Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt
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Rz. I 1589<br />
Teil I: Gesellschaftsrecht<br />
1590<br />
1591<br />
will 1 .Dies gilt sogar dann, wenn der Gesellschafter nur mittelbar persönlich<br />
haftender Gesellschafter einer KG ist, die mit der GmbH einen Vertrag<br />
schließen will 2 .Der Gesichtspunkt der willensmäßigen Beherrschung ist<br />
auch in dem umgekehrten Fall <strong>zu</strong> beachten, wo Gesellschafter der<br />
GmbH eine Gesellschaft ist und deren maßgebender Gesellschafter mit<br />
der GmbH kontrahieren will 3 .<br />
d) Einleitung eines Rechtsstreits<br />
Zur Einleitung eines Rechtsstreits gehören auch die dem Rechtsstreit vorausgehenden<br />
Verfahren und Abstimmungen der Gesellschafter, zBüber<br />
die Art der Rechtsverfolgung (ordentliches Gericht, Schiedsgericht), die Bestellung<br />
eines Prozessvertreters (§ 46 Nr. 8GmbHG) und die Auswahl des<br />
<strong>zu</strong> beauftragenden Rechtsanwalts 4 .Die Begriffe „Einleitung“ und „Erledigung“<br />
eines Rechtsstreits, die beide den Stimmrechtsausschluss begründen,<br />
umfassen auch alles, was zwischen Einleitung und Erledigung liegt, dh.<br />
auch die Bestimmung über alle Prozesshandlungen, den Inhalt der Schriftsätze<br />
und gegebenenfalls Anerkenntnis, Vergleich oder Klagerücknahme<br />
ohne Rücksicht darauf, ob die GmbH Klägerin oder Beklagte ist. Kurz:<br />
Alle Handlungen, die sich auf den Prozess beziehen, unterliegen<br />
dem Stimmverbot des §47Abs. 4GmbHG. Dabei ist es nicht erforderlich,<br />
dass der Klagegrund aus dem Gesellschaftsrecht oder aus dem Gesellschaftsverhältnis<br />
folgt. Sind mehrere Gesellschafter als Partei, Kläger<br />
oder Beklagte beteiligt, so kann keiner von ihnen mitstimmen, selbst<br />
wenn es sich nur um eine Beilegung des Rechtsstreits im Verhältnis <strong>zu</strong> einem<br />
der Gesellschafter handelt.<br />
Auch die Gesellschafter, die die Pflichtverlet<strong>zu</strong>ng mit dem betroffenenGesellschafter<br />
oder Geschäftsführer gemeinsam begangen haben, sind von der<br />
Abstimmung ausgeschlossen 5 .Dabei kommt es für die Frage, ob ein einheitlicher<br />
Beschlussgegenstand vorliegt, allein auf den Vorwurf gemeinsamer<br />
Verfehlung an. Der Stimmrechtsausschluss wegen derselben<br />
1 Hüffer in Ulmer, GmbHG, 2006, §47Rz. 132.<br />
2BGH v. 29.3.1973 –IIZR139/70, GmbHR 1973, 153.<br />
3BGH v. 29.1.1962 –IIZR1/61, BGHZ 36, 296; Hüffer in Ulmer, GmbHG, 2006,<br />
§47Rz. 133ff.<br />
4 K. <strong>Schmidt</strong> in Scholz, GmbHG, 10. Aufl. 2007, §47Rz. 129.<br />
5S.BGH v. 4.5.2009 –IIZR169/07, GmbHR 2009, 1327; BGH v. 27.4.2009 –IIZR<br />
167/07, GmbHR 2009, 770 m. Komm. Podewils.<br />
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Wälzholz