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Leseprobe zu Bestellfax 0221 / 9 37 38-943 - Verlag Dr. Otto Schmidt

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8. Die Gesellschafterversammlung Rz. I 14<strong>38</strong><br />

Anstellungsvertrages eines Geschäftsführers <strong>zu</strong>ständig, soweit nicht<br />

durch die Sat<strong>zu</strong>ng eine anderweitige Zuständigkeit bestimmt ist 1 .Eshandelt<br />

sich um eine sog. Annexkompetenz 2 .Esfindet aber eine strenge Inhaltskontrolle<br />

statt (Treuepflicht, Verbot verdeckter Gewinnausschüttung) 3 .<br />

Die Zuständigkeit der Gesellschafterversammlung für den Anstellungsvertrag<br />

umfasst auch die Vertretung der Gesellschaft insoweit 4 .Die Gesellschafterversammlung<br />

kann jedoch im Beschluss ein oder mehrere Personen<br />

bevollmächtigen, und zwar auch den Mitgeschäftsführer 5 .Auch der Geschäftsführer<br />

selbst kann unter Befreiung von §181 BGB bevollmächtigt<br />

werden, den Anstellungsvertrag für die Gesellschaft <strong>zu</strong> unterschreiben 6 .<br />

Beim Alleingesellschafter-Geschäftsführer setzt die Befreiung von §181<br />

BGB jedoch deren Eintragung im Handelsregister voraus (§ 35 Abs. 3<br />

GmbHG) 7 .<br />

Vorsicht: Die Nichtbeachtung der Gesellschafterkompetenz für Abschluss<br />

und Änderung des Geschäftsführervertrags führt <strong>zu</strong> dessen (schwebender 8 )<br />

Unwirksamkeit 9 .Das Gleiche gilt für die fehlende Eintragung der Befreiung<br />

vom Verbot des Selbstkontrahierens bei der Einpersonen-GmbH 10 .<br />

Bei einer dem Mitbestimmungsgesetz unterfallenden GmbH (idR mehr<br />

als 2000 Arbeitnehmer) kommt der Gesellschafterversammlung die Bestel-<br />

1BGH v. 25.3.1991 –IIZR169/90, GmbHR 1991, 363; BGH v. 27.3.1995 –IIZR<br />

140/93, GmbHR 1995, <strong>37</strong>3 (<strong>37</strong>5); BGH v. 17.2.1997 –IIZR278/95, WM 1997,<br />

1015; BGH v. 21.6.1999 –IIZR27/98, GmbHR 1999, 1140 (1141).<br />

2BGH v. 25.3.1991 –IIZR169/90, GmbHR 1991, 363; grundlegend Fleischer/<br />

Wedemann, GmbHR 2010, 449ff.<br />

3BGH v. 21.7.2008 –IIZR39/07, GmbHR 2008, 1092; Scheuffele, GmbHR 2009,<br />

1254 ff.; Remmert/Schmalz , GmbHR 2008, 85 ff.; K. <strong>Schmidt</strong> in Scholz, GmbHG,<br />

10. Aufl. 2007, §46Rz. 75; BGH v. 14.5.1990 –IIZR126/89, GmbHR 1990,<br />

344 (345).<br />

4 Zöllner in Baumbach/Hueck, GmbHG, 19. Aufl. 2010, §46Rz. 36.<br />

5OLG Köln v. 21.2.1990 –13U195/89, GmbHR 1991, 156; Kleindiek in Lutter/<br />

Hommelhoff, GmbHG, 17. Aufl. 2009, Anh. §6 Rz. 6; Zöllner in Baumbach/<br />

Hueck, GmbHG, 19. Aufl. 2010, §46Rz. 40.<br />

6BFH v. 31.5.1995 –IR64/94, GmbHR 1996, 60 (62).<br />

7Soauch Lenz in Michalski, GmbHG, 2. Aufl. 2010, §35Rz. 120; Goette,Die GmbH,<br />

2. Aufl. 2002, §8Rz.86f.; aA hingegen (Mindermeinung) Zöllner/Noack in Baumbach/Hueck,<br />

GmbHG, 19. Aufl. 2010, §35Rz. 140.<br />

8Nachgenehmigung also möglich.<br />

9LAG Hessen v. 21.6.2000 –13Sa1300/99, GmbHR 2001, 298 (299).<br />

10 BGH v. 18.11.1999 –IXZR402/97, GmbHR 2000, 136.<br />

1436<br />

14<strong>37</strong><br />

14<strong>38</strong><br />

GH Lfg. 136 April 2011<br />

Wälzholz |<br />

I 775

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