11.05.2014 Aufrufe

Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt

Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt

Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

8. Die Gesellschafterversammlung Rz. I 1410<br />

schaftsvertrag den Geschäftsführern die <strong>zu</strong>r Erfüllung ihrer zwingenden<br />

gesetzlichen Pflichten notwendigen Befugnisse belassen.<br />

Die Gesellschafterversammlung als oberstes willensbildendes Organ ist<br />

auch durch das Mitbestimmungsgesetz 1976 nicht in Frage gestellt worden.<br />

Den Auffassungen, die der Geschäftsführung in der dem MitbestG<br />

1976 unterliegenden GmbH zwingend eine verstärkte Position <strong>zu</strong>weisen<br />

wollen, kann nicht <strong>zu</strong>gestimmt werden. Die Verweisung auf §111 AktG<br />

in §25Abs. 1MitbestG zwingt nicht <strong>zu</strong> der Annahme, das Verhältnis<br />

der Organe sei bei der mitbestimmten GmbH nach dem Vorbild der AG<br />

geregelt. Die Gesellschafter sind daher befugt, auch im Bereich der laufenden<br />

Geschäftsführung Einzelweisungen <strong>zu</strong> erteilen 1 .Auch der sog. Arbeitsdirektor<br />

iSdes §33MitbestG 1976 unterliegt der Weisungsbefugnis<br />

der Gesellschafterversammlung 2 .ImAnwendungsbereich des <strong>Dr</strong>ittelbG<br />

bestehen keine besonderen Beschränkungen oder Konflikte bei der Gestaltung<br />

des Verhältnisses von Gesellschafterversammlung <strong>zu</strong> Aufsichtsrat 3 .<br />

Eine allgemeine Schranke der Einflussnahme auf die Geschäftsführer stellt<br />

die unbeschränkbare Vertretungsmacht der Geschäftsführer dar (§ <strong>37</strong><br />

Abs. 2GmbHG). Beachte: Hier spielt §181 BGB eine wichtige Rolle.<br />

Diese Vorschrift verbietet grundsätzlich das Insichgeschäft und die Mehrfachvertretung.<br />

Vorsicht: Nicht durch die organschaftliche Vertretungsmacht der Geschäftsführer<br />

gedeckt ist die Eingehung einer Verpflichtung <strong>zu</strong>r Übertragung<br />

des ganzen Vermögens der GmbH. Ein solches Verpflichtungsgeschäft<br />

ist ohne entsprechenden Gesellschafterbeschluss nur dann unwirksam<br />

4 ,sofern entweder keine <strong>Dr</strong>itten an dem Rechtsgeschäft beteiligt<br />

sind oder für <strong>Dr</strong>itte das Vorliegen dieses Ausnahmefalls und die fehlende<br />

Zustimmung der Gesellschafterversammlung erkennbar ist. Hier wird<br />

§179a Abs. 1AktG analog angewandt. Da es sich um einen Grundlagen-<br />

1BGH v. 6.3.1997 –IIZB4/96, GmbHR 1997, 705 (707); Lutter/Krieger, Rechte und<br />

Pflichten des Aufsichtsrats, 5. Aufl. 2008, Rz. 1120 f. (Vorrang der Gesellschafterversammlung);<br />

Zöllner/Noack in Baumbach/Hueck, GmbHG, 19. Aufl. 2010, §<strong>37</strong>Rz. 28;<br />

Uwe H.Schneider in Scholz, GmbHG, 10. Aufl. 2007, §<strong>37</strong> Rz. 42.<br />

2BGH v. 14.11.1983 –IIZR33/83, NJW 1984, 733 =BGHZ 89, 48 (57) =GmbHR<br />

1984, 151.<br />

3 Uwe H.Schneider in Scholz, GmbHG, 10. Aufl. 2007, §<strong>37</strong> Rz. 40.<br />

4 Zöllner/Noack in Baumbach/Hueck, GmbHG, 19. Aufl. 2010, §<strong>37</strong>Rz. 16; weitergehend<br />

hingegen Ulmer in Ulmer, GmbHG, 2008, §53Rz. 165; BGH v. 9.1.1995 –IIZR<br />

24/94, DB 1995, 621 (622) =ZIP 1995, 278 =GmbHR 1995, 306 (LS) – obiter dictum.<br />

1408<br />

1409<br />

1410<br />

GH Lfg. 136 April 2011<br />

Wälzholz |<br />

I 767

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!