Wissen ist Macht - Bildung darf kein Privileg sein - Oxfam
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<strong>Oxfam</strong>aktuell<br />
Nr. 48 / Heft 04 / 2009<br />
Umfrage in Afghan<strong>ist</strong>an<br />
Armut als Ursache des Krieges<br />
Gewalt im Ost-Kongo<br />
Nothilfe für die Vertriebenen<br />
<strong>Wissen</strong> <strong>ist</strong> <strong>Macht</strong><br />
<strong>Bildung</strong> <strong>darf</strong> <strong>kein</strong> <strong>Privileg</strong> <strong>sein</strong>
2<br />
Schreiben will gelernt <strong>sein</strong>. Zigberi <strong>ist</strong> ein Dorf<br />
in einer abgelegenen Gegend von Burkina Faso.<br />
Jahrelang gab es hier weder eine Schule noch einen<br />
Lehrer. Schließlich taten sich die Eltern zusammen<br />
und bauten mit <strong>Oxfam</strong>s Unterstützung eine Schule<br />
für ihre Kinder. <strong>Bildung</strong> <strong>ist</strong> in den me<strong>ist</strong>en armen<br />
Ländern <strong>kein</strong>eswegs selbstverständlich – vor allem<br />
nicht für Mädchen. Dabei <strong>ist</strong> <strong>Bildung</strong> die Grundlage<br />
dafür, dass man <strong>sein</strong> Leben verbessern kann.<br />
Seite 6 – 11<br />
Auf der Flucht vor Gewalt<br />
Seit Anfang 2009 wurden im Ost-Kongo<br />
etwa eine Million Menschen vertrieben.<br />
<strong>Oxfam</strong> le<strong>ist</strong>et Nothilfe.<br />
Seite 4 – 5<br />
© Vera Siber l <strong>Oxfam</strong> Deutschland © Ami Vitale l <strong>Oxfam</strong><br />
Umfrage in Afghan<strong>ist</strong>an<br />
Die Afghanen machen nicht die Taliban,<br />
sondern Armut und Arbeitslosigkeit für<br />
den Krieg verantwortlich.<br />
Seite 12<br />
© Gulbuddin Elham l <strong>Oxfam</strong><br />
Titelfoto: Eine Schülerin beim Mathematikunterricht im Dorf Zigberi, Burkina Faso. © Ami Vitale l <strong>Oxfam</strong>
Inhalt<br />
3<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>ist</strong> eines der wirkungsvollsten und<br />
nachhaltigsten Mittel um Armut zu bekämpfen.<br />
Lesen, Schreiben und Rechnen zu können,<br />
<strong>ist</strong> Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben.<br />
Bei unserer Projektarbeit spielt <strong>Bildung</strong> fast<br />
immer eine Rolle. Es geht nicht nur darum,<br />
Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen, wie<br />
wir das beispielsweise in Mali oder Burundi<br />
tun. Auch für Erwachsene <strong>ist</strong> <strong>Bildung</strong> oft ein<br />
Wendepunkt in ihrem Leben. Auf den folgenden<br />
Seiten kommen auch Menschen zu Wort,<br />
die erst als Erwachsene Lesen, Schreiben und<br />
Rechnen gelernt haben. Eindrucksvoll schildern<br />
sie, wie sich dadurch ihr Leben und ihr<br />
Denken verändert haben.<br />
In Benin können besonders Mädchen oft nicht<br />
zur Schule gehen, weil sie arbeiten müssen,<br />
um ihre Familien zu unterstützen. Unsere lokale<br />
Partnerorganisation ASSOVIE hat für dieses<br />
Problem eine ungewöhnliche, aber sehr erfolgreiche<br />
Lösung gefunden: Sie haben die Schulen<br />
einfach an den Arbeitsplatz der Mädchen<br />
verlegt. Wir sind stolz, dieses außerordentlich<br />
erfolgreiche Projekt unterstützen zu können.<br />
Eines der Millenniumsziele der Vereinten<br />
Nationen lautet, bis zum Jahr 2015 sicherzustellen,<br />
dass alle Kinder weltweit zur Schule<br />
gehen können. Im Juni und Juli 2010 findet in<br />
Südafrika die Fußballweltme<strong>ist</strong>erschaft statt.<br />
Aus diesem Anlass startet die Global Campaign<br />
for Education, der auch <strong>Oxfam</strong> angehört, die<br />
Kampagne: „1Goal – <strong>Bildung</strong> für alle!“<br />
Ich wünsche Ihnen/Euch allen ein gutes<br />
Jahr 2010!<br />
Herzlichst<br />
Paul Bendix<br />
Geschäftsführer, <strong>Oxfam</strong> Deutschland e. V.<br />
© Eckelt l <strong>Oxfam</strong> Deutschland<br />
Inhalt<br />
Projekte<br />
4 Nothilfe im Ost-Kongo<br />
5 Kurznachrichten<br />
Titelthema: <strong>Bildung</strong><br />
6 Ohne <strong>Bildung</strong> <strong>kein</strong>e Entwicklung<br />
8 Nicht nur für Kinder<br />
9 Frauenbildung rettet Leben<br />
10 1:0 für <strong>Bildung</strong> gegen Armut<br />
11 Schule auf dem Wochenmarkt<br />
Kampagnen<br />
12 Umfrage in Afghan<strong>ist</strong>an<br />
13 Schluss mit Rüstungsexporten<br />
13 Kurznachrichten<br />
14 FDP im BMZ<br />
15 Klima-Aktionen vor Kopenhagen<br />
Fundraising<br />
16 Trailwalker 2010 im Harz<br />
17 Fünf Fragen an ...<br />
Shops<br />
18 Unentgeltlich, aber nicht umsonst<br />
19 <strong>Oxfam</strong>s One World-Kalender<br />
19 Shop-News<br />
Impressum<br />
20 Was <strong>ist</strong> <strong>Oxfam</strong>? / Impressum
4 Projekte<br />
„Eine von Menschen verursachte Katastrophe“<br />
Seit Mitte 2009 le<strong>ist</strong>et <strong>Oxfam</strong> Deutschland im<br />
Osten der Demokratischen Republik Kongo<br />
Nothilfe. Die Menschen im Nord-Kivu leiden<br />
unter den Folgen einer Militäroffensive der<br />
kongolesischen Armee gegen ruandische<br />
Rebellen. Projekt-Referentin Vera Siber re<strong>ist</strong>e<br />
im Oktober in den Nord-Kivu, um den Erfolg<br />
des Nothilfe-Projektes zu überprüfen. Besonders<br />
beeindruckt hat sie die Gastfreundschaft<br />
der Kongolesen: Trotz der eigenen Not nehmen<br />
sie vertriebene Familien bei sich auf.<br />
Der Nord-Kivu <strong>ist</strong> ein hügeliges Gebiet mit viel<br />
Wald und grünen Wiesen. Das Land <strong>ist</strong> sehr fruchtbar<br />
– eigentlich könnte es alle <strong>sein</strong>e Einwohner<br />
ernähren. „Wenn man hier unterwegs <strong>ist</strong>, und alles<br />
<strong>ist</strong> ruhig, scheint es ein Paradies zu <strong>sein</strong>“, berichtet<br />
Vera Siber. Nur hin und wieder sehe man Frauen,<br />
die mit ihren Kindern die Straßen entlang laufen,<br />
schwer beladen mit ihrem gesamten Hab und Gut.<br />
„Da merkt man, dass etwas nicht stimmt.“<br />
Seit Anfang 2009 hat sich die Situation für die<br />
Menschen im Nord-Kivu dramatisch verschlechtert.<br />
Im Januar startete die kongolesische Armee<br />
eine Militäroffensive gegen die ruandischen<br />
Rebellen im Ost-Kongo. Als Folge nahm die Gewalt<br />
gegen die Zivilbevölkerung massiv zu: Dörfer<br />
wurden abgebrannt, Frauen vergewaltigt und die<br />
Einwohner vertrieben. Anfang Oktober wurde<br />
die Zahl der Binnenvertriebenen auf eine Million<br />
geschätzt. „Uns war klar, dass es einen riesigen<br />
Be<strong>darf</strong> an Nothilfe gibt“, sagt Siber.<br />
Angst vor Cholera<br />
Gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt (AA) hilft<br />
<strong>Oxfam</strong> im Nord-Kivu den vertriebenen Familien.<br />
„Viele Menschen sind in die größeren Städte wie<br />
Lubero, Kanyabayonga oder Luofu geflohen“,<br />
erklärt Siber. „Wegen der großen Zahl der Vertriebenen<br />
<strong>ist</strong> die Wasserversorgung zusammengebrochen.“<br />
Durch verunreinigtes Wasser können<br />
Durchfallerkrankungen übertragen werden. „Die<br />
größte Gefahr <strong>ist</strong> allerdings immer die Cholera,<br />
die sich rasend schnell verbreiten kann.“ <strong>Oxfam</strong><br />
und das AA verteilen deshalb an mindestens<br />
30.000 Vertriebene Haushaltgegenstände wie<br />
Wasserkan<strong>ist</strong>er und Geschirr. Außerdem Hygieneartikel<br />
für Frauen sowie Moskitonetze zum Schutz<br />
vor Malaria.<br />
Eine Mitarbeiterin nimmt beim Reg<strong>ist</strong>rierungsgespräch<br />
die Daten einer Frau auf,<br />
die mit ihrer Familie fliehen musste.<br />
alle Fotos © Vera Siber l <strong>Oxfam</strong> Deutschland
5<br />
<strong>Oxfam</strong> versorgt die Vertriebenen<br />
mit Trinkwasser.<br />
+++ Kurznachrichten ++++++++<br />
Kinder können nicht zur Schule gehen<br />
Viele der Vertriebenen kommen in Gastfamilien<br />
unter. „Die Gastfreundschaft der Kongolesen <strong>ist</strong><br />
beeindruckend“, sagt Siber. „Trotz der eigenen<br />
Armut nehmen sie andere Familien bei sich auf.“<br />
Es sei zwar nicht so, dass dann eine große Hausgemeinschaft<br />
entstehe, Gast- und Aufnahmefamilie<br />
kochen und essen beispielsweise getrennt,<br />
doch die generelle Hilfsbereitschaft sei da.<br />
Eine große Sorge für die vertriebenen Familien<br />
sei, dass ihre Kinder in der Regel nicht zur<br />
Schule gehen könnten. „Es gibt einfach nicht<br />
genügend Schulen und Lehrkräfte“, erklärt Siber.<br />
Hier wachse eine junge Generation ohne Schulbildung<br />
heran. „Solche Kinder ohne Zukunftsperspektiven<br />
sind me<strong>ist</strong> noch gefährdeter als andere.<br />
Sie könnten beispielsweise als Kindersoldaten<br />
rekrutiert werden.“ Mit diesem Problem könne<br />
man sich aber gegenwärtig noch nicht befassen.<br />
Denn es müsse, so Siber, zunächst das tägliche<br />
Überleben der Menschen gesichert werden.<br />
Text: Veronika Koca<br />
Schulen für arbeitende Mädchen<br />
Der Bau von sechs neuen <strong>Bildung</strong>szentren<br />
auf Märkten in Cotonou,<br />
Porto-Novo und Abomey-Calavi in<br />
Benin <strong>ist</strong> fast abgeschlossen.<br />
Bald können hier rund 200 arbeitende<br />
Mädchen ohne Schulbildung Lesen,<br />
Schreiben und Rechnen lernen.<br />
Für die jungen Mädchen ein wichtiger<br />
Schritt auf dem Weg zu mehr Chancengleichheit.<br />
(Seite 11)<br />
Vorbildliche Projektarbeit<br />
<strong>Oxfam</strong> Deutschland unterstützt in<br />
der Demokratischen Republik Kongo<br />
und in Burundi den Bau von Schulen.<br />
Finanziert wird dies auch vom Bundesmin<strong>ist</strong>erium<br />
für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung<br />
(BMZ). Im September haben externe<br />
Gutachter die Projekte überprüft.<br />
Das Ergebnis: Die Arbeit unserer<br />
lokalen Partnerorganisationen wurde<br />
für sehr gut befunden!<br />
Frauenrechte<br />
in Südafrika stärken<br />
Diskriminierung, sexualisierte Gewalt<br />
und patriarchalische <strong>Macht</strong>strukturen<br />
gehören für viele Frauen in Südafrika<br />
leider zum Alltag. Ein neues, gemeinsames<br />
Programm mehrerer nationaler<br />
<strong>Oxfam</strong>-Organisationen möchte dagegen<br />
etwas unternehmen. Zusammen<br />
mit lokalen Partnerorganisationen<br />
wollen wir die Position von Frauen in<br />
Gesellschaft und Politik stärken.<br />
Vera Siber (vorne links) beim Besuch von <strong>Oxfam</strong>s Nothilfe-<br />
Projekt im Nord-Kivu. Seit mehr als 25 Jahren arbeitet<br />
sie in der Entwicklungszusammenarbeit. Die gelernte<br />
Kfz-Me<strong>ist</strong>erin hat mehrere Jahre in Kamerun, Mosambik,<br />
dem Tschad und Mali gearbeitet. Nach einem Master-<br />
Studium der Humanitären Hilfe <strong>ist</strong> sie seit 2007 bei <strong>Oxfam</strong><br />
Deutschland tätig.
6 Titelthema <strong>Bildung</strong><br />
Ohne <strong>Bildung</strong> <strong>kein</strong>e Entwicklung<br />
Wenn sich nicht bald etwas ändert, werden<br />
2015 immer noch über 700 Millionen Erwachsene<br />
Analphabeten <strong>sein</strong>. Doch die Geberländer<br />
investieren zu wenig in die <strong>Bildung</strong>ssysteme<br />
armer Länder, meint <strong>Oxfam</strong>s Entwicklungsexperte<br />
Tobias Hauschild.<br />
In den Entwicklungsländern insgesamt können<br />
inzwischen 79 Prozent der Erwachsenen lesen,<br />
schreiben und rechnen. Das Problem <strong>ist</strong> jedoch,<br />
dass es mit der <strong>Bildung</strong> zu langsam voran geht.<br />
80 Prozent der Analphabeten leben in nur<br />
20 Ländern – mehr als die Hälfte von ihnen in<br />
Bangladesch, China, Indien und Pak<strong>ist</strong>an. Es gibt<br />
Länder, in denen es über 45 Prozent der erwachsenen<br />
Bevölkerung sind.<br />
Nicht jeder <strong>darf</strong> lernen<br />
Die Chancen auf <strong>Bildung</strong> sind innerhalb der einzelnen<br />
Länder oft sehr ungleich verteilt. Ob ein Kind<br />
zur Schule gehen kann, hängt vom Einkommen<br />
der Eltern, der Wohngegend, der ethnischen oder<br />
religiösen Zugehörigkeit, der Sprache und nicht<br />
zuletzt vom Geschlecht ab. Die Lösungswege sind<br />
daher entsprechend unterschiedlich.<br />
In Ghana wurde der Zugang zur Schule erleichtert,<br />
indem die Schulgebühren abgeschafft wurden, die<br />
eine große Hürde für in Armut lebende Familien<br />
bedeuten. Zuvor hatte die Regierung die Ausgaben<br />
für <strong>Bildung</strong> wesentlich erhöht – etwa ein Fünftel<br />
des nationalen Budgets wird inzwischen dafür<br />
eingesetzt. So konnten Schulen gebaut und Lehrer<br />
eingestellt werden. Inzwischen gehen in Ghana<br />
1,2 Millionen Kinder mehr zur Schule.<br />
Mehr Geld für den Staat<br />
Bei <strong>Bildung</strong> geht es nicht nur darum, dass sich der<br />
Einzelne persönlich weiterentwickelt. Berufliche<br />
Aus- und Fortbildung <strong>ist</strong> eine ganz entscheidende<br />
Voraussetzung für die wirtschaftliche Entwicklung<br />
eines Landes. Wenn besser Gebildete höhere<br />
Einkommen erzielen, steigen auch die Steuereinnahmen<br />
des Staates.<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>ist</strong> eine wirksame Maßnahme im Kampf<br />
gegen den Hunger. Die Zahlen belegen, dass<br />
Unterernährung in dem Maße abnimmt, in dem<br />
die Menschen lesen und schreiben können.<br />
Beispiele aus Südasien und aus Afrika südlich der<br />
Sahara zeigen, dass Kleinbauern nach abgeschlossener<br />
Grundschulbildung ihre Höfe deutlich besser<br />
bewirtschaften als vorher. Daher <strong>ist</strong> es eine der<br />
dringlichsten Aufgaben der armen Länder, in<br />
<strong>Bildung</strong> zu investieren – ohne die Unterstützung<br />
der reichen Länder <strong>ist</strong> dies jedoch unmöglich.<br />
Text: Tobias Hauschild<br />
© Tom Pietrasik l <strong>Oxfam</strong><br />
Die Lehrerin Asha Nishad mit einer Schülerin aus der<br />
Gemeinschaft Shanti Busti in der indischen Stadt Lakhnau.<br />
Die etwa 210 Familien der Gemeinschaft verdienen sich ihren<br />
Lebensunterhalt durch Müllsammeln. Auch die Kinder müssen<br />
mitarbeiten. Ursprünglich stammen die Familien aus der Provinz<br />
Assam, weshalb sich ihre Sprache, Kultur und Religion von der<br />
Mehrheitsbevölkerung unterscheidet. Sie erleben deshalb vielfach<br />
Diskriminierung. In der von <strong>Oxfam</strong> geförderten Schule wird<br />
den Kindern auch beigebracht, wie sie sich vor Krankheiten<br />
schützen können.
7<br />
„<br />
„Als ich jung war, durften die me<strong>ist</strong>en<br />
Mädchen nicht zur Schule gehen. Sie sollten<br />
im Haushalt helfen, Wasser holen und<br />
auf ihre Geschw<strong>ist</strong>er aufpassen. Ich hatte<br />
Glück, denn mein Vater hatte verstanden,<br />
wie wichtig <strong>Bildung</strong> <strong>ist</strong>. Allerdings war die<br />
nächste Mädchenschule weit entfernt –<br />
jeden Tag musste ich 15 Kilometer laufen,<br />
um dort hinzukommen. Heute arbeite ich<br />
als Sozialarbeiterin und versuche Eltern<br />
davon zu überzeugen, dass sie ihre Kinder<br />
zur Schule schicken.“<br />
Manena Walet, Mali<br />
“<br />
© Ami Vitale l <strong>Oxfam</strong>
8 Titelthema <strong>Bildung</strong><br />
Nicht nur Kinder wollen lernen<br />
Sowohl für Kinder als auch für Erwachsene <strong>ist</strong><br />
<strong>Bildung</strong> die Chance auf eine bessere Zukunft.<br />
Lesen, schreiben und rechnen zu können, <strong>ist</strong><br />
eine wichtige Voraussetzung für ein selbstbestimmtes<br />
Leben. <strong>Bildung</strong> spielt darum bei fast<br />
allen unseren Projekten eine wichtige Rolle.<br />
„Als Kind habe ich genau eine Woche die Grundschule<br />
besucht. Ich habe mich immer dafür<br />
geschämt, nicht lesen, schreiben und rechnen<br />
zu können. Dank <strong>Oxfam</strong> habe ich es inzwischen<br />
gelernt und das hat alles verändert! Wenn ich<br />
jetzt auf den Markt gehe, um Tiere zu verkaufen<br />
oder zu kaufen, kann ich viel besser verhandeln.<br />
Ich werde nicht mehr übers Ohr gehauen.<br />
Vor allem hat sich jedoch meine Art zu Denken<br />
verändert – ich kann meine Meinung klar ausdrücken<br />
und bin viel selbstbewusster geworden.<br />
Ich weiß, dass ich meine Probleme lösen kann,<br />
dass ich immer einen Ausweg finden werde.“<br />
„Oumar Ag Watanofane, Mali<br />
© Ami Vitale l <strong>Oxfam</strong><br />
“<br />
Kinder haben oft schon deshalb nicht die Möglichkeit<br />
zur Schule zu gehen, weil es in ihrer<br />
Gegend entweder gar <strong>kein</strong>e gibt oder Unterricht<br />
nur in baufälligen Baracken stattfindet. In Mali<br />
und Burundi* unterstützen wir daher den Bau von<br />
Grundschulen. In der Demokratischen Republik<br />
Kongo* hat unsere Partnerorganisation in einer<br />
entlegenen Region eine weiterführende Fachschule<br />
errichtet. Diesen Sommer hat dort das<br />
erste Mädchen ihr Abitur bestanden!<br />
In einigen Gegenden Pak<strong>ist</strong>ans sind Frauen<br />
vom öffentlichen Leben ausgeschlossen. Unsere<br />
Partnerorganisation Saibaan errichtet darum mit<br />
unserer Hilfe Dorfgemeinschaftshäuser. Diese<br />
sind von allen akzeptierte Treffpunkte für Frauen<br />
und Mädchen, an denen sie sich austauschen,<br />
an Alphabetisierungskursen teilnehmen oder ein<br />
Kunsthandwerk erlernen können. Viele erhalten<br />
hier erstmals Beratung zu sexueller und reproduktiver<br />
Gesundheit.<br />
Für Erwachsene bedeutet eine Ausbildung häufig<br />
auch Befreiung. In Simbabwe unterstützen wir<br />
ehemalige Prostituierte, die sich zu Pflegerinnen<br />
für Aidskranke ausbilden lassen. Dies ermöglicht<br />
den Frauen einen immensen sozialen Aufstieg:<br />
Als Prostituierte wurden sie von der Gesellschaft<br />
verachtet und diskriminiert, als Pflegerinnen sind<br />
sie in ihren Gemeinschaften gefragte Expertinnen.<br />
Text: Reinhild Schumacher<br />
* gefördert durch Mittel des Bundesmin<strong>ist</strong>eriums für<br />
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
9<br />
Frauenbildung rettet Leben<br />
Zwei Drittel der Analphabeten weltweit sind Frauen. In den letzen Jahren<br />
sind zwar in den me<strong>ist</strong>en armen Ländern die Einschulungsraten für Mädchen<br />
gestiegen. Laut UNESCO gehen jedoch 75 Millionen Kinder nicht zur Schule,<br />
und davon sind mehr als die Hälfte Mädchen.<br />
Geringere Kindersterblichkeit<br />
Es lohnt sich für Entwicklungsländer, in die<br />
<strong>Bildung</strong> von Frauen und Mädchen zu investieren.<br />
Die <strong>Oxfam</strong>-Studie From Closed Books to Open<br />
Doors zeigt, dass Kindersterblichkeit eng mit der<br />
<strong>Bildung</strong> der Mütter zusammenhängt: Bei gebildeten<br />
Müttern <strong>ist</strong> sie um die Hälfte geringer.<br />
Frauen, die zur Schule gehen, heiraten zudem<br />
später und sind entsprechend älter, wenn sie<br />
Kinder bekommen. Insgesamt haben sie weniger<br />
Kinder. Entsprechend geringer <strong>ist</strong> auch die<br />
Müttersterblichkeit.<br />
Das sicherste Verhütungsmittel<br />
Gebildete Mädchen sind aufgeklärter und können<br />
daher selbstbewusster über ihr Sexualleben<br />
bestimmen. Sie setzen beispielsweise durch,<br />
dass ihre Partner Kondome benutzen. Überhaupt<br />
verbessert <strong>Bildung</strong> den gesellschaftlichen Status<br />
der Frauen und Mädchen.<br />
© Ami Vitale l <strong>Oxfam</strong><br />
“<br />
„Endlich lesen können – wenn ich einkaufen gehe,<br />
muss ich nicht mehr andere fragen, was auf der<br />
Verpackung steht. Ich wohne weit weg von meinen<br />
Eltern und Geschw<strong>ist</strong>ern. Wenn ich erst richtig<br />
schreiben kann, werde ich ihnen Briefe schicken.<br />
Dann kann ich ihnen von meinem Sohn erzählen<br />
und, dass ich sie nicht vergessen habe, sondern<br />
„<br />
sie vermisse und jeden Tag an sie denken muss.“<br />
Makata Walett Magalla, Burkina Faso<br />
Je höher die Schulbildung, desto stärker kann eine<br />
Frau ihr Leben eigenständig gestalten und die sie<br />
betreffenden Entscheidungen ihrer Familie beeinflussen.<br />
Wer einen Beruf erlernt hat, findet leichter<br />
Arbeit und verfügt über eigenes Einkommen.<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>ist</strong> eine wichtige Voraussetzung für die<br />
Teilhabe an politischen Entscheidungen. Gebildete<br />
Frauen setzen me<strong>ist</strong> alles daran, ihre Kinder zur<br />
Schule zu schicken.<br />
Text: Sandra Dworack<br />
Die <strong>Oxfam</strong>-Studie From Closed Books to Open<br />
Doors finden Sie hier:<br />
www.oxfam.de/download/open_doors.pdf
10<br />
Titelthema <strong>Bildung</strong><br />
1:0<br />
für <strong>Bildung</strong> gegen Armut<br />
Im Sommer 2010 findet in Südafrika die Fußballweltme<strong>ist</strong>erschaft<br />
statt. Passend dazu hat die<br />
Global Campaign for Education (GCE), der auch<br />
<strong>Oxfam</strong> angehört, die Kampagne: „1Goal – <strong>Bildung</strong><br />
für alle!“ gestartet. „Wir wollen die Staats- und<br />
Regierungschefs daran erinnern, mehr Geld in<br />
die Förderung von <strong>Bildung</strong> in armen Ländern zu<br />
investieren“, sagt <strong>Oxfam</strong>s Kampagnenleiter Jörn<br />
Kalinski. „Sie haben versprochen, bis 2015 jedem<br />
Kind eine gute Schulbildung zu ermöglichen.<br />
Die internationale Politik unternimmt bisher zu<br />
wenig, um dieses Ziel zu erreichen.“<br />
© Global Campaign for Education<br />
Die FIFA, Fußballstars wie Thierry Henry (Foto)<br />
und Anthony Baffoe sowie Königin Rania von<br />
Jordanien unterstützen die GCE-Kampagne.<br />
„Bis zum Ende der Fußballweltme<strong>ist</strong>erschaft<br />
wollen wir 30 Millionen Stimmen für das Ziel<br />
<strong>Bildung</strong> für alle sammeln“, erklärt Kalinski. Vor<br />
dem UN-Millenniumsgipfel im September 2010<br />
sollen die Staats- und Regierungschefs nochmals<br />
den öffentlichen Druck spüren. Fußballfans und<br />
alle, die sich engagieren möchten, sollten daher<br />
die Online-Petition unterschreiben.<br />
Text: Fiona Uellendahl<br />
Die Petition finden Sie hier:<br />
www.bildungskampagne.org<br />
“<br />
„Während des Bürgerkrieges in Liberia<br />
wurden viele Kinder gezwungen zu kämpfen.<br />
Dadurch haben sie ihre Unbeschwertheit<br />
verloren. Auch meine Schüler haben<br />
schreckliche Dinge erlebt und als ihre<br />
Lehrerin trage ich ihre Probleme mit. Es <strong>ist</strong><br />
nicht leicht, sie zu unterrichten. In einer<br />
von <strong>Oxfam</strong> geförderten Weiterbildung<br />
habe ich gelernt, geduldig mit ihnen zu<br />
<strong>sein</strong>, <strong>kein</strong>en Druck auszuüben und sie zu<br />
„<br />
ermutigen.”<br />
Mary N. Kartee, Liberia<br />
© Aubrey Wade | <strong>Oxfam</strong> GB
11<br />
Schule auf dem<br />
Wochenmarkt<br />
Ein Drittel der Menschen in Benin sind<br />
Analphabeten. Anstatt zur Schule zu gehen,<br />
müssen insbesondere Mädchen oft arbeiten,<br />
um ihre Familien finanziell zu unterstützen.<br />
Viele von ihnen schuften jeden Tag auf dem<br />
Wochenmarkt. „Wenn die Mädchen nicht zur<br />
Schule kommen können, muss die Schule eben<br />
zu den Mädchen kommen“, dachte sich <strong>Oxfam</strong>s<br />
Partnerorganisation ASSOVIE und richtete auf<br />
mehreren Märkten Unterrichtsräume ein.<br />
Wenn alle Kinder in Benin eine Grundschule<br />
besuchen sollen, bräuchte es mehr als 24.000<br />
zusätzliche Lehrkräfte. Doch damit allein wäre<br />
den me<strong>ist</strong>en Mädchen und Jungen noch nicht<br />
geholfen. „Viele müssen ihre Familien bereits früh<br />
unterstützen – sogar Sechsjährige arbeiten oft<br />
schon den ganzen Tag“, sagt <strong>Oxfam</strong>s Leiterin des<br />
Projektbereichs, Nicole Schenda. „Besonders<br />
betroffen sind die Mädchen.“<br />
Keine Zeit fürs Lernen<br />
Auf den Wochenmärkten der größeren Städte<br />
arbeiten viele Mädchen hart, um ihre Eltern und<br />
Geschw<strong>ist</strong>er über Wasser zu halten. Für einen<br />
regulären Schulbesuch bleibt da <strong>kein</strong>e Zeit.<br />
Um diesen Mädchen eine Chance auf <strong>Bildung</strong><br />
zu geben, geht <strong>Oxfam</strong>s Partnerorganisation<br />
ASSOVIE ( Association Vinavo et Environnement )<br />
einen ungewöhnlichen Weg: Sie haben Lehre-<br />
rinnen und Lehrer ausgebildet und auf 14 Märkten<br />
in der Großstadt Cotonou Schulräume errichtet.<br />
Vier Stunden in der Woche werden die Mädchen<br />
hier unterrichtet.<br />
Voraussetzung <strong>ist</strong> die Erlaubnis der Arbeitgeber.<br />
„Es <strong>ist</strong> sehr viel Überzeugungsarbeit nötig, damit<br />
die Marktfrauen den Mädchen die Zeit für den<br />
Unterricht freigeben“, erklärt Schenda. Das<br />
Projekt <strong>ist</strong> so erfolgreich, dass es auch auf andere<br />
Märkte ausgeweitet werden soll: Insgesamt<br />
450 Mädchen in Cotonou und der Hauptstadt<br />
Porto-Novo sollen die Möglichkeit bekommen,<br />
Lesen und Schreiben zu lernen.<br />
Text: Julia Jahnz<br />
<strong>Oxfam</strong> Deutschland unterstützt das Schulprojekt<br />
in Benin seit Juli 2009. Mehr Infos finden Sie hier:<br />
www.oxfam.de/spenden_benin<br />
Fotos auf dieser Seite: © ASSOVIE<br />
In Cotonou hat <strong>Oxfam</strong>s Partnerorganisation ASSOVIE auf 14 Wochenmärkten<br />
Schulräume für arbeitende Kinder eingerichtet. Das Projekt<br />
<strong>ist</strong> so erfolgreich, dass es ausgeweitet werden soll.
12 Kampagnen<br />
© Gulbuddin Elham l <strong>Oxfam</strong><br />
„Wir wünschen uns nichts mehr als Frieden“<br />
Seit 30 Jahren herrscht in Afghan<strong>ist</strong>an fast ununterbrochen Krieg. Ein Ende der Gewalt <strong>ist</strong> nicht<br />
in Sicht. Wie erleben die Menschen in Afghan<strong>ist</strong>an den Krieg, welche Ursachen sehen sie dafür,<br />
und wie könnte er ihrer Meinung nach beendet werden? <strong>Oxfam</strong> hat eine landesweite Befragung<br />
durchgeführt und überraschende Antworten erhalten: Die Me<strong>ist</strong>en machen nicht die Taliban,<br />
sondern Armut und Arbeitslosigkeit für den Krieg verantwortlich.<br />
In Afghan<strong>ist</strong>an lebt knapp die Hälfte der Bevölkerung<br />
unterhalb der Armutsgrenze. Vor allem<br />
auf dem Land gibt es kaum Arbeit. Anfang 2009<br />
befragte <strong>Oxfam</strong> gemeinsam mit <strong>sein</strong>en lokalen<br />
Partnerorganisationen 704 Afghaninnen und<br />
Afghanen.* Man wollte wissen, was die Betroffenen<br />
selbst für die Ursachen des Krieges halten<br />
und was helfen könnte, die Gewalt endlich zu<br />
beenden.<br />
Armut <strong>ist</strong> die Ursache des Krieges<br />
„70 Prozent der Befragten erklären, dass die<br />
miserable wirtschaftliche Lage ihres Landes sowie<br />
Armut und Perspektivlosigkeit das größte Hindernis<br />
für einen Frieden <strong>ist</strong>“, sagt <strong>Oxfam</strong>s Afghan<strong>ist</strong>an-Experte<br />
Robert Lindner. Die schwache<br />
afghanische Regierung und die grassierende<br />
Korruption sind nach Meinung der Me<strong>ist</strong>en die<br />
zweitwichtigsten Gründe für die Gewalt. Erst<br />
an dritter Stelle werden die Taliban genannt.<br />
„Die Menschen in Afghan<strong>ist</strong>an wollen, dass die<br />
wahren Ursachen des Krieges beseitigt werden“,<br />
erklärt Lindner. Die Internationale Staatengemeinschaft<br />
habe sich viel zu lange auf militärische<br />
Lösungen konzentriert.<br />
Hilfe besser koordinieren<br />
Die Hilfe müsse außerdem die wirklich Bedürftigen<br />
erreichen. „Die Afghanen wollen selbst an der Auswahl<br />
von Entwicklungsvorhaben beteiligt werden“,<br />
sagt Lindner. „Wichtig <strong>ist</strong> es, endlich gemeinsam mit<br />
der afghanischen Regierung die Korruption wirkungsvoll<br />
zu bekämpfen.“<br />
„Wir Afghanen haben zu viel Gewalt und Krieg erlebt“,<br />
erklärt ein Mann aus der Nähe von Kunduz. „Wir<br />
wünschen uns nichts mehr als Frieden, damit wir<br />
unsere Kinder großziehen und endlich ein normales<br />
Leben führen können.“<br />
Text: Adréana Peitsch<br />
Die Ergebnisse der Umfrage sind in der <strong>Oxfam</strong>-Studie<br />
The Cost of War zusammengefasst:<br />
www.oxfam.de/download/cost_of_war.pdf<br />
© <strong>Oxfam</strong><br />
© <strong>Oxfam</strong><br />
Bild oben:<br />
Kinder spielen in den Ruinen des Ali Abad-Krankenhauses<br />
in Kabul Verstecken.<br />
linkes Bild:<br />
Interview für die <strong>Oxfam</strong>-Studie The Cost of War.<br />
Landesweit wurden 704 Personen befragt.<br />
* Die Befragten wurden möglichst repräsentativ ausgewählt.
13<br />
+++ Kurznachrichten ++++++++<br />
© Geoff Sayer l <strong>Oxfam</strong><br />
Schluss mit unverantwortlichen<br />
Rüstungsexporten<br />
Jedes Jahr werden weltweit hunderttausende Menschen<br />
durch Handfeuerwaffen, Granaten und anderes Kriegsgerät<br />
verletzt oder getötet. Die Internationale Gemeinschaft<br />
konnte sich jedoch bislang nicht einigen, wie<br />
Rüstungsexporte in Krisengebiete oder Unrechtsstaaten<br />
verhindert werden können. Jetzt scheint Bewegung in<br />
die UN-Verhandlungen zu kommen.<br />
Seit der Wahl von US-Präsident Barak Obama weht ein frischer<br />
Wind in der internationalen Abrüstungspolitik: Nicht nur die<br />
Verbreitung von Nuklearwaffen sondern auch von konventionellen<br />
Waffen soll weltweit eingedämmt werden. Ende Oktober<br />
stimmten 153 Staaten im UN-Abrüstungsausschuss dafür,<br />
ab 2010 über ein Abkommen zur Kontrolle des Waffenhandels<br />
zu verhandeln. 2012, so die optim<strong>ist</strong>ische Planung, soll der<br />
Vertragstext unterschriftsreif vorliegen.<br />
Alle müssen sich einig <strong>sein</strong><br />
Ein Wermutstropfen bleibt jedoch. Die USA haben ihre Zustimmung<br />
an die Bedingung geknüpft, dass im Konsens verhandelt<br />
wird. Das bedeutet: Jeder Staat kann durch <strong>sein</strong> Veto das<br />
geplante Abkommen verhindern oder inhaltlich abschwächen.<br />
2006 sprach sich erstmals eine große Staatenmehrheit bei<br />
der UN dafür aus, weltweite Rüstungstransfers zu regulieren.<br />
Bisher scheiterte dies jedoch vor allem am Widerstand der<br />
USA. <strong>Oxfam</strong> setzt sich gemeinsam mit amnesty international<br />
und anderen Nichtregierungsorganisationen seit 2003 für ein<br />
Waffenhandelsabkommen ein.<br />
Text: Robert Lindner<br />
Dürre in Ostafrika<br />
Wegen anhaltender Trockenheit<br />
erleidet Ostafrika derzeit eine der<br />
schlimmsten humanitären Katastrophen<br />
seit mehr als zehn Jahren.<br />
„Etwa 23 Millionen Menschen sind<br />
akut von Hunger bedroht“, sagt<br />
Markus Nitschke, <strong>Oxfam</strong>s Berater zu<br />
humanitären Krisen. Besonders stark<br />
betroffen sind Äthiopien, Eritrea,<br />
Somalia, Kenia und der Süd-Sudan.<br />
„In den letzten Jahren hat es in großen<br />
Teilen Ostafrikas kaum geregnet“,<br />
erklärt Nitschke. „Weitere Faktoren,<br />
wie steigende Nahrungsmittelpreise<br />
und gewaltsame Konflikte, haben die<br />
Lage noch verschärft.“ <strong>Oxfam</strong>s Hilfe<br />
erreicht derzeit mehr als 750.000<br />
Menschen. Schwerpunkte sind dabei<br />
Trinkwasserversorgung und Hygienemaßnahmen.<br />
Welternährungsgipfel bringt<br />
<strong>kein</strong>e Lösungen<br />
Mitte November fand in Rom der Welternährungsgipfel<br />
statt. Die UN-Staaten<br />
diskutierten, wie man den weltweiten<br />
Hunger bekämpfen kann. Gegenwärtig<br />
hungern eine Milliarde Menschen.<br />
Anerkanntes Ziel <strong>ist</strong> es, diese Zahl bis<br />
2015 zu halbieren.<br />
„Wie dies erreicht werden soll, wurde<br />
nicht erklärt – es bleibt wieder einmal<br />
bei bloßen Absichtserklärungen“,<br />
sagt <strong>Oxfam</strong>s Agrarexpertin Marita<br />
Wiggerthale. „Aus unserer Sicht<br />
müssten vor allem nachhaltige Anbaumethoden<br />
gefördert werden, um die<br />
Kleinbauern zu unterstützen.“ Einziger<br />
Lichtblick sei der neu gegründete<br />
UN-Welternährungsausschuss, der<br />
die verschiedenen Anstrengungen<br />
zur Hungerbekämpfung koordinieren<br />
und überprüfen soll.<br />
Wir sind nicht bewaffnet! Kennzeichnung an einem <strong>Oxfam</strong>-Fahrzeug in Uganda.
14 Kampagnen<br />
© Eckelt l <strong>Oxfam</strong> Deutschland<br />
Dr. Jörn Kalinski<br />
leitet die Lobby- und Kampagnenarbeit<br />
von <strong>Oxfam</strong> Deutschland.<br />
Er arbeitet seit 1994 für <strong>Oxfam</strong>.<br />
Armut bekämpfen oder<br />
die deutsche Wirtschaft stärken?<br />
Im Wahlkampf hat die FDP gefordert, das Bundesmin<strong>ist</strong>erium<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)<br />
abzuschaffen und die Entwicklungshilfe zu kürzen.<br />
Nun stellt sie sogar den Entwicklungsmin<strong>ist</strong>er, Dirk Niebel.<br />
Das verspricht nichts Gutes – oder doch?<br />
Ein Kommentar von <strong>Oxfam</strong>s Kampagnenleiter Jörn Kalinski.<br />
Eine der ersten Ankündigungen des frisch<br />
gebackenen Entwicklungsmin<strong>ist</strong>ers Dirk Niebel<br />
war, dass die Entwicklungszusammenarbeit mit<br />
China und Indien eingestellt werde. In klima- und<br />
menschenrechtspolitischer Hinsicht <strong>ist</strong> dies ein<br />
Rückschritt. Denn die Hilfe für Indien und China<br />
hat Impulse für den Ausbau von Demokratie,<br />
Rechtsstaatlichkeit und Umweltschutz geliefert.<br />
Zudem werden neue Aufträge und Anschlussgeschäfte<br />
für deutsche Firmen ausbleiben, die<br />
sich aus dem Engagement zur Energie-Effizienzsteigerung<br />
ergeben könnten.<br />
Mehr Hilfe für Afghan<strong>ist</strong>an<br />
Es gibt aber auch gute Nachrichten aus dem BMZ:<br />
Die Entwicklungshilfe für Afghan<strong>ist</strong>an soll endlich<br />
gesteigert werden, was <strong>Oxfam</strong> bereits seit Langem<br />
fordert. Laut Koalitionsvertrag sollen bei der<br />
globalen Armutsbekämpfung vor allem <strong>Bildung</strong>,<br />
Gesundheitsfürsorge und landwirtschaftliche<br />
Entwicklung gefördert werden. Gute Regierungsführung<br />
und starke Zivilgesellschaften in den<br />
armen Ländern sind weitere zentrale Ziele. Außerdem<br />
will sich die neue Regierung für ein internationales<br />
Insolvenzverfahren für Entwicklungsländer<br />
mit hoher Schuldenlast einsetzen.<br />
Große Sorge bereitet allerdings die folgende<br />
Ankündigung: In Zukunft sollen die Interessen<br />
der deutschen Wirtschaft, insbesondere die<br />
des Mittelstandes, bei entwicklungspolitischen<br />
Entscheidungen „angemessen“ berücksichtigt<br />
werden. Wichtig sei in erster Linie die Sicherung<br />
des Standortes Deutschland. Da fragt man sich,<br />
was eigentlich die Aufgabe des Entwicklungsmin<strong>ist</strong>eriums<br />
<strong>ist</strong>: Die weltweite Armut bekämpfen<br />
oder die deutsche Wirtschaft fördern?
15<br />
Aktionen vor dem UN-Klimagipfel in Kopenhagen<br />
© Mike Auerbach l <strong>Oxfam</strong> Deutschland<br />
© Andy Aitchison l <strong>Oxfam</strong><br />
© Tineke Dhaese l <strong>Oxfam</strong><br />
Minizelte in Berlin, Brüssel und London<br />
Laut <strong>Oxfam</strong> werden bis 2015 etwa 375 Millionen<br />
Menschen von Trockenheit, Unwettern oder Überschwemmungen<br />
betroffen <strong>sein</strong>. Immer mehr sind<br />
gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Der Künstler<br />
Herman Josef Hack ließ darum in mehreren europäischen<br />
Städten <strong>sein</strong>e schuhkartongroßen Minizelte aufbauen.<br />
Gemeinsam mit <strong>Oxfam</strong> erinnerte er die EU-Staaten daran,<br />
mehr für den Klimaschutz zu tun.<br />
Kellnern für das Klima<br />
<strong>Oxfam</strong>s Big Heads servieren die Speisekarte für<br />
Kopenhagen. Es liegt an den Staats- und Regierungschefs,<br />
ob Ende des Jahres ein Weltklimaabkommen<br />
zustande kommt.<br />
© <strong>Oxfam</strong><br />
Ein Koffer für Röttgen<br />
© Mike Auerbach l <strong>Oxfam</strong> Deutschland<br />
<strong>Oxfam</strong> und die Klimapiraten haben Umweltmin<strong>ist</strong>er<br />
Norbert Röttgen (links) den Koffer für<br />
Kopenhagen gepackt. Darin <strong>ist</strong> unter anderem<br />
ein 40-Prozent-Symbol zur Erinnerung, dass<br />
die Industrieländer ihre Emissionen bis 2020<br />
um 40 Prozent reduzieren müssen.<br />
Henrike Wegner von den Klimapiraten, Jörn<br />
Kalinski und Michael Dettbarn von <strong>Oxfam</strong><br />
(v.l.n.r.)
16<br />
Fundraising<br />
© Morris McLennan l <strong>Oxfam</strong> Australia<br />
Blindtext<br />
© Rüdiger Litzba l <strong>Oxfam</strong> Deutschland<br />
<strong>Oxfam</strong> Trailwalker<br />
2008 in Sydney<br />
Das deutsche <strong>Oxfam</strong> Team beim Trailwalker 2008 in Belgien:<br />
Dirk Horn, Antje Welp, Angela Schlicht , Uli Anders (v.l.n.r.)<br />
100 Kilometer für eine gute Sache<br />
Vier Personen wandern 100 Kilometer in<br />
30 Stunden, und das durch die schönsten Landschaften<br />
unserer Erde. Der <strong>Oxfam</strong> Trailwalker<br />
<strong>ist</strong> die aufregendste Nonstop-Wanderung der<br />
Welt und die einzige, bei der man sich gleichzeitig<br />
für etwas Gutes einsetzt.<br />
Der erste <strong>Oxfam</strong> Trailwalker fand vor 28 Jahren<br />
in Hongkong statt. Inzwischen wird er jedes Jahr<br />
in zwölf Ländern veranstaltet. 2010 endlich auch<br />
in Deutschland: Am 11. und 12. September werden<br />
zahlreiche bege<strong>ist</strong>erte Viererteams durch das<br />
wunderschöne Harzer Mittelgebirge wandern.<br />
Start und Ziel liegen im idyllischen Osterode.<br />
Die 100 Kilometer lange Strecke <strong>ist</strong> gut ausgeschildert,<br />
es gibt in regelmäßigen Abständen<br />
Versorgungsstationen mit Essen und Trinken,<br />
medizinischer Betreuung und viel guter Laune.<br />
So funktioniert die Teilnahme: Tun Sie sich mit<br />
drei Freund/innen, Bekannten oder Kolleg/innen<br />
zusammen. Jedes Team muss mindestens<br />
2.000 Euro Spenden für <strong>Oxfam</strong> einwerben – im<br />
Freundeskreis, bei Nachbarn oder am Arbeitsplatz.<br />
Weltweit wurden so bereits mehr als 30 Millionen<br />
Euro gesammelt! Beim Trailwalker 2010 in<br />
Deutschland setzen wir die Spenden für unsere<br />
<strong>Bildung</strong>sprojekte ein.<br />
Mehr Infos finden Sie ab Januar 2010 unter:<br />
www.oxfamtrailwalker.de<br />
Anmelden können Sie sich ab sofort. Schicken Sie<br />
eine E-Mail an Antje Welp: awelp@oxfam.de oder<br />
rufen Sie an: (030) 45 30 69 46<br />
Ungewöhnlich spendabel<br />
„Es <strong>ist</strong> toll, auf was für Ideen unsere Spender<br />
kommen“, sagt <strong>Oxfam</strong>s Fundraiserin Johanna<br />
Schäfer. Beispielsweise Klaus Völkel: Der 45-<br />
jährige Energieberater informiert, wie Hausbesitzer<br />
sparen können. „Es gibt viele bauliche<br />
Veränderungen, mit denen man Geldbeutel und<br />
Umwelt schonen kann“, erklärt Völkel. Das Geld,<br />
das er für <strong>sein</strong>e Beratung erhält, spendet er zum<br />
Teil an <strong>Oxfam</strong>. 2009 kamen so bereits über<br />
700 Euro zusammen. Ganz herzlichen Dank!
5 Fragen an...<br />
17<br />
5 Fragen an...<br />
Auf dieser Seite stellen sich <strong>Oxfam</strong>s Mitarbeiter und Botschafter<br />
den Fragen von Journal<strong>ist</strong>en. Dieses Mal:<br />
Foto Silvia Liebrich © Andreas Monka; Foto Antje Welp © Eckelt l <strong>Oxfam</strong> Deutschland<br />
Silvia Liebrich<br />
<strong>ist</strong> Wirtschaftsredakteurin bei<br />
der Süddeutschen Zeitung.<br />
Der Konkurrenzkampf unter den<br />
Hilfsorganisationen <strong>ist</strong> in den vergangenen<br />
Jahren härter geworden. Woran liegt das?<br />
Antje Welp<br />
<strong>ist</strong> Leiterin des Bereichs<br />
Marketing & Kommunikation<br />
bei <strong>Oxfam</strong> Deutschland.<br />
Erstens sind – insbesondere nach dem Tsunami<br />
2004 – viele kleinere Hilfsorganisationen entstanden,<br />
die mit den etablierten um Spenden und<br />
Aufmerksamkeit konkurrieren. Zweitens hat sich<br />
die Spendenwerbung in den letzten zehn Jahren<br />
professionalisiert und die Konkurrenz <strong>ist</strong> entsprechend<br />
härter geworden.<br />
Wie hat sich das Spendenaufkommen<br />
von <strong>Oxfam</strong> in den vergangenen Jahren<br />
in Deutschland entwickelt?<br />
Welchen Einfluss hat dieser Wettbewerb<br />
auf die Kampagnen von <strong>Oxfam</strong>?<br />
Mit welchen anderen Organisationen<br />
arbeitet <strong>Oxfam</strong> eng zusammen?<br />
Was unternehmen die Helfer, um sich<br />
untereinander besser abzustimmen?<br />
Mit rund 40 Prozent Spendenzuwachs jährlich<br />
steigern wir uns stärker als die Konkurrenz. Doch<br />
mit etwa einer Million Euro Spendeneinnahmen<br />
sind wir ein Zwerg unter den deutschen Hilfsorganisationen.<br />
Noch! In den letzten vier Jahren<br />
hat sich unsere Bekanntheit mehr als verdreifacht.<br />
Wenig – die Inhalte unserer Arbeit orientieren<br />
sich in erster Linie an den gemeinsam festgelegten<br />
Prioritäten unseres <strong>Oxfam</strong> International-Verbundes.<br />
Mit zahlreichen Nichtregierungsorganisationen<br />
(NRO) in Deutschland, mit unseren lokalen Partnerorganisationen<br />
in armen Ländern und natürlich mit<br />
den 13 anderen <strong>Oxfam</strong>-Organisationen.<br />
Die wichtigsten Abstimmungen finden vor Ort<br />
statt, me<strong>ist</strong> koordiniert durch lokale NRO oder<br />
staatliche Stellen. Wenn Nothilfe gele<strong>ist</strong>et wird,<br />
übernimmt das UN-Büro die Koordinierung. Wir<br />
achten darauf, dass es <strong>kein</strong>e unnötigen Überschneidungen<br />
mit anderen Hilfsorganisationen gibt.
18 Shops<br />
„Unentgeltlich, aber nicht umsonst“<br />
Im Jahr 2009 haben die <strong>Oxfam</strong> Shops ihren Umsatz erneut deutlich gesteigert. Das Geheimnis<br />
dieses Erfolges <strong>ist</strong> nicht zuletzt das Engagement der inzwischen über 2.000 ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiter/innen. Doch die Shops bringen nicht nur Geld, sie machen uns auch bekannter:<br />
Jeder Vierte kennt <strong>Oxfam</strong> durch die Shops.<br />
„Wir arbeiten unentgeltlich, aber sicher nicht<br />
umsonst“, sagt Sonja Graubner aus dem<br />
Frankfurter Buchshop und bringt damit ihre<br />
Motivation, sich bei <strong>Oxfam</strong> zu engagieren, auf<br />
den Punkt. Der Blick auf die Jahresbilanz 2009<br />
bestätigt, dass die Arbeit der Ehrenamtlichen<br />
<strong>kein</strong>eswegs vergebens <strong>ist</strong>. „Die Shops haben<br />
1,8 Millionen Euro für <strong>Oxfam</strong>s Kampagnen- und<br />
Projektarbeit erwirtschaftet“, weiß Geschäftsführerin<br />
Chr<strong>ist</strong>el Kaestner. „Damit sind die Shops<br />
weiterhin die wichtigste Finanzquelle für <strong>Oxfam</strong>s<br />
Arbeit.“<br />
Die Shops machen <strong>Oxfam</strong> bekannter<br />
Drei neue Geschäfte wurden 2009 eröffnet:<br />
München, Dortmund und Göttingen. „Auch fürs<br />
nächste Jahr planen wir drei Neueröffnungen“,<br />
sagt Kaestner. Im Gespräch seien Düsseldorf<br />
und Karlsruhe. Mehr als 2.000 ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter/innen gibt es mittlerweile in den<br />
bundesweit 34 Shops. „Das steigert auch die<br />
Bekanntheit von <strong>Oxfam</strong> in Deutschland“, erklärt<br />
Kaestner. „Im Moment beträgt diese mehr als<br />
zehn Prozent, wobei uns jeder Vierte durch die<br />
Shops kennt.“<br />
Für die neuen Shops wurde ein modernes<br />
Beleuchtungs- und Farbkonzept entwickelt.<br />
<strong>Oxfam</strong>s Projekt- und Kampagnenarbeit <strong>ist</strong> durch<br />
große Fotos und Informationstexte noch besser<br />
sichtbar. „Unsere Kunden sollen sofort wissen,<br />
dass sie bei uns für den guten Zweck einkaufen!“<br />
„Wir können mit dem ausklingenden Jahr sehr<br />
zufrieden <strong>sein</strong>“, sagt Kaestner. „Ich möchte mich<br />
darum bei allen unseren Shop-Mitarbeiterinnen<br />
und -Mitarbeitern ganz herzlich für die engagierte<br />
und hervorragende Arbeit bedanken und wünsche<br />
allen ein gutes Jahr 2010!“<br />
Text: Veronika Koca<br />
Fotos: links, Mitte © Nikolai Wolff | www.fotoetage.de; rechts © <strong>Oxfam</strong> Deutschland<br />
Beim fünften Geburtstag des Bremer <strong>Oxfam</strong> Shops gab es Livemusik,<br />
und Chr<strong>ist</strong>el Kaestner bedankte sich beim Shop-Team.<br />
Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Helma Geiger,<br />
Waltraud Schwintzer und Ursula Schindler beim<br />
zehnten Geburtstag des Shops in Darmstadt.
19<br />
+++ Shop-News +++++++++++++<br />
Warm verpackt<br />
Rechtzeitig zur kalten Jahreszeit<br />
veranstalteten mehrere <strong>Oxfam</strong> Shops<br />
Mantel- und Jackenverkaufstage.<br />
Neben Leipzig, Nürnberg und<br />
Wiesbaden gab es auch im Kasseler<br />
<strong>Oxfam</strong> Shop die richtige Ausrüstung<br />
für den Winter. Vielleicht trug gerade<br />
das regnerisch-kalte Wetter dazu bei,<br />
dass es einen Rekordumsatz gab.<br />
NEU IN DEN SHOPS:<br />
<strong>Oxfam</strong>Unverpackt<br />
<strong>Oxfam</strong>s One World-Kalender<br />
mit zwölf eindrucksvollen Fotos<br />
und Hintergrundinformationen.<br />
Den Kalender (56 x 28 cm)<br />
können Sie bei uns bestellen.<br />
Schreiben einfach eine E-Mail an<br />
kalender-bestellung@oxfam.de<br />
und wir schicken Ihnen den<br />
Kalender für 18,20 € nach Hause.<br />
Außerdem <strong>ist</strong> er in allen <strong>Oxfam</strong><br />
Shops erhältlich.<br />
Seit Kurzem kann man die Geschenke von<br />
<strong>Oxfam</strong>Unverpackt nicht nur online, sondern<br />
auch in einigen unserer Shops kaufen.<br />
Mit unseren Geschenken setzt man sich gegen<br />
Armut und Ungerechtigkeit auf der Welt ein.<br />
Und Freundin, Opa oder Tante erleben eine<br />
tolle Überraschung.<br />
Ungeliebte Geschenke<br />
Für Vati gab’s zu Weihnachten Socken<br />
im Elch-Design, Mutti bekam ein Buch,<br />
das sie bereits im Regal stehen hat.<br />
Anstatt diese Geschenke im Schrank<br />
zu vergraben, sollte man sie lieber<br />
den <strong>Oxfam</strong> Shops spenden. Das sorgt<br />
Zuhause für Platz, und nebenbei tut<br />
man auch noch etwas Gutes.<br />
Gut besucht<br />
Großer Andrang herrschte am<br />
11. November 2009 bei der Eröffnung<br />
des bundesweit 33. <strong>Oxfam</strong> Shops in<br />
Dortmund. Neben Geschäftsführerin<br />
Chr<strong>ist</strong>el Kaestner und <strong>Oxfam</strong>s<br />
Kampagnenleiter Jörn Kalinski waren<br />
auch Mitarbeiter/innen anderer Shops<br />
angere<strong>ist</strong>, um das neue Team zu<br />
begrüßen. Unterstützung gab es<br />
von der Band Die Toten Hosen:<br />
Sie hatten Einzelstücke und Fehldrucke<br />
aus ihrem Merchandising-Sortiment<br />
gespendet, die am Eröffnungstag<br />
verkauft wurden.<br />
NEU<br />
Wir schicken natürlich <strong>kein</strong>e Hühner nach Afrika<br />
oder Asien! Sondern wir setzen das Geld z. B.<br />
in Projekten zur Ex<strong>ist</strong>enzsicherung ein, etwa für<br />
Kauf und Aufzucht von Hühnern.<br />
Da lachen ja die Hühner! Das Huhn <strong>ist</strong> eins von<br />
acht neuen Geschenken: oxfamunverpackt.de<br />
Taschen aus Krawatten<br />
Auch 2009 haben viele kreative<br />
Köpfe auf originelle Weise zum Erfolg<br />
der Shops beigetragen. „Edeltraud<br />
Jahnke aus dem Nürnberger Shop<br />
näht beispielsweise aus alten<br />
Krawatten Handtaschen“, berichtet<br />
Dirk Horn, Leiter des Frankfurter<br />
<strong>Oxfam</strong>-Büros. „Die Taschen finden<br />
reißenden Absatz und haben bereits<br />
mehr als 2.500 Euro eingebracht!“
Schon mal<br />
eine Ziege<br />
verschenkt?<br />
<strong>Oxfam</strong>Unverpackt<br />
macht´s möglich!<br />
Geh einfach auf<br />
www.<strong>Oxfam</strong>Unverpackt.de<br />
Jetzt mit<br />
8 neuen<br />
Geschenken<br />
Was <strong>ist</strong> <strong>Oxfam</strong>?<br />
<strong>Oxfam</strong> Deutschland <strong>ist</strong> eine unabhängige Hilfs- und Entwicklungsorganisation,<br />
die sich für eine gerechte Welt ohne Armut einsetzt.<br />
Sind Menschen durch Naturkatastrophen oder kriegerische Konflikte<br />
bedroht, le<strong>ist</strong>et <strong>Oxfam</strong> Nothilfe. Wir stellen Trinkwasser und<br />
Notunterkünfte bereit und führen Hygienemaßnahmen und Gesundheitsberatung<br />
durch. Über Entwicklungsprojekte unterstützen wir<br />
Menschen, damit sie zur Schule gehen, Zugang zu Gesundheitsfürsorge<br />
erhalten, eine eigene Ex<strong>ist</strong>enz aufbauen und sich selbst aus der Armut<br />
befreien können. Im Rahmen unserer Kampagnenarbeit mobilisieren<br />
wir die Öffentlichkeit und drängen Entscheidungsträger in Politik und<br />
Wirtschaft zu verantwortlichem Handeln.<br />
Die wichtigste Finanzquelle für diese Arbeit sind die Erträge der<br />
34 deutschen <strong>Oxfam</strong> Shops. Dort verkaufen mehr als 2.000 ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter/innen gespendete Secondhand-Waren.<br />
<strong>Oxfam</strong> Deutschland <strong>ist</strong> Mitglied von <strong>Oxfam</strong> International, dem<br />
Verbund von 14 eigenständigen, nationalen <strong>Oxfam</strong>-Organisationen,<br />
die mit einer Stimme sprechen.<br />
Impressum<br />
<strong>Oxfam</strong> aktuell erscheint vierteljährlich<br />
Herausgeber<br />
<strong>Oxfam</strong> Deutschland e. V.<br />
Greifswalder Str. 33 a<br />
10405 Berlin<br />
Tel (030) 42 85 06 - 21<br />
Fax (030) 42 85 06 - 22<br />
Verantwortlich: Paul Bendix<br />
Redaktion: Veronika Koca<br />
Gestaltung: Jule Kienecker<br />
Druck: H. Heenemann<br />
gedruckt auf ResaOffset aus 100% Altpapier<br />
Spendenkonto 80 90 500<br />
Bank für Sozialwirtschaft<br />
BLZ 370 205 00<br />
Mehr über <strong>Oxfam</strong> unter:<br />
www.oxfam.de<br />
Haben Sie Fragen oder Anregungen zu einem unserer Artikel? Schreiben Sie uns<br />
an: oxfamaktuell@oxfam.de // Wenn Sie <strong>Oxfam</strong> aktuell in Zukunft nicht mehr<br />
erhalten möchten, schicken Sie uns bitte eine kurze Nachricht.