Wandern, Klettern Biken - outdoor guide

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11.05.2014 Aufrufe

TOUREN Wandern, Klettersteige, Biken Wandern, Klettersteige, Biken TOUREN Wandern, Klettersteige, Biken AUS DEM ZUG, FERTIG, LOS! Aus Schweizer Städten ist man meist in nur einem Schritt oder einer Pedalumdrehung im Grünen. Der OUTDOOR GUIDE hat deshalb 18 Destinationen ausgesucht, die für Wanderer, Klettersteiggeher oder Mountainbiker eine (Zug-)Reise wert sind. Die Schweiz ist ein Glücksfall, denn hier treffen einmalige Gebirgslandschaften, ein einzigartig dichtes und gut unterhaltenes Wegnetz mit einer unvergleichlichen touristischen Infrastruktur zusammen. Kaum eine Stadt, die mit Intercity- oder Interregiozügen nicht im Halbstundentakt bedient wird. Von A wie Aarau bis V wie Visp: Der OUTDOOR GUIDE hat 18 Schweizer Städte ausgewählt, von deren zentralen Bahnhöfen innert kürzester Zeit herrliche Wanderwege, heisse Singletrails und gut ausgebaute Klettersteige erreicht werden können. Zuerst tobt man sich also in der Natur aus, danach sucht man in der Fussgängerzone ein schönes Kaffee oder ein Garten restaurant und lässt den Tag mit einem doppelten Espresso oder einem Panaché ausklingen. ✸ Text und Fotos Marco Volken Daniel Anker Jürg Buschor 194 195

TOUREN <strong>Wandern</strong>, Klettersteige, <strong>Biken</strong><br />

<strong>Wandern</strong>, Klettersteige, <strong>Biken</strong> TOUREN<br />

<strong>Wandern</strong>, Klettersteige, <strong>Biken</strong><br />

AUS DEM ZUG,<br />

FERTIG, LOS!<br />

Aus Schweizer Städten ist man meist in nur einem<br />

Schritt oder einer Pedalumdrehung im Grünen.<br />

Der OUTDOOR GUIDE hat deshalb 18 Destinationen<br />

ausgesucht, die für Wanderer, Klettersteiggeher<br />

oder Mountainbiker eine (Zug-)Reise wert sind.<br />

Die Schweiz ist ein Glücksfall, denn hier treffen einmalige<br />

Gebirgslandschaften, ein einzigartig dichtes und<br />

gut unterhaltenes Wegnetz mit einer unvergleichlichen<br />

touristischen Infrastruktur zusammen. Kaum eine<br />

Stadt, die mit Intercity- oder Interregiozügen nicht im<br />

Halbstundentakt bedient wird. Von A wie Aarau bis V<br />

wie Visp: Der OUTDOOR GUIDE hat 18 Schweizer Städte<br />

ausgewählt, von deren zentralen Bahnhöfen innert kürzester<br />

Zeit herrliche Wanderwege, heisse Singletrails<br />

und gut ausgebaute Klettersteige erreicht werden können.<br />

Zuerst tobt man sich also in der Natur aus, danach<br />

sucht man in der Fussgängerzone ein schönes Kaffee<br />

oder ein Garten restaurant und lässt den Tag mit einem<br />

doppelten Espresso oder einem Panaché ausklingen. ✸<br />

Text und Fotos<br />

Marco Volken<br />

Daniel Anker<br />

Jürg Buschor<br />

194 195


TOUREN <strong>Wandern</strong>, Klettersteige, <strong>Biken</strong><br />

<strong>Wandern</strong>, Klettersteige, <strong>Biken</strong> TOUREN<br />

Wander-Skala (SAC)<br />

Klettersteig-Skala (Hüsler)<br />

Grad Weg/Gelände Anforderungen<br />

Grad<br />

weg/gelände/Anforderungen<br />

T1<br />

<strong>Wandern</strong><br />

T2<br />

Bergwandern<br />

Weg gut gebahnt. Falls nach SAV-Normen markiert:<br />

gelb. Gelände flach oder leicht geneigt,<br />

keine Absturzgefahr.<br />

Weg mit durchgehendem Trassee und ausgeglichenen<br />

Steigungen. Falls markiert: weissrot-weiss.<br />

Gelände teilweise steil, Absturzgefahr<br />

nicht ausgeschlossen.<br />

Keine. Mit Turnschuhen machbar. Orientierung<br />

problemlos, auch ohne Karte möglich.<br />

Etwas Trittsicherheit. Trekkingschuhe sind<br />

empfehlenswert. Elementares Orientierungsvermögen.<br />

K1<br />

leicht<br />

K2<br />

mittel<br />

Natürlich handelt es sich hier nicht um einen simplen Wanderweg, der Steig ist aber in der Regel<br />

trassiert, die Sicherungen sind in Relation zum Gelände sehr komfortabel. Durchwegs grosse<br />

natürliche Tritte; wo sie fehlen, helfen Leitern, Eisenbügel, Stege weiter. Nur kürzere exponierte<br />

(und dann bestens gesicherte) Passagen.<br />

Man bewegt sich abschnittweise bereits im Steilfels; die Routen sind aber recht aufwendig gesichert.<br />

Knapp senkrechte Passagen mit Eisenbügeln oder Leitern, Drahtseilsicherungen auch<br />

im wenig schwierigen Gelände.<br />

T3<br />

anspruchsvolles<br />

Bergwandern<br />

T4<br />

Alpinwandern<br />

T5<br />

anspruchsvolles<br />

Alpinwandern<br />

Am Boden ist meist noch eine Spur vorhanden,<br />

ausgesetzte Stellen können mit Seilen<br />

oder Ketten gesichert sein, evtl. braucht man<br />

die Hände fürs Gleichgewicht. Falls markiert:<br />

weiss-rot-weiss. Zum Teil exponierte Stellen<br />

mit Absturzgefahr, Geröllflächen, weglose<br />

Schrofen.<br />

Weg nicht überall sichtbar, Route teilweise weglos,<br />

an gewissen Stellen braucht es die Hände<br />

zum Vorwärtskommen. Falls markiert: weissblau-weiss.<br />

Gelände bereits recht exponiert,<br />

heikle Grashalden, Schrofen, einfache, apere<br />

Gletscher.<br />

Oft weglos, einzelne einfache Kletterstellen bis<br />

II. Falls markiert: weiss-blau-weiss. Exponiertes,<br />

anspruchsvolles Gelände, Schrofen,<br />

wenig gefährliche Gletscher und Firnfelder.<br />

Gute Trittsicherheit, gute Trekkingschuhe.<br />

Durchschnittliches Orientierungsvermögen.<br />

Elementare alpine Erfahrung.<br />

Vertrautheit mit exponiertem Gelände, stabile<br />

Trekkingschuhe. Gewisse Geländebeurteilung<br />

und gutes Orientierungsvermögen. Alpine<br />

Erfahrung.<br />

Bergschuhe. Sichere Geländebeurteilung<br />

und sehr gutes Orientierungsvermögen. Gute<br />

Alpinerfahrung und elementare Kenntnisse im<br />

Umgang mit Pickel und Seil.<br />

K3<br />

ziemlich<br />

schwierig<br />

K4<br />

schwierig<br />

K5<br />

sehr<br />

schwierig<br />

K6<br />

extrem<br />

schwierig<br />

Insgesamt bereits steileres Felsgelände, längere Steilpassagen oder luftige Querungen,<br />

in Relation dazu aber eher üppige Sicherungen. Keine Überhänge.<br />

Das Gelände wird steiler, schwieriger; oft finden sich nur mehr kleine Tritte und Griffe, die Sicherungen<br />

sind sparsamer gesetzt. Auch an exponierten Stellen hilft bloss ein Drahtseil; künstliche<br />

Haltepunkte (Haken, Krampen) nur bei den anspruchsvollsten Passagen. Kürzere Überhänge,<br />

in der Regel mit Krampen gesichert.<br />

Klettersteige in extremem Felsgelände, mit senkrechten bis leicht überhängenden Passagen.<br />

Längere kraftraubende Passagen in der Vertikalen. Nur für erfahrene Klettersteiggeher; gute<br />

körperliche Verfassung (Kraft, Ausdauer) und eine stabile Psyche sind Voraussetzung.<br />

In diese Kategorie fallen nur ganz wenige «Gänsehautrouten». Etwas für Unerschrockene mit<br />

starkem Bizeps und/oder ausgefeilter Klettertechnik. Maximal ausgesetzte Passagen, die viel<br />

Ausdauerkraft verlangen. Bei Sportklettersteigen können Kletterschuhe (Reibung) von Vorteil sein.<br />

T6<br />

schwieriges<br />

Alpinwandern<br />

Meist weglos, Kletterstellen bis II, meist nicht<br />

markiert. Häufig sehr exponiert, heikles Schrofengelände,<br />

Gletscher mit Ausrutschgefahr.<br />

Ausgezeichnetes Orientierungsvermögen.<br />

Ausgereifte Alpinerfahrung und Vertrautheit im<br />

Umgang mit alpintechnischen Hilfsmitteln.<br />

Wanderkarten 1 : 50 000<br />

Weg weisend, mit offiziellem Wanderwegnetz<br />

Neu<br />

aktualisierte<br />

Ausgaben<br />

2011<br />

Bike-Skala<br />

Grad Technik Ausdauer<br />

1 Auch für Anfänger geeignet. Geringe fahrtechnische<br />

Anforderungen.<br />

2 Für geübte Fahrer problemlos fahrbar. Einzelne<br />

schwierige Strecken abschnitte möglich.<br />

3 Fahrtechnisch über längere Strecken anspruchsvoll.<br />

Für sehr gute Fahrer ist fast alles<br />

fahrbar.<br />

4 Über längere Strecken sehr anspruchsvoll.<br />

Schwieriger Untergrund und oft grosse Steilheit.<br />

Auch für gute Fahrer einzelne Schiebeoder<br />

Tragepassagen.<br />

Keine besonderen Anforderungen. Eine gute<br />

Grundkondition genügt.<br />

Touren mittlerer Länge ohne steile Anstiege.<br />

Sportliche Touren für gut Trainierte. Teilweise<br />

auch steile Anstiege.<br />

Sehr anspruchsvolle, lange Touren mit fünf<br />

und mehr Stunden Fahrzeit. Nur für sehr gut<br />

Trainierte.<br />

• Offizielle Karte der Schweizer<br />

Wanderwege<br />

• Öffentliche Verkehrsmittel<br />

(Bus, Bahn, Schiff)<br />

mit Haltestellen<br />

• Hütten und abgelegene Gasthöfe<br />

• Detailliert und genau<br />

• Für Wanderer und Spaziergänger<br />

Schweizerische Eidgenossenschaft<br />

Confédération suisse<br />

Confederazione Svizzera<br />

Confederaziun svizra<br />

182<br />

158<br />

134<br />

110<br />

480 480<br />

230<br />

206<br />

250<br />

Vallée de Joux<br />

260 T<br />

St-Cergue<br />

270 T<br />

Genève<br />

515 515<br />

231<br />

Le Locle<br />

271<br />

Chablais<br />

278<br />

254<br />

241 T<br />

Val de Travers<br />

251 T<br />

La Sarraz<br />

261 T<br />

Lausanne<br />

86<br />

62<br />

550<br />

550<br />

212<br />

Boncourt<br />

222 T<br />

Clos du Doubs<br />

242 T<br />

Avenches<br />

252 T<br />

Bulle<br />

272 T<br />

St-Maurice<br />

282 T<br />

Martigny<br />

292<br />

Courmayeur<br />

585<br />

5026 T<br />

232 T<br />

Vallon de St-Imier<br />

262 T<br />

Rochers de Naye<br />

253 T<br />

Gantrisch<br />

5025 T<br />

5027 T<br />

585<br />

213 T<br />

Basel<br />

223 T<br />

Delémont<br />

233 T<br />

Solothurn<br />

243 T<br />

Bern<br />

263 T<br />

Wildstrubel<br />

273 T<br />

Montana<br />

283 T<br />

Arolla<br />

293<br />

Valpelline<br />

620<br />

5029 T<br />

274 T<br />

Visp<br />

5028 T<br />

620<br />

214 T<br />

Liestal<br />

224 T<br />

Olten<br />

234 T<br />

Willisau<br />

244 T<br />

Escholzmatt<br />

254 T<br />

Interlaken<br />

264 T<br />

Jungfrau<br />

284 T<br />

Mischabel<br />

294<br />

Gressoney<br />

655<br />

655<br />

215 T<br />

Baden<br />

225 T<br />

Zürich<br />

235 T<br />

Rotkreuz<br />

245 T<br />

Stans<br />

255 T<br />

Sustenpass<br />

265 T<br />

Nufenenpass<br />

275 T<br />

Valle Antigorio<br />

285 T<br />

Domodossola<br />

690<br />

302 302<br />

405 T<br />

207<br />

Schaffhausen<br />

Konstanz<br />

Stein am Rhein<br />

5001 T<br />

690<br />

216 T<br />

Frauenfeld<br />

226 T<br />

Rapperswil<br />

236 T<br />

Lachen<br />

246 T<br />

Klausenpass<br />

276 T<br />

Val Verzasca<br />

286 T<br />

Malcantone<br />

296<br />

Chiasso<br />

725<br />

256 T<br />

Disentis / Mustér<br />

266 T<br />

Valle Leventina<br />

725<br />

217 T<br />

Arbon<br />

227 T<br />

Appenzell<br />

237 T<br />

Walenstadt<br />

247 T<br />

Sardona<br />

257 T<br />

Safiental<br />

277<br />

Roveredo<br />

287<br />

Menaggio<br />

297<br />

Como<br />

760<br />

267 T<br />

San Bernardino<br />

760<br />

228<br />

Hoher Freschen<br />

86<br />

62<br />

218<br />

Bregenz<br />

238 T<br />

Montafon<br />

248 T<br />

Prättigau<br />

795<br />

258 T<br />

Bergün / Bravuogn<br />

278<br />

Monte Disgrazia<br />

795<br />

278<br />

254<br />

239<br />

Arlberg<br />

249 T<br />

Tarasp<br />

259 T<br />

Ofenpass<br />

268 T<br />

469 T<br />

Julierpass<br />

Val<br />

Poschiavo<br />

830<br />

830<br />

230<br />

134<br />

110<br />

249 bis<br />

Nauders<br />

865 865<br />

259 bis<br />

Glurns / Glorenza<br />

206<br />

182<br />

158<br />

196<br />

Bundesamt für Landestopografie swisstopo<br />

www.swisstopo.ch<br />

Foto: Herbert Haltmeier, Arbon


TOUREN <strong>Wandern</strong><br />

<strong>Wandern</strong> TOUREN<br />

Im höchsten Norden, die schwedische Schweiz<br />

Les jardins secrets von Neuenburg<br />

Schaffhausen, Randen SH So nördlich wie Schaffhausen<br />

liegt in der Schweiz kein anderer Kanton. Keine<br />

andere Stadt. Und so nördlich wie der Randen kein anderer<br />

Berg. Ein Berg am Rande, der manchmal durchaus<br />

an Skandinavien erinnert. Obwohl: «Berg» ist doch eher<br />

irreführend. Der Randen hat eine komplexe Topographie<br />

aus Wäldern und Hochflächen, Tälchen und Erhebungen.<br />

Deshalb auch die vielen Gipfelnamen: Beringer Randen,<br />

Siblinger Schlossranden, Lang Randen, Schleitheimer<br />

Schlossranden, Randenhorn oder Bargemer Randen. Der<br />

mit 930 Meter höchste Punkt, der Schlattersteig, befindet<br />

sich knapp hinter der Landesgrenze fest unter deutscher<br />

Flagge. Da muss sich die Schweiz mit weniger begnügen:<br />

Ihr Höhepunkt bringt es auf 912 Meter und ist ein<br />

namenloser, am westlichen Ende des Hagen gelegener<br />

Wiesenhügel mit markant aufragendem Aussichts- und<br />

Fernmeldeturm, vorinstallierten Grillstellen und hohem<br />

Ausflügleraufkommen. Aber glücklicherweise ist der Randen<br />

weit und breit, lässt sich also auf unzähligen Routen<br />

durchstreifen und erkunden. Und fast überall ist der Erholungswert<br />

höher als auf dem «Gipfel».<br />

Endpunkt Schaffhausen, Haltestelle Plattenhalde<br />

(ca. 470 m, südlich von Hauental). Weiter mit Stadtbus<br />

Nr. 3 zum Bahnhof Schaffhausen.<br />

Einkehren Restaurant und Dorfladen in Beggingen.<br />

Strecke Beggingen – auf markiertem Wanderweg dorfauswärts<br />

und über Ackerland (auf Wegweiser achten)<br />

nordostwärts Richtung Hagenturm – Stiegenbrünneli –<br />

Schwedenschanze – Hagenturm – auf Trampelpfad<br />

ziemlich genau der Bezirksgrenze entlang nach Süden<br />

(zuerst am Rand der Lichtung, danach durch Wald) –<br />

nach ca. 15 Min. stösst man auf ein Flursträsschen, dem<br />

man nach links folgt – in einem Tälchen bei Wegweiser<br />

des Naturlehrpfads Merishausen nach rechts hinabstechen<br />

(Pfaffendele) und Richtung Dostental – bei P. 601 in<br />

den Wanderweg einbiegen, der rechts abzweigt – etwas<br />

steil über Tüfels-Chuchi, zuletzt eher undeutlich, zum<br />

Chrüzweg (778 m) – links auf einen Waldweg einbiegen –<br />

bei einer Blockhütte rechts weg und durch das Lankholz<br />

hinab – nach rechts zu P. 717 – beim nächsten Wegweiser<br />

(673 m) nordostwärts («Orserental») – steil in<br />

den Talgrund hinab und nach rechts – das Orserental<br />

Neuchâtel, Roche de l’Ermitage – Belvédère<br />

du Plan NE Mais oui, le Chaumont isch natürlisch<br />

die Hausberg von Neuchâtel. Pas de problème um hinaufzukommen,<br />

dasch geht ganz leicht mit dem Funiculaire,<br />

und dann nur noch quinze minutes bis zum Signal<br />

(1171 m). Mais oui, aber 15 Minuten nach dem Start im<br />

Hauptbahnhof steigen wir schon wunderbar auf einem<br />

schmalen Pfad bergan zum Roche de l‘Ermitage, von wo<br />

wir einen atemberaubenden Blick direkt auf Stadt und<br />

See sowie bei guter Sicht auf den Alpenbogen inklusive<br />

Mont Blanc geniessen. Magnifique! Dasselbe Schauspiel<br />

später vom Belvédère du Plan. Und vorher und nachher<br />

immer diese Mixture von Natur und Kultur, von Seh- und<br />

Seevergnügen. O la la, que c’est beau!<br />

Schwierigkeit T1; auf dem Roche de l’Ermitage kurz<br />

T2. Etwas Orientierungssinn kann nicht schaden.<br />

Wanderzeit 2 Stunden.<br />

Höhendifferenz Aufstieg 210 Meter,<br />

Abstieg 260 Meter.<br />

Jardin botanique – Haupteingang – westwärts zu Kreuzung<br />

– Rue Charles-Knapp – bei Wegweiser zum Belvédère<br />

du Plan – durch Wald hoch, jeweils rechte<br />

Abzweigung wählend – Belvédère du Plan (594 m) –<br />

Treppenweg auf Nordseite – westwärts zu grosser<br />

Stras se – flach westwärts, an Feuerwehrgebäude<br />

vorbei – links in den Sentier du Clos-des-Auges – unten<br />

links – in der Rue de Comba-Borel rechterhand auf<br />

Treppenweg – Rue des Parcs – kurz stadteinwärts –<br />

Escalier de l’Immobilière – an Schrebergärten vorbei<br />

und unter der Bahnlinie hindurch – in der Rue de l’Ecluse<br />

nach links – rechts in den Sentier du Donjon – über<br />

Bogenbrücke hinein zum Château und zur Collégiale<br />

(grosse Kathedrale) – beim Chor auf die Escalier du<br />

Château – Rue du Château – rechts in die Rue du Trésor –<br />

Place des Halles – Rue des Flandres – Place Pury –<br />

Rue Pury – Lac de Neuchâtel mit Steg, der über dem<br />

Wasser zu schweben scheint – ostwärts dem Ufer<br />

entlang – zwei Häfen – Place du douze Septembre – Uferpromenade<br />

bis roter Kiesplatz – nach links – Rue<br />

P. L. Coulon – unterirdische Standseilbahn Fun’ambule –<br />

hinab bis P. 511 – Blockhütte Birch (529 m) – Wanderweg<br />

Ausgangs- und Endpunkt Bahnhof Neuchâtel (479 m).<br />

3 Min. zum Hauptbahnhof (zu Fuss durch die Ruelle<br />

verlassen und südostwärts zum Wirbelberg – Flurweg<br />

Einkehren Cafeteria im Centre Dürrenmatt. Kiosk im<br />

Vaucher).<br />

Schwierigkeit T2. Technisch leicht, meist gute Wege<br />

knapp rechts von P. 555 einschlagen – zuletzt steil hinab<br />

Jardin botanique. Und in der Altstadt, mais bien-sûr.<br />

Karten Stadtplan Neuchâtel 1:9000, inkl. Luftbild<br />

und Flursträsschen; die Orientierung ist nicht ganz<br />

ins Felsentäli – nach rechts und durch die Schlucht zur<br />

Strecke Bahnhof Neuchâtel – unter den Geleisen hin-<br />

von Hallwag; im Bahnhofskiosk. Die beiden Stadtgipfel<br />

banal, aktuelle Karte 1:25 000 mitnehmen. Der Hagen-<br />

Haltestelle Plattenhalde.<br />

durch – Foubourg de la Gare – ostwärts – Rue de<br />

sind nicht eingezeichnet!<br />

turm erfordert Schwindelfreiheit, da Treppenstufen,<br />

Karten Landeskarte 1:25 000, 1011 Beggingen,<br />

Fontaine-André – nach links die Rue de Georges-Augus-<br />

Tipp Centre Dürrenmatt: offen Mi–So, 11–17 Uhr;<br />

Zwischenböden und Aussichtsplattform aus grobmaschi-<br />

1031 Neunkirch.<br />

te-Matile – Wegweiser in den Jardin botanique –<br />

www.cdn.ch.<br />

gen, blickdurchlässigen Rosten bestehen.<br />

Literatur Kundert/Volken, «Zürcher Hausberge»,<br />

rechts davon auf Zickzackpfad durch Laubwald bis hinauf<br />

Jardin botanique: immer offen; www.unine.ch/jardin.<br />

Wanderzeit 4 ¾ Stunden.<br />

AT-Verlag 2008.<br />

auf den Roche de l’Ermitage (ca. 610 m) – nordostwärts<br />

Info www.neuchateltourisme.ch.<br />

Höhendifferenz Aufstieg 600 Meter, Abstieg 680 Meter.<br />

Info www.schaffhauserland.ch.<br />

über die ganze mehr oder weniger bewaldete Felsen-<br />

Ausgangspunkt Beggingen (545 m).<br />

Anreise mit Postauto vom Bahnhof Schaffhausen.<br />

Marco Volken<br />

gruppe – nordwärts hinab und zurück zum Parkplatz auf<br />

der Schattseite der Felsen (hierher auch direkter auf<br />

Daniel Anker<br />

Treppe) – Chemin du Pertuis-du-Sault – Centre Dürrenmatt<br />

(ca. 570 m) – weiter hinab zum und durch den<br />

198<br />

199


TOUREN <strong>Wandern</strong><br />

<strong>Wandern</strong> TOUREN<br />

Ein Berg, zwei Tage und tausend Gipfel<br />

Kurz, keck, kühn und knackig<br />

Bellinzona, Pizzo di Claro TI Vom Rheinwaldhorn,<br />

dem mit 3402 Meter höchsten Tessiner Berg, führt ein<br />

langer Kamm über wilde Gipfel, zerrissene Grate und tiefe<br />

Scharten südwärts bis zum Pizzo di Claro, um knapp<br />

vor Bellinzona unvermittelt abzubrechen. Die vertikalen<br />

Dimensionen sind eindrücklich: Von der Ortschaft Lumino<br />

auf den Pizzo di Claro sind insgesamt 2460 Höhenmeter<br />

zu bewältigen. Deshalb wird der Berg auch oft zu<br />

Trainingszwecken besucht – von viertausenderwilligen<br />

Alpinistinnen ebenso wie von ambitionierten Bergläufern.<br />

Für all jene, die keine Lust auf solche Konditionstests<br />

verspüren, gibt es glücklicherweise zwei mildernde<br />

Umstände: eine Seilbahn für die ersten Tausend Meter<br />

und eine sagenhaft gelegene Hütte zur (kulinarisch<br />

wertvollen) Etappierung der Wanderung. Wer sich zwei<br />

Tage für den Gipfellauf gönnt, wird die Aussicht auch<br />

länger und ausgeruhter geniessen können. Was sich unbedingt<br />

lohnt, besonders im Herbst: Monte Rosa, Dom,<br />

Weissmies, Bietschhorn, Aletschhorn, Finsteraarhorn,<br />

Dammastock, Tödi, Rheinwaldhorn, Bernina, Disgrazia,<br />

alle sind sie vom Pizzo di Claro zu bewundern, und noch<br />

unzählige weitere – ein regelrechtes Gipfelmeer. Und<br />

mitten drin, weit unten: Bellinzona, die Hauptstadt und<br />

schönste Altstadt des Tessins.<br />

Anreise von Bellinzona mit Postauto nach Lumino<br />

Paese und in zehn Minuten zur Talstation.<br />

Endpunkt Landarenca (1280 m), Bergstation der<br />

Seilbahn nach Selma (Billettautomat, akzeptiert Münzen,<br />

10- und 20-Franken-Noten). Weiter mit Postauto via<br />

Grono nach Bellinzona.<br />

Einkehren/Unterkunft Capanna Brogoldone, in<br />

der Hauptsaison bewartet, 60 Plätze, Tel. 091 829 43 50,<br />

Mobile 079 681 31 65, www.brogoldone.ch.<br />

Restaurant auf Monti Savorù und in Landarenca.<br />

Strecke Monti Savorù – auf dem Bergrücken zur Abzweigung<br />

P. 1392 – den rechten, steileren Weg einschlagen<br />

– Capanna Brogoldone (1904 m) – nordwärts<br />

ansteigend über weite Wiesen zum Sattel P. 2191 –<br />

auf dem Grat bis P. 2362 – links in die steile Flanke<br />

queren – hoch über dem Lago di Canee in die Nordwestflanke<br />

des Pizzo di Claro – auf Wegspuren zum Gipfel<br />

(2727 m) – ostwärts durch die steile Flanke hinab –<br />

P. 2280 – Sattel P. 2270 – Alp di Rossiglion – durch schönen<br />

Wald nach Boliv – Landarenca.<br />

Variante Von P. 2362 über die mit weissen Punkten<br />

markierte «Via Lumino» auf den Pizzo di Claro (zuerst<br />

der Kantonsgrenze folgend, später leicht auf der Tessiner<br />

Seite; steile Wiesen, Felsstufen mit Kraxelstellen, T5).<br />

Karten Landeskarte 1:25 000, 1293 Osogna, 1294 Grono.<br />

Literatur Volken/Kundert, «Bergwandern im Tessin»,<br />

AT-Verlag 2010. Hintermeister/Fantacci, «Val Calanca»,<br />

Rotpunktverlag 2009.<br />

Info www.brogoldone.ch, www.landarenca.ch.<br />

Schwyz, Gross Mythen SZ Bei wenigen Städten<br />

fällt es derart leicht, einen Hausberg eindeutig zu bestimmen<br />

wie im Fall von Schwyz. So deutlich steht der<br />

Gross Mythen in der Landschaft, so dominierend und<br />

schwungvoll, so kräftig und eindrücklich, dass die gegenüberliegende<br />

Rigi – immerhin einer der bekanntesten<br />

Berge Helvetiens – schlicht keine Chance hat. Ja, von<br />

Schwyz wirkt er tatsächlich schon fast mythisch, dieser<br />

Mythen, um den sich erwartungsgemäss auch unzählige<br />

Legenden drehen. Als Kletterziel mag der stotzige<br />

Felsklotz zwar nie grosse Berühmtheit erlangt haben,<br />

obwohl die eine oder andere Route durchaus zur Nachahmung<br />

empfohlen werden darf. Doch als Wanderberg<br />

zieht er – dank üppiger Erschliessung inklusive Seilbahn,<br />

massiv ausgebautem Weg und Gipfelhütte mit<br />

grosser Terrasse – Wochenende für Wochenende Heerscharen<br />

von Ausflüglern an. Was nicht unbedingt für die<br />

Normalroute auf den Gipfel spricht. Viel lohnender ist da<br />

die abenteuerliche Route über die Mythenmatt und das<br />

Rot Grätli: eine Variante, die den Berg spiralförmig um<br />

fast zwei Drittel umrundet und durch schwieriges Gelände<br />

führt, weshalb man nur kraxelfeste, schwindelfreie<br />

Besucher antreffen wird – und die sind bekanntlich eher<br />

dünn gesät. Wer sich auf steilen Wiesen und ausgesetzten<br />

Felspassagen wohl fühlt, wird kaum einen schöneren<br />

Weg auf den Schwyzer Hausberg finden.<br />

Höhendifferenz Auf- und Abstieg 580 Meter.<br />

Ausgangs- und Endpunkt Holzegg (1405 m).<br />

Anreise von Einsiedeln mit Bus bis Brunni (Endstation),<br />

von dort mit Seilbahn zur Holzegg (www.holzegg.ch).<br />

Einkehren Berggasthaus Holzegg (1405 m), nicht sehr<br />

preiswert; Gipfelgasthaus auf dem Mythen.<br />

Strecke Holzegg – auf dem Wanderweg Richtung Gross<br />

Mythen bis zur Wegkehre Nr. 22 (P. 1675) – über eine<br />

plattige Runse oder am rechten Rand 25 m hinauf, wo ein<br />

blauer Pfeil nach links weist (ab hier durchgehend markiert)<br />

– auf Spuren durch die steile Grasflanke nahezu<br />

waagrecht zu kleiner Baumgruppe – vielen Fixseilen entlang,<br />

dann hinab und auf ausgesetztem, gut abgesichertem<br />

Band südwestwärts – auf bequemem Weglein, leicht<br />

absteigend, in die Südwestflanke des Gross Mythen –<br />

unter Felswänden hindurch zu einer ausgeprägten<br />

Runse – hart am Abgrund auf ausgesetztem Band (Fixseile)<br />

in die Runse hinein – quer ansteigend über eine<br />

Felsplatte auf die weite Wiese der Mythenmatt – spärlichen<br />

Markierungen folgend eher im linken, d.h. unteren<br />

Bereich der Mythenmatt ansteigen – auf locker bewaldetem<br />

Graskamm zum Rot Grätli – über Schrofen und zwei<br />

felsige Aufschwünge kraxlig und recht luftig hinauf –<br />

durch eine Felsspalte zum Gipfel (1898 m). Abstieg auf<br />

markiertem Weg zur Holzegg.<br />

Karte Landeskarte 1:25 000, 1152 Ibergeregg.<br />

Literatur Kundert/Volken, «Wanderziel Gipfel<br />

Vierwaldstättersee», SAC Verlag 2011.<br />

Info www.mythenregion.ch.<br />

Schwierigkeit T3. Die Überschreitung des Pizzo di<br />

Claro ist steil, geröllig und stellenweise etwas abschüssig.<br />

Auf Tessiner Seite gut markiert, auf Bündner Boden<br />

nur spärlich. Bei schlechter Sicht oder Altschnee heikel.<br />

Wanderzeit 1. Tag 2 Stunden; 2. Tag 6 Stunden.<br />

Höhendifferenz 1. Tag Aufstieg 580 Meter;<br />

2. Tag Aufstieg 910 Meter, Abstieg 1530 Meter.<br />

Ausgangspunkt Monti Savorù (1328 m),<br />

Bergstation der Seilbahn von Lumino (Tel. 091 829 20 19,<br />

Mobile 079 240 09 87, www.brogoldone.ch).<br />

Schwierigkeit T5. Am Rot Grätli luftige Kraxelpassagen;<br />

dank mehreren Bohrhaken wäre auch Seilsicherung<br />

möglich. Sonst um T4+ (abschüssige Grasflanke<br />

nach P. 1675; ausgesetzte, mit Fixseilen eingerichtete<br />

Passagen nach der Grasflanke; steile Bachrunse vor der<br />

Mythenmatt).<br />

Wanderzeit 2 ¾ Stunden.<br />

Marco Volken<br />

Marco Volken<br />

200<br />

201


TOUREN <strong>Wandern</strong><br />

<strong>Wandern</strong> TOUREN<br />

Die höchsten Aargauer sind Bäume<br />

Ohne Sesselbahn, ohne Kurhaus, aber mit Verena<br />

Aarau, Hombergegg/Gisliflue AG Gipfel sind bekanntlich<br />

Orte mit Ausblick. Vom Hombergegg verfängt<br />

sich der Ausblick in den Ästen und reicht bloss bis zur<br />

überübernächsten Buche. Vor lauter Bäumen sieht man<br />

nur Bäume. Diese Tatsache teilt sich der Gipfel mit vielen<br />

anderen Aargauer Erhebungen: Nicht selten steigt man<br />

durch reizvolle Wälder auf eine Krete und stellt fest, dass<br />

das Panorama im Wesentlichen eine Waldtapete ist. Das<br />

muss kein Nachteil sein, Gipfel mit Aussicht gibts ja mehr<br />

als genug. Und bei trübem Wetter hat man von einer theoretischen<br />

Aussicht sowieso nichts, von einem nebligen<br />

Herbstwald hingegen ganz viel. — Aber manchmal ist es<br />

trotzdem schön, auf einem Berg zu stehen und zu sehen,<br />

wo dieser wiederum steht, wie er sich in der Landschaft<br />

positioniert, wo er fusst, wie er sich zu seinen Nachbarn<br />

verhält, wohin er sieht und woher er gesehen werden<br />

kann. Das ist bei der Gisliflue der Fall: Von dort öffnet sich<br />

eine grosszügige Sicht. Das haben wir einem Felskopf zu<br />

verdanken, der baumfrei aus dem Boden ragt und eine<br />

kleine Gipfelplattform beherbergt. Dass dies auch den Topografen<br />

nicht entgangen ist, beweist das grosse Triangulationssignal,<br />

an dem das Gipfelbuch aufgehängt ist. Die<br />

wahre Attraktion ist aber der massive Metalltisch, der sich<br />

aufklappen lässt und dabei ein Kunstwerk offenbart: ein<br />

graviertes Panorama aus dem Jahr 1900, das unzählige<br />

sichtbare und unsichtbare Berge und Städte anzeigt. Darum<br />

herum: unendlich viele schöne Aargauer Bäume.<br />

Wanderzeit 3 ¾ Stunden.<br />

Höhendifferenz Aufstieg 470 Meter, Abstieg 540 Meter.<br />

Ausgangspunkt Küttigen.<br />

Anreise vom Bahnhof Aarau, Frick oder Laufenburg<br />

mit Staffelegg-Postauto zur Haltestelle Küttigen<br />

Abzw. Giebel (448 m).<br />

Endpunkt Bahnhof Rupperswil (374 m).<br />

Strecke Haltestelle Küttigen Abzw. Giebel – auf<br />

Wanderweg bergwärts – auf alter Landstrasse zur<br />

Asperchlus – kurz nach der Brücke rechts abzweigen<br />

(Wegweiser etwas verdeckt) – Hauptstrasse bei P. 489 –<br />

diese überqueren und rechts auf Forststrässchen –<br />

Gibel – Plateau P. 673 – auf markiertem Pfad westwärts<br />

und in weitem Bogen zum Hombergegg (776 m) – weiter<br />

über den bewaldeten Grat auf undeutlichem Pfad – nach<br />

P. 750 steil hinab zum Gatter (643 m) – Gegenaufstieg<br />

zur Gisliflue (772 m) – weiter über den Grat – bei grosser<br />

Wegkreuzung auf ca. 730 m den Trampelpfad aufspüren,<br />

der weiter über den Grat führt – zuletzt etwas nach<br />

rechts, auf ca. 655 m den Hauptweg erreichen – weiter<br />

ostwärts hinab, den Schlenker Richtung Müsenegg<br />

abkürzend, zum Rand des Veltheimerbergs – Weg verlassen<br />

und auf Strässchen nach rechts, südwestwärts –<br />

an Grube vorbei und weiter durch den Wald, bis links<br />

ein Weg zu den Rebbergen von Ängi abzweigt – durch<br />

diese hinab – Kreuzung P. 489 (Schiessstand, bei<br />

Schiess betrieb umgehen!) – Staatswald – Hard – auf drei<br />

Solothurn, Balmfluechöpfli – Weissenstein<br />

SO «I cha uf di höchste Bärge stige, Jungfraujoch, Gurte,<br />

Wissestei, Munot!» So singt Endo Anaconda von «Stiller<br />

Has» im Lied «I bi nid i» (CD Poulet Tour/live, 2004). Steigen?<br />

Von wegen! Auf diese Höhen kann man fahren, mit<br />

dem Zug, dem Auto, der Seilbahn. Wie auf den Weissenstein,<br />

den Solothurner Hausberg. Im Januar 1851 wurde<br />

die Sesselbahn, auf der man quer zur Fahrtrichtung<br />

sitzt, eingeweiht; im November 2009 wurde der Betrieb<br />

altershalber stillgelegt. Eine moderne, geschichtslose<br />

Gondelbahn soll die historische Sesselbahn, die einzige<br />

übrig gebliebene Beförderungsanlage dieser Art in der<br />

Schweiz, ersetzen. Dagegen wehrt sich der Schweizer<br />

Heimatschutz. Seit November 2010 ist auch das Kurhaus<br />

geschlossen – hoffentlich nur vorübergehend. Denn dort<br />

an der Sonne zu sitzen, hoch über dem Alltag und der<br />

Aare, das tut der Seele so gut wie ein Besuch der Einsiedelei<br />

Sankt Verena in der gleichnamigen, 800 Meter<br />

langen Schlucht.<br />

Schwierigkeit T2. Am Balmfluechöpfli und in der<br />

Stiegenlos sollte man nicht stolpern. Meist markierte<br />

Wege.<br />

Wanderzeit 6 ½ Stunden.<br />

Höhendifferenz Auf- und Abstieg rund 1100 Meter.<br />

Ausgangs- und Endpunkt Solothurn (432 m).<br />

Einkehren In Solothurn, am Nordeingang der Verenaschlucht,<br />

auf dem Weissenstein (Bergrestaurant<br />

Sennhaus).<br />

Strecke Hauptbahnhof Solothurn – durch die Bahnhofstrasse<br />

und über die Kreuzackerbrücke in die<br />

Altstadt – St-Urseren-Kathedrale – nordwärts zum<br />

Zeughaus – rechts daran vorbei – Riedholzplatz –<br />

schma ler Durchgang bei den Häusern auf den Vauban-<br />

Weg – nordostwärts – unter der Werkhofstrasse durch –<br />

auf die Wanderroute – Fegetz-Allee – Verenaweg –<br />

Verena schlucht mit bewohnter Einsiedelei – entlang der<br />

Felsen der Martinsflue bis ca. 555 m – nordwärts<br />

nach Widlisbach (521 m) – Oberrüttenen – Waldrand<br />

(672 m) – über P. 698 im Wald und Zickzack immer steiler<br />

hoch auf den Grat (1182 m) – über den Kamm, dann<br />

durch die Schattseite – Balmfluechöpfli (1290 m);<br />

mit Gipfelbuch und Tiefblick aufs Mittelland – nordwärts<br />

hinab (1223 m) – Röti (1395 m); Kulminationspunkt<br />

des Weissensteins mit Panorama der Schweizer Alpen –<br />

Wegspinne (ca. 1260 m) – Kurhaus Weissenstein<br />

(1284 m) – Wanderweg westlich der Strasse nach Nesselboden<br />

(1057 m); Mittelstation der ehemaligen/<br />

renovierten Sesselbahn – ostwärts – auf dem genial<br />

angelegten Saumweg durch die Steilstufe der Stiegenlos<br />

– Falleren – Brüggmoos – Verena schlucht – Unterführung<br />

Werkhofstrasse – Bastianweg entlang der Stadtmauer<br />

– durchs Basler Tor in die Altstadt zur Kathedrale<br />

– fakultative Turmbesteigung (62 m) – Kreuzackerbrücke<br />

– Hauptbahnhof Solothurn.<br />

Karten Landeskarte 1:25 000,1107 Balsthal,<br />

1127 Solothurn.<br />

Literatur Hintermeister/Fantacci, «Schweizer Jura»,<br />

Rother Wanderführer 2008. «Der Weissenstein bei<br />

Solothurn». Beiträge zur Natur und Geschichte unseres<br />

Juraberges. Buchdruckerei Union, Solothurn 1952.<br />

Info www.solothurn-city.ch,<br />

www.heimatschutz.ch/weissenstein,<br />

www.weissenstein.ch, www.seilbahn weissenstein.ch.<br />

Brücken über Aare und Giessen – Bahnhof Rupperswil.<br />

Karte Landeskarte 1:25 000, 1089 Aarau.<br />

Literatur Kundert/Volken, «Zürcher Hausberge»,<br />

AT-Verlag 2008.<br />

Info www.aarauinfo.ch.<br />

Schwierigkeit T2. Teilweise schmale Waldwege und<br />

Trampelpfade über Stock und Stein, aber keine ausgesetzten<br />

Stellen. Zur Orientierung aktuelle Karte mitnehmen.<br />

Daniel Anker<br />

Marco Volken<br />

202<br />

203


TOUREN <strong>Wandern</strong><br />

facebook.com/akutrekking&<strong>outdoor</strong>footwear<br />

Fast vertikal, fast horizontal<br />

Interlaken, Augstmatthorn – Harder BE Interlaken<br />

hat fast so viele Hausberge wie Touristen. Von der<br />

Heimwehfluh (660 m) über den Harderkulm (1322 m),<br />

die Tuba (2076 m), den Nordgipfel Schynigen Platte, und<br />

die Sphinx (3571 m) bis zur Jungfrau (4158 m) findet<br />

sich in jeder Höhenlage ein mehr oder weniger bahnerschlossener<br />

Gipfel. Einen davon wollen wir erwandern,<br />

aber nicht direkt, sondern vom Brienzersee aus. Und<br />

zwar mit einem stundenlangen Aufstieg durch seine<br />

nördliche Uferböschung, die fast so hoch und steil wie<br />

die Eigernordwand ist (Ueli Steck rennt hier jeweils auch<br />

hoch, trainingshalber). Vom Blasenhubel (1965 m) geht<br />

es dann auf dem fast 10 Kilometer langen Grat über das<br />

Augstmatthorn (2139 m), den Suggiturm (2080 m) und<br />

noch ein paar weitere Aussichtspunkte bis zum Harderkulm<br />

– schöner kann man kaum gratwandern. Das<br />

finden auch 300 Steinböcke, die dort oben leben. Wenn<br />

allerdings mehr Touristen auf diesem Höhenweg als auf<br />

demjenigen in der Stadt unten promenieren, bekommt<br />

man die Tiere kaum zu Gesicht.<br />

Schwierigkeit T4 für den Aufstieg zum Augstmatthorn<br />

(zwei kettengesicherte Abschnitte unter dem Vorgipfel).<br />

T3 für den Schlussaufstieg auf den Blasenhubel, wo<br />

der Weg kaum noch vorhanden ist, sowie für die Traversierung<br />

des Suggiturm und der Roteflue. Der Rest T2.<br />

Meist markierte Bergwege, die teilweise ausgesetzt sind:<br />

Wer stolpert, fliegt in den Brienzersee …<br />

Wanderzeit 7 ½ Stunden.<br />

Höhendifferenz Aufstieg 1780 Meter,<br />

Abstieg 1060 Meter.<br />

Ausgangspunkt Oberried (589 m), Regionalzug oder<br />

Schiff von Interlaken Ost oder Brienz.<br />

Endpunkt Bahnhof Interlaken Ost (567 m).<br />

Einkehren In Oberried und auf dem Harder.<br />

Strecke Oberried – Dorfstrasse Richtung Interlaken –<br />

rechts in den Wanderweg – Louwigraben – Riiti wald –<br />

Biel – obere Hütte von Rys (1415 m) – schräg durch<br />

Grashang – Südgrat (ca. 1600 m) – Blasenhubel<br />

(1965 m) – Sattel (1865 m) – nach sehr schmaler Passage<br />

steilgrasig-steinig und kettengesichert auf Wytlauwihorn<br />

(2107 m) – Augstmatthorn (2137 m) – teilweise recht<br />

luftiger Verbindungsgrat zum Suggiturm (2085 m) –<br />

Abstieg über Südwestgrat anfänglich noch steil und steinig<br />

– flacher Abschnitt – abseits vom Wanderweg über<br />

den Schönbüel (1808 m) – weiter dem Kamm entlang,<br />

mit leichten Gegenanstiegen – ausgesetzt um die Roteflue<br />

herum – fast über die Höji Egg (1628 m) – fakultativer<br />

Abstecher zum Wannichnubel (1585 m; plus 50 Höhenmeter!)<br />

– Harderkulm (1322 m) – Bergstation (1306 m)<br />

der Drahtseilbahn – Bahnhof Interlaken Ost.<br />

Variante Vom Augustmatthorn in 1 ¼ Stunden nach<br />

Rotenschwand (1559 m) auf der Lombachalp; Bus über<br />

Habkern nach Interlaken. Man kann natürlich auch<br />

in Rotenschwand starten …<br />

Karten Landeskarte 1:25 000, 1208 Beatenberg,<br />

1209 Brienz.<br />

Literatur Anker, «Berner Oberland Ost»,<br />

Rother Wanderführer 2008.<br />

Anker, «Berner Oberland», Rother Wanderbuch 2009.<br />

Info www.interlaken.ch.<br />

Daniel Anker<br />

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Superleichte Funktionsjacke, ideal für aktive Outdoor-<br />

Enthusiasten. Mit wind- und wasserdichter, atmungsaktiver<br />

Dermizax-Membran.<br />

Als Damen- und Herrenmodell erhältlich.<br />

Foto: Asgeir Helgestad<br />

www.bergans.com<br />

204<br />

Seit über 100 Jahren ist Bergans of Norway<br />

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TOUREN <strong>Wandern</strong><br />

Klettersteig TOUREN<br />

Das Märchenschloss am Rhoneknie<br />

Fendant unten und oben, Eisen dazwischen<br />

Monthey/Martigny, Dents du Midi VS Wessen<br />

Hausberge sind die Dents du Midi? Die Frage ist nicht<br />

unberechtigt, denn die höchste Berggruppe im Norden<br />

des Mont-Blanc-Massivs gehört zu Evionnaz, Val d’Illiez,<br />

Vérossaz und Mex, liegt zwischen Monthey und Martigny,<br />

schmückt den Horizont von Montreux und Vevey und<br />

zieht in vielen weiteren Dörfern den Blick auf sich. Dass<br />

all diese Gemeinden die Dents du Midi ein bisschen für<br />

sich reklamieren möchten, liegt auf der Hand – schliesslich<br />

gehören die kühnen Zacken zu den elegantesten<br />

Berggestalten, die uns Alpenfaltung und Erosion hierzulande<br />

beschert haben. Cime de l’Est, La Forteresse, La<br />

Cathédrale, L’Eperon, Dent Jaune, Les Doigts oder Haute<br />

Cime – so wohlklingend heissen die einzelnen Zinnen,<br />

alle über 3000 Meter hoch. Der Eindruck aus der Ferne<br />

täuscht nicht: Die Zinnen, die an ein uneinnehmbares<br />

Märchenschloss erinnern, lassen sich nur mit Seil und<br />

Kletterkunst erobern. Alle bis auf eine, die Haute Cime:<br />

Ausgerechnet für den erhabensten der sieben Märchentürme<br />

reichen Geländegängigkeit, etwas Kondition,<br />

schönes Wetter und viel Freude am Geröll.<br />

Höhendifferenz 1. Tag Aufstieg 1100 Meter, Abstieg<br />

40 Meter; 2. Tag Aufstieg 1180 Meter, Abstieg 1890 Meter.<br />

Ausgangspunkt Champéry (1036 m). Endpunkt der<br />

Schmalspurbahn ab Aigle.<br />

Endpunkt Van d’en Haut (1395 m, beim Camping).<br />

Weiter mit Bus (verkehrt nur im Sommer) nach Salvan<br />

und per Schmalspurbahn nach Martigny.<br />

Einkehren/Unterkunft Bergbeiz in Bonavau. Cabane<br />

de Susanfe CAS: 71 Plätze, immer offen, bewartet<br />

von Juni/Juli bis September/Oktober (Tel. 024 479 16 46,<br />

www.susanfe.ch). Auberge bei der Staumauer Salanfe<br />

(Zimmer und Lager, www.salanfe.ch). Buvette beim Campingplatz<br />

Van d’en Haut.<br />

Strecke Champéry – Grand-Paradis – Les Clous –<br />

Bonavau – durch einige gesicherte Felsgürtel – Pas<br />

d’Encel (eine mit Halteketten entschärfte Steilstufe<br />

durch die Saufla-Schlucht) – P. 1798 – Cabane de<br />

Susanfe. Weiter zum Col de Susanfe (2102 m) – auf dem<br />

markanten Rücken bzw. rechts ausweichend zum Vorgipfel<br />

beim Col des Paresseux (3056 m) – steil, abschüssig<br />

und auf undeutlichen Spuren, über einige Felspas-<br />

Sion, Belvédère de Nax VS Belvédère heisst schöne<br />

Aussicht, und schöne Aussichten bietet der Klettersteig<br />

unterhalb von Nax allemal: Aussicht auf einen abwechslungsreichen,<br />

auch luftigen, aber an keiner Stelle extremen<br />

Felsgang und Aussicht auf das Vallée du Rhône und<br />

seine nordseitige Bergkulisse, die Südabdachung der<br />

Waadtländer und Berner Alpen. Nicht zu übersehen sind<br />

auch die Rebberge, die fast bis zum Einstieg hochklettern,<br />

sowie die Burghügel Valère, Tourbillon und Mont<br />

d’Orge der Kantonshauptstadt Sion. Der Eisenweg verläuft<br />

in direkter Linie auf das Belvédère de Nax zu, spektakuläre<br />

Passagen aneinanderreihend. Und dann steht<br />

man auf diesem Felskopf, mit wunderbar viel Luft ringsum.<br />

Aber Achtung: Da ist man nicht mehr gesichert – den<br />

Gipfelwein also besser erst ganz oben auf der Plattform<br />

mit Geländer trinken!<br />

Schwierigkeit K4– auf der sechsstufigen Klettersteigskala.<br />

Bestens abgesicherter, ausgesetzter, aber kaum<br />

athletischer Sportklettersteig über ein gut 200 Meter<br />

man oben in Nax, bei der Haltestelle La Crettaz (1297 m)<br />

am südlichen Dorfrand, wieder ins Postauto.<br />

Einkehren In Nax.<br />

Strecke Postautohaltestelle Villettaz unterhalb Nax –<br />

zurück zur Haarnadelkurve P. 998 mit Tafel «Via ferrata<br />

du Belvédère» – flach und leicht absteigend zum Einstieg<br />

(ca. 990 m) – der Klettersteig auf die Aussichtskanzel<br />

von Nax weist vier, mehrheitlich vertikale Sektoren auf,<br />

mit zwei Dreiseilbrücken und einem seillosen Zwischenstück<br />

nach dem ersten Sektor – nach dem vierten Sektor<br />

grasige Schulter (ca. 1160 m) mit ein paar Tännchen –<br />

linkshaltend über Gras und Fels hoch zum eigentlichen<br />

«Fin de parcours» auf ca. 1210 m – auf dem Pfad noch<br />

etwas ansteigen und dann hinauf auf den ausgesetzten<br />

Felskopf P. 1224, Belvédère de Nax genannt – zurück auf<br />

Pfad rechts unterhalb eines sehr brüchigen Felsturmes<br />

vorbei – hinauf zur Plattform (ca. 1290 m) oben in Nax,<br />

wo die Aussicht durch Tafel erklärt und durch Geländer<br />

erleichtert wird – Strasse gegen das Dorf Nax und rechts<br />

an einem Restaurant vorbei hinauf zur Postautohaltestelle<br />

La Crettaz.<br />

sagen hinweg, zur Haute Cime (3257 m, bei Altschnee<br />

hohes Felsbollwerk an der Mündung des Val d’Hérens<br />

Karten Landeskarte 1:25 000, 1306 Sion.<br />

Vorsicht, evtl. Pickel oder Steigeisen) – Zurück zum<br />

ins Rhonetal. Der erste Sektor ist der schwierigste, mit<br />

Literatur Hüsler/Anker, «Die Klettersteige der<br />

Schwierigkeit T4. Zwischen Col des Paresseux<br />

Col de Susanfe – ostwärts hinab und nach links über eine<br />

einem kleinen Überhang und dem kniffligen Ausstieg<br />

Schweiz», SAC/AT Verlag 2010.<br />

und Gipfel mühsames, abschüssiges Geröll und ein<br />

Felsbarriere mit Fixketten – zum Seeufer und zur<br />

von der Dreiseilbrücke. Wenn schneefrei auch im Winter<br />

Kürschner, «Klettersteige Schweiz», Rother 2009.<br />

kurzer Felsriegel, keine durchgehende Spur (bei Schnee<br />

Staumauer von Salanfe – der Salanfe entlang – P. 1775 –<br />

machbar.<br />

Info www.nax.ch.<br />

sehr heikel). Beim Pas d’Encel sowie unterhalb des<br />

über ein paar Leitern nach Van d’en Haut.<br />

Wander-/Kletterzeit 2 Stunden.<br />

Col de Susanfe (auf der Salanfe-Seite) steile Felsstufen,<br />

Karten Landeskarte 1:25 000, 1304 Val-d’Illiez,<br />

Höhendifferenz Gut 300 Meter Aufstieg und ein<br />

Daniel Anker<br />

die mit Ketten abgesichert sind, aber Schwindelfreiheit<br />

1324 Barberine, 1325 Sembrancher.<br />

paar Meter Abstieg; Klettersteig 220 Meter.<br />

erfordern.<br />

Literatur Volken/Kundert, «Freie Sicht aufs Gipfel-<br />

Ausgangs- und Endpunkt Postauto vom Bahnhof<br />

Wanderzeit 1. Tag 3 ½ Stunden; 2. Tag 6 ¾ Stunden.<br />

meer», Verlag Salvioni/per pedes 2003. Meier, «Chaîne<br />

Sion Richtung Nax. Start bei der Haltestelle Via ferrata<br />

franco-suisse», SAC 2003.<br />

(998 m) unterhalb von Nax, gut 400 Meter südlich der<br />

Info www.chablais.info.<br />

Haarnadelkurve P. 998, dem eigentlichen Startpunkt der<br />

Via ferrata – wenn man den Postautochauffeur ganz nett<br />

Marco Volken<br />

fragt, hält er vielleicht dort. Für die Rückfahrt steigt<br />

206 207


TOUREN Klettersteig<br />

Wie das Blümchen<br />

das Bienchen...<br />

Sehr viel Luft unter den Sohlen<br />

Montreux, Rochers de Naye VD Claude Remy ist<br />

Kletterer, Alpinhistoriker und bildet zusammen mit<br />

seinem Bruder Yves eine der führenden Seilschaften<br />

unserer Zeit. Seit 1970 gelangen ihnen über 1500 Erstbegehungen<br />

in den Bergen der Welt; zahlreiche davon<br />

wurden moderne Kletterklassiker. Den Wegverlauf der<br />

2008 eröffneten Via Ferrata an seinem Hausberg Rochers<br />

de Naye hat Claude Remy zusammen mit Jean-Claude<br />

Hefti festgelegt: ein bestens abgesicherter, sehr sportlicher<br />

Klettersteig. « Superbe itinéraire, la première partie<br />

n’étant pas vraiment plus facile que la sortie TD + ! »,<br />

mailte ich Claude gleich nach der Begehung. « Le début,<br />

c’est vachement raide, et puis, toujours quelques portions<br />

où il faut avoir un peu de jus dans les bras, ou une assez<br />

bonne technique ferratiste. Le paysage, c’est grandiose,<br />

le Léman, Caux, le train à crémaillère. Et puis la sortie,<br />

bonheur, marmottes, touristes … manque une belle fille<br />

qui t’embrasse parce que tu as fait une des plus belles via<br />

ferrata de la Suisse. »<br />

Schwierigkeit K5+ mit dem sehr schwierigen Schluss-<br />

Einkehren Auf den Rochers de Naye: Restaurant;<br />

Übernachten im Bergstationgebäude oder Jurte,<br />

Tel. 021 963 74 11. Buvette de Jaman bei der Station,<br />

Tel. 021 963 50 40, http://buvettejaman.blogvie.com.<br />

Strecke Station de Jaman – Talmulde (1703 m) – im<br />

Zickzack hinauf zur Nordwestwand der Rochers de Naye;<br />

Einstieg der Via Ferrata auf ca. 1840 m. Kürzer hierher<br />

von Haltestelle La Perche entlang Geleise, Tunnelgalerie<br />

und Wandfuss – ca. 50 m hohe, senkrechte bis überhängende<br />

Wand (K5–) – Seilbrücke in eine Höhle (Gouffre<br />

de Niton, auch Grotte à Lemmy genannt) – Ausstieg aus<br />

Höhle braucht Mut und Kraft (K5–) – etwas leichter<br />

zur Verzweigung – Ausstieg durch eine senkrechte Verschneidung<br />

(échappatoire) zwischen dem 1. Mai und<br />

dem 1. Juli zwingend – sonst Schrägabstieg auf einem<br />

grasigen Band – über eine Platte hoch – schräg nach<br />

links über eine weitere Platte sehr ausgesetzt zum Überhang<br />

(K5+) – Ausstieg auf etwa 1990 m – Gipfelplattform<br />

der Rochers de Naye (2042 m) – Bergstation der Zahnradbahn.<br />

Variante Ohne Klettersteig von der Station de Jaman<br />

durch die Grottes de Naye (Taschenlampe!) oder aussen<br />

...braucht deine Outdoor-<br />

Bekleidung und Ausrüstung<br />

die Pflege von Nikwax.<br />

www.tigerbalm.ch<br />

aufstieg (Überhang!), K5– ohne. Am schönsten am<br />

Nachmittag, wenn Sonne die Kalkfelsen beleuchtet.<br />

Vom 1. Mai bis 1. Juli ist der sehr schwierige Schlussaufstieg<br />

wegen Brutzeit gesperrt. Ausrüstung kann im<br />

Bahnhof von Glion gemietet werden.<br />

Wander-/Kletterzeit 2 ¼ Stunden.<br />

Höhendifferenz Aufstieg 340 Meter und<br />

Abstieg 110 Meter (ab Station de Jaman);<br />

Klettersteig 160 bzw. 180 Meter.<br />

Ausgangs- und Endpunkt Zahnradbahn Montreux –<br />

Rochers de Naye (1968 m) bis Station de Jaman (1739 m)<br />

oder La Perche (1795 m). Bahn fährt ganzjährlich.<br />

rum auf dem Miniklettersteig auf die Rochers de Naye<br />

(T3+, 1 ¾ Stunden).<br />

Karten Landeskarte 1:25 000, 1264 Montreux.<br />

Literatur Hüsler/Anker, «Die Klettersteige der<br />

Schweiz», SAC/AT Verlag 2010.<br />

Info www.goldenpass.ch, www.montreux-vevey.com.<br />

Daniel Anker<br />

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das die Wasserdichtigkeit erneuert<br />

und die Atmungsaktivität bewahrt.<br />

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Dies ist ein Arzneimittel, bitte lesen Sie die Packungsbeilage.


TOUREN Klettersteig<br />

Bike TOUREN<br />

Auf den Fersen von Frankenstein<br />

Mamma mia – che bello!<br />

Carouge, Salève GE/F «Ich wollte den Mörder verfolgen,<br />

aber es wäre umsonst gewesen, denn beim nächsten<br />

Blitz sah ich ihn zwischen den Felsen des nahezu senkrechten<br />

Aufstiegs zum Salève hängen, einem Berg, der das<br />

Plainpalais nach Süden abgrenzt. Bald darauf hatte er<br />

den Gipfel erreicht und verschwand.» Eine Szene aus dem<br />

Roman «Frankenstein oder Der moderne Prometheus»<br />

welchen Mary Wollstonecraft Shelley im Sommer 1816 in<br />

der Villa Diodati in Cologny bei Genève schrieb. Genau<br />

in diesem Jahr wurde die Stadt Carouge durch den Turiner<br />

Vertrag dem Kanton Genf und damit der Eidgenossenschaft<br />

angegliedert. Dabei war die Konkurrentin von<br />

Genf noch 1786 zur königlichen Stadt der Sardinischen<br />

Monarchie erhoben worden. Ein kleiner Trost: Der Salève,<br />

der Genfer Hausberg, wird immer näher bei Carouge<br />

stehen.<br />

Schwierigkeit K3/T4. Wer den unteren Teil des Sentier<br />

des Etiollets, den mittelschwierigen Klettersteig über<br />

die Vires Bütikofer und den nur teilweise versicherten<br />

Sentier des Etournelles machen will, muss hundertprozentig<br />

schwindelfrei und trittsicher sein. Personalausweis<br />

nicht vergessen.<br />

Wander/Kletterzeit 5 ½ Stunden.<br />

Höhendifferenz Auf- und Abstieg 820 Meter.<br />

Ausgangs- und Endpunkt Tram 13 von Genf Corna-<br />

Arve, dann über Pinchat, Troinex-Dessus und Pierre<br />

Grand (Zoll) nach Frankreich und über Collonges zum<br />

Restaurant «Le Refuge» in Le Coin (11 km).<br />

Einkehren In Croix-de-Rozon und Collonges-sous-<br />

Salève.<br />

Strecke Croix-de-Rozon – Strasse nach Collongessous-Salève<br />

– Strasse Richtung Le Coin, zwei Schlaufen<br />

abkürzend – «Le Refuge» (660 m) – südostwärts zum<br />

Roche Fendue, eines von der Salève-Westwand abgespaltenen<br />

Blocks – rechts davon Sentier des Etiollets<br />

– rechtshaltend über Felsstufen hoch – linkshaltend<br />

zum dicken Eisenkabel (senkrechte Stufe) – nach links<br />

auf Kante – durch die Steilmulde zurück zu Verzweigung;<br />

der Sentier des Etiollets steigt weiter (schwierig; drei<br />

obligate 3er Stellen) durch die Mulde hoch – rechts auf<br />

Klettersteig über die Vires Büttikofer (nicht jeder Meter<br />

abgesichert) – Sentier de Chafardon – aufwärts zur<br />

Einmündung des Sentier des Etiollets – gemeinsam auf<br />

diesem weiter; Schrofengelände (teilweise versichert) –<br />

sehr ausgesetzte Querung – steiler Waldpfad direkt zum<br />

Trou de la Tine – Höhenweg La Corraterie südwärts<br />

weiter zu Kreuzung – Abstecher auf flache Gipfelwiese<br />

(knapp 1300 m) des Salève; der höchste Punkt des Grand<br />

Salève (1309 m) liegt weiter nordöstlich – zurück auf<br />

Höhenweg – Sentier und Grotte d’Orjobet – Le Coin – auf<br />

Strassen direkt nordwestwärts nach Collonges – Croixde-Rozon.<br />

Locarno, Cimetta TI Die Cimetta thront über der<br />

Stadt und dem See und ist trotzdem eine Unbekannte.<br />

Ausser vielleicht für die Gleitschirmflieger, welche ihren<br />

Startplatz auf dem Gipfel haben. Und auch die Biker dürften<br />

sie kennen. Seit am Berg Mountainbike-Strecken ausgeschildert<br />

worden sind gehört die Cimetta zum Pflichtprogramm<br />

ihm Frühjahr, wenn auf der Alpennordseite<br />

noch eine steife Bise weht und in den Bergen die letzten<br />

Schneefelder langsam vor sich hinschmelzen.<br />

Allerdings ist die Cimetta schlecht geeignet für eine<br />

lockere Aufwärmrunde für Wintermüde. Dafür sind die<br />

1430 Höhenmeter ein gar ambitioniertes Ziel, auch wenn<br />

der Grossteil des Aufstiegs auf Asphaltstrasse relativ einfach<br />

zu bewältigen ist. Wer nicht fit genug ist, kann sich<br />

allenfalls mit einer Bahnfahrt bis Cardada oder gar bis<br />

zum Gipfel behelfen. Die Cimetta reiht sich ein in die lange<br />

Liste der typischen Tessiner Biketouren, denen allen<br />

eines gemeinsam ist: Es geht steil hoch und meist ebenso<br />

steil und auf technisch anspruchsvollen Trails wieder<br />

runter.<br />

Wer aber fit ist und den Blick nicht nur auf Lenker und<br />

Höhenmesser gerichtet hat, wird jede der zahlreichen<br />

Kehren mit immer wieder wechselnden Ausblicken geniessen<br />

können. Wenn der Lago Maggiore weit unten in<br />

der Sonne glitzert und die fetten Alpenwiesen mit den<br />

schneebedeckten Alpengipfeln kontrastieren, ist Müdigkeit<br />

und mangelnde Motivation kein Thema mehr.<br />

Mit öV Intercity bis Bellinzona, Regionalzug bis Locarno.<br />

Mit Pw Autobahn bis Bellinzona, Hauptstrasse bis<br />

Locarno.<br />

Einkehren Cimetta, Alpe Cardada.<br />

Strecke Locarno (212 m) – vis-à-vis Bahnhof rechts<br />

an Parkhaus vorbei und Bike zirka 100 Meter auf dem<br />

Trottoir die Einbahnstrasse hochschieben und links in<br />

die Hauptstrasse einbiegen – km 0,98 rechts Wegweiser<br />

Monte Brè – km 10,31 Monte Brè Dorf (1015 m) – Asphaltstrasse<br />

weiter Richtung Cardada – km 11,82 geradeaus<br />

– km 16,12 rechts Wanderwegweiser – km 17,42<br />

Wanderwegweiser «Alpe Cardada» – km 18,09 Alpe<br />

Cardada (1496 m) – (Abstecher zur Bergstation Cimetta<br />

0,7 km und 170 Höhenmeter) – Wanderwegweiser «Mergoscia»<br />

– km 18,56 Bikewegweiser «Valle Resa» – km<br />

20,7 in Kurve geradeaus (kleiner Holzwegweiser) – bei<br />

km 23,46 Resa (820 m) erreicht man die Asphaltstrasse,<br />

biegt aber gleich wieder rechts in den nächsten Singletrail<br />

– Wanderwegweiser «Brione s/Minusio» – beim<br />

Wasserreservoir fährt man ein kurzes Wegstück auf der<br />

Schotterstrasse und wählt den erste Singletrail zur Linken<br />

– auf dem Höhenweg folgt man immer dem Wanderwegweiser<br />

«Orselina/sentiero collina alta» – ab Orselina<br />

auf Asphalt strasse abfahren bis zum Starpunkt.<br />

Karte Swiss Singletrail Map, 36 Ticino-Sopra Ceneri,<br />

1:50 000.<br />

Diverses Wer das Gipfelerlebnis sucht, kann ab Alpe<br />

vin nach Carouge Rondeau und Bus 44 zur Endstation<br />

Karten Landeskarte 1:25 000, 1301 Genève.<br />

Cardada Wanderwegweiser «Cimetta» folgen und in<br />

Douane in Croix-de-Rozon (479 m); www.tpg.ch. Oder<br />

IGN TOP 25: Mont Salève (3430 OT).<br />

170 Höhenmeter und 0,7 Kilometer zur Cimetta hochfah-<br />

nördlich des Bahnhofs, an der Place de Montbrillant 17,<br />

Literatur Hüsler/Anker, «Die Klettersteige der<br />

Schwierigkeit Fahrtechnik 3, Ausdauer 3.<br />

ren. Eine sehr schöne Alternativroute führt von Cardada<br />

bei Genev’Roule gratis ein Rad mieten (Tel. 022 740 13 43,<br />

Schweiz», SAC/AT Verlag 2010.<br />

Fahrzeit 3 ½ Stunden.<br />

auf einem Singletrail direkt Richtung Chiodo/Romerio.<br />

www.geneveroule.ch) und südwärts über Rhone und<br />

Anker, «Genfer See», Rother Wanderführer 2008.<br />

Distanz 31 Kilometer.<br />

In Chiodo kommt die Route wieder mit der offiziellen<br />

Info www.rando-saleve.net.<br />

Höhendifferenz 1430 Meter.<br />

Abfahrtsstrecke von der Alpe Cardada zusammen.<br />

Ausgangspunkt Locarno, Bahnhof SBB (212 m), Ente<br />

Daniel Anker<br />

turistico Lago Maggiore, Tel. 091 791 00 91,<br />

Jürg Buschor<br />

www.ascona-locarno.com.<br />

210 211


TOUREN Bike<br />

Wer’s damit nicht kann,<br />

kann’s einfach nicht.<br />

Auf dem Grat, aber nie grenzwertig<br />

Davos, Pischagrat GR Pischa rühmt sich, im Winter<br />

einer der Hotspots der Freerider zu sein. Im Gebiet werden<br />

nur noch wenige Pisten präpariert, was den Bahnbetreibern<br />

Personal- und Maschinen-Kosten spart und der<br />

neuen Zielgruppe gleichzeitig die gesuchten Tiefschneehänge<br />

beschert. Ein kleines Problem gibt es allerdings –<br />

das Gebiet ist in Richtung Süd/Südwest exponiert und<br />

deshalb der Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Das garantiert<br />

zwar einen perfekten Freerider-Teint, doch bei wärmeren<br />

Temperaturen und starker Sonneneinstrahlung<br />

wird der Pulverschnee sehr schnell umgewandelt. Des<br />

einen Leid, des anderen Freud – je schneller der Schnee<br />

an der Frühlingssonne schmilzt, desto schneller sind<br />

auch die Singletrails freigelegt. Und davon hat es im Gebiet<br />

einige. Die Tour über den Pischagrat ist zweifels ohne<br />

eines der Highlights im Landwassertal. Ab Tschuggen<br />

führt ein fahrtechnisch recht anspruchsvoller Singletrail<br />

bis zur Station Mitteltälli hoch. Wer die 550 Höhenmeter<br />

einmal zurückgelegt hat, kann sich auf einen fantastischen<br />

Trail entlang des Grats zum Hüreli freuen. Vom<br />

Ober Tälli und Arbeliboden schweift der Blick über das<br />

Prättigau und das Landwassertal. Auf dem Weg nach<br />

Drusatscha gibt es nochmals die eine oder andere fahrtechnisch<br />

anspruchsvolle Passage zu meistern, bevor es<br />

in flottem Tempo über die Wiesentrails zum Davosersee<br />

hinab geht.<br />

Schwierigkeit Fahrtechnik 4, Ausdauer 3.<br />

Fahrzeit 4 Stunden.<br />

Distanz 23,6 Kilometer.<br />

Höhendifferenz 1100 Meter.<br />

Ausgangspunkt Davos (1560 m), Davos Destinations-<br />

Organisationen, Tel. 081 415 21 21, www.davos.ch.<br />

Mit öV Intercity bis Landquart, Rhätische Bahn bis<br />

Davos.<br />

Mit Pw Autobahn A13, Ausfahrt Landquart/Davos,<br />

Hauptstrasse nach Davos.<br />

Einkehren Bei der Station Mitteltälli auf der Pischa.<br />

Strecke Parkplatz Davos Stilli/P. 1571 auf Flüelapassstrasse<br />

hochfahren bis km 6,4 Tschuggen (1938 m) –<br />

links abbiegen und Bikewegweiser «Pischa 645» folgen –<br />

km 11,95 Pischa (2483 m) – Bikewegweiser zurück bis<br />

zum Startpunkt folgen.<br />

Karte Supertrail Map, Blatt Davos-Arosa-Lenzerheide,<br />

1:50 000, www.supertrail-map.com.<br />

Diverses Wer in der Region Davos-Klosters übernachtet,<br />

profitiert von der stark vergünstigten Biketageskarte<br />

für Gäste.<br />

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speedfox SF01 Mit diesem Bike kannst du dich<br />

ganz auf deinen Geschwindigkeitsrausch konzentrieren. Mit seinem optimierten<br />

APS-Federsystem sorgt das speedfox SF01 für höchste Sicherheit und<br />

maximale Traktion. Und dabei bleibt der Rahmen trotzdem ein echtes Leichtgewicht.<br />

Infos und Händlerverzeichnis auf www.bmc-racing.com<br />

212


TOUREN Bike<br />

haUptsponsoren<br />

Wilder Ritt am Drachenberg<br />

Luzern/Hergiswil, Frakmüntegg LU Das Pilatus<br />

Bergmassiv, das die Stadt Luzern und den Vierwaldstädtersee<br />

überragt, ist nicht zu übersehen. 2128 Meter<br />

hoch ist der höchste Gipfel des Massivs, das Tomlishorn.<br />

Die Aussicht vom Berg ist so einmalig, dass er gleich<br />

von zwei Seiten mit Bahnen erschlossen wurde: Bereits<br />

1888 durch die bis heute steilste Zahnradbahn der Welt<br />

von Alpnachstad aus, später durch die Luftseilbahn von<br />

Kriens aus. Im Mittelalter glaubten die Menschen, ein<br />

heilbringender Drache und Geister hausten auf dem zerklüfteten<br />

Berg. Im ehemaligen Pilatus-See, so erzählte<br />

man sich, habe einst die rastlose Seele des römischen<br />

Feldherrn Pontius Pilatus die letzte Ruhe gefunden. Deshalb<br />

war es lange verboten, den Pilatus zu besteigen.<br />

Über 600 000 Personen gehen heute jedes Jahr dieses<br />

«Wagnis» ein. Wesentlich überschaubarer ist die Anzahl<br />

Mountainbiker, die via Hergiswil nach Brunni gelangen,<br />

und von hier aus die Seilbahn zum Gschwänd besteigen.<br />

Was sie erwartet ist ein kurzer Anstieg, der gerade so<br />

lang ist, dass die Muskulatur in «Fräkmüntegg» auf Betriebstemperatur<br />

ist. Danach gilt es, den Lenker gut im<br />

Griff zu behalten: Ein fahrtechnisch sehr anspruchsvoller<br />

Trail führt dem Grat entlang über die Trämelegg und<br />

den Bockrütiwald zurück zum Vierwaldstättersee. Den<br />

einen oder anderen schüttelt der «Drachenberg» dabei<br />

ab. Aber dank der Seilbahn bekommt am Berg jeder eine<br />

zweite Chance.<br />

Schwierigkeit Fahrtechnik 4, Ausdauer 1.<br />

Fahrzeit 1 ½ Stunden.<br />

Distanz 8,01 Kilometer.<br />

Höhendifferenz Bergfahrt 220 Meter,<br />

Abfahrt 890 Meter.<br />

Ausgangspunkt Luzern (440 m), Luzern Tourismus<br />

AG, Tel. 041 227 17 17, www.luzern.com.<br />

Mit öV Intercity bis Luzern, Regionalzug bis Hergiswil.<br />

Mit Pw Autobahn A2, Ausfahrt Hergiswil.<br />

Einkehren Berggasthaus Gschwänd, Berggasthaus<br />

Fräkmüntegg.<br />

Strecke Mit der Seilbahn ab Brunni bis Gschwänd<br />

(1216 m) Wanderwegweiser «Fräckmünd» – km 1,74<br />

Fräckmünd (1387 m) – Wanderwegweiser «Krienseregg»<br />

– beim zweiten Wanderwegweiser geradeaus –<br />

km 2,07 Wanderwegweiser «Hergiswil» den steilen Trail<br />

hochschieben – km 2,53 geradeaus – km 4,14 (links zum<br />

Aussichtspunkt) geradeaus – km 6,17 rechts auf Asphaltstrasse<br />

hochfahren in Richtung der Talstation Alpgschwänd/Brunni<br />

– km 6,33 links in Trail einbiegen und<br />

Wanderwegweiser folgen bis Hergiswil.<br />

Karte Swiss Singletrail Map, Blatt 11 Luzern, 1:50 000.<br />

Jürg Buschor<br />

sponsoren<br />

aUto-partner<br />

Medienpartner<br />

partner<br />

214<br />

Veranstalter: www.fafag. ch


TOUREN Bike<br />

Bike TOUREN<br />

Grüner Hinterhof der Chemie-Metropole<br />

Singletrack Mind, aber kein Röhrenblick<br />

Basel, Jura-Loop BL Nebelschwaden durchziehen<br />

die sanften Täler und umschlingen die Hügel des Basler<br />

Juras. Die Blätter der Laubbäume schimmern im<br />

Licht der tief stehenden Oktobersonne in satten Grün-,<br />

Orange- und Rottönen – Herbststimmung wie aus dem<br />

Bike-Traumland. In der Bike-Nebensaison im Herbst,<br />

Frühling und auch im Winter spielt der Basler Jura seinen<br />

Haupttrumpf aus: Die geringe Höhe von 300 bis<br />

1000 Metern und die damit verbundene Schneefreiheit<br />

ist Garant für eine lange Bikesaison. Bis auf wenige Wochen<br />

im Jahr können hier in unmittelbarer Nähe zur<br />

Basler Innenstadt Biketouren unternommen werden.<br />

Die Rundtour über Gempen, Stierenberg (998 m) und<br />

durch das romantische Kaltbrunnental verknüpft dabei<br />

mehrere flüssig zu fahrende und nur selten anspruchsvolle<br />

Singletrails miteinander und ist damit ein echter<br />

Geheimtipp. Bestens bekannt ist im Sommer die kühle<br />

und schattige Schlucht im Kaltbrunnental – bekannt<br />

nicht nur für die angenehmen Temperaturen, sondern<br />

auch für die vielen steinzeitlichen Höhlen. Insbesondere<br />

an sonnigen Wochenend-Tagen im Sommer ist die Tour<br />

deshalb wegen der vielen Wandertouristen nicht zu empfehlen.<br />

Schwierigkeit Fahrtechnik 2, Ausdauer 3.<br />

Fahrzeit 6 Stunden.<br />

Distanz 50 Kilometer.<br />

Höhendifferenz 1500 Meter.<br />

Ausgangspunkt Münchenstein (273 m),<br />

Basel Tourismus, Tel. 061 268 68 68, www.basel.com.<br />

Mit öV Regionalzug ab Basel Hauptbahnhof bis<br />

Münchenstein Bahnhof.<br />

Mit Pw A2 ab Verzweigung Hagnau auf B18 bis Muttenz,<br />

ab hier Richtung Münchenstein.<br />

Strecke Bahnhof Münchenstein (273 m) – MTB-Route<br />

auf Fahrweg Richtung «Muttenz», danach «Gempen» –<br />

weiter bis Punkt 709 Spitzenflüeli am Ostrand des Gempenplateau<br />

den Wanderweg entlang bis Seewen – Strasse<br />

«Bretzwil» und bei Verzweigung links «Ziefen» – bei<br />

Punkt 602 rechts Fahrweg «Eichhöhe» (686 m) – links<br />

Wanderwegweiser «Stierenberg» zunächst Fahrweg,<br />

dann steiler Trail bergauf – westlich Strasse zu Punkt<br />

916 Chleini Weid links Wanderwegweiser «Meltingen» –<br />

Riedberg-Grat entlang und bei Kapelle links –Trail durch<br />

Tal folgen bis Zullwil – Hauptstrasse links und wieder<br />

rechts «Meltingen» – Wanderwegweiser links und Bachverlauf<br />

(Ibach) bis Grellingen folgen – Fluss Birs auf<br />

Brig, BLS Südportal VS Die allgemeine Richtung ist<br />

vorgegeben – abwärts. Wer sich allerdings auf eine lockere<br />

Tour eingestellt, hat die Rechnung ohne die zahlreichen<br />

fiesen Gegenanstiege gemacht. Und zehnmal<br />

50 Höhenmeter machen zusammen auch 500 Höhenmeter<br />

und müde Beine. Mehr noch als physisch, wird<br />

man auf dieser Tour psychisch und fahrtechnisch gefordert.<br />

Psychisch allerdings nur diejenigen, die sich<br />

mit dem engen, unbeleuchteten Fussgängertunnel oder<br />

den sehr exponierten Singletrails des Baltschiedertals<br />

schwer tun. Beide «Problemzonen» lassen sich allerdings<br />

auf alternativen Trails umfahren. Bleiben nur noch die<br />

fahrtechnischen Herausforderungen, die allerdings geübte<br />

Mountainbikerinnen und Mountainbiker nicht<br />

über Gebühr strapazieren werden. Einzig der finale Streckenabschnitt<br />

über Serpentinen hinab nach Brig Bad ist<br />

eine Knacknuss für viele. Nicht nur die Bremsen glühen,<br />

manch einer wird auch mit hoch rotem Kopf im Talboden<br />

ankommen. Die Strecke folgt nämlich immer dem sonnenverwöhnten<br />

Südhang zwischen dem Südportal des<br />

Lötschbergtunnels und Brig. Auch dieses kleine Problem<br />

kann allerdings «umfahren» werden, indem man einen<br />

kurzen Abstecher in die Badeanstalt Brig Bad macht.<br />

Mit Pw Autobahn bis Sierre, danach Hauptstrasse bis<br />

Brig oder Autoverlad Kandersteg-Brig.<br />

Einkehren Kilometer 4,36, Einkehrmöglichkeit in<br />

Rarnerklause.<br />

Strecke Mit dem Zug ab Brig bis Bahnhof Hohtenn<br />

(1079 m) Wanderwegweiser «Höhenweg Südrampe»<br />

folgen – bei km 9,85 Ausserberg (985 m) Asphaltstrasse<br />

hoch bis Chowderli (1259 m) – links Wanderwegweiser<br />

«Stolleneingang» – nach 300 m rechts durch Stollen<br />

(Achtung: Stirnlampe nicht vergessen!) – nach dem<br />

Stollen immer Wanderwegweiser «Eggerberg» folgen –<br />

km 19,2 Eggerberg rund 200 m auf Asphalt abfahren und<br />

danach Wanderwegweiser «Höhenweg BLS/Brigerbad»<br />

folgen – km 22,7 Bahnhof Eggenberg (877 m) Wanderwegmarkierungen<br />

(schlecht sichtbar) folgen, Geleise<br />

unterqueren und durch einen Weiler hindurch – auf<br />

Asphaltstrasse kurz hoch, danach auf Singletrail weiter<br />

– km 26,0 geradeaus Wanderwegweiser «Brigerbad<br />

Bad» – beim Brigerbad auf Asphaltstrasse zurück bis<br />

Brig.<br />

Karte Supertrail Map, Blatt Visp, 1:50 000,<br />

www.supertrail-map.com.<br />

Diverses Wer klaustrophob veranlagt ist oder Höhen-<br />

MTB-Route bzw. Wanderweg «Basel» bis Münchenstein<br />

angst hat, kann statt des Umwegs über den Tunnel auch<br />

Karten Landeskarte 1067 Arlesheim, 1087 Passwang,<br />

immer den Wegweisern Höhenweg Südrampe folgen.<br />

1:25 000; Landeskarte 213 Basel, 223 Delémont, 1:50 000;<br />

Schwierigkeit Fahrtechnik 3, Ausdauer 2.<br />

Für den Tunnel unbedingt eine Stirnlampe mitnehmen.<br />

Swiss Singletrail Map Nr. 1 Basel, 1:50 000.<br />

Fahrzeit 3 ½ Stunden.<br />

Diverses Schwierige, teils nicht beschilderte Weg-<br />

Distanz 32,9 Kilometer.<br />

Jürg Buschor<br />

führung, daher wird die Mitnahme der Landeskarte im<br />

Höhendifferenz Bergfahrt 630 Meter,<br />

Massstab 1:25 000 Karte empfohlen.<br />

Abfahrt 1000 Meter.<br />

Ausgangspunkt Brig (680 m), Brig Belalp Tourismus,<br />

Marius Schwager<br />

Tel. 027 921 60 30, www.brig-tourismus.ch.<br />

Mit öV Zug via Martigny oder Lötschberg.<br />

216 217


Die besten Spots – die besten Trails – eine Karte<br />

Basistunnel ins Bikerparadies<br />

Visp, Hüoterhüsi VS Visp – der Nabel der Welt? Nun<br />

ja, um zu dieser Einschätzung zu gelangen, gehört sicher<br />

eine gehörige Portion «Walliser Lokalpatriotismus»<br />

dazu. Fakt ist, dass das Oberwalliser Kleinstädtchen<br />

dank dem Lötschberg Basistunnel im nationalen und internationalen<br />

Schienenverkehr an Bedeutung gewonnen<br />

hat und näher an die Restschweiz und Europa gerückt<br />

ist. In 55 Minuten erreicht man Visp ab Bern und in weiteren<br />

zwei Stunden und drei Minuten gelangt man nach<br />

Mailand. Weiterfahren nach Italien ist aber zumindest<br />

für Mountainbiker keine Option, denn Visp ist zumindest<br />

für sie einer der Schweizer Hotspots. Egal welche<br />

Himmelsrichtung man wählt – ab dem Bahnhof Visp<br />

findet man überall feinste Singletrails. Ein sehr guter<br />

Einstieg in die Visper Singletrailwelt ist die relativ kurze<br />

Runde über Visperterminen, Hüoterhüsi, Hotee und über<br />

den Chropfjischleif zurück nach Visp. Sie beinhaltet so<br />

ziemlich alles, was die Region zu bieten hat: technisch<br />

einfache Trails durch schöne Rebterrassen, herrliche<br />

Aussichten auf die 4000er des Matter- und Saastals, ein<br />

flüssig zu fahrender Suonenweg und eine Abfahrt auf<br />

perfekt angelegten Singletrails, auf denen sowohl Geschwindigkeits-<br />

als auch Fahrtechnikliebhaber auf ihre<br />

Kosten kommen. Visp – der Nabel der Welt? Vielleicht …<br />

Schwierigkeit Fahrtechnik 3, Ausdauer 3.<br />

Fahrzeit 3 Stunden.<br />

Distanz 20 Kilometer.<br />

Höhendifferenz 1020 Meter.<br />

Ausgangspunkt Visp (650 m), Visp Tourist Info,<br />

Tel. 027 946 18 18, www.vispinfo.ch.<br />

Mit öV Zug via Martigny oder den Lötschbergtunnel bis<br />

Visp.<br />

Mit Pw Autobahn bis Sierre, danach Hauptstrasse bis<br />

Visp oder Autoverlad Goppenstein, Hauptstrasse bis Visp.<br />

Einkehren Diverse Verpflegungsmöglichkeiten in<br />

Visper terminen.<br />

Strecke Bahnhof Visp (650 m) Bahnhofstrasse Richtung<br />

Ortszentrum hoch fahren – km 0,374 Wanderwegweiser<br />

«Visperterminen» geradeaus folgen – km 0,687 «Visperterminen»<br />

geradeaus – km 3,46 auf Asphaltstrasse weiter<br />

– km 4,54 rechts dem Wanderwegweiser auf steilem<br />

Trail hoch oder auf Asphaltstrasse bleiben – km 8,59<br />

Visperterminen (1327 m) Wanderwegweiser «Bodma-<br />

Hüoterhüsi» – km 9,36 geradeaus auf Strasse – km 11,9<br />

Bodma (1570 m) rechts Wanderwegweiser «Visperterminen»<br />

– km 12,4 links Wanderwegweiser «GIW» – km 12,7<br />

(1656 m) links der Biss (Wasserkanal) entlang Wanderwegweiser<br />

«Hüoterhüsi» folgend – km 14,05 links Wanderwegweiser<br />

«Hohtenn-Visp» – km 15,6 (1304 m) rechts<br />

– km 16,2 Hotee (1210 m) Wanderwegweiser «Visp» –<br />

der Singletrail endet in einem Industriequartier – von<br />

hier aus auf Asphaltstrassen zurück zum Bahnhof.<br />

Karte Supertrail Map, Blatt Visp, 1:50 000,<br />

www.supertrail-map.com.<br />

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Davos/Arosa/Lenzerheide<br />

Sotto Ceneri Nord<br />

Sotto Ceneri Süd<br />

Visp<br />

Genf/Mont Salève<br />

Zugspitze<br />

Tegernsee<br />

Gardasee Nord<br />

Gardasee Süd<br />

Finale Ligure<br />

Valle Susa Nord<br />

Valle Susa Süd


TOUREN Bike<br />

Bike TOUREN<br />

So hart, so schön!<br />

Und führe mich in Versuchung …<br />

Monthey, Combe de Dreveneuse VS Zuerst das<br />

Vergnügen, dann die Arbeit, dann das Vergnügen. Aber<br />

alles der Reihe nach: Mit Vergnügen kann man sich dank<br />

Sessellift die 430 Höhenmeter ersparen, die von Châtel<br />

nach Super-Châtel zu bewältigen sind. Selbstverständlich<br />

kann man auch dafür arbeiten, indem man auf<br />

Schotterwegen und Forststrassen hochkurbelt. Aber in<br />

einer Region, in der Wochenende für Wochenende Tausende<br />

von Freeridern und Downhillern die markierten<br />

Pisten hinunterdonnern, geniesst man damit Exotenstatus.<br />

Die wirkliche Arbeit beginnt ohnehin erst in der<br />

Combe de Dreveneuse. In engen, fahrtechnisch sehr<br />

anspruchsvollen Spitzkehren führt der Singletrail ohne<br />

Fahrfluss und mit geringem Spassfaktor durch stark abschüssiges<br />

Gelände bis zum Felssturzgebiet Châble de la<br />

Combe. Was sich auf der topographischen Karte als vermeintliche<br />

Schlüsselstelle in Form von unzähligen engen<br />

Spitzkehren ankündigt, entpuppt sich vor Ort jedoch als<br />

einziger Vergnügungspark für Singletrail-Afi cionados: Je<br />

weiter die Kehren, desto mehr Fahrfluss stellt sich ein.<br />

Mit eini gen fahrtechnisch anspruchsvolleren Passagen<br />

durchsetzt, nimmt man immer mehr Fahrt auf, je näher<br />

man sich dem Talboden nähert. Das Hadern zu Beginn<br />

ist längst vergessen, was jetzt kommt ist pures Singletrail-Vergnügen!<br />

Schwierigkeit Fahrtechnik 4, Ausdauer 1.<br />

Fahrzeit 2 ½ Stunden.<br />

Distanz 14,8 Kilometer<br />

Höhendifferenz Bergfahrt 220 Meter,<br />

Abfahrt 1440 Meter.<br />

Ausgangspunkt Monthey (410 m), Chablais Tourisme<br />

SA, Tel. 0848 765 345, www.chablais.info.<br />

Mit öV Interregio via Lausanne/Vevey oder Brig/Sion bis<br />

Monthey.<br />

Mit Pw Autobahn A9, Ausfahrt Monthey.<br />

Einkehren Diverse Möglichkeiten in Châtel oder beim<br />

Lac de Conche sowie im Chalet Neuf.<br />

Strecke Ab Bergstation Super-Châtel (1630 m) Wanderwegweiser<br />

«Lac de Conche» – auf der Schotterstrasse<br />

den See umfahren, immer dem Bikewegweiser<br />

folgen – km 1,4 Chalet Neuf links Wanderwegweiser<br />

«Muraz» – km 5,7 Devreneuse d’en Bas links in Trail<br />

einbiegen – km 10,8 Muraz (402 m) – auf Radweg nach<br />

Monthey zurückfahren.<br />

Karte Supertrail Map, Blatt Les Portes du Soleil,<br />

1:50 000, www.supertrail-map.com.<br />

Diverses Den Ausgangspunkt Châtel erreicht man<br />

entweder indem man mit dem Postauto bis Morgins fährt<br />

und mit dem Mountainbike über den Pas de Morgins zum<br />

Startpunkt abfährt. Oder aber man löst eine Tageskarte<br />

im Bikepark von Les Portes du Soleil (www.bikepark.ch)<br />

und wählt die vorgestellte Tour als Abschlussabfahrt des<br />

Tages mit Endpunkt Monthey.<br />

Sierre/Crans Montana, Christ Roi VS Die Gemeinde<br />

Lens wird überragt vom 1250 Meter hohen Mont<br />

Châtelard. Zuoberst auf dem unscheinbaren Hügel thront<br />

unübersehbar die monumentale Christusstatue aus dem<br />

Jahr 1935. Die rechte Hand ragt in den Himmel als wollte<br />

sie signalisieren: «Hier ist das Ziel». Pilger erreichen den<br />

Mont Châtelard von Lens her kommend auf einem sehr<br />

schön angelegten Weg. Auch immer mehr Mountainbiker<br />

finden den Weg zur Christusstatue. Manche wegen<br />

der Aussicht, manche aus spirituellen Gründen, aber alle<br />

wegen dem sehr schönen Singletrail, der entlang des<br />

Bergrückens Richtung St. Léonard Richtung Talboden<br />

führt. Ganz soweit kommt es allerdings nicht, denn die<br />

Bisse de Sillonin bildet hier eine (fast) natürliche Auffanglinie,<br />

die nach Chélin führt. Ein sehr steiler Trail<br />

führt danach hoch zur parallel verlaufenden Grand Bisse<br />

de Lens. Was der relativ kurze Anstieg physisch abfordert,<br />

wird umgehend mit unlimitiertem Fahrspass kompensiert.<br />

Bis Chermignon verläuft der Singletrail entlang<br />

der Bisse und verliert kaum an Höhe. Meist auf perfekt<br />

präpariertem Untergrund, manchmal über Wurzelpassagen,<br />

die allerdings allesamt mit dem nötigen Fahrfluss<br />

gut zu meistern sind. Nach einem kurzen Unterbruch<br />

– bedingt durch den Gegenanstieg nach Diogne – geht<br />

es auf Trails weiter bis Tovachir und von dort durch die<br />

Rebberge nach Sierre oder aber auf Trails weiter bis zur<br />

Standseilbahn-Station Dardona d’en Haut.<br />

Ausgangspunkt Crans Montana, Crans-Montana<br />

Tourisme, Tel. 027 485 04 04, www.crans-montana.ch.<br />

Mit öV Interregio bis Sierre, Standseilbahn bis Crans-<br />

Montana.<br />

Mit Pw Autobahn A9 bis Sierre, Hauptstrasse bis Crans-<br />

Montana.<br />

Einkehren in Lens.<br />

Strecke Crans Montana – an der Talstation der Bergbahn<br />

Crans-sur-Sierre-Chetseron vorbei und dem<br />

Wanderwegweiser «Grand Bisse de Lens» via Chioule<br />

folgen – km 13,3 Kirche Lens (1128 m) – Wanderwegweiser<br />

«Statue du Christ-Roi» – km 15,0 Christus-<br />

Statue/Le Châtelard (1271 m) – auf der Bergfahrtstrecke<br />

zurück bis zum Messeplatz – ab hier Wanderwegweiser<br />

« St-Léonard» – km 17,4 links Wanderwegweiser «Bisse<br />

de St-Léonard» – km 19,5 Chélin (768 m) – Wanderwegweiser<br />

«Grand Bisse de Lens» – km 24,2 (1006 m) links<br />

auf Asphaltstrasse – nächster Abzweiger rechts Richtung<br />

Diogne – km 25,0 Kapelle Diogne – rechts Wanderwegweiser<br />

«Tovachire» – km 26,6 Tovachire (823 m) –<br />

Wanderwegweiser «Sierre» bis zum Talboden abfahren<br />

oder aber dem Wanderweg Richtung Venthône bis zur<br />

Zwischenstation der Standseilbahn Sierre – Crans-<br />

Montana fahren und mit der Bahn zurück zum Ausgangspunkt.<br />

Karten Landeskarte 273 Montana, 1:50 000; ab Herbst<br />

2011 ist die Supertrail Map Coeur du Valais, 1:50 000<br />

erhältlich, www.supertrail-map.com.<br />

Diverses Der Wanderweg entlang der Bisse de Lens<br />

ist teilweise sehr exponiert. Der erste anspruchsvolle<br />

Streckenabschnitt kann auch umfahren werden, indem<br />

ab Crans-sur-Sierre direkt nach Lens abgefahren wird.<br />

Jürg Buschor<br />

Schwierigkeit Fahrtechnik 4, Ausdauer 3.<br />

Fahrzeit 4 Stunden.<br />

Distanz 25,5 Kilometer.<br />

Höhendifferenz Bergfahrt 920 Meter,<br />

Abfahrt 1420 Meter.<br />

Jürg Buschor<br />

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Nyon, La Dôle VD Mit 1677 Metern ist der La Dôle nach<br />

dem Mont Tendre der zweithöchste Berg der Schweizer<br />

Jurakette. Die Exponiertheit des Gipfels hat meteorologische<br />

Konsequenzen – oft laden die von Westen heranziehenden<br />

Gewitterwolken ihre Fracht am La Dôle ab. Es<br />

herrscht ein Mikroklima, das schon so manchen Mountainbiker<br />

verzweifeln liess. Wenn am Genfersee nach<br />

einem Gewitter längst schon wieder die Sonne scheint,<br />

bleiben die Wolken oftmals am La Dôle hängen. In den<br />

Dolinen und Karrenfelder der Gipfelregionen versickert<br />

das Wasser glücklicherweise schnell wieder. Sind die<br />

Wolken erst einmal nach Osten weitergezogen, machen<br />

sich die Biker wieder an die stille Rückeroberung der<br />

kahlen Gipfelregion und der etwas tiefer gelegenen Wälder.<br />

Was sie vorfinden, ist ein weit verästeltes Singletrail-<br />

Labyrinth, das die Orientierung nicht einfach macht.<br />

Nicht weiter problematisch: fast nirgends sonst im Jura<br />

macht es soviel Spass, auf Trails verloren zu gehen.<br />

Schwierigkeit Fahrtechnik 3, Ausdauer 2.<br />

Fahrzeit 3 Stunden.<br />

Distanz Teil 1: 18,8 Kilometer; Teil 2: 12,1 Kilometer.<br />

Höhendifferenz Teil 1: Bergfahrt 550 Meter, Abfahrt<br />

1450 Meter; Teil 2: Bergfahrt 230 Meter, Abfahrt 820 Meter.<br />

Ausgangspunkt Gingins/Nyon (542 m), Nyon Région<br />

Tourisme, Tel. 022 365 66 00, www.nrt.ch.<br />

Mit öV Interregio bis Nyon, Regionalbahn Nyon-La Cure.<br />

Mit Pw Autobahn A1 bis Ausfahrt Nyon, Hauptstrasse<br />

bis Gingins.<br />

Strecke Teil 1 La Dôle: Zugfahrt Nyon–La Cure<br />

bis Station Les Pralies (1176 m) – Wanderwegweiser<br />

«Couva loup de St-Cergue» – km 0,65 auf Asphaltstrasse<br />

geradeaus – km 2,7 rechts – km 4,56 vor der Alphütte<br />

links hochfahren – km 5,96 rechts Singletrail hoch<br />

bis zum Bergrücken – rechts zum Col de Porte hochfahren<br />

– Wanderwegweiser «La Dôle» bis zum Gipfel<br />

folgen – km 7,8 La Dôle (1677 m) – auf dem Hügelrücken<br />

500 Meter vorziehen und danach links den Wanderwegmarkierungen<br />

(teilweise schlecht ersichtlich) bis<br />

La Gerle folgen – km 11,4 links auf der Forststrasse an<br />

Le Bauloz vorbei bis km 13,5 – hier rechts in Trail einbiegen<br />

– km 14,2 Asphaltstrasse queren und Forststrasse<br />

der Höhenlinie entlang weiterfahren – km 15,4 links<br />

Asphaltstrasse hoch – km 16,2 rechts in Trail einbiegen –<br />

km 16,8 Asphaltstrasse links hoch und nach 200 Metern<br />

linken Singletrail abfahren – via Asphaltstrasse zurück<br />

zum Bahnhof Gingins.<br />

Strecke Teil 2 Fruitière de Nyon: Zugfahrt Gingins–La<br />

Cure bis Station La Givrine (1208 m) – Wanderwegweiser<br />

«Combe Grasse» – km 3,92 Combe Grasse (1260 m) –<br />

links in Schotterstrasse Wanderwegweiser «Chemin des<br />

Fruitières de Nyon» – km 5,17 Frutières de Nyon – Wanderwegweiser<br />

«St-Cergue Gare» – km 6,77 links Asphaltstrasse<br />

hoch Wanderwegweiser «Arzier» – km 7,2<br />

Wanderwegweiser «Chemin des Crêtes» – km 7,55<br />

rechts Asphaltstrasse abfahren und nach 500 m links in<br />

Hauptstrasse einbiegen – unmittelbar danach dem Wanderwegweiser<br />

«Chèvrerie» folgen – auf Asphaltstrasse<br />

bis zum Bahnhof Chèvrerie (km 9,7) – Geleise queren und<br />

unmittelbar danach auf Trail abfahren – km 11,3 rechts<br />

in Trail.<br />

Karte Landeskarte 260 St-Cergue, 1:50 000.<br />

Diverses Die Trails vom La Dôle zurück zum Startpunkt<br />

sind auf den Landeskarten im Massstab 1:25 000<br />

teil weise nicht eingezeichnet und deshalb nicht immer<br />

einfach zu finden.<br />

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