss<br />
Klitschko dafür auch mal bereit<br />
sein, einen Titel niederzulegen,<br />
wenn ein Pflichtherausforderer<br />
sein Fortkommen zu lähmen<br />
droht. Er braucht keine Titel<br />
mehr, um seinen Ruhm noch zu<br />
mehren. Er braucht echte Gegner.<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
17
So sah es<br />
Wladimir<br />
Klitschko<br />
„Ein Sieg für <strong>die</strong><br />
Leute in der Ukraine“<br />
Mein Gegner Leapai hat sein Löwenherz gezeigt<br />
Ich habe lange trainiert <strong>und</strong><br />
mich vorbereitet. Es war nicht<br />
leicht, mein Kopf war in der Ukraine.<br />
Alles, was gerade in meiner<br />
Heimat passiert, beschäftigt<br />
<strong>die</strong> ganze Welt. Ich hoffe, dass<br />
<strong>die</strong> Politiker einen Kompromiss<br />
finden werden <strong>und</strong> es niemals<br />
zu einem Krieg kommt, in dem<br />
Menschen sterben. Die Ukraine<br />
bleibt so, wie sie ist. Ich bin stolz<br />
auf meine Landsleute, <strong>die</strong> für<br />
ihre Rechte eingestanden sind<br />
<strong>und</strong> ich bin stolz, ein Ukrainer<br />
zu sein.<br />
Dieser Kampf war wichtig für<br />
meine Landsleute in der Ukraine,<br />
dass sie emotional abgelenkt<br />
wurden von den Problemen, <strong>die</strong><br />
in den letzten sechs Monaten<br />
aufgekommen sind. Ich hoffe,<br />
dass wir <strong>die</strong> Krise überstehen<br />
wie ich den Kampf überstanden<br />
habe. Und dass wir am Ende das<br />
WM-Splitter<br />
Nach seinem Engagement als Sky-Experte<br />
beim Topspiel des 32. Spieltages<br />
der Fußball-B<strong>und</strong>esliga zwischen Bayer<br />
Leverkusen <strong>und</strong> Borussia Dortm<strong>und</strong> düste<br />
Rekordnationalspieler Lothar Matthäus zur<br />
König-Pilsener-Arena nach Oberhausen.<br />
Zwischendurch fachsimpelte er gut gelaunt<br />
mit RTL-Reporter Kai Ebel im Innenraum.<br />
Ebenfalls am Ring Leverkusens Stürmer<br />
Stefan Kießling mit Ehefrau Norina.<br />
***<br />
bekommen, von<br />
dem wir träumen:<br />
In einem demokratischen<br />
<strong>und</strong> europäischen<br />
Land zu<br />
leben.<br />
Der Kampf ist<br />
gut für mich gelaufen,<br />
nicht so gut für<br />
Alex. Aber er hat<br />
sein Löwenherz gezeigt<br />
<strong>und</strong> den Sport<br />
für sein Land, seine<br />
Fans <strong>und</strong> Familie repräsentiert.<br />
Er war<br />
Lothar Matthäus tauschte sich mit Kai Ebel (links) aus<br />
sehr selbstbewusst, er wollte<br />
es wissen <strong>und</strong> den Weltmeister-<br />
Gürtel haben. Er stellt wirklich<br />
eine Geschichte dar, der Rocky<br />
aus Australien. Ich wünsche<br />
ihm alles Gute <strong>und</strong> weiß, dass es<br />
nicht leicht für ihn war, er hat alles<br />
gegeben, stand aber mit dem<br />
Besten im Ring.<br />
Trost für den Verlierer:<br />
Wladimir Klitschko<br />
bescheinigte Alex Leapai ein<br />
großes Kämpferherz<br />
Mit BVB-Profi Ilkay Gündogan<br />
tummelte sich ein weiterer Fußballer<br />
im Innenraum. An der Seite<br />
seiner Fre<strong>und</strong>in, der Schauspielerin<br />
Silah Sahin, machte sich der 23-Jährige<br />
einen netten Abend. Da Sahin<br />
in einem sehr weiten schwarzen Babydoll-Kleid<br />
an seiner Seite erschien<br />
<strong>und</strong> zuletzt immer wieder Fotos von<br />
ihrem Bauch postete, wurde getuschelt,<br />
dass <strong>die</strong> beiden Nachwuchs<br />
erwarten...<br />
***<br />
Während<br />
Waldimir<br />
Klitschko in gewohnter<br />
Ich fühle mich<br />
mit meinen 38 Jahren<br />
sehr gut. Ich<br />
weiß nicht, ob ich<br />
das beim nächsten<br />
Kampf wiederholen<br />
<strong>und</strong> noch toppen<br />
kann. Aber<br />
hier stand ich wirklich<br />
in bester Form<br />
im Ring. Wenn ich<br />
im Ring stehe, bin<br />
ich zu 100 Prozent<br />
konzentriert auf<br />
den Kampf. Ich<br />
muss auch sagen, dass ich mich<br />
so verbissen auf den Kampf vorbereitet<br />
habe – im positiven Sinn<br />
verbissen –, denn ich wollte auf<br />
keinen Fall verlieren. Ich bin auf<br />
einer Mission <strong>und</strong> noch nicht am<br />
Ende. Mein Hunger auf Erfolg ist<br />
längst noch nicht gestillt. Jede<br />
Titelverteidigung ist für mich<br />
Weise mit „Can‘t stop“ von den Red<br />
Hot Chili Peppers einmarschierte,<br />
wurde Alex Leapai einer Tradition<br />
seines Heimatlandes Samoa folgend<br />
von seinem ältesten Bruder – traditionell<br />
tätowiert – mit einer Muschel<br />
in den Ring geblasen.<br />
***<br />
Shannon Briggs, der sowohl bei<br />
der Pressekonferenz in der Woche<br />
vor dem Kampf als auch beim<br />
Wiegen („Du siehst ein bisschen fett<br />
aus“) gegen Wladimir pöbelte (siehe<br />
etwas Neues, ich erlebe etwas<br />
Neues. Und ich genieße <strong>die</strong> Zeit,<br />
ich liebe den Sport <strong>und</strong> ich liebe<br />
es, an der Spitze zu stehen.<br />
Ich verstehe, dass jeder an <strong>die</strong><br />
Spitze kommen möchte <strong>und</strong> respektiere<br />
jeden Gegner, der dann<br />
vor mir steht <strong>und</strong> seine Aufgabe<br />
sehr ernst nimmt.<br />
Die größte Herausforderung<br />
für mich bin ich selbst. Es kostet<br />
eine Menge Kraft, um fokussiert<br />
zu bleiben. Nicht eingebildet<br />
oder zu selbstsicher zu werden,<br />
nur weil ich seit vielen Jahren<br />
der Champion bin.<br />
Ich freue mich, dass Vitali<br />
dabei war, denn wir sehen uns<br />
leider nicht so oft. Vor allem im<br />
letzten halben Jahr haben wir<br />
uns ganz selten gesehen, deswegen<br />
freue ich mich umso mehr,<br />
dass er wieder in der Ringecke<br />
stand.<br />
Ilkay Gündogan sah sich den Kampf zusammen mit Fre<strong>und</strong>in<br />
Silah Sahin an<br />
Seite xx), schaute den Kampf in der zweiten<br />
Reihe <strong>und</strong> verhielt sich verhältnismäßig<br />
human – hob nur mal sein T-Shirt an –, gab<br />
Interviews, verpasste allerdings keine Gelegenheit,<br />
Wladimir aufs Neue herauszufordern:<br />
„Ich stalke Wladimir gehe ihm solange<br />
auf <strong>die</strong> Nerven, bis er endlich gegen mich<br />
in den Ring steigt“, so seine Devise.<br />
***<br />
Bevor der Hauptkampf losging, gaben<br />
<strong>die</strong> Scorpions ihren Song „The Best is<br />
yet zu come“ zum Besten <strong>und</strong> heizten den<br />
Zuschauern schon mal ein.<br />
18 <strong>BoxSport</strong>
Vitali Klitschko ist überzeugt:<br />
Putin stoppte<br />
TV-Übertragung<br />
in Russland<br />
Nach der von<br />
ihr gesungenen<br />
ukrainischen<br />
Hymne setzte<br />
sich Natalia<br />
Klitschko (Foto<br />
oben) in <strong>die</strong><br />
erste Reihe,<br />
wo auch schon<br />
Wladimirs<br />
Verlobte Hayden<br />
Panettiere (Foto<br />
rechts) Platz<br />
genommen<br />
hatte.<br />
Panettiere<br />
hatte Wladimir<br />
Klitschko<br />
bereits in der<br />
Ukraine auf den<br />
Maidan begleitet<br />
<strong>und</strong> wollte nun<br />
natürlich auch<br />
live vor Ort<br />
ihrem Partner<br />
am Ring zur<br />
Seite stehen.<br />
Aus Solidarität<br />
zu dessen<br />
Landsleuten,<br />
<strong>die</strong> in großer<br />
Vielzahl – mit<br />
Fahnen <strong>und</strong><br />
traditionellem<br />
Kopfschmuck<br />
ausgestattet<br />
– im Publikum<br />
saßen,<br />
schwenkte sie<br />
ein ukrainisches<br />
Fähnchen<br />
Den einzigen Schockmoment<br />
des entspanntesten Abends<br />
seit vielen Wochen musste<br />
Vitali Klitschko vor dem<br />
Kampf überstehen. Als seine Frau<br />
Natalia für seinen Bruder Wladimir<br />
<strong>die</strong> ukrainische Nationalhymne singen<br />
wollte, streikte das Mikrofon.<br />
Erst im dritten Anlauf tönte ihre<br />
durchaus hörenswerte Stimme durch<br />
<strong>die</strong> Arena. „Natalia war so aufgeregt,<br />
<strong>und</strong> als dann <strong>die</strong> Panne kam, bin ich<br />
fast in Ohnmacht gefallen“, sagte der<br />
42-Jährige, „zum Glück hat es dann<br />
doch noch geklappt. Sie hat das toll<br />
gemacht.“<br />
Auch für seinen Bruder hatte der<br />
Ex-Weltmeister, der seit Monaten<br />
als Chef der Partei Udar in der Ukraine<br />
um Reformen kämpft <strong>und</strong> im<br />
Westen als eine der prominentesten<br />
Figuren der Demokratiebewegung<br />
wahrgenommen wird, nur Lob übrig.<br />
„Wladimir war unglaublich dominant,<br />
ich habe gespürt, wie sehr<br />
er <strong>die</strong>sen K.o.-Sieg wollte. Er ist zu<br />
einem so selbstsicheren <strong>und</strong> beherrschenden<br />
Champion geworden, dass<br />
ich glaube, dass er noch zehn Jahre<br />
so weitermachen kann, wenn er ges<strong>und</strong><br />
bleibt“, sagte er.<br />
Erst am Sonnabendmorgen war<br />
Vitali Klitschko aus Kiew kommend<br />
in Düsseldorf gelandet <strong>und</strong> von dort<br />
nach Oberhausen weitergereist, um<br />
seinem Bruder wie gewohnt in der<br />
Ringecke beizustehen. Am Sonntagmorgen<br />
um 9.30 Uhr ging der Flieger<br />
zurück in <strong>die</strong> Ukraine. Trotz aller<br />
Hektik genoss der Zweimeterhüne<br />
<strong>die</strong> Ablenkung sehr. „Ich war mit dem<br />
Kopf nur hier, bei Wladimirs Kampf.<br />
Ich konnte sehr gut abschalten, habe<br />
sogar zum ersten Mal seit vielen Wochen<br />
wieder einen Mittagsschlaf gehalten“,<br />
sagte er. Tatsächlich wirkte<br />
der ältere Klitschko sehr gelöst, eine<br />
gute St<strong>und</strong>e nahm er sich Zeit, um<br />
<strong>die</strong> Fragen der Reporter aus Deutschland,<br />
Russland, der Ukraine, den<br />
USA <strong>und</strong> Australien zu beantworten.<br />
Dennoch bemühte er sich, nicht allzu<br />
viel Politisches zu thematisieren, um<br />
den Erfolg seines Bruders nicht zu<br />
sehr zu überlagern. Dass der Kampf<br />
in Russland nicht gezeigt wurde –<br />
zum ersten Mal –, hängt aber wohl<br />
mit seinem Engagement als Politiker<br />
zusammen: „Ich bin mir sicher.<br />
Ich weiß es. Wir haben eine riesige<br />
Fangemeinde in Russland. Aber der<br />
russische Präsident Wladimir Putin<br />
ist unglücklich darüber, denn bei unseren<br />
Kämpfen wird <strong>die</strong> ukrainische<br />
Hymne gesungen, es ist <strong>die</strong> ukrainische<br />
Fahne zu sehen, <strong>und</strong> ein ukrainischer<br />
Sportler ist der Stärkste. Komischerweise<br />
haben auf einmal alle<br />
russischen Fernsehsender abgesagt.<br />
Normalerweise kämpfen sie um <strong>die</strong><br />
Rechte an den Klitschkokämpfen. Sie<br />
wollen, aber sie dürfen nicht. Dabei<br />
muss der Sport <strong>die</strong> Menschen doch<br />
zusammenbringen, das ist unsere<br />
Aufgabe“, so Vitali Klitschko.<br />
Dass <strong>die</strong> Eskalation der vergangenen<br />
Wochen ihn ausgezehrt hat,<br />
war trotz aller Lockerheit nicht zu<br />
übersehen. Zwar trainiert er weiterhin<br />
regelmäßig, nicht für ein Comeback,<br />
sondern um fit zu bleiben, aber<br />
<strong>die</strong> Strapazen haben ihn gezeichnet.<br />
„Es gibt unheimlich viel zu tun“,<br />
sagte er, „ich hätte mir vor meinem<br />
Einstieg in <strong>die</strong> Politik niemals vorstellen<br />
können, dass es so schlimm<br />
kommen könnte. Jetzt hoffe ich, dass<br />
es keinen Krieg gibt.“<br />
Am 25. Mai wird in der Ukraine<br />
ein neuer Präsident gewählt, Klitschko<br />
hatte auf eine Kandidatur verzichtet<br />
<strong>und</strong> sich stattdessen auf <strong>die</strong><br />
Seite des Großindustriellen Petro Poroschenko<br />
geschlagen, dem größere<br />
Siegchancen eingeräumt werden. Er<br />
selbst will einen erneuten Anlauf<br />
nehmen, um Bürgermeister seiner<br />
Heimatstadt Kiew zu werden. Auch<br />
<strong>die</strong>ser wird am 25. Mai gewählt, in<br />
den Umfragen liegt Klitschko mit<br />
r<strong>und</strong> 52 Prozent mehr als 40 Prozent<br />
vor seinem ärgsten Rivalen. Wie<br />
viele Kandidaten es insgesamt gibt,<br />
weiß er nicht. „Man muss abwarten“,<br />
sagte er, „gegen <strong>die</strong> Politik ist<br />
das Boxen ein Kinderspiel.“<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
19
„Wladimir hat Angst vor mir“<br />
Pulev will seinen WM-Kampf vor der Vereinigung<br />
Kubrat Pulev pocht auf sein Herausforderungsrecht<br />
Boxprofi Kubrat Pulev<br />
gönnt sich keine Ruhe.<br />
Erst saß er in Oberhausen<br />
am Ring <strong>und</strong><br />
sah den K.o.-Sieg Wladimir<br />
Klitschkos. Dann trainierte er<br />
bei Trainer Otto Ramin im Marzahner<br />
Gym. „Wenn alles ehrlich<br />
zugeht, bin ich der nächste<br />
Gegner von Wladimir. Ich stehe<br />
jetzt schon zwei Jahre auf Platz<br />
eins der IBF-Liste. Meine Herausforderung<br />
ist längst fällig“,<br />
schimpft der Bulgare. Allerdings<br />
weiß Pulev auch: „Die Klitschkos<br />
haben ein riesiges Netzwerk<br />
aufgebaut. Dadurch kann Wladimir<br />
lavieren <strong>und</strong> mir aus dem<br />
Weg gehen. Aber Sauerland hat<br />
in der Profi-Boxwelt auch einiges<br />
zu sagen, deshalb müsste er<br />
in meinem Fall mehr Druck machen.“<br />
Auf den Kampf Klitschko<br />
gegen Leapai wollte der 31 Jahre<br />
alte Pulev nicht eingehen. „Leapei<br />
hatte kein internationales Niveau.<br />
Bei solchen Gegnern ist es<br />
keine <strong>Kunst</strong> für Wladimir, noch<br />
zehn Jahre <strong>die</strong> Nummer eins im dass <strong>die</strong> IBF jetzt auf ihr Recht<br />
Schwergewicht zu sein.“ pocht, dass ich der nächste Herausforderer<br />
bin, <strong>und</strong> sich nicht<br />
Trainer Otto Ramin w<strong>und</strong>erte<br />
sich weniger über den schwachen<br />
Kampf von Oberhausen des Rings in Oberhausen wurden<br />
austricksen lässt.“ Am Rande<br />
als viel mehr über <strong>die</strong> Tatsache, nämlich bereits wieder Stimmen<br />
„wie <strong>die</strong>ser Australier Dennis laut, dass Waldimir Klitschko<br />
Boytsov schlagen konnte“. Zumal<br />
Boytsov im benachbartem den WBC-Titel boxt, den Bru-<br />
vielleicht schon im Herbst um<br />
Marzahner Gym bei Trainer der Vitali niedergelegt hat. „Für<br />
Karsten Röwer trainiert. mich wäre das ein Beweis, dass<br />
Kubrat Pulev hat Vertrauen Wladimir Angst vor mir hat“, ärgert<br />
sich der Ex-Europameister<br />
zur IBF, dem internationalen<br />
Verband: „Ich glaube schon, aus Sofia.<br />
Charr will<br />
seine Rache<br />
Manuel Charr bekam von RTL, in Person von Moderator Kai Ebel (rechts), <strong>die</strong><br />
Gelegenheit, seine Revanche zu fordern<br />
Bewaffnet mit einer<br />
„Ken“-Puppe <strong>und</strong> begleitet<br />
von gefühlt 20<br />
Bodyguards stürmte<br />
Schwergewichtler Manuel Charr<br />
nach dem Kampf von Klitschko<br />
gegen Leapai Richtung Seilquadrat,<br />
um seine Rache für <strong>die</strong> 2012<br />
in Moskau erlittene Niederlage<br />
einzufordern. Vor der Halle hatte<br />
er extra ein r<strong>und</strong> zweiminütiges<br />
Video gedreht, um seine Forderung<br />
zu untermauern <strong>und</strong> <strong>die</strong>s<br />
auf seine Facebook-Seite gestellt.<br />
Am Ring wurde der „Koloss<br />
von Köln“ jedoch von den<br />
Security-Mitarbeitern der Arena<br />
gestoppt. Seine „Wladimir,<br />
Wladimir“-Rufe verhallten ebenfalls<br />
im Nichts, denn der Titelverteidiger<br />
drehte gerade seine<br />
Ehrenr<strong>und</strong>e <strong>und</strong> ließ sich in jeder<br />
Ecke feiern. In Leapais Ecke<br />
ging er zuletzt, würdigte den<br />
Störenfried dabei keines Blickes.<br />
Anders <strong>die</strong> Mitarbeiter des übertragenden<br />
Senders RTL. Kai Ebel<br />
interviewte Charr, der sich zuerst<br />
bei den Zuschauern für den Auftritt<br />
entschuldigte. „Aber ich habe<br />
vor zwei Wochen vor 6000 Zuschauern<br />
gegen Kevin Johnson in<br />
Bonn geboxt <strong>und</strong> <strong>die</strong>ser Johnson<br />
hat Alex Leapai in der sechsten<br />
R<strong>und</strong>e k.o. geschlagen. Jeder bejubelt<br />
hier <strong>die</strong> Klitschkos, aber<br />
ich habe mich seit 2012 wieder<br />
zurückgeboxt, habe fünf Kämpfe<br />
gemacht, fünf Siege. Ich will einfach<br />
meinen Rückkampf haben.<br />
Damals in Moskau habt ihr mich<br />
betrogen, euer Hausarzt hat den<br />
Kampf einfach abgebrochen. Ich<br />
möchte hier in Deutschland boxen“,<br />
ließ er verlauten.<br />
Dass der Sender dem 29-Jährigen<br />
<strong>die</strong>se Plattform einräumte,<br />
erfreute Klitschko-Manager<br />
Bernd Bönte in keinster Weise.<br />
„Was <strong>die</strong>ser zweitklassige Typ<br />
absondert, interessiert hier<br />
niemanden. Er hat gegen Vitali<br />
klar verloren <strong>und</strong> hat keine<br />
zweite Chance ver<strong>die</strong>nt.“ Das<br />
sieht Charr natürlich anders,<br />
legte am Tag nach dem Kampf<br />
via Facebook nochmals nach:<br />
„Waldimir, ich boxe gegen<br />
dich, wann <strong>und</strong> wo du willst.<br />
Das gestern hatte doch nichts<br />
mit einem echten WM-Kampf<br />
zu tun. Mit Alex Lappen hätte<br />
jeder den Boden aufgewischt.<br />
Box endlich wieder gegen richtige<br />
Gegner – kämpf gegen<br />
mich.“<br />
Usyk: K.o.-Sieg in R<strong>und</strong>e drei<br />
Für Cruisergewichtler<br />
Ben Nsafoah (15-11-2, 8<br />
K.o.s) hingen <strong>die</strong> Trauben<br />
gegen Olympiasieger<br />
Oleksandr Usyk (3-0-0, 3<br />
K.o.s) in Oberhausen arg hoch.<br />
Der gebürtige Ghanaer, der in<br />
Neuwied lebt, präsentierte sich<br />
zwar gut durchtrainiert, wurde<br />
von dem 27-jährigen Ukrainer<br />
aber von Beginn an mächtig<br />
unter Druck gesetzt. In der dritten<br />
R<strong>und</strong>e war dann nach 1:43<br />
Minuten alles vorbei. Gleich<br />
zu Beginn der R<strong>und</strong>e hatte der<br />
32-Jährige schon mit dem Ringboden<br />
Bekanntschaft gemacht<br />
<strong>und</strong> ging schließlich nach einem<br />
Schlaghagel Usyks klassisch<br />
k.o.<br />
Ein wenig länger ließ der K.o.<br />
des Brasilianers Marcelo Nascimento<br />
(17-6-0, 15 K.o.s) auf sich<br />
warten. Der 33-Jährige war beim<br />
Schwergewichtkampf um den<br />
WBA Pan-Asia-Gürtel gegen den<br />
Neuseeländer Joe Parker (8-0-0,<br />
7 K.o.s) eingesprungen, nachdem<br />
der ursprüngliche Gegner<br />
Sherman ‚Tank‘ Williams wegen<br />
Querelen aus dem Vorprogramm<br />
gestrichen worden war. Der<br />
22-jährige Parker dominierte allerdings<br />
<strong>die</strong> ersten fünf R<strong>und</strong>en,<br />
schlug Nascimento in R<strong>und</strong>e<br />
sieben zum zweiten Mal nieder.<br />
Kurz drauf wurde der Brasilianer<br />
nach einem Schlaghagel aus<br />
dem Kampf genommen.<br />
Dritter<br />
Sieg im<br />
dritten<br />
Profikampf:<br />
Oleksandr<br />
Usyk<br />
20 <strong>BoxSport</strong>
Skandal im Düsseldorfer Interconti<br />
Nackter<br />
Briggs<br />
stürmte<br />
<strong>die</strong> PK<br />
Willkommen zur One-Man-Show von<br />
Shannon Briggs (re.) – Wladimir<br />
Klitscho (li.) <strong>und</strong> Alex Leapai<br />
schauen noch überrascht amüsiert<br />
Beleidigungen, Beschimpfungen,<br />
Forderungen – das<br />
ist längst Alltag für Schwergewichts-König<br />
Wladimir<br />
Klitschko unmittelbar vor seinen<br />
Titelverteidigungen. Auf der letzten<br />
Pressekonferenz vor seinem Fight<br />
gegen Alex Leapai sorgte dann Ex-<br />
Weltmeister Shannon Briggs für<br />
einen Eklat. Briggs, der 2010 eine<br />
schwere Niederlage gegen Klitschkos<br />
Bruder Vitali in Hamburg erlitten<br />
hatte, verschaffte sich im Düsseldorfer<br />
Interconti-Hotel gewaltsam Zutritt<br />
<strong>und</strong> trat unvermittelt vor das Podium.<br />
„Gib mir einen WM-Kampf, du Feigling.<br />
Trau dich endlich, gegen den<br />
Besten der Welt anzutreten“, brüllte<br />
er Klitschko an, riss sich das T-Shirt<br />
von seinem durchtrainierten Körper<br />
<strong>und</strong> pfefferte es dem amtierenden<br />
Weltmeister ins Gesicht. „Ich bin der<br />
wahre Weltmeister, der Champion des<br />
Volkes. Warum kämpft er <strong>und</strong> nicht<br />
ich gegen Klitschko?“, feuerte Briggs<br />
auch in Leapais Richtung weiter.<br />
Während Klitschko bei dem Auftritt<br />
des 42-jährigen US-Amerikaners<br />
gelassen blieb – obwohl er gerade<br />
dabei war, seine Gedanken über <strong>die</strong><br />
politische Situation in der Ukraine in<br />
Worte zu fassen –, zeigte sich Leapai<br />
für kurze Zeit aufgebracht, wollte dem<br />
prominenten Störenfried an <strong>die</strong> Wäsche.<br />
„Beruhige Dich, Junge, nimm<br />
Platz <strong>und</strong> entspann Dich“, sagte der<br />
promovierte Sportwissenschaftler zu<br />
Leapai <strong>und</strong> zeigte sich gleichermaßen<br />
amüsiert. „Ich habe meinen Gegner<br />
auf einer Pressekonferenz noch nie<br />
zurückhalten müssen.“<br />
Briggs, der ganz nach dem Geschmack<br />
der PR-Abteilung für viel<br />
Wirbel gesorgt hatte, verließ nach<br />
zehn Minuten den Raum. „Ich mag<br />
so ein Verhalten nicht. Ich weiß noch,<br />
wo er nach dem Kampf gegen Vitali<br />
endete“, sagte Klitschko mit Blick auf<br />
den Zwölfr<strong>und</strong>er, nach dem Briggs<br />
einige Tage im Krankenhaus verbringen<br />
musste. Bereits zwei Monate<br />
zuvor, im Trainingslager in Florida,<br />
hatte Briggs Wladimir Klitschko unangemeldet<br />
aufgesucht <strong>und</strong> provoziert.<br />
Ob er gegen Briggs in den Ring<br />
steigen würde, verneinte er erst mal:<br />
„Abwarten. Das ist Zukunftsmusik.<br />
Der Typ soll erst mal lernen, sich zu<br />
benehmen.“ Dass er das schwerlich<br />
kann, bewies Briggs nur Tage später<br />
beim offiziellen Wiegen. Dort tauchte<br />
er erneut auf, machte sich wieder<br />
nackig <strong>und</strong> wollte mit einer Torte auf<br />
Klitschko los...<br />
Nachdem er seinen Oberkörper entblößt <strong>und</strong><br />
wilde Sprüche abgefeuert hatte, wurde der<br />
Störenfried von der PK geschmissen<br />
2010, im Kampf gegen Vitali Klitschko (re.),<br />
musste Shannon Briggs mächtig einstecken<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
21
Das<br />
GROSSE<br />
sport<br />
INTERVIEW<br />
Gunnar Meinhardt mit Wladimir Klitschko<br />
Vor dem Kampf gegen Alex Leapai sprach Wladimir Klitschko<br />
mit <strong>BoxSport</strong>-Mitarbeiter Gunnar Meinhardt über das Thema<br />
Angst. In dem Gespräch berichtet der Weltmeister über<br />
extreme Situationen, bei denen er sehr viel Angst hatte.<br />
Aber im Ring hat er nur vor sich selbst Angst.<br />
Angst ist wie das<br />
Gift der Kobra<br />
Wladimir will noch zehn Jahre Weltmeister bleiben<br />
<strong>BoxSport</strong>: Herr Klitschko,<br />
sind Sie ein Angsthase?<br />
Wladimir Klitschko: Wieso<br />
fragen Sie das? Vielleicht, weil<br />
gerade Ostern war?<br />
<strong>BoxSport</strong>: Nein, das hat damit<br />
nichts zu tun. Sind Sie nun<br />
ein Angsthase?<br />
Wladimir Klitschko: Ich<br />
denke nicht, sonst hätte ich beispielsweise<br />
als Boxer nicht so<br />
viel erreicht. Sich im Boxring zu<br />
stellen, erfordert unheimlichen<br />
Mut. Boxen kann sehr wehtun<br />
<strong>und</strong> sehr gefährlich sein. Aber<br />
wissen Sie, Angst hilft Ihnen<br />
auch im Boxring.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Inwiefern?<br />
Wladimir Klitschko: Angst<br />
ist ein Geschenk der Natur. Sie<br />
gehört zu unserem Leben, sie<br />
kann unangenehm, manchmal<br />
schrecklich sein, einen aber auch<br />
vor einem Verhängnis retten.<br />
Denn Angst ist <strong>die</strong> Alarmanlage<br />
in unserem Körper. Sie macht<br />
uns aufmerksam, sie sorgt dafür,<br />
dass wir wach bleiben, um im<br />
Leben bestehen, um überhaupt<br />
überleben zu können. Darum<br />
geht es auch beim Boxen. Kurios<br />
ist, dass <strong>die</strong> Angst oft erst nach<br />
einem Ereignis kommt.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Zum Beispiel?<br />
Wladimir Klitschko: Im Leben<br />
passieren doch oftmals Dinge<br />
so unerwartet <strong>und</strong> schnell,<br />
dass im Augenblick eines kritischen<br />
Ereignisses gar keine<br />
Angst aufkommt. Im Nachhinein<br />
stellt sich dann plötzlich<br />
eine höllische Angst ein, weil<br />
dir dann erst bewusst wird, wie<br />
heikel der Moment war.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Sprechen Sie aus<br />
Erfahrung?<br />
Wladimir Klitschko: Natürlich.<br />
Derartige Schreckensgefüh-<br />
Nachdenklich beim Thema „Angst“: Wladimir Klitschko<br />
le hat doch jeder schon erlebt. <strong>die</strong> schlimmste Angst meines<br />
Denken Sie nur ans Autofahren.<br />
Durch eigene Unachtsam-<br />
Vaters.<br />
Lebens: <strong>die</strong> Beerdigung meines<br />
keit oder <strong>die</strong> anderer kann eine <strong>BoxSport</strong>: Am 13. Juli 2011<br />
brenzlige Situation entstehen, war er im Alter von 64 Jahren an<br />
<strong>die</strong> völlig unerwartet kommt, Krebs gestorben, zwei Tage später<br />
wurde er in Kiew beigesetzt.<br />
<strong>und</strong> man erst einmal intuitiv<br />
zusehen muss, irgendwie heil Wladimir Klitschko: Ich<br />
dort rauszukommen. Danach hatte so eine große Angst, meinen<br />
Vater tot zu sehen, es war<br />
erst setzt der Verstand ein, <strong>die</strong><br />
Angst überkommt einen, <strong>und</strong> unvorstellbar.<br />
du denkst dir: Mann, das war <strong>BoxSport</strong>: Warum?<br />
grenzwertig, habe ich ein Glück Wladimir Klitschko: Für<br />
gehabt.<br />
mich war das eine völlig neue<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wovor hatten Sie Situation. Ich habe aus 400 Metern<br />
Höhe Bungee-Jumping aus<br />
das letzte Mal Angst?<br />
Wladimir Klitschko: Das einem Hubschrauber gemacht,<br />
letzte Mal? (überlegt sehr lange) da ist mir das Herz in <strong>die</strong> Hose<br />
Ja, ich weiß es. Es war zugleich gerutscht, so eine Angst hatte<br />
ich davor. Das ist aber ein Kick,<br />
der dem Wohlbefinden auch<br />
guttut. Doch einen toten Menschen<br />
hatte ich vorher noch nie<br />
gesehen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: War es <strong>die</strong> Angst<br />
vor der Angst, was es ja auch<br />
gibt?<br />
Wladimir Klitschko: Ich<br />
weiß es nicht. Jedenfalls war ich<br />
geschockt. Für immer musste<br />
ich von meinem geliebten Vater<br />
Abschied nehmen. Ich musste<br />
da durch <strong>und</strong> irgendwie habe<br />
ich es auch geschafft, meine<br />
Angst zu unterdrücken. Es war<br />
aber furchtbar, der vollendeten<br />
Tatsache in <strong>die</strong> Augen zu schauen.<br />
Ich finde es schrecklich, in<br />
bestimmten Lebenssituationen<br />
nichts mehr für einen Menschen<br />
tun zu können, egal wie klug<br />
oder reich du bist. Das macht<br />
mir in gewisser Weise schon<br />
Angst.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Haben Sie Angst<br />
vor dem Tod?<br />
Wladimir Klitschko: Nein,<br />
ich habe Respekt davor. Eine<br />
ähnliche Frage habe ich übrigens<br />
auch dem Priester im russischen<br />
Kloster in der Mönchsrepublik<br />
Athos auf der griechischen<br />
Halbinsel Chalkidiki gestellt.<br />
„Priester“, habe ich ihn gefragt,<br />
„ist es schlimm, dass ich keine<br />
Angst vor dem Tod habe?“ Er<br />
antwortete: „Nein, mein Sohn,<br />
es ist gut, wenn du davor keine<br />
Angst hast. Du musst aber Respekt<br />
haben.“<br />
<strong>BoxSport</strong>: Und Sie waren<br />
mit sich im Reinen?<br />
Wladimir Klitschko: Ja,<br />
denn es deckte sich mit meiner<br />
Empfindung. Angst ist doch ein<br />
Ausdruck, den du nicht immer<br />
verstehen kannst. Da gibt es<br />
22 <strong>BoxSport</strong>
so viele verschiedene Facetten,<br />
<strong>die</strong> oftmals nur schwer nachzuvollziehen<br />
sind. Angst kann für<br />
Furcht, Sorge, Beklemmungen,<br />
Panik, Phobie stehen. Sie kann<br />
dich vorsichtig machen, aber<br />
auch blind. Ich vergleiche Angst<br />
immer mit dem Gift einer Kobra.<br />
Wenn du eine zu große Dosis davon<br />
bekommst, bist du tot. Eine<br />
richtig dosierte Menge kann einen<br />
Menschen aber auch heilen,<br />
einen Kranken ges<strong>und</strong> machen.<br />
Die Schlange ist ein Sinnbild dafür,<br />
sie kann dich umbringen,<br />
aber auch zum Leben erwecken.<br />
Es ist immer <strong>die</strong> Frage, wie du<br />
mit dem Gift umgehst. Genauso<br />
ist es mit der Angst.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Waren Sie als<br />
Kind ängstlich?<br />
Wladimir Klitschko: Weggelaufen<br />
bin ich vor keinem.<br />
Ich hatte auch keine Albträume.<br />
Angst machten mir nur Dinge,<br />
<strong>die</strong> ich mir damals noch nicht<br />
erklären konnte. Wie den Verlust<br />
der Eltern oder von Menschen,<br />
<strong>die</strong> ich lieb hatte. Dass<br />
der Tod nun einmal zum Leben<br />
dazugehört, ist als Kind nicht zu<br />
begreifen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wie spüren Sie<br />
Angst?<br />
Wladimir Klitschko: Ich<br />
merke genau, wenn ich Angst<br />
Seine WM-Gürtel will der Weltmeister am liebsten noch zehn Jahre behalten<br />
bekomme, weil ich dann Adrenalin<br />
<strong>BoxSport</strong>: Angst vermag<br />
produziere. Es gibt ja <strong>die</strong>sen<br />
Ausdruck: Adrenalin-Junkie. Es<br />
ist ein schönes Gefühl, Adrenalin<br />
im Blut zu haben, denn dann<br />
weiß ich, dass ich lebe. Ein Leben<br />
ohne Adrenalin im Blut fände<br />
ich total langweilig. Deshalb<br />
wäre auch ein Leben ohne Angst<br />
langweilig.<br />
Flügel zu verleihen, wie einst der<br />
französische Schriftsteller Gustave<br />
Flaubert feststellte. Angst<br />
kann aber auch lähmen.<br />
Wladimir Klitschko: Mich<br />
nicht. Angst ist auch ein Gr<strong>und</strong>,<br />
warum ich jetzt zehn Jahre unbesiegt<br />
bin. Sie schützt mich davor,<br />
meinen Job nicht ernst zu<br />
nehmen oder einen Gegner zu<br />
unterschätzen. Denn ich habe<br />
sehr große Angst, wieder zu verlieren.<br />
Ich weiß, was das bedeutet.<br />
Dreimal bin ich schon durch<br />
<strong>die</strong> Hölle gegangen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Sie meinen Ihre<br />
drei Niederlagen als Profiboxer -<br />
1998 vor heimischem Publikum<br />
in Kiew gegen den Amerikaner<br />
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<strong>BoxSport</strong><br />
23
24 <strong>BoxSport</strong><br />
Auf dem Mittelmeer dem Tod ins Auge geschaut<br />
Ross Puritty, fünf Jahre später in<br />
Hannover gegen den Südafrikaner<br />
Corrie Sanders <strong>und</strong> im April<br />
2004 in Las Vegas gegen den<br />
Amerikaner Lamon Brewster.<br />
Wladimir Klitschko: Genau.<br />
Das will ich nie mehr erleben.<br />
Deshalb bereite ich mich<br />
auf jeden Kampf so vor, als wäre<br />
es <strong>die</strong> wichtigste Herausforderung<br />
meines Lebens. Ich habe<br />
noch ein paar Jahre vor mir.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wie lange wollen<br />
Sie noch Weltmeister bleiben?<br />
Rekordhalter ist Joe Louis, der<br />
zwischen 1937 <strong>und</strong> 1949 genau<br />
elf Jahre, acht Monate <strong>und</strong> acht<br />
Tage den Titel im Schwergewicht<br />
besaß.<br />
Wladimir Klitschko: Noch<br />
mal zehn Jahre.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wie bitte?<br />
Wladimir Klitschko: Ich<br />
bin gerade 38 Jahre alt geworden,<br />
doch das ist auch nur eine<br />
Zahl, so wie das Jubiläum des<br />
Unbesiegtseins. Ich bin noch immer<br />
extrem hungrig, bin besser<br />
denn je. Ich spüre, dass <strong>die</strong> Kombination<br />
aus Erfahrung, Athletik,<br />
Technik <strong>und</strong> Strategie einen<br />
kompletten Profi aus mir macht.<br />
Vor ein paar Jahren dachte ich,<br />
dass es nicht besser <strong>und</strong> weiter<br />
geht. Meine Mission ist aber<br />
noch lange nicht beendet.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Haben Sie Angst<br />
vor dem Karriereende?<br />
Wladimir Klitschko: Was<br />
heißt Angst? Veränderungen begeistern<br />
mich, motivieren mich.<br />
Ich arbeite bereits an einer Karriere<br />
neben meiner Sportkarriere,<br />
das Thema Fitness steht hierbei<br />
im Mittelpunkt. Ich habe Wissen<br />
aufgebaut <strong>und</strong> will andere<br />
Menschen zum Erfolg führen<br />
<strong>und</strong> etwas zurückgeben. Allerdings<br />
ist Boxen derzeit das, was<br />
ich am besten kann <strong>und</strong> wo ich<br />
in der Entwicklung noch längst<br />
nicht am Ende bin.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Welche Gegner<br />
haben Ihnen Angst eingeflößt?<br />
Wladimir Klitschko: (überlegt<br />
lange) Ich habe nur Angst<br />
vor mir selbst.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wirklich? Sie<br />
wirken immer so entspannt<br />
<strong>und</strong> in sich ruhend, als könne<br />
Sie nichts aus der Fassung bringen.<br />
Wladimir Klitschko: Ja, Sie<br />
hören richtig. Ich bin unberechenbar.<br />
Wenn der Bär auf einmal<br />
wach ist, dann ist er nicht<br />
wirklich zu kontrollieren. Die<br />
eigene Kontrolle zu verlieren,<br />
das macht mir Angst.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Können Sie auch<br />
panisch werden?<br />
Wladimir Klitschko: Wer<br />
weiß? Was Angst <strong>und</strong> Panik bedeutet,<br />
habe ich erst vor Kurzem<br />
auf dem Unabhängigkeitsplatz<br />
in Kiew erlebt, als <strong>die</strong> Menschen<br />
auf <strong>die</strong> Barrikaden gingen. Als<br />
Handgranaten explo<strong>die</strong>rten,<br />
wurden <strong>die</strong> Menschen hysterisch<br />
<strong>und</strong> rannten schreiend,<br />
weinend <strong>und</strong> voller Angst davon.<br />
Mein Bruder ging ihnen<br />
entgegen, um sie zu beruhigen.<br />
Das war ganz groß von ihm.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Haben Sie keine<br />
Angst um Vitali, der seit Monaten<br />
sein Leben für eine demokratische<br />
Ukraine riskiert?<br />
Wladimir Klitschko: Angst<br />
nicht, aber ich mache mir oft<br />
Sorgen um ihn, wie auch um<br />
alle anderen Menschen, <strong>die</strong> auf<br />
dem Maidan oder jetzt in der<br />
Ostukraine für <strong>die</strong> Freiheit unseres<br />
Landes kämpfen. Ich war bis<br />
zum 25. Februar, als <strong>die</strong> Vorbereitung<br />
auf meinen WM-Kampf<br />
begann, regelmäßig in der Ukraine,<br />
habe alles mit eigenen<br />
Augen miterlebt. Ich hätte alles<br />
genauso gemacht wie Vitali.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Vitali gilt als<br />
Mensch, der nur durch Entscheidungen<br />
anderer in <strong>die</strong><br />
Knie zu zwingen ist. Waren Sie<br />
enttäuscht, als er sein Ziel aufgab,<br />
Präsident der Ukraine zu<br />
werden?<br />
Wladimir Klitschko: Ich<br />
unterstütze seine Entscheidung.<br />
Sie zeigt seinen Charakter, dass<br />
er sein Ego zugunsten des Volkes<br />
zurückstellen kann. Er hat<br />
eingesehen, dass <strong>die</strong> Chancen,<br />
<strong>die</strong> Ukraine zum Positiven zu<br />
verändern, größer sind, wenn<br />
ein anderer zur Wahl antritt.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Konnten Sie sich<br />
angesichts der Eskalation in<br />
der Ukraine überhaupt richtig<br />
Vor dem Kampf gegen Tony Thompson<br />
(re.) kraxelten <strong>die</strong> beiden ein bisschen an<br />
einer Steilwand der Berner Alpen herum<br />
auf <strong>die</strong> Vorbereitung Ihres WM-<br />
Kampfes konzentrieren?<br />
Wladimir Klitschko: Es ist<br />
eine bizarre Situation. Mein Körper<br />
trainierte im Camp in Österreich,<br />
doch in Gedanken war ich<br />
oft bei meinem Bruder <strong>und</strong> meinen<br />
Landsleuten in der Ukraine.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Warum?<br />
Wladimir Klitschko: Als<br />
Weltmeister bin ich ein Botschafter<br />
der Ukraine. Niemand<br />
kann unser Land geopolitisch<br />
zerteilen <strong>und</strong> willkürlich neue<br />
Grenzen ziehen. Wir sind seit 20<br />
Jahren unabhängig <strong>und</strong> werden<br />
das auch bleiben. Ich glaube fest<br />
an <strong>die</strong> Worte des großen Nelson<br />
Mandela, dass der Sport <strong>die</strong><br />
Kraft hat, <strong>die</strong> Welt zum Guten zu<br />
verändern.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Waren Sie auf<br />
dem Maidan selbst in Lebensgefahr?<br />
Wladimir Klitschko: Das<br />
weiß ich nicht. Dem Tod in <strong>die</strong><br />
Augen geschaut habe ich aber<br />
im Vorjahr, beim Urlaub in Spanien,<br />
als ich auf dem Mittelmeer<br />
unterwegs war.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Was geschah da?<br />
Wladimir Klitschko: Das<br />
ist eine längere Geschichte, <strong>die</strong><br />
ich nicht erzählen möchte. Nur<br />
so viel: Es ging alles verdammt<br />
schnell. Ich sagte mir: „Das<br />
war‘s, so rasch kann das Leben<br />
vorbei sein.“ Die Situation war<br />
sehr brenzlig, genau wie vor<br />
zwei Monaten.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Was passierte<br />
da?<br />
Wladimir Klitschko: An einem<br />
trainingsfreien Tag während<br />
des ersten Teils meines Camps in<br />
Florida bin ich mit Teammitgliedern<br />
in einer Chartermaschine<br />
über <strong>die</strong> Everglades geflogen,<br />
als plötzlich wegen eines technischen<br />
Defekts <strong>die</strong> Turbinen des<br />
Flugzeugs ausfielen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Und?<br />
Wladimir Klitschko: Wir<br />
mussten notlanden. Das war ein<br />
wahnsinniger Drahtseilakt. Wir<br />
hätten keine Sek<strong>und</strong>e später aufsetzen<br />
dürfen, dann wäre alles<br />
vorbei gewesen<br />
<strong>BoxSport</strong>: Was ging Ihnen<br />
da durch den Kopf?<br />
Wladimir Klitschko: Okay,<br />
dachte ich mir, das ist das, was<br />
<strong>die</strong> Menschen vor einem Flugzeugabsturz<br />
fühlen. Ich habe<br />
gedacht: Lieber Gott, ich bin<br />
noch so jung, ich habe noch so<br />
viel vor, warum ich, warum heute?<br />
Seither geht es mir gut, mich<br />
kann nichts mehr erschüttern.
NIGHT<br />
OF THE<br />
CHAMPIONS II<br />
I<br />
PRINZ LORENZO MITTELGEWICHT<br />
I<br />
WBF-WELTMEISTERSCHAFT BERNARD DONFACK SUPERMITTELGEWICHT<br />
JOHN RENE SUPERMITTELGEWICHT SENAD GASHI SCHWERGEWICHT<br />
TYRONE LINDSEY MITTELGEWICHT MIRCO MARTIN FLIEGENGEWICHT<br />
TICKETS UNTER WWW.CCSAAR.DE UND TICKET-HOTLINE 0681 - 4180 181<br />
SOWIE AN ALLEN BEKANNTEN VORVERKAUFSSTELLEN
Felix Sturm schreibt<br />
EXKLUSIV<br />
im<br />
„Solimans<br />
Doping hat<br />
1000 Gedanken kreisten im<br />
Kopf von Felix Sturm, als er<br />
vom Doping Solimans erfuhr<br />
mein Leben verändert“<br />
Ich danke ihm dafür <strong>und</strong> schicke ihn in Rente<br />
Nein, das ist keine normale<br />
Titelverteidigung<br />
für mich. Wenn ich<br />
am 31. Mai in Krefeld<br />
in den Ring steige, ist es meine<br />
erste Titelverteidigung als IBF-<br />
Weltmeister. Es macht mich sehr<br />
stolz, weltweit der erste Boxer<br />
im Mittelgewicht zu sein, der l4-<br />
mal den WM-Gürtel gewinnen<br />
konnte!<br />
Der 31. Mai wird aber für<br />
mich nicht nur deshalb ein besonderer<br />
Tag sein. Vor allem,<br />
dass es an <strong>die</strong>sem Tag gegen Sam<br />
Soliman geht, wird eine besondere<br />
Motivation sein.<br />
Letztes Jahr habe ich gegen<br />
Sam Soliman verloren – <strong>und</strong> das<br />
habe ich in allererster Linie mir<br />
selbst zuzuschreiben. Ich habe<br />
es mir leichter vorgestellt als es<br />
war. Das war ein großer Fehler<br />
von mir. Dazu kommt, dass ich<br />
mein Gewicht erst auf den letzten<br />
Drücker gebracht habe. Das<br />
hat eine Menge Substanz gekostet.<br />
Ich konnte nicht ansatzweise<br />
das zeigen, was ich mir vorgenommen<br />
hatte. Und um ehrlich<br />
zu sein, hatte ich nach dem Niederschlag<br />
in der zweiten R<strong>und</strong>e<br />
schon mit dem Kampf abgeschlossen<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Revanche gegen<br />
Daniel Geale vor Augen. So<br />
kam, was kommen musste. Ich<br />
verlor den Kampf nach Punkten.<br />
Im ersten Kampf gegen Sam Soliman (rechts) konnte Sturm nur ansatzweise<br />
zeigen, was er drauf hat<br />
Am Anfang habe ich mit dem Urteil<br />
gehadert. Aber nachdem ich<br />
mir den Kampf mehrfach angeschaut<br />
habe, muss ich zugeben,<br />
dass ich zu wenig getan habe,<br />
um <strong>die</strong>sen Kampf für mich zu<br />
entscheiden.<br />
Nach so einer Niederlage haderst<br />
du natürlich mit dir selbst.<br />
„Warum habe ich den Sack nicht<br />
zu gemacht“, fragte ich mich.<br />
„Warum habe ich nicht nachgesetzt?“<br />
Ich dachte, mit den ganz<br />
großen Kämpfen könne es jetzt<br />
richtig schwierig werden.<br />
AUS UND VORBEI?!<br />
Ich musste abschalten, <strong>und</strong><br />
wir entschieden uns, weit weg zu<br />
fliegen. Da wo mich so gut wie<br />
keiner kennt, wo ich mit meiner<br />
Familie abschalten konnte <strong>und</strong><br />
zur Ruhe kam. Dubai war dafür<br />
der perfekte Ort. Wir genossen<br />
<strong>die</strong> Zeit sehr. Uns allen tat <strong>die</strong> Ruhe<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Sonne gut. Und natürlich,<br />
dass das Thema Boxen erst<br />
mal nicht <strong>die</strong> alleinige Hauptrolle<br />
in unserem Leben spielte.<br />
Aber dann kam der Anruf,<br />
der alles verändern sollte. Mein<br />
Telefon klingelte, am Apparat<br />
war Roland Bebak, mein Manager.<br />
Ich dachte, er wollte mich<br />
fragen, wie es mir geht. Er wusste,<br />
dass ich meine Ruhe haben<br />
wollte <strong>und</strong> wir hatten uns eine<br />
26 <strong>BoxSport</strong>
Viel Spaß mit Poldi<br />
Im Kölner RheinEnergieStadion gibt es neuerdings <strong>die</strong> „Lukas<br />
Podolski-Loge“ - <strong>und</strong> beim Aufstiegsspiel des FC gegen den<br />
VfL Bochum weilte der Star selbst vor Ort <strong>und</strong> schaute sich<br />
mit seinem Kumpel Felix Sturm sowie dessen Manager Roland<br />
Bebak <strong>die</strong> Partie an. Für <strong>die</strong> Loge, <strong>die</strong> sich in der Osttribüne<br />
befindet, stellte „Poldi“ diverse Erinnerungsstücke <strong>und</strong> Fotos<br />
zu Verfügung. „Ich fühle mich im RheinEnergieStadion ähnlich<br />
wohl wie zu Hause. Eine Loge im RheinEnergieStadion, <strong>die</strong> meinen<br />
Namen trägt, sollte nicht wie ein Museum aussehen, sondern<br />
eher wie mein Wohnzimmer“, lachte der Kicker <strong>und</strong> posierte mit<br />
Sturm vor seiner Posterwand…<br />
Zeit nicht gehört. Und dann kamen<br />
seine Worte: „SOLIMAN<br />
HAT GEDOPT!“<br />
Ich war geschockt. Es hat einige<br />
St<strong>und</strong>en gedauert, bis das<br />
alles bei mir richtig angekommen<br />
ist, <strong>und</strong> ich realisierte, was<br />
los war. Mir kreisten 1000 Gedanken<br />
durch den Kopf.<br />
Okay sagte ich mir, das ist<br />
deine allerletzte Chance!<br />
Du musst einige Sachen ändern.<br />
Und zwar sofort. Du musst<br />
auf dein Gewicht achten, du<br />
darfst keine allzu großen Pausen<br />
zwischen den Kämpfen machen,<br />
du musst immer in Form bleiben!<br />
Und genau das setzte ich um.<br />
Von Dubai aus flogen wir weiter<br />
nach Bosnien zu unserer Familie.<br />
Ich fing an zu trainieren, auf<br />
meine Ernährung zu achten <strong>und</strong><br />
boxte jeden Tag mehrere R<strong>und</strong>en,<br />
um im Rhythmus zu bleiben.<br />
Das fühlte sich verdammt<br />
gut an <strong>und</strong> macht Spaß. Ich habe<br />
meine Freude am Boxen wiedergef<strong>und</strong>en.<br />
Es machte sich alles<br />
bezahlt.<br />
Viele Wochen vor dem Kampf<br />
gegen Radosevic hatte ich schon<br />
mein Gewicht von 72,5 Kg. Bei<br />
Barker war es das gleiche. So<br />
konnte ich mich nur noch auf<br />
das Boxen <strong>und</strong> das Gewinnen<br />
konzentrieren.<br />
Egal, was bei meiner denkwürdigen<br />
Niederlage gegen Soliman<br />
alles passiert ist – heute<br />
bin ich Sam Soliman <strong>und</strong> seinem<br />
Team regelrecht dankbar für all<br />
das, was wir an den Tagen zuvor<br />
<strong>und</strong> am Kampfabend dazu<br />
gelernt haben.<br />
Ich werde am 31. Mai in Krefeld<br />
wieder gegen Sam Soliman<br />
kämpfen. Ohne Pardon. Ich will<br />
ihn in <strong>die</strong> Boxrente schicken!<br />
Im Boxsport hat es gerade in<br />
den letzten Monaten sehr viele<br />
Diskussionen gegeben hat. Dazu<br />
soviel: Ich liebe das Boxen. Boxen<br />
ist für mich der beste Sport<br />
der Welt Es ist mein Leben. Und<br />
wir hier in Deutschland haben<br />
soviel große Kämpfe erlebt. Egal<br />
ob mit Henry Maske, Dariusz<br />
Michalczewski, den May-Brüdern,<br />
alles großartige Kämpfer.<br />
Und aus deutscher Sicht <strong>die</strong> Allergrößten:<br />
Vitali <strong>und</strong> Wladimir<br />
Klitschko. Die beiden habe mehr<br />
als ein Jahrzehnt das Schwergewicht<br />
dominiert. Absolut herausragend.<br />
Und immer saßen<br />
zig Millionen Zuschauer vor den<br />
TV-Geräten.<br />
Ich finde es ausgesprochen<br />
schade, dass sich <strong>die</strong> ARD als öffentlich-rechtlicher<br />
Sender vom<br />
Boxen verabschieden will. Eine<br />
klare Entscheidung gegen <strong>die</strong><br />
Zuschauer, <strong>die</strong> das Programm ja<br />
schließlich bezahlen.<br />
Ich selbst bin froh, einen Sender<br />
wie Sat.1 hinter mir stehen<br />
zu haben. Es gibt in Deutschland<br />
einige herausragende Talente,<br />
<strong>die</strong> sehr viel Potenzial besitzen,<br />
um eine große Zahl an Zuschauern<br />
vor <strong>die</strong> TV-Bildschirme zu<br />
locken. Ich glaube fest<br />
daran, dass wir weiterhin<br />
große Kämpfe in Deutschland<br />
zu sehen bekommen <strong>und</strong> dass<br />
wir den jungen Talenten eine<br />
Plattform bieten können, um<br />
sie langsam aufzubauen. Wir<br />
von der Sturm Boxing Promotion<br />
werden unser Team in naher<br />
Zukunft Step by Step vergrößern<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong>ses Jahr noch einige Veranstaltungen<br />
organisieren.<br />
Schon im nächsten Jahr planen<br />
wir sechs bis acht Kampfabende.<br />
Im Moment befinden wir<br />
uns in Gesprächen über Termine<br />
<strong>und</strong> welche Boxer wir unter Vertrag<br />
nehmen könnten.<br />
Ich selbst will noch zehn bis<br />
zwölf Kämpfe machen <strong>und</strong> ich<br />
verspreche, all <strong>die</strong> Kämpfe anzugehen,<br />
<strong>die</strong> interessant sein könnten<br />
<strong>und</strong> realisierbar sind.<br />
5x2 Karten für <strong>die</strong> WM<br />
in Krefeld zu gewinnen!<br />
Gegen wen wurde Felix<br />
Sturm IBF-Weltmeister?<br />
So geht’s! Beantworten Sie einfach <strong>die</strong> gestellte Frage <strong>und</strong> schicken<br />
Sie <strong>die</strong> Lösung an unsere Adresse:<br />
DSV Deutscher Sportverlag GmbH<br />
Redaktion <strong>BoxSport</strong><br />
Stichwort: Sturm-Kampf in Krefeld<br />
Friesenplatz 16<br />
50672 Köln<br />
Natürlich können Sie auch<br />
eine E-Mail schreiben an:<br />
boxsport@sportverlag.de<br />
Einsendeschluss: 17. Mai<br />
2014 (Poststempel)<br />
Vergessen Sie bitte nicht,<br />
Ihre Anschrift <strong>und</strong> Telefonnummer<br />
anzugeben. Die<br />
Preisträger werden unter<br />
allen Einsendungen ausgelost.<br />
Der Engländer Darren Barker (re.) war<br />
im IBF-Titelkampf gegen Felix Sturm<br />
hoffnungslos <strong>BoxSport</strong> überfordert<br />
27
Der 49-jährige<br />
So kam er<br />
Da er sich den Kampfnamen „The Alien“<br />
zugelegt hat, marschierte Bernard Hopkins<br />
mit grüner Maske in den Ring<br />
Bernard Hopkins kündigte als WBA<br />
„Mit 50<br />
ich all<br />
Aber auch Kampf geg<br />
Alles, was Spaß macht, hält<br />
jung“, wusste schon Curd<br />
Jürgens – Bernard Hopkins<br />
wird dem zweifelsohne zustimmen.<br />
49 Jahre ist Hopkings mittlerweile<br />
– <strong>und</strong> nicht müde, immer<br />
weiter Rekorde zu brechen. Seit<br />
1988 boxt der US-Amerikaner als<br />
Profi, ist ehemaliger IBF-, WBC-,<br />
WBA- <strong>und</strong> WBO-Weltmeister im<br />
Mittelgewicht, er war der erste<br />
Boxer, der alle vier anerkannten<br />
WM-Titel einer Gewichtsklasse<br />
vereinigen konnte <strong>und</strong><br />
gilt zudem als der Mittelgewichtsweltmeister<br />
mit der<br />
längsten Titelregentschaft<br />
<strong>und</strong> den meisten Titelverteidigungen<br />
aller Zeiten.<br />
Am 21. Mai 2011 wurde<br />
er zudem Weltmeister<br />
der WBC im Halbschwergewicht<br />
– <strong>und</strong> mit 46<br />
Jahren <strong>und</strong> 126 Tagen<br />
zu dem Zeitpunkt der<br />
älteste Boxweltmeister<br />
der Geschichte.<br />
Am 9. März 2013<br />
konnte er mit dem<br />
Gewinn der IBF-<br />
Weltmeisterschaft<br />
seinen eigenen<br />
Rekord überbieten<br />
<strong>und</strong> wurde mit 48 Jahren<br />
<strong>und</strong> 53 Tagen erneut der älteste<br />
Boxweltmeister der Geschichte. Und nun<br />
steuerte er in Washington zwei weitere<br />
WM-Gürtel im Halbschwergewicht zu<br />
seinem Erfolgskonto hinzu, indem er den<br />
Kasachen Beibut Shumenov nach Punkten<br />
durch eine 2:1-Mehrheitsentscheidung<br />
besiegte.<br />
Durch seinen 55. Sieg im 62. Profikampf<br />
verteidigte Hopkins, der sich mittlerweile<br />
den Kampfnamen „The Alien“ zugelegt<br />
hat, den Titel nach Version des Weltverbandes<br />
IBF erfolgreich <strong>und</strong> nahm Shume-<br />
28 <strong>BoxSport</strong>
Super Champ nach<br />
dem Sieg über Shumenov an:<br />
habe<br />
e Titel“<br />
en Brähmer für ihn interessant<br />
So ging er<br />
Nach einer souveränen<br />
<strong>und</strong> nie gefährdeten<br />
Vorstellung verließ<br />
der 49-Jährige das<br />
Seilquadrat<br />
nov <strong>die</strong> Gürtel der WBA („Super Champion“)<br />
<strong>und</strong> IBA ab. Für Shumenov war es <strong>die</strong> zweite<br />
Niederlage im 16. Profikampf. Und somit ist<br />
Hopkins nun auch noch der älteste Boxer, der<br />
einen Vereinigungskampf für sich entschieden<br />
hat sowie der älteste Weltmeister einer<br />
Sportart überhaupt.<br />
In Washington ließ Hopkins direkt von<br />
Beginn an keinen Zweifel aufkommen, wer<br />
der Herr im Ring ist. Er diktierte dem Kasachen<br />
das Tempo, bewegte sich schnell <strong>und</strong><br />
beweglich <strong>und</strong> konterte fast jeden Schlagversuch<br />
Shumenovs. Letzterem fehlten <strong>die</strong> Ideen<br />
<strong>und</strong> Mittel, um Hopkins Taktik zu vereiteln,<br />
in R<strong>und</strong>e elf kassierte er gar einen Niederschlag.<br />
Da Hopkins über <strong>die</strong> gesamten zwölf<br />
R<strong>und</strong>en sowie in allen Belangen deutlich<br />
So siegte er<br />
In der elften R<strong>und</strong>e<br />
bekam Beibut<br />
Shumenov <strong>die</strong><br />
Quittung für seine<br />
zu verhaltene<br />
Leistung – <strong>und</strong> wurde<br />
von Hopkins auf <strong>die</strong><br />
Bretter geschickt<br />
überlegen war <strong>und</strong><br />
selbst in der letzten<br />
R<strong>und</strong>e noch frisch wirkte,<br />
überraschte es umso mehr,<br />
dass nur zwei Punktrichter 116-<br />
111 für den Amerikaner werteten,<br />
der dritte Beibut Shumenov mit<br />
114-113 vorn sah. „Wo sind <strong>die</strong> 15<br />
R<strong>und</strong>en”, fragte Hopkins nach dem<br />
finalen Gongschlag. „Ich bin ein<br />
15-R<strong>und</strong>en-Kämpfer.”<br />
Wer denkt, der 49-Jährige könnte<br />
des Boxens langsam müde werden,<br />
irrt also gewaltig. Hopkins verfolgt nun<br />
das Ziel, noch vor seinem 50. Geburtstag<br />
– am 15. Januar 2015 – alle Titel<br />
im Halbschwergewicht zu vereinigen.<br />
„Ich garantiere euch, meine<br />
Zeit ist noch lange nicht beendet“,<br />
so Hopkins, der vor<br />
Shumenov im Oktober 2013<br />
den Deutsch-Armenier Karo<br />
Murat in Atlantic City einstimmig<br />
nach Punkten<br />
besiegt hatte. Für ihn<br />
könnte nun in der zweiten<br />
Jahreshälfte ein<br />
Kampf gegen Jürgen<br />
Brähmer anstehen.<br />
Brähmer ist „regulärer“<br />
Weltmeister der<br />
WBA, <strong>die</strong> Hopkins<br />
nun als „Super<br />
Champion“<br />
führt. Gleichzeitig<br />
sprach er<br />
schon mal davon,<br />
wieder ins<br />
Mittelgewicht<br />
zu wechseln,<br />
um gegen Floyd<br />
Mayweather<br />
Jr. anzutreten.<br />
Das wäre für<br />
ihn sicherlich<br />
der größte<br />
Spaß…<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
29
Das<br />
<strong>BoxSport</strong>: Herr Röwer, Ihr<br />
Arbeitgeber Sauerland kämpft<br />
um <strong>die</strong> Zukunft, der TV-Vertrag<br />
mit der ARD steht in der Diskussion.<br />
Dennoch hat man das<br />
Gefühl, dass bei Ihnen <strong>und</strong> Ihrer<br />
Trainingsgruppe <strong>die</strong> Stimmung<br />
blendend ist. Wie geht das?<br />
Karsten Röwer: Indem wir<br />
versuchen, <strong>die</strong> Situation auszublenden<br />
<strong>und</strong> uns auf unsere<br />
Arbeit zu konzentrieren, <strong>die</strong> uns<br />
allen riesigen Spaß macht. Natürlich<br />
kriegen wir alle mit, was<br />
derzeit läuft. Aber wir müssen<br />
optimistisch bleiben, <strong>und</strong> meine<br />
Aufgabe ist es, den Jungs vorzuleben,<br />
dass man mit der richtigen<br />
Einstellung ins Training gehen<br />
muss.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Einer, der das<br />
ebenfalls vorlebt, scheint Jürgen<br />
Brähmer zu sein, den Sie für seinen<br />
Eifer sehr loben. Was hat Sie<br />
an seinem Comeback am meisten<br />
überrascht?<br />
Röwer: Sein eiserner Wille.<br />
Mit welcher Einstellung er ins<br />
Training geht, <strong>und</strong> wie viel Lust<br />
er hat, sich noch immer richtig<br />
zu quälen, obwohl er ja schon<br />
35 ist, das ist seine große Stärke.<br />
Jürgen bringt sehr viel Talent<br />
mit, aber er arbeitet jeden Tag<br />
hart, um sich noch zu verbessern.<br />
Das beeindruckt mich <strong>und</strong><br />
auch <strong>die</strong> jüngeren Sportler in unserer<br />
Trainingsgruppe.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Man hat das Gefühl,<br />
dass Brähmer nach den<br />
Querelen bei Universum mit dem<br />
Wechsel zu Sauerland gelöster<br />
<strong>und</strong> gelassener geworden ist.<br />
Röwer: Ja, das ist sicherlich<br />
so. Sein Umfeld spielt eine<br />
wichtige Rolle. Jürgen ist ein<br />
sehr emotionaler Typ, <strong>und</strong> wenn<br />
30 <strong>BoxSport</strong><br />
sport<br />
INTERVIEW<br />
Björn Jensen mit Karsten Röwer<br />
er sich wohl fühlt,<br />
wenn er einen<br />
Partner hat, auf<br />
den er sich verlassen<br />
kann, <strong>und</strong> eine<br />
Gruppe, in der er<br />
Spaß an der täglichen<br />
Arbeit haben<br />
kann, dann ist er<br />
viel leistungsbereiter.<br />
Ich biete<br />
ihm manchmal an,<br />
Teile des Trainings<br />
in Schwerin zu absolvieren,<br />
damit er<br />
bei seiner Familie<br />
sein kann. Aber er<br />
will in Berlin dabei<br />
sein. Das ist ein gutes<br />
Zeichen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: In<br />
seinem letzten<br />
Kampf Anfang April<br />
in Rostock gegen<br />
Enzo Maccarinelli<br />
waren<br />
auch <strong>die</strong> bekannten<br />
Schwachstellen zu sehen. Er wird<br />
zu häufig getroffen <strong>und</strong> verliert<br />
bisweilen unnötig seine Linie.<br />
Röwer: Dass er zu häufig<br />
getroffen wird, sehe ich nicht<br />
so. Wenn er getroffen wird, wirken<br />
<strong>die</strong> Treffer immer sehr hart,<br />
weil Jürgen den Kopf oft hoch<br />
trägt <strong>und</strong> gerade steht. Aber er<br />
kann eine Menge vertragen, <strong>und</strong><br />
ich denke, dass er noch immer<br />
sehr viele Schläge wegpendelt.<br />
Er hat vielleicht nicht mehr das<br />
Reaktionsvermögen wie zu Beginn<br />
seiner Karriere, aber er ist<br />
immer noch sehr beweglich. Gegen<br />
Maccarinelli war das Problem,<br />
dass er nach der brillanten<br />
ersten R<strong>und</strong>e nur noch dessen<br />
zugeschwollenes Auge anvisiert<br />
Seit Ende 2008 steht Karsten Röwer als Trainer im Berliner Sauerland-Team<br />
unter Vertrag, <strong>und</strong> in <strong>die</strong>ser Zeit hat sich der 51-Jährige<br />
zum Kronprinzen von Chefcoach Ulli Wegner hochgearbeitet. Die hoffnungsvollen<br />
deutschen Talente Tyron Zeuge (Supermittelgewicht)<br />
<strong>und</strong> Enrico Kölling (Halbschwer) trainieren ebenso unter dem in Altentreptow<br />
geborenen Diplomsportlehrer wie WBA-Halbschwergewichtsweltmeister<br />
Jürgen Brähmer, den Röwer schon 1996 betreute,<br />
als der Schweriner Junioren-Weltmeister bei den Amateuren wurde.<br />
Brähmer steigt nach seinem Sieg über den Waliser Enzo Maccarinelli<br />
bereits am 7. Juni in Schwerin zur nächsten Titelverteidigung wieder<br />
in den Ring. Außerdem zählen Schwergewichtler Denis Boytsov <strong>und</strong><br />
Halbschwergewichtler Erik Skogl<strong>und</strong> zu seiner Trainingsgruppe. Es<br />
ist ein übersichtlicher, schlagkräftiger <strong>und</strong> eingeschworener Haufen,<br />
an dem Röwer derzeit sehr große Freude hat.<br />
„Jürgen braucht sich vor<br />
Hopkins nicht zu verstecken“<br />
Auch Zeuge <strong>und</strong> Kölling werden ihren Weg zur Spitze machen<br />
allerdings<br />
Karsten Röwer bescheinigt Jürgen Brähmer (re.) den „Killerinstinkt“ als dessen große Stärke<br />
hat. Das war nicht clever, er<br />
hätte unsere Linie weiter verfolgen<br />
sollen. Aber er hat einfach<br />
<strong>die</strong>sen Killerinstinkt, den man<br />
aus ihm nicht mehr rauskriegt,<br />
wenn er den Knockout wittert,<br />
dann geht er aufs Ganze. Und<br />
das ist ja auch eine Stärke.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Brähmer träumt<br />
von einem Duell mit Doppelchampion<br />
Bernard Hopkins.<br />
Halten Sie das für realistisch,<br />
<strong>und</strong> kann er tatsächlich mit der<br />
absoluten Weltspitze mithalten?<br />
Röwer: Ich ziehe vor Hopkins<br />
alle Hüte, dass er mit seinen<br />
49 Jahren noch so fit ist.<br />
Aber ich habe mir seinen letzten<br />
Kampf gegen den Kasachen Beibut<br />
Shumenov angeschaut, <strong>und</strong><br />
ich muss sagen, dass Jürgen sich<br />
da sicherlich nicht zu verstecken<br />
braucht. Hopkins ist ein richtiger<br />
Fuchs, aber in puncto Tempo,<br />
Schnelligkeit <strong>und</strong> Schlaghärte<br />
kann Jürgen absolut mithalten.<br />
Ich teile seine Hoffnung auf einen<br />
großen Kampf, aber ich<br />
glaube nicht, dass Hopkins nach<br />
Deutschland zu holen ist. Wenn<br />
das Geld stimmt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Chance<br />
kommt, könnte man den Kampf<br />
aber auch in den USA machen.<br />
Ich gönne Jürgen, dass er den<br />
Titel, der sein erklärtes Ziel war,<br />
noch lange verteidigt.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Einer, der bald<br />
Titel holen soll, ist Tyron Zeuge.<br />
Was hat dessen Leistung so explo<strong>die</strong>ren<br />
lassen?
Röwer: Tyron bringt eine<br />
Menge Talent mit, aber er arbeitet<br />
jetzt viel fokussierter als zu<br />
Beginn seiner Karriere. Das mag<br />
daran liegen, dass er jetzt <strong>die</strong><br />
Verantwortung hat, für eine eigene<br />
Familie sorgen zu müssen.<br />
Seine letzten beiden Kämpfe<br />
waren auf jeden Fall eine Augenweide,<br />
er hat sehr abgeklärt geboxt,<br />
sehr gut getroffen <strong>und</strong> sich<br />
selbst nicht treffen lassen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Zeuge war zuletzt<br />
zweimal zweiter Hauptkämpfer<br />
bei der ARD. Der Druck auf ihn,<br />
als Faustpfand für <strong>die</strong> Vertragsverhandlungen<br />
zu gelten, ist<br />
groß. Wie kommt er damit klar?<br />
Röwer: Natürlich ist er ein<br />
junger Kerl, mit dem man Geduld<br />
haben muss. Und auch wenn er<br />
oft unbeschwert wirkt, habe ich<br />
schon gespürt, dass er zuletzt in<br />
ein kleines Loch gefallen ist. Das<br />
ist ganz normal. Dennoch halte<br />
ich es für richtig, dass er jetzt<br />
herangeführt wird an <strong>die</strong> großen<br />
Aufgaben. Diese Erfahrungen,<br />
<strong>die</strong> er jetzt sammelt, werden<br />
ihm helfen. Trotzdem ist er noch<br />
nicht bereit, in einem Jahr um<br />
<strong>die</strong> WM zu boxen. Aber er ist auf<br />
einem guten Weg dorthin.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Noch weiter schien<br />
Enrico Kölling zu sein, der schon<br />
für einen EM-Kampf gehandelt<br />
wurde. Nach seinem letzten Auftritt<br />
in Rostock waren Sie allerdings<br />
nicht ganz zufrieden.<br />
Röwer: Weil ich das Gefühl<br />
hatte, dass er nicht das gezeigt<br />
hat, was er kann. Ihm hat <strong>die</strong><br />
geistige Frische gefehlt. Dennoch<br />
hat er sich durchgekämpft<br />
<strong>und</strong> alle R<strong>und</strong>en klar gewonnen,<br />
<strong>und</strong> das war absolut in Ordnung.<br />
Für ihn gilt dasselbe wie für Tyron,<br />
er ist unheimlich ehrgei-<br />
Enrico Kölling (li.) traut Röwer noch einiges zu<br />
zig <strong>und</strong> arbeitet sehr hart. Ich<br />
wünsche ihm, dass sein Fleiß<br />
schon bald belohnt wird.<br />
Ich traue ihm zu, gegen<br />
einen Mann wie Europameister<br />
Igor Michalkin<br />
schon jetzt bestehen<br />
zu können.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Ihr Sorgenkind<br />
ist Denis Boytsov,<br />
der nach seiner<br />
Niederlage im WM-<br />
Ausscheidungskampf<br />
gegen den Australier<br />
Alex Leapai von der<br />
Bildfläche verschw<strong>und</strong>en<br />
ist. Was trauen Sie<br />
ihm noch zu?<br />
Stets engagiert am Ring:<br />
Karsten Röwer<br />
es gut war, dass er<br />
nicht in seiner<br />
aktuellen Verfassung<br />
gegen<br />
Klitschko boxen<br />
musste.<br />
Das hätte<br />
ihn brechen<br />
können. Im<br />
Übrigen bin<br />
ich auch kein<br />
Verfechter davon,<br />
dass ein<br />
Kampfrekord<br />
makellos sein<br />
muss. Niederlagen<br />
können sehr<br />
Tyron Zeuge (li.) arbeitet sehr fokussiert im Training<br />
Röwer: Alles, wenn er erst wichtig sein, wenn man <strong>die</strong> richtigen<br />
Schlüsse daraus zieht.<br />
einmal wieder richtig fit ist. Denis<br />
war gegen Leapai im Kopf <strong>BoxSport</strong>: Wenn es hart auf<br />
überhaupt nicht frei, er hatte hart kommt <strong>und</strong> der ARD-Vertrag<br />
– wie zuletzt von der ARD<br />
zudem eine schwere Knieverletzung,<br />
wegen der er jetzt zweimal<br />
operiert werden musste. Ich wird, welche Schlüsse müssen<br />
verkündet – nicht verlängert<br />
bin aber zuversichtlich, dass er Sie dann für Ihre berufliche Karriere<br />
ziehen?<br />
nach der Sommerpause wieder<br />
voll einsteigen kann. Und dann Röwer: Mein Vertrag läuft bis<br />
muss er sich über das Sparring Ende 2015, aber natürlich weiß<br />
<strong>und</strong> über Kämpfe das nötige ich, dass sich das erledigt hat,<br />
Selbstbewusstsein zurückholen. wenn es finanziell nicht mehr<br />
<strong>BoxSport</strong>: Haben Sie das zu stemmen ist. Dennoch sehe<br />
Gefühl, dass er <strong>die</strong> Niederlage ich auch im Falle eines Ausstiegs<br />
schon verarbeitet hat, oder hat der ARD Perspektiven, es muss<br />
sie ihn vielleicht sogar komplett ja weitergehen. Wir haben ein<br />
gebrochen?<br />
tolles Team, mit Torsten Schmitz<br />
Röwer: Verarbeitet hat er sie <strong>und</strong> Sebastian Sylvester, <strong>die</strong> mir<br />
noch nicht, wie soll das auch gehen<br />
ohne Kämpfe? Da müssen wir tiktrainer Sebastian Förster, der<br />
sehr helfen, mit unserem Athle-<br />
noch viel Arbeit leisten. Aber ich einen tollen Job macht. Deshalb<br />
bin überzeugt, dass sie ihn nicht ist mir nicht bange. Es gibt immer<br />
gebrochen hat. Wer weiß, wozu Optionen.<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
31
Bravo Luky! Konecny zeigte<br />
Aber am Ende reichte es nicht zum Sieg im W<br />
Lukas Konecnys Deckung hielt zwar insgesamt gegen Peter Quillin (rechts) stand, dennoch kassierte er einige<br />
harte Treffer<br />
Ein Cut über dem rechten Auge <strong>und</strong> eine<br />
blutende Nase trug der tschechische<br />
Nationalheld am Ende davon<br />
Er ist ein guter Weltmeister,<br />
aber kein sehr guter.<br />
Sein Vorteil: Er ist der<br />
amerikanische Weltmeister<br />
<strong>und</strong> kämpft in seinem<br />
Heimatland“, hatte SES-Fighter<br />
Lukas Konecny vor dem dritten<br />
Anlauf auf einen WM-Titel über<br />
WBO-Mittelgewichtsweltmeister<br />
Peter Quillin (31-0, 22 K.o.s)<br />
gesagt <strong>und</strong> sich angriffslustig<br />
gezeigt. „Mit meiner Erfahrung<br />
von 54 Kämpfen, meinem besonderen<br />
<strong>und</strong> offensiven Box-<br />
Stil <strong>und</strong> meinem unbedingten<br />
Willen, einen Meister-Gürtel zurückzuholen,<br />
wird er mich aber<br />
nicht schlagen können – tut mir<br />
leid für ihn.“<br />
Seinen unbedingten Willen<br />
stellte der 35 Jahre alte Tscheche<br />
(50-5, 23 K.o.s) in Washington<br />
zwar eindrucksvoll unter Beweis<br />
– dennoch unterlag er dem fünf<br />
Jahre jüngeren Quillin in zwölf<br />
R<strong>und</strong>en einstimmig nach Punkten<br />
(109:119, 109:119, 108:120)<br />
<strong>und</strong> kassierte <strong>die</strong> fünfte Niederlage<br />
im 55. Profikampf, während<br />
der US-Amerikaner im 31. Fight<br />
seiner Karriere ungeschlagen<br />
blieb.<br />
Der routinierte Tscheche<br />
Konecny, der bereits 2008 im<br />
Halbmittelgewicht <strong>und</strong> 2013 im<br />
Mittelgewicht vergeblich um einen<br />
WM-Gürtel gekämpft hatte,<br />
zeigte großen Widerstand. Immer<br />
wieder drängte er vorwärts,<br />
brachte Quillin ein ums andere<br />
Mal richtig ins Schwitzen.<br />
Der tschechische Nationalheld<br />
Lukas Konecny war stets „am<br />
Mann“ <strong>und</strong> Quillin musste aus<br />
dem Rückwärtsgang boxen. In<br />
den R<strong>und</strong>en 2, 5, 9 <strong>und</strong> 11 hatte<br />
Konecny <strong>die</strong> besseren Hände im<br />
Ziel. Mit Kombinationen <strong>und</strong> linken<br />
Haken konnte er den Weltmeister<br />
immer wieder beschäftigen.<br />
Der wiederum hatte fast<br />
nie <strong>die</strong> Chance, <strong>die</strong> angestrebte<br />
Verbesserung seiner K.o.-Quote<br />
umzusetzen. Konecnys Deckung<br />
hielt über <strong>die</strong> zwölf R<strong>und</strong>en<br />
stand, nur <strong>die</strong> „üblichen“ Cuts<br />
32 <strong>BoxSport</strong>
sein großes Kämpferherz<br />
M-Kampf gegen den Amerikaner Peter Quillin<br />
auf dem Nasenrücken (achte R<strong>und</strong>e, nachdem<br />
er eine harte Rechte kassiert hatte) <strong>und</strong> am linken<br />
Auge (zehnte R<strong>und</strong>e) musste er hinnehmen.<br />
Leider gelang ihm der „große Punch“ oder eine<br />
andere, den Kampf entscheidende Szene nicht.<br />
Als <strong>die</strong> Punktzettel des Kampfgerichts ausgezählt<br />
waren, war das SES-Team von der Eindeutigkeit<br />
überrascht: „So sieht dann leider eine Wertung in<br />
den USA aus, auch wenn der einheimische Weltmeister<br />
Peter Quillin nicht überzeugen konnte.<br />
Lukas Konecny hingegen hat eine große kämpferische<br />
Leistung gebracht, sein großes ‚Boxerherz‘<br />
gezeigt <strong>und</strong> kann trotz <strong>die</strong>ser Niederlage mit erhobenem<br />
Haupt in seine Heimat zurückkehren.<br />
Bravo Luky.“<br />
Der alte <strong>und</strong> neue Weltmeister Peter Quillin<br />
zollte seinem Kontrahenten ebenfalls Respekt:<br />
„Er ist ein taffer Gegner gewesen <strong>und</strong> kam hierher,<br />
um zu kämpfen. Das wollen <strong>die</strong> Fans sehen.<br />
Und ich steige in den Ring, um <strong>die</strong> Kinder <strong>und</strong><br />
Jugendlichen zu inspirieren – das ist meine Mission<br />
<strong>und</strong> ist mein Ziel. Natürlich kann man <strong>die</strong><br />
Führhand immer noch öfter bringen, es gibt Millionen<br />
Dinge, <strong>die</strong> ich tun könnte. Ich werde mir<br />
zuhause das Video anschauen <strong>und</strong> überlegen,<br />
was ich in Zukunft besser machen kann.“ Wie<br />
es für Quillin als nächstes weitergeht, ist noch<br />
offen. „Wenn Danny Jacobs der Nächste ist, boxe<br />
ich ihn“, erklärte der Amerikaner. „Aber ich<br />
bin ebenso interessiert, den Sieger aus dem Fight<br />
Sergio Martinez gegen Miguel Cotto zu boxen.<br />
Julio Cesar Chavez oder Gennady Golovkin sind<br />
ebenfalls denkbar.“<br />
Manche der sogenannten Experten prophezeien,<br />
dass das Karriereende von Konecny, der<br />
sein Debüt in den USA gab, nun nicht mehr weit<br />
sein könne. Das sieht der Unterlege naturgemäß<br />
anders. „Es ist nichts Unerwartetes passiert. Ich<br />
hatte sogar einen härteren Fight erwartet”, so<br />
Konecny, der nochmals wiederholte: „Quillin ist<br />
ein guter Champion <strong>und</strong> ein guter Boxer, aber<br />
kein überragender. Er ist definitiv zu schlagen<br />
<strong>und</strong> ich hoffe, weiterhin in den USA boxen zu<br />
können.“<br />
Der Boxer<br />
mit dem Rüssel…<br />
Einiges zu lachen gab es auch im Vorfeld des<br />
Kampfes Paulie Malignaggi vs. Shawn Porter. Beim<br />
Wiegen präsentierte sich Malignaggi statt mit einer<br />
Unterhose mit einem Elefantenrüssel über seinem<br />
besten Stück bekleidet. Da hatte er das Gelächter<br />
zwar noch auf seiner Seite, beim Kampf selber verging<br />
dem Amerikaner mit italienischer Abstammung<br />
gegen seinen Landsmann das Lachen jedoch schneller<br />
als ihm lieb gewesen ist. IBF-Weltergewichtsweltmeister<br />
Porter schickte Malignaggi in der vierten<br />
R<strong>und</strong>e per K.o. auf <strong>die</strong> Bretter. Während <strong>die</strong> IBF<br />
bereits festlegte, dass Porter (24-0-1, 15 K.o.s) nun<br />
gegen Kell Brook (32-0, 22 K.o.s) antreten muss, will<br />
Malignaggi in aller Ruhe entscheiden, ob er seine<br />
Karriere fortsetzen wird.<br />
Paulie Malignaggi<br />
sorgte mit seiner<br />
ungewöhnlichen<br />
„Bekleidung“ bei der<br />
Pressekonferenz für<br />
einige Lacher<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
33
Die Weltrangliste des<br />
Durch <strong>die</strong> konkurrierenden Weltverbände<br />
WBA, WBC, IBF <strong>und</strong> WBO gibt es im<br />
Boxen mittlerweile vier Weltmeister pro<br />
Gewichtsklasse, teilweise sogar fünf:<br />
mittelgewicht<br />
Superchamp: Gennady Golovkin (Kasachstan) WBA<br />
01. Sergio Martinez (Argentinien) WBC<br />
02. Felix Sturm (Deutschland) IBF<br />
03. Peter Quillin (USA) WBO<br />
04. Daniel Geale (Australien)<br />
05. Sam Soliman (Australien)<br />
06. Julio Cesar Chavez Jr. (Mexiko)<br />
07. Max Bursak (Ukraine)<br />
08. Martin Murray (England)<br />
09. Marc Antonio Rubio(Mexiko)<br />
10. Dmitry Chudinov (Russland)<br />
Der Japaner Shinsuke Yamanaka hat seinen WBC-Gürtel im Bantamgewicht zum sechsten Mal verteidigt. In der<br />
Osaka-Jo Hall bezwang er den Belgier Stephane Jamoye (25-0-5, 15 K.o.s) durch einen technischen K.o. in der<br />
neunten R<strong>und</strong>e. Der Ringrichter stoppte den Kampf dort nach elf Sek<strong>und</strong>en, nachdem Jamoye eine Schlagserie in<br />
der Bauchregion kassiert hatte. Yamanaka baute seinen Kampfrekord – durch den fünften K.o.-Sieg in Folge – auf<br />
21-0 (16 K.o.s) aus.<br />
halbmittelgewicht<br />
Superchamp: Floyd Mayweather (USA) WBA-Super +WBC<br />
01. Erislandy Lara (Kuba) WBA<br />
02. Austin Trout (USA)<br />
03. Miguel Cotto (Puerto Rico)<br />
04. Saul Alvarez (Mexiko)<br />
05. Humberto Soto (Mexiko)<br />
06. Carlos Molina (Mexiko) IBF<br />
07. Demetrius Andrade (USA) WBO<br />
08. Sergey Rabchenko (Weißrussland)<br />
09. Jermell Charlo (USA)<br />
10. Jack Culcay (Deutschland)<br />
Schwergewicht<br />
Superchamp: W. Klitschko (Ukraine) WBA-Super, IBF, WBO<br />
01. Kubrat Pulev (Bulgarien)<br />
02. Chris Arreola (USA)<br />
03. Bermane Stiverne (Kanada)<br />
04. Deontay Wilder (USA)<br />
05. Tyson Fury (England)<br />
06. Carlos Takam (Frankreich)<br />
07. Alexander Povetkin (Russland)<br />
08. Dereck Chisora (England)<br />
09. Manuel Charr (Deutschland)<br />
10. Tony Thompson (USA)<br />
leichtSchwergewicht (Cruiser)<br />
Superchamp: Yoan P. Hernandez (Deutschland) IBF<br />
01. Marco Huck (Deutschland) WBO<br />
02. Guillermo Jones (Panama) WBA<br />
03. Krzysztof Wlodarczyk (Polen) WBC<br />
04. Denis Lebedev (Russland)<br />
05. Firat Arslan (Deutschland)<br />
06. Danie Venter (Südafrika)<br />
07. Ola Afolabi (England)<br />
08. Grigory Drozd (Russland)<br />
09. Pawel Kolodzij (Polen)<br />
10. Rakhim Chakhkiev (Russland)<br />
HalbSchwergewicht<br />
Superchamp: Bernard Hopkins (USA) IBF<br />
01. Adonis Stevenson (Kanada) WBC<br />
02. Sergey Kovalev (Russland) WBO<br />
03. Jürgen Brähmer (Deutschland) WBA<br />
04. Tavoris Cloud (USA)<br />
05. Beibut Shumenov (Kasach.) WBA-Super<br />
06. Zsolt Erdei (Ungarn)<br />
07. Jean Pascal (Kanada)<br />
08. Robin Krasniqi (Deutschland)<br />
09. Dmitry Sukhotsky (Russland)<br />
10. Dominic Bösel (Deutschland)<br />
supermittelgewicht<br />
Superchamp: Andre Ward (USA) WBA-Super<br />
01. Carl Froch (England) IBF, WBA<br />
02. <strong>Arthur</strong> Abraham (Deutschland) WBO<br />
03. Robert Stieglitz (Deutschland)<br />
04. Sakio Bika (Kamerun) WBC<br />
05. Thomas Oosthuizen (Südafrika)<br />
06. George Groves (England)<br />
07. Stanyslav Kashtanov (Ukraine)<br />
08. Christopher Rebrasse (Frankreich)<br />
09. Julius Jackson (USA)<br />
10. James de Gale (England)<br />
weltergewicht<br />
Superchamp: Manny Pacquiao (Philippinen) WBO<br />
01. Floyd Mayweather (USA) WBC, WBA<br />
02. Marcos Maidana (Argentinien)<br />
03. Timothy Bradley (USA)<br />
04. Shawn Porter (USA) IBF<br />
05. Keith Thurman (USA)<br />
06. Amir Khan (England)<br />
07. Luis Collazo (USA)<br />
08. Kelly Brook (England)<br />
09. Jan Zaveck (Slowenien)<br />
10. Luis Carlos Abregu (Argentinien)<br />
halbweltergewicht<br />
Superchamp: Danny Garcia WBA-Super +WBC<br />
01. Juan Manuel Marquez (Mexiko)<br />
02. Ruslan Provodnikov (Russland) WBO<br />
03. Lucas Matthysse (Argentinien)<br />
04. Lamont Peterson (USA) IBF<br />
05. Amir Khan (England)<br />
06. Jessie Vargas (USA) WBA<br />
07. Robert Ortiz (Mexiko)<br />
08. Jose Emilio Perea (Mexiko)<br />
09. Adrien Broner (USA)<br />
10. Johan Perez (Venezuela)<br />
36 <strong>BoxSport</strong><br />
Die top-ten
BOXSPORT<br />
Denn <strong>die</strong> WBA vergibt an Titelträger mit<br />
mehr als einem Gürtel auch noch den<br />
WBA-Super-Titel. Wer soll da noch den<br />
Überblick behalten? Die Redaktionen von<br />
<strong>BoxSport</strong> <strong>und</strong> der amerikanischen Box-<br />
Bibel „The Ring" natürlich. Wir sagen<br />
Ihnen, wer der Superchampion in jeder<br />
Gewichtsklasse ist <strong>und</strong> wer „nur" <strong>die</strong><br />
Nummer 10. Stand: Mai 2014<br />
superbantamgewicht<br />
Superchamp: Guill. Rigondeaux (Kuba) WBO-WBA-SUPER<br />
01. Nonito Donaire (Philippinen)<br />
02. Kiko Martinez (Spanien) IBF<br />
03. Leo Santa Cruz (Mexiko) WBC<br />
04. Koki Kameda (Japan)<br />
05. Nehomar Cermeno (Panama)<br />
06. Carl Frampton (Nordirland)<br />
07. Scott Quigg (England) WBA<br />
08. Andres Gutierrez (Mexiko)<br />
09. Hozumi Hasegawa (Japan)<br />
10. Kid Galahad (England)<br />
leichtgewicht<br />
Superchamp: Richard Abril (Kuba) WBA<br />
01. Terrance Crawford (USA) WBO<br />
02. Miguel Vazquez (Mexiko) IBF<br />
03. Yuri Gamboa (Kuba)<br />
04. Sharif Bogere (Uganda)<br />
05. Omar Figueroa (Mexiko) WBC<br />
06. Jorge Linares (Venezuela)<br />
07. Emiliano Marsili (Italien)<br />
08. Kevin Mitchell (England)<br />
09. Javier Prieto (Mexiko)<br />
10. Ricky Burns (Schottland)<br />
superfedergewicht<br />
Superchamp: Takashi Uchiyama (Japan) WBA<br />
01. Takashi Miura (Japan) WBC<br />
02. Rances Barthelemy (Kuba) IBF<br />
03. Mikey Garcia (USA) WBO<br />
04. Alejandro Perez (Mexiko)<br />
05. Argenis Mendez (Dom. Rep.)<br />
06. Jose Felix (Mexiko)<br />
07. Bryan Vasquez (Costa Rica)<br />
08. Fernando David Saucedo (Argentinien)<br />
09. Romain Jacob (Frankreich)<br />
10. Roman Martinez (Puerto Rico)<br />
federgewicht<br />
Superchamp: Simpiwe Veryeka (Südafr.) WBA-Super<br />
01. Orlando Salido (Mexiko) WBO<br />
02. Evgeny Gradovich (Russland) IBF<br />
03. Jhonny Gonzales (Mexiko) WBC<br />
04. Alexander Miskirtchan (Georgien)<br />
05. Lee Selby (Wales)<br />
06. Rico Ramos (USA)<br />
07. Rene Alvarado (Nicaragua)<br />
08. Jesus Marcello Andres Cuellar (Argenti.)<br />
09. Nicholas Walters (Jamaika) WBA<br />
10. Timur Akh<strong>und</strong>ov (Ukraine)<br />
bantamgewicht<br />
Superchamp: Shinsuke Yamanaka (Japan) WBC<br />
01. Randy Caballero (USA)<br />
02. Tomoki Kameda (Japan) WBO<br />
03. Anselmo Moreno (Panama) WBA-Super<br />
04. Roberto Vasquez (Panama)<br />
05. Stuart Hall (England) IBF<br />
06. Roberto Vazquez (Panama)<br />
07. Yonfrez Parejo (Venezuela)<br />
08. Julio Ceja (Mexiko)<br />
09. Jamie McDonnell (England)<br />
10. Paulus Amb<strong>und</strong>a (Namibia)<br />
superfliegengewicht<br />
Superchamp: Omar Andres Narvaez (Argenti.) WBO<br />
01. Srisaket Sor Rungvisai (Thailand) WBC<br />
02. Liborio Solis (Venezuela) WBA<br />
03. Daiki Kameda (Japan) IBF<br />
04. <strong>Arthur</strong> Villanueva (Philippinen)<br />
05. Tepparith Singwancha (Thailand)<br />
06. David Sanchez (Mexiko)<br />
07. Carlos Cuadras (Mexiko)<br />
08. Edren Dapudong (Philippinen)<br />
09. Rodel Mayol (Philippinen)<br />
10. Kokei Kono (Japan)<br />
fliegengewicht<br />
Superchamp: J. F. Estrada (Mexiko) WBO, WBA-Super<br />
01. Amnat Ruenroeng (Thailand) IBF<br />
02. Juan Carlos Reveco (Argentinien) WBA<br />
03. Akira Yaegashi (Japan) WBC<br />
04. Giovanni Segura (Mexiko)<br />
05. Hernan Marquez (Mexiko)<br />
06. Roman Gonzales(Nicaragua)<br />
07. Odilon Zaleta (Mexiko)<br />
08. Luis Concepcion) (Panama)<br />
09. Brian Viloria (USA)<br />
10. Yodmongkol Vor Saengthep (Thailand)<br />
Die Gewichtsklassen:<br />
Schwergewicht über 90,720 kg, Cruisergewicht (- 90,720 kg) auch Leichtschwergewicht. Halbschwer (- 79,378<br />
kg), Supermittel (- 76,203 kg), Mittelgewicht (- 72,574 kg), Superwelter (- 69,853 kg) auch Junior- oder Halbmittelgewicht.<br />
Weltergewicht (- 66,678 kg) Halbwelter (63,503 kg). <strong>die</strong> Klasse wird auch Juniorwelter- oder Superleichtgewicht<br />
genannt. Leichtgewicht (-61,235 kg), Superfeder (- 58,967 kg), Feder (- 57,153 kg), Superbantam<br />
(- 55,338 kg), Bantam (- 53,524 kg), Superfliegen (- 52, 163 kg), Fliegengewicht (- 50,802 kg), Halbfliegen<br />
(- 48,988 kg) auch Juniorfliegengewicht. Strohgewicht (- 47,628 kg) auch Minifliegengewicht.<br />
Die Abkürzungen WBA, WBC, WBO <strong>und</strong> IBF hinter den Namen bezeichnen <strong>die</strong> Weltmeistertitel der jeweiligen Verbände.<br />
Omar Figueroa (23-1-0, 17 K.o.s) heißt der neue<br />
WBC Weltmeister im Leichtgewicht. Gegen seinen<br />
Landsmann Jerry Belmontes (19-0-4, 5 K.o.s)<br />
setzte sich der US-Amerikaner nach zwölf R<strong>und</strong>en<br />
einstimmig nach Punkten (118-110, 116-112, 113-115)<br />
durch – ein bisschen zu deutlich vielleicht, denn beide<br />
Fighter lieferten sich einen guten Schlagabtausch.<br />
Am Ende war <strong>die</strong> Schlagfrequenz Figueroas wohl<br />
ausschlaggebend.<br />
halbfliegengewicht<br />
Superchamp: Donnie Nietes (Philippinen) WBO<br />
01. Naoya Inoue (Japan ) WBC<br />
02. Moises Fuentes (Mexiko)<br />
03. Naoya Inoue (Japan)<br />
04. Johnriel Casimero (Philippinen) IBF<br />
05. Kazuto Ioka (Japan) WBA<br />
06. Mauricio Fuentes (Kolumbien)<br />
07. Kompayak Porpramook (Thailand)<br />
08. Pedro Guevara (Mexiko)<br />
09. Alberto Rossel (Peru)<br />
10. Adrien Hernandez (Mexiko)<br />
mini-fliegengewicht<br />
Superchamp: Katsunari Takayama (Japan) IBF<br />
01. Raul Garcia (Mexiko)<br />
02. Francisco Rodriguez (Mexiko) WBO<br />
03. Carlos Buitrago (Nicaragua)<br />
04. Jesus Silvestre (Mexiko)<br />
05. Oswaldo Novoa (Mexiko) WBC<br />
06. Julian Yedres (Mexiko)<br />
07. Nkosinanthi Joyi (Japan)<br />
08. Xiong Zhao Zhong (China)<br />
09. Hekkie Budler (Südafrika)<br />
10. Merlito Sabillo (Philippinen)<br />
<strong>BoxSport</strong> 37
Umstrittener Punktsieg gegen Argentinier Maidana<br />
Mayweather nicht<br />
souverän<br />
Rückkampf angeboten<br />
Der Moneymaker hat seine weiße Weste<br />
behalten – doch seine gigantische<br />
Millionen-Gage war er nicht wert.<br />
Megastar Floyd Mayweather<br />
hat auch den 46. Kampf seiner<br />
Karriere gewonnen. Allerdings<br />
fiel der Punktsieg<br />
des Weltergewichts-<br />
Weltmeisters nach<br />
WBC-Version im<br />
Vereinigungs-<br />
Kampf gegen<br />
den<br />
argentinischen<br />
WBA-<br />
Champion<br />
Immer noch ungeschlagen, wenn<br />
auch <strong>die</strong>ses Mal nicht ganz so<br />
souverän: Floyd Mayweather<br />
In den ersten R<strong>und</strong>en war Marcos<br />
Maidana (rechts) deutlich überlegen<br />
gewesen, danach holte Mayweather<br />
aber auf<br />
38 <strong>BoxSport</strong>
Marcos Maidana glücklich<br />
aus. Im MGM Grand-Hotel<br />
von Las Vegas stimmten zwei<br />
der drei Punktrichter für Mayweather,<br />
einer sah ein Unentschieden<br />
(116-112, 117-111,<br />
114-114).<br />
„Er ist ein Champion, ich<br />
bin ein Champion, <strong>und</strong> wir<br />
beide haben getan, was wir<br />
tun mussten“, sagte Mayweather.<br />
„Normalerweise bewege<br />
ich mich mehr <strong>und</strong> kontere<br />
meinen Gegner ab. Ich wollte<br />
den Fans aber einen spannenden<br />
Kampf liefern. Er hat<br />
einen unorthodoxen<br />
Stil, er ist ein guter<br />
Fighter. Ein echter<br />
Champion<br />
kann sich<br />
aber<br />
auf<br />
alles<br />
einstellen.“<br />
Unmittelbar nach<br />
dem Schlussgong war er in<br />
der Ringecke auf <strong>die</strong> Seile gestiegen<br />
<strong>und</strong> hatte seine Arme<br />
gen Hallendecke gestreckt.<br />
Doch auch Maidana war siegessicher,<br />
wurde von seinem<br />
Team auf Schultern durch den<br />
Ring getragen. Der 30-Jährige<br />
musste zwar im 39. Kampf <strong>die</strong><br />
vierte Niederlage einstecken,<br />
fühlte sich aber keinesfalls als<br />
Verlierer. „Ich denke, ich habe<br />
gewonnen. Floyd hat nicht so<br />
gekämpft, wie ich es erwartet<br />
habe, nicht wie ein Mann“,<br />
betonte Maidana.<br />
Er war brav zu argentinischer<br />
Volksmusik in <strong>die</strong> Arena<br />
gekommen. Mayweather, „der<br />
beste Boxer des Planeten“<br />
(Showtime), indes marschierte<br />
mit Justin Bieber an seiner<br />
rechten <strong>und</strong> einem Rapper an<br />
seiner linken Seite fast schon<br />
feldherrisch Richtung Ring.<br />
Maidana hatte für den Fight<br />
eine garantierte Gage von<br />
1,5 Millionen Dollar bekommen,<br />
Mayweather indes strich<br />
32 Millionen ein. Doch der<br />
37-Jährige kassierte nicht nur<br />
ab, sondern auch ein.<br />
Die ersten R<strong>und</strong>en war der<br />
klare Außenseiter aus Südamerika<br />
deutlich überlegen, aktiver<br />
<strong>und</strong> drängte Mayweather<br />
immer wieder in <strong>die</strong> Ringseile.<br />
Seine Landsleute unter den 16<br />
268 Zuschauern sorgten mit<br />
ihren „Olé, Olé“-Gesängen<br />
für Stadionatmosphäre <strong>und</strong><br />
bejubelten jeden Treffer von<br />
„El Chino“ (Der Chinese) lautstark.<br />
In der vierten R<strong>und</strong>e erlitt<br />
Mayweather einen Cut an<br />
seiner rechten Augenbraue<br />
– den ersten seiner Karriere.<br />
Er habe anschließend zwei<br />
R<strong>und</strong>en nichts sehen können,<br />
sagte der Amerikaner hinterher.<br />
Generell ließ er <strong>die</strong> Souveränität<br />
vermissen, <strong>die</strong> ihn in<br />
vielen Kämpfen ausgezeichnet<br />
hatte. Maidana teilte mehr<br />
als doppelt so viele Punches<br />
(858:425) aus. Die Datenbank<br />
ComuBox ermittelte, dass<br />
Mayweather mit 211 Schlägen<br />
so oft getroffen wurde, wie in<br />
keinen der vorherigen 38<br />
Kämpfe. „Er hat einige<br />
R<strong>und</strong>en dominiert,<br />
aber <strong>die</strong> Mehrheit<br />
gehörte mir. Mit<br />
meinen Handschuhen<br />
hätte<br />
ich ihn ausgeknockt“,<br />
m e i n t e<br />
Maidana.<br />
D e m<br />
Mann aus<br />
Margerita wurde<br />
es untersagt, seine ursprünglichen<br />
Handschuhe zu tragen.<br />
Mayweather <strong>und</strong> <strong>die</strong> Nevada<br />
Athletic Commission hatten<br />
bemängelt, dass <strong>die</strong>se nicht<br />
dick genug gewesen seien. Die<br />
Kontroverse wurde erst kurz<br />
vor Kampfbeginn zuungunsten<br />
von Maidana geklärt. Die<br />
TV-Kommentatoren sprachen<br />
dennoch von einer „denkwürdigen<br />
Nacht“ <strong>und</strong> zugleich<br />
von Mayweathers „schwersten<br />
Kampf“.<br />
Der Champion hatte im<br />
Vorfeld zwar mit einem möglichen<br />
Karriere-Ende geliebäugelt,<br />
bot seinem Rivalen jedoch<br />
noch im Ring einen Rückkampf<br />
an. „Wenn <strong>die</strong> Fans uns<br />
noch einmal im Ring sehen<br />
wollen, werden wir noch einmal<br />
kämpfen“, so Mayweather.<br />
Maidana nahm das Angebot<br />
sarkastisch. „Da ich gewonnen<br />
habe, müsste ich ihm<br />
ein Rematch vorschlagen.“ Er<br />
stellte zugleich klar, dass er<br />
keine Angst vor Mayweather<br />
habe. Sein Promoter Richard<br />
Schaefer reagierte prompt.<br />
„Lasst uns hier im September<br />
noch einmal boxen.“<br />
Amir Khan (links) zeigte gegen Luis Collazo eine überzeugende Leistung<br />
Khan dominierte –<br />
Broner spazierte<br />
Im Vorprogramm setzte sich<br />
der britische Weltergewichtler<br />
Amir Khan (29-3, 19<br />
K.o.s) gegen den ehemaligen<br />
Weltmeister Luis Collazo (35-6,<br />
18 K.o.s) aus den USA mit einem<br />
klaren Punktsieg (117-106, 119-<br />
104 <strong>und</strong> 119-104) durch. Ab der<br />
zweiten R<strong>und</strong>e hatte Khan den<br />
Kampf dominiert <strong>und</strong> überzeugte<br />
insgesamt mit einer souveränen<br />
Leistung. „Ich habe zum ersten<br />
Mal eine lange Zeit mit meinem<br />
Trainer Virgil Hunter verbracht.<br />
Ich brauchte eine Pause vom<br />
Boxen, ich musste aber auch<br />
an meinen Fehlern arbeiten“,<br />
so Khan, der nun ebenfalls auf<br />
einen Kampf mit Mayweather<br />
hoffen kann. „Die Leute wollen<br />
den Kampf gegen Mayweather.<br />
Ich glaube, dass<br />
ich Mayweather<br />
Probleme bereiten<br />
könnte.“<br />
Ex-Champion<br />
Adrien Broner<br />
(28-1, 22 K.o.s)<br />
meldete sich mit<br />
einem recht unspektakulären<br />
Sieg gegen Khans<br />
letzten Gegner<br />
Carlos Molina<br />
(17-2-1, 7 K.o.s)<br />
zurück. Broner,<br />
mittlerweile im<br />
Halbweltergewicht,<br />
machte<br />
nur das Nötigste<br />
gegen den aktiveren<br />
Mexikaner<br />
<strong>und</strong> lag am Ende<br />
mit 100-90, 99-91<br />
<strong>und</strong> 98-92 – vielleicht<br />
etwas zu deutlich – vorn.<br />
„Ich fühle mich gut. Das war ein<br />
guter Kampf, um den Rost loszuwerden“,<br />
meinte Broner nach<br />
seinem Ersten Auftritt nach der<br />
Niederlage gegen Maidana. „Ich<br />
habe definitiv gut ausgesehen<br />
<strong>und</strong> den Sieg ver<strong>die</strong>nt. Wie ihr<br />
gesehen habt, hatte ich keine<br />
Probleme. Ich bin ruhig geblieben,<br />
das war eine Sparringssession,<br />
<strong>die</strong> vom Fernsehen übertragen<br />
wurde. Die Niederlage<br />
hat mich bescheidener gemacht,<br />
am Ende des Tages bin ich aber<br />
immer noch Adrien Broner. Diese<br />
Gewichtsklasse ist <strong>die</strong> richtige<br />
für mich, ich habe aber nicht<br />
alles gezeigt. Ich kämpfe gegen<br />
jeden. Ich will gegen Manny Pacquiao<br />
kämpfen.“<br />
Adrien Broner (links) tat gegen<br />
Carlos Molina nur das Nötigste<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
39
Manny Pacquiao holte sich in Las<br />
Bei Timothy Bradley<br />
(links) schwanden im<br />
Rematch gegen Manny<br />
Pacquiao zusehends <strong>die</strong><br />
Kräfte<br />
„Pac-Man“ erfüllt Mis<br />
Aber Super-Fight gegen Mayweather immer noch in<br />
Glücklich nach<br />
seinem Sieg: der<br />
„Pac-Man“<br />
40 <strong>BoxSport</strong><br />
Der Champion taumelte,<br />
der Herausforderer<br />
tänzelte. Leichtfüßig<br />
<strong>und</strong> lässig bewegte<br />
sich Manny Pacquiao (56-5, 38<br />
K.o.s) nach dem Schlussgong<br />
des WBO-Titelkampfes im<br />
Weltergewicht gegen<br />
Timothy Bradley<br />
durch den<br />
Boxring<br />
des MGM<br />
Grand in<br />
Las Vegas.<br />
Mit einem<br />
klaren<br />
<strong>und</strong> ver<strong>die</strong>nten<br />
Punktsieg<br />
(116:112, 116:112,<br />
118:110) holte er<br />
sich den WM-Gürtel<br />
von Timothy Bradley (31-<br />
1, 12 K.o.s) zurück <strong>und</strong><br />
revanchierte sich gegen den<br />
Amerikaner erfolgreich für <strong>die</strong><br />
umstrittene Niederlage vom 9.<br />
Juni 2012.<br />
„Er hat viel geschlagen, viele<br />
wilde Konter. Ich wurde ein Mal<br />
gut getroffen, ich durfte daher<br />
nicht rücksichtslos sein. Er hat<br />
mir einen guten Kampf geliefert.<br />
Ich bin sehr glücklich, weil wir<br />
gewonnen haben“, sagte Pacquiao.<br />
Skeptiker hatten dem 35<br />
Jahre alten Star von den Philippinen<br />
bei einer erneuten Niederlage<br />
bereits das Karriere-Ende vorausgesagt.<br />
Doch Pacquiao ließ<br />
vor mehr als 14.000 Zuschauern,<br />
darunter Jack Nicholson, Pamela<br />
Anderson <strong>und</strong> Charles Barkley,<br />
keinen Zweifel daran aufkommen,<br />
dass er derzeit der beste<br />
Boxer seiner Gewichtsklasse ist.<br />
In seinen letzten Kämpfen war<br />
dem „Pac-Man“ von vielen Seiten<br />
vorgeworfen worden, dass er<br />
nicht entschlossen genug nachgesetzte,<br />
wenn er seine Gegner<br />
in Schwierigkeiten gebracht hatte.<br />
Dies sei gegen Bradley jedoch<br />
nicht der Fall gewesen, fand<br />
sein Trainer Fred<strong>die</strong> Roach: „Er<br />
hat Kombinationen gebracht.<br />
Manchmal ist er etwas zu lange<br />
stehengeblieben, er wollte einen<br />
echten Fight. Ich habe ihm gesagt,<br />
‚Alles was du tun musst, ist<br />
ihn auszuboxen. Du kannst rein
Vegas seinen WM-Titel zurück<br />
<strong>und</strong> rausgehen, so oft du willst‘. wegte sich anfangs besser <strong>und</strong><br />
Pacquiao zeigte<br />
Er wollte aber vor ihm stehenbleiben<br />
war zunächst aktiver.<br />
Bradley <strong>die</strong>ses<br />
<strong>und</strong> einen echten Fight Anschließend dominierte<br />
Mal dessen<br />
haben.“ Den bot er, was sein der Ex-Champion das Duell aber.<br />
Grenzen auf<br />
Kontrahent anerkannte. „Ich habe<br />
gegen einen der besten Kämpfer<br />
der Welt verloren. Hut ab vor<br />
Manny <strong>und</strong> seinem Team“, sagte<br />
Bradley nach der ersten Niederlage<br />
seiner Karriere.<br />
Der 30-jährige Kalifornier<br />
hatte sich nach dem umstrittenen<br />
Urteil im ersten Duell fast<br />
zwei Jahre lang anhören müssen,<br />
dass er nicht der wahre<br />
Champion sei. Obwohl Bradley<br />
nach Treffern klar hinten lag<br />
(159:253), hatten <strong>die</strong> Punktrichter<br />
damals zu seinen Gunsten<br />
entschieden. Diesmal wollte<br />
es der Linksausleger nicht auf<br />
<strong>die</strong> Urteile der Unparteiischen<br />
Mit zunehmender Kampfdauer<br />
schwanden Bradleys Kräfte. Allen<br />
war bewusst, dass ihn nur<br />
noch ein K.o.-Sieg hätte retten<br />
können. Doch der Lucky Punch<br />
kam trotz mehrerer Versuche<br />
nicht mehr. Er habe eine Verletzung<br />
in der Wade gehabt, hob<br />
der Amerikaner nach Kampfende<br />
hervor, machte jedoch klar,<br />
dass er <strong>die</strong>s nicht als Ausrede<br />
nutzen wolle.<br />
Auf <strong>die</strong> Frage, was nun nach<br />
der erfüllten Misson „Desert<br />
Storm besiegen“ als nächstes<br />
für ihn anstehe, verwies Pacquiao<br />
auf seinen Promotor<br />
Bob Arum. „Wir haben schon<br />
setzen <strong>und</strong> das Geschäft unter<br />
Dach <strong>und</strong> Fach bringen.“ Arum<br />
brachte zudem noch den Namen<br />
Juan Manuel Marquez ins<br />
meines Promoters.“ Das könnte<br />
auch der Haken an dem Deal<br />
mit Mayweather sein, denn<br />
zwischen Arum (Top Rank) <strong>und</strong><br />
ankommen lassen, sondern Millionen Mal darüber gesprochen“,<br />
Spiel – es wäre das fünfte Duell Mayweathers Promoter Golden<br />
Pacquiao ausknocken, wie er<br />
im Vorfeld angekündigt hatte.<br />
Und der „Desert storm“, so<br />
sein Kampfname, begann in der<br />
Wüste von Nevada stark, be-<br />
erklärte der 82-Jährige.<br />
„Der Weg ist geebnet, wenn<br />
Mayweather den Fight will,<br />
muss er sich wie ein normaler<br />
Mensch an den Konferenztisch<br />
zwischen den beiden Boxern.<br />
„Ich habe kein Problem damit,<br />
noch mal gegen Marquez<br />
zu boxen“, meinte Pacquiao,<br />
„aber das ist <strong>die</strong> Entscheidung<br />
Boy herrscht Kalter Krieg. Experten<br />
gehen zudem davon aus,<br />
dass es durchaus einen dritten<br />
Kampf zwischen Pacquiao <strong>und</strong><br />
Bradley geben könnte.<br />
sion „Desert Storm“<br />
weiter Ferne – Gibt es ein drittes Duell mit Bradley?<br />
Zu Beginn des Kampfes war der US-Amerikaner (rechts)<br />
allerdings der Aktivere<br />
Auf den Philippinen verfolgten wieder zahlreiche Fans den Fight beim Public Viewing <strong>und</strong> bejubelten<br />
ihren Helden<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
41
Bei der Fightnight in der Berliner Universal Hall<br />
Passend als Geburtstagsgeschenk<br />
servierten <strong>die</strong><br />
Boxer von EC-Boxing<br />
ihrem Chef Erol Ceylan<br />
bei der Fightnight in der Berliner<br />
Universal Hall Siege. Einen<br />
Tag vor dem Kampfabend hatte<br />
Ceylan seinen 43. Geburtstag gefeiert<br />
<strong>und</strong> nahm <strong>die</strong> Präsente im<br />
Ring gerne an. „Besser als jedes<br />
andere Geschenk“, so Ceylan.<br />
Zum Auftakt der „Party“ vor<br />
r<strong>und</strong> 1.000 Zuschauern, <strong>die</strong> von<br />
Promoter Alexander Alekseev<br />
professionell gesteuert wurde,<br />
sorgte Halbschwergewichtler<br />
Igor Michalkin für den ersten<br />
Knaller. Er besiegte den Schweizer<br />
Mohamed Belkacem durch<br />
einen Punktsieg in der achten<br />
Christian Hammer (re.) packte gegen Konstantin Airich zwar eher nur ein Hämmerchen aus, gewann aber trotzdem<br />
Siege als Geburtstagsgeschenke<br />
für Promoter Ceylan<br />
42 <strong>BoxSport</strong><br />
R<strong>und</strong>e. Der Kampf war von Ringarzt<br />
<strong>und</strong> Ringrichter gestoppt<br />
worden, nachdem beide mit den<br />
Köpfen zusammengerasselt waren,<br />
wobei Belkacem sich stark<br />
am linken Auge verletzte. Die<br />
Auswertung der Punktzettel ergab<br />
einen klaren Sieg – 79:73,<br />
80:72, 80:72 – für den EC-Fighter,<br />
der sich jetzt offiziell Europameister<br />
nennen darf.<br />
Cruisergewichtler Nuri Seferi<br />
hatte es da ein ganzes Stück<br />
schwerer, um Gusmyr Perdomo<br />
niederzuhalten. Der Mann,<br />
der demnächst gegen Marco<br />
Huck um den WM-Titel kämpfen<br />
wird, bezwang den ehemaligen<br />
Universum-Fighter aus<br />
Venezuela, der sogar einmal in<br />
Dänemark gegen Weltmeister<br />
Mikkel Kessler gekämpft hatte,<br />
knapp, aber eindrucksvoll nach<br />
Punkten. Davon, wie der mehr<br />
als zehn Zentimeter kleinere<br />
„Albanian Tyson“ seine Aufgabe<br />
unter der Regie von Trainer<br />
Oktay Urkal löste, machte sich<br />
WBO-Champion Huck am Ring<br />
selbst ein Bild. Und auch Huck-<br />
Trainer Ulli Wegner saß am Ring<br />
<strong>und</strong> beobachtete den zukünftigen<br />
Gegner seines Schützlings<br />
aufmerksam.<br />
Seinen ganz schweren „Hammer“<br />
hatte WBO-Europameister<br />
Christian Hammer unterdessen<br />
offensichtlich in Hamburg gelassen.<br />
Der Schwergewichtler<br />
glaubte wohl, den Witte-Schützling<br />
Konstantin Airich mit einem<br />
Hämmerchen besiegen zu können.<br />
Schaffte er auch über zehn<br />
R<strong>und</strong>en, aber Hammer hatte<br />
einige brenzlige Situationen zu<br />
meistern, wenn Airich ihn mit<br />
seinem knallharten linken Haken<br />
traf. Am Ende werteten <strong>die</strong><br />
drei Punktrichter den insgesamt<br />
recht glanzlosen Kampf allesamt<br />
für Hammer.<br />
Ein weiteres Geburtstagskind<br />
hatte dann ebenfalls noch etwas<br />
zu feiern: Schwergewichtler<br />
Burak Sahin wurde am Kampftag<br />
23 Jahre alt. Für seine türkischen<br />
Fans gab es nach<br />
dem T.k.o.-Sieg<br />
in der zweiten<br />
R<strong>und</strong>e über<br />
Marko Angermann<br />
aus Halle<br />
(Saale) – es war<br />
Buraks vierter<br />
vorzeitiger Sieg<br />
in Folge – kein Halten<br />
mehr, sie stürmten<br />
den Ring <strong>und</strong> feierten<br />
ihren Helden mit<br />
Rosensträußen.<br />
Damit keine Langeweile aufkommt,<br />
legen Erol Ceylan <strong>und</strong><br />
Alexander Alekseev direkt mit<br />
einer weiteren Veranstaltung<br />
Nuri Seferi (re.) musste ein Stück harte Arbeit erledigen, um Gusmyr Perdomo zu<br />
bezwingen<br />
Freute<br />
sich<br />
über <strong>die</strong><br />
Präsente im Ring:<br />
Erol Ceylan<br />
nach. Der EC-Boss <strong>und</strong> sein Promoter<br />
veranstalten am 16. Mai in<br />
der CU-Arena in Hamburg-Neugraben<br />
ihre nächste Fightnight.<br />
Hauptkämpfer in der Multifunktionshalle<br />
am S-Bahnhof Neugraben<br />
wird Nuri Seferi (34-6-0)<br />
sein, der um <strong>die</strong> WBO-Europameisterschaft<br />
kämpft. Gegner<br />
ist der Ungar Tamas Lodi (13-1-<br />
1). Im Halbschwergewicht wird<br />
ebenfalls um <strong>die</strong> WBO-Europa-<br />
Krone gekämpft: Emil Markic<br />
(Bosnien/Herzegowina) trifft<br />
auf Geard Ajetovic (Großbritannien).<br />
Nach vier vorzeitigen Siegen<br />
in Folge plant Burak Sahin<br />
den fünften Streich. Der Schwergewichtler<br />
trifft auf Serdar Uysal<br />
(Koblenz). Eurosport wird den<br />
Kampfabend aus der CU-Arena<br />
live übertragen.
Steinforth lässt seine schweren<br />
Jungs wieder aufmarschieren<br />
Ramona Kühnes Ehemann trainiert jetzt Steffen Kretschmann<br />
Freuen sich auf <strong>die</strong> nächste „Nacht der<br />
Schweren Jungs“: Stephan Kühne, Steffen<br />
Kretschmann, Michael Wallisch, Ulf Steinforth,<br />
Francesco Pianeta, Tom Schwarz <strong>und</strong> Dirk<br />
Dzemski (von links)<br />
Die Vergangenheit abzuschütteln,<br />
ist nicht<br />
immer leicht. Oftmals<br />
holen einen <strong>die</strong> alten<br />
Geschichten wieder ein. So hängt<br />
beim Namen Francesco Pianeta<br />
immer noch der Kampf gegen<br />
Wladimir Klitschko in dem einen<br />
oder anderen Kopf fest. Vor gut<br />
einem Jahr musste sich Pianeta<br />
(29-1-1 (16)) in Mannheim im<br />
Kampf mit dem dreifach gekrönten<br />
Schwergewichts-Weltmeister<br />
nach einem mutigen <strong>und</strong> engagierten<br />
Kampf geschlagen geben.<br />
„Der Kampf gegen Wladimir ist<br />
nun ein Jahr danach endgültig<br />
Vergangenheit. Ich habe meine<br />
Erfahrungen aus dem Kampf positiv<br />
verarbeitet <strong>und</strong> mein Blick<br />
geht nun nur nach vorn“, ist Pianeta<br />
aber selber darauf bedacht,<br />
den Fight Geschichte sein zu<br />
lassen, auch wenn er zugeben<br />
muss: „Die Bilder vom Kampf<br />
gegen Wladimir tun immer noch<br />
weh.“<br />
Nach seinem T.K.o.-Sieg im<br />
Dezember in Frankfurt/Oder gegen<br />
Robert Teuber, durch den er<br />
sich den Titel als Internationaler<br />
Deutscher Meister sicherte, ist<br />
Pianeta wieder auf einem guten<br />
Weg nach oben. Am 30. Mai will<br />
der 29-Jährige im Rahmen der<br />
„Schwergewichts-Nacht“ in der<br />
EnergieVerb<strong>und</strong> Arena in Dresden<br />
nun nach der WBO-Europa-<br />
Krone greifen. Sein Ziel: in den<br />
Ranglisten weiter nach oben<br />
klettern <strong>und</strong> sich so für eine neue<br />
WM-Chance rüsten. „Die WBO-<br />
Europa-Meisterschaft kann ein<br />
nächster Schritt zu einem weiteren<br />
WM-Kampf werden. Physisch<br />
<strong>und</strong> psychisch bin ich bestens<br />
drauf. Mein Team ist perfekt<br />
<strong>und</strong> hat mich in allen Belangen<br />
bestens eingestellt. Ich kann den<br />
Kampf in Dresden kaum erwarten“,<br />
so Pianeta, der auf den<br />
29-jährigen Franzosen Mickael<br />
Vieira (14-3-1 (7)) trifft.<br />
Neben Pianeta treten in Dresden,<br />
wo <strong>die</strong> Tradition der „Nacht<br />
der Schweren Jungs“ fortgesetzt<br />
wird, noch drei weitere Schwergewichte<br />
von SES-Boxing ins<br />
Rampenlicht: Michael Wallisch,<br />
Steffen Kretschmann <strong>und</strong> Tom<br />
Schwarz. „Dresden gehört ja fest<br />
in unseren Veranstaltungskalender<br />
<strong>und</strong> so war es eine einfache<br />
Entscheidung, <strong>die</strong>se besondere<br />
‚Schwergewichts-Nacht‘ hier zu<br />
veranstalten. Es wird in Dresden<br />
nur Kämpfe in <strong>die</strong>ser Königsklasse<br />
des Boxsports geben“, erklärt<br />
SES-Promoter Ulf Steinforth. „Mit<br />
unseren vier Schwergewichtlern<br />
sind wir für <strong>die</strong> nächste Zukunft<br />
in <strong>die</strong>ser Gewichtsklasse bestens<br />
aufgestellt <strong>und</strong> können <strong>die</strong> deutsche,<br />
aber dann auch <strong>die</strong> internationale<br />
Schwergewichtsszene<br />
in den nächsten Jahren bestimmen.<br />
Auf <strong>die</strong>se ‚schweren Jungs‘<br />
bei SES Boxing bin ich sehr stolz<br />
<strong>und</strong> freue mich auf <strong>die</strong> nächsten<br />
Jahre.“<br />
Den zweiten Hauptkampf<br />
bestreitet der Deutsche Meister<br />
im Schwergewicht Michael Wallisch.<br />
Mit seiner dritten Titelverteidigung<br />
des DM-Gürtels will<br />
sich Wallisch (12-0-0 (8)) profilieren.<br />
Nach seinem krachenden<br />
K.o.-Sieg im März in Magdeburg<br />
gegen Frank Schadwill will der<br />
ungeschlagene Münchener seinen<br />
unbeirrbaren Weg zur europäischen<br />
<strong>und</strong> dann weiter zur<br />
Weltspitze beschreiten. „Ich lebe<br />
<strong>die</strong>sen Titel des Deutschen Meisters.<br />
Es ist auch meine Aufgabe,<br />
<strong>die</strong>sen traditionsreichen Titel<br />
wieder in der Sport-Öffentlichkeit<br />
positiv zu beleben“, meint<br />
Michael Wallisch, gibt aber auch<br />
offen zu: „Meine Ziele sind natürlich<br />
internationale Titel, aber<br />
immer gilt mein Gr<strong>und</strong>satz, ‚den<br />
einen Schritt vor dem anderen‘<br />
zu machen.“<br />
Steffen Kretschmann (17-2-0<br />
(15 K.o.s)) kam aus einer zweijährigen<br />
Kampfpause, siegte im<br />
März in Potsdam gegen Samir<br />
Kurtagic <strong>und</strong> will nun in seiner<br />
Gewichtsklasse wieder richtig<br />
angreifen. „Mein Kampf in Potsdam<br />
hat mir eine ‚Mega-Erfahrung‘<br />
gebracht. Nach den vielen<br />
Höhen <strong>und</strong> Tiefen in den letzten<br />
Jahren, galt hier nur: gewonnen“,<br />
so Kretschmann. Mit 17 Siegen,<br />
davon 15 K.o.s, war der 33 Jahre<br />
alte Rechtsausleger aus Halle/<br />
Saale in den letzten Jahren immer<br />
eine Hoffnung im deutschen<br />
Schwergewicht <strong>und</strong> greift nun<br />
endlich wieder mit der Internationalen<br />
Deutschen Meisterschaft<br />
im Schwergewicht nach einem<br />
Meistertitel – <strong>und</strong> das mit einem<br />
neuen Wegbegleiter. „Ich musste<br />
einen Schnitt setzen <strong>und</strong> habe<br />
nun mit Stephan Kühne einen<br />
neuen Trainer. Er soll mir neue<br />
Herausforderungen bringen“,<br />
hofft er. „Meinem langjährigen<br />
Trainer Hans-Jürgen Witte bin<br />
ich zu großem Dank verpflichtet.<br />
Er hat meine Karriere fast 18<br />
Jahre begleitet <strong>und</strong> war immer an<br />
meiner Seite <strong>und</strong> für mich da.“<br />
Für Stephan Kühne sind sowohl<br />
das Schwergewicht <strong>und</strong> Steffen<br />
Kretschmann eine „schöne <strong>und</strong><br />
neue Herausforderung“. Schließlich<br />
seien <strong>die</strong> Boxer in <strong>die</strong>ser Gewichtsklasse<br />
ja doppelt so schwer<br />
wie seine Frau, <strong>die</strong> Weltmeisterin<br />
Ramona Kühne, <strong>die</strong> er nun so lange<br />
schon trainiere.<br />
Jung, schnell, dynamisch – so<br />
wird Tom Schwarz, eine der größten<br />
Hoffnungen im deutschen<br />
Schwergewicht, bezeichnet. Der<br />
junge Mann aus Halle/Saale ist<br />
erst 19 Jahre alt <strong>und</strong> hat sich mit<br />
seinen sehr überzeugenden fünf<br />
Profikämpfen (3 K.o.s) schon einen<br />
Namen gemacht <strong>und</strong> soll in<br />
Dresden weiter seinen Weg als<br />
„K.o.-König“ gehen.<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
43
Das<br />
sport<br />
gespräch<br />
Manfred Hönel mit Marco Huck<br />
Für Boxprofi Marco Huck (29) sollte am 7. Juni Kampftag sein.<br />
Daraus wird nichts, da Huck wegen seiner Daumen-Verletzung den<br />
Kampf absagen musste. Wie es nun weitergeht, darüber sprach<br />
<strong>BoxSport</strong>-Mitarbeiter Manfred Hönel mit dem WBO-Weltmeister<br />
im Cruisergewicht.<br />
„Mein Traum: Gegen Klitschko<br />
im Berliner Olympiastadion“<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wann sehen wir<br />
Sie wieder im Ring?<br />
Marco Huck: So schnell<br />
wie möglich. Realistisch ist ein<br />
Kampf nach der Sommerpause.<br />
Ich rechne mit einem Kampftermin<br />
Ende August. Trainer Wegner<br />
hat gesagt, dass ich zu wertvoll<br />
für Sauerland sei, um mich<br />
leichtsinnig in einen Kampf zu<br />
schicken, auf den ich nicht richtig<br />
vorbereitet bin.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Welche Verletzung<br />
hatten Sie sich genau eingefangen?<br />
Huck: Mein Daumen war<br />
glatt durchgebrochen. Ich habe<br />
mich darüber besonders geärgert,<br />
weil ich mir den Bruch im<br />
Training zugezogen hatte. Erst<br />
ab 20. Mai darf ich wieder richtig<br />
zuschlagen. Da ist <strong>die</strong> Zeit bis<br />
zum 7. Juni einfach zu kurz.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wie werden Sie<br />
sich bis August in Form halten?<br />
Huck: Man kennt mich als<br />
Lebemann. Neben dem Training<br />
mache ich auch gern einmal gar<br />
nichts oder gehe zur Party. Ich<br />
werde <strong>die</strong> Partyzeit auf ein Minimum<br />
reduzieren <strong>und</strong> mich ganz<br />
ernsthaft auf den Kampf vorbereiten.<br />
Ich will Herrn Wegner<br />
keine schlaflosen Nächte bereiten.<br />
Ich werde in den nächsten<br />
Wochen viel zwischen unserem<br />
Haus in Serbien <strong>und</strong> Berlin pendeln.<br />
Im Juni erwartet meine<br />
Frau Amina unser zweites Baby.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wie wichtig ist<br />
es für Sie, dass Ihre Kämpfe im<br />
Fernsehen übertragen werden?<br />
Huck: Für mich ist das sehr<br />
wichtig. Ich bin der spektakulärste<br />
Boxer in Deutschland.<br />
Wenn ich boxe, ist immer etwas<br />
los. Es wär doch schade, wenn<br />
nur wenige Boxfans in den Hallen<br />
meine Kämpfe sehen könnten,<br />
<strong>und</strong> das Millionen-Fernsehpublikum<br />
ausgeschlossen wäre.<br />
Es ist ein schöner Erfolg für<br />
Trainer Ulli Wegner will Marco Huck (links) erst wieder in den Ring schicken, wenn er richtig fit ist<br />
mich, wenn um Mitternacht vier<br />
Millionen Fans vor dem Fernseher<br />
sitzen, um meine Kämpfe zu<br />
sehen <strong>und</strong> vielleicht sogar mit<br />
mir zu fiebern.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wo werden Sie<br />
während der Fußball-WM sein?<br />
Huck: Ich habe eine Einladung<br />
zur WM. Ich weiß aber<br />
noch nicht, ob ich nach Brasilien<br />
Schumacher, der nach Meinung<br />
von Wegner deshalb siebenmal<br />
Weltmeister geworden ist, weil<br />
er immer wieder auf Ferrari gesetzt<br />
hat.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Sie haben einmal<br />
<strong>die</strong> Absicht geäußert, ins<br />
Schwergewicht zu wechsel. Verfolgen<br />
Sie den Gedanken immer<br />
noch?<br />
Huck: Ich kämpfe gern unter<br />
der deutschen Flagge. Mir<br />
ist egal, in welcher Stadt meine<br />
Kämpfe stattfinden. Hauptsache<br />
ich kann in Deutschland boxen.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Welcher Gegner<br />
war für Sie besonders schwer zu<br />
schlagen?<br />
Huck: In letzter Zeit war<br />
das Firat Arslan. Er hat unwahrscheinlich<br />
fliege. Schließlich soll, wie gesagt,<br />
Huck: Die Top-Ten der<br />
gekämpft. Ich war aber<br />
im Juni unser zweites Baby<br />
kommen. Außerdem schwappen<br />
<strong>die</strong> Begeisterungswellen beim<br />
Public Viewing in Berlin auch<br />
ziemlich hoch.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Sie sind schon<br />
lange Profi. Bleibt Trainer Wegner<br />
bei den bewährten Rezepten<br />
oder versucht er neue Wege?<br />
Huck: Ich werde jetzt zum<br />
elften Mal meinen WM-Titelverteidigen.<br />
Mit kleinen Abweichungen<br />
trainiert mich mein<br />
Trainer immer nach den gleichen<br />
Methoden. Er benutzt dabei<br />
gern das Beispiel von Michael<br />
Weltrangliste im Schwergewicht<br />
jagen mir keine Angst ein. Da<br />
sind eine Menge Durchschnittsboxer<br />
dabei. <strong>Arthur</strong> Abraham<br />
glaubt, dass bei einem Kampf<br />
Abraham-Sturm das Berliner<br />
Olympiastadion voll wird. Aber<br />
ehrlich, nur, wenn 70.000 Freikarten<br />
verteilt werden. Wladimir<br />
Klitschko gegen Huck wäre<br />
der Kampf des Jahres. Da könnte<br />
ich mir vorstellen, wäre das<br />
Olympiastadion richtig ausverkauft.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Wo kämpfen Sie<br />
am liebsten?<br />
besonders beim zweiten Fight<br />
unwahrscheinlich gut vorbereitet<br />
<strong>und</strong> habe deshalb einen sicheren<br />
Sieg erreicht. Bei Licht besehen,<br />
ist aber jeder Gegner schwer.<br />
<strong>BoxSport</strong>: Welchen Boxer<br />
achten Sie besonders?<br />
Huck: Da gibt es für mich<br />
gar keinen Zweifel. Das ist Muhammad<br />
Ali <strong>und</strong> das nicht nur<br />
wegen seiner boxerischen Leistung,<br />
<strong>die</strong> ich nur von Filmen <strong>und</strong><br />
Videos kenne. Seine menschliche<br />
Größe <strong>und</strong> der Mut, sich für andere<br />
Menschen <strong>und</strong> den Frieden<br />
einzusetzen, ist vorbildlich.<br />
44 <strong>BoxSport</strong>
Seine Frau vermeldete Autounfall statt Selbstmord<br />
Der falsche Tod des Box-<br />
Promoters aus der Ritze<br />
Nur 100 Zuschauer, da drehte Neumann durch, aber er lebt<br />
Es ist sicherlich <strong>die</strong> kurioseste<br />
<strong>und</strong> mysteriöseste<br />
Geschichte, <strong>die</strong> sich<br />
bisher 2014 im Boxen<br />
ereignet hat: der angebliche Tod<br />
von Box-Promoter Rolf „Rolle“<br />
Neumann aus der Ritze. Es gibt<br />
wenige Fakten, dafür zahlreiche<br />
Spekulationen. Tatsache ist jedoch:<br />
Neumann lebt.<br />
Auslöser der ganzen Story<br />
war Neumanns Boxgala am 26.<br />
April in der Hansehalle Lübeck.<br />
Zehn Profi-Kämpfe standen auf<br />
der Fightcard, nach dem offiziellen<br />
Wiegen hatte der Veranstalter<br />
noch freudestrahlend<br />
verkündet: „Alle Boxerinnen<br />
<strong>und</strong> Boxer waren im Gewichtslimit<br />
<strong>und</strong> sind ges<strong>und</strong> in Lübeck<br />
angekommen.“ Am Kampftag<br />
selber schwand <strong>die</strong> gute Laune<br />
Neumanns anscheinend zügig<br />
– lediglich ein paar vereinzelte<br />
Zuschauer hatten den Weg in<br />
<strong>die</strong> Hansehalle gef<strong>und</strong>en, für<br />
2500 ist sie ausgestattet. „Es<br />
waren nur etwa 100 zahlende<br />
Der Promoter umgibt sich gerne mit Boxern, hier Oktay Urkal (rechts)<br />
Gäste da. Das konnten wir vom Aufgr<strong>und</strong> des drohenden Minusgeschäftes,<br />
wird spekuliert.<br />
Sicherheits<strong>die</strong>nst so abzählen“,<br />
bestätigte Christian Honhold Rolf Neumann verließ schließlich<br />
mittendrin den Event, um<br />
von der zuständigen Security. Er<br />
hatte Neumann zwischenzeitlich<br />
in der Halle gesehen <strong>und</strong> zuhause zu holen. Wenig später<br />
angeblich <strong>die</strong> Kampfbörse von<br />
festgestellt: „Er war blass <strong>und</strong> verkündete seine Frau Ulrike,<br />
hatte Schweiß auf der Stirn.“ genannt Ulla, völlig aufgelöst<br />
im Ring, ihr Mann sei bei einem<br />
Verkehrsunfall verstorben. Entsetzen,<br />
Trauer, der Abbruch des<br />
Boxabends sowie eine Schweigeminute<br />
schlossen sich an.<br />
Einen Tag später aber folgte<br />
das Kuriose: der Mercedes von<br />
Rolf Neumann parkte unversehrt<br />
vor seinem Haus in Lübeck.<br />
Diverse Recherchen, u.a.<br />
bei der Lübecker Polizei, ergaben,<br />
dass es in besagter Nacht,<br />
zum entsprechenden Zeitpunkt,<br />
keine Verkehrsunfälle mit Toten<br />
gegeben habe. Die vermeintliche<br />
„Witwe“ äußerte sich auf Anfrage<br />
der „Bild“ wenig entwirrend:<br />
„Uns drohte ein finanzielles Fiasko.<br />
Mein Mann fuhr ab <strong>und</strong><br />
rief mich an: Er wolle sich das<br />
Leben nehmen. Ich geriet in Panik,<br />
habe <strong>die</strong> Geschichte vom<br />
Unfall erzählt, wollte das mit<br />
dem Selbstmord nicht sagen.“<br />
Rolf Neumann vor seinem Laden, der „Ritze“<br />
Angeblich soll er versucht haben,<br />
sich im Auto sitzend mit den<br />
Abgasen zu vergiften, sei aber<br />
rechtzeitig von den Ordnungshütern<br />
gef<strong>und</strong>en worden. Aber auch<br />
darüber gab es bei der Lübecker<br />
Polizei keine Erkenntnisse. Ob<br />
sich Neumann seit <strong>die</strong>sen fragwürdigen<br />
Ereignissen in einer<br />
psychiatrischen Klinik befindet,<br />
wurde ebenfalls nur spekuliert<br />
<strong>und</strong> nicht von Seiten seines persönlichen<br />
Umfeldes bestätigt. Also<br />
alles nur Show? Wenn ja, eine<br />
ziemlich schlechte <strong>und</strong> vor allem<br />
äußerst geschmacklose. Immerhin:<br />
Laut Ulla Neumann sollen<br />
noch alle Boxer entsprechend<br />
den Verträgen bezahlt werden.<br />
Angeblich soll sich Rolf Neumann<br />
allerdings derzeit bereits<br />
in einem Insolvenzverfahren befinden.<br />
Geht <strong>die</strong> Schmierenkomö<strong>die</strong><br />
also noch weiter?<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
45
Die Deutsche<br />
Meisterin Nina<br />
Meinke stellte<br />
<strong>die</strong> Verbindung<br />
zwischen Sahin<br />
<strong>und</strong> Ottke her<br />
Sein Patenkind macht es möglich<br />
Sven Ottke<br />
wird Trainer<br />
Sein Schützling Sahin ist <strong>die</strong><br />
Nummer eins bei DOG Event & Boxing<br />
Serdar Sahin (22-1, 15<br />
K.o.s) hat einen neuen<br />
Cheftrainer – oder besser<br />
gesagt einen neuen<br />
„Sek<strong>und</strong>anten“. Bei seinem<br />
WBF-Weltmeisterschaftskampf<br />
am 07. Mai 2014 in St. Quentin<br />
gegen Tony Averlant ist der<br />
Halbschwergewichtler von Sven<br />
Ottke begleitet worden. Der ehemalige<br />
Superweltmeister der<br />
WBA <strong>und</strong> Weltmeister der IBF<br />
hat sich ohne Umschweife Sahins,<br />
der seit Anfang <strong>die</strong>ses<br />
Jahres bei DOG Event & Boxing<br />
Company GmbH unter Vertrag<br />
steht, angenommen. „Serdar<br />
ist mit meinem Patenkind,<br />
Nina Meinke – sie<br />
ist ebenfalls Boxerin<br />
–, zusammen. Also<br />
gehört er quasi<br />
zur Familie. Die<br />
beiden haben<br />
mich gefragt,<br />
ob ich bereit<br />
wäre Serdar bei<br />
dem Kampf zu<br />
sek<strong>und</strong>ieren,<br />
ob ich ihm den<br />
Gefallen tuen<br />
würde. Und<br />
ich habe sofort<br />
gesagt, dass ich<br />
Der ehemalige<br />
Weltmeister Sven<br />
Ottke hat Serdar<br />
Sahin unter<br />
seine Fittiche<br />
genommen<br />
Soll den WM-Titel<br />
in Frankreich<br />
„abholen“:<br />
Serdar Sahin<br />
das machen würde“,<br />
erklärt Ottke, wie er<br />
zu seinem ersten Engagement<br />
als ProfiTrainer<br />
gekommen ist.<br />
Meinke ist bereits sehr<br />
erfolgreich in <strong>die</strong> Fußstapfen<br />
ihres Onkels<br />
getreten, zuletzt wurde<br />
<strong>die</strong> Deutsche Meisterin<br />
im Fliegengewicht vom<br />
DBV als Ersatz hinter<br />
Tasheena Bugar für <strong>die</strong><br />
Europameisterschaften<br />
(30.05.-08.06.2014) in<br />
Bukarest/Rumänien<br />
nominiert. Ihr Partner<br />
soll nun den WM-Titel<br />
nach<br />
Deutschland<br />
bringen.<br />
Für Ottke, der<br />
nach seiner aktiven<br />
Laufbahn dem Boxen u.a. als<br />
TV-Kommentator treu geblieben<br />
ist, bietet sich in der Ringecke<br />
nun eine ganz neue Herausforderung.<br />
Ob <strong>die</strong>se über den Kampf in<br />
Frankreich hinausgeht, wird sich<br />
zeigen. „Das muss Serdar Sahin<br />
entscheiden. Wir müssen ja gucken,<br />
wie wir beide miteinander<br />
klarkommen. Erst mal machen<br />
wir einen Schritt nach dem anderen.<br />
Ich bin da ziemlich straight,<br />
habe meine Vorstellungen, wie<br />
das Ganze zu laufen hat“, will<br />
Ottke abwarten, wie sich sein<br />
neuer Schützling gegen Averlant<br />
verkauft. „Ich weiß, wie der boxt,<br />
ich habe mir <strong>die</strong> Kämpfe von dem<br />
46 <strong>BoxSport</strong>
auf youtube angeschaut <strong>und</strong> Serdar<br />
genau erklärt, was <strong>und</strong> wie er<br />
trainieren soll. Ob er das umsetzen<br />
kann, ist <strong>die</strong> nächste Frage.“<br />
Dass der 32 Jahre alte Sahin, genannt<br />
„der Bomber“, zur Familie<br />
gehört, ist Ottke in Sachen Vorbereitung<br />
<strong>und</strong> Trainingsarbeit nach<br />
eigenen Angaben total egal: „Ich<br />
hoffe nur, dass er das umsetzt,<br />
was ich von ihm erwarte.“<br />
Viel Zeit hatte das neu gegründete<br />
Gespann nicht, um sich<br />
gemeinsam auf den Kampf vorzubereiten,<br />
sie führten täglich<br />
lange Telefongespräche – Ottke<br />
wohnt in Karlsruhe, Sahin lebt<br />
<strong>und</strong> trainiert in Berlin. Umgestellt<br />
wurde daher nicht allzu<br />
viel, dennoch hatte Ottke eine<br />
Vorgabe. „Lieber einen Schlag<br />
vermeiden, als einen Treffer zu<br />
setzen, war schon immer meine<br />
Devise“, so der 46-Jährige. „Ich<br />
habe auch zu meinen aktiven<br />
Zeiten mehr auf <strong>die</strong> Defensive gesetzt.<br />
Gegen Averlant ist es mein<br />
Ziel gewesen, dass der Kampf in<br />
keine Hauerei ausartet, sondern<br />
ein schöner Kampf gezeigt wird.<br />
Was danach passiert, sehen wir,<br />
wenn es soweit ist.“ Er <strong>und</strong> auch<br />
<strong>die</strong> Verantwortlichen bei DOG<br />
Event um Promoter Oliber Heib<br />
gehen davon aus, dass Sahin den<br />
Wollen sich ebenfalls mit WM-Gürteln schmücken: Raja Amasheh (rechts) <strong>und</strong><br />
Bernard Donfack<br />
Titel souverän nach Berlin bzw.<br />
ins Saarland bringt, um ihn dann<br />
am 11. Oktober bei der nächsten<br />
Veranstaltung von DOG Event in<br />
der Saarlandhalle in Saarbrücken<br />
zu verteidigen.<br />
Ursprünglich sollte Sahin am<br />
17. Mai in Saarbrücken boxen,<br />
doch das Angebot aus Frankreich<br />
konnte nicht ausgeschlagen werden.<br />
So wird Serdar Sahin dort<br />
zusammen mit Sven Ottke zu<br />
Besuch in der Halle sein, wenn<br />
mit Raja Amasheh (16-0-1) <strong>und</strong><br />
Bernard Donfack (19-11, 10<br />
K.o.s) zwei seiner Stallgefährten<br />
ihre WM-Kämpfe bestreiten.<br />
Amasheh, Nummer zwölf der<br />
Weltrangliste, tritt gegen <strong>die</strong> Mexikanerin<br />
Susana Cruz Perez um<br />
den WM-Gürtel der WBF in den<br />
Ring. Sie wechselt dafür wieder<br />
in ihre eigentliche Gewichtsklasse,<br />
das Fliegengewicht, zurück.<br />
Da sie momentan den WM-Titel<br />
der WBF im Superfliegengewicht<br />
hält <strong>und</strong> <strong>die</strong>sen noch nicht verteidigen<br />
muss, will sie <strong>die</strong> Chance<br />
nutzen, sich einen zweiten Weltmeistertitel<br />
zu sichern. Susana<br />
Cruz Perez (15-5, 8 K.o.s) wurde<br />
2013 Juniorenweltmeisterin der<br />
WBC <strong>und</strong> verteidigte ihren Gürtel<br />
im gleichen Jahr einmal, derzeit<br />
ist <strong>die</strong> 24-Jährige <strong>die</strong> Nummer<br />
vier der Welt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Nummer<br />
drei in Mexico.<br />
Bernard Donfack kämpft gegen<br />
den Argentinier Javier Alberto<br />
Mamani (39-14, 20 K.o.s)<br />
um den vakanten WBF-WM-Titel<br />
im Halbschwergewicht. Donfack<br />
hatte im September 2013 den Internationalen<br />
Titel der WBF gewonnen<br />
<strong>und</strong> sich somit für den<br />
WM-Kampf qualifiziert.<br />
„Zudem haben wir weitere<br />
hochkarätige Kämpfe auf der<br />
Fightcard“, sagt Oliver Heib. „Im<br />
Rahmenprogramm treten u.a.<br />
John Roland Rene <strong>und</strong> Tyrone<br />
Lindsey gegen Aufbaugegner an,<br />
zwei neue saarländische Hoffnungen<br />
bestreiten ihre Debütkämpfe:<br />
Mirco Martin (Fliegengewicht)<br />
gegen den Tschechen Patrik Bartos<br />
<strong>und</strong> Senad Gashi (Schwergewicht)<br />
gegen David Liska, ebenfalls<br />
aus der Tschechei. Gerade<br />
Gashi ist bekannt, da er fast 100<br />
Amateurkämpfe im Schwergewicht<br />
bestritten hat. Unser neuestes<br />
Mitglied im Team ist Prinz<br />
Lorenzo aus Togo. Sein Onkel ist<br />
der König von Togo, der Prinz hat<br />
bereits zwölf Profikämpfe bestritten.<br />
Er boxt am 17. Mai seinen<br />
ersten Kampf für DOG Event.“<br />
Nicole Bitter<br />
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47
Fast ein Duell auf Augenhöhe: Kevin Johnson<br />
(links) unterlag Manuel Charr zwar nach<br />
Punkten, setzte aber auch einige Treffer<br />
Auch ohne viel Glanz <strong>und</strong> Glamour beim Event<br />
im Telekom Dome Bonn<br />
Charr stolz auf „ein h<br />
Kay One versöhnt <strong>die</strong> Fans nach Fancys unrühmlic<br />
Ein unvergesslicher<br />
Abend“ – mit <strong>die</strong>sen<br />
Worten bedankte sich<br />
Manuel Charr auf seiner<br />
Facebook-Seite bei seinem<br />
Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Promoter Kay One,<br />
seinem Team <strong>und</strong> dem Publikum<br />
im Bonner Telekom Dome. Gut,<br />
über das „unvergesslich“ dürfte<br />
der ein der oder andere Zuschauer,<br />
der gähnend ausharrte, bis<br />
Charr endlich gegen 0.15 Uhr in<br />
den Ring stieg, anderer Meinung<br />
sein. Aber das ist nicht weiter<br />
verw<strong>und</strong>erlich. Denn Manuel<br />
Charr ist generell ein Typ, der<br />
polarisiert.<br />
Was man dem „Koloss von<br />
Köln“ sicherlich zugute halten<br />
muss, ist, dass er seinem Motto<br />
„der Glaube versetzt Berge“<br />
stets folgt, sein unbändiger Wille<br />
zeichnet ihn aus, auch von<br />
Rückschlägen hat er sich nicht<br />
abhalten lassen, den Abend in<br />
Bonn auf <strong>die</strong> Beine zu stellen.<br />
Durch seinen Willen hat er <strong>die</strong><br />
Jagd nach der WM-Krone erneut<br />
eröffnet – wenn auch nicht so<br />
spektakulär, wie erhofft. Charr<br />
wollte der Erste sein, der Kevin<br />
Johnson ausknockt. Doch der<br />
US-Amerikaner tat dem „Diamond<br />
Boy“, der im Gladiatoren-<br />
Outfit in den Ring im Telekom<br />
Dome Bonn eingezogen war, den<br />
Gefallen nicht. Zwar kassierte<br />
Johnson in den zehn R<strong>und</strong>en einige<br />
Treffer, wirklich angeschlagen<br />
sah der 34 Jahre alte ehemalige<br />
Gegner von Vitali Klitschko<br />
jedoch zu keinem Zeitpunkt<br />
aus. Selbst kam er auch immer<br />
wieder durch <strong>die</strong> oft nachlässige<br />
Deckung Charrs, am Ende sahen<br />
alle drei Punktrichter allerdings<br />
Manuel Charr einstimmig vorn –<br />
mit 97:93, 97:93, 98:92 vielleicht<br />
sogar ein bisschen zu deutlich.<br />
„Ich bin der wahre Sieger“, ließ<br />
Johnson in einem Redeschwall<br />
Ebby Thust (im blauen Anzug) war extra<br />
aus Mallorca angreist <strong>und</strong> verfolgte den<br />
Auftritt von Fancy ein wenig mit Entsetzen<br />
nach dem Kampf verlauten,<br />
dass er mit der Entscheidung –<br />
natürlich – nicht zufrieden war.<br />
Über <strong>die</strong> gesamte Kampfdauer<br />
hatte Johnson seine Erfahrung<br />
ausgespielt, sich immer wieder<br />
geschickt Charrs Schlägen entzogen,<br />
im Rückwärtsgang mit<br />
seinem langen Jab <strong>und</strong> gelegentlichen<br />
Kontern gepunktet <strong>und</strong><br />
einmal mehr gezeigt, warum es<br />
bisher noch niemandem gelungen<br />
ist, ihn auszuknocken. Insgesamt<br />
war Charr jedoch der aggressivere<br />
Boxer, mit etwas mehr<br />
Siegeswillen.<br />
Ob indes der Spagat zwischen<br />
seiner Rolle als Veranstalter <strong>und</strong><br />
Boxer dem 29-Jährigen gelungen<br />
ist, steht auf einem ganz anderen<br />
Blatt. Er selbst war glücklich,<br />
dass „alles so gut geklappt hat“.<br />
„Es war ein hartes Stück Arbeit.<br />
Man darf nicht vergessen, dass<br />
ich nicht nur der Hauptkämpfer,<br />
sondern auch der Organisator<br />
<strong>die</strong>ser Veranstaltung war. Ich habe<br />
mit einem kleinen Team guter<br />
Fre<strong>und</strong>e im Prinzip alles allein<br />
gemacht <strong>und</strong> innerhalb von<br />
sechs Wochen ein Riesen-Event<br />
48 <strong>BoxSport</strong>
Promoter Kay One (rechts) begleitete Manuel<br />
Charr zwar in den Ring, hielt ansonsten aber<br />
nicht viele seiner im Vorfeld getroffenen<br />
Versprechungen<br />
Jetzt gegen Povetkin<br />
Alexander<br />
Povetkin<br />
Auf der Jagd nach der WM-Krone ist Manuel<br />
Charr nun bei seiner zweiten „Mission<br />
Moskau“ angekommen. Am 30. Mai steigt der<br />
„Diamond Boy“ in der russischen Hauptstadt<br />
gegen Ex-Weltmeister Alexander Povetkin in den<br />
Ring. Auf dem Spiel steht der WBC International<br />
Champion Titel. „Das wird ein Riesen-Kampf“, freut<br />
sich Charr. „Ich bin sehr stolz, dass ich es geschafft habe,<br />
<strong>die</strong>sen großen Fisch an Land zu ziehen. Das Duell mit Povektin<br />
ist meine Chance, mich wieder für einen WM-Kampf zu qualifizieren.<br />
Der Sieger wird eine Top-Position in der WBC-Weltrangliste<br />
einnehmen. Und ich bin mir sicher: Wenn ich Povetkin in Moskau<br />
schlage, dann werde ich auch mein Schicksal erfüllen <strong>und</strong> Weltmeister<br />
werden, wie ich es José Sulaiman versprochen habe.“<br />
Charr <strong>und</strong> Povetkin kennen sich gut, trainierten <strong>und</strong> kämpften<br />
früher gemeinsam beim Sauerland-Stall in Berlin, mittlerweile gehen<br />
beide eigene Wege: Charr vermarktet sich selbst, während Povetkin<br />
beim russischen Oligarchen Andrey Ryabinsky unter Vertrag<br />
steht. Die Zeit zwischen Charrs Kampf gegen Johnson Mitte April<br />
<strong>und</strong> dem Fight mit Povetkin ist zwar nicht <strong>die</strong> meiste, aber Manuel<br />
Charr ist nach dem Johnson-Duell „sowieso in sehr guter Form“, so<br />
der Diamond Boy. „Ich verspreche allen meinen Fans, dass ich mich<br />
perfekt auf den Kampf vorbereiten <strong>und</strong> einstellen werde. Das wird<br />
eine große Schlacht. Und am Ende werde ich der Sieger sein.“<br />
hem Auftritt<br />
auf <strong>die</strong> Beine gestellt. Darauf bin<br />
ich stolz“, erklärte Charr.<br />
Viel von dem im Vorfeld angekündigten<br />
Glamour war allerdings<br />
nicht zu sehen. Rap-Superstar<br />
<strong>und</strong> DSDS-Juror Prince Kay<br />
One, der unmittelbar nach der<br />
Live-Show von „Deutschland<br />
sucht den Superstar“ von Köln<br />
nach Bonn geeilt war, um Charr<br />
mit einem extra geschriebenen<br />
Song in den Ring zu begleiten<br />
– immerhin sang er ein paar<br />
Zeilen live zum ablaufenden<br />
Band –, hatte <strong>die</strong> Anwesenheit<br />
zahlreicher A-Promis versprochen,<br />
doch Fehlanzeige. Schalkes<br />
Trainer Jens Keller <strong>und</strong> der<br />
aktuelle Weltmeister der WBC<br />
im Halbschwergewicht, Adonis<br />
Stevenson, stachen da noch am<br />
ehesten aus der Versammlung<br />
der C-Promis heraus, genau wie<br />
TV-Moderatorin Bettina Böttinger<br />
(„Kölner Treff“), <strong>die</strong> es in erster<br />
Linie wegen Hamid Rahimi an<br />
den Ring verschlagen hatte, weil<br />
sie über ihn eine Doku gedreht<br />
hatte. Der Versuch Kay Ones,<br />
einen TV-Sender für den Event<br />
zu gewinnen – Fehlanzeige. Der<br />
Auftritt von Monrose-Sängerin<br />
Bahar – Fehlanzeige. Und auch<br />
<strong>die</strong> Nummerngirls ließen Charr<br />
im Stich: Statt des Trios Sarah<br />
Joelle Jahnel, Boris Beckers Ex<br />
Janina <strong>und</strong> Erotikmodel Micaela<br />
Schäfer kletterte lediglich<br />
DSDS-Playmate Sarah Joelle in<br />
den Pausen durch <strong>die</strong> Ringseile,<br />
immerhin angefeuert von Charrs<br />
ehemaligen Big Brother-Mitbewohnerinnen<br />
Georgina <strong>und</strong> Natalia<br />
Osada.<br />
Über <strong>die</strong> Darbietung von Fancy<br />
im Show-Programm dürfte eigentlich<br />
kein Wort verloren werden,<br />
da er aber für den Lacher des<br />
Abends sorgte, sei er erwähnt.<br />
Die „80er-Jahre-Ikone“ präsentierte<br />
einen Mix seiner größten<br />
Hits, <strong>die</strong> – nach den Auftritten<br />
von R&B-Sänger Horace Brown<br />
<strong>und</strong> Rapper Patrick Miller – mal<br />
so gar nicht bei den r<strong>und</strong> 5000<br />
Zuschauern im Telekom Dome<br />
ankamen. Gellende Pfiffe waren<br />
<strong>die</strong> Ernte Fancys, der sich wenig<br />
professionell mit den Worten<br />
„Ihr da oben seid scheiße“ bedankte<br />
– immerhin <strong>die</strong>s ein Unterhaltungsfaktor.<br />
Ok – <strong>und</strong> der<br />
Auftritt von Kay One versöhnte<br />
<strong>die</strong> Fans am Ende für alles.<br />
artes Stück Arbeit“<br />
Pfiffe <strong>und</strong> Buh-Rufe hatte<br />
es – unglücklicherweise für Veranstalter<br />
Charr – während des<br />
gesamten Rahmenprogramms<br />
gegeben. Die Kämpfe waren allesamt<br />
sportliche Schonkost:<br />
vier von fünf Fights waren bereits<br />
nach r<strong>und</strong> 30 Sek<strong>und</strong>en<br />
der ersten R<strong>und</strong>e vorzeitig beendet.<br />
Da kann ein Kampfabend,<br />
der um 20.00 Uhr beginnt <strong>und</strong><br />
dessen Hauptkampf erst nach<br />
Mitternacht stattfindet, mit viel<br />
Leerlauf schon mal lang werden.<br />
Besonders bedauerlich war das<br />
schnelle Kampfende für Friedenskämpfer<br />
Hamid Rahimi,<br />
der den Tschechen Bronislav<br />
Kubin dreimal zu Boden schickte,<br />
so dass der Kampf nach einer<br />
halben Minute beendet war. Elf<br />
Monate hatte er nicht mehr im<br />
Ring gestanden <strong>und</strong> wollte gerne<br />
Kampfpraxis sammeln. „Es tut<br />
mir leid“, entschuldigte sich Rahimi<br />
beim mittlerweile ungehalten<br />
pfeifenden Publikum. „Ich<br />
hätte auch gerne länger geboxt<br />
<strong>und</strong> euch mehr geboten, denn für<br />
<strong>die</strong>sen Kampf habe ich verdammt<br />
hart trainiert.“ Ähnlich erging es<br />
Ehsan „Sokrates“ Maudodi bei<br />
seinem Profidebüt. Der untrainiert<br />
wirkende Tscheche Rudolf<br />
Murko wurde ebenfalls in R<strong>und</strong>e<br />
eins nach drei Niederschlägen<br />
durch den „K.o.-Philosophen“<br />
aus dem Duell genommen.<br />
Schade eigentlich, dass nur<br />
der Hauptkampf für ein wenig<br />
Hochstimmung sorgte, denn der<br />
Ansatz <strong>und</strong> <strong>die</strong> Ideen von Manuel<br />
Charr sind ja nicht gr<strong>und</strong>verkehrt.<br />
Davon überzeugten<br />
sich in der Halle auch der deutsche<br />
WSB-Präsident Ulrich Bittner<br />
<strong>und</strong> Ebby Thust mit ihren<br />
Ehefrauen. Sportlich hat Charr<br />
zudem in Ansätzen bewiesen,<br />
was er drauf hat, <strong>die</strong> Jagd nach<br />
der Krone kann aus seiner Sicht<br />
weitergehen. Nach wie vor ist<br />
sein Ziel, Ende des Jahres einen<br />
WM-Kampf gegen den Sieger des<br />
Fights Bermane Stiverne gegen<br />
Chris Arreola zu bestreiten. Bis<br />
dahin könnte ihm etwas professionellere<br />
Unterstützung sicherlich<br />
nicht schaden. Vielleicht<br />
klappt es dann beim nächsten<br />
Kampf mit einem Riesen-Event<br />
– mit großen Stars, A-Prominenz<br />
<strong>und</strong> einem Fernsehvertrag. Eben<br />
mit einem unvergesslichen<br />
Abend…<br />
Nicole Bitter<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
49
Waffenstillstand<br />
der Box-Bosse<br />
Wie geht es weiter mit der WSB? Bittner <strong>und</strong> Kyas wollen es noch einmal versuchen<br />
Ulrich Bittner<br />
Seit dem 11. April ist DBV-Präsident<br />
Jürgen Kyas im Besitz<br />
einer Kopie des Kündigungsschreibens<br />
der World Series<br />
of Boxing (WSB) an Ulrich Bittner,<br />
den Franchisenehmer <strong>und</strong> Chef der<br />
deutschen WSB-Mannschaft. Natürlich<br />
hat sich <strong>die</strong>se Nachricht bei den<br />
Trainern <strong>und</strong> den Boxern<br />
herumgesprochen.<br />
Cheftrainer Dr. Michael<br />
Bastians trockener<br />
Kommentar:<br />
„Ich habe geahnt,<br />
dass <strong>die</strong>s<br />
nicht gutgehen<br />
konnte, aber<br />
jetzt jemanden<br />
neues zu<br />
finden, der<br />
so viel Geld<br />
investiert,<br />
wird sehr<br />
schwer werden.“<br />
Dies<br />
sieht auch Kyas<br />
so, nach den<br />
vielen Pleiten,<br />
Pannen, Schikanen<br />
<strong>und</strong> Skandalen<br />
(<strong>BoxSport</strong><br />
berichtete). In der<br />
Zwischenzeit hatte<br />
Bittner – seinerseits<br />
verärgert – schon angekündigt,<br />
dass er sich<br />
als Promoter bei den Profis<br />
versuchen will. Von<br />
BDB-Präsident Thomas<br />
Pütz bekam er schon eine<br />
Lizenz.<br />
In Bonn, bei der Veranstaltung<br />
von Manuel Charr,<br />
schaute er ebenso vorbei<br />
wie in Berlin beim WM-<br />
Kampf von <strong>Arthur</strong> Abraham.<br />
Bittner hatte eingesehen,<br />
dass er <strong>die</strong>ses bürokratische,<br />
<strong>und</strong>urchsichtige <strong>und</strong> wenig<br />
besucherfre<strong>und</strong>liche Konstrukt<br />
auch mit seinen hemdsärmeligen<br />
Mitteln nicht zu einem Zuschauer-<br />
Renner machen konnte. Sein Plan,<br />
erst investieren, dann kassieren,<br />
ging nicht auf. Skeptiker sagen, er<br />
hätte das Geld auch in den Rhein<br />
oder Main werfen können.<br />
Selbst Kyas, einst glühender Fan<br />
<strong>und</strong> Verfechter der WSB-Tour, sieht<br />
ein, dass da noch einige Änderungen<br />
im System vorgenommen werden<br />
müssen, um damit in aller Welt<br />
Erfolg zu haben. Klar funktioniert<br />
<strong>die</strong>ses System in Ländern, in denen<br />
<strong>die</strong> Boxer vom Staat unterstützt werden,<br />
wie zum Beispiel in Kuba,<br />
Aserbeidschan, Kasachstan <strong>und</strong><br />
Russland. Kyas: „Da zahlt man<br />
<strong>die</strong> 300.000 Euro Startgebühr aus<br />
der Portokasse.“ Doch schwierig<br />
wird es überall, wo private Sponsoren<br />
einspringen müssen.<br />
In der Saison 2012/2013 hat<br />
<strong>die</strong> AIBA noch <strong>die</strong> Kosten für das<br />
deutsche Team übernommen.<br />
Kyas: „Weil sie<br />
an der deutschen<br />
Wirtschaftsmacht<br />
interessiert waren.“<br />
Dass <strong>die</strong>s noch<br />
mal passiert, ist<br />
allerdings sehr<br />
unwahrscheinlich.<br />
Also – wie<br />
soll es jetzt weitergehen?<br />
Ulrich Bittner<br />
behauptet<br />
nach wie vor,<br />
dass er keine<br />
Kündigung von<br />
der WSB erhalten<br />
hat. Im Gegenteil:<br />
Er will in den<br />
nächsten Wochen<br />
noch einmal nach<br />
Lausanne reisen,<br />
um mit den obersten<br />
Funktionären zu reden.<br />
Er erklärt sich ebenfalls<br />
bereit, wieder mit DBV-<br />
Chef Kyas sich an einen<br />
Tisch zu setzen: „Auch<br />
ich habe Fehler gemacht<br />
<strong>und</strong> wenn wir es<br />
noch einmal versuchen<br />
wollen, dann müssen<br />
wir gemeinsam marschieren,<br />
der DBV <strong>und</strong><br />
ich.“ Kyas, der in der<br />
Vergangenheit <strong>die</strong> Kapriolen<br />
des Hansdampf<br />
aus Hanau anprangerte,<br />
ist angesichts der prekären<br />
finanziellen Lage des DBV<br />
gleichermaßen zu <strong>die</strong>sem Gespräch<br />
bereit. Also, nach dem Grabenkrieg<br />
der Box-Bosse (<strong>BoxSport</strong> berichtete)<br />
jetzt erst mal Waffenstillstand. Ob <strong>die</strong><br />
beiden dann noch <strong>die</strong> Friedenspfeife<br />
rauchen, bleibt abzuwarten. Außerdem<br />
mehren sich <strong>die</strong> Gerüchte,<br />
dass der Weltverband,<br />
<strong>die</strong> AIBA, überlegt, das<br />
WSB-Turnier wegen<br />
Erfolgslosigkeit in<br />
vielen Ländern stark<br />
zu verändern oder<br />
sogar abzublasen.<br />
Hans<br />
Reski<br />
Jürgen<br />
Kyas<br />
50 <strong>BoxSport</strong>
Nach souveränen Siegen über <strong>die</strong> Russen<br />
Julio Cesar La Cruz (links) dominierte den Russen Aleksander Khotyantsev<br />
Kuba jetzt der große Favorit<br />
Seriendebütant Kuba<br />
<strong>und</strong> Aserbeidschan<br />
stehen im Finale der<br />
semiprofessionellen<br />
World Series of Boxing (WSB).<br />
In deren vierten Saison kommt<br />
es nun am 31. Mai zum definitiven<br />
Gipfeltreffen der beiden<br />
Weltboxmächte, wobei allein<br />
<strong>die</strong> „Domadores“ ohne Söldner<br />
auskommen <strong>und</strong> ausschließlich<br />
mit Kubanern antreten. Dem Siegerteam<br />
winken eine Million US-<br />
Dollar als Preisgeld. Tags zuvor<br />
kämpfen Team Russland <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
nach ihrer Halbfinalniederlage<br />
bitter enttäuschten Vorjahressieger<br />
aus Kasachstan um Platz<br />
drei.<br />
Mit einem in <strong>die</strong>ser Klarheit<br />
doch überraschenden 5:0-Heimsieg<br />
in der Ciudad Deportiva zu<br />
Havanna haben zunächst <strong>die</strong><br />
„Cuba Domadores“ nach dem<br />
3:2-Auswärtserfolg im Halbfinale<br />
gegen das Team Russland<br />
alles klar gemacht <strong>und</strong> sind als<br />
erstes ins Finale eingezogen.<br />
Tags darauf zogen <strong>die</strong> „Baku Fires“<br />
nach, <strong>die</strong> nach einer knappen<br />
2:3-Auswärtsniederlage<br />
nun den Titelverteidiger von<br />
den „Astana Arlans“ mit 4:1<br />
bezwangen. Das Olympic Complex<br />
im aserbeidschanischen<br />
Guba stand Kopf. Den einzigen<br />
Sieg für <strong>die</strong> Kasachen steuerte<br />
der erfahrene kroatische Hartriegel<br />
Hrvoje Sep bei. Insider<br />
ahnten jedoch das Debakel für<br />
<strong>die</strong> „Arlans“: Schon in der Vorr<strong>und</strong>e<br />
hatten <strong>die</strong> Kasachen bei<br />
Roniel Iglesias Sotolongo (links) hatte keine Mühe mit Andrei Zamkovoi<br />
Aserbeidschan gewann das zweite Halbfinale gegen Kasachstan<br />
Hrvoje Sep (rechts) fuhr den einzigen Sieg im Rückkampf für <strong>die</strong> Kasachen ein<br />
den heimstarken Aserbeidschanern<br />
mit 1:4 verloren.<br />
Ein eindrucksvoller Beweis<br />
seiner alten Stärke ist der Einzug<br />
ins Finale aber vor allem für<br />
Kuba, das in seiner ersten WSB-<br />
Saison auch als nahezu unangefochtener<br />
Gewinner einer<br />
„Todesgruppe“ mit Kasachstan,<br />
Aserbeidschan <strong>und</strong> Russland als<br />
Mitfavoriten <strong>die</strong> Playoffs überstanden<br />
hatte. Zum Kampf des<br />
Abends in Havanna avancierte<br />
<strong>die</strong> Leichtgewichtsbegegnung<br />
zwischen dem zweifachen Weltmeister<br />
<strong>und</strong> WSB-Weltranglistenersten<br />
Lazaro Alvarez <strong>und</strong><br />
Russlands Konstantin Bogomazov.<br />
Dieser ging gegen Ende der<br />
dritten R<strong>und</strong>e nach einer harten<br />
Rechten zu Boden, gab aber nie<br />
auf <strong>und</strong> bestritt alle fünf Durchgänge<br />
tapfer. Der letzte ging<br />
sogar auf sein Konto. Dennoch<br />
stand am Ende ein 3:0 nach<br />
Punktrichterstimmen für den<br />
Kubaner.<br />
Zum Kämpfer des Abends<br />
wurde Kubas zweifacher Halbschwergewichtsweltmeister<br />
Julio<br />
Cesar La Cruz ernannt, der<br />
den WSB unerfahrenen Aleksander<br />
Khotyantsev scheinbar<br />
nach Belieben dominierte. Selbst<br />
Russlands Olympiadritter Andrei<br />
Zamkovoi, den im WM-Finale<br />
von Mailand 2009 der deutsche<br />
Jack Culcay geschlagen hatte,<br />
unterlag klar dem kubanischen<br />
Ex-Weltmeister <strong>und</strong> Olympiasieger<br />
von 2012, Roniel Iglesias<br />
Sotolongo, derzeit WSB-Dritter<br />
im 69-Kilogramm-Limit.<br />
Peter Jaschke<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
51
Die großen internationalen Stars<br />
Der Chemie-Pokal d<br />
Michael Conlan (re.), Bronzemedaillengewinner bei den Olympischen Spielen<br />
Der AIBA Weltmeister im Mittelgewicht von 2013 Alimkhanuly Zhanibek aus<br />
2012, trat im Viertelfinale der <strong>die</strong>sjährigen WSB-Saison als Neuzugang des Team<br />
Kasachstan (re.) ist einer der Top-Boxer im Gesamtfeld des Chemiepokals<br />
Deutschland im Bantamgewicht an<br />
121 Spitzen-Boxer aus 21 Nationen ne<br />
Dr. Michael Bastian sieht das Turnier<br />
„als Standortbestimmung“ an<br />
Der Chemie-Pokal in<br />
Halle an der Saale hat<br />
<strong>die</strong>smal besonders große<br />
Bedeutung: Die 41.<br />
Auflage des einzigen deutschen<br />
Elite-Boxturniers von Weltrang<br />
ist <strong>die</strong>ses Jahr der internationale<br />
Saisonhöhepunkt für <strong>die</strong> Männerklasse.<br />
Deren Wettkampfjahr<br />
sieht 2014 nämlich weder EM<br />
noch WM vor. Deshalb gilt das<br />
1970 in der früheren DDR aus<br />
der Taufe gehobene Traditionsturnier,<br />
das häufig als „Mini-<br />
WM“ bezeichnet wird, heuer als<br />
„Ersatz-WM“.<br />
Wer mitreden <strong>und</strong> einige<br />
Olympiahoffnungen der Boxsportwelt<br />
sehen will, sollte dabei<br />
sein: Vom 28. bis zum 31.<br />
Mai kämpfen im Hallenser Maritim<br />
Hotel 121 Teilnehmer aus<br />
über 20 Ländern in ge<strong>die</strong>gener<br />
Atmosphäre um den begehrten<br />
Titel „Chemiepokal-Sieger“. Ein<br />
solcher hat, wie Insider wissen,<br />
starke Leute geschlagen. Die<br />
deutschen Amateurboxer stellten<br />
beim 40. Chemiepokal mit<br />
vier Finalsiegen für Ronny Beblik<br />
(Chemnitz), Kastriot Sopa (Ludwigsburg),<br />
Stefan Härtel (Berlin)<br />
<strong>und</strong> Emir Ahmatovic (Wetzlar)<br />
<strong>die</strong> beste Mannschaft.<br />
Es dürfte schwer werden, <strong>die</strong>sen<br />
Erfolg zu wiederholen: Diesmal<br />
sind neben den aktuellen<br />
deutschen Spitzenkräften um den<br />
Schweriner Vize-Europameister<br />
<strong>und</strong> WM-Dritten Arajik Marutjan,<br />
Chemiepokal-Zweiter im<br />
Weltergewicht von 2012, Gäste<br />
aus führenden Boxnationen wie<br />
unter anderem Russland, Ukraine,<br />
Kasachstan, Brasilien, In<strong>die</strong>n,<br />
Italien, Frankreich <strong>und</strong> Irland<br />
am Start. Als Gastgeber nimmt<br />
sich der deutsche Verband das<br />
Recht, in jeder Gewichtsklasse<br />
zwei oder drei Athleten an den<br />
Start zu bringen.<br />
Leider ist Kuba nicht mit von<br />
der Partie. Dort findet parallel<br />
das international nicht minder<br />
Die großen deutschen Hoffnungst<br />
Heiß auf <strong>die</strong> WM-Revanche gegen Dauren Yeleussinov (li.) ist Arajik Marutjan, der<br />
2013 gegen den Kasachen im Halbfinale verlor<br />
Im Leichtgewicht wird Artur Bril (li.) ein Wörtchen mitreden, wenn es um <strong>die</strong> Frage<br />
geht, wer nach Halle <strong>die</strong> Nummer eins im DBV-Olympiakader wird<br />
52 <strong>BoxSport</strong>
, <strong>die</strong> in Halle erwartet werden<br />
Michail Alojan (re.) aus Russland holte bei den Olympischen Spielen 2012<br />
<strong>die</strong> Bronzemedaille im Fliegengewicht, 2011 <strong>und</strong> 2013 wurde er in derselben<br />
Der Ire Jason Quigley (re.) kann auf einige Erfolge verweisen: 2012 wurde der<br />
Gewichtsklasse AIBA Weltmeister<br />
Mittelgewichtler U22-Europameister, 2013 Europameister sowie Vizeweltmeister<br />
ie Ersatz-WM 2014!<br />
hmen teil – nur Kubaner nicht dabei<br />
bedeutsame Turnier „Giraldo<br />
Córdova Cardín“ statt. Diese Terminkollision<br />
hat einen Gr<strong>und</strong>:<br />
Man hatte den Chemiepokal, der<br />
üblicherweise im März steigt,<br />
wegen der World Series of Boxing<br />
(WSB) <strong>die</strong>smal um über zwei<br />
Monate verschoben. Nun ist das<br />
WSB-Team Deutschland zwar<br />
im Viertelfinale ausgeschieden.<br />
Doch dafür taugt das Turnier von<br />
Halle <strong>die</strong>smal aber als internationaler<br />
Zielkampf.<br />
„Die Topnationen warten mit<br />
ihren stärksten Leuten auf“ – <strong>die</strong>s<br />
erwartet Dr. Michael Bastian, der<br />
Cheftrainer des Deutschen Boxsport-Verbands<br />
(DBV), vom Turnier<br />
in Halle. „Für alle Teilnehmer<br />
bedeutet das eine gute Standortbestimmung“,<br />
erklärt Bastian <strong>die</strong><br />
Bedeutung des Chemiepokals.<br />
Im Anschluss wird der DBV zwei<br />
Athleten pro Gewichtklasse für<br />
den Olympiakader „Rio 2016“<br />
nominieren. Ausnahme ist das<br />
Halbfliegengewicht bis 49 Kilogramm,<br />
wo Sergej Neumann<br />
(Box-Olymp Saterland) derzeit<br />
national konkurrenzlos ist.<br />
Dem 21 Jahre alten niedersächsischen<br />
WM-Teilnehmer<br />
Neumann, der auch im WSB-<br />
Team punkten konnte, ermöglicht<br />
das betriebseigene<br />
VW-Sportförderprogramm den<br />
Leistungssport. Die meisten Kaderathleten<br />
werden bekanntlich<br />
neben der Sporthilfe vor allem<br />
durch <strong>die</strong> B<strong>und</strong>eswehr gefördert.<br />
„Im einen oder anderen Limit<br />
benennen wir am Tag nach dem<br />
Chemiepokal-Finale auch einen<br />
dritten Jungen, der für <strong>die</strong> Spiele<br />
2020 Perspektiven hat“, führt<br />
Bastian weiter aus. Die Athleten<br />
sollen möglichst frühzeitig wissen,<br />
dass man Potenzial sieht<br />
<strong>und</strong> auf sie baut.<br />
Was kommt nach dem Chemiepokal<br />
in <strong>die</strong>sem Jahr denn<br />
noch auf <strong>die</strong> Kaderboxer zu?<br />
Wie Bastian ausführt, ist am<br />
Olympiastützpunkt in Heidelberg<br />
etwa Mitte September ein<br />
„Ro<strong>und</strong> Robin“-Turnier mit zwei<br />
DBV-Aufgeboten <strong>und</strong> zwei Gastteams<br />
geplant. Möglicherweise<br />
ist Russland darunter. DBV-Boss<br />
Jürgen Kyas hatte ja bereits im<br />
„<strong>BoxSport</strong>“-Interview in der<br />
März-Ausgabe ausgeführt, dass<br />
zur besseren Olympiavorbereitung<br />
eine Kooperation zwischen<br />
dem deutschen <strong>und</strong> dem russischen<br />
Boxverband angelaufen<br />
ist. Deshalb ist für Ende August<br />
ein Trainingslager in Russland<br />
angedacht. „Das ist aber noch<br />
nicht in trockenen Tüchern“,<br />
räumt Bastian ein.<br />
Peter Jaschke<br />
räger, <strong>die</strong> in Halle siegen können<br />
2013 verlor Serge Michel (li.) das Finale des Chemie-Pokals knapp nach Punkten<br />
gegen den niederländischen Militärweltmeister Peter Mullenberg, sicherte sich<br />
dadurch aber ein Ticket für <strong>die</strong> EM<br />
Erik Pfeifer (re.), zweifacher WM-Bronzemedaillengewinner, ist das Aushängeschild<br />
der DBV-Boxer, von ihm wird in Halle einiges erwartet<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
53
8 Frauen <strong>und</strong> 20 Männer im D<br />
Der Osterhase war natürlich auch in Italien unterwegs <strong>und</strong> brachte den DBVlern ein paar Schokoladen-Eier vorbei<br />
Marutjan <strong>und</strong> Nadine Apetz füh<br />
Direkt am Meer begutachten Dr. Michael Bastian (3.v.r.) <strong>und</strong> Athletiktrainer Guido Baur (3.v.l.) <strong>die</strong> Trainingsarbeit von Johann<br />
Witt (r.) <strong>und</strong> Ralf Dickert, Abbas Barou (l.) <strong>und</strong> Omar El Hag (2.v.l.) machen sich schon mal für <strong>die</strong> nächste R<strong>und</strong>e bereit<br />
In Boxstellung werden<br />
Medizinbälle geworfen.<br />
Auch Steinstoßen<br />
gehört zum Übungsprogramm<br />
unter freiem<br />
Himmel. Das bringt „Muckis“<br />
<strong>und</strong> Kraftausdauer.<br />
Am Strand von Sabaudia<br />
kennt man das schon: In<br />
dem italienischen Städtchen<br />
südöstlich von Rom<br />
absolvieren ausgewählte<br />
Athleten des Deutschen<br />
Boxsport-Verbandes (DBV)<br />
schließlich schon seit 2011<br />
jeweils im Frühjahr ein<br />
Intensiv-Trainingslager.<br />
Diesmal, bei der vierten<br />
Auflage, sind 20 Männer<br />
<strong>und</strong> acht Frauen dabei.<br />
Täglich absolvieren sie<br />
drei Trainingseinheiten,<br />
zweieinhalb Wochen lang.<br />
Lediglich am Ostersonntag<br />
wurde ein wenig kürzer<br />
getreten: nur zwei Einheiten.<br />
Zu 80 Prozent werden<br />
Ausdauer <strong>und</strong> Kraftentwicklung<br />
gestärkt. Vor allem<br />
auf dem Rad <strong>und</strong> im<br />
54 <strong>BoxSport</strong>
BV-Trainingslager in Sabaudia<br />
Ungewohntes Radfahren: Irina<br />
Schönberger (re.) <strong>und</strong> Guido Baur<br />
ren im „Bergziegen-Rennen“<br />
Top motiviert: Kastriot Sopa, Denis<br />
Radovan <strong>und</strong> Arajik Marutjan (v.l.)<br />
Kraftraum. Alle zwei bis drei<br />
Tage stehen bis zu 50 Rad-Kilometer<br />
auf der Straße oder r<strong>und</strong><br />
25 Kilometer im nahe gelegenen<br />
Nationalpark-Gelände auf<br />
dem Programm. 20 Prozent der<br />
Übungen bestehen aus Partnerübungen<br />
<strong>und</strong> bedingtem Sparring.<br />
Das Ziel der ganzen Plackerei,<br />
der man sich in mediterraner<br />
Umgebung aber gerne<br />
unterwirft: Die Männer gilt es<br />
für das 41. Internationalen Chemiepokal-Turnier<br />
als <strong>die</strong>sjähriger<br />
„Ersatz-WM“ in Halle fit zu<br />
machen. Die Frauen stehen 2014<br />
vor EM (ab Ende Mai in Rumänien)<br />
<strong>und</strong> WM (November in Ko-<br />
Ausgestattet wie <strong>die</strong> Radprofis beim Konditionstraining unterwegs: Denis Radovan,<br />
Hamza Touba, Guido Baur, Artur Bril, Abass Barou, Florian Schulz, Artur Mann, Erik<br />
Pfeiffer, Xhek Paskali, Kastriot Sopa (von links)<br />
rea). Neben Läufen im Gelände<br />
<strong>und</strong> am Strand erfreut sich eine<br />
Bastian telefonisch aus Sabaudia.<br />
Außerdem sind als Betreuer<br />
Art „Bergziegen“-Wettbewerb vor Ort: <strong>die</strong> DBV-Disziplintrainer<br />
großer Beliebtheit: Wer überwindet<br />
am Schnellsten auf der<br />
Ralf Dickert <strong>und</strong> David Hoppstock<br />
(Frauen), <strong>die</strong> B<strong>und</strong>estützpunkttrainer<br />
r<strong>und</strong> 1400 Meter langen Kletterstrecke<br />
Michael Timm<br />
etwa 480 Meter Höhenunterschied?<br />
„Dabei werden Pulsfrequenzen<br />
von 170 bis 190 erreicht. Bislang<br />
führen Araik Marutjan <strong>und</strong><br />
bei den Frauen Nadine Apetz<br />
mit jeweils unter 30 Minuten<br />
<strong>die</strong> Bestenlisten an“, berichtet<br />
DBV-Cheftrainer Dr. Michael<br />
(Schwerin) <strong>und</strong> Zoltan Lunka<br />
(Heidelberg), DBV-Arzt Dr. Mark<br />
Dorfmüller (Ulm) sowie auf Honorarbasis<br />
der neue Athletik-<br />
Coach Guido Baur (München)<br />
<strong>und</strong> der inzwischen als freier<br />
Trainingswissenschaftler tätige<br />
Jens Bussweiler. Die beiden Physiotherapeuten<br />
Simon Weimann<br />
(Rüdesheim a.R.) <strong>und</strong> Norbert<br />
Sekey (Ulm) sowie <strong>die</strong> beiden<br />
Verbandsärzte Dr. Ulrich Kau<br />
(Oestrich-Winkel) <strong>und</strong> Dr. Mark<br />
Dorfmüller (Ulm) teilten sich <strong>die</strong><br />
Betreuung der Mannschaften.<br />
Nach Sabaudia geht es<br />
buchstäblich Schlag auf Schlag<br />
für <strong>die</strong> Athleten weiter: Bei der<br />
im Trainerjargon so genannten<br />
Unmittelbaren Wettkampf-Vorbereitung<br />
(UWV) gibt es in der<br />
Sportschule Hennef den letzten<br />
Schliff für Chemiepokal <strong>und</strong><br />
Frauen-EM. Dort finden bis wenige<br />
Tage vor dem jeweils ersten<br />
Gong Trainingswettkämpfe mit<br />
Partnern aus Russland, Korea,<br />
Frankreich, Irland, England <strong>und</strong><br />
Dänemark statt.<br />
Erst nach den wichtigen<br />
Turnieren in Halle <strong>und</strong> Bukarest<br />
(Frauen) ist etwas Erholung angesagt.<br />
Allerdings stehen den<br />
Sportsoldaten dann Lehrgänge<br />
bei der B<strong>und</strong>eswehr ins Haus.<br />
Erst im August wird wieder ins<br />
Training eingestiegen.<br />
Peter Jaschke<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
55
Was <strong>die</strong> Harutyunyan-Brüder mit d<br />
Dabei helfen vier Kilo Gewichtsun<br />
Das Einzige, was sie<br />
trennt, sind vier Kilogramm,<br />
<strong>und</strong> das<br />
ist gut so, denn sonst<br />
hätten Robert <strong>und</strong> Artem Harutyunyan<br />
ein ziemlich hässliches<br />
Problem. Ihrer Mutter<br />
haben sie versprochen, dass sie<br />
niemals gegeneinander in den<br />
Ring steigen werden, ganz so,<br />
wie man es von den berühmtesten<br />
Boxbrüdern der Welt,<br />
Vitali <strong>und</strong> Wladimir Klitschko,<br />
kennt. Aber weil der olympische<br />
Faustkampf brutal ist <strong>und</strong><br />
nur der Beste seiner Gewichtsklasse<br />
Deutschland bei den<br />
großen internationalen Turnieren<br />
vertreten darf, sind <strong>die</strong> vier<br />
Kilo Gewichtsunterschied ein<br />
Segen. Robert, 24, kämpft im<br />
Leichtgewicht bis 60 kg, sein<br />
ein Jahr jüngerer Bruder Artem<br />
im Halbweltergewicht bis 64<br />
kg. Und weil sie national zur<br />
absoluten Spitze zählen, durften<br />
sie im vergangenen Jahr<br />
erstmals gemeinsam zur WM<br />
nach Kasachstan reisen.<br />
Spaßvögel im Duett: Kleine Trainingspausen werden von den Brüdern gern für<br />
kleine Scherzereien genutzt<br />
56 <strong>BoxSport</strong><br />
Im Trainingslager in Sabaudia legten Robert (links) <strong>und</strong> Artem Harutyunyan unter den wachsamen Augen von Trainer Zoltan<br />
Lunka (rechts) athletische Gr<strong>und</strong>lagen<br />
Wer den in Armenien geborenen<br />
<strong>und</strong> seit 1991 in Hamburg<br />
aufgewachsenen Brüdern<br />
gegenübersitzt, der kann spüren,<br />
was ihnen solche Erlebnisse<br />
bedeuten. Sie haben ja<br />
immer schon alles gemeinsam<br />
gemacht. Als Sechsjährige hatten<br />
sie, beeinflusst vom Vater,<br />
der im Sowjetmilitär Karatetrainer<br />
war, mit Taekwondo<br />
begonnen, fünf Jahre später<br />
beim SV Lurup im Hamburger<br />
Westen das Box-ABC erlernt.<br />
Und als 2010 der Lockruf vom<br />
Olympiastützpunkt in Schwerin<br />
kam, folgten sie <strong>die</strong>sem beide.<br />
Seit drei Jahren leben sie in<br />
Mecklenburg-Vorpommerns<br />
Landeshauptstadt, natürlich in<br />
einer gemeinsamen Wohnung.<br />
Die Arbeit wird brüderlich geteilt,<br />
Robert macht <strong>die</strong> Wäsche,<br />
Artem ist der Chefkoch. Beide<br />
trainieren unter dem langjährigen<br />
Profi-Weltmeistercoach Michael<br />
Timm, selbstverständlich<br />
in derselben Trainingsgruppe.<br />
Und wenn wirklich kein anderer<br />
Partner mehr da ist, machen<br />
sie sogar gemeinsam Sparring.<br />
„Aber das ist ein bisschen so,<br />
als würde ich mich selbst schlagen“,<br />
sagt Artem.<br />
Treu zueinander zu stehen,<br />
Verb<strong>und</strong>enheit zu zeigen – das<br />
scheint im Leben der Harutyunyans<br />
das Leitmotiv zu sein.<br />
Noch immer starten sie für ihren<br />
Hamburger Verein TH Eilbeck,<br />
jedes wettkampffreie Wochenende<br />
verbringen sie in Hamburg,<br />
bei ihren Eltern in der Schanze<br />
oder mit Fre<strong>und</strong>en, sie veranstalten<br />
regelmäßig Wohltätigkeitsevents,<br />
auf denen Spenden<br />
gesammelt werden, auf <strong>die</strong> sie<br />
in den Anfängen ihrer Karriere<br />
selbst angewiesen gewesen<br />
wären. „Wir haben in Hamburg<br />
<strong>und</strong> in Deutschland <strong>die</strong> Chance<br />
bekommen, Erfolg zu haben“,<br />
sagt Robert, „das wollen wir<br />
jetzt zurückzahlen.“<br />
Am liebsten in Form von<br />
Goldmedaillen bei den Olympischen<br />
Spielen 2016 in Rio de<br />
Janeiro. Das Ticket nach Brasilien<br />
ist für beide der große<br />
sportliche Traum, dem sie alles<br />
unterordnen. Die Chancen, dass<br />
er in Erfüllung geht, sind da, keine<br />
Frage. Zu den 16 weltbesten<br />
Boxern ihrer Gewichtsklassen<br />
gehören sie, beide stehen im A-<br />
Kader der deutschen Nationalmannschaft,<br />
beide haben für das<br />
deutsche Team in der halbpro-
en Klitschkos gemeinsam haben<br />
terschied<br />
fessionellen World Series (WSB)<br />
gekämpft, das im Viertelfinale<br />
an Team Kasachstan scheiterte.<br />
Und beide sind für den Chemie-<br />
Pokal in Halle an der Saale Ende<br />
Mai nominiert, der angesichts<br />
fehlender internationaler Höhepunkte<br />
im Jahr 2014 als „Mini-<br />
WM“ gilt.<br />
„Der Chemie-Pokal ist der<br />
Höhepunkt der Saison für uns.<br />
Da werden einige Weichen im<br />
Hinblick auf den Olympiazyklus<br />
gestellt. Deshalb wollen<br />
wir beide dort <strong>die</strong> Goldmedaille<br />
gewinnen“, sagt Robert. In der<br />
zweiten Aprilhälfte waren sie<br />
mit dem gesamten Nationalkader<br />
im Trainingslager in Sabaudia<br />
(Italien), wo <strong>die</strong> athletischen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen mit langen Fahrradtouren<br />
<strong>und</strong> Bergwanderungen<br />
gelegt wurden. In den beiden<br />
Wochen vor dem Turnierstart<br />
am 27. Mai wird der Kader erneut<br />
in der Sportschule Hennef<br />
zusammengezogen, um sich<br />
im gemeinsamen Sparring mit<br />
anderen Nationen <strong>die</strong> nötige<br />
Wettkampfhärte zu holen. „Wir<br />
arbeiten hart <strong>und</strong> sind in Italien<br />
mehrfach an unsere Grenzen<br />
gegangen, damit wir in Halle<br />
Michael Timm beim Pratzentraining mit Robert bei einem Lehrgang in Bad Honnef, Artem (links) wartet auf seinen Einsatz<br />
unsere Bestleistungen abrufen nen, haben sie das Projekt HB- Netzwerk aus kompetenten<br />
können.“<br />
Boxing gegründet. HB steht Partnern wie ihrem Hamburger<br />
Manager Raiko Morales<br />
Um sich komplett auf den für Harutyunyan-Brothers,<br />
Sport konzentrieren zu kön-<br />
<strong>und</strong> hinter dem Label steht ein <strong>und</strong> dessen Cousin Christian<br />
Morales, der Landestrainer<br />
in Schwerin ist. „Wir suchen<br />
nach Unterstützern, <strong>die</strong> den<br />
beiden <strong>die</strong> letzten 20 Prozent<br />
Konzentration ermöglichen,<br />
<strong>die</strong> es braucht, damit sie den<br />
Traum von Rio wahrmachen<br />
können“, sagt Raiko Morales.<br />
Warum sie ihr Leben auf<br />
das Boxen ausrichten, das<br />
wurde Artem <strong>und</strong> Robert Harutyunyan<br />
spätestens klar, als<br />
sie im vergangenen Jahr ihre<br />
WM-Debüts feierten. Obwohl<br />
sie seit der Auswanderung nur<br />
einmal nach Armenien zurückgekehrt<br />
waren, wurden ihre<br />
Kämpfe dort live im Fernsehen<br />
gezeigt. Nachbarn von einst,<br />
<strong>die</strong> jahrelang kein Lebenszeichen<br />
von sich gegeben hatten,<br />
meldeten sich telefonisch bei<br />
den Eltern <strong>und</strong> waren vor Stolz<br />
kaum zu bändigen. „Die verbindende<br />
Kraft, <strong>die</strong> der Sport<br />
hat, ist faszinierend“, sagen<br />
beide, „dafür lohnt es, jeden<br />
Tag hart zu kämpfen.“ Nur<br />
miteinander natürlich, nie gegeneinander.<br />
Björn Jensen<br />
Gemeinsam trainieren ja, gegeneinander boxen nein – darin sind sich Artem <strong>und</strong> Robert (rechts) einig<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
57
Sensationelle Silbermedaille für deutsc<br />
Für <strong>die</strong> Zuschauer war<br />
Kadiru der Goldjunge<br />
Der Sieger aus den USA wurde gnadenlos ausgepfiffen<br />
Der amtierende Deutsche<br />
Junioren-Meister Peter<br />
Kadiru ist als Vize-<br />
Jugendweltmeister aus<br />
Sofia zurückgekehrt. Zugleich<br />
hat sich der 17-Jährige damit für<br />
<strong>die</strong> Olympischen Spiele der Jugend<br />
im August <strong>die</strong>ses Jahres in<br />
China qualifiziert. Das ist wirklich<br />
ein herausragender Erfolg,<br />
denn seine Silbermedaille war<br />
leider das einzige Edelmetall<br />
für das komplett zehnköpfige<br />
deutsche U19-Team sowie drei<br />
17 <strong>und</strong> 18 Jahre alte DBV-Frauen<br />
bei <strong>die</strong>ser WM.<br />
Im Finale unterlag Kadiru nur<br />
knapp mit 1:2-Richterstimmen<br />
dem US-Amerikaner Darmani<br />
Rock. Bei der Urteilsverkündung<br />
erschallte jedoch ein gellendes<br />
Pfeifkonzert in der Armeec-Arena<br />
zu Sofia, weil das Publikum<br />
lieber den Deutschen vorn gesehen<br />
hätte. Zu Recht, denn in<br />
der entscheidenden dritten <strong>und</strong><br />
Der „bullig“ wirkende <strong>und</strong> um einiges schwerere Amerikaner Darmani Rock drückte<br />
Peter Kadiru (rechts) ständig mit seinem ganzen Körpergewicht in <strong>die</strong> Seile<br />
Im Halbfinale hatte Kadiru<br />
überraschend den favorisierten<br />
Marat Kerimkhanov (links)<br />
ausgeschaltet<br />
letzten R<strong>und</strong>e hatte Kadiru <strong>die</strong><br />
Treffer gemacht, wogegen Rock<br />
ihn in <strong>die</strong> Seile drückte <strong>und</strong><br />
hielt, ohne dass der Kampfrichter<br />
eingriff. So beobachtete es<br />
auch Nachwuchs-B<strong>und</strong>estrainer<br />
Hansi Birka.<br />
Dementsprechend betrübt<br />
schaute Kadiru bei der Siegerehrung<br />
aus der Wäsche. Zu gerne<br />
hätte Kadiru freilich Gold gewonnen.<br />
Doch war dem 1997 geborenen<br />
Superschwergewichtler ja<br />
schon mit seinem Halbfinalsieg<br />
gegen den favorisierten Russen<br />
Marat Kerimkhanov eine faustdicke<br />
Überraschung gelungen:<br />
Hatte er doch erst vor zwei Monaten<br />
beim Pavlyukov-Turnier<br />
im russischen Anapa noch gegen<br />
<strong>die</strong>sen Junioren-Europameister<br />
von 2012 verloren.<br />
Somit bewies Kadiru, dass<br />
er lernfähig ist <strong>und</strong> sich positiv<br />
entwickelt. Denn <strong>die</strong>smal nutzte<br />
Kadiru, sek<strong>und</strong>iert von B<strong>und</strong>estrainer<br />
Andy Schiemann,<br />
seine Körpergröße besser aus<br />
<strong>und</strong> frustrierte seinen Gegner<br />
derart, dass <strong>die</strong>ser nach<br />
unsportlichen Aktionen<br />
im dritten Durchgang<br />
drei Verwarnungen<br />
kassierte <strong>und</strong> disqualifiziert<br />
wurde. Der jüngere<br />
Bruder des mehrfachen<br />
Hamburger Landesverbandsmeisters<br />
Kevin<br />
Kadiru hat im Alter von<br />
zwölf Jahren das Box-<br />
ABC beim SV Polizei erlernt.<br />
Erst seit vergangenem<br />
Februar trainiert er<br />
am B<strong>und</strong>esstützpunkt<br />
in Schwerin.<br />
„Peter verfügt über<br />
enorme Schlagkraft <strong>und</strong><br />
nutzt seine Reichweitenvorteile<br />
clever aus.“<br />
So lobte SV-Boxabteilungsleiter<br />
Dettmer Gerdes<br />
den jungen Athleten<br />
bereits 2012. „Peter ist<br />
ehrgeizig, willig, leistungsbereit<br />
<strong>und</strong> vor allem<br />
sehr diszipliniert.“ Das sagt<br />
Nachwuchsb<strong>und</strong>estrainer Hansi<br />
Birka über den frisch gebackenen<br />
Vize-Jugendweltmeister.<br />
Deutschland dürfe sich glücklich<br />
schätzen, nun mit Kadiru neben<br />
dem bayerischen Brandenburg-<br />
Cupgewinner Granit Shala über<br />
zwei starke U19-Superschwergewichtler<br />
zu verfügen.<br />
Der Altonaer mit nigerianischen<br />
Wurzeln vom Polizei-<br />
Sportverein galt Insidern schon<br />
im Vorfeld zumindest als Medaillenanwärter.<br />
War er doch<br />
im vergangenen Jahr schon<br />
Viertelfinalist bei der Junioren-<br />
WM (U17) in Kiew <strong>und</strong> gewann<br />
beim jüngsten Internationalen<br />
Brandenburg-Cup Silber. Dass<br />
Kadiru am Ende bei <strong>die</strong>ser WM<br />
sogar im Finale stehen würde,<br />
hatte man aber fast nicht mehr<br />
zu hoffen gewagt nach <strong>die</strong>ser<br />
Niederlagenserie in Sofia.<br />
Zwar gelang dem Berliner<br />
Bantamgewichtler Murat Yildirim<br />
schon am zweiten Turniertag<br />
ein überzeugender Sieg.<br />
Er enttäuschte auch bei seiner<br />
knappen Niederlage im zweiten<br />
WM-Kampf nicht. Doch zwischen<br />
<strong>die</strong>sen Begegnungen <strong>und</strong><br />
danach kam es oft knüppeldick<br />
für den Großteil der insgesamt<br />
zehn Jungs mit dem B<strong>und</strong>esadler<br />
auf dem Trikot <strong>und</strong> vor<br />
allem für ihre Teamkolleginnen<br />
in den drei olympischen Frauen-<br />
Klassen, nämlich Marie Maciejewski<br />
(PSV Strals<strong>und</strong>) als Dritte<br />
der Junioren-EM 2012, <strong>die</strong> noch<br />
unerfahrene Natalia Pawletko<br />
(Weseler BC) <strong>und</strong> Ekaterini Stamatoglou<br />
(SV München).<br />
Hintergr<strong>und</strong> des gemischten<br />
Starterfelds: In Sofia wurden unter<br />
den jüngeren U19-Jahrgängen<br />
Tickets für <strong>die</strong> Jugendspiele<br />
2014 in China ausgeboxt. Um es<br />
vorweg zu nehmen: Kadirus Triumph<br />
überstrahlt das ansonsten<br />
insgesamt schwache Abschneiden.<br />
Denn weitere Medaillenhoffnungen<br />
scheiterten allzu<br />
58 <strong>BoxSport</strong>
hen Juniorenmeister aus Hamburg-Altona<br />
früh, nämlich teilweise schon<br />
in der ersten R<strong>und</strong>e. So auch der<br />
18-jährige Backnanger Wladislaw<br />
Baryshnik aus Baden-Württemberg,<br />
immerhin Dritter der<br />
Junioren-EM von 2012 <strong>und</strong> seit<br />
2011 international erfahren.<br />
Vor zwei Jahren war Dominik<br />
Thiemke Vize-Europameister<br />
der U17 geworden. Als U19-<br />
Schwergewichtler sorgte der<br />
Berliner am vierten Tag in Sofia<br />
für einen Lichtblick, als er den<br />
Bulgaren Ivelin Aleksandrov eindrucksvoll<br />
bezwang. Im zweiten<br />
WM-Kampf war jedoch auch für<br />
Thiemke ebenso Endstation wie<br />
für den halbschweren Lintorfer<br />
Daniel Weinbender, der ebenfalls<br />
wenigstens in <strong>die</strong> zweite<br />
Turnierr<strong>und</strong>e gekommen war,<br />
dort aber wegen Nasenblutens<br />
vom Kampfrichter gestoppt<br />
wurde.<br />
Zuletzt war der Kölner Artur<br />
Bril 2010 in Baku aus einem<br />
WM-Finale der U19 als Sieger<br />
hervorgegangen. Bril wurde im<br />
gleichen Jahr Jugendolympia-<br />
Sieger. Bei der Jugend-WM 2012<br />
in Eriwan wurden Bantamgewichtler<br />
Omar El-Hag aus Berlin<br />
<strong>und</strong> der Greifswalder Superschwere<br />
Florian Schulz jeweils<br />
Dritter. Bronze sicherten sich in<br />
Sofia <strong>die</strong>smal Jungs <strong>und</strong> Mädels<br />
aus 26 anderen Nationen. Die<br />
meisten Podiumsplätze, nämlich<br />
fünf, erzielte Kasachstan,<br />
gefolgt von den USA, der Ukraine<br />
<strong>und</strong> Usbekistan mit jeweils<br />
vier Medaillen.<br />
Mit vier Finalisten, darunter<br />
am Ende zwei Titelgewinnern,<br />
führen <strong>die</strong> Kasachen um ihren<br />
frisch gebackenen Leichtgewichtsweltmeister<br />
Abylaykhan<br />
Zhussupov <strong>die</strong> Wertung laut<br />
Weltverband AIBA an. Das überraschend<br />
starke Kroatien brachte<br />
drei Kämpfer ins Finale, <strong>die</strong> aber<br />
alle verloren. Die Amerikaner<br />
gewannen indes zweimal Männer-Gold<br />
<strong>und</strong> dank eines Frauentitels<br />
den zweiten Rang in der<br />
Nationen-Wertung vor Russland<br />
mit ebenfalls zwei männlichen<br />
Finalsiegern. Am letzten Turniertag<br />
siegten außerdem zwei<br />
überragende Talente aus Kuba,<br />
darunter deren gefeierter neuer<br />
Bantamlimit-Weltmeister Javier<br />
Ibanez Diaz sowie jeweils ein<br />
Usbeke <strong>und</strong> ein Bulgare.<br />
Zu den besten Boxern des<br />
Turniers wurden Russlands frisch<br />
gebackener Halbweltergewichts-<br />
Champion Bibert Tumenov <strong>und</strong><br />
Leichtgewichts-Weltmeisterin<br />
Jajaira Gonzalez aus den USA<br />
gekürt. Aber auch Kämpfer aus<br />
Großbritannien, Bulgarien, der<br />
Türkei <strong>und</strong> Ungarn fielen positiv<br />
auf. So bildet sich <strong>die</strong> Boxweltkarte<br />
mit Kasachstan als<br />
Nummer eins im Nachwuchsbereich<br />
ganz ähnlich ab. Die US-<br />
Amerikaner müssen nach ihrem<br />
bislang besten Abschneiden bei<br />
Jugend-Weltmeisterschaften<br />
jedoch erst beweisen, dass mit<br />
ihnen dauerhaft wieder zu rechnen<br />
ist.<br />
Peter Jaschke<br />
Bei der Siegerehrung guckte Peter<br />
Kadiru (links) ganz geknickt, während der<br />
überhebliche Amerikaner (2.v.l.) seine<br />
Goldmedaille feiert. Laszlo Komor aus<br />
Ungarn <strong>und</strong> der Russe Marat Kerimkhanov<br />
(rechts) freuten sich über Bronze<br />
Die Weltmeister auf einen Blick<br />
Männer Leichtfliegengew. (46-49kg)<br />
Gold AIKHYNBAY Shalkar KAZ<br />
Silber LATIPOV Sulaymon UZB<br />
Bronze KAKARA Shyam AIB<br />
Bronze HUSEYNOV Rufat AZE<br />
Männer Fliegengewicht (52kg)<br />
Gold STEVENSON Shakur USA<br />
Silber ALI Muhammad GBR<br />
Bronze LV Ping CHN<br />
Bronze YUSIFZADA Masud AZE<br />
Männer Bantamgewicht (56kg)<br />
Gold IBANEZ Javier CUB<br />
Silber ZAURBEK Sultan KAZ<br />
Bronze MIHAYLOV Dushko BUL<br />
Bronze McGRAIL Peter GBR<br />
Männer Leichtgewicht (60kg)<br />
Gold ZHUSSUPOV Ablaikhan KAZ<br />
Silber MUSTAFA Arsen ROU<br />
Bronze KHOLDAROV Ikboljon UZB<br />
Bronze HOSAKA Goh JPN<br />
Männer Halbweltergew. (64kg)<br />
Gold TUMENOV Bibert RUS<br />
Silber PETROV Viktor UKR<br />
Bronze ARECCHIA Vincenzo ITA<br />
Bronze SUZUKI Toshihiro JPN<br />
Männer Weltergewicht (69kg)<br />
Gold MELIKUZIEV Bektemir UZB<br />
Silber LUKA Prtenjaca CRO<br />
Bronze SOLANO Juan DOM<br />
Bronze ADZINAYEU Ilyas BLR<br />
Männer Mittelgewicht (75kg)<br />
Gold NESTEROV Dmitrii RUS<br />
Silber PLANTIC Luka CRO<br />
Bronze MARDONOV Kozimbek UZB<br />
Bronze GADZHYIEV Ramil UKR<br />
Männer Halbschwergew. (81kg)<br />
Gold NAYDENOV Blagoy BUL<br />
Silber KAZAKOV Vadim KAZ<br />
Bronze MANASYAN Narek ARM<br />
Bronze TREGREN Vegar IBA<br />
Männer Schwergewicht (91kg)<br />
Gold HERNANDEZ Yordan CUB<br />
Silber FILIPI Toni CRO<br />
Bronze MARTON Robert UKR<br />
Bronze KIM Jinnyong KOR<br />
Männer Super Schwergew. (+91kg)<br />
Gold ROCK Daramni USA<br />
Silber KADIRU Peter GER<br />
Bronze KOMOR Laszlo HUN<br />
Bronze KERIMKHANOV Marat RUS<br />
Frauen Fliegengew. (48-51kg)<br />
Gold GRIGORYAN Anush ARM<br />
Silber TESTA Irma ITA<br />
Bronze BALKIBEKOVA Alua KAZ<br />
Bronze ISTIK Neriman TUR<br />
Frauen Leichtgew. (57-60kg)<br />
Gold GONZALEZ Jajaira USA<br />
Silber YILDIZ Esra TUR<br />
Bronze BONDARENKO Anhelina UKR<br />
Bronze FLORIDIA Monica ITA<br />
Frauen Mittelgewicht (69-75kg)<br />
Gold WOJCIK Elzbieta POL<br />
Silber PARKER Caitlin AUS<br />
Bronze CHEN Nien-Chin TPE<br />
Bronze FABELA Martha USA<br />
Bibert Tumenov (rechts), der im Finale den Ukrainer Viktor Petrov bezwungen<br />
hatte, wurde zum besten Boxer des Turniers gekürt<br />
Die US-Amerikanerin Jajaira Gonzalez (links) war <strong>die</strong> beste Boxerin der WM<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
59
Die Analyse von Nachwuchs-B<strong>und</strong>estrainer Hansi Birka<br />
„Unseren Jungs fehlt Erfahrung“<br />
Wir müssen sie viel früher international heranführen<br />
Es gab aus deutscher<br />
Sicht Licht <strong>und</strong> Schatten<br />
bei der Jugend-WM:<br />
Von Peter Kadirus Silbermedaille<br />
<strong>und</strong> dessen Startplatz<br />
bei den Jugendspielen<br />
2014 abgesehen, war der Deutsche<br />
Boxsport-Verband (DBV)<br />
„wenig erfolgreich in Sofia“, wie<br />
B<strong>und</strong>esnachwuchstrainer Hansi<br />
Birka formuliert. Man habe <strong>die</strong>ses<br />
Jahr zwar zwei internationale<br />
Turniere geboxt, nämlich<br />
Brandenburg-Cup <strong>und</strong> Anapa,<br />
könne aber <strong>die</strong> Mängel <strong>und</strong> Fehler<br />
der vergangenen Jahre nicht<br />
so leicht aufholen.<br />
„Wir können 17- <strong>und</strong> 18-Jährigen<br />
nicht mehr das Boxen beibringen,<br />
sondern müssen unsere<br />
Jungs viel früher international<br />
heranführen“, verdeutlicht Birka<br />
nach seiner Rückkehr aus<br />
dem bulgarischen Sofia. Mit Weber,<br />
Frühsorger <strong>und</strong> Weinbender<br />
hatten Birka sowie <strong>die</strong> für <strong>die</strong><br />
Daniel Weinbender (links) machte seine Sache gar nicht so schlecht,<br />
musste in R<strong>und</strong>e zwei aber verletzt passen<br />
Vize-Europameister Dominik Thiemke (links) schaffte es nicht in <strong>die</strong> Medaillenränge<br />
männliche DBV-Jugend in Sofia<br />
zuständigen B<strong>und</strong>estrainer<br />
Wladimir Pletnev, Egon Omsen<br />
<strong>und</strong> Lukas Wilaschek drei international<br />
noch wenig erfahrene<br />
Leute im Kader, <strong>die</strong> bei ihrem<br />
ersten großen Einsatz dementsprechend<br />
nervös waren.<br />
Dabei hat Weinbender seine<br />
Sache noch gut gemacht <strong>und</strong> nur<br />
wegen einer Verletzung in der<br />
zweiten Turnierr<strong>und</strong>e passen<br />
müssen. Dazu kam: Die Wolfsburger<br />
„Fliege“ Dominik Hirsch<br />
traf im ersten Kampf ausgerechnet<br />
auf den irischen Juniorenweltmeister<br />
Donoghue. Auch der<br />
Deutsche Mittelgewichtsmeister<br />
Athanasios Kazakis (MBC Ludwigsburg)<br />
hatte Los-Pech: Er bekam<br />
es gleich zum Auftakt mit<br />
dem späteren Titelgewinner aus<br />
Russland zu tun. Birka betont<br />
jedoch, dass Kazakis gegen denselben<br />
Mann zwei Monate zuvor<br />
beim internationalen Turnier im<br />
russischen Anapa nur knapp mit<br />
1:2 Punktrichterstimmen verloren<br />
hatte.<br />
Doch waren mit dem EM-<br />
Dritten Wladislaw Baryshnik<br />
(KSC Backnang) <strong>und</strong> Vize-Europameister<br />
Dominik Thiemke<br />
(Berlin) ja auch zwei schon im<br />
Juniorenbereich erfolgreiche<br />
Leute am Start, <strong>die</strong> es ebenfalls<br />
nicht in <strong>die</strong> Medaillenränge geschafft<br />
haben. Birka ist kein<br />
Fre<strong>und</strong> davon, Fehlurteile oder<br />
Ringrichterentscheidungen als<br />
Erklärung für Misserfolg zu bemühen.<br />
Doch muss er in Baryshniks<br />
Fall einfach feststellen: „Ich<br />
bin sicher, dass Wladislaw ohne<br />
<strong>die</strong> Verwarnung mit dem entsprechenden<br />
Punktabzug gegen<br />
den Mongolen gewonnen hätte.<br />
Dabei war da gar nichts. Keiner<br />
hat verstanden, warum es <strong>die</strong>se<br />
folgenreiche Verwarnung gab.“<br />
Rückblick: Leichtgewichtler Baryshnik<br />
hatte sich beim jüngsten<br />
Brandenburg-Cup erst im<br />
Finale dem neuen kasachischen<br />
Jugendweltmeister Ablaykhan<br />
Zhussupov geschlagen geben<br />
müssen.<br />
Dagegen vermisste Birka das<br />
Eingreifen des Kampfrichters<br />
zugunsten des Deutschen Kadiru<br />
im Superschwergewichtsfinale.<br />
Ansonsten stellt Birka<br />
klar: „Es gab höchstens drei<br />
gewöhnungsbedürftige Urteile<br />
gegen uns.“ Was sagt Birka denn<br />
zum Berliner Schwergewichtler<br />
Thiemke? „Dominik hat seinen<br />
ersten Kampf richtig gut gemacht,<br />
konnte aber im zweiten<br />
den Weißrussen nicht stellen.“<br />
Birka räumt ein, dass man überrascht<br />
davon war, wie stark <strong>die</strong><br />
Punktrichter wieder Wert auf das<br />
Boxerische <strong>und</strong> das technischtaktische<br />
Element legen.<br />
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Bayern<br />
Intern. Mannschaftsvergleich BC<br />
Landau vs. Islington London/GB<br />
15:18<br />
Junioren: F: Grübl (LO) n.P. über Roth<br />
(LA, HW: Borell (LO) n.P. über Spannbauer<br />
(LA), HW: Andrews (LO) n.P.<br />
über Kurz (LA); Jugend: S: Vascenko<br />
(LA) n.P. über Angles Jörg (LO); Männer:<br />
W: Ofori (LO) TKO-A. 3.R. über<br />
Rung (LA), W: Homayon (LA) Disq.S.<br />
3.R. über Reid (LO), M: Seven Baris<br />
(LO) n.P. über Haufellner (Landau), M:<br />
Seven Ufuk (LA) n.P. über Avagyan<br />
(LO), S: Wagner (LA) n.P. über Rowe<br />
(LO), S: Musah (LO) n.P. über Filatov<br />
(LA), S: Angles Sven (LA) n.P. über<br />
Schinzler (LO)<br />
Intern. Mannschaftsvergleich TuS<br />
Pfarrkirchen vs. PSV Salzburg<br />
16:4<br />
Junioren: L: Grübl (P) n.P. über Hofer<br />
(S), Jugend: W: Hammerschmidt (P)<br />
n.P. über Chirica (S), Männer: HW:<br />
Kafli (P) n.P. über Calamazza (S), W:<br />
Hillebrand (S) n.P. über Tichonov (P),<br />
W: Homayon (P) n.P. über Linsinger<br />
(S), M: Neigert (P) TKO 2.R. über Weber<br />
(S), M: Petrischov (S) n.P. über<br />
Lengardt (P), HS: Lobwagna (P) TKO<br />
2.R. über Enzinger (S), HS: Mehmeti<br />
(P) n.P. über Berisha (S), S: Malsum (P)<br />
n.P. über Tarif (S)<br />
Nachwuchsveranstaltung KSV<br />
Kitzingen<br />
Schüler: Pap. 38 kg: Haag (Alzey)<br />
n.P. über Abrahamyan (Gunzenhausen),<br />
Pap. 46 kg: Tisti (Neu-Ulm) n.P.<br />
über Schmidtke (Alzey), Kadetten:<br />
HFl: Schulz (Alzey) n.P. über Cumic<br />
(Kostheim), Fl: Hasajev (Eichstätt)<br />
n.P. über Bindal (Ansbach), F: Hasanov<br />
(Erfurt) n.P. über Movsisyan (Eichstätt),<br />
HW: Banushi (Gunzenhausen)<br />
n.P. über Taute (Alzey), Junioren: L<br />
(weibl): Retzer (Nürnberg-Süd) n.P.<br />
über Dempf (Neu-Ulm), HS: Gornikov<br />
(Schonungen) TKO-A. 3.R. über<br />
Aydinhan (Gunzenhausen), S: Jakob<br />
(Kickers Würzburg) n.P. über Mattmüller<br />
(Gunzenhausen), Jugend: F<br />
(weibl): Bigenur (Frankfurt) n.P. über<br />
Seifert (Nürnberg-Süd), Männer/<br />
Frauen: B (weibl): Hesse (Kickers)<br />
n.P. über Dammert (Frankfurt), F<br />
(weibl): Schwarz (Kostheim) n.P.<br />
über Eckstein (Karlstadt), L: Sharafa<br />
Raman (Eichstätt) n.P. über Freidenberger<br />
(Alzey), W: Wittner (Feuchtwangen)<br />
n.P. über Nadoev (Kissingen),<br />
W: Daiker (Feuchtwangen) n.P.<br />
über Bushnak (Forchheim), M: Weis<br />
(Alzey) n.P. über Lauk (Schonungen),<br />
Redaktionsschluss für <strong>die</strong> nächste Ausgabe: 5. juni 2014<br />
62 <strong>BoxSport</strong><br />
HS: Zayyan Steffen (Kickers Würzburg)<br />
n.P. über Aksoy (Forchheim), S:<br />
Ergün (Alzey) TKO-I. 2.R. über Fabric<br />
(Feuchtwangen), S: Göcmen (Kosteheim)<br />
TKO-A. 2.R. über Zayyan Marc<br />
(Kickers)<br />
Mannschaftsvergleich TV<br />
Papenburg vs. BC Weißenburg<br />
12:10<br />
Junioren: 63 kg: Gent (W) n.P. über<br />
Edamus (P), 66 kg: Keizer (P) n.P. über<br />
Prekazi (W), 72 kg: Syska (W) n.P. über<br />
Rennert (P), Jugend: 69 kg: Avdili (W)<br />
n.P. über Mohamad (P), Männer/<br />
Frauen: 60 kg: (w): Freymuth (P) n.P.<br />
über Milles (W), 75 kg: Zobel (P) n.P.<br />
über Owuso (W), 81 kg: Gramakov<br />
(P) n.P. über Arsumanjan (W), 81 kg:<br />
Span (W) TKO-A 3.R. über Gursly (P),<br />
91 kg: Planmer (P) n.P. über Fabric<br />
(W), 91 kg: Deines (P) n.P. über Lehnis<br />
(W), 91 kg: Angles (W) TKO-A 2.R.<br />
über Kleinhans (P)<br />
Oberpfälzer Newcomer-<br />
Veranstaltung<br />
Kadetten: 52 kg: Fay (WVV Würzburg)<br />
n.P. über Tichonow (Landau),<br />
58 kg: Kronen (Amberg) n.P. über<br />
Roßgoderer (Ruderting), 66 kg: Rusti<br />
(Neumarkt) n.P. über Becker (Boxfit<br />
Regensburg), Junioren: 52 kg:<br />
Nyguen (Boxfit) n.P. über Hellbach<br />
(Sulzbach), 54 kg: Roth (Landau) n.P.<br />
über Modelmayer (Neumarkt), 58 kg:<br />
Grübl (Ruderting) n.P. über Paprcka<br />
(Schwandorf), +90 kg: Kapfhammer<br />
(Ruderting) n.P. über Buricic (Simbach),<br />
Jugend: 64 kg: Petri (Wallersdorf)<br />
n.P. über Mantel (Neumarkt), 75<br />
kg: Bushnak (Forchheim) TKO 2.R.<br />
über Kranc (Schwandorf), Männer/<br />
Frauen: 54 kg (w): Kilic (Jahn Regensburg)<br />
n.P. über Kuttenberger (Boxfit),<br />
69 kg: Haufellner (Landau) n.P. über<br />
Kasl (BCD), 75 kg: Minarik (Weiding)<br />
n.P. über Schunk (Forchheim), 75 kg:<br />
Rubchev (Burglengenfeld) n.P. über<br />
Zyka (BCD), 81 kg: Wagner (Ruderting)<br />
n.P. über Wangler (Boxfit), +91<br />
kg: Kramer (Sulzbach) n.P. über Mukhachov<br />
(Burglengenfeld)<br />
Mannschaftsvergleich Kickers<br />
Würzburg vs. BR Villingen<br />
Jugend: B: Cherakis (V) n.P. über<br />
Rempel (W), HS: Masuzzo (V) n.P.<br />
über Jakob (W), Männer: W: Deisling<br />
(V) n.P. über Mammedov (W), W: Dadaev<br />
(W) n.P. über Hoffmann (V), M:<br />
Zyyan (W) n.P. über Ramadni (V), M:<br />
Amsaeteghen (V) n.P. über Avagyan<br />
(W), S: Scholl (V) TKO-A 3.R. über<br />
Arkenberg (W), Einlage: W: Kosirew<br />
(Feuchtwangen) n.P. über Tokhosashvili<br />
(Bad Kissingen), M: Gerb (Würzburg)<br />
n.P. über Nadoev (Kissingen)<br />
Schwäbische Meisterschaften<br />
2014<br />
Viertel-/Halbfinale: Junioren: 60 kg:<br />
Cukur (Shogun Memmingen) TKO-A<br />
3.R. über Kaljuta (Kaufbeuren), Männer:<br />
75 kg (A): Ciss (Haan Augsburg)<br />
TKO-A über Hussain (TV Kempten),<br />
Wopke (PSV Augsburg) n.P. über Hussain<br />
(TV Kempten), 75 kg: Schweiger<br />
(Haan) TKO-A 1.R. über Davidov<br />
(Leipheim), Popp (Fight Fabrik Kempten)<br />
n.P. über Can (Shogun), Döhring<br />
(Fight Fabrik) w.o. über Popp (Fight<br />
Fabrik), Döhring (Fight Fabrik) n.P.<br />
über Kunz (Star Kempten), 81 kg:<br />
Karatas (Ichenhausen) n.P. über Gudziol<br />
(Star Kempten), Stahl (Schwaben<br />
Augsburg) n.P. über Müller (MBB<br />
Augsburg), 91 kg: Engel (Schwaben)<br />
TKO 3.R. über Babaran ((Shogun),<br />
Enzensberger (Fight Fabrik) n.P. über<br />
Knapp (Lindenberg), Burger (Haan)<br />
n.P. über Engel (Schwaben), Finale:<br />
Kadetten: 40 kg: Moroz (Haan) n.P.<br />
über Bertsch Daniel (Haan), 43 kg:<br />
Bertsch Eugen (Haan) n.P. über Fix<br />
(PSV), 68 kg: Fertich (Kaufbeuren) n.P.<br />
über Zeller (Kaufbeuren), Junioren:<br />
48 kg: Witt (Haan) n.P. über Sidorec<br />
(Neu-Ulm), 50 kg: Lederhofer (PSV)<br />
n.P. über Datta (Haan), 54 kg: Malcev<br />
(PSV) n.P. über Nikiforov (PSV), 60 kg:<br />
Lombardi (Neu-Ulm) n.P. über Cukur<br />
(Shogun), 66 kg: Galstian (TV Kempten)<br />
n.P. über Krop (Star), Jugend: 69<br />
kg: Weber (Haan) n.P. über Fischer<br />
(PSV), Männer/Frauen: 57 kg (w):<br />
Glöggler (TV Kempten) TKO-A 2.R.<br />
über Ott (Neu-Ulm), 60 kg (w): Moser<br />
(KC Memmingen) TKO-A über Dörfler<br />
(Star), 69 kg: Geiser (Leipheim) TKO<br />
3.R. über Basaran (Shogun), 75 kg<br />
(A): Wopke (PSV) PS über Ciss (Haan),<br />
75 kg: Schweiger (Haan) n.P.<br />
über Döhring Alex (Fight Fabrik), 81<br />
kg: Stahl (Senden) TKO über Karatas<br />
(Ichenhausen), 91 kg: Burger (Haan)<br />
n.P. über Enzensberger (Fight Fabrik),<br />
+91 kg (A): Lutzenberger (Haan) n.P.<br />
über Göttmann (Leipheim)<br />
Frankenmeisterschaft 2014<br />
Männer: Viertelfinale: 69 kg (B):<br />
Bochtis (Marktredwitz) n.P. über Nadoev<br />
(Kissingen), 69 kg (B): Schulz<br />
(1. FC Nürnberg) n.P. über Bushnak<br />
(Forchheim), 69 kg (A): Bittner (Ansbach)<br />
n.P. über Daiker (Feuchtwangen),<br />
69 kg (A): Röschl (Windsheim)<br />
n.P. über Kosirev (Feuchtwangen), 69<br />
kg (A): Schäfer (Stein) n.P. über Mammedov<br />
(Kissingen), 75 kg (B): Geier<br />
(Marktredwitz) TKO 3.R. über Schunk<br />
(K1 Nürnberg), 75 kg (B): Lauck<br />
(Schonungen) n.P. über Rushiti (Neumarkt),<br />
75 kg (A): Avagjan (Windsheim)<br />
n.P. über Owuso (Weißenburg),<br />
75 kg (A): Arsumanjan Marten (Stein)<br />
n.P. über Buchner (Windsheim), 81<br />
kg (B): Freiberger (Marktredwitz) n.P.<br />
über Ponnath (1.FCN), 91 kg (A): Arsumanjan<br />
Sascha (Stein) TKO-A 2.R.<br />
über Zehl (Obernburg), 91 kg (A):<br />
Lehnis (Weißenburg) n.P. über Angles<br />
Sven (Marktredwitz), Halbfinale: 69<br />
kg (B): Bochtis (Marktredwitz) n.P.<br />
über Wölfling (Windsheim), 69 kg (A):<br />
Bittner (Ansbach) n.P. über Röschl<br />
(Windsheim), 75 kg (B): Aksoy (Forchheim)<br />
n.P. über Geier (Marktredwitz),<br />
75 kg (A): Avagjan (Windsheim) n.P.<br />
über Eckert (Stein), 81 kg (B): Irro<br />
(Weißenburg) w.o. über Ponnath<br />
(1.FCN), 91 kg (A): Lehnis (Weißenburg)<br />
n.P. über Arsumanjan Sascha<br />
(Stein), 91 kg (A): Fabric (Feuchtwangen)<br />
TKO 3.R. über Karbalaee<br />
(1.FCN), Finale: Schüler: 38 kg:<br />
Movsisyan Waliko (Eichstätt) n.P. über<br />
Nuridov (Schwabach), Kadetten: 54<br />
kg: Movsisyan Arman (Eichstätt) n.P.<br />
über Rott (Schwabach), Junioren:<br />
50 kg: Hasajev (Eichstätt) n.P. über<br />
Fay (WVV Würzburg), 63 kg: Caushi<br />
(Aschaffenburg) n.P. über Casic (ASC<br />
Nürnberg), 66 kg: Prekazi (Weißenburg)<br />
n.P. über Rusiti (Neumarkt),<br />
75 kg: Gornikov (Schonungen) n.P.<br />
über Schmitt (Stein), Jugend: 54 kg<br />
(w): Seifert (ASC) n.P. über Albrecht<br />
(Weißenburg), 75 kg: Siska (Feuchtwangen)<br />
n.P. über Walter (K1), 81 kg:<br />
Tamarov (Eichstätt) TKO 1.R. über<br />
Vogtmann (Hof), 91 kg: Angles Jörg<br />
(Marktredwitz) Disq.-S.3.R. über Bataev<br />
(Eichstätt), Männer: 60 kg (A):<br />
Karadogan (Eichstätt) n.P. über Geier<br />
(Windsheim), 64 kg (B): Melkomians<br />
(Windsheim) n.P. über Eckert (Stein),<br />
69 kg (B): Bochtis (Marktredwitz) w.o.<br />
über Schulz (1.FCN), 69 kg (A): Schäfer<br />
(Stein) n.P. über Bittner (Ansbach),<br />
75 kg (B): Aksoy (Forchheim) n.P. über<br />
Lauck (Schonungen), 75 kg (A): Arsumanjan<br />
Marten (Stein) n.P. über Avagjan<br />
(Windsheim), 81 kg (B): Freiberger<br />
(Marktredwitz) n.P. über Irro (Weißenburg),<br />
91 kg (B): Lebsak (Weißenburg)<br />
TKO 3.R. über Schmidt (1.FCN), 91<br />
kg (A): Lehnis (Weißenburg) n.P. über<br />
Fabric (Feuchtwangen.<br />
Bayerische Jugendmeisterschaft<br />
<strong>und</strong> jünger 2014<br />
Halbfinale: Schüler: 38,5 kg: Nurido<br />
(Schwabach) n.P. über Abrahamyan<br />
(Gunzenhausen); Kadetten:<br />
40 kg: Hense (Amberg) n.P. über<br />
Mertin (Kaufbeuren), 52 kg: Dedic<br />
(Fürstenfeldbruck) n.P. über Derheim<br />
(Bad Windsheim), 54 kg: Gorst (Pocking)<br />
n.P. über Movsisyan Arman<br />
(Eichstätt), Wegele (Amberg) n.P.<br />
über Fedotov (Kaufbeuren), 56 kg:
KÄMPFE -- alle sieger -- ALLE KÄMPFE<br />
Erdle (Haan Augsburg) n.P. über Rott<br />
(Schwabach); Junioren: 50 kg: Telnov<br />
(Eichstätt) n.P. über Lederhofer (PSV<br />
Augsburg), 57 kg: Tul (Fürstenfeldbruck)<br />
n.P. über Bempe-Amet (1880<br />
München), Lombardi (Neu-Ulm) n.P.<br />
über Malcev (PSV Augsburg), 63 kg:<br />
Schönfeld (Amberg) n.P. über Gorte<br />
(Pocking), 66 kg: Damjanoski (1860<br />
München) n.P. über Rusiti (ASV Neumarkt),<br />
70 kg: Bartos (BRA Immenstadt)<br />
n.P. über Schmitt (Stein), 80<br />
kg: Sultanoglu (1880 München) w.o.<br />
über Bachmetov (Eichstätt); Jugend:<br />
52 kg: Janin (Eichstätt) n.P. über<br />
Brabander (Kulmbach), 54 kg (w):<br />
Retzer (Boxfit Regensburg) n.P. über<br />
Arnou (BSC München), Eller (Boxfit<br />
Regensburg) n.P. über Seifert (ASC<br />
München), 56 kg: Perzati (Waldkraiburg)<br />
TKO-A über Mutlu (Freising),<br />
Melnyk (Haan Augsburg) n.P. über<br />
Bessmel (1880 München), 60 kg:<br />
Meier (Pocking) n.P. über Root (Bad<br />
Windsheim), Sinani (Fürstenfeldbruck)<br />
w.o. über Semenov (Amberg),<br />
64 kg: Dezel (Windsheim) w.o. über<br />
Kikaj (Neu-Ulm), 69 kg: Avdimetaj<br />
(Waldkraiburg) n.P. über Bachmetov<br />
Willi (Eichstätt), 75 kg: Eifert (Kaufbeuren)<br />
n.P. über Syska (Feuchtwangen),<br />
Merzlyakov (Amberg) w.o. über<br />
Murseli Quandrim (Landshut), 81 kg:<br />
Maier (Altötting) TKO-A über Jakob<br />
(Kickers Würzburg), Vascenko (Landau)<br />
n.P. über Tamasov (Eichstätt), 91<br />
kg: Malsam Niko (Landshut) w.o. über<br />
Angles (Marktredwitz); Finale: Schüler:<br />
31 kg: Özmen (Fürstenfeldbruck)<br />
n.P. über Richmeier (Eichstätt), 38,5<br />
kg: Movisyan Waliko (Eichstätt) n.P.<br />
über Nurido (Schwabach); Kadetten:<br />
37 kg: Akin (/Mühldorf) n.P. über Rasin<br />
(Star Kempten), 40 kg: März (Waldkraiburg)<br />
n.P. über Hense (Amberg), 43<br />
kg: Rudi (Weißenburg) n.P. über Nikic<br />
(Weißenburg), 46 kg: Bondarenko<br />
(Pocking) n.P. über Tisti (Neu-Ulm), 51<br />
kg (w): Bachmeier (Fürstenfeldbruck)<br />
n.P. über Schulze (Fürstenfeldbruck),<br />
52 kg: Herdt (Pocking) n.P. über Dedic<br />
(Fürstenfeldbruck), 54 kg: Gorst<br />
(Pocking) n.P. über Wegele (Amberg),<br />
56 kg: Öztürk (Amberg) n.P. über Erdle<br />
(Haan Augsburg); Junioren: 50 kg:<br />
Frank (Boxfit Regensburg) n.P. über<br />
Telnov (Eichstätt), 52 kg: Golpria (1860<br />
München) n.P. über Nikiforov (PSV<br />
Augsburg), 54 kg: Klasing (Gunzenhausen)<br />
TKO 2.R. über Schefer (Burglengenfeld),<br />
57 kg: Tul (Fürstenfeldbruck)<br />
n.P. über Lombardi (Neu-Ulm),<br />
63 kg (w): Ninstil (Burglengenfeld) n.P.<br />
über Rölz (Boxfit Regensburg), 63 kg:<br />
Schönfeld (Amberg) TKO 2.R. über<br />
Spannbauer (Landau), 66 kg: Beka<br />
(Fürstenfeldbruck) n.P. über Damjanoski<br />
(1860 München), 70 kg: Bartos<br />
(Immenstadt) n.P. über Steko (Fürstenfeldbruck),<br />
75 kg: Avdili Burhan<br />
(Weißenburg) n.P. über Ehsani (Amberg),<br />
80 kg: Gavanas (Peißenberg)<br />
n.P. über Sultanoglu (1880 München),<br />
+80 kg: Malsam (Landshut) n.P. über<br />
Nikic Miroslav (Weißenburg); Jugend:<br />
52 kg: Rempel (Windsheim) n.P. über<br />
Janin (Eichstätt), 54 kg (w): Retzer<br />
(ASC Nürnberg) n.P. über Eller (Boxfit<br />
Regensburg), 56 kg: Melnyk (Haan<br />
Augsburg) n.P. über Perzati (Waldkraiburg),<br />
60 kg: Atac (Waldkraiburg) n.P.<br />
über Meier (Pocking), 64 kg: Dezel<br />
(Windsheim) n.P. über Sinani (Fürstenfeldbruck),<br />
69 kg: Avdili Isjan (Weißenburg)<br />
n.P. über Avdimetaj (Waldkraiburg),<br />
75 kg: Merzlyakov (Amberg)<br />
n.P. über Eifert (Kaufbeuren), 81 kg:<br />
Maier (Altötting) n.P. über Cascenko<br />
(Landau), 91 kg: Gr<strong>und</strong>ler (Köfering)<br />
n.P. über Malsam (Landshut)<br />
Berlin<br />
Berliner Landesmeisterschaft<br />
U17/U19<br />
Halbfinale: Junioren 54 kg V. Radu<br />
(Hertha BSC) n.P. über Zultigov<br />
(NSF), Voskanyan (BTSC) n.P. über<br />
Shakmurzaev (Eintracht), 54 kgB:<br />
Geckil (Koryo) TKO 2.R. über Aydogdu<br />
(Tennis-Borussia), 57 kg: Moussa<br />
(SV Astoiria) n.P.über Schade (SBC<br />
26),Machmudov (Einracht)n.P. über<br />
Rahimic (Olympia 75), 60 kg: El-<br />
Moussa (OLympia 75) TKO 2.R. übe<br />
Todorovic (Isigym),Demelhanov (SC<br />
Berlin) WO über Wolf (Reicnickendorf<br />
03), 60 kgB: D. Graszkowski (Hertha<br />
BSC) n.P. über El-Abadi (Aktiver BV),<br />
63 kg: Okbi (Isigym) TKO 3.R. über-<br />
Flamur (Lichtenberg 47), Jugend: 60<br />
kg: Faustok (Neuköllner SF) n.P. über<br />
Ljutoli (Eintracht),6okgB: Stephani<br />
(BTSC) TKO 2.R. über Yeslibag (Chikara),<br />
64 kg: Wall (Eintracht) WO über<br />
Seydazimov (Eintracht), Tursunbov<br />
(BTSC) n.P. über Ünal (BTSC), 64kgB:<br />
Dahami (Olympia 76) n.P. übercÜney<br />
(Hertha BSC), 69 kg: Celik (Hertha<br />
BSC) TKO 3.R. überZisdoev (BTSC),<br />
Shehu (Eintracht) n.P. über Atmaca<br />
(Stahl Schöneweide), 69kgB: Ganzhuev<br />
(Eintracht) TKO 1. R. über Hartwig<br />
(Pro Sport 24), Ahmed (Hertha<br />
BSC) WO über Oks (BFC 80), 69kg<br />
C: March (Pro Sport 24) n.P. über<br />
Caylayan (Chikara), 91 kg: Thiemke<br />
(Lichtenberg 47) n.P. über M.Riedel<br />
(Olympia 75), Müller v. Berge (1. BSG<br />
76) TKO 2. R. über Gelver (Eintracht).<br />
Finale: Junioren 54 kg:Radu (Hertha<br />
BSC) n.P. über Voskanyan (BTSC),<br />
54 kgB: Geckil (Koryo) TKO 2. R.<br />
über Achmedov (Eintracht), 57 kg:<br />
Machmudov (Eintracht) TKOI 2.R.<br />
über Moussa (Astoria), 60 kg: El-<br />
Moussa (Olympia 75) TKO 2.R. über<br />
Demelhanov (SC Berlin), 60 kgB: Eskier<br />
(Koryo) n. P. über Graszkowski<br />
(Hertha BSC), 63 kg: Al-Mohamed<br />
(NSF) n.P. über Okbi (Isigym), 63kgB:<br />
Demirhan (Koryo) n.P. über Gecen<br />
Mehr als 2500 <strong>BoxSport</strong>-Zeitungen<br />
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(Olympia 75), 66 kg: El-Nasser (NSF)<br />
n.P. über Gerasimyan (Eintracht), Jugend<br />
60 kg: Faustok (Neuköllner SF)<br />
n.P. über Nasif (Eintracht), 64 kg: Wall<br />
(Eintracht) n.P. über Tursunov (BTSC),<br />
64 kg B: Dahami (Olympia 75) n.P.<br />
über Adeoye (Tennis-Borussia), 69<br />
kgB: Ahmed (Hertha BSC)n.P. über<br />
Ganzhuev (Eintracht), 69 kgC: Cimino<br />
(Pro Sport 24) n.P. über March (Pro<br />
Sport 24), 81 kg: Karalioglu (BTSC)<br />
n.P. über Rabieh (Eintracht), 91 kg:<br />
Thiemke (Lichtenberg 47) TKOI R. 2<br />
über Müller v. Berge ( 1.BSG76).<br />
Berliner Meisterschaften 2014<br />
Halbfinale Schüler: 44,5 kg Wehbe<br />
(Neuköllner SF) n.P. über Schweigert<br />
(Lichtenberg 47), Halbfinale Kadetten:<br />
52 kg Al-Hassan (SV Nordwedding)<br />
n.P. über Remmo (Eintracht),<br />
52 kg Karamazov (Berliner TSC)<br />
n.P.über Snegirev (Eintracht), 54 kg:<br />
Rackwitz (Berliner TSC) WO über Dell<br />
(Eintracht), I. Riedel (Olympia 75) TKO<br />
3.R. übe Dogangüzel (Isigym). Finale<br />
Schüler: 32 kg: Dashaev (Stahl<br />
Schömneweide) WO über Ünal (Berliner<br />
TSC), 33,5 kg:Yeghiazaryan (SC<br />
Berlin) TKO 2. R. über Kratzke (Blau-<br />
Gelb), 37,5 kg: A. Tursunov (Berline<br />
TSC) TKOA 2.R. über Daev (SC Berlin),<br />
41,5 kg: Wehbe (Neuköllner SF)<br />
n.P. über Hess-Rahimic (Hertha BSC),<br />
43 kg: Genc (Spandau 26) WO über<br />
Abou-Chaker (NSF), 43 kg B: Adamov<br />
(SC Berlin) n.P. über Neumann<br />
(Blau-Gelb),<br />
Finale Kadetten: 38,5 kg: Misaev<br />
(SC Berlin) n.P. über Al-Rim (Nord-<br />
Wedding), 40 kg: Tungaev (Berliner<br />
TSC) n.P. über Tchechov (SC Berlin),<br />
41,5 kg: Achmedov (Boxring Eintrach)<br />
n.P. über Sahin (SC Berlin), 44,5<br />
kg: Basirow (Berliner TSC) n.P. über<br />
D. Weidenkeller (Isigym), 48 kg: K.<br />
Weidenkeller (Isigym) n.P. über Langer<br />
(Berliner TSC), 48 kg weibich: M.<br />
Weidenkeller (Isigym) TKOA 2.R. über<br />
Tsaturyan (Boxring Eintracht), 50 kg:<br />
Al-Hassan (Nordwedding) n.P. über<br />
Nefedov (Boxring Eintracht), 52 kg:<br />
Karamanzov (Berliner TSC) n.P. über<br />
Dashaev (Stahl Schöneweide), 54<br />
kg: I. Riedel (Olympia 75) TKO 1.R.<br />
über Rackwitz (Berliner TSC), 56 kg:<br />
Phan Tanh (Berliner TSC) TKOA 1.R.<br />
über Martins (Lichtenberg 47) Supervisor:<br />
Feist BBV, RR: Scharmach,<br />
Eichmann, onrads, PR: Abramowski,<br />
Reinhold, Kaffka, Pfeifer, Eichmann,<br />
Ringärztin: Dipl.Med. G. Heinz.<br />
Niedersachsen<br />
Kleinring Box Veranstaltung in<br />
Holzhausen<br />
Männer /Elite: Halbschwergewicht<br />
Demay Edison TV Wallenhorst n. PK<br />
über Hovhanesyan Armenak BSK<br />
Seelze; Schüler Papiergewicht Lisefei<br />
Luis BSK Seelze n. PK über Neumann<br />
Anton Box Olymp Saterland;<br />
Fauen Weltergewicht Syring Alina BC<br />
Kleefeld TKO-A. 2.Rd. über Berstermann<br />
Lisa BSV Holzhausen; Schüler<br />
Papiergewicht Bröring Niklas TV<br />
Papenburg n. PK über Erhard Andrej<br />
VfL Lintorf; Männer A Weltergewicht<br />
Tharummalin Thulasi TV Schwanewede<br />
n. PK über Span Boris SV Nordenham;<br />
Schüler Papiergewicht Ayküz<br />
Secho TV Wallenhorst Unent. über<br />
Anton Marietto Box Olymp Saterland;<br />
Schüler Papiergewicht Schücke Luca<br />
BSC Seelze Unent. über Muchanad<br />
Jamal Bushido Delmenhorst; Junioren<br />
Federgewicht Meller Daniel VfL<br />
Lintorf Unent. über Hergert Jan BKC<br />
Cloppenburg; Kadetten Halbweltergewicht<br />
Edamus Jason TV Papenburg<br />
Unent. über Jörling Gomani TV Wallenhorst;<br />
Männer/Elite Weltergewicht<br />
Zuhr Mourat ASV Holzminden n. PK<br />
über Brumm Eduard BSV Holzhausen;<br />
Schüler Papiergewicht Steinbach<br />
Elias Box Olymp Saterland n. PK über<br />
Dzhafarov Shamil VfK Celle; Männer<br />
C Weltergewicht Bahn Martin BC<br />
Kleefeld n. PK über Zefaj Arbian BSV<br />
Holzhausen; Junioren Weltergewicht<br />
Lengutin Markus BKC Cloppenburg<br />
Unent. über Kleinert Dennis BSK<br />
Seelze; Kadetten Fliegengewicht<br />
Siala Khalid VfK Celle TKO-A. 2.Rd.<br />
über Bernhard Lucas BSK Seelze; Junioren<br />
Leichtgewicht Bojani Brando<br />
ASV Holzminden n. PK über Rat Jens<br />
SV Emstek; Junioren Halbweltergewicht<br />
Spanuth Simon BSK Seelze n.<br />
PK über Kleinert Daniel ASV Holzminden;<br />
Junioren Mittelgewicht Wersch<br />
Alexander SV Emstek Unent. über<br />
Schäfer Roman BSK Seelze; Jugend<br />
Halbweltergewicht Muchanad Ali Bushido<br />
Delmenhorst n. PK über Karimil<br />
Emin BSK Seelze; Kadetten Leichtgewicht<br />
Simmo Ibrahim VfK Celle n. PK<br />
über Erhard Victor VfL Lintorf; Kadetten<br />
Fliegengewicht Ginger Thomas<br />
BSK Seelze TKO-A. 3.Rd. über Degalcev<br />
Michael Bushido Delmenhorst;<br />
Jugend Superschwergew. Klein Jan<br />
Bushido Delmenhorst n. PK über Özmen<br />
Özgür BSV Holzhausen.<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
63
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
Das erfolgreiche Berliner Trainerteam: Detlef Albrecht (BTSC),<br />
Thomas Löschner (BBV), Alexander Weidenkeller (Isigym) <strong>und</strong><br />
Dirk Käsebier (Eintracht) in Stras<strong>und</strong> (v.r.n.l)<br />
Berlin<br />
Sechsmal Gold beim<br />
Ostseepokal<br />
Bei der 44. Auflage des Ostsseepokalturniers<br />
in Strals<strong>und</strong> konnte<br />
sich der in der Eliteschule<br />
Werner-Seelenbinder erfolgreiche<br />
Trainer Thomas Löschner<br />
über sechs Turniersieger freuen.<br />
Stark trumpfte Fabian Thiemke<br />
(Lichtenberg 47) mit einem<br />
schnellen K.o.-Erfolg über Frökel<br />
(Sachsen) auf. In technischer<br />
Hinsicht beeindruckte Dirk Weidenkeller<br />
(Isigym) nach Punkten<br />
über Bondarenko (Bayern).<br />
Die weiteren Sieger: Rasul Basirow,<br />
Zelim Tungaev, Long Phan<br />
Than (alle BTSC) <strong>und</strong> Dzhabrail<br />
Achmedeov (Eintracht).<br />
Duell Wall vs. Tursunov<br />
begeistert<br />
Bei der Berliner Meisterschaft<br />
der U19 lieferten sich der mehrfache<br />
Deutsche Meister Paul<br />
Wall (BR Eintracht) <strong>und</strong> der<br />
kampfstarke Faruk Tursunov<br />
(Berliner TSC) ein spannendes<br />
Duell, das <strong>die</strong> zahlreichen Fans<br />
begeisterte. War der TSCer in der<br />
Anfangsr<strong>und</strong>e einen Tick besser,<br />
so kam der Eintrachtler ab der<br />
zweiten R<strong>und</strong>e immer besser in<br />
den Kampf <strong>und</strong> machte in der<br />
dritten R<strong>und</strong>e alles klar für den<br />
einstimmigen Sieg. Als bester<br />
Boxer wurde der Herthaner Oktay<br />
Celik ausgezeichnet, der über<br />
Shehu (Eintracht) 3-0 siegte.<br />
Bremen<br />
Auszeichnung für<br />
Albert Fahlbusch<br />
Mit einer hohen Ehrung würdigten<br />
<strong>die</strong> Stadt <strong>und</strong> der Kreissportb<strong>und</strong><br />
Bremerhaven <strong>die</strong> langjährigen<br />
Ver<strong>die</strong>nste des Multifunktionärs<br />
des Boxsports im Lande<br />
Bremen, Albert Fahlbusch vom<br />
64 <strong>BoxSport</strong><br />
Weser-Boxring<br />
Bremerhaven<br />
(WBR),<br />
mit Urk<strong>und</strong>e<br />
<strong>und</strong> Präsentkorb.<br />
Matthias<br />
Berlinke,<br />
Journalist<br />
der Nordsee-<br />
Zeitung, <strong>und</strong><br />
Jens Ennen<br />
vom Sportamt<br />
Bremerhaven<br />
würdigten<br />
in einer<br />
Laudation<br />
<strong>die</strong> langjährigen<br />
Ver<strong>die</strong>nste von Fahlbusch.<br />
14 deutsche Titel <strong>und</strong> 14 deutsche<br />
Vize-Meisterschaften sowie<br />
unzählige dritte Plätze bei<br />
Deutschen-, Gruppen-, Gau-<br />
<strong>und</strong> Landesmeisterschaften<br />
künden von der erfolgreichen<br />
Trainerarbeit von Fahlbusch<br />
als Cheftrainer <strong>und</strong> Funktionär.<br />
Die Wahl zur „Mannschaft des<br />
Jahres Bremerhavens“ oder der<br />
Förderpreis „Das Grüne Band“<br />
des deutschen Sportb<strong>und</strong>es<br />
zeugen u.a. von den sozialen<br />
Leistungen, <strong>die</strong> sein Verein unter<br />
Albert Fahlbusch leistet. Die<br />
jetzige Auszeichnung <strong>und</strong> der<br />
WBR-Mitgliederbeschluss, dem<br />
Boxsportcenter den Namen „Albert-Fahlbusch“<br />
zu verleihen,<br />
bewegte Fahlbusch sehr.<br />
Zusammenarbeit mit<br />
Schulen besteht weiter<br />
Der Weser-Boxring Bremerhaven<br />
(WBR) pflegt weiterhin eine enge<br />
boxsportliche Zusammenarbeit<br />
mit Schulen. Zurzeit trainieren<br />
im WBR-Boxsportcenter vormittags,<br />
zweimal in der Woche,<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der<br />
Lehrerin Enka Brendel <strong>und</strong> des<br />
Lehrers Oliver Götz aus der Karlvon-Ossietzky-Schule<br />
unter den<br />
WBR-Boxtrainern Marco Blome<br />
<strong>und</strong> Peter Obermeyer. Sie werden<br />
mit den Boxsportregeln <strong>und</strong><br />
der Handhabung der verschiedenen<br />
Boxsportgeräte vertraut<br />
gemacht. Weitere Trainingsinhalte<br />
sind <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>schule <strong>und</strong><br />
auch, auf freiwilliger Basis, ein<br />
vorsichtiges Sparring.<br />
Niedersachsen<br />
Box-Club72 wieder<br />
Integrationsstützpunk<br />
Der BC72 ist vom Landessportb<strong>und</strong><br />
zum vierten Mal nacheinander<br />
zum Integrations-Stützpunkt<br />
ausgezeichnet worden.<br />
Dem wollte man seitens des Vereins<br />
Rechnung tragen <strong>und</strong> hat<br />
mit Lina Schönfeld auf seiner<br />
Jahres-Mitgliederversammlung<br />
eine Integrationsbeauftragte<br />
gewählt, freut sich BC72 Präsident<br />
Michael Rasehorn: „Lina<br />
ist für <strong>die</strong>se Aufgabe besonders<br />
geeignet, hat sie doch im letzten<br />
Jahr ein halbjähriges Praktikum<br />
in Gulu/Uganda absolviert, bei<br />
dem sie ehemalige Kindersoldaten<br />
in den Boxsportverein Gulu<br />
07 integrierte.“ Lina Schönfeld<br />
ist ab sofort im BC72 Ansprechpartner<br />
für Jungen <strong>und</strong> Mädchen<br />
mit Migrations-Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
freut sich auf ihre Aufgabe.<br />
Neue Halle in<br />
Oldenburg gesucht<br />
„Das Boxtraining bietet <strong>die</strong> Möglichkeiten<br />
kontrolliert Aggressionen<br />
abzubauen <strong>und</strong> den Regeln<br />
gerecht in sportliche Disziplin<br />
umzuwandeln. Auf <strong>die</strong>se Weise<br />
leistet der VFB einen höchst effektiven<br />
Beitrag zu der immer wichtiger<br />
werdenden Präventionsarbeit<br />
in der Stadt Oldenburg. Durch<br />
eine eigene Halle könnte <strong>die</strong>se in<br />
der heutigen Zeit so wichtige Arbeit<br />
weiter optimiert werden“, erläutert<br />
Katharina Lück, Mitglied<br />
des Trainer-Teams des Verein Für<br />
Boxsport (VFB) Oldenburg, <strong>die</strong><br />
sich zudem im großen Maße in<br />
dem Integrationsprojekt des VFB<br />
„Boxen <strong>und</strong> Bildung“ engagiert.<br />
Boxen liegt augenscheinlich bei<br />
den Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
auch in Oldenburg im Trend. Gerade<br />
in der Altersgruppe 10 bis<br />
18 Jahre verzeichnet der VFB in<br />
den letzten Jahren einen regelmäßigen<br />
Zulauf. Das führte bereits<br />
zwischenzeitlich zu einem Aufnahmestopp,<br />
da <strong>die</strong> <strong>die</strong> derzeit<br />
vom VFB genutzte Turnhalle der<br />
Gr<strong>und</strong>schule Wallschule an der<br />
Peterstraße bei der immer größer<br />
werdenden Resonanz keinen wie<br />
gewünscht ordnungsgemäßen<br />
Übungsbetrieb zu ließ. Nun sucht<br />
der VFB eine Boxhalle, in der über<br />
ein Ganztagsangebot Vereinsmitglieder<br />
in ihren Belangen unterstützt<br />
werden können, u.a. mit<br />
Schulaufgabenhilfe, Sprachkursen,<br />
Konflikttraining, Hilfe beim<br />
Umgang mit Schule <strong>und</strong> Behörden,<br />
Freizeittreff <strong>und</strong> zusätzlichen<br />
Angeboten für Eltern.<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Wolfgang Schmellenkamp<br />
wurde 75<br />
Am 10. April feierte Wolfgang<br />
Schmellenkamp seinen 75. Geburtstag.<br />
Zwischen 1957 <strong>und</strong><br />
1968 bestritt der Weseler 173<br />
Kämpfe <strong>und</strong> wurde 1958 <strong>und</strong><br />
1960 jeweils Dritter der Deutschen<br />
Meisterschaften im Bantamgewicht.<br />
1962 wurde er Deutscher<br />
Vize-Meister im Federgewicht.<br />
Schmellenkamp boxte in<br />
der deutschen Nationalstaffel<br />
<strong>und</strong> zählte zu den Zugpferden<br />
bei internationalen Boxveranstaltungen.<br />
Von 1970 bis 1987<br />
war er Trainer beim Weseler BC.<br />
Heinrich Karsten ist tot<br />
Heinrich Karsten ist am 18. April<br />
2014, kurz vor seinem 68. Geburtsjahr<br />
plötzlich verstorben ist.<br />
Karsten hatte sich viele Ver<strong>die</strong>nste<br />
im Landesverband Westfalen<br />
<strong>und</strong> im Boxsport-Verband NRW<br />
als Vizepräsident Breitensport<br />
erworben. Er war als Sportler,<br />
Heinrich Karsten<br />
Kampfrichter oder Funktionär<br />
ein objektiver Ratgeber mit einem<br />
großen Erfahrungsschatz.<br />
Besonders lagen ihm <strong>die</strong> Belange<br />
der Vereine im Westfälischen<br />
Amateur-Box-Bezirk am Herzen.<br />
Nachwuchs wird<br />
weiter geschult<br />
Die Schulung des Nachwuchses<br />
wird im Mittelrheinischen ABV<br />
(MABV) mit einer weiteren Sichtungsveranstaltung<br />
fortgesetzt.<br />
Ausrichter ist am Samstag, den<br />
31.05.2014, der SSV Bornheim.<br />
Veranstaltungsort: Sporthalle<br />
Wallraffstraße 53332 Bornheim.<br />
Waage: ab 13:00 Uhr. Beginn:<br />
17:00 Uhr. Eingeladen sind auch<br />
Vereine aus den benachbarten<br />
Landesverbänden (Startgenehmigung<br />
muss vorliegen). Geboxt<br />
wird in allen Alters- <strong>und</strong><br />
Gewichtsklassen. Die Veranstaltung<br />
findet im Rahmen der Feierlichkeiten<br />
zum zehnjährigen Jubiläum<br />
des SSV Bornheim statt.<br />
Dorstfelder Boxer gegen<br />
Ausländerfeindlichkeit<br />
Alle Menschen, gleich welcher<br />
Hautfarbe <strong>und</strong> Rasse, ob Christen,<br />
Moslems oder Juden, haben
In Dortm<strong>und</strong>s Boxsportvereinen wird <strong>die</strong> Integrationsarbeit erfolgreich betrieben<br />
das Recht, zu leben, keiner ist<br />
besser als der andere. Der Spruch<br />
von Erich Limbach „Ohne den<br />
Zauber der Verschiedenartigkeit<br />
von Menschen <strong>und</strong> Völkern wäre<br />
das Leben wenig reizvoll“ hat<br />
gerade im Sport seine volle Berechtigung.<br />
Besonders im Dortm<strong>und</strong>er<br />
Boxsport 20/50 haben<br />
viele ausländische Mitbürger in<br />
den letzten Jahren ihre sportliche<br />
Heimat gef<strong>und</strong>en. Gegenseitige<br />
Toleranz <strong>und</strong> Achtung sowie <strong>die</strong><br />
Pflege der Kameradschaft waren<br />
<strong>und</strong> bleiben oberstes Gebot. Die<br />
ausländischen Fre<strong>und</strong>e sorgen<br />
für ein abwechslungsreiches <strong>und</strong><br />
buntes Vereinsleben. Auch <strong>die</strong><br />
sportlichen Erfolge wären ohne<br />
sie nicht möglich gewesen. Deshalb<br />
sind ausländische Sportler<br />
in Dortm<strong>und</strong>s Boxsportvereinen<br />
immer willkommen. Schon seit<br />
den 70er Jahren halten <strong>die</strong> Boxsportvereine<br />
ihre Türen auf <strong>und</strong><br />
leisten insgesamt eine allgemein<br />
anerkannte erfolgreiche Integrationsarbeit.<br />
Nyuscha Payegani wird<br />
Landesmeisterin<br />
Beim Finale der NRW-Meisterschaften<br />
der Junioren in Bad<br />
Oeynhausen trumpfte Nyuscha<br />
Payegani, <strong>die</strong> gerade erst 15 Jahre<br />
alt gewordene Amazone des<br />
Aachener Traditionsclubs BC Helios,<br />
gegen ihre gleichaltrige Gegnerin<br />
Jasemine Sahin vom BSK<br />
Ahlen im Papiergewicht bis 42 kg<br />
auf. Zwei R<strong>und</strong>en lang schenkten<br />
sich beide nichts, in R<strong>und</strong>e<br />
drei machte Payegani dann<br />
richtig Druck <strong>und</strong> erarbeitete<br />
sich Vorteile. Ihre Kontrahentin<br />
konnte bis zum Schlussgong<br />
nichts mehr zusetzen, so dass<br />
<strong>die</strong> Kampfrichter den Sieg Payegani<br />
zusprachen. Ihr Vereinskamerad<br />
Atdhetar ‚Ode‘ Cakigi<br />
wurde NRW-Vize-Landesmeister<br />
im Mittelgewicht bis 70 kg. Er unterlag<br />
in dem Finale Talo Samir<br />
(BC Vorwärts Bielefeld).<br />
Jörg Rüppel klarer<br />
Punktsieger bei den Boxern<br />
Fast zwei St<strong>und</strong>en fesselte der<br />
Vorstandsvorsitzende des Stadt-<br />
SportB<strong>und</strong> Dortm<strong>und</strong>, Jörg Rüppel,<br />
<strong>die</strong> Gäste des 131. Prominenten-Stammtischs<br />
des Traditionsvereins<br />
Dortm<strong>und</strong>er Boxsport<br />
20/50. Der besondere Ehrengast<br />
berichtete über seinen sportlichen<br />
Conny Dietz <strong>und</strong> Elisabeth Brand,<br />
Ehrenmitglied Paul Potisek, Ex-<br />
RC Hansa-Präsident Dieter Freisenhausen,<br />
ATV Dorstfeld-Präsident<br />
Karl-Otto Galler, Ex-Schuldirektor<br />
Bruno Hans Meyer u.a.<br />
interessante Fragen. Rüppel lobte<br />
<strong>die</strong> gute Zusammenarbeit mit<br />
den Dortm<strong>und</strong>er Sportvereinen<br />
<strong>und</strong> den städtischen Gremien. Im<br />
StadtSportb<strong>und</strong> Dortm<strong>und</strong> selbst<br />
herrscht unter den Mitarbeitern<br />
ein gutes Klima, so dass der vor<br />
einigen Tagen neugewählte „1.<br />
Mann“ gerne sein Ehrenamt ausübt.<br />
Sachsen<br />
Perdomo souverän bei<br />
sächsischer Meisterschaft<br />
Bei den <strong>die</strong>sjährigen sächsischen<br />
Nachwuchsmeisterschaften<br />
in Bischofswerda <strong>und</strong> Bautzen<br />
holten sich <strong>die</strong> vier ATLAS<br />
Boxer Dominik Karagic (bis 32,5<br />
kg), Maxim Arzimanov (65 kg),<br />
Sven Jacobi (42 kg) <strong>und</strong> Markus<br />
Freuten sich über <strong>die</strong> Goldmedaille:<br />
Jonny-David Perdomo mit Trainer<br />
Torsten Müller<br />
durch einen T.K.o. in der ersten<br />
R<strong>und</strong>e in das Finale ein. Dort<br />
stand er Sevak Ando gegenüber.<br />
Auch <strong>die</strong>ser Kampf ging nicht<br />
über <strong>die</strong> gesamte Zeit, nach der<br />
ersten R<strong>und</strong>e brachen <strong>die</strong> Trainer<br />
des Gegners das Duell ab. Perdomo<br />
holte sich durch <strong>die</strong>sen Sieg<br />
Stolz <strong>und</strong> glücklich mit der Urk<strong>und</strong>e:<br />
Nyuscha Payegani<br />
Nach der Überreichung von Gastgeschenken stellten sich <strong>die</strong> Dortm<strong>und</strong>er Stammtischler gemeinsam zum Bild<br />
<strong>und</strong> beruflichen Lebensweg. Die<br />
Boxsportler hörten gespannt zu<br />
<strong>und</strong> stellten im Beisein von Olympiasiegerin<br />
Ursula Happe, den<br />
DBS-Goldhandschuhträgerinnen<br />
Pachomoff (66 kg) <strong>die</strong> Silbermedaille<br />
<strong>und</strong> Jugendboxer Jonny-<br />
David Perdomo <strong>die</strong> Goldmedaille.<br />
Souverän zog Perdomo gegen<br />
Abdul Malik Utsdev aus Bautzen<br />
nicht nur den Pokal des besten<br />
Boxers der Region, sondern qualifizierte<br />
sich auch für <strong>die</strong> Deutschen<br />
Jugendmeisterschaften in<br />
Eichstätt (25.-28.06.2014).<br />
<strong>BoxSport</strong><br />
65
Lesen Sie in der nächsten Ausgabe<br />
Wer zuletzt lacht, lacht<br />
am besten, heißt es<br />
doch so schön. Wer im<br />
zweiten Duell <strong>die</strong> Nase<br />
vorn hat <strong>und</strong> sich freuen<br />
darf, wird sich in Krefeld<br />
entscheiden, wenn IBF-<br />
Weltmeister Felix Sturm<br />
erneut auf Sam Soliman<br />
(links) trifft<br />
Nächster<br />
Erscheinungstermin ist<br />
für Abonnenten<br />
der 13. Juni,<br />
ab dem 16. Juni<br />
im Handel<br />
Fokussiert auf seinen<br />
EM-Kampf: Francesco<br />
Pianeta<br />
Beim Chemiepokal<br />
vertritt Robert<br />
Harutyunyan (rechts)<br />
<strong>die</strong> deutschen Farben,<br />
um sich zusammen mit<br />
seinem Bruder Artem in<br />
den Olympia-Kader für<br />
2016 zu boxen<br />
Felix Sturm vs. Sam Soliman II<br />
Am 31. Mai 2014 wird IBF-Champion Felix Sturm seine<br />
Mittelgewichts-Krone im Krefelder KönigPALAST gegen Sam Soliman<br />
verteidigen. Es ist das zweite Aufeinandertreffen der beiden Boxer,<br />
das erste Duell entschied der Australier für sich, war aber gedopt.<br />
Wird sich Sturm nun revanchieren <strong>und</strong> seinen Kontrahenten in Rente<br />
schicken?<br />
Die SES „Schwergewichts-Nacht“<br />
Die „Schweren Jungs“ von SES-Boxing treten am 30. Mai in Dresden<br />
wieder ins Rampenlicht. Lesen Sie alles über <strong>die</strong> Auftritte von<br />
Francesco Pianeta im Kampf um <strong>die</strong> WBO-Europameisterschaft gegen<br />
Mickael Vieira sowie <strong>die</strong> weiteren Titelfights von Michael Wallisch,<br />
Steffen Kretschmann <strong>und</strong> Tom Schwarz .<br />
Brähmers Titelverteidigung<br />
Halbschwergewichts-Weltmeister Jürgen Brähmer wird bereits am<br />
Herausgeber <strong>und</strong> Chefredakteur: Hans Reski (0221-2587-260/261)<br />
Redaktion: Nicole Bitter<br />
Ständige Mitarbeiter: Tobias Drews, Manfred Hönel, Peter Jaschke, Björn<br />
Jensen, Bertram Job, Matthias Kerber, Hans-Joachim Leyenberg, Jörg Lubrich,<br />
Alexander Mazur, Gunnar Meinhardt, Susanne Rohlfing, Hartmut Scherzer<br />
Fotos in <strong>die</strong>ser Ausgabe: AIBA, DBV/baur, EC Boxing/Frevert, dpa, Frevert,<br />
Getty Images, Imago, Koelnmesse Gmbh, Marianne Müller, Mausolf, Presse- <strong>und</strong><br />
Öffentlichkeitsarbeit Nikki Adler/Devin Sancakli, Sauerland Event, SES, WSB, WBC/<br />
Sumio Yamada<br />
Layout: Katharina Büchner, Michael Rosenstein, Bernd Schulte zur Wissen<br />
Internet: www.sportverlag.de<br />
E-Mail der Redaktion: boxsport@sportverlag.de<br />
Verlag: DSV Deutscher Sportverlag GmbH, Friesenplatz 16, 50672 Köln<br />
Tel.: (0221) 2587-0, Fax: (0221) 2587-200<br />
Verlagsleitung: Patrick Bücheler<br />
Geschäftsführung: Lutz Bandte, Gerd Franz<br />
Anzeigenverwaltung: Sabine Fechner, Tel. (0221) 2587-261.<br />
IMPRESSUM<br />
7. Juni in der Schweriner Sport- <strong>und</strong> Kongresshalle seinen WBA-Titel<br />
erneut aufs Spiel setzen – wir berichten ausführlich über <strong>die</strong> WM vor<br />
Brähmers Haustür.<br />
Welchen Weg beschreitet <strong>die</strong> WSB?<br />
Ulrich Bittner, der Chef des deutschen WSB-Teams, <strong>und</strong><br />
Jürgen Kyas, DBV-Präsident, sind sich zuletzt nach diversen<br />
Meinungsverschiedenheiten in Sachen WSB wieder ein Stückchen<br />
näher gekommen <strong>und</strong> wollen sich noch einmal gemeinsam an einen<br />
Tisch setzen. Werden sie sich noch einmal über eine Zusammenarbeit<br />
einig <strong>und</strong> wie kann <strong>die</strong>se aussehen?<br />
41. Chemiepokal<br />
Bei der „Ersatz-WM“ in Halle an der Saale vom 28. bis zum 31. Mai<br />
sind alle Nationen gefordert, doch für <strong>die</strong> deutschen Athleten geht<br />
es um alles, denn iIm Anschluss wird der DBV zwei Athleten pro<br />
Gewichtklasse für den Olympiakader „Rio 2016“ nominieren – wer<br />
sind <strong>die</strong> Ernannten?<br />
E-Mail: boxsport@sportverlag.de.<br />
Es gilt <strong>die</strong> Anzeigenpreisliste Nr. 10 vom 1.1.2012.<br />
Abonnement: DSV Deutscher Sportverlag GmbH, Friesenplatz 11, 50672 Köln,<br />
Telefon (0221) 2587-243, E-Mail: service@sportverlag.de.<br />
Einzelverkauf: Partner Me<strong>die</strong>nservices GmbH,<br />
Postfach 81 06 40, 70523 Stuttgart, Fax.: (0711) 7252320<br />
Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co KG, Frankfurter Str. 168, 34121 Kassel<br />
BOXSPORT erscheint monatlich, Einzelpreis: € 4,20. Jahresabonnementpreis<br />
(12 Ausgaben): € 45,60. Abonnementkündigungen sind sechs Wochen vor Ablauf<br />
des berechneten Zeitraums dem Abonnement-Vertrieb schriftlich bekannt zu<br />
geben. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil <strong>die</strong>ser Zeitschrift darf ohne schriftliche<br />
Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter <strong>die</strong>ses<br />
Verbot fällt insbesondere auch <strong>die</strong> Vervielfältigung per Kopie, <strong>die</strong> Aufnahme in<br />
elektronische Datenbanken <strong>und</strong> <strong>die</strong> Vervielfältigung auf CD-ROM. Der Verlag haftet<br />
nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte, Unterlagen <strong>und</strong> Fotos.<br />
66 <strong>BoxSport</strong>
28. Mai - 01. Juni 2014<br />
28. Mai - 01. Juni 2014<br />
Eintrittspreise:<br />
Vorkämpfe + Viertelfinals<br />
Eintritt frei<br />
Halbfinals 16,-- € (Abendkasse 18,-- €)<br />
Finale: 26,-- € (Abendkasse 30,-- €)<br />
albfinals 16,-- € € (Abendkasse 18,-- €) €)<br />
Vorverkauf:<br />
inale: Informationen:<br />
26,-- € € (Abendkasse 30,-- €) €)<br />
http://www.eventim.de<br />
XLI.<br />
28. Mai - 01. Juni 2014<br />
intrittspreise:<br />
orkämpfe + + Viertelfinals<br />
XLI.<br />
28. - 31. Mai 2014<br />
Eintritt frei<br />
http://www.boxverband.de<br />
orverkauf:<br />
Informationen:<br />
Veranstalter: Ort: Stadt:<br />
ttp://www.eventim.de<br />
http://www.boxverband.de