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Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt

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8. Die Gesellschafterversammlung Rz. I 1550<br />

l<br />

Es müssen alle Beschlussgegenstände konkret bezeichnet werden, je bedeutsamer,<br />

desto genauer. Die Tagesordnung mit lediglich Stichpunkten genügt<br />

nicht in jedemFall. Ausreichend istsicherlich, wenn Beschlussgegenstand<br />

im Protokoll der vorhergehenden Gesellschafterversammlung, das allen Gesellschaftern<br />

<strong>zu</strong>gestellt wurde, ausführlich beschrieben wird und die Tagesordnung<br />

hierauf Be<strong>zu</strong>g nimmt. Mangel kann noch innerhalb der Frist des §51<br />

Abs. 4GmbHG behoben werden und führt im Übrigen nicht <strong>zu</strong>r Nichtigkeit,<br />

sondern lediglich <strong>zu</strong>r Anfechtbarkeit der gefassten Beschlüsse.<br />

Einstweilen frei.<br />

1542–1549<br />

1. Leitung<br />

II. Ablauf der Gesellschafterversammlung<br />

Wenn der Gesellschaftsvertrag hierüber nichts aussagt, bestimmt die Gesellschafterversammlung<br />

den Versammlungsleiter.Die Wahl durch die<br />

Versammlung erfolgt nach hM mit einfacher Mehrheit 2 ,sofern die Sat<strong>zu</strong>ng<br />

keine abweichende Regelung für die Bestellung <strong>zu</strong>m Versammlungsleiter<br />

vorsieht. Demgegenüber ist es umstritten, ob mit der Bestellung <strong>zu</strong>m Versammlungsleiter<br />

auch automatisch die Befugnis mitumfasst, das Beschlussergebnis<br />

mit vorläufiger Verbindlichkeit fest<strong>zu</strong>stellen und <strong>zu</strong> verkünden.<br />

Teilweise wird insoweit die Ansicht vertreten, dass dies das Einverständnis<br />

aller anwesenden Gesellschafter voraussetze 3 .Nach der überzeugenden<br />

Gegenansicht 4 kann auch diese Befugnis mit einfacher Mehrheit dem Versammlungsleiter<br />

<strong>zu</strong>gewiesen werden und ist grds. mit der Bestellung <strong>zu</strong>m<br />

Versammlungsleiter verbunden. Dies folgt aus dem allgemeinen Grundsatz<br />

des §47Abs. 1GmbHG und der Funktion des Versammlungsleiters, gerade<br />

auch Beschlussergebnisse fest<strong>zu</strong>stellen 5 .Wird sat<strong>zu</strong>ngswidrig ein ande-<br />

1550<br />

2OLG München v. 12.1.2005 –7U3691/04, GmbHR 2005, 624 (auch mit Wirkung<br />

für <strong>zu</strong>künftige Versammlungen bis auf Widerruf); Wiester, GmbHR 2008, 189 (191).<br />

3OLG Frankfurt aM v. 4.12.1998 –5W33/98, GmbHR 1999, 551; Zöllner in Baumbach/Hueck,<br />

GmbHG, 19. Aufl. 2010, §48Rz. 16, 17; Hoffmann/Köster, GmbHR<br />

2003, 1327 (1329); Wiester, GmbHR 2008, 189 (194 f.).<br />

4OLG München v.12.1.2005 –7U3691/04, GmbHR 2005, 624; Hüffer in Ulmer,<br />

GmbHG, 2006, §48Rz. 29; K. <strong>Schmidt</strong>/Seibt in Scholz, GmbHG, 10. Aufl. 2007,<br />

§48Rz. 53.<br />

5Davon geht für den Regelfall auch der BGH aus, s. BGH v. 21.6.2010 –IIZR<br />

230/08, GmbHR 2010, 977 Rz. 16.<br />

GH Lfg. 136 April 2011<br />

Wälzholz |<br />

I 807

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