Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt
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Rz. I 1505<br />
Teil I: Gesellschaftsrecht<br />
1506<br />
1507<br />
kaduzierte Anteile sind ab<strong>zu</strong>setzen 1 ,nicht dagegen preisgegebene oder<br />
ausgeschlossene Anteile, solange der ausgeschlossene Gesellschafter<br />
noch die Rechte aus ihnen ausüben kann. Auch eigene Anteile der Gesellschaft<br />
sind nicht stimmberechtigt und daher bei der Bemessung der<br />
10 %-Quote vorab vom Stammkapital ab<strong>zu</strong>ziehen 2 .Das Erfordernis von<br />
10 %des Stammkapitals muss im Zeitpunkt des Einberufungsverlangens<br />
erfüllt sein 3 .<br />
Das Einberufungsverlangenkann formlos <strong>zu</strong>m Ausdruck gebracht werden.<br />
Beachte: Doch ist aus Beweisgründen Schriftlichkeit <strong>zu</strong> empfehlen 4 .<br />
Adressat ist derjenige, der nach dem Gesellschaftsvertrag ein<strong>zu</strong>berufen<br />
hat. Ausreichend ist, wenn das Einberufungsverlangen an „die Gesellschaft“<br />
gerichtet wird 5 .Indiesem Fall begründet der Zugang bei den Geschäftsführern<br />
die Einberufungspflicht, auch wenn gemäß Sat<strong>zu</strong>ng für die<br />
Einberufung ein besonderes Organ <strong>zu</strong>ständig ist 6 .<br />
Das Einberufungsverlangen kann durch Bevollmächtigte gestellt werden,<br />
die auch <strong>Dr</strong>itte sein können 7 .Die Vollmacht bedarf analog §47Abs. 3<br />
GmbHG der Textform.Das Fehlen einer Vollmachtsurkunde ist aber analog<br />
§174 BGB nur schädlich, wenn das Verlangen von den Geschäftsführern<br />
deshalb unverzüglich <strong>zu</strong>rückgewiesen wird 8 .Ist nach dem Gesellschaftsvertrag<br />
ein besonderes Organ unter Ausschluss der Geschäftsführer<br />
<strong>zu</strong>r Einberufung der Gesellschafterversammlung berechtigt, so ist dieses<br />
Organ vor der Zurückweisung <strong>zu</strong> hören 9 .<br />
1 Bayer in Lutter/Hommelhoff, GmbHG, 17. Aufl. 2009, §50Rz. 5; Koppensteiner in<br />
Rowedder/<strong>Schmidt</strong>-Leithoff, GmbHG, 4.Aufl. 2002, §50Rz. 3.<br />
2 K. <strong>Schmidt</strong>/Seibt in Scholz, GmbHG, 10. Aufl. 2007, §50Rz. 9; Zöllner in Baumbach/<br />
Hueck, GmbHG, 19. Aufl. 2010, §50Rz. 23.<br />
3 Bayer in Lutter/Hommelhoff, GmbHG, 17. Aufl. 2009, §50Rz. 5; Zöllner in Baumbach/Hueck,<br />
GmbHG, 19. Aufl. 2010, §50Rz. 25.<br />
4 Koppensteiner in Rowedder/<strong>Schmidt</strong>-Leithoff, GmbHG, 4. Aufl. 2002, §50Rz. 4.<br />
5 Hüffer in Ulmer, GmbHG, 2006, §50Rz. 12.<br />
6 K. <strong>Schmidt</strong>/Seibt in Scholz, GmbHG, 10. Aufl. 2007, §50Rz. 11.<br />
7 Koppensteiner in Rowedder/<strong>Schmidt</strong>-Leithoff, GmbHG, 4. Aufl. 2002, §50Rz. 4.<br />
8 Schopp,GmbHR1976, 126; Hüffer in Ulmer, GmbHG, 2006, §50Rz. 11. Im Ergebnis<br />
ebenso K. <strong>Schmidt</strong>/Seibt in Scholz, GmbHG, 10. Aufl. 2007, §50Rz. 13: Die Vollmacht<br />
bedarf <strong>zu</strong> ihrer Wirksamkeit nicht der Schriftform nach §47Abs. 3GmbHG,<br />
die Gesellschaft kann aber analog §47Abs. 3GmbHG den schriftlichen Nachweis<br />
der Vollmacht verlangen.<br />
9 Schopp, GmbHR 1976, 126 (127).<br />
I 794 |<br />
Wälzholz