Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt
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Rz. I 1410<br />
Teil I: Gesellschaftsrecht<br />
1411<br />
beschluss handelt, ist der Gesellschafterbeschluss in notariell beurkundeter<br />
Form mit <strong>Dr</strong>eiviertelmehrheit <strong>zu</strong> fassen 1 .<br />
2. Zustimmungsvorbehalte<br />
Solange die Gesellschafter keinen Weisungsbeschluss fassen, können diese<br />
Angelegenheiten grundsätzlich von den Geschäftsführern entschieden werden<br />
2 .Dies gilt nicht für ungewöhnliche Betriebshandlungen 3 ,die<br />
• über den Rahmen des Geschäftsbetriebs hinausgehen,<br />
• der Geschäftspolitik widersprechen,<br />
• außerhalb des statutarischen Unternehmensgegenstandes liegen,<br />
• eine besondere Bedeutung mit Ausnahmecharakter und hohem Risiko<br />
beinhalten oder<br />
• bei denen mit einem Widerspruch der Gesellschafter <strong>zu</strong> rechnen ist 4 .<br />
• Verpflichtung <strong>zu</strong>r Vornahme einer Sat<strong>zu</strong>ngsänderung 5<br />
• Ausgliederung wesentlicher Unternehmensteile entspr. Holzmüllerund<br />
Gelatine-Entscheidung 6 .Soweit die Mittel des UmwG genutzt werden,<br />
folgt dies schon unmittelbar aus dem UmwG.<br />
1 Ulmer in Ulmer, GmbHG, 2008, §53Rz. 165. Für einfache Mehrheit hingegen Ettinger/Reiff,Die<br />
Gelatine-Entscheidungen des BGH: Auswirkungen auf die Kompetenzverteilung<br />
in der GmbH bei Ausgliederungen außerhalb des Umwandlungsgesetzes,<br />
GmbHR 2007, 617 ff.<br />
2 Zöllner in Baumbach/Hueck, GmbHG,19. Aufl. 2010, §46Rz. 90 und Zöllner/Noack,<br />
ebenda, §<strong>37</strong>Rz. 17 ff.<br />
3Kritisch hingegen Zöllner/Noack in Baumbach/Hueck, GmbHG, 19. Aufl. 2010, §<strong>37</strong><br />
Rz. 7.<br />
4 Uwe H.Schneider in Scholz, GmbHG, 10. Aufl. 2007, §<strong>37</strong>Rz. 12 f.; Kleindiek in Lutter/Hommelhoff,<br />
GmbHG, 17. Aufl. 2009, §<strong>37</strong> Rz. 10 ff.; aA hingegen Zöllner/<br />
Noack in Baumbach/Hueck, GmbHG, 19. Aufl. 2010, §<strong>37</strong>Rz. 10.<br />
5 Uwe H.Schneider in Scholz, GmbHG, 10. Aufl. 2007, §<strong>37</strong>Rz. 40 mwN –auch <strong>zu</strong>r<br />
Gegenmeinung, die eine ausschließliche Zuständigkeit der Gesellschafter annimmt<br />
–imVerstoßfall Unwirksamkeit als Folge.<br />
6S.Ettinger/Reiff, Die Gelatine-Entscheidungen des BGH: Auswirkungen auf die<br />
Kompetenzverteilung in der GmbH bei Ausgliederungen außerhalb des Umwandlungsgesetzes,<br />
GmbHR 2007, 617 ff.; Zöllner in Baumbach/Hueck, GmbHG, 19.<br />
Aufl. 2010, §46Rz. 90 und Zöllner/Noack, ebenda, §<strong>37</strong>Rz. 17 ff.; Kleindiek in Lutter/<br />
Hommelhoff, GmbHG, 17. Aufl. 2009, §<strong>37</strong>Rz. 11. Daran hat sich durch die Gelatine-Entscheidung<br />
des BGH v. 26.4.2004 –IIZR154/02 und 155/02, AG 2004, <strong>38</strong>4<br />
nichts geändert.<br />
I 768 |<br />
Wälzholz