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Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt

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8. Die Gesellschafterversammlung Rz. I 1693<br />

daran, dass der Gesellschafter dem Beschluss <strong>zu</strong>gestimmt hat –anders bei<br />

der Anfechtungsklage. Auch Geschäftsführer werden ein Interesse daran<br />

haben, die Nichtigkeit feststellen <strong>zu</strong> lassen, um <strong>zu</strong> wissen, ob der Beschluss<br />

sie bindet oder nicht. Daneben ist in entsprechender Anwendungdes §249<br />

AktG eine Nichtigkeitsklage statthaft, bei der das kassatorische Urteil in<br />

entsprechender Anwendung des §248 Abs. 1Satz 1AktG für und gegen<br />

jedermann wirkt 1 .Die Erhebung der Nichtigkeitsklage ist an keine Frist gebunden<br />

2 .<br />

Die Befugnis <strong>zu</strong>r Erhebung der Nichtigkeitsklage hat jeder Gesellschafter<br />

der GmbH, wobei die Gesellschaftereigenschaft im Zeitpunkt der Klageerhebung<br />

bestehen muss. Bei einer Veräußerung der Geschäftsanteile bleibt<br />

die Klagebefugnis des Veräußerers bis <strong>zu</strong> einer wirksamen Änderung der<br />

Gesellschafterliste und Aufnahme in das Handelsregister nach §16Abs. 1<br />

und 2GmbHG bestehen 3 .Soweit die Nichtigkeitsklage <strong>zu</strong>lässig ist, fehlt<br />

das Feststellungsinteresse für eine einfache Feststellungsklage 4 .<br />

Nach §398 FamFG kann ein in das Handelsregister eingetragener Beschluss<br />

der Gesellschafterversammlung einer GmbH (hier<strong>zu</strong> gehören<br />

auch Beschlüsse über Bestellung und Abberufung eines Geschäftsführers)<br />

gem. §395 FamFG als nichtig gelöscht werden, wenn er durch seinen Inhalt<br />

zwingende Vorschriften des Gesetzes verletzt und seine Beseitigung im<br />

öffentlichen Interesse liegt (für Sat<strong>zu</strong>ngsänderungsbeschlüsse s. Rz. I813).<br />

Die Vorausset<strong>zu</strong>ngen dieser Bestimmung sind nicht gegeben, wenn der Beschluss<br />

unter Verlet<strong>zu</strong>ng der Vorschriften über die Einberufung der Versammlung<br />

oder über die Abstimmung <strong>zu</strong>stande gekommen ist oder weil<br />

der Inhalt des Beschlusses gegen Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags<br />

verstößt 5 .<br />

1693<br />

1 Bayer in Lutter/Hommelhoff, GmbHG, 17. Aufl. 2009, Anh. §47Rz. 30; Raiser in<br />

Ulmer, GmbHG, 2006, Anh. §47Rz. 264; K. <strong>Schmidt</strong> in Scholz, GmbHG, 10. Aufl.<br />

2007, §45Rz. 46.<br />

2BGH v. 26.9.1994 –IIZR236/93, NJW 1995, 260 (<strong>zu</strong>r AG); K. <strong>Schmidt</strong> in Scholz,<br />

GmbHG, 10. Aufl. 2007, §45Rz. 146.<br />

3Früher <strong>zu</strong>r Anmeldung bei der Gesellschaft nach §16GmbHG in der Fassung vor<br />

MoMiG OLG Düsseldorf v. 24.8.1995 –6U124/94, GmbHR 1996, 443 (445).<br />

4 K. <strong>Schmidt</strong> in Scholz, GmbHG, 10. Aufl. 2007, §45Rz. 45; Bayer in Lutter/Hommelhoff,<br />

GmbHG, 17. Aufl. 2009, Anh. §47Rz. 30.<br />

5BayObLG v. 18.7.1991 –BReg. 3Z133/90, GmbHR 1992, 304; BayObLG v. 19.10.<br />

1995 –3ZBR 268/95, GmbHR 1996, 441.<br />

GH Lfg. 136 April 2011<br />

Wälzholz |<br />

I 851

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