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Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt

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8. Die Gesellschafterversammlung Rz. I 1483<br />

naus wird im Schrifttum die Ansicht vertreten, die Gesellschafterversammlung<br />

könne immer einen besonderen Vertreter bestellen, wenn gegen einen<br />

Gesellschafter Ersatzansprüche geltend gemacht werden sollen 1 .<br />

Der betroffene Gesellschafter-Geschäftsführer hat nach §47Abs. 4Satz 2<br />

GmbHG kein Stimmrecht. Dies gilt auch in einer zweigliedrigen Gesellschaft,<br />

so dass der vom Stimmverbot nicht betroffene Gesellschafter<br />

den Vertreter allein bestellen kann 2 .Erkann auch sich selbst <strong>zu</strong>m Prozessvertreter<br />

bestellen 3 und ist dabei gleichwohl stimmberechtigt. Dies bereitet<br />

bei der Zweipersonen-Gesellschaft, bei der sich beide Gesellschafter-<br />

Geschäftsführer gegenseitig abberufen und die Anteile wechselseitig eingezogen<br />

haben, besondere Schwierigkeiten 4 .<br />

Kommt es nicht <strong>zu</strong> einer positiven Beschlussfassung, so bleiben die Geschäftsführer<br />

vertretungsberechtigt. Da der verfahrensbeteiligte Geschäftsführer<br />

die Gesellschaft nicht vertreten kann, wird eine Vertretung durch die<br />

Geschäftsführer freilich häufig überhaupt unmöglich sein 5 .Die Gesellschafter<br />

müssen und können dann uU im eigenen Namen für Rechnung der Gesellschaft<br />

im Wege der actio pro socio vorgehen 6 ,oder Klage auf Zustimmung<br />

erheben, wenn die Ablehnung der Zustimmung treuwidrig war.<br />

III. Die ordentliche Gesellschafterversammlung<br />

(§ 42a Abs. 2GmbHG)<br />

In der Praxis unterscheidet man die regelmäßigen, jährlich wiederkehrenden<br />

Gesellschafterbeschlüsse von den einmaligen, aus besonderem Anlass<br />

<strong>zu</strong> fassenden Gesellschafterbeschlüssen (Regularienbeschlüsse).<br />

Zu den Regularienbeschlüssen gehören:<br />

Feststellung des Jahresabschlusses:<br />

Der Feststellungsbeschluss wird durch die Vorlagepflicht der Geschäftsführer<br />

gem. §42a Abs. 1GmbHG abgesichert. Hat ein Abschlussprüfer<br />

1BGH v. 16.12.1991 –IIZR31/91, NJW 1992, 977 =GmbHR 1992, 102; Hüffer in<br />

Ulmer, GmbHG, 2006, §46Rz. 106.<br />

2 Hüffer in Ulmer, GmbHG, 2006, §46Rz. 109.<br />

3 Koppensteiner in Rowedder/<strong>Schmidt</strong>-Leithoff, GmbHG, 4. Aufl. 2002, §46Rz. 47.<br />

4S.Klose, GmbHR 2010, 1139 ff.<br />

5 Koppensteiner in Rowedder/<strong>Schmidt</strong>-Leithoff, GmbHG, 4. Aufl. 2002, §46Rz. 45.<br />

6 K. <strong>Schmidt</strong> in Scholz, GmbHG, 10. Aufl. 2007, §46 Rz. 161. S. restriktiv OLG<br />

Koblenz v. 8.4.2010 –6U207/09, GmbHR 2010, 1043.<br />

1480<br />

1481<br />

1482<br />

1483<br />

GH Lfg. 136 April 2011<br />

Wälzholz |<br />

I 789

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