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Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt

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Rz. I 14<strong>38</strong><br />

Teil I: Gesellschaftsrecht<br />

1439<br />

1440<br />

lungs- und Abberufungskompetenz nicht <strong>zu</strong>. Vielmehr ist der obligatorische<br />

Aufsichtsrat zwingend für die Bestellung und Abberufung der Geschäftsführer<br />

<strong>zu</strong>ständig (§ 31 Abs. 1MitbestG iVm. §84AktG). Soweit der Aufsichtsrat<br />

zwingend für Bestellung und Abberufung <strong>zu</strong>ständig ist, obliegen<br />

ihm auch zwingend Abschluss und Beendigung des Anstellungsvertrags 1 .<br />

Im Anwendungsbereich des <strong>Dr</strong>ittelbG hat der Aufsichtsrat nicht die Befugnis,<br />

den Geschäftsführer <strong>zu</strong> bestellen 2 .Allerdings ist es durch entsprechende<br />

Sat<strong>zu</strong>ngsgestaltung möglich, wenn auch meist nicht erwünscht, diese Befugnis<br />

auch im Anwendungsbereich des <strong>Dr</strong>ittelbG dem Aufsichtsrat <strong>zu</strong><strong>zu</strong>weisen.<br />

Auch dem fakultativen Aufsichtsrat oder Beirat steht diese Befugnis<br />

nur <strong>zu</strong>, wenn dies in der Sat<strong>zu</strong>ng ausdrücklich so geregelt ist, sonst nicht.<br />

Die Beschlussfassung über Bestellung oder Abberufung sowie auch über<br />

die Anstellungsbedingungen erfolgt mit einfacher Mehrheit. Der betroffene<br />

Gesellschafter-Geschäftsführer kann mitstimmen,essei denn, es handelt<br />

sich um seine Abberufungaus wichtigem Grund 3 .Wird er bei seiner<br />

Abberufung ohne wichtigen Grund von der Abstimmung ausgeschlossen,<br />

so ist der gefasste Beschluss anfechtbar 4 .Haben ein Gesellschafter und ein<br />

Geschäftsführer eine Pflichtverlet<strong>zu</strong>nggemeinsam begangen, so ist der Gesellschafter<br />

vom Stimmrecht bei der Abberufung des Geschäftsführers aus<br />

wichtigem Grund nach §47Abs. 4GmbHG ausgeschlossen –hat der Geschäftsführer<br />

hingegen ein Pflichtverlet<strong>zu</strong>ng begangen und trifft den Gesellschafter<br />

eine andersartige Pflichtverlet<strong>zu</strong>ng der mangelnden Überwachung,<br />

so greift §47Abs. 4GmbHG hingegen nicht ein 5 .<br />

Die Entlastung der Geschäftsführer wird sich üblicherweise an die Feststellung<br />

des Jahresabschlusses anschließen (s. da<strong>zu</strong> ausführlich Rz.I<br />

1454 ff.) 6 .Die Entlastung bewirkt im Rahmendes Erkennbaren den Verzicht<br />

auf Ersatzansprüche und das Anerkenntnis des Nichtbestehens solcher<br />

1BGH v. 14.11.1983 –IIZR33/83, GmbHR 1984, 151 =BGHZ 89, 48.<br />

2 Bayer in Lutter/Hommelhoff, GmbHG, 17. Aufl. 2009, §46Rz. 24.<br />

3OLG Frankfurt aMv.22.12.2004 –13U177/02, GmbHR 2005, 550; BGH v. 9.7.<br />

1990 – II ZR 9/90, NJW 1991, 172; Bayer in Lutter/Hommelhoff, GmbHG,<br />

17.Aufl. 2009, §46Rz. 23 und §47Rz. 40, 45; OLG Hamm v.5.11.2002 –27U<br />

15/02, GmbHR 2003, 415.<br />

4BGH v. 28.1.1985 –IIZR79/84, GmbHR 1985, 256 (259).<br />

5BGH v. 4.5.2009 –IIZR166/07, GmbHR 2009, 1325; BGH v. 27.4.2009 –IIZR<br />

167/07, GmbHR 2009, 770 m. Komm. Podewils.<br />

6 Römermann in Michalski, GmbHG, 2.Aufl. 2010, §46Rz. 267; s. <strong>zu</strong> möglichen Interessenkonflikten<br />

bei der Entlastung Schwichtenberg ,GmbHR 2007, 400 ff.<br />

I 776 |<br />

Wälzholz

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