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Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt

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8. Die Gesellschafterversammlung Rz. I 1540<br />

Abs. 3und 4GmbHG irreführend. Die Anfechtbarkeit entfällt überdies,<br />

wenn der Gesellschafter, dem gegenüber die ordnungsgemäße Ankündigung<br />

unterblieb, ohnehin Kenntnis vom Gegenstand der Verhandlung hatte.<br />

War die Ankündigung des Versammlungszwecks nur einzelnen Gesellschaftern<br />

gegenüber mangelhaft, sosteht das Anfechtungsrecht auch nur<br />

diesen Gesellschaftern <strong>zu</strong> 1 .Dies weicht von den allgemeinen Grundsätzen<br />

des Anfechtungsrechts ab, wonach nicht nur ein verletzter Gesellschafter<br />

das Anfechtungsrecht geltend machen kann.<br />

Ist die sat<strong>zu</strong>ngsmäßige Einladungsfrist nicht eingehalten oder wurde an einen<br />

falschen Ort eingeladen, ist dem Gesellschafter oder seinem bevollmächtigten<br />

Vertreter die Teilnahme <strong>zu</strong> Unrecht versagt worden oder wurde<br />

dem teilnehmenden Gesellschafter keine Gelegenheit gegeben, seinen<br />

Standpunkt vor<strong>zu</strong>tragen, so sind die gefassten Beschlüsse wegen eines Verfahrensmangels<br />

anfechtbar 2 .<br />

Vorausset<strong>zu</strong>ng der Anfechtbarkeit ist aber, dass die angefochtenen Beschlüsse<br />

auf dem Mangel des Verstoßes gegen §51Abs. 1GmbHG beruhen.<br />

Die Anfechtungsmöglichkeit entfällt daher, wenn offensichtlich ist,<br />

dass die streitigen Beschlüsse auch bei ordnungsmäßiger Einberufung der<br />

Versammlung <strong>zu</strong>stande gekommen wären. Die Möglichkeit, dass der durch<br />

den Mangel ordnungsgemäßer Ladung betroffene Gesellschafter das Beschlussergebnis<br />

hätte beeinflussen können, darf allerdings nicht nur unwahrscheinlich<br />

sein, sondern darf „bei vernünftiger Beurteilungunter keinen Umständen<br />

in Betracht kommen“ 3 .Besteht insoweit Streit, so hat die GmbH<br />

den Beweis <strong>zu</strong> erbringen, dass der Beschluss unter keinen Umständen anders<br />

ausgefallen wäre 4 ;jeder Zweifel hierbei muss <strong>zu</strong>m Nachteil der Gesellschaft<br />

ausschlagen 5 .Teilweise wird überhaupt nur auf die Relevanz des Mangels<br />

1539<br />

1540<br />

1 K. <strong>Schmidt</strong>/Seibt in Scholz, GmbHG,10. Aufl.2007, §51Rz. 25; Zöllner in Baumbach/<br />

Hueck, GmbHG, 19. Aufl. 2010, §51Rz. 35.<br />

2BGH v. 17.11.1997 –IIZR77/97, GmbHR 1998, 136 (1<strong>37</strong>); OLG <strong>Dr</strong>esden v.17.7.<br />

1996 –12U202/96, GmbHR 1997, 946 (949); OLG Naumburg v. 17.12.1996 –7U<br />

196/95, GmbHR 1998, 90 (92); OLG Celle v. 12.5.1997 –9U204/96, GmbHR<br />

1997, 748 (749); OLG Hamm v. 3.11.1997 –8U197/96, GmbHR 1998, 1<strong>38</strong> (139);<br />

OLG Bdb. v. 29.7.1998 –7U29/98, GmbHR 1998, 10<strong>37</strong> (10<strong>38</strong>).<br />

3BGH v. 8.5.1972 –IIZR96/70, GmbHR 1972, 177; BGH v. 30.3.1987 –IIZR<br />

180/86, GmbHR 1987, 424 =BGHZ 100, 264; BGH v. 17.11.1997 –IIZR77/97,<br />

GmbHR 1998, 136 (1<strong>37</strong>).<br />

4 Roth in Roth/Altmeppen, GmbHG, 6. Aufl. 2009, §47Rz. 125.<br />

5OLG Karlsruhe v. 15.7.1988 –14U203/86, GmbHR 1989, 206 (207).<br />

GH Lfg. 136 April 2011<br />

Wälzholz |<br />

I 805

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