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Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt

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8. Die Gesellschafterversammlung Rz. I 1536<br />

chen Tagesordnungspunkt darf daher in der Versammlung zwar beraten,<br />

aber nicht beschlossen werden 1 .<br />

Auch nachträglich können noch Gegenstände <strong>zu</strong>r Beschlussfassung angekündigt<br />

werden (§ 51 Abs. 4GmbHG). Das geschieht vorbehaltlichabweichender<br />

Regelung in der Sat<strong>zu</strong>ng wiederum durch eingeschriebenen Brief,<br />

wobei zwischen dem Tag der Absendung und dem Tag, an dem die Gesellschafterversammlung<br />

stattfindet, eine Frist von drei Tagen liegen muss.<br />

Auch hier steht das Recht, Gegenstände nachträglich auf die Tagesordnung<br />

<strong>zu</strong> bringen, nicht nur den Geschäftsführern, sondern auch der Minderheit<br />

<strong>zu</strong> (§ 50 Abs. 2GmbHG), so dass auch die Minderheit gegebenenfalls Gegenstände<br />

<strong>zu</strong>r Beschlussfassung nachträglich ankündigen kann (§ 50 Abs. 3<br />

Satz 1, §51Abs. 4GmbHG). Sie muss dabei den Gegenstand und ggfs.<br />

Sachverhalt schildern, wie wenn sie selbst die Versammlung einberuft.<br />

6. Rechtsfolgen von Einberufungsmängeln<br />

(§ 51 Abs. 3GmbHG)<br />

Die in einer Gesellschafterversammlung gefassten Beschlüsse sind nichtig,<br />

wenn die Versammlung von einem Gesellschafter einberufen wurde, der<br />

da<strong>zu</strong> nicht befugt war 2 .Dasselbe gilt, wenn die Einberufung nicht allen Gesellschaftern<br />

gegenüber erfolgt 3 .Ferner sind in der Gesellschafterversammlung<br />

gefasste Beschlüsse nichtig, wenn die Angabe von Ort oder Zeit in der<br />

Einberufung fehlte (s. Rz. I1526) 4 .<br />

Beschlüsse können jedoch trotz derartiger Einberufungsmängel gem. §51<br />

Abs. 3GmbHG wirksam gefasst werden, wenn alle Gesellschafter anwesend<br />

und mit der Abstimmung trotz des Verstoßeseinverstanden sind (sog.<br />

Vollversammlung). Außerdem werden solche Ladungsmängel durch Rügeverzicht<br />

der betroffenen Gesellschafter geheilt, der auch nachträglich<br />

konkludent erklärt werden kann 5 .Das alles gilt ferner nicht für die Einpersonen-Gesellschaft.<br />

Der Alleingesellschafter ist vielmehr in der Abhal-<br />

1OLG München v. 30.6.1993 –7U6945/92, GmbHR 1994, 259.<br />

2BayObLG v. 2.7.1999 –3ZBR298/98, GmbHR 1999, 984 (985); K. <strong>Schmidt</strong>/Seibt in<br />

Scholz, GmbHG, 10. Aufl. 2007, §51Rz. 24.<br />

3 K. <strong>Schmidt</strong>/Seibt in Scholz, GmbHG, 10. Aufl. 2007, §51Rz. 24; BGH v. 17.10.1988 –<br />

II ZR 18/88, GmbHR 1989, 120 (122).<br />

4 Bayer in Lutter/Hommelhoff, GmbHG, 17. Aufl. 2009, Anh. §47Rz. 12, §51Rz. 28;<br />

Koppensteiner in Rowedder/<strong>Schmidt</strong>-Leithoff, GmbHG, 4. Aufl. 2002, §51Rz. 12.<br />

5 Abramenko, GmbHR 2004, 723 (724) mwN.<br />

1534<br />

1535<br />

1536<br />

GH Lfg. 136 April 2011<br />

Wälzholz |<br />

I 803

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