Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt
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Rz. I 1573<br />
Teil I: Gesellschaftsrecht<br />
1574<br />
1575<br />
1576<br />
abgabe ihre Rechtswirksamkeit. Nach Abschluss des Abstimmungsvorgangs<br />
durch Verkündung des Beschlussergebnisses ist nur noch die Klage<br />
auf Anfechtung oder Feststellung der Nichtigkeit des Beschlusses <strong>zu</strong>lässig.<br />
5. Ruhen des Stimmrechts<br />
Das Stimmrecht aus den eigenen Geschäftsanteilen der GmbH ruht, um<br />
<strong>zu</strong> verhindern, dass die Geschäftsführung das Abstimmungsergebnis <strong>zu</strong> ihren<br />
Gunsten verändert und sich damit dem Weisungsrecht der Gesellschafter<br />
entzieht (s. oben Rz. I 920). Dasselbe gilt für kaduzierte (§ 21<br />
GmbHG) und abandonierte (§ 27 GmbHG) Geschäftsanteile. Dasselbe<br />
gilt schließlich auch für Geschäftsanteile, die einem von der GmbH abhängigen<br />
Unternehmen gehören 1 .<br />
Eine im Gesellschaftsvertrag <strong>zu</strong>gelassene Kündigung des Gesellschaftsverhältnisses<br />
mit der Folge, dass der Geschäftsanteil des Kündigenden<br />
eingezogen oder von einem Mitgesellschafter übernommen werden kann,<br />
bewirkt nur dann ein Ruhen des Stimmrechts (bis <strong>zu</strong>m Ausscheiden des<br />
Kündigenden), wenn der Gesellschaftsvertrag dies vorsieht. Es ist jedoch<br />
ein un<strong>zu</strong>lässiger Missbrauch des Stimmrechts, wenn der Kündigende es<br />
bis <strong>zu</strong> seinem Ausscheiden da<strong>zu</strong> benutzt, ohne triftigen Grund einer von<br />
den anderen Gesellschaftern vorgeschlagenen Maßnahme <strong>zu</strong> widersprechen,<br />
obwohl sie seine Vermögensinteressen weder unmittelbar noch mittelbar<br />
beeinträchtigen kann 2 .<br />
6. Gesetzlicher Ausschluss des Stimmrechts wegen<br />
Interessenkollision (§ 47 Abs. 4GmbHG)<br />
a) Allgemeine Grundsätze<br />
Zu den Stimmverboten gem. §47Abs. 4GmbHG s. Rz. I1158. Das Vorliegen<br />
von Stimmverboten ist <strong>zu</strong>r Vermeidung der Anfechtbarkeit vom<br />
Versammlungsleiter sorgfältig <strong>zu</strong> beachten. Dabei hilft folgende<br />
1OLG München v. 7.4.1995 –23U6733/94, GmbHR 1995, 590(591); Koppensteiner in<br />
Rowedder/<strong>Schmidt</strong>-Leithoff, 4. Aufl. 2002, Anh. §52Rz. 84.<br />
2 Heidinger/Blath, GmbHR 2007, 1184 (1188); BGH v. 26.10.1983 –IIZR87/83,<br />
GmbHR 1984, 93.<br />
I 818 |<br />
Wälzholz