11.05.2014 Aufrufe

Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt

Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt

Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Rz. III 518<br />

Teil III: Steuerrecht<br />

519<br />

520<br />

rungsverzicht erhöht wurde 1 .Die spätere Erfüllung (Tilgung) der Gesellschafterforderung<br />

ist nämlich eine steuerlich an<strong>zu</strong>erkennende Form der<br />

Rückzahlung von Fremdkapital und gerade keine „Leistung“ der Körperschaft<br />

2 .Deshalb hat sich mE in diesem (sehr praxisrelevanten) Fall durch<br />

das SEStEG an der früheren Handhabung einer unmittelbaren Verminderung<br />

des steuerlichen Einlagekontos nichts geändert. Es stellt sich allerdings<br />

die Frage, ob in diesem Fall das Einlagekonto ausnahmsweise dann<br />

negativ werden kann, wenn der durch den Forderungsverzicht erhöhte Bestand<br />

zwischenzeitlich durch Leistungen verbraucht wurde.<br />

4. Zeitpunkt der Erfassung einer Einlage auf dem Einlagekonto<br />

Eine Einlage führt erst dann <strong>zu</strong> einer Erhöhung des Einlagekontos, wenn<br />

sie tatsächlich geleistet wird 3 .Ein Einlageanspruch (Einlageversprechen genauso<br />

wie ein Rückgewähranspruch aus einer vGA) erhöht zwar bereits im<br />

Zeitpunkt seiner Entstehung das steuerbilanzielle Vermögen. Er ist aber<br />

ungeachtet dessen erst im Zeitpunkt seiner Erfüllung (Zahlung) auf dem<br />

steuerlichen Einlagekonto <strong>zu</strong> erfassen 4 .Die Erhöhung des steuerlichen<br />

Einlagekontos richtet sich nicht nach bilanzrechtlichen Grundsätzen, sondern<br />

nach dem Zuflussprinzip. Dies entspricht auch der BFH-Rspr. <strong>zu</strong>r<br />

Erhöhung des EK 04 im Anrechnungsverfahren 5 ,ergibt sich im heutigen<br />

Recht aber bereits aus dem Wortlaut des §27Abs. 1Satz 1KStG („geleisteten<br />

Einlagen“) 6 .<br />

5. Verwendungsfestschreibung<br />

Der Bestand des Einlagekontos kann sich verändern, wenn die Steuerbilanz<br />

durch eine spätere Betriebsprüfung geändert wird, denn maßgeblich für<br />

die Bemessung der Zuführungen <strong>zu</strong>m Einlagekonto ist das steuerbilanzielle<br />

Eigenkapital.<br />

1GlA Pohl, DB2007, 1553; aA Heger in Gosch, KStG, 2. Aufl. 2009, §27Rz. 27 und<br />

Frotscher in Frotscher/Maas, §27KStG Rz. 22.<br />

2BFH v. 30.5.1990 –IR41/87, BStBl. II 1991, 588 =GmbHR 1991, 73.<br />

3BMF v. 4.6.2003 –IVA2-S2836 -2/03, BStBl. I2003, 366 =GmbHR 2003, 856,<br />

Rz. 26.<br />

4BFH v. 29.5.1996 –IR118/93, BStBl. II 1997, 92 =GmbHR 1996, 779.<br />

5BFH v. 29.5.1996 –IR118/93, BStBl. II 1997, 92 =GmbHR 1996, 779.<br />

6GlA Heger in Gosch, KStG, 2. Aufl. 2009, §27Rz. 16; kritisch Dötsch in Dötsch/<br />

Jost/Pung /Witt, Die Körperschaftsteuer, §27KStG Rz. 35 und 41.<br />

III 192 |<br />

Neumann

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!