Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt
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Rz. I 1559<br />
Teil I: Gesellschaftsrecht<br />
1560<br />
1561<br />
wenn ein Gesellschafter unter Berücksichtigung seiner persönlichen Verhältnisse,<br />
der Struktur der Gesellschaft und der Bedeutung des Beschlussgegenstands<br />
dringend beratungsbedürftig ist 1 ,wenn eine schwerwiegende<br />
Entscheidung <strong>zu</strong> fällen ist und der betroffene Gesellschafter die erforderliche<br />
Sachkunde nicht hat 2 .Dies kann auch so geschehen, dass der Gesellschafter<br />
den Berater bevollmächtigt 3 ;s.imFolgenden.<br />
Die Aufstellungeiner Anwesenheitsliste ist regelmäßig nicht erforderlich.<br />
Jedoch ist es zweckmäßig, die Anwesenden wegen ihres Rechts auf Teilnahme,<br />
der Beschlussfähigkeit und des Stimmrechts im Protokoll über die Gesellschafterversammlung<br />
fest<strong>zu</strong>halten.<br />
3. Bevollmächtigte<br />
Jeder Gesellschafter ist berechtigt, sich in den Gesellschafterversammlungen<br />
bei der Stimmabgabe durch einen Bevollmächtigten vertreten <strong>zu</strong><br />
lassen. Dieses Recht kann auch nicht durch die Ausübung des Hausrechts<br />
beeinträchtigt werden 4 .Der gem. §47Abs. 3GmbHG ausgewiesene Bevollmächtigte<br />
hat kein eigenes Teilnahmerecht, er übt vielmehr das Teilnahmerecht<br />
des Vollmachtgebers aus 5 .Das Recht des vertretenen Gesellschafters<br />
auf eigene Teilnahme ruht insoweit 6 .Beansprucht der Vollmachtgeber<br />
die Teilnahme selbst, so lebt sein Teilnahmerecht wieder auf 7 und braucht<br />
der Bevollmächtigte nicht <strong>zu</strong>gelassen <strong>zu</strong> werden 8 .Das Zutrittsrecht steht<br />
dem Gesellschafter jedoch neben seinem Vertreter bis <strong>zu</strong>r Klärung der<br />
Frage <strong>zu</strong>, ob der Vertreter <strong>zu</strong>r Gesellschafterversammlung <strong>zu</strong>gelassen wird<br />
1OLG Düsseldorf v. 25.7.2001 –17W42/01 GmbHR 2002, 67; OLG Naumburg v.<br />
25.1.1996 –2U31/95, GmbHR 1996, 933 (934); OLG Bdb. v. 29.7.1998 –7U<br />
29/98, GmbHR 1998, 10<strong>37</strong> (10<strong>38</strong>); Bayer in Lutter/Hommelhoff, GmbHG, 17. Aufl.<br />
2009, §48Rz. 8.<br />
2OLG Naumburg v.25.1.1996 –2U31/95, GmbHR 1996, 934 (936); OLG Düsseldorf<br />
v.25.7.2001 –17W42/01, GmbHR 2002, 67.<br />
3 Fingerhut/Schröder, BB 1999, 1230 (1231); OLG Düsseldorf v. 14.5.1992 – 6 U<br />
201/91, GmbHR 1992, 610 (611).<br />
4OLG Hamm v. 6.5.2003 –27U131/02, GmbHR 2003, 1211 (1212) –Folge: gleichwohl<br />
gefasster Beschluss anfechtbar.<br />
5OLG Bdb. v. 29.7.1998 –7U29/98, GmbHR 1998, 10<strong>37</strong> (10<strong>38</strong>).<br />
6 Bayer in Lutter/Hommelhoff, GmbHG, 17. Aufl. 2009, §48Rz. 4; OLG Düsseldorf<br />
v. 14.5.1992 –6U201/91, GmbHR 1992, 610 (611).<br />
7OLG Bdb. v. 29.7.1998 –7U29/98, GmbHR 1998, 10<strong>37</strong> (10<strong>38</strong>).<br />
8 Zöllner in Baumbach/Hueck, GmbHG, 19. Aufl. 2010, §48Rz. 8.<br />
I 812 |<br />
Wälzholz