Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt
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Rz. I 1528<br />
Teil I: Gesellschaftsrecht<br />
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ein Rechtsverstoß liegen, wenn in einer auf persönlichen Beziehungen beruhenden<br />
GmbH die Gesellschafterversammlung <strong>zu</strong> einem Zeitpunkt einberufen<br />
wird, an dem ein Gesellschafter, wie das Einberufungsorgan von<br />
vornherein weiß, verhindert ist. Eine Ladung auf einen Sonntag ist regelmäßig<br />
un<strong>zu</strong>lässig 1 .Dies gilt selbst dann, wenn einige Gesellschafter an gewöhnlichen<br />
Wochentagen verhindert sind 2 .<br />
Mit der Einladung soll der Zweck der Versammlung angekündigt werden<br />
(§ 51 Abs. 2GmbHG). Dies geschieht regelmäßig durch Übermittlung einer<br />
Tagesordnung 3 .Der Gegenstand der Verhandlung und Entscheidung<br />
muss sich aus der Ladung erkennen lassen.<br />
Soll in der Versammlung der Jahresabschluss festgestellt werden, so genügt<br />
es nicht, in die Tagesordnung einen Punkt „Erörterung der Bilanz“<br />
auf<strong>zu</strong>nehmen 4 .<br />
Soll die Abberufung eines Geschäftsführers aus wichtigem Grund beschlossen<br />
werden, so genügt die Ankündigung, dass ein bestimmter Geschäftsführer<br />
abberufen werden soll. Es braucht weder der wichtige Grund<br />
noch die Tatsache angegeben <strong>zu</strong> werden, dass die Abberufung aus wichtigem<br />
Grunde erfolgen soll 5 .Wird dagegen eine Abberufung aus wichtigem<br />
Grund angekündigt und bleibt der betroffene Gesellschafter der Versammlung<br />
fern, so darf keine Abberufung ohne wichtigen Grund beschlossen<br />
werden 6 .Meist wird sich aber aus dem Inhalt des Einladungsschreibens<br />
und den Umständen ergeben, dass der Gesellschafter-Geschäftsführer auf<br />
alle Fälle und unter allen rechtlichen Gesichtspunkten entlassen werden soll 7 .<br />
Sat<strong>zu</strong>ngsänderungen müssen spezifiziert werden, ohne dass jedoch der<br />
Wortlaut angekündigt <strong>zu</strong> werden braucht 8 .<br />
Selbstverständlich reicht der Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“<br />
nicht als Ankündigung eines Beschlussgegenstandes aus. Über einen sol-<br />
1AAZöllner in Baumbach/Hueck, GmbHG, 19. Aufl. 2010, §51Rz. 14: Grundsätzlich<br />
<strong>zu</strong>lässig, soweit Sat<strong>zu</strong>ng nicht gegenteilige Regelung trifft.<br />
2LGDarmstadt v. 25.11.1980 –15O446/80, BB 1981, 72.<br />
3 Zöllner in Baumbach/Hueck, GmbHG, 19. Aufl. 2010, §51Rz. 21.<br />
4OLG Karlsruhe v. 15.7.1988 –14U203/86, GmbHR 1989, 206 (207).<br />
5BGH v. 30.11.1961 –IIZR136/60, GmbHR 1962, 28.<br />
6BGH v. 28.1.1985 –IIZR79/84, GmbHR 1985, 256 (259).<br />
7OLG Nürnberg v. 23.8.1988 –1U3651/87, GmbHR 1990, 166 (169).<br />
8 Zöllner in Baumbach/Hueck, GmbHG, 19. Aufl. 2010, §51Rz. 26.<br />
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Wälzholz